- 4.8.2025
Bei den Tanners herrscht Aufregung: Ihr gefürchteter Onkel Albert, ein unverbesserlicher Querulant und Geizhals, hat seinen Besuch angekündigt. Als er schließlich eintrifft, sind alle erstaunt, denn Albert erweist sich als höflicher, zuvorkommender und äußerst familiärer Typ. Eines Tages – Willie ist bei der Arbeit, und Kate erledigt mit den Kindern Einkäufe – stößt der Onkel auf Alf, der vorsorglich in ein Zelt im Garten umquartiert wurde. Dies bleibt nicht ohne Folgen.
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😹
SpaßTranskript
00:00Hallo miteinander, da bin ich.
00:04Hallo Schatz, das Essen ist gleich fertig.
00:05Gut, ich sterbe vor Hunger.
00:07Was ist denn der Schachtel, Willi?
00:09Danke, mir geht's gut, Alf. Und wie geht's dir?
00:12Ich bin von Neugier gepeinigt und von Geheimnissen umgeben.
00:17Vergeblich suche ich Hilfe im Lexikon.
00:19Also, was ist denn der Schachtel?
00:21Kennst du zufällig die Redensart, die Neugier ist der Tod der Katze?
00:25Ja, und dann lässt man sich eine Senfsoße reichen.
00:28Die passt am besten dazu.
00:32Hallo Dad, was ist denn der Schachtel?
00:34Eine tote Katze, Brian, aber wir teilen sie uns beide.
00:37Es ist keine tote Katze, aber es ist etwas, das dir und Brian Freude machen wird.
00:44Vielleicht die Überreste des Elefantenmenschen?
00:47Es ist ein Zelt.
00:49Ich dachte, du hättest Spaß daran, mal hinter dem Haus zu kämpfen.
00:54Wieso? Kühlschrank, Fernseher und Badezimmer sind hier.
00:58Also, du wirst es dir ganz gemütlich einrichten in diesem Zelt für ein paar Tage.
01:05Wieso?
01:06Naja, weil mein Onkel Albert angerufen hat, der kommt zu Besuch.
01:11Ach nein.
01:12Onkel Albert? Wozu kommt er her? Ihm gefällt es ja doch nicht.
01:15Er wird sich wieder über alles beklagen.
01:18Naja, hier ist ja auch nicht gerade das Paradies.
01:20Das ist ja auch nicht gerade das Paradies.
01:50Das ist ja auch nicht gerade das Paradies.
02:20Willi, wir haben alle über die Sache offen abgestimmt.
02:34Onkel Albert kommt ins Zelt.
02:36Nein, du kommst ins Zelt, Alf.
02:40Aber ich will nicht draußen schlafen.
02:42Der Garten wimmelt geradezu von gepanzerten Blutegeln.
02:46Das sind Schnecken.
02:47Mir egal, wie die Panzeregel bei euch heißen.
02:50Ich will jedenfalls nicht im Freien übernachten.
02:53Schau mal, Alf, normalerweise müsstest du in der Garage bleiben.
02:57Und ich denke, im Zelt zu übernachten ist mal eine Abwechslung für dich.
02:59Ja, hör mir zu, mein letzter Willi.
03:02Wenn Onkel Albert so eine Art Pest für euch ist, sagt ihm doch einfach, er soll bleiben, wo der Pfeffer wächst.
03:08Das kann ich nicht tun, er gehört zur Familie.
03:11Na toll, ihr könnt ihn nicht ausstehen und teilt eure Betten mit ihm.
03:14Schon seltsam, aber sowas passiert uns leider immer wieder.
03:17Wieso? Kommt etwa Kehls Mutter auch noch?
03:21Jetzt, äh, jetzt wollen wir einfach mal das Zelt aufstellen.
03:24Von mir aus, warum dauert das so lange?
03:28Oh!
03:28Es dauert so lange, weil du alles, was ich mühselig aufbaue, wieder abbaust.
03:41Gibst du mir jetzt bitte, warte mal, die Schachtel mit den Flügelmuttern.
03:46Flügelmutter?
03:50Ähm, ich fürchte, die habe ich gegessen.
03:56Du hast die Flügelmuttern gegessen?
04:00Ich habe Geflügelbutter gelesen.
04:04Und such bitte nicht nach den Zeltpflöcken, da stand Heringe drauf.
04:07Ich glaube, ich mache den Rest lieber, ich mache lieber alles allein.
04:13Gut, ich bin da drüben, wenn du mich brauchst.
04:18Ich werde daran denken, wenn es vielleicht zu glatt gehen sollte.
04:23Wie läuft es bei euch?
04:24Gut, gut.
04:26Nur, dass unser verfressener Alf die meisten Teile verputzt.
04:32Willy, was passiert, wenn der Ball das kleine Paddel trifft?
04:37Schluck's doch runter, dann passiert gar nichts.
04:41Weißt du, Onkel Albert hat gerade angerufen.
04:44Kommt er etwa nicht?
04:46Er wird kommen.
04:48Und er möchte von dir wissen, was für eine Schuhgröße du hast.
04:51Oh ja, natürlich. Warum soll er sich Schuhe mitbringen, wenn er meine anziehen kann?
04:55Was für ein Schnorrer.
04:57Und welche Schuhe soll ich inzwischen anziehen?
05:06Außerdem fragte er nach meiner Kleidergröße.
05:10Er will uns doch nicht etwa Geschenke mitbringen?
05:12Schenkste, denkste.
05:13Der Kerl ist vielleicht ein Transvestit.
05:15Dem werde ich wohl mal tüchtig die Leviten lesen müssen.
05:19Bis keinem unserer Gäste zu nahe treten, Alf.
05:21Nicht mal Onkel Albert.
05:23Der Clown gehört zur Familie der Komiker.
05:26Anwesende ausgeschlossen.
05:29Ach, du hast ja recht.
05:30Onkel Albert ist wirklich schrecklich.
05:32Kaum, dass er zur Tür rein ist, geht's schon los.
05:34Hey, es ist eiskalt hier drin.
05:35Dreh die Heizung an.
05:36Was stinkt denn hier so?
05:37Kochst du etwa wieder, Kate?
05:39Was ich noch sagen wollte?
05:40Ich bleibe eine Woche länger.
05:42Wow!
05:42Das bringst du fast besser als Bette Davis.
05:47Willy, ich kann nicht im Zelt übernachten.
05:52Ich habe eine Todesangst im Freien.
05:54Ich bin mal in einen Kometenregen geraten und hatte meinen Schirm nicht dabei.
05:58Das machst du großartig.
06:01Danke.
06:02Ich wollte erst ohnmächtig werden, aber ich glaube, es ging auch so.
06:06Nein, dann ist die nicht abgekauft.
06:08Habt ihr nicht?
06:10Äh.
06:13Alf, du hast dich auf eine Nacktschnecke fallen lassen.
06:16Eeeh, was?
06:27Schokoladenkuchen?
06:28Schon da.
06:31Eine Büchse Schokoladeneis?
06:33Da ist sie.
06:36Schokoladenpudding?
06:38Auch da.
06:41Erfrischungstücher?
06:42Bitte.
06:46Was macht ihr denn hier?
06:47Alf bringt mir gerade bei, wie man packen muss.
06:51Ich haute Erfrischungen für meinen Aufenthalt unterm Himmelszelt.
06:55Alf, es ist doch nur für zwei Tage.
06:57Ja, und deswegen nehme ich auch keine Zahnbürste mit.
07:00Wir sind da.
07:01Wir sind zurück.
07:02Mit Onkel Albert.
07:04Warum schreien die beiden denn wie die Verrückten?
07:06Das ist das Signal für dich.
07:07Du musst jetzt ins Zelt.
07:09Oh.
07:09Und ich dachte schon, sie hätten das Gehör verloren.
07:12Also, Brian, jetzt ein Lächeln für den alten Knacker.
07:20Oh, Slipper.
07:22Wie aufmerksam.
07:24Ah, wie unerwartet.
07:25Onkel Albert, dieses Kleid ist umwerfend.
07:29Ich weiß.
07:29Ich habe es selbst ausgesucht.
07:31Tom.
07:32Oh.
07:34Sehe sich doch einer dieser bezaubernden Kinder an.
07:39Und?
07:41Lynn, du bist geradezu erblüht zu einer reizenden jungen Dame.
07:45Äh, vielen Dank, Onkel Albert.
07:48Was ist das Netteste, was du je zu mir gesagt hast?
07:51Oder zu irgendjemand.
07:52Und Brian.
07:54Du weißt sogar noch meine Namen?
07:56Aber natürlich, Brian.
07:59Komm, gib mir deine Hand.
08:00Ich weiß ja nicht, was du damit machst.
08:02Oh, der typische Tenno-Humor.
08:05Nie davon gehört.
08:07Brian, wie würde dir eine echte Baseballmütze gefallen?
08:11Hä?
08:12Was kostet die?
08:13Ein Geschenk.
08:15Danke, Onkel Albert.
08:17Die zeige ich jetzt gleich dem Jungen im Zelt.
08:20Welchen Jungen im Zelt?
08:25Äh, er hat einen imaginären Freund.
08:32Lynn, rate mal, wo ich die herhabe.
08:34Wie hast du den Bus gefunden?
08:36Nein, die ist von Gucci.
08:38Gucci?
08:40Kaufst du denn deine Sachen nicht mehr im Supermarkt?
08:42Aber sowas noch nicht.
08:43Nicht für meine Lini.
08:46Danke.
08:47Ist mir ein Vergnügen.
08:48So, und jetzt gehen wir zum Essen aus, hm?
08:51Oh, ich...
08:52Nur keine Sorge.
08:53Auf meine Rechnung.
08:55Aber ich zahle nicht für Bains unsichtbaren Freund.
09:03Ach, hast du gesehen, was das gekostet hat?
09:07Und Onkel Albert hat 30% Trinkgeld gegeben.
09:10Früher gab er höchstens 30 Cent.
09:12Was machen wir mit dem Essen, das ich vorbereitet hatte?
09:15Äh, ich glaube, darum hat sich schon jemand gekümmert.
09:23Polette?
09:25Nein, danke.
09:27Alf, hast du wirklich das ganze Essen aufgefuttert?
09:29Ja.
09:31Und das erste Mal in meinem Leben bin ich richtig satt geworden.
09:35Warum bist du nicht draußen in deinem Zelt?
09:37Weil es da draußen zu gefährlich ist.
09:40Ich musste eine 10 Meter lange Wasserschlange mit meinem Taschenmesser erledigen.
09:43Tschak, tschak, tschak, tschak, tschak.
09:45Also bei uns gibt's keine 10 Meter langen Wasserschlangen.
09:48Das müsste ich wissen.
09:49Aber wenn ich's dir sage, sie war hellgrün und sie spuckte Wasser.
09:53Stritsch, stritsch.
09:54Stritsch.
09:55Das war der neue Gartenschlauch.
09:59Ach so.
10:00Weswegen hat sie am Wasserhahn genuckelt?
10:02Also los, zurück mit dir ins Zelt.
10:07Ich kann nicht.
10:08Ich langweile mich.
10:09Ich brauche ein bisschen Gesellschaft.
10:11Ich brauche eine Frau.
10:15Ich bin verzweifelt.
10:17Die Rasse spielt keine entscheidende Rolle mehr.
10:20Hör zu.
10:22Dein Aufenthalt im Zelt dauert nur noch einen Tag.
10:25Onkel Albert reist ab schon morgen Abend.
10:28Das dauert mir zu lange.
10:29Also, ich muss morgen früh zum Einkaufen.
10:32Das heißt, du und Onkel Albert seid allein im Haus.
10:35Und du musst mir versprechen,
10:36dass du unbedingt hinter deinem Reißverschluss im Zelt bleibst.
10:39Ich vermisse die Kulturfilme.
10:41Seit wann siehst du Kulturfilme?
10:43Er meint die Dinger, wo der Koyote
10:44seine schrägen Spielchen mit Roadrunner treibt.
10:48Genau das meine ich.
10:49Am Freitag ist der Koyote
10:51von einer 30 Meter hohen Klippe gestürzt.
10:53Ich muss wissen, ob er überlebt hat.
10:55Na ja, der ist nicht aus Eisenfreunde.
11:01Also, dann gehen wir mal in die Küche.
11:03Ich mache euch das Frühstück.
11:07Katie, wieso wäschst du denn das Geschirr ab?
11:11Es war schmutzig.
11:12Aber das kann ich doch machen.
11:17Onkel Albert, darf ich dich etwas fragen?
11:20Nur zu?
11:22Was ist los mit dir?
11:24Was denn?
11:25Wieso bist du so nett zu uns?
11:27Ja, das Taxi und das Abendessen
11:30und Gucci und die Slipper und das Trinkel.
11:3330 Prozent.
11:34Schon gut, schon gut.
11:35Ich erzähl's euch.
11:36Na komm, setzt euch.
11:38Ich hab mich geändert.
11:40Es fing damit an, dass ich ins Krankenhaus kam.
11:43Nach einem Herzinfarkt.
11:45Aber davon haben wir ja überhaupt nichts gewusst.
11:48Wer schon?
11:49Mich hat keiner vermisst.
11:50Hat sich auch keiner erkundigt nach mir.
11:53Ich habe einen Monat flach gelegen.
11:55Keine Besucher und auch keine Genesungswünsche.
11:58Nicht mal ein Telefon anrufen.
12:00Und da ist mir langsam klar geworden,
12:02was ich für ein Miesling gewesen sein muss.
12:06Und da habe ich beschlossen, mich zu ändern.
12:09Darum bin ich hergekommen.
12:11Ich finde, da hast du einen tollen Anfang gemacht.
12:14Wir haben dich alle kaum wiedererkannt.
12:16Danke, Katie.
12:17Sowas höre ich gern.
12:18Und jetzt zieht aber los,
12:20bevor der alte Miesling wieder zum Fruchtel ist.
12:21Ich habe gar nicht recht.
12:22Ab mit euch.
12:23Ich muss den Thunfisch vorbereiten.
12:24Okay, dann sehen wir uns heute Abend.
12:26Ich bin bald wieder zurück.
12:28Na macht schon, sonst werde ich noch sentimental.
12:31Wiedersehen.
12:32Ich bin bald.
12:37Et du sind bald heute Abend.
12:39Das war's.
13:09Möchtest du ein Plätzchen?
13:16Dann eben nach dem Nickerchen.
13:30Hallo, hier ist das Sozialamt.
13:34Moment bitte.
13:35Willi, Anruf für dich auf Leitung 4. Klingt wie Sammy Davis Junior.
13:45Hallo?
13:47Hey man, wie findest du diesen tollen Trick, man?
13:52Du hast versprochen, du bleibst im Zelt.
13:59Aber die Dosenpfirsiche sind ausgegangen.
14:01Du rufst an wegen Pfirsichen?
14:05Naja, ich brauche auch Weinblätter, gelbes Zellophan und einen Anhänger für die große Zehe.
14:12Ein Anhänger für was?
14:15Nein, nein, wieso? Was soll das überhaupt?
14:17Schon gut. Es sollte eine Überraschung sein, aber Onkel Albert ist tot.
14:24Was?
14:26Nun mach dir mal keine Sorgen. Ich habe schon mit dem Einbalsamieren angefangen.
14:30Deswegen brauche ich auch unbedingt die Pfirsiche.
14:35Warte!
14:36Willi, stimmt das, dass Sammy wieder auf Tournee geht?
14:48Walf!
14:50Was ist denn hier passiert?
14:52Wir haben Grund zum Feiern.
14:55Onkel Albert ist gegangen.
14:56Er ist weg, ohne auf Wiedersehen zu sagen?
15:02Er ging ziemlich plötzlich.
15:04Kate!
15:06Kate!
15:09Wo sind meine Pfirsiche?
15:11Ist das wahr mit Okel Albert?
15:14Ja, offensichtlich schon.
15:16So benimmt sich der perfekte Gast.
15:18Er kommt, ist ganz reizend und geht, bevor er lästig wird.
15:21Na, was ist los, Mann? Wir feiern.
15:27Hier, setz das auf.
15:30Hast du denn kein Respekt vor dem Tod?
15:33Tod?
15:35Alf, du hast gesagt, Onkel Albert ist gegangen.
15:39Ja, aber er ist nicht weg.
15:43Oh mein Gott!
15:45Was ist passiert? Alf, was genau ist passiert?
15:47Na ja, ich hab im Zelt gesessen und hab Fran gesehen.
15:52Übrigens, der Coyote hat den Roadrunner wieder nicht gekriegt.
15:56Jedenfalls hat Onkel Albert plötzlich seinen Kopf reingesteckt.
16:00Er hat dich gesehen?
16:02Ja! Ich hab ihm eins von Kates Plätzchen angeboten
16:05und da ist er umgefallen.
16:07Äh!
16:09Norm, nimm das nicht persönlich.
16:12Manche Leute vertragen eben keine Süßigkeiten.
16:14Dabei fällt mir ein, hast du nun die Dosen Pfirsiche, Willi?
16:19Ich muss den Dahingeschiedenen nochmal begießen.
16:22Oh!
16:27Hey, hey! Lass den Burschen sich in Frieden konservieren!
16:30Hallo!
16:36Haben wir heute ne Party?
16:39Ich versuche es hinzukriegen.
16:41Das ist keine Party!
16:43Wieso denn nicht?
16:45Es ist genau wie eine Geburtstagsparty.
16:47Es ist nur, dass ein anderer die Kerzen ausblasen muss.
16:54Es... es stimmt.
16:56Sag ich doch!
17:00Was ist denn los?
17:02Brian...
17:04Brian...
17:08On... Onkel Albert...
17:11ist von uns gegangen.
17:14Was?
17:16Er ist gegangen.
17:18Er ruht unter dem Pfirsich.
17:19Wir können ihn nur noch mit der Gießkanne besuchen.
17:23Ach du Scheiße, Brian!
17:25Nein, wieso?
17:27Du bist ein gescheiter Junge, Brian.
17:30Der Tod ist ein frohes Ereignis.
17:32Ein Ereignis zum...
17:34Na ja, zum Feiern!
17:35Also...
17:37Wenigstens war er das auf Melmark.
17:40Das hier ist nicht Melmark.
17:42Wir sind auf der Erde.
17:43Und bei uns ist der Tod immer noch eine sehr traurige Sache.
17:46Wirklich?
17:48Also...
17:50Dann könnte ja das eine oder andere, was ich gesagt habe,
17:52so aufgefasst werden, als wäre ich taktlos.
17:54Jetzt weiß ich gar nicht, was ich eigentlich sein soll.
17:56Traurig oder fröhlich?
17:58Traurig?
18:00Brian...
18:02Jemand, der dich geliebt hat, ist von dir gegangen.
18:04Und ich sage fröhlich.
18:06Betrachtet das doch mal aus Onkel Alberts Blickwinkel.
18:09Er wird nie wieder traurig sein.
18:11Und nie mehr müde, nie mehr hungrig.
18:14Er kommt nie mehr zu spät zur Arbeit.
18:16Er kommt nie mehr zu spät zur Arbeit.
18:19Er wird nie wieder traurig sein.
18:21Er kommt nie mehr zu spät zur Arbeit.
18:24Seine Zeit kam und er ging.
18:29Ich muss immer denken, es war meine Schuld.
18:32Ich war nicht vorsichtig genug.
18:34Ich habe Alf ins Zelt gepackt.
18:36Onkel Albert hat ihn gesehen
18:37und ist wahrscheinlich vor Schreck gestorben.
18:40Hey, was soll denn das?
18:42Du musst dir doch keine Vorwürfe machen.
18:45Na was?
18:46Wenn irgendjemand Onkel Albert umgebracht hat,
18:50dann war ich es.
18:54Kate, findest du diese Krawatte zu laut für eine Beerdigung?
19:07Wieso? Die Krawatte ist schwarz.
19:10Nein, Anthrazit.
19:12Sie ist richtig.
19:13Wie übersteht ihr es denn?
19:17Es geht schon, denke ich.
19:19Ich finde es einfach furchtbar,
19:21dass Onkel Albert gerade jetzt sterben musste.
19:23Er hatte sich so verändert.
19:24Er war richtig prima.
19:26Ja, stimmt.
19:27Wie wird Alf damit fertig?
19:28Nicht so gut.
19:29Er denkt immer noch, er wäre schuld.
19:31Er konnte doch wirklich nichts dafür,
19:32dass Onkel Albert seine Nase ins Zelt gesteckt hat.
19:34Habe ich ihm auch schon gesagt.
19:35Aber er meinte, er hätte den tödlichen Blick.
19:37Wir sollten ihm einen Waffenschein für sein Gesicht besorgen.
19:40Ich werde mal mit ihm reden.
19:42Danke, mach das.
19:43Willi, wir müssen jetzt wirklich los.
19:44Also, wenn wieder was passieren sollte.
19:46Wir sind im Bestattungsinstitut letzte Träne.
19:49Okay, viel Spaß.
19:52Verzeihung.
20:01Alf?
20:03Alf, bist du da drin?
20:04Geh weg von mir.
20:06Ich habe einen Bananenkuchen für dich.
20:09Also nun komm schon raus aus der Kiste.
20:11Nein, wenn du mich siehst, musst du sterben.
20:15Ich habe dich schon oft gesehen.
20:16Ich weiß genau, wie du aussiehst.
20:24Alf.
20:27Ich bin zu deinem Schutz doppelt behüte.
20:30Na komm, jetzt iss erst meine Kleinigkeit.
20:32Ich bin nicht hungrig.
20:35Wann ist das was Ernstes?
20:37Wie ist das mit dem Tod auf Melmack?
20:40Völlig berechenbar.
20:41Jedermann starb im selben Alter.
20:44Mit 650.
20:46Da gab es keine Überraschungen.
20:48Man konnte alles planen.
20:50Man konnte genug essen und trinken horten?
20:53Genau das.
20:54Und in der Woche vor dem Abtritt verschenkte man seine persönlichen Habseligkeiten.
21:00Und im Jahr zuvor wurden die Kreditkarten eingezogen.
21:05Ich hätte Angst davor, genau über meinen Tod Bescheid zu wissen.
21:09Hey, ich hätte Angst, es nicht zu wissen.
21:12Deshalb habe ich auch ein schlechtes Gewissen wegen Onkel Albert.
21:16Ich habe ihn vor seiner Zeit geholt.
21:19Mir hat er es zu verdanken, dass er keine Chance hatte, sich vorzubereiten.
21:25Doch, die hatte er.
21:26Was willst du damit sagen?
21:28Schau, Onkel Albert kam her, um sich zu bessern.
21:31Er wollte uns zeigen, was für ein netter Kerl er sein kann.
21:34Viele Leute bekommen diese Chance nicht, aber er hatte sie.
21:38Ehrlich?
21:40Ehrlich.
21:42Tja, wenn das wirklich wahr ist, dann komme ich eines Tages drüber hinweg.
21:47Aber bis dahin bleibe ich noch in meiner Schachtel.
21:50Ich verstehe schon.
21:52Du brauchst Zeit zum Nachdenken.
21:53Ja.
21:59Ach, weißt du, Lynn, lass das Ding mit der Banane hier.
22:19Du bist ja raus aus der Schachtel.
22:20Ja.
22:22Wie war die Beerdigung?
22:24Och, nicht so schlimm, wie ich dachte.
22:27Als ich hinkam, da war ich ziemlich fertig.
22:31Aber dann habe ich an die letzten paar Tage gedacht, die wir mit Onkel Albert verbracht haben.
22:36Und, äh, ich erinnerte mich an etwas, was du gesagt hast.
22:43Ja, ich musste sogar, ich musste sogar lachen, weil ich, äh, weil ich ihn plötzlich in einem ganz anderen Licht sah.
22:50Äh, niemand auf der Welt hat sie sich um ihn gekümmert.
22:54Ich spürte direkt, wie glücklich er erst sein musste.
22:56Du sprichst schon fast wie ein echter Melmacki.
23:00Ich wette, dass er in diesem Moment auf uns herabschaut und uns zuhört.
23:05Onkel Albert, danke, dass du gekommen bist.
23:08Nun kannst du wieder ins Haus. Was machst du noch hier draußen?
23:11Na ja, ich bedenke unsere Position in der Unendlichkeit des Universums.
23:28Es ist fast deprimierend, wenn uns gesagt wird, ein Menschenleben ist nur ein kleiner Gedankenstrich in der Ewigkeit.
23:35Wenn wir zu den Sternen schauen, wird uns für einen Augenblick klar, wie inkonsequent wir alle sind.
23:43Genau.
23:45Bei diesem majestätischen Anblick kriege ich Genickstarre.
23:49Würdest du bitte meinen Kopf wieder einrenken?
23:54Äh...
23:56Ich kette eine Schnecke, ich kette, ich kette.
24:00Danke.
24:02So ist es doch besser.
24:05Danke.
24:06Danke.
24:07Danke.
24:08Danke.
24:35Danke.
24:36Danke.
Empfohlen
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