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  • 8.7.2025

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Musik
Transkript
00:00»Ich schätze, es werden zwischen 0,8 und 2,8 Prozent sein«, unterbrach ihn eine Stimme
00:10aus seiner analytischen Subpartition mit der für die Partition üblichen Fröhlichkeit.
00:15»Dies hängt ganz davon ab, welche exotischen Waffen der Feind zum Einsatz bringen wird.«
00:22»Wie bitte?«, dachte Oltix, wie immer über die Neigung seiner vierten Subpartition verblüfft,
00:27mitten im Gespräch zu Beginn.
00:30Vielleicht lag es an ihrer schieren Verarbeitungskapazität, dass Analytik nun ungewöhnlichen sozialen Umgang pflegte.
00:38Sie verhielt sich nicht wie ein nüchternes Genie, wie man es erwartet hätte.
00:43Analytik erinnerte mehr an einen einfachen Arbeiter, der irgendwann ein paar Tricks von einem Straßenmathemanden erlernt hatte.
00:52»Translationsrückruf Fehlerquoten, mein Herr«, erklärte die Subpartition fröhlich, »für die Krieger, wisst ihr?«
01:00Dann bot sie an, noch mehr Statistiken anzuzeigen, was Oltix ablehnte.
01:06Diese Variante von ihm selbst hatte sich noch nie darum geschert, was solche Dinge bedeuteten.
01:12Sie liebte Zahlen und hätte stundenlange Reden darüber schwingen können, wenn er es nur zugelassen hätte.
01:18Oltix mochte diese Zahlen nicht.
01:22So würden in einer Gruppe von 100 Kriegern, die zerstört wurden, bis zu drei nie mehr zurückkehren,
01:29weil ihre Muster nicht zum Rekonstruktionsgewölbe zurückfanden.
01:33Dies berücksichtigte auch noch nicht jene, die wegen fehlerhafter Rekonstruktion unter permanenten physischen oder mentalen Schäden leiden würden.
01:41Wenn man bedachte, wie viele Orks noch nachrücken würden und wie lange und intensiv der Kampf wohl andauern würde,
01:49konnten sich die Prozentsätze verdichten und bedeuten, dass ein signifikanter Teil der Garnison verloren ging.
01:57Dies war nicht akzeptabel, besonders wenn man bedachte, wie viele ähnlich gestaltete Kämpfe mit den nachfolgenden Wellen der Orks noch kommen würden.
02:06Doch so inakzeptabel dies auch war, der Gedanke, das Beinhaus den Unreinen zu überlassen, war geradezu unfassbar.
02:17Es musste einen dritten Weg geben, eine pragmatische Lösung zu diesem Dilemma,
02:21welche Ehre und Vorsicht gleichermaßen berücksichtigte, Anstand und Vernunft gleichermaßen gerecht wurde.
02:28Wenn es denn einen solchen Weg gab, dann musste Oltix ihn schnell finden.
02:33Der Sturm, der die Orks vorkündete, erfüllte nun wie ein schwindelerregend hoher Block aus steinernem Grau den Himmel
02:40und schien bereit, auf ihre Front zu stürzen.
02:43Tief in diesen Wolken zuckten kränklich rote Blitze.
02:47Es waren keine gewöhnlichen Blitze, sondern etwas Schmutzigeres, Obskures,
02:53welches auf seltsame Art zwischen den Schwermetalldämpfen knisterte, die Säts Atmosphäre durchdrangen.
02:59Oltix musste nicht auf seine hochentwickelte Wahrnehmung zurückgreifen, um zu wissen, was diese Entladungen bedeuteten.
03:07Die Orks hatten irgendwo im Sturm begonnen, ihre exotischen Waffen zu laden, die ihre Energie aus dem Warp bezogen.
03:15Diese bizarre Unrealität, die als einzige unter den Phänomenen des Universums den Negron-Tür stets verschlossen geblieben war,
03:23war eine wenig willkommene Erscheinung.
03:27Oh ja, stimmte Analytik mit zwei Zufriedenheitsglyphen darüber hinzu,
03:33dass sie eine weitere unbekannte Variable eliminieren konnte.
03:37Das sieht sehr ernst aus, mein Fürst, dann wohl eher 2,8% Rückrufausfälle.
03:44Vielleicht sogar mehr.
03:45Auch wenn sie primitiv waren, konnten die Orks sie noch immer überraschen.
03:51Sie mochten zwar mit ihren Tricks keinen Sieg am Beinhaus erringen,
03:55doch sah der vorhergesagte Sieg für Oltix zunehmend kostenintensiver aus.
04:01Wenn er keine Alternative für die offene Feldschlacht finden konnte,
04:05dann musste er zumindest dafür bereit sein.
04:07Oltix beauftragte Nate damit, die Translation für die nötigen Reserven
04:12an die von seiner strategischen Subpartition identifizierten Stellen einzuleiten,
04:17auch um ihn aus dem Weg zu schaffen.
04:19Außerdem sollte er die Verteidigungspylonen des Beinhauses
04:22aus den dimensionalen Anhängen exhumieren, in denen sie verborgen lagen.
04:28Mit merklicher Erleichterung wankte der Präter davon, um sich nützlich zu machen.
04:33Die schnellsten der leichten Ork-Fahrzeuge hatten bereits die Hälfte des Weges
04:39zur Necron-Front zurückgelegt.
04:41Sobald sie eintrafen, würde es ein pausenloser Kampf werden.
04:45Oltix sah auf die Hunderten von Kriegern,
04:47die starr auf die näher rollende Mauer blickten.
04:50Dann auf Nate, der er steif davon eilte.
04:53Er zischte in eine Reihe von Flüchen.
04:56Die Alten sollten ihn holen.
04:59Er war einsam.
05:00Abgesehen von den Subpartitionen, die mehr Werkzeug als Gesellschaft waren,
05:07hatte er niemanden, mit dem er dieses Problem besprechen könnte.
05:11Da wäre Mantep gewesen, aber dieser war wieder auf seine unergründliche Jagd
05:15auf Wissen aufgebrochen.
05:17Und da war natürlich noch Flottenadmiral Jenek, zumindest in der Theorie.
05:22Über die Jahrhunderte, die er auf See zugebracht hatte,
05:25hatte Oltix in diesem Exzellenten so etwas wie einen gleichgestellten
05:29und vielleicht sogar Freund gefunden.
05:32Sie hatten viele Male über Kriegsplänen zusammengesessen,
05:36hatten sich freundlich über Formationen und Protokolle gestritten,
05:41hatten die antiken Waffensysteme miteinander trainiert.
05:44Aber Jenek war zu einem Problem geworden.
05:47In den letzten Jahren hatte sich ein Schatten über den Admiral gelegt
05:51und er hatte sich zunehmend zurückgezogen.
05:55Erst waren es ausführliche Jagdausflüge gewesen,
05:59die er trotz Seeds zerstörter Biosphäre unternommen hatte,
06:02dann hatte er sich beinahe gänzlich auf sein Flaggschiff Akrops zurückgezogen.
06:07Außer ihm und Mantep waren Seeds mit einem Bewusstsein geschlagenen Bewohner
06:12entweder verrückt geworden oder so widerwärtig, dass Oltix die Einsamkeit bevorzugte.
06:19Er hatte also keine Wahl mehr.
06:25Nun, eine Wahl blieb ihm noch.
06:28Es gab jemanden, den er um Rat bitten konnte.
06:32Es war der Taktiker, der Oltix die Kriegskünste gelehrt hatte.
06:36Wenn jemand eine Alternative dazu finden konnte,
06:40entweder das Beinhaus aufzugeben oder den Wahn einer offenen Feldschlacht zu wagen,
06:46dann war er es.
06:48Es gab nur zwei Probleme dabei.
06:51Das erste war, dass dieser Taktiker Djoseras war.
06:55Doch selbst wenn er die Schande ertragen musste,
06:57den Verursacher seiner Erniedrigung aufzusuchen,
07:00war es im Austausch für eine Lösung zu seinem Dilemma akzeptabel.
07:05Das zweite und weitaus größere Problem war jedoch, ihn überhaupt aufzusuchen.
07:11Diese Reise würde bedingen, dass er sich der mächtigsten und am seltensten genutzten Komponente bediente,
07:18die Mantep seinem Geist hinzugefügt hatte.
07:21Anders als die Partitionen, die aus seinem Verstand entstanden waren,
07:25war diese Komponente ohne physische Struktur,
07:28sondern lediglich ein Artefakt aus Information, das ihn gänzlich durchdrang.
07:33Der Kryptech nannte es das beschworene Medium.
07:39Es war eine Art Tor, eine Verbindung direkt zu diesen tiefsten Teilen seines Geistes,
07:45die nicht länger von bewussten Gedanken erleuchtet wurden.
07:49Es war still, unbegreiflich, konnte nicht direkt kontrolliert werden.
07:54Oltix konnte das Medium um etwas bitten und erhielt im Gegenzug eine vom Medium gewählte Antwort.
08:02Diese Antworten nahmen die Gestalt von Tagträumen an,
08:06die nicht von der Realität zu unterscheiden waren,
08:10denn sie selbst waren ebenso real.
08:13In den frühesten Tagen der Necrontür hatten die Kryptech der Heimatwelt bereits eine universelle Wahrheit erkannt.
08:21Etwas zu beobachten bedeutete, es zu verändern.
08:25Auch wenn die Engramme der Necrons mit Präzision alles beobachteten,
08:30alles Empfundene aufzeichneten,
08:32so war ihre Genauigkeit über lange Zeit doch anfällig für Voreingenommenheit.
08:39Jedes Abrufen einer Erinnerung konnte es mit einem Gedanken beschmutzen
08:43und winzige Veränderungen zurücklassen.
08:46Diese winzigen Veränderungen summierten sich über die Jahrhunderte der wiederholten Abrufe.
08:52Zurück blieb ein Schabtext,
08:55die Erinnerung einer Erinnerung.
08:57Wenn man dieser grausamen Logik folgte,
09:01dann waren es die wichtigsten Engramme,
09:04die sich am schnellsten veränderten.
09:07Aber so wie Menteb es erklärt hatte,
09:09umging das Medium diese Komplikation dadurch,
09:12dass es nicht mit dem Bewusstsein spielen musste,
09:15um eine Erinnerung zugänglich zu machen.
09:18Nein, es verschaffte sich Zugang über eine andere Route.
09:22Es spulte auch keine alten Ereignisse einfach ab,
09:25sondern behandelte engrammatische Daten,
09:27wie hekatische Inschriften,
09:30wie Worte der Macht,
09:31die die Realität selbst formten.
09:34So zeigte es ihm die Wahrheit der Vergangenheit
09:37und konnte ihn sogar zurück in die Zeit des Fleisches versetzen.
09:41Aus den engrammatischen Transkriptionen seiner sterbenden Erinnerungen
09:44formte das Medium Visionen unglaublicher Genauigkeit.
09:50Manchmal eröffnete ihm das Medium dabei
09:52schmerzliche Wahrheiten.
09:54Doch waren sie immer auf irgendeine Weise das,
09:58was er gerade brauchte.
10:00Es war eine unglaubliche Kraft,
10:03doch war sie, wie viele solcher Dinge,
10:05an einen außergewöhnlichen Preis gebunden.
10:07Über die Jahre war Oltix weniger gewillt gewesen,
10:11diesen Preis auch zu bezahlen.
10:13Doch wenn er die chaotischen Umrisse der Org-Vorhut betrachtete,
10:17die sich aus dem Smog über der Ebene hervorhoben,
10:20dann erschien ihm der Preis als akzeptabel.
10:23Oltix unterdrückte seinen Stolz und auch seine Furcht
10:27und bat das Medium um Einsicht in die Worte des weisen,
10:31noblen, verhassten Djoseras.
10:35Das Medium akzeptierte seine Anfrage.
10:39Während der graue Schnee vor der dichter werdenden Dunkelheit
10:41an ihm vorbeitrieb, fühlte Oltix,
10:44wie sich ein noch tieferer Schatten unter ihm öffnete.
10:48Er erlaubte es sich, zu fallen,
10:52auch wenn er nur den leisesten Anflug von Erleichterung dabei empfand.
11:00Es war vor einer Lebzeit, vor einer Ewigkeit,
11:05und doch ist Oltix hier.
11:08Er ist im Jetzt,
11:10denn all die vergangenen Jahre sind nun lediglich ein lebhafter Albtraum,
11:15der sich vielleicht nie so entspinnen wird.
11:17Er ist noch im Wachstum begriffen,
11:20noch vor diesem kurzen Gipfel von Stärke,
11:23der einem jugendlichen Necron-Tür gewährt wird.
11:27Passenderweise geht die Sonne gerade auf,
11:29die er von seiner Kammer hoch an der dynastischen Zikurat
11:32von Antikev beobachten kann.
11:35Oltix kann die ganze Hauptstadt überblicken,
11:37die langsam vom Licht am östlichen Himmel erleuchtet wird.
11:41Es ist der schönste Anblick, den er je sehen wird.
11:44Die Zikurat im Herzen der Stadt
11:47ist von konzentrisch angelegten Bereichen umgeben,
11:51wie von Ithaka, dem Gründer, verfügt.
11:54Der Palast ist von einem streng gepflegten Garten umgeben,
11:57der ihn wie eine Mauer aus Stille umringt.
12:00Vor diesem Park stehen die Gräber seiner Vorfahren,
12:03dicht an dicht, wie steinerne Thronwächter.
12:07Diese gewaltigen Gebäude werden im Licht der aufgehenden Sonne
12:10eines nach dem anderen beleuchtet,
12:13nachdem sie zuerst auf den höchsten Turm des Palastes trifft.
12:17Die Spitzen der Gräber, unter denen seine Vorfahren langsam vermodern,
12:22strahlen vor seinen Augen, wie Erinnerungen im Morgenlicht.
12:27Für einen Moment fühlt sich Oltix auf innige Weise
12:30mit jenen verbunden, die vor ihm gegangen sind.
12:33Auch wenn der Tod ihn von seinen Vorfahren trennt,
12:37so erlaubt die Sonne doch diese kurze Verbindung.
12:41In der Stille des Sonnenaufgangs erscheinen die Inseln
12:44wie in einem Meer aus Schatten.
12:48Aber so kann es nicht bleiben.
12:51Das Licht flutet die Terrassen an den Flanken des Gräberrings,
12:55sammelt sich in den sterilen Gärten des königlichen Viertels
12:58auf der einen Seite und breitet sich auf der anderen
13:01bis in die Stadt aus.
13:03Bald glüht die gesamte Zitadelle der Nekropole,
13:06von den Gräbern der Adligen von mittlerem Rang
13:08bis zu den einfachen, beinahe schmucklosen Hügeln
13:12der Symorianer an den Rändern.
13:15Sonnenlicht kriecht an den inneren Mauern der Zitadelle hinauf
13:18und erstrahlt dann über die Mauern hinweg,
13:21flutet die verschwammene Weite der gemeinsamen Bürgerquartiere,
13:26ehe das Licht die äußere Mauer berührt.
13:28Der Tag hat begonnen.
13:32Oltöx weiß bereits, dass der heutige Tag heiß werden wird.
13:36Es ist früh in der Trockenzeit.
13:38Es weht kein Wind, die Bodenfliesen sind so kurz nach Sonnenaufgang
13:42bereits warm unter seinen Füßen, während er sich anzieht.
13:46Er isst Fleisch und Blut.
13:50Nun ja, aber das war schon immer.
13:53Warum sollte es ihn plötzlich derart berauschen?
13:56Für gewöhnlich verabscheut Oltöx die Bürde der Körperlichkeit,
14:01wie es jeder Necron-Tür tut.
14:04Es ist daher ein recht merkwürdiger Gedanke.
14:09Er hat sich tatsächlich gerade erst von einer Blutkrankheit erholt,
14:13wegen der er über Monate nicht stehen konnte.
14:17Sein breiter Körper besteht nun aus kaum mehr als Haut und Knochen,
14:20wofür Djoseras, der Ältere seines Hauses, ihn verspottet hat.
14:26Jetzt, da er sich erholt hat, hat Djoseras bestimmt, dass es höchste Zeit sei,
14:31Oltöx in der Kriegskunst zu unterweisen.
14:35Deswegen ist Oltöx auch angewiesen worden, so früh aufzustehen.
14:39Immerhin hat er so den Sonnenaufgang gesehen.
14:42Oltöx hatte eigentlich gehofft, dass sein Unterricht damit beginnen würde,
14:47in der Bibliothek Kriegsspiele auf den wundervollen Steinbrettern des Dynasten zu spielen.
14:52Unas, der Spiele liebt, hat seinem jüngeren Erben immer wieder versprochen,
14:57ihm eines Tages das Spiel zu lehren.
14:59Doch als Djoseras zu ihm kommt, schnaubt er nur abfällig darüber.
15:03Er sagt, es genügt nicht, sich einen Krieg nur vorzustellen, wenn man an Stärke gewinnen will.
15:11Es ist daher höchste Zeit, dass Oltöx seine Beine und seinen Kopf gleichermaßen wieder gebraucht.
15:17Er lässt ihn nicht einmal seinen Gehstock mitnehmen.
15:20Ohne den Stock ist es eine lange Reise unter der langsam höher steigenden Sonne.
15:25Djoseras führt ihn aus der königlichen Zikurat,
15:28durch das Tor der Nekropole und mitten in die weiten, lauten Slums,
15:33in denen die gewöhnlichen Bürger hausen.
15:36Oltöx hat den Gürtel der Gewöhnlichen bisher nur von oben gesehen,
15:40wie an diesem Morgen.
15:42Von seiner Kammer aus ist es eine große, verschwommene Welt,
15:45die wie Blut aus der Nekropole herausfließt.
15:49Er denkt, dass es aus der Ferne und auf einen zufälligen Blick hin
15:52ganz angenehm zu betrachten ist,
15:55doch hier am Boden ist es ein trostloser, chaotischer Anblick.
16:00Alles ist in braunen Tönen gehalten,
16:03die engen Straßen sind verstopft.
16:05Der Geruch dieses Ortes ist schwer zu beschreiben,
16:09besonders nach einer Lebzeit in den makellosen Kammern
16:12und Badehallen der Nekropole.
16:15Im Gegenzug zu den hoch aufragenden Gräbern und Monumenten der Nekropole
16:20erheben sich diese Gebäude kaum über den Dreck
16:23und obwohl sie im Herzen einer Zivilisation sind,
16:26die es versteht, das Herz eines Sterns anzuhalten
16:29und den Eisenkern eines Planeten abzusaugen,
16:33ohne dessen Oberfläche zu berühren,
16:35sind diese Gebäude hier aus Schlammblöcken errichtet.
16:40Er gibt Beständigkeit, denn einen Sinn bei Personen,
16:45an denen nichts Erinnerungswürdiges ist,
16:48fragt Diozeras.
16:50Nach einer Strecke von vielen Dutzend Keet,
16:55die Oltöks endlos erscheinen,
16:57erreichen sie einen der Übungsplätze am Rande des Gürtels.
17:02Hier wird die Infanterie für den vernichtenden Krieg
17:04gegen die Oktobek-Dynastie ausgebildet,
17:07jenes schmutzige Gesindel,
17:09das Ithakas das Joch der Triarchie wieder aufdrücken will.
17:13Auf diesem Platz werden die Besten ihrer Krieger ausgebildet
17:17und der Kühnertz bittet Oltöks darum,
17:20jene Legion zu wählen, deren Banner ihm am besten gefällt.
17:24Er wählt irgendeine,
17:26der noch nie ein Auge für Kunst gehabt hat.
17:30Sie verlangen nach Eiswein
17:31und lassen sich dann nieder,
17:33um den Kohorten beim Kampf zuzusehen.
17:36Während die Stäbe der Soldaten aufeinanderprallen,
17:39wählen sie ihre Favoriten
17:41und streiten über die Kampfkraft ihrer neuen Streiter.
17:45Der Krug lehrt sich,
17:46ein Zweiter folgt bald,
17:48aus den Diskussionen werden bald schon prahlerische Wetten.
17:52Sie lachen und johlen,
17:54beschuldigen sich gegenseitig des Schwindels.
17:57Nach einer Weile meint Oltöks an Djoseras Gewand,
17:59dass diese Lehrstunde doch viel erfreulicher ist,
18:03als er es erwartet hat.
18:05Djoseras lächelt ihn an,
18:07aber es ist ein schwaches Lächeln,
18:09als würde er unter einer fürchterlichen Last leiden.
18:12Der Kühnertz sagt,
18:13die Lehrstunde habe noch gar nicht begonnen.
18:17Als er aufsteht und jeglicher Freude beraubt
18:19zu den kämpfenden Soldaten hinübertritt,
18:22begreift Oltöks erst,
18:24dass sein Lehrmeister viel nüchterner geblieben ist
18:27als er selbst.
18:29Halt!
18:30befiehlt Djoseras
18:32und winkt dem Kommandeur der Legion,
18:34beiseite zu treten.
18:36Die aufeinanderprallenden Stäbe verstummen.
18:39Reit euch von dort beginnend auf,
18:41in absteigender Rangfolge der Siege,
18:44die ihr heute Nachmittag errungen habt.
18:47Die Disziplin der Soldaten ist derart eisern,
18:50dass sie ohne ein Wort ihre Plätze in der Reihe einnehmen.
18:53Mit einem Mal fühlt sich die Luft schwer an,
18:56als würde bald ein Donnern bevorstehen.
18:58Oltöks fühlt sich fast,
19:00als hätte er dies schon einmal erlebt.
19:02Es ist, als müsste er wissen,
19:04was jetzt kommt,
19:06aber könnte den Gedanken nicht ganz greifen.
19:09Wenn diese Krieger seine Gefühle teilen,
19:12dann zeigen sie nichts davon.
19:14In der gesamten Reihe zuckt kein Bein
19:17und niemand verzieht eine Miene.
19:20Djoseras nickt der Legion einmal zu,
19:22bemessen und ernst.
19:25Dann, ohne ein weiteres Wort,
19:28schreitet er an der Reihe entlang
19:29und schießt jedem zweiten Soldaten in den Kopf.

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