Zum Player springenZum Hauptinhalt springenZur Fußzeile springen
  • 1.7.2025

Kategorie

🎥
Kurzfilme
Transkript
00:00:00Musik
00:00:01Entschuldigung, Sie sind ziemlich klar, gerade schön.
00:00:30Ich verstehe nicht.
00:00:37Aber Sie sind doch sehr gute Barsche.
00:00:43Ich verstehe nicht.
00:00:50Ich verstehe nicht.
00:00:57Ich verstehe nicht.
00:01:12Ich verstehe nicht.
00:01:27Ich verstehe nicht.
00:01:42Ich verstehe nicht.
00:01:57Ich verstehe nicht.
00:02:12Ich verstehe nicht.
00:02:27Ich verstehe nicht.
00:02:42Ich verstehe nicht.
00:02:57Ich verstehe nicht.
00:03:12Ich verstehe nicht.
00:03:27Ich verstehe nicht.
00:03:42Ich verstehe nicht.
00:03:57Der Film ist doch schon 20 Jahre alt.
00:04:14Ich habe das Wohnzimmer auf dem Bahnhof gelegt, weil ich einen Schaufenstereffekt haben wollte.
00:04:17Ich verstehe das überhaupt nicht.
00:04:19Das liegt doch wohl eher an Ihnen.
00:04:20Ach, wie viele Zuschauer haben Sie denn gehabt?
00:04:23Immer dieselbe Frage.
00:04:25Dabei wissen Sie doch ganz genau, wenn man kein Geld für Werbung hat, geht doch kein Mensch rein.
00:04:29Das sind doch faule Ausreden.
00:04:31Warum?
00:04:32Warum sind Sie eigentlich gekommen, wenn Sie mir nichts glauben?
00:04:34Ich gehe auch wieder.
00:04:35Ich gehöre sowieso ins Bett.
00:04:37Arschloch.
00:04:42Die Leute werden doch belogen und betrogen.
00:04:45Was könnte man zum Beispiel aus der Situation in Argentinien für einen Film drehen?
00:04:50Da wurden vor kurzem die Anführer der Militärkunde freigelassen, obwohl die doch tausende von Menschen ermordet haben
00:04:55und hunderte von schwangeren Frauen entführen ließen.
00:04:58Man hat ihnen die Neugeborenen weggenommen und an reiche Familien zur Adoption gegeben, die Mütter umgebracht.
00:05:06Staatspräsident Menem weiß das alles.
00:05:08Trotzdem lässt er diese Leute frei.
00:05:11Ja, und nicht genug damit.
00:05:13Er verhindert sogar die Rückführung der Kinder an ihre wirklichen Verwandten, weil er mit vielen dieser Adoptiveltern befreundet ist.
00:05:19Ist das Ihr neues Projekt?
00:05:21Nein, nein, nein, das ist wieder was anderes.
00:05:23Aber dazu kann ich Ihnen nur so viel sagen, dass das Thema pure politischer Sprengstoff ist.
00:05:29Wenn alles gut läuft, dann können Sie den Film demnächst hier in diesem Kino sehen.
00:05:33Das ist gut.
00:05:34Das ist gut.
00:05:35Musik
00:06:05Es sind keine Grundsatzgeräte, so hast du einfach nichtить.
00:06:10Mit der Blotten müssten Carstenخر Hammer pipist.
00:06:15Wunderbar! Ich hoffe, es dauert noch ein paar Stunden!
00:06:26Nein, nein, nein, nein! Wo ist der Aufstand? Das darf doch nicht wahr sein!
00:06:35Die Anlage muss auch noch ausgehen.
00:06:46Komm morgen.
00:06:48Heute ist wieder alles dicht gedrängt.
00:06:49Wir haben gleich noch das Gespräch mit Katzer wegen des Drehbuchs.
00:06:52Haben wir den nicht abgesagt?
00:06:54Ich habe doch den Termin mit raus wegen der Unterpasserbung.
00:06:57Naja, übrigens heißt der Katzer.
00:06:59Mit dem wird es wohl nicht ein ganzes Viertelstunden dauern.
00:07:02Ich habe das Drehbuch ja nicht gelesen,
00:07:04aber das Thema war eigentlich schade für das Thema.
00:07:05Offen erstes ist wirklich uninteressant,
00:07:07aber wie man eine Story so sabotieren kann.
00:07:11Der Mann hat den am Schluss so um Jahre verpasst
00:07:13und ich bin auch nicht mal sicher, ob er geht.
00:07:15You know what I mean.
00:07:16Aber er hat doch fürs Fernsehen geantwortet.
00:07:18Ich habe doch mal so eine Position gesehen.
00:07:20Na und?
00:07:20Ist was Gutes sein fürs Fernsehen?
00:07:22Ich kann ja jeder Depp arbeiten.
00:07:23Lass mich mit dem Patzer in den Ohren.
00:07:25Ich will den Nutzer sich gleich absagen.
00:07:26Karin Schröter.
00:07:28Eric.
00:07:29Hallo Eric.
00:07:30Hier.
00:07:31Wittmeier hier.
00:07:32Yeah, that's right.
00:07:34No, without money from the Danish producer,
00:07:37we can't shoot in Denmark.
00:07:40Italy?
00:07:40No, Harry.
00:07:42Don't you remember last time?
00:07:43No.
00:07:44What about Portugal?
00:07:45Yes.
00:07:46It's cheap and we'll have less problems.
00:07:51Yeah.
00:07:52Yes, call me next week again.
00:07:54Bye, Harry.
00:07:55Yes.
00:07:56Warum hast du ihn überhaupt kommen lassen?
00:07:58Wen?
00:07:58Harzer, wenn du keine Zeit hast, hättest du ihn mir auch in Vornbrich schicken können.
00:08:02Kenny von Fröder schon mal zusammengearbeitet.
00:08:04Hoffentlich sind wir inzwischen runter von seinem Rohren raus.
00:08:06Landrecki schon drin?
00:08:08Und ganz schön geladen.
00:08:09Ich auch.
00:08:10Ich auch.
00:08:17Na, mein Lieber.
00:08:19Chef, ich nicht können mehr.
00:08:21Ihr versauen alles.
00:08:23Ich komme aus Polen, anspruchsvolle Filme machen und hier nur.
00:08:26Kamera hier, Kamera da, Kamera hier, Kamera da.
00:08:30Wozu brauchen einen Kameramann genügend Putzfrau?
00:08:32Chef, du sagen Regisseur, wir machen mehr Kunst, dann alle zufrieden.
00:08:37Putzfrau, das ist ein sehr gesuchter Beruf.
00:08:40Setze ich erst mal.
00:08:41Kaffee?
00:08:42Ja.
00:08:44Frau Schulte, bitte an die Küche.
00:08:46Drei Kaffee.
00:08:48Ich freue mich, dass Sie so engagiert mitarbeiten.
00:08:51Das ist selten und kostbar.
00:08:53Und ich denke, Sie haben auch gute Arbeit abgeliefert.
00:08:56Gute Arbeit?
00:08:57Das ist Scheißarbeit!
00:08:59Das ist verdammt nochmal nicht Ihre Sache.
00:09:01Aber Sie haben zu tun, was der Regisseur sagt.
00:09:03Verstanden?
00:09:03Sonst können Sie Ihre Spotty wieder drüben verdienen.
00:09:05An der Grenze warten noch genug von Ihrem Schlag.
00:09:08Und wenn Sie noch einmal alles stehen und liegen lassen, fliegen Sie raus.
00:09:11Aber ich bin eine gute Kameramann.
00:09:13Sie sollen hier eine Vorabendserie drehen.
00:09:16Und nicht mehr.
00:09:17Und wenn Ihnen das nicht passt, verschwinden Sie.
00:09:21Ja, Schiss.
00:09:29Schulte?
00:09:29Kaffee storniert.
00:09:39Räumst du endlich mal auf?
00:09:41Nee, du.
00:09:42Wittmeier hat angerufen.
00:09:44Ich soll Ihnen mein neues Projekt vorstellen.
00:09:46Ich habe ein verdammt gutes Gefühl.
00:09:49Naja, hoffentlich klappt es.
00:09:51Wird ja auch langsam mal Zeit.
00:09:53Ich bin schließlich nicht deine Altersversorgung.
00:09:55Ach du, kannst du mir deine Autoschlüssen geben?
00:09:59Das darf doch wohl nicht wahr sein.
00:10:01Na Gott, mir mach's schon.
00:10:02Ich weiß doch sonst gar nicht, wie ich hinkommen soll.
00:10:04Hm.
00:10:04Danke.
00:10:14Ach du, Siegärten von mir nach.
00:10:17Tschüss.
00:10:17Stehe ich da auch drin?
00:10:22Da stehen nur Leute drin, die was geleistet haben.
00:10:25Wieso?
00:10:26Eben habe ich doch Eckhard Schmidt gelesen.
00:10:27Ah, da ist er ja.
00:10:31Doktor Otto Parzer.
00:10:33Geboren 8.04.1940.
00:10:35Geschieden zwei Kinder.
00:10:36Studierte Politik, Germanistik und Geschichte.
00:10:40Doktor in Politik.
00:10:421965 bis 1967.
00:10:44Drei Jahre in China.
00:10:46Anschließend Produktion von Spiel- und Dokumentarfilmen.
00:10:48Filmpreise, Bundesfilmpreis in Silber, Grimmepreis 1972, Kasse, Blindgänger.
00:10:56An der Kasse haben seine Filme also nichts eingebracht.
00:10:58Aber Wittmeier haben sie was gebracht.
00:11:00Er war Parzers Produktionsleiter und ist durch ihn in die Branche gekommen.
00:11:04Hat sich dann rechtzeitig von ihm getrennt.
00:11:06Hätte ich ja nicht gedacht.
00:11:09Parzer ging dann in die Politik.
00:11:11War in den 80er Jahren für die Grünen im Bundestag eine Legislaturperiode.
00:11:15Interessanter Wandel.
00:11:16Aber schade, dass in solchen Programmen nie etwas über den Menschen steht.
00:11:45Na bitte.
00:11:46Ja, hier ist Dr. Parzer.
00:11:47Ich bin mit Herrn Wittmeier verabredet.
00:11:49Lassen Sie Ihr Auto bitte unten stehen.
00:11:51Kommt ich zur Fluss hoch?
00:11:52Ja, danke.
00:11:52Ich komme.
00:11:53Ist klar.
00:12:08Ja, wir erreichen die Anträge noch sechsfach nach.
00:12:12Neunfach.
00:12:12Ist klar.
00:12:13Aber da muss die Kohle auch rüberrutschen.
00:12:14Jetzt kommt der auch mal zu spät.
00:12:27Reg dich nicht auf.
00:12:28Der ist gerade angekommen.
00:12:29Also gut, machen wir es kurz.
00:12:31Wo ist denn das verdammte Drehbuch überhaupt?
00:12:32Du willst ihm also nicht helfen?
00:12:36Zu der Nacht.
00:12:37Der liegt wie Caritas.
00:12:40Dr. Parzer ist jetzt da.
00:12:42Also toll, toll, toll.
00:12:43Ah, da sind Sie ja.
00:12:46Gut hergefunden?
00:12:48Unglaublich, aber wahr.
00:12:49Tag, Heinz.
00:12:50Setzen Sie sich, Herr Dr. Parzer.
00:12:51Wie geht's denn?
00:12:52Ach, nutzen wir uns nicht mehr, Heinz.
00:12:55Ganz große Karriere gemacht, was?
00:12:56Ja.
00:12:56Ja, die alten Zeiten sind vorbei.
00:12:59Wirklich schade, dass die alten Zeiten vorbei sind.
00:13:02Aber vielleicht ergibt sich ja wieder die Möglichkeit für eine gute Zusammenarbeit.
00:13:06Sie wollen also einen Film über Uwe Barschel machen?
00:13:09Ja, deshalb bin ich ja hier.
00:13:11Wir können natürlich auch über unsere alten Produktionen reden, aber ich glaube, das würde
00:13:15den jungen Mann ja sicherlich langweilen.
00:13:17Wie heißen Sie übrigens?
00:13:19Jürgen Barke.
00:13:20Na, Abend.
00:13:22Mein lieber Dr. Parzer.
00:13:23Ich will ganz offen sein, ich habe auch nicht so viel Zeit.
00:13:29Ihr Drehbuch hat mir überhaupt nicht gefallen.
00:13:31Ich finde es ganz große Scheiße.
00:13:33Das verstehe ich nicht.
00:13:35Fast alle anderen, mit denen ich darüber gesprochen habe, die fanden das Buch ausgesprochen gut.
00:13:39Aber die halbe Branche hat das Buch schon abgelehnt.
00:13:41Das stimmt doch überhaupt nicht.
00:13:41Dass wir hier zusammensitzen, hängt auch nur damit zusammen, weil wir früher mal zusammengearbeitet haben.
00:13:45Es gibt noch ein paar Interessenten.
00:13:47Aber nein.
00:13:48Was hat Ihnen denn eigentlich nicht gefallen?
00:13:50Ich versuche in meinem Buch schonungslos aufzuzeigen, was in diesem Staat politisch möglich ist.
00:13:57Na und?
00:13:58Was soll das?
00:13:59Ein Film über Barschel.
00:14:01Wen soll das interessieren?
00:14:02Ich meine, vom Thema her.
00:14:03Die Leute im Kino interessieren sich weder für Politik noch für Politiker.
00:14:08In den Kennedy-Filmen sind sie auch bloß wegen Kevin Costner einmessiert.
00:14:12Landrezky ist endgültig abgehauen.
00:14:15Moment mal.
00:14:16Komm her.
00:14:17Das ist ja eigentlich ein interessantes Thema.
00:14:37Ja.
00:14:38Ich weiß noch, wie ich damals vor dem Fernseher hänge.
00:14:46Und wie wir jede neue Wendung des Skandals diskutiert haben.
00:14:52Was war der Barschel eigentlich für ein Typ?
00:14:56Ja.
00:14:58Was war Barschel eigentlich für ein Typ?
00:15:02Geboren im Mai 1944 in einem Luftschutzkeller bei Berlin.
00:15:05Sein Vater, ein kleiner Angestellter, stirbt an der Front.
00:15:09Die Mutter brachte mit Nähearbeiten die vier Kinder durch.
00:15:12Kinderkliniken und Kinderheime besuchen ist gut.
00:15:17Organisieren Sie das.
00:15:19Am Welttag der Behinderten müssen natürlich Behinderte ins Landeshaus geholt werden.
00:15:23Wichtig sind auch die Alten.
00:15:26Kurz vor der Wahl würde ich sagen, sollten wir ein paar Ausflüge und Nachmittage für Alte organisieren.
00:15:31Die Presse muss genau ausgewählt werden.
00:15:37Die Familie lebt in einer Flüchtlingssiedlung.
00:15:40In der Schule ist er mittelmäßig, aber immer lernwillig und fleißig.
00:15:43Seine Lehrer auf dem Gymnasium waren fast alle rechtskonservativ und haben ihn politisch geprägt.
00:15:49Ich werde das Sportabzeichen ablegen.
00:15:52Erkundigen Sie sich umgehend nach den Terminen von Schwimmveranstaltungen und Volkswandertagen.
00:15:57Mit 23 Landesschiff der Jungen Union, mit 25 stellvertretender Landesvorsitzender der CDU,
00:16:05mit 27 Landtagsabgeordneter, mit 29 Fraktionschef, mit 35 Minister, mit 38 Ministerpräsidenten.
00:16:15Ein einzigartig schneller Aufstieg.
00:16:18Auch sein Bruder Eicke machte eine ganz nette Karriere.
00:16:20Er wird Finanzchef beim Schweizer Konzern Wildlights, der unter anderem optische Zielschussgeräte herstellt.
00:16:28Die Auswahl der arbeitslosen Jugendlichen muss sorgfältig erfolgen.
00:16:32Keine Randalierer.
00:16:34Gut ist der Discoabend beim Musikfestival.
00:16:38Wenn da was schief läuft, Pfeiffer.
00:16:40Sind Sie dran?
00:16:41Parallel zu diesem Aufstieg machte er sein Studium.
00:16:47Eine seiner beiden Doktorarbeiten schrieb er über die Aufgaben des Ministerpräsidenten in Schleswig-Holstein.
00:16:53Schauen Sie sich mal um, wo Sie den verletzten Hund herkriegen.
00:16:56Der darf auf keinen Fall sterben, sonst ist alles im Eimer.
00:17:00Die Tierfotoaktion muss publik gemacht werden.
00:17:02Auch in Jugendmagazinen.
00:17:05Aber das mit dem Hund muss spektakulär sein.
00:17:08Der wird angefahren oder sowas und wir pflegen ihn dann bei uns zu Hause.
00:17:11Er heiratet die zwei Jahre jüngere Freja von Bismarck.
00:17:14Die beiden haben vier Kinder, leben in einer feudalen Villa.
00:17:18Von kleinen Verhältnissen ganz nach oben.
00:17:21Luftschutzkeller, Staatskanzlei.
00:17:23Das klingt nicht schlecht.
00:17:24Im Film muss ganz klar rauskommen, dass Baschel gemacht wurde.
00:17:28Hochgepäppelt von Stoltenberg und Co.
00:17:30Und da wären wir bei der nächsten wichtigen Person im Buch.
00:17:33Dem Pastorensohn Dr. Gerhard Stoltenberg.
00:17:36Direktor bei Krupp.
00:17:37Ab 1971 Landesvorsitzender der CDU in Schleswig-Holstein.
00:17:41Ministerpräsident, Bundesfinanzminister, Verteidigungsminister.
00:17:45Zurückgetreten.
00:17:46Und dies wegen zahlreicher Skandale um geheime Waffenexporte.
00:17:50Unter anderem nach Israel.
00:17:52Er förderte Baschel.
00:17:53Lässt ihn dann aber fallen.
00:17:55Im Dezember 87 sitzt er vor dem Untersuchungsausschuss.
00:17:58Und leugnet jegliche Mitwisserschaft an Worterkant geht.
00:18:01Wie soll denn Stoltenberg in dem Film heißen?
00:18:04Oder wollen Sie die Originalnamen nehmen?
00:18:06Wir machen doch einen Film über reale Menschen.
00:18:09Sehen Sie, 1987 war die CDU in Schleswig-Holstein 37 Jahre an der Regierung.
00:18:15Uwe Barschel war Ministerpräsident.
00:18:17Und er war auch der Favorit für die Landtagswahlen im Herbst.
00:18:20Aber sein Gegner Engholm gewandt stetig an Sympathie.
00:18:24Barschel musste also auf Nummer sicher gehen.
00:18:26Und ließ sich vom Springer Verlag einen Mann namens Rainer Pfeiffer empfehlen.
00:18:31Sie sind genau mein Mann.
00:18:34Benke wird Ihnen den Vertrag zuschicken.
00:18:37Sie wissen Bescheid.
00:18:39Steigerung meines Ansehens.
00:18:41Und Diffamierung von Engholm.
00:18:43Pfeiffer war ein schmieriger Journalist.
00:18:45Er wurde 83 beim CDU-Nahen-Weser-Report als Chefredakteur entlassen
00:18:50und wegen übler Nachrede verurteilt.
00:18:52Er hat sogar mal kurz als Trauerredner gearbeitet.
00:18:55Für Pfeiffer war der neue Job ein steiler Aufstieg.
00:18:59Hören Sie zu Pfeiffer.
00:19:00Wenn ich eine Operation für ein Kind bezahle, das dann sterben muss,
00:19:03werden sich zu viele melden, die auch eine Operation brauchen
00:19:05und sich dann beschweren, wenn ich sie nicht bezahle.
00:19:09Aber was haben denn Barschel und Pfeiffer konkret gemacht?
00:19:12Da hat der Kieler Untersuchungsausschuss gründlich gearbeitet.
00:19:15Kaum 16 Tage im Amt erhält Pfeiffer von Barschel seinen ersten Auftrag.
00:19:21Überprüfen Sie die Steuererklärung von Engholm und finden Sie etwas.
00:19:26Er findet zwar nicht viel, aber das bauscht er zu einer anonymen Steueranzeige auf.
00:19:32Wenn Engholm nun schwul wäre, lassen Sie ihn beschatten, bis er schwul ist.
00:19:39Am 5. und am 17.02. erhält Engholm zwei Telefonanrufe von Pfeiffer, alias Dr. Wagner.
00:19:47Pfeiffer teilt Engholm mit, dass dieser wahrscheinlich Aids habe.
00:19:51Im April versuchte Pfeiffer, den Aids-Verdacht in der Bild-Zeitung zu veröffentlichen.
00:19:56Das klappte aber nicht und er stürzte sich auf die unabhängige Wählergemeinschaft Schleswig-Holstein.
00:20:01Was haben die Unabhängigen denn für Dreck am Stecken?
00:20:05Betrug und Trunkenheit am Steuer? Das ist doch alles nichts.
00:20:10Außerdem steht fest, dass Pfeiffer versuchte, über den Verfassungsschutz und die Kriminalpolizei
00:20:15extremistische Hintergründe bei Politikern der Grünen nachzuweisen.
00:20:20Schließlich hat Barschel im September, Anfang Oktober,
00:20:23seine Mitarbeiter falsche eidesstattliche Erklärungen unterschreiben lassen.
00:20:26Er leistet ihm mehrere Meineide und gibt ein falsches Ehrenwort.
00:20:30Ist das nicht eigenartig? Da kommt Pfeiffer, legt sofort los
00:20:33und genauso schnell läuft er zur anderen Seite über.
00:20:36Er hatte doch auch Kontakte zur SPD.
00:20:38Ja. Spätestens Anfang September muss auch Engholm Bescheid gewusst haben.
00:20:43Engholm war natürlich überzeugend in der Opferrolle.
00:20:46Vielleicht hat er Barschel auflaufen lassen.
00:20:48Aber dann hätten die doch wohl den Skandal früher vor der Wahl platzen lassen.
00:20:52Er scheint Pfeiffer den größten Wahn von Barschel erkannt zu haben und ist abgesprungen.
00:20:58Sie müssen eine Warnse beschaffen.
00:21:00Wenn die entdeckt wird, wird der Verdacht auf Engholm fallen.
00:21:03Das ist unsere letzte Chance.
00:21:06Barschel soll sogar mal von Pfeiffer verlangt haben,
00:21:09dass er eine Frau ins Wasser stößt, damit er sie retten kann.
00:21:12Außerdem hat Barschel einen Überfall auf sich selbst geplant.
00:21:16Alle diese Aktionen haben zu Barschel gepasst.
00:21:18Er war ein eiskalter Machtmensch.
00:21:20Ich habe den Typen nie gemacht.
00:21:24Besetzte die Posten in Behörden und Schulen nach Parteiproport.
00:21:28Führte bei einer Brockdorf-Demo das größte Polizisten her zusammen,
00:21:32das jemals in der BRD auf einem Fleck zu sehen war.
00:21:36Setzte sich für eine Verschärfung des Demonstrationsrechts ein.
00:21:40Rief nach einem Bundessammellager für Asylbewerber.
00:21:45Versuchte immer, sich ins rechte Licht zu setzen.
00:21:47Dabei war er eisgehalt.
00:21:48Er hat alles sein Ziel untergeordnet, Bundeskanzler zu werden.
00:21:53Er war gnadenlos, gegen sich einander.
00:21:56Schätzte nur Assistenten, die ihm pausenlos nach dem Mund redeten,
00:21:59wie Herwig Ahrensen.
00:22:02Barschel verehrte Karl Dönitz den alten Nazi,
00:22:07vor dessen Beerdigung er auch zugegen war.
00:22:08Seine hohe Risikobereitschaft spiegelt sich in den vielen Unfällen wieder.
00:22:15Er überlebte fünf Verkehrsunfälle und am 31.05.87 sogar ein Flugzeugabsturz,
00:22:23bei dem zwei Piloten und zwei Sicherheitsbeamte,
00:22:25das heißt also alle anderen außer ihm, umkamen.
00:22:28Der Flugzeugabsturz soll doch durch Manipulation des Leuchtfeuers verursacht worden sein.
00:22:35Wer weiß das schon?
00:22:37Fest steht, dass er über zwei Monate, nämlich bis zum 2.08.87 im Krankenhaus lag.
00:22:43Zwei Monate, in denen Pfeiffer weitermachte und sich gleichzeitig absetzte.
00:22:47Und wieder zwei Monate später, soll also ausgerechnet dieser Mann,
00:22:51der gerade dem Tod von der Schippe gesprungen war, Selbstmord begehen?
00:22:54Also, Feierabend jetzt.
00:22:56Das ganze Zeug, das schon überall veröffentlicht wurde.
00:22:58Ich kann es nicht mehr hören.
00:23:00Wo ist denn da ein Film?
00:23:01Der Mann hat sich umgebracht, basta.
00:23:03In dem ganzen Drehbuch sehe ich nur den erhobenen Zeigefinger von Herrn Dr. Parzer.
00:23:07Genau wie früher.
00:23:09Wenn das alles wirklich so wäre, dann wäre unser System schon längst untergegangen.
00:23:13Ich bin doch kein Idiot.
00:23:15Ich habe doch Fakten.
00:23:16Und die lege ich euch auf den Tisch.
00:23:19Wieso glauben Sie eigentlich, dass es Selbstmord war?
00:23:21Auf gar keinen Fall war es ein allein durchgeführter Selbstmord.
00:23:25Schon das allein gäbe einen furchtbar spannenden Film ab.
00:23:28Ja, gerade Barschitz Tod hat uns doch alle in Atem gehalten.
00:23:31Jaja, aber alles das, was Sie da geschrieben haben,
00:23:34das ist schon längst in Heinrich Berleurs Fernsehfilm drin.
00:23:37Und für einen Kinofilm ist das einfach nicht spannend genug.
00:23:40Was glauben Sie wohl, was die Leute heutzutage ins Kino ziehen?
00:23:42Interessante und spannende Geschichten, oder?
00:23:45Die Menschen wollen emotional beteiligt werden.
00:23:48Sie wollen mit ihren Helden lieben und leiden.
00:23:50Meinen Sie wirklich, dass die Leute immer nur Liebe und Schmalz sehen wollen?
00:23:55Überall werden doch krampfhaft Liebesgeschichten reingeschrieben.
00:23:58Und wie oft gehen diese Milchmädchenrechnungen nicht auf?
00:24:01Ja, was glauben Sie wohl, wie oft die nicht aufgehen würden,
00:24:04wenn keine Liebesgeschichten drin stünden?
00:24:06Die einzige Alternative zu Liebesgeschichten ist Mord und Totschlag.
00:24:09Da muss man telefonieren.
00:24:11Mord und Totschlag ist ja drin.
00:24:13Allerdings.
00:24:14Bitte mal, Herr Räger.
00:24:14Aber wie weit seid ihr denn?
00:24:16In einer Stunde?
00:24:18Na gut, in einer Stunde, alles klar.
00:24:20Der Tod ist ja auch das einzig Interessante.
00:24:23Aber da hört Ihr Buch leider auf.
00:24:26Wenn es Mord gewesen wäre, könnte man vielleicht einen Film draus machen.
00:24:29Aber es war kein Mord.
00:24:31Da bin ich mir absolut nicht sicher.
00:24:33Und gerade in dieser Richtung habe ich verdammt genau recherchiert.
00:24:37Es gibt noch sehr viele Ungereimtheiten.
00:24:39Deshalb habe ich es vorerst rausgelassen.
00:24:40Aber dieses Mord-Gerede ist doch reine Spekulation.
00:24:44Journalisten-Geschreibe.
00:24:45Der Mann hat Selbstmord begangen.
00:24:47Ohne die detaillierte Arbeit der Journalisten gäbe es doch gar keinen Fall, Barschel.
00:24:52Und die Selbstmord-These steht doch nach allem als Bekanntes auf sehr wackeligen Füßen.
00:24:56Ich brauche eine Flipchart, Herr Bernke.
00:24:59Haben Sie sowas da?
00:25:00Anders kann ich den Fall nicht darstellen.
00:25:02Jürgen holt dem weltbesten Rechercheur sein Spielzeug.
00:25:13Übrigens, wie geht es den Kindern?
00:25:15Und ihrer Frau?
00:25:16Ich bin geschieden.
00:25:19Ach, das weißt du doch.
00:25:21Schau doch in deinen Computer.
00:25:28Sag mal, der Fall Barschel interessiert dich doch in Scheißdreck.
00:25:32Das mit deiner Frau tut mir leid.
00:25:34Muss ich vergessen haben, okay?
00:25:37Mein Gott, bist du empfindlich.
00:25:40Ich habe doch gesagt, dass ich Interesse habe.
00:25:42Nun sollten wir uns mal auf den Fall konzentrieren.
00:25:44Und uns wie erwachsene Männer benehmen.
00:25:46Bitte tu das.
00:25:48So.
00:25:52Also, das wissen wir.
00:25:57Am 25.09. tritt Barschel zurück.
00:26:02Am 2.10. gibt er die Regierungsverantwortung an Henning Schwarz ab.
00:26:09Uwe und Freya Barschel fliegen am 6.10. in Urlaub.
00:26:14Am 7.10. sagt Finanzminister Asmussen,
00:26:18dass sich Barschel bereits im Januar nach der anonymen Steueranzeige gegen Engholm erkundigt habe.
00:26:25Sein Ehrenwort vom 18.09. ist damit hinfällig.
00:26:30Seine politische Karriere scheint damit beendet.
00:26:33Und sein Lebensziel, Bundeskanzler zu werden, unerreichbar geworden zu sein.
00:26:36Und sein Lebensjahr zu werden.
00:27:06Das war's.
00:27:36Das war's.
00:28:06Das war's.
00:28:36Das war's.
00:29:06Das war's.
00:29:36Das war's.
00:29:38Was verpasst er ihn?
00:29:39Warum ist bis heute unklar?
00:29:41Vielleicht hat er sich Medikamente besorgt.
00:29:43Vielleicht hat er sich auch mit jemandem getroffen.
00:29:46Um 15.10 Uhr kommt er in Genf an.
00:29:49Der Weltwochemitarbeiter Frank Garbeli lässt ihn am Flughafen fotografieren.
00:29:52Entschuldigung, sind Sie nicht Herr Barschel?
00:29:59What do you want?
00:30:01I don't understand.
00:30:02Aber Sie sind doch Herr Uwe Barschel.
00:30:07I don't understand.
00:30:10Uwe Barschel.
00:30:12Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten.
00:30:18Entweder Robert Roloff existiert nicht und Barschel fährt direkt zum Hotel.
00:30:24Nicht ins Hilton, das er gebucht hatte, sondern ins Bore Barsch und begeht Selbstmord.
00:30:28Oder wir glauben seinen Aufzeichnungen und er trifft Roloff.
00:30:31Doch Roloff bietet ihm nichts Weltbewegendes an.
00:30:52Barschel erkennt, dass seine politische Karriere jetzt endgültig beendet ist.
00:30:56Er fährt ins Bore Vache und fertigt seine Notizenhand, um eine falsche Spur zu legen.
00:31:01Er fuhr ein paar Mal um den Flughafen und traf dann ungestört RR.
00:31:09Heute Abend bekomme ich von Roloff im Noga-Hilton-Hotel ein Foto von Pfeiffer mit dem Hintermann.
00:31:17Die Quigvi Petro Gattuso, den Taxifahrer, der Barschel befordert haben will, ausfindig gemacht haben.
00:31:24Ich habe Barschel sofort zum Hotel gefahren.
00:31:27Wissen Sie, eine Umrundung des Flughafens ist gar nicht möglich.
00:31:30Weil eine der beiden französisch-schweizerischen Grenzübergänge, die dabei benutzt werden müssten, ist für Taxis nicht zugelassen.
00:31:40Aber bleiben wir mal bei Bartels Roloff-Theorie.
00:31:43Was hätte ein Foto mit Pfeiffer und einem Hintermann schon gebracht?
00:31:47Nach den Angaben seiner Vertrauten machte er sonst nie Notizen.
00:31:50Na gut, vielleicht hat er jetzt damit angefangen, weil ihm die Sache so wichtig war.
00:31:55Fast zur selben Zeit starben damals auch, kurz nachdem sie mit geheimnisvollen Informanten zusammengekommen waren,
00:32:01Heribert Amri, österreichischer Botschafter in Athen, und der industrielle Heribert Abfalter an Herzversagen.
00:32:07Was hat denn das mit Barschel zu tun?
00:32:10Jeden Tag gibt es ungezählte, merkwürdige Todesfälle.
00:32:13Nun kommt aber auf den Punkt, aber gerafft jetzt.
00:32:15Aber Heinz, wir haben ja doch kein Hollywood-Skript vor uns, in dem alles gleich auf den Tisch liegt.
00:32:20Hier geht es doch um die Wirklichkeit.
00:32:22Und die Wirklichkeit, verdammt doch mal, lässt sich doch nicht in zwei Sätzen zusammenfassen.
00:32:25Das mag ja alles ganz richtig sein, mein Lieber.
00:32:27Und jeder weiß, dass du viel Hintergrundwissen hast.
00:32:30Aber was hat das jetzt mit Barschels Tod zu tun?
00:32:33Möglich ist auch, dass er Selbstmord beging.
00:32:36Sollte aber ermordet werden.
00:32:38Der Killer kommt so spät und tarnt dann alles als Mord, um sein Honorar zu kassieren.
00:32:42Aber bleiben wir vorläufig auf dem Boden der Tatsachen.
00:32:47Barschel ist ab ungefähr 16.30 Uhr im Hotel.
00:32:50Er führte mehrere Telefonate, in denen er sich nach den Angaben der Angerufenen optimistisch gegeben haben soll.
00:32:57Ich habe Roloff gesprochen.
00:33:00Heute Abend bekomme ich ein Foto.
00:33:02Das war doch alles ein abgekatertes Spiel, um mich einzureißen.
00:33:05Wenn wir von Selbstmord ausgehen, warum sollte er sich da optimistisch gegeben haben?
00:33:14Damit seine Verwandten keine Angst um ihn bekommen.
00:33:17Wahrscheinlich erscheint mir, dass er herrisch, wie er war, seinen Verwandten Anweisungen gegeben hat.
00:33:23Vielleicht deshalb überhaupt die ganze Aktion in Gang.
00:33:25Anrufe von Herrn Barschel erfolgten um 17.41 Uhr bei seiner Frau, 18.01 Uhr bei seiner Schwester Volke Junkers, um 18.18, 18.28 und 19.08 Uhr bei seinem Bruder.
00:33:41Eike Barschel leugnimmt diesen dritten Anruf.
00:33:44Er brauchte vielleicht einen absolut zuverlässigen Helfer.
00:33:46Zur Zeit der Telefonate waren die beiden Sternreporter Knauer und Anders auf dem Weg nach Genf.
00:33:59Ich war gegen 17.00 Uhr in der Hotelhalle und habe dann in der Hotelbar einen Kaffee getrunken.
00:34:05Danach bin ich wieder nach Hause.
00:34:07Da ich in der Nähe des Burivarsch wohne, bin ich immer mal wieder vorbei, bis gegen 23.00 Uhr die Sternreporter kamen.
00:34:14Ich habe Barschel die ganze Zeit über kein einziges Mal gesehen.
00:34:17Eine Prostituierte will doch Barschel um 17.30 Uhr in der Halle des Burivarsch gesehen haben.
00:34:25Er soll dort mit zwei Männern, von denen einer arabisch aussah, locker geplaudert haben.
00:34:29Die Frau wollte doch mit ihren geheimnisvollen Beobachtungen nur ein bisschen Geld machen.
00:34:33Um 18.30 Uhr lässt er sich vom Etagenkern der Pierre Vergori eine Flasche Rotwein aufs Zimmer bringen, die anschließend spurlos verschwunden ist.
00:34:46Good evening, Sir.
00:34:51Good evening.
00:34:52May I serve the wine you ordered?
00:34:54Please.
00:35:03Okay.
00:35:04No, thank you.
00:35:29What can I do not to be disturbed next time?
00:35:37I'll put this sign on the door and that will take care of it.
00:35:41No, thank you.
00:35:42I'll do it myself.
00:35:44Thank you very much.
00:35:46Good evening, Sir.
00:35:47Good evening.
00:35:47Die beiden Sternreporter versuchten mehrere Male Barschel in seinem Zimmer anzurufen, doch er nimmt nicht ab.
00:36:05Um 23.30 Uhr klopfen die beiden Sternreporter an seiner Tür, horchen.
00:36:11Hallo?
00:36:23Ist hier jemand?
00:36:24Ist hier jemand?
00:36:24Am Sonntag, den 11.10.87 Uhr frühstückten die Sternreporter um 7 Uhr.
00:36:42Zwischen 9.30 Uhr und 11.50 Uhr versuchten sie mehrmals Barschel in seinem Zimmer anzurufen, aber er nahm nicht ab.
00:36:50Um 12.00 Uhr geht Knauer in den dritten Stock.
00:37:09Aber ja, ich habe genau gesehen, wie um 11.00 Uhr der Gast von Zimmer 317 das grüne Schild Zimmer aufräumen ausgehängt hat.
00:37:18Und um 11.30 Uhr, Englander Schild, bitte nicht stören da.
00:37:23Barschel kann das nicht gemacht haben.
00:37:25Er war um 11.00 Uhr schon tot.
00:37:27Um 12.42 Uhr...
00:37:30Hallo?
00:37:30Hallo?
00:37:48Hallo?
00:38:09Ja?
00:38:10Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:38:40Um 13.30 Uhr war das Badewasser noch lau warm. Ich nahm also an, dass er erst vor kurzem gestorben sei.
00:38:57Ich verständigte die Hoteldirektion, die die Polizei und dann rief ich sofort die Redaktion an.
00:39:10Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:39:40Bei der ersten Obduktion in Genf wurden zwei Blutergüsse auf der Stirn und am Rücken festgestellt.
00:39:57Und ein dritter Bluterguss am Hinterkopf, obwohl er faustgroß war, erst bei der zweiten Obduktion in Hamburg.
00:40:03Bei der Obduktion wurden acht Arzneimittel gefunden. Ich habe mir das hier mal notiert.
00:40:12Barschel wird geringe Mengen von Diazepam und Nordiazepam vor dem Flug als Beruhigungsmittel genommen haben.
00:40:20In hochgiftiger Dosierung wurde Zyklobarbital, ein starkes Schlafmittel, nachgewiesen.
00:40:28Dieses hat er in tödlicher Dosierung zuletzt eingenommen bzw. bekommen.
00:40:33Ebenfalls in Magen, Urin und Blut wurden in hoher Dosierung gefunden.
00:40:41Pyrithildion, ein hypnotisches Beruhigungsmittel, das seit 1982 in der BRD nicht mehr im Handel ist.
00:40:49Pyrithildion war in Europa 1987 nur noch in der DDR und in Dänemark erhältlich.
00:40:54Düphenhydramin, ein Mittel, das Erbrechen verhindert, und Perazin, ein Tranquilizer, oft als chemische Zwangsjacke benutzt.
00:41:07Es würden keine Medikamentenpackungen im Zimmer gefunden.
00:41:11Die kann er ja vorher beseitigt haben.
00:41:13Barschel ist in etwa nach der Broschüre der Deutschen Gesellschaft für Humane Sterben umgekommen.
00:41:19Hotelzimmer, Medikament und Badewanne werden da empfohlen.
00:41:21Doch die Selbstmordhelfer empfehlen kein einziges Neuroleptikum, wie das bei Barschel festgestellte Perazin,
00:41:27da dieses nur selten zum Tod führt und wenn, dann unter qualvollen Krämpfen.
00:41:31Wie konnte er das alles einnehmen und dann noch sein Glas spüren?
00:41:35Viel spricht auch dafür, dass er die Medikamente aufgelöst oder in Tropfenform zu sich genommen hat.
00:41:40Denn Tablettenreste wurden ja weder im Zimmer noch an ihm gefunden.
00:41:44Aber wie aufgelöst?
00:41:46Beziehungsweise woher Tropfen?
00:41:48Barschel kann das tödlich wirkende Zyklobarbital gar nicht eingenommen haben und anschließend alle Spuren beseitigt haben.
00:41:58Nach der Einnahme der Medikamente muss er in einem hypnotischen Dämmerzustand gewesen sein.
00:42:04Anders ist das gar nicht möglich.
00:42:06Der Nachtportier Alain Di Natal sagte für Journalisten später,
00:42:12dieser Gast kam einen Tag vor Barschel und wohnte im zweiten Stock.
00:42:18Doch am nächsten Tag wohnte er auf einmal im dritten Stock, also auf Barschel Etage.
00:42:24Und es war trotzdem kein Mord.
00:42:28Es hätte ihm jemand beim Selbstmord helfen können.
00:42:31Der Sterbehelfer hätte ihm die Medikamente einflößen und die Packungen beseitigen können.
00:42:34Barschel hätte diesen Sterbehelfer sicherlich schon vorher gesprochen.
00:42:38Aber in Genf hatte er nur mit seinem Bruder Kontakt.
00:42:40Na gut, dann war es eben der Bruder.
00:42:42Aber warum verhielt sich dann die Polizei so eigenartig?
00:42:45Sie setzte später den Nachtportier derartig unter Druck, dass er seine Aussage widerrufen hat.
00:42:51Warum sicherte sie die Spuren am Tatort so schlecht, dass von Vertuschung geredet werden muss?
00:42:56Was hatte die Polizei denn zu befürchten?
00:42:58Was hat die Polizei zu befürchten? Das ist die falsche Frage.
00:43:01Wer hat der Einfluss auf die Polizei, muss die Frage laufen.
00:43:03Aber das ist doch auch wieder nur Spekulation.
00:43:05Du mit deinen geheimen Mächten.
00:43:08Welche Fragen stützen denn deine Mordtheorie?
00:43:11Warum wurden die Verpackungen der tödlichen Medikamente nicht gefunden?
00:43:15Wer trank den Whisky aus der Minibarflasche, die leer im Papierkorb lag?
00:43:19Und wer spülte sie aus?
00:43:20Das alles hätte auch ein Sterbehelfer machen können.
00:43:23Sorg dafür, dass er pünktlich hier ist und die Anweisungen befolgt, die auf dem Bett liegen werden.
00:43:45Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:43:51...
00:43:52...
00:43:54Musik
00:44:24Und der hatte noch die Flasche Rotwein getrunken, denn Barschel hatte ja keinen Alkohol im Blut.
00:44:45Warum hatte er sich eigentlich den Wein kommen lassen, wenn er ihn doch nicht trinken wollte?
00:44:49Vielleicht hatte er sich Barschel anders überlegt, als der Rotwein schon gebracht worden war.
00:44:53Vielleicht befürchtete er Komplikationen mit seinen Medikamenten und hat deshalb nicht getrunken.
00:44:58Oder er hat seinen Bruder erwartet, der ein Weintrinker ist.
00:45:01Oder sein Bruder war am Abend sogar da.
00:45:04Aber warum sollte, wer auch immer sie ausgetrunken hat, die Flasche mitnehmen?
00:45:08Denn die war ja nicht mehr auffindbar.
00:45:23Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:45:41Untertitelung. BR 2018
00:46:11Untertitelung. BR 2018
00:46:41Wittmeier? Ja, Horst. Ihr seid fertig.
00:47:02Du, wir hier noch nicht. Nein.
00:47:04Nein, wir müssen verschieben. Ja. Auf morgen. Zehn Uhr? Ja. Morgen zehn Uhr. Alles klar? Gut.
00:47:15Sein Bett war definitiv unbenutzt. Was war mit seinem Kalender?
00:47:21Teile der Tage vom 17. bis 19.01., vom 6. bis 8.06. und vom 19. bis 21.12. waren aus einem Kalender entfernt worden.
00:47:32Warum war an Bartels Schuhen Schmutz? Warum waren auf der Badewannen Vorlage und an einem Handtuch Flecken?
00:47:38Und warum lagen Haare und ein Knopf auf der Erde? Ja, und wie erklärt sich das Gepolter um vier Uhr nachts?
00:47:44Mein Kollege Ramusch und ich hörte dann um vier Uhr nachts plötzlich ein heftiges Geräusch.
00:47:55Es war dumpf laut und dauerte vielleicht zehn, zwanzig Sekunden.
00:48:04Wir dachten, es ist wahrscheinlich auf dem Flur und lief auch. Aber wir sahen nichts.
00:48:11Die Sterbehelfe-Theorie könnte einige dieser Fragen beantworten.
00:48:17Schon. Aber hat nicht auch andere ein dringendes Interesse daran, Barschel loszuwerden?
00:48:23Ein Informant sagte mir, dass Barschel Kontakte zu Adnan Kaschogi gehabt hätte.
00:48:30Ja, bevor Barschel hauptberuflich in der Politik loslegte, war er ja Anwaltsozius in der Kanzlei von Hans-Michael Moll, der 1986 starb.
00:48:39Und Moll hatte enge Kontakte zum BND und zum Verteidigungsministerium.
00:48:44Ich denke, wir können davon ausgehen, dass der BND zusammen mit der Kieler Regierung regelmäßig Waffengeschäfte mit Südafrika, Saudi-Arabien und Israel durchgezogen hat.
00:48:53Barschel hatte Kontakte in der DDR. Er fuhr oft zweimal im Jahr rüber und wurde dabei von der Stasi bespitzelt.
00:49:01Wir stuften ihn als rechtskonservativ ein, der eine Vorliebe für Alkohol und Frauen hatte.
00:49:10Als er Ministerpräsident wurde, da hat er sich uns gegenüber immer großkotziger verhalten.
00:49:16Er hatte auch Kontakt zu Roland Ulich, der als Waffenhändler im Auftrag von Jacques Klockowski tätig war.
00:49:2220. bis 24. 8. 79 in Dresden, Cottbus, Leipzig, 81 in Magdeburg, 82 in Rostock, 1. bis 4. 6. 82 in Magdeburg, Erfurt, Leipzig.
00:49:42Nehmen wir mal an, Rolof wäre existent gewesen. Woher sollte er Barschels Urlaubsnummer auf Gran Canaria gehabt haben?
00:49:49Nicht nur die Kieler Staatskanzlei hatte die Nummer. Auch die Stasi könnte sie gehabt haben.
00:49:53In Dresden, mein Gott, jede Fahrt haben die genau aufgelistet.
00:49:57Seine Gespräche wurden schon seit einiger Zeit mitgeschnitten.
00:50:02Aber er hatte auch Kontakt zu uns und zu den Israelis.
00:50:05Sie wissen ja selbst, dass er in Genf die Nummer der israelischen Botschaft aus Bonn bei sich hatte.
00:50:09Da er die Nummer rückwärts aufgeschrieben hatte, wird der Kontakt ja wohl inoffiziell gewesen sein.
00:50:17Warum sollte der vermeintliche Entlastungszeuge Rolof für die Stasi arbeiten?
00:50:22Ganz einfach. Weil es bei der Stasi tatsächlich einen Offizier gegeben hat, der Herbert Rolof hieß.
00:50:28Doch die Namensüberschneidung mit Robert Rolof kann Zufall gewesen sein.
00:50:33Entweder hat Barschel ihn erfunden oder es war jemand, der ihn in eine Falle locken sollte.
00:50:39Der Lockvogel kann auch ein anderer gewesen sein.
00:50:45Am Freitag, den 9.10. 1987, fliegt Privatdetektiv Werner Maus nach Genf.
00:50:51Maus landet um 12.05 Uhr in Frankfurt, wo seine Frau und ein Unbekannter zusteigen.
00:50:58Landet um 13.32 Uhr in Genf.
00:51:01Der Unbekannte bleibt in Genf, während Maus und seine Frau um 13.54 Uhr nach Zürich fliegen und um 21.08 Uhr wieder in Genf landen.
00:51:13Normalerweise steigt er in Borivage ab.
00:51:16Doch jetzt, wo Barschel dort wohnt, geht er ins Le Richemont, das unmittelbar ans Borivage grenzt.
00:51:22Am Sonntag, den 11.10. 1987, fliegt er um 12.51 Uhr, also kurz nachdem Barschel tot aufgefunden wurde,
00:51:35nach Frankfurt und kommt um 17.14 Uhr wieder nach Genf, wo er um 17.42 Uhr wieder abfliegt und um 18.49 Uhr in Düsseldorf landet.
00:51:46Die Genfer Polizei leugnete später die Anwesenheit von Maus.
00:51:51Maus wurde von seinem Freund Louis de Martin gedeckt, dem Chef der ersten Sektion der Genfer Kripo.
00:51:57Ein Verfahren gegen Maus verläuft im Sande, obwohl ein Sternfoto belegt, das Maus Pfeiffer seit 1964 kannte.
00:52:04Außerdem meinte ein Maus-Mitarbeiter, dass das Borivage vom CIA genutzt wurde, da dort Leute gut zu kontrollieren waren.
00:52:11Zur selben Zeit residieren in Genf die Waffenhändler Adan Khashoggi, Manso Bilbassi,
00:52:20Josef Messerer, in dessen Matizbuch man den Namen Barschel gefunden hat, und Alex Illich.
00:52:25Außerdem Anad Khomeini, der Sohn des Revolutionsführers, und sein Waffeneinkäufer Rafik Dust.
00:52:30Weiterhin die Agenten Rainer Jacobi, Dirk Stoffberg und der Waffenhändler John de la Roque.
00:52:34In Genf gibt es nun also eine Konferenz, in der es um die Befreiung der Geiseln geht.
00:52:44Fünf Wochen vorher war der Siemens-Techniker Alfred Schmidt für 18 Millionen aus dem Libanon freigelassen worden.
00:52:51Maus war der Vermittler.
00:52:52Er soll jetzt den Höchstmanager Rudolf Cordes freikaufen.
00:52:56Doch Teheran will kein Geld.
00:52:57Es will Waffen bzw. U-Boote von der Hoewaldswerke Deutsche Werft AG in Kiel.
00:53:04Der Iran hatte einige Erfahrungen in solchen Geschäften, bekamen sie doch von den USA Waffen
00:53:10und zahlten dafür Millionen über Schweizer Banken an die Kontras in Nicaragua.
00:53:16Der Schar hatte 250 Millionen D-Mark Anzahlung für U-Boote geleistet,
00:53:21aber durch Revolution und Irakkrieg hatte die AG den Auftrag eingefroren und die 250 Millionen D-Mark behalten.
00:53:28Ehrlich gesagt, ich weiß nicht mehr, was ich von der ganzen Sache halten soll.
00:53:32Der Schlüsselpunkt, die unerlaubte Lieferung von U-Boot-Plänen nach Südafrika.
00:53:38Für illegale westdeutsche Waffenexporte wurden DDR-Läger, Häfen und Transportunternehmen zwischengeschaltet.
00:53:45War Barschel über Stoltenberg involviert?
00:53:48Waren also seine Reisen in die DDR, Geschäftsreisen in Sachen Waffen?
00:53:52Wenn ja, würde auch eine Beziehung von Franz Josef Strauß über die Kanzlei seiner Sohnes Max zu Schalk möglich sein.
00:53:59Und das wäre dann auch wieder der Grund, warum gegen Schalk noch immer kein Verfahren eröffnet wurde.
00:54:04Tja, die Großen kommen immer davon.
00:54:06Schon erstaunlich, dass ausgerechnet Schalk, Golotkowski und Markus Wolf noch nicht im Gefängnis sitzen.
00:54:11Das ist es ja eben.
00:54:13So viel Mühe sich auch bestimmte Journalisten gegeben haben.
00:54:16Es reicht nicht aus.
00:54:17Man muss schon hinter die Kulissen schauen.
00:54:19Welche Informationen vergibt wer an wen und warum?
00:54:32Warum liegen uns zum Beispiel bestimmte Informationen vor?
00:54:36Und andere kommen gar nicht oder erst nach Jahren ans Tageslicht.
00:54:40Wenn nicht einzelne Menschen die realen Verhältnisse aufschreiben würden, gäbe es doch nur noch PR-Berichte.
00:54:46Woher wissen wir zum Beispiel etwas über die Geschichte der Vereinigten Staaten?
00:54:51Aus Western mit John Wayne.
00:54:53Fakten im Sturm mit Patrick Sway, sie war auch sehr lehrreich.
00:54:56Oh ja.
00:54:56Dass es von Anfang an in der Hand von einigen wenigen Männern war, die zur Vermehrung ihres Reichtums gezielt Verbrechen begingen.
00:55:04Vanderbilt zum Beispiel.
00:55:05Er wurde Ausrüster der Nordstaaten im Bürgerkrieg und verkaufte sich selbst seine eigenen maroden Schiffe, auf denen dann Zehntausende von Soldaten untergingen.
00:55:15Ich weiß ja, worauf du raus willst.
00:55:17Aber ich dachte, der erhobene Zeigefinger wäre erledigt.
00:55:19Das steht ja schon alles in den Büchern, Mann.
00:55:21Nun komm doch mal zurück auf deinen Fall.
00:55:23Also gut.
00:55:25Zurück nach Gran Canaria.
00:55:26Barschel war von seiner eigenen Partei fallen gelassen worden.
00:55:30Er fühlte sich allein und im Stich gelassen.
00:55:33Er telefoniert mit dem Bildredakteur Hans-Erich Bilges.
00:55:37Wie bitte?
00:55:39Das darf doch wohl nicht wahr sein.
00:55:43Die haben mich einfach fallen lassen?
00:55:46Aber nicht mit mir.
00:55:48So.
00:55:49Und jetzt kommt das entscheidende Detail.
00:55:51Er schickte ein Telegramm an den Fraktionsvorsitzenden Krippen.
00:55:56Leider bin ich jetzt in meinem Kampf für die Erhellung der vollen Wahrheit fast auf mich allein gestellt.
00:56:11Aber ich werde kämpfen, damit die volle Wahrheit ans Licht kommt.
00:56:21Barschel war jetzt für alle zu einem unkalkulierbaren Risiko geworden.
00:56:24Die staatseigenen Kieler Hohwalzwerke, Deutsche Werft AG, hatten 85 zusammen mit dem Lübecker Ingenieurkontor illegal Konstruktionspläne nach Südafrika geliefert.
00:56:35Die Bundes- und die Landesregierung wussten alles.
00:56:39Als der Skandal 86 publik wurde, untersagte zwar die Bundesregierung weitere Lieferungen und der Generalbundesanwalt ermittelte auch, aber nicht wegen militärischem Geheimnisverrat.
00:56:50Die Oberfinanzdirektion in Kiel verhängte nur ein Bußgeld, das sogar nach Barschels Tod überhaupt nicht mehr gezahlt wurde.
00:56:56Sie stellte 88 die Lieferungen ein, aber offensichtlich keineswegs die HDW ihre Lieferungen.
00:57:03Das Telegramm an Krippen muss blanke Panik bei anderen Politikern ausgelöst haben.
00:57:06Ja, ja.
00:57:07Barschel wusste genug, um einen Haufen Politiker ans Ende ihrer Karriere zu befördern.
00:57:12Ich frage Sie noch einmal, haben wir Ihre Rückendeckung?
00:57:16Okay, dann betrachten Sie Barschel als Tod.
00:57:19Roloff ist Maus, oder der Mann, den Maus mitbrachte.
00:57:23Maus hat die Killer wieder außer Landes geflogen.
00:57:26Maus muss nicht unbedingt mit der Sache etwas zu tun gehabt haben.
00:57:29Killer können auch von irgendwo anders herkommen.
00:57:32Die Sternreporter konnten ihn abends nicht erreichen, weil er gar nicht da war.
00:57:36Er hatte Besuch erwartet, Rotwein bestellt, war aber abgeholt worden.
00:57:40Anscheinend zu einem Gespräch.
00:57:42Barschel war doch nicht verrückt, da wäre er doch nie mitgegangen.
00:57:45Wieso?
00:57:46Er musste sie doch an jeden Strohhalm klammern.
00:57:49Okay, ich komme rüber.
00:58:13Na, guten Abend.
00:58:16Na.
00:58:17Danke.
00:58:19Danke.
00:58:21Oh mein Gott.
00:58:51Oh, ho!
00:59:21Okay.
00:59:51Ja, list.
01:00:21UNTERTITELUNG
01:00:51Hier.
01:01:21Bereits am 15.10. scheinen sich Kiel und Genf auf Selbstmord geeinigt zu haben.
01:01:33Die Basler Zeitung schrieb darüber.
01:01:39Nach sehr zuverlässigen Informationen, welche die BRZ bekam,
01:01:42haben die politischen und die Justizbehörden von gewichtiger deutscher Seite
01:01:46und über mehrere Kanäle den Wunsch überredet bekommen,
01:01:49dass es in aller Interesse wäre, wenn man diesen Fall als Selbstmord einstufen könnte.
01:01:53Deshalb sind fast alle Ermittlungsresultate von Journalisten erzielt worden.
01:01:57Die Selbstmordversion ist abgesegnet. Also wie geplant, serviert ihn ab.
01:02:01Die Behörden hatten gar kein Interesse an einer anderen Lösung.
01:02:04Ich hatte doch eben schon gesagt, dass die Ermittlungsbehörden total versagten.
01:02:08Wichtige Zeugen wurden gar nicht vernommen.
01:02:11Und von anderen Zeugen verschwanden die Aussagen.
01:02:14Ich wiederhole. Keine Fotos vom Hotelzimmer.
01:02:17Keine Fuß- und Fingerabdrücke und keine Urinprobe.
01:02:21Selbstmord. Das muss sofort rausgegeben werden.
01:02:24Sofort alle Ermittlungen einstellen. Haben Sie verstanden?
01:02:27Sofort!
01:02:28Die völlig unerfahrene Untersuchungsrichterin Claude-Nicolle-Nardin muss den Fall übernehmen.
01:02:33Sie einigt sich am 16.10. mit allen beteiligten Deutschen und Schweizer Behörden auf Selbstmord.
01:02:38Eike Barschel wirft der CDU und Chef Stoltenberg vor, sie hätten versucht, seinen Bruder politisch zu eliminieren.
01:02:45Sein Anwalt fühlt sich bedroht und legt das Mandat nieder.
01:02:48Der CDU-Abgeordnete Graf Kersenbrock setzt sich im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss für eine lückenlose Aufklärung des Falles ein
01:02:55und wird dafür von der eigenen Partei aus dem Ausschuss entfernt.
01:02:59Maus braucht gar nicht auszusagen.
01:03:01Und Stoltenberg kommt mit den üblichen Floskeln davon.
01:03:04Bis heute schweigen alle politischen und juristischen Stellen.
01:03:07Der Fall kann noch nie gelöst werden.
01:03:10Weil er nicht gelöst werden soll.
01:03:12Wir haben ihn. Damit ist die Sache für uns erledigt.
01:03:15Ab jetzt läuft alles wieder auf Ihrer Ebene. Ende.
01:03:19Die drei Killer waren Profis und sind Insider namentlich bekannt.
01:03:24Heinze, das ist der Zündstoff.
01:03:27Wir müssen diesen Film machen.
01:03:29Nur so können die Behörden unter Druck gesetzt werden.
01:03:32Stoltenberg, Kohl, der BND und so weiter werden aussagen müssen.
01:03:35Die Stasi-Spur, die erst 1992 auftaucht, also zu einer Zeit, wo der Stasi eigentlich isoliert werden sollte,
01:03:43kann vom BND gestreut worden sein.
01:03:45Es müssen nicht Stasi-Killer agiert haben.
01:03:47Es können auch direkt Männer vom BND gewesen sein.
01:03:50Unter Umständen mit Wissen oder in Zusammenarbeit mit Maus und im Auftrag der Regierung.
01:03:54Die deutsche Regierung wird doch nie einen Mordauftrag erteilen.
01:03:59Regierungen sind doch nur Befehlsempfänger.
01:04:03Der Zugfahrzeug.
01:04:04Da hört für mich der Spaß auf.
01:04:07Geld bestimmt doch, was die Leute denken und kaufen sollen.
01:04:10Was ihre Wünsche sind.
01:04:12Das Manko ist nur, dass Geld seine Macht nicht direkt ausüben kann.
01:04:16Seine Mittelsmänner, die Politiker müssen vom Volk gewählt werden.
01:04:18Und sie werden gewählt, weil Geld die Medien kontrolliert.
01:04:23Und da wären wir wieder bei meiner Feststellung vom Anfang.
01:04:26Wer die Informationen vergibt, der hat auch die Macht.
01:04:30Warum steht nur in ganz wenigen politischen Magazinen,
01:04:33dass zum Beispiel die SPD vom MAD beschattet wurde?
01:04:36Dass im Auftrag von Manfred Wörner Raut und Engwold überprüft wurden?
01:04:41Sag mal, wer soll denn das Ding eigentlich koproduzieren?
01:04:45Du weißt doch, wie empfindlich die Leute sind.
01:04:50Was meinst du denn dazu?
01:04:51Die Story ist spannend.
01:04:53Sind die drei Killer wirklich namentlich bekannt?
01:04:55Ja.
01:04:57Ich habe eindeutige Aussagen.
01:04:59Für so einen Hammer muss doch Geld da sein.
01:05:02Kriegen das Buch bei der Förderung und beim Fernsehen die Falschen in die Hand?
01:05:05Essenze.
01:05:06Und mit Product Placement ist bei dem Stoff sowieso nicht viel rauszuholen.
01:05:10Und ohne Förderung und Fernsehen gibt es keinen Verleih, der eine Garantie ausspuckt.
01:05:14Tja, einfach wird es nicht.
01:05:17Im Übrigen ist das doch wirklich ein Dokumentarfilm.
01:05:20Von der ganzen Anlage her.
01:05:21Und da bin ich natürlich nicht dein Ansprechpartner.
01:05:24Mit Dokumentationen erreicht man doch niemanden mehr.
01:05:27Um jemandem mit einem solchen Fall beizukommen,
01:05:30da muss das in einen Spielfilm gepackt werden.
01:05:32Und dann die ganzen Klagen, die auf einen zukommen.
01:05:35Ja, ja.
01:05:36Das hast du ja früher auch immer gesagt.
01:05:37Außerdem, einstweinige Verfügungen bringen Publicity.
01:05:44So läuft es doch bei euch auch immer, oder?
01:05:46Nicht nur, dass ich durch solch einen Film beruflich ruiniert werden könnte.
01:05:52Auch die Sicherheit meiner Familie steht auf dem Spiel.
01:05:55Wenn Sie Barschel umlegen konnten, dann können Sie uns alle umbringen.
01:05:58Für dich mag das nicht so wichtig sein, Otto,
01:06:00aber ich bin immerhin 30 Jahre lang glücklich verheiratet
01:06:03und ich möchte auch ganz glücklich in Rente gehen.
01:06:07Ja, ja.
01:06:08Hauptsache mir geht es gut.
01:06:10Damals hat er auch Schiss bekommen,
01:06:11als wir den Film über Stammheim drehen wollten.
01:06:13Das hat doch überhaupt nichts damit zu tun.
01:06:16Ich bin nur rechtzeitig von dem entgleisenden Zug abgesprungen.
01:06:20Sag mal, warum musst du mit deinen Filmen immer unbedingt jemandem wehtun?
01:06:25Ja, begreifst du denn nicht, dass man den Menschen sagen muss,
01:06:28welche kriminellen Machenschaften im Staat vor sich gehen?
01:06:31Dass man ihnen sagen muss, wer die wirklichen Drahtzieher sind?
01:06:34Was ist das alles so idealistisch, so naiv?
01:06:39So gegen den Strom zu schwimmen, hat sich noch nie ausgezahlt.
01:06:43Lass es uns doch einfach versuchen.
01:06:46Lohnt es sich denn wirklich, immer mehr Filme zu drehen,
01:06:48in denen nur Lügen und Klischees verbreitet werden?
01:06:51Denk doch mal an Orson Welles
01:06:52oder an Filme wie Messer im Kopf
01:06:54oder die verlorene Ehre der Katharina Blum.
01:06:59Die Zeiten haben sich geändert
01:07:01und die Ansprüche auch.
01:07:04Und an Orson Welles
01:07:26Untertitelung des ZDF, 2020
01:07:56Untertitelung des ZDF, 2020
01:08:26Untertitelung des ZDF, 2020
01:08:56Untertitelung des ZDF, 2020
01:09:26Untertitelung des ZDF, 2020
01:09:56Untertitelung des ZDF, 2020
01:10:26Untertitelung des ZDF, 2020
01:10:56Untertitelung des ZDF, 2020