- 20.6.2025
Nordseeinsel Sylt
Folge 318 (45 Min.)
Sylt einmal ganz anders. Nicht die Nobelmeile in Kampen, sondern die Dünen- und Watteinsamkeit der längsten deutschen Nordseeinsel kennzeichnen dieses Inselporträt. Der berühmte Landschaftsfotograf Hans Jessel zieht seit Jahrzehnten schwer bepackt mit seiner Ausrüstung über einsame Strände, hohe Dünen und Heideflächen. Autor Sven Jaax und das Kamerateam des NDR sind ihm ein Jahr lang über die Insel gefolgt und haben dabei einen großen Bogen um Massentourismus und Schickeria gemacht. Getroffen haben sie auch Jens Nielsen - einen der letzten Sylter Landwirte, der seine eigene Zwei-Mann-Meierei aufgebaut hat und original "Sylter Milch" verkauft. Bei "Buhne 16" begegnen sie den legendären Longboard-Surfern von Sylt wie zum Beispiel Uwe Behrens, der einst das erste Surfbrett der Insel besaß. Und da sind die "Butendieker" - die Arbeiter, die sich um Deiche und Dünen kümmern. Sie erzählen von ihrem Alltag heute und von den alten Zeiten, als zum Butendieker noch das Kreidler-Moped, der Teepunsch und die Baubude gehörten. Von den meisten Urlaubern unbemerkt, arbeiten die ehrenamtlichen Helfer der "Sylter Tafel". Sie kümmern sich um mittellose Einwohner, die es auch auf Sylt gibt.
Deutsche TV-PremiereSo. 25.04.2004Das Erste
Folge 318 (45 Min.)
Sylt einmal ganz anders. Nicht die Nobelmeile in Kampen, sondern die Dünen- und Watteinsamkeit der längsten deutschen Nordseeinsel kennzeichnen dieses Inselporträt. Der berühmte Landschaftsfotograf Hans Jessel zieht seit Jahrzehnten schwer bepackt mit seiner Ausrüstung über einsame Strände, hohe Dünen und Heideflächen. Autor Sven Jaax und das Kamerateam des NDR sind ihm ein Jahr lang über die Insel gefolgt und haben dabei einen großen Bogen um Massentourismus und Schickeria gemacht. Getroffen haben sie auch Jens Nielsen - einen der letzten Sylter Landwirte, der seine eigene Zwei-Mann-Meierei aufgebaut hat und original "Sylter Milch" verkauft. Bei "Buhne 16" begegnen sie den legendären Longboard-Surfern von Sylt wie zum Beispiel Uwe Behrens, der einst das erste Surfbrett der Insel besaß. Und da sind die "Butendieker" - die Arbeiter, die sich um Deiche und Dünen kümmern. Sie erzählen von ihrem Alltag heute und von den alten Zeiten, als zum Butendieker noch das Kreidler-Moped, der Teepunsch und die Baubude gehörten. Von den meisten Urlaubern unbemerkt, arbeiten die ehrenamtlichen Helfer der "Sylter Tafel". Sie kümmern sich um mittellose Einwohner, die es auch auf Sylt gibt.
Deutsche TV-PremiereSo. 25.04.2004Das Erste
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00:00Musik
00:01Das nördlichste Stück Deutschlands ist eine Düne mit einem Leuchtturm drauf.
00:21Dem Leuchtturm von List auf Silt.
00:23Das einsame Wahrzeichen steht hoch im Kurs. Bei Seeleuten natürlich. Aber vor allem bei Fotografen wie Hans Jessel.
00:35Der gebürtige Sylter ist ein Stammgast an der Nordspitze.
00:38Er wurde berühmt mit Bildern, die immer Variationen seines großen Themas sind.
00:43Sylter Landschaften.
00:53Die Insel, die hat ja gerade mal 100 Quadratkilometer. Und hat auf diesen 100 Quadratkilometern so viel zu bieten, wie eigentlich alle anderen Nordseeinseln zusammen.
01:03Also eigentlich ist hier alles zu finden, von den Cliffabbruchküsten, von den hohen, den höchsten Wanderdünen überhaupt, die Unendlichkeit der Wattlandschaft, der Brandungsstrand.
01:13Es ist sehr, sehr vieles hier auf engstem Raum zusammen. Und das ist eigentlich für mich als Fotograf das Mekka überhaupt.
01:17Hans Jessels Sicht der Sylter Dinge entspricht so gar nicht dem Klischee einer Glanz- und Glammerinsel.
01:26Das ist eine sandige Insel. Besteht nur aus Sand. Und Sandhügeln hat sehr viel mit Sand zu tun. Alles ringsherum ist nur Sand.
01:34Weil ja Schlick ist ja letztendlich auch eine Art von Sand, etwas feinerer Sand. Also eigentlich ist alles Sand.
01:38Man kann auch noch tausend Meter tief bohren, ist auch nur Sand. Kein Fels, nur Sand.
01:43Für Querfeldeinwanderer ist das sogenannte Listland tabu.
01:47Naturschutzgebiet. Und Hans Jessel weiß zu schätzen, dass er hier arbeiten darf.
01:53Es gibt auch sonst auf den Inseln nirgendwo einen Platz, wo man einen so riesigen Raum noch für sich hat,
01:59der vollständig unter Naturschutz steht und der eben wirklich reine Natur zeigt, wie sie im Urzustand ist.
02:04Man sagt immer, auf Sylt ist eigentlich die Lister-Dünen-Landschaft der letzte Rest der wirklichen Urlandschaft. Das zieht mich magisch an.
02:17Sylt im Sommer. Und hier keine Spur von Massentourismus.
02:34Also es ist ja so, dass Sylt ja durch die starke Bebauung, die auch in den Ortschaften stattgefunden hat,
02:40dass eigentlich die unbebauten Gebiete immer enger geworden sind, immer weniger geworden.
02:44Und das mit Abstand größte Gebiet, was eben völlig unbehellig geblieben ist, ist das Listland.
02:49Und das ist der Hauptgrund, warum ich so viel hier bin.
02:51Seit dem 19. Jahrhundert gehört das 10 Kilometer lange Listland einer Sylter-Erben-Gemeinschaft,
02:58die streng darüber wacht, dass hier kein Unfug passiert.
03:04Die Schafe der Familie Dietrichsen zählen zu den wenigen ständigen Bewohnern des Sylter-Nordens.
03:11Ab und zu gibt's eine extra Portion Futter vom Schäfer. Ansonsten sind die Tiere sich selbst überlassen.
03:21Maren Dietrichsen gehört zum Clan der 34-köpfigen Erben-Gemeinschaft und beteuert,
03:29das Listland ist eher ein Nebenerwerb als eine Goldgrube.
03:34Weder Landbesitz noch Schafzucht haben die Familie reich gemacht.
03:40Leben kann man davon nicht, aber Schafzucht und die Landschaft hier, das gehört einfach untrennbar zusammen,
03:48schon seit Jahrhunderten.
03:48Und deswegen kann man sich das gar nicht ohne Schafe vorstellen hier.
03:52Also die Landschaft hat die Schafe hier geprägt und umgekehrt auch.
03:55Die Schafe haben die Landschaft hier gestaltet und mitgeprägt,
03:58sodass sie heute so aussieht, wie sie aussieht.
04:00Und wir halten das für sehr wichtig, dass die Schafzucht hier auch weiter betrieben wird.
04:07Als Naturschutzgebiet darf das Listland weder als Bauland verkauft noch verschandelt werden.
04:13Aber das hat auch niemand vor.
04:14In den 60er Jahren, als ich geboren bin, da hat mein Vater ja schon die Verhältnisse hier geordnet,
04:21indem er Parkplätze gebaut hat, gerade am Weststrand.
04:24Also ich habe nicht mehr die Zeit miterlebt, wo hier an der Weststrandstraße links und rechts die Autokolonnen standen.
04:29Aber so war es und die Leute sind ja dann quer in die Dünen reingelaufen.
04:32Ein Albtraum waren die 60er und 70er Jahre, als plötzlich alle Welt Urlaub auf Sylt machen wollte.
04:53Bis heute ist die Flut der Gäste zwar nicht abgeebbt, aber die Einheimischen haben sie besser im Griff.
05:05Wer jetzt ins Listland will, muss zahlen.
05:09Fünf Euro pro Auto und Tag.
05:15Und wer sich nicht benehmen kann, fliegt raus.
05:17Fast 700.000 Gäste kommen jährlich auf die Insel, die an ihrer schwarzen Stelle gerade mal 500 Meter misst.
05:39Sylt ist leicht zu finden, sozusagen ganz oben links, vor der nordfriesischen Küste, direkt an der dänischen Grenze.
06:00Unter dem Dach seiner Tinnumer Wohnung ist Hans Jessel, der Herr über zigtausende Dias.
06:05Fotos für Bücher, Kalender, Postkarten, Galerien.
06:10Sylt-Bilder sind ein Renner.
06:16Kein Fotograf hat so viel Erfahrung, Ortskenntnis und Sylt-Gespür wie er.
06:23Für mich persönlich und für die Bilder, die mir am meisten bedeuten, ist ein Bild dann gut, wenn es mir gelingt,
06:31möglichst viele der Faktoren, die Sylt ausmachen, in einem Bild zu verdichten.
06:35Ich habe schon mal irgendwann gesagt, ein gutes Bild ist für mich, ein gutes Sylt-Bild ist eine Art Gedicht.
06:42Was dem einen sein Bild, ist dem anderen sein Boot.
07:00Die berüchtigte Bärensbande ist los, zum Makrelenangeln.
07:05Sie halten Ausschau.
07:06Nach den Vögeln, wenn sie stürzen, treiben die Makrelen den Heringen nach oben und dann können wir sehen, aha, da sind sie.
07:16Aber es müssen Möwen sein.
07:17Süßwaren zeigen es nicht.
07:19Wenn die Makrelen die Heringe nach oben jagen, in die Schnäbel der Möwen.
07:24Also jetzt.
07:26Wir laufen.
07:27Uwe hat sie.
07:29Uwe hat sie.
07:31Zumindest die Rute aufnehmen, wie sie sich dreht und wackelt.
07:35Da kommt er.
07:36Ah, gerettet.
07:38Gerettet.
07:39Damals, so nach dem Krieg, so in den Anfang der 50er Jahre, Ende der 40er Jahre, da war von List bis Hanum, in dieser Höhe wie jetzt, da ruderten wir ja noch alle.
07:56Hunderte vom Boden, in den reinsten Sägen waren die unterliegt, weil das zum Lebenserhalt beitritt.
08:02Jetzt sind wir hier, hier vorne ist noch einer, Wenningstedt hat vielleicht noch zwei und Wenningstedt hat, ja, Besserland, hat auch noch ein paar.
08:12Und von Hanum aus angeln sie auch noch, aber mit großen Schaluppen, die dann weiter zwischen die Bänke raushauen.
08:18Aber so rein wie wir durch die Brandung, das ist ja nicht so ruhig wie heute immer, da gibt es nicht mehr so viele.
08:23Und wir haben von unserer Familie aus gesehen, unwahrscheinlich Nachwuchs, viele.
08:28Aber das ganze junge Volk, da ist keiner mit der Angeln unterwegs.
08:33Und wenn wir mal irgendwann nicht mehr losgehen, weil wir dann auch langsam älter werden, dann ist eine Ära zu Ende.
08:40Mitte 60 sind sie und noch immer knackig.
08:44Aber man soll sich vorstellen, wir füßen seit unserem sechsten, siebten Lebensjahr, kann man mal sagen.
08:50Wir haben Krieg so Boote, die haben wir vom Militär, von der Wehrmacht.
08:53Weißt du noch, das Zwölfer Schlauchboot?
08:56Ein Zwölfer Schlauchboot, unsere Beine waren noch zu kurz, das konnten wir noch auf dem Wulst so ein bisschen sitzen.
09:00Dann haben wir mit sechs, acht Jungs waren da raus und fischten dann den Innenraum vor.
09:05Die haben wir dann Fischländer besser und dann müssen wir alle Fische abgenommen.
09:08Und doch mal ganz gut verdient als Kinder, ne?
09:1110, 15 Pfennig ist das.
09:13Und die Touristen kaufen uns auch gelegentlich mal Fische ab.
09:15Bandenmitglieder sind die Brüder Uwe und Dieter Behrens, die im Stehen angeln.
09:27Und Deesche, der gute Freund seit Kindertagen.
09:33Hans Jessel hat ein doppeltes Interesse, die rüstigen Jungs zu treffen.
09:37Gute Fotos und frische Makrenen.
09:40Was habt ihr da?
09:42Hast du das gelohntet heute?
09:43Oh, sie ist stark.
09:44Ich bin schon gleich ausgenutzt.
09:46Für die gerne raus.
09:48Kann ich mir noch einen rausnehmen?
09:49Ja, sure.
09:49Ja, lass sie doch schwitze.
09:51Dann schauen sie dann.
09:51Wir nehmen die immer aus, weil die mögen unsere Freunde sind.
09:55Ja, und da füttern wir die nicht.
09:57Was soll?
09:57Und den Eimer wollt ihr wieder haben?
10:00Unbedingt.
10:00Dann kommen wir drüber reden.
10:01Wenn ihr keinen Eimer zu Hause habt.
10:02Schöne Stücke, sag mal.
10:03Ja, ja.
10:04Ja, ja.
10:10Man findet sich immer an der legendären Buhne 16, nördlich von Kampen.
10:26Kein Wunder, denn der Strandkiosk gehört der Familie Behrens.
10:30Buhne 16 ist Treffpunkt für Makrelenangler, Sonnensitzer, Nacktbader und Longboarder.
10:40Uwe Behrens war einer der Ersten, die in Deutschland ein Surfbrett hatten.
10:44Als er in den 70ern sein Longboard nach Sylt brachte, galt er als Spinner.
10:56Die Leidenschaft fürs Brett hat er an seinen Sohn Sven vererbt.
10:59Und die beiden werden wohl noch gemeinsam in die Fluten steigen, wenn Vater Uwe längst 100 ist.
11:05Als Wassersbandelement fühle ich mich im Wasser, auf dem Wasser, unter Wasser, am Wohlsten.
11:10Ob Sommer oder Winter, das Wasser, hier, unter dem Meer.
11:12Es ist jeden Tag anders, also komm morgens über die Dünen, guck aufs Meer und denk,
11:15was sieht's wieder anders aus wie gestern, ist wunderbar.
11:19Longboarder brauchen vor allem Geduld.
11:22Selbst Surf-Asse wie Sören und Sven Behrens.
11:25Also 80 Prozent sind Paddeln erstmal, oder?
11:28Ja, das ändert sich auch nicht.
11:30Ich meine, nachher stehst du dann die Wellen, aber das ändert sich auch nicht.
11:33Sitzen, warten, paddeln und dann hast du irgendwie ein paar Sekunden auf der Welle.
11:36Also vom Zeitaufwand für einen Ritt, das ist schon enorm eigentlich.
11:41Wenn man das so betrachtet, sollte man den Sport eigentlich nicht machen.
11:43Aber für die zehn Sekunden, die man dann auf der Welle steht oder was,
11:48lohnt es sich.
11:49Bis zum nächsten Mal.
12:19Während sich am Strand von Kampen noch die letzten Unentwegten in die Fluten werfen,
12:43überfallen Hans Jessel und seine Frau Silke ihre Freunde zum spontanen Abendessen
12:47mit frisch ergatterten Fisch.
12:49Willkommen rein.
12:51Komm, trinkst du Wein?
12:53Was ist denn das?
12:55Wir haben wir total frisch vom Strand.
12:56Wir waren eben, ich war in Kampen.
12:59Karin?
12:59Da waren die Behrens und Brüder, waren draußen, kamen gerade an.
13:02Ich kam zufällig da nicht.
13:04Toll!
13:04Ich kam zufällig, denn die haben nur dein Paar die Hand gedrückt.
13:08Also, dann müssen wir gleich.
13:09Komm, komm, komm, komm, komm, komm.
13:11Dann muss ich gleich leichtes Feuer anbauen.
13:14Wir haben auch einen passenden Wein dazu.
13:15Ich habe einen Kunstler mitgebracht.
13:17Die Bechtholz leben seit den 80ern auf der Insel und fühlen sich als echte Insulaner.
13:30Längst heimisch ist auch Hans Jessels Frau, Silke von Bremen, die einzige Sylter Gästeführerin.
13:37Gutes Essen ohne überdrehte Zutaten ist typisch für diese Runde.
13:41Man lebt gut, aber nicht protzig, wie die meisten Einheimischen.
13:49Und man ist weit weg vom Jet Set, der seit den 60er Jahren die Insel belagert.
14:11Viel hat sich nicht geändert seit den Anfängen.
14:32Weder am Duzi-Duzi-Gehabe noch an den Automarken.
14:35Aber selbst wer Schickinicki und Möchtegern-Reiche nicht sehen möchte, zu spüren bekommt er sie trotzdem.
14:47Vor allem an den Preisen.
14:49Sylt ist fast überall sündhaft teuer.
14:56Und astronomisch sind die Immobilienpreise.
14:59Dörte Schmitt hat Glück, dass sie im Haus ihrer Mutter leben kann.
15:05Und sie kümmert sich um Einheimische, die es nicht so gut haben.
15:101998 gründete sie mit einigen anderen Insulanern die sogenannte Sylter Tafel.
15:15Ein Hilfsprogramm für Mittellose.
15:19Lange Zeit war Armut ein Tabu auf Sylt.
15:22Ein Stigma auf der Insel der Schönen und Reichen.
15:25Jetzt klappern Dörte Schmitt und ihre Truppe zweimal wöchentlich Sylter Läden ab.
15:38Sie sammeln ein, was die Geschäfte nicht mehr verkaufen können.
15:42Alles, was noch genießbar, aber kurz vor Ablauf des Verfallsdatums ist.
15:46Manchmal gibt es noch ein paar frische Extras oder ein paar Blumen obendrauf.
16:07Dann geht's ab zur Sammelstelle, wo die Sachen an Bedürftige verteilt werden.
16:10Dafür, dass die Insel so voll ist, haben wir ja doch noch gut was gekriegt.
16:18Vor allem mit Joghurt und so. Das ist ja das, was die Gäste dann auch holen.
16:21Ja.
16:22An diesem Tag ist die katholische Kirche von Westerland der Treffpunkt.
16:29Die Sylter sind freigebig.
16:31Irgendetwas wird immer gespendet.
16:33Und was fehlt, kauft der Verein aus Spendengeldern dazu.
16:36Es sind stets die gleichen Gründe, die jemanden zur Sylter Tafel treiben.
16:47Geldmangel, Sucht, Probleme, Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe, aber auch welche, die wirklich Arbeit haben, hoch verschuldet sind und mit ihrem Gehalt nicht zurechtkommen.
16:58Und hohe Mieten auf der Insel, ganz, ganz großes Thema, dass man da so, wenn jetzt zum Beispiel eine Familie sich trennt und ein Partner muss sich eine eigene Wohnung suchen, dann, das ist unglaublich hier, was die dann aufbringen müssen.
17:12Und das sind die Fälle, die dann zu uns kommen.
17:15Im Schnitt kommen 50 von insgesamt 23.000 Einwohnern.
17:19Zu Anfang waren es typisch, die von der Straße so mehr, die man auch kannte, so aus dem Stadtbild.
17:30Und jetzt ist eigentlich das geschafft, nach fünf Jahren, wovon wir immer geträumt haben, die die Tafel machen, dass auch Rentner kommen, dass Familien kommen, einfach alle Menschen, die Geldnöte haben, Verschuldete.
17:44Wenn man das Bild sieht, Tafel auf Sylt, wirklich aus allen Schichten was dabei. Und es trifft sich und es ist einfach eine ganz tolle Gemeinschaft geworden.
17:57Am nächsten Morgen um sechs Uhr am Strand von Rantum. Wäre Hans Jessel kein Frühaufsteher, hätte er wohl die Hälfte seiner Motive verpasst.
18:08Die alten Buhnen liebt er besonders.
18:11Wenn die Buhnen hier am Strand nicht wären, wäre er nicht so schön, wie er jetzt ist, finde ich.
18:17Weil diese Buhnen für mich auch so ein Inbegriff dieser Vergänglichkeit der Insel sind.
18:22Die Buhnen sind 120, 130 Jahre alt und sind in einem mittleren Verfallszustand, die eine mehr und die andere weniger.
18:28Und ich finde die fantastischste Dinge.
18:32Außer dem Morgenlicht gibt es noch einen Grund, warum Hans Jessel so früh unterwegs ist.
18:37Er liebt die Einsamkeit.
18:41Und er hofft immer auf extreme Wetterlagen.
18:51Das kann er haben auf Sylt.
18:53Zwischen lauen Sommerlüften, wolkenverhangenen Himmeln und wüsten Orkamböen.
18:58Das gravierendste Erlebnis für mich mit den Naturgewalten war eigentlich in frühester Kindheit, die 62er Sturmflut.
19:19Wo ich das nächtens eben erleben konnte, wie das Wasser vor meinem Elternhaus entlang floss, was sich etwa 200 Meter von den Dünen entfernt befindet.
19:29Wie das Wasser über die Dünen rüberkam und die ganzen Strandübergänge vollständig zerstört waren.
19:35Aber es ist eigentlich immer schon so gewesen, das kann ich für viele sagen hier auf der Insel, wir haben da keine Angst davor.
19:40Es ist so eine Faszination.
19:41Das einmal zu erleben, diese ungeheuren Kräfte der Natur, ist wahnsinnig faszinierend.
19:46Aber wir haben ja nicht dieses Problem, wie hinter den Festlandsdeichen, wenn da ein Deich bricht, dass dann Quadratkilometer überflutet werden.
19:54Sondern bei uns ist es ja immer nur so, dass mächtig was abbricht.
19:56Aber die Insel kann ja nicht untergehen in dem Sinne.
19:59Also wir brauchen nicht Angst um unser Hab und gut um das Leben zu haben direkt.
20:02Falls es sich der blanke Hans nicht doch irgendwann mal anders überlebt.
20:11Also wir brauchen nicht Angst um unser Hab und gut um das Leben zu haben.
20:411962 verwüstete die Nordsee große Teile der Kersig-Siedlung im Süden der Insel.
20:57In mühsamer Handarbeit wurden tausende Büschel aus Strandhafer in die Dünenkette gepflanzt.
21:02Als Windfang für den Flugsand.
21:05Und tatsächlich haben sich viele Löcher in den Dünen wieder geschlossen.
21:11Es ist ja so, dass die Insel Sylt, die eigentlich für uns, die wir sie jetzt hier erleben, so eine Art Zufallsprodukt der Natur ist.
21:20Die ist vor wenigen tausend Jahren entstanden, durch den steigenden Meeresspiegel vom Festland abgetrennt.
21:27Und wird in, wie es im Moment aussieht, in spätestens tausend Jahren verschwunden sein.
21:31Und wir haben sozusagen gerade das Glück, diese Insel zu erleben.
21:33Um der Natur den Landraub etwas schwerer zu machen,
22:03gibt es die Butendieker oder, hochdeutsch gesagt, die Wasserbauwerker.
22:14Es sind noch gerade mal neun Sylter Männer, die sich um die kleinen, aber wichtigen Landbefestigungen kümmern.
22:21Man findet sie meistens da, wo die Schute mit dem Reisig liegt.
22:28Baumaterial für die Reparatur der Buhnen.
22:30Meistens schuften die Butendieker unbemerkt von der Öffentlichkeit, jenseits der Badestrände.
22:39Ihre Arbeitsweise hat sich seit Generationen so gut wie gar nicht geändert.
22:43Es ist ein mäßig bezahlter Knochenjob und eine Sisyphos-Arbeit.
23:05Ein paar Jahre hält das Ganze, dann hat das Meer wieder die Büsche aus den Pflöcken gespült und die ganze Plackerei beginnt von vorne.
23:15Aber würden die Männer die Insel der Nordsee überlassen, hätte so mancher Hausbesitzer irgendwann mal
23:25Hochwasser in den eigenen vier Wänden.
23:31Dann doch lieber hopp, hopp.
23:35107 Kilometer Küstenlinie hat die Insel und meistens liegt Grünland hinterm Ufer.
23:59Im Sylter Osten erstrecken sich weite Marschflächen, die noch vor 70 Jahren regelmäßig überspült wurden.
24:20Hier gibt es noch eine Handvoll Bauernhöfe, die nicht umgestellt haben.
24:27Vom Kühe zum Touristenmelken.
24:35Landwirt aus Leidenschaft ist Jens Nielsen, der 120 Rinder hält und der letzte Milchbauer der Insel ist.
24:42Seit Generationen halten die Nielsens hier Kühe.
24:47Hier und nirgendwo anders, weil der Sylter Osten die Heimat ist.
24:53Heimat? Heimat ist das Schöne.
24:55Ich sag, wenn ich hier jetzt mit meinen Kühen über die Wiesen laufe und ja, ich kann durchatmen hier, höre kein Auto, ist nichts, einfach nur die Natur hier, das ist für mich die Heimat.
25:05Wenn ich abends irgendwo mal, sag ich mal, auf meinen Stuhl vor dem Haus sitze und einfach nach draußen gucke, ich kann weit gucken und das ist Heimat.
25:12Ich könnte mich vielleicht nicht mit Berge identifizieren, ich könnte mich mit keinem Wald identifizieren.
25:17Ich muss weit gucken können, ich muss mal über den Deich gucken können und mal sehen, Äpfel, Flut, was haben wir, der Mond ist jetzt halb, dann weiß ich genau, wir haben um neun heute Abend Hochwasser, dann kann man mal zum Wasser gehen.
25:27Das ist für mich Heimat einfach.
25:30Jeden Morgen Punkt 5 holt die energische Bäuerin die Tiere zum Melken rein.
25:35Die Rinder sind keine Streicheltiere für Stadtkinder, die im Urlaub mal sehen dürfen, wo die Milch herkommt.
25:41Es sind schlicht und einfach richtige Rindviecher.
25:50Sabine Nielsen und ihr Mann haben einen 14 Stunden Arbeitstag.
25:54Das macht nicht nur fröhlich.
25:56Aber umsatteln, aus dem Stall Apartments für Urlauber machen.
26:07Nur selten kommen dem 47-jährigen Nielsen Zweifel an seiner Berufswahl.
26:11Ich glaube, das kommt so mit ein alter Stückweise, wo man denkt, jetzt allmählich, bin ich wirklich gescheuert gewesen, Landwirt zu werden oder so.
26:19Zuerst, das war, naja, man hat immer Jugend und jetzt, wo langsam so kleine Gebrechen anfangen, denkt man, ach, verdammt mich nochmal, ist doch ganz schön hart.
26:27Das habe ich mir früher, sag ich mal in Anführungsstrichen, früher, als ich das mit 26 so übernommen habe, den Betrieb überhaupt nicht gedacht, sodass wir auch die Knochen wehtun können.
26:36Und jetzt, da denkt man doch schon manchmal, war das der richtige Weg und nicht.
26:39Na ja, jetzt muss man durch, ne?
26:45Seit ein paar Jahren sind die Nielsens auch ihre eigenen Meieristen und betreiben die winzige Sylter Inselmolkerei.
26:57Gleich nach dem Stalldienst wird die Milch verarbeitet, kühlen, verpacken und an die Sylter Geschäfte verteilen. Tag für Tag.
27:09Tatkräftige Unterstützung gibt's nur von der lettischen Auswilfskraft.
27:13Das Projekt war keine fixe Idee, sondern der letzte Weg, ihre Milch zu verkaufen.
27:19Das ist eigentlich keine Idee, das ist so eine Art Notlösung gewesen, um den Betrieb zu erhalten, weil die Meiererei hier praktisch das für teuer gehalten hat, die Milch abzuholen vom Festland und die da zu verarbeiten.
27:32Und dann haben die uns vor die Alternative gestellt, entweder aufhören oder man muss eben auf eigenen Reihen weitermachen.
27:39Und dann habe ich gesagt, um den Betrieb überhaupt zu erhalten, ich mache meine Kühe auch auf eigene Faust eben die Milch verarbeiten und also fahren wir selber weiter.
27:49Ciao Joli, anfangs du?
27:51Ähm, 20.2.
27:53Okay.
27:53Ah, mal schauen.
27:54Zwar nun, zwar nun, zwar nun, hier ist dein Fahrrad.
27:57Tschüss Jola.
27:58Ciao, später.
27:59Lange morgendliche Abschiede sind unüblich.
28:03Meistens machen sich die Kinder allein und selbstständig auf den Weg.
28:11Und den Eltern bleibt ein bisschen Zeit fürs zweite Frühstück.
28:16Ich soll nachher noch meinen Korn zum Bahnhof bringen und dann werde ich hier oben hin.
28:29Wenn er danach Runde um Runde seine Wiese mäht, hat das fast schon etwas Meditatives für den Morsumer Landwirt, der niemals von seiner Scholle weg möchte.
28:43Er war mal im Urlaub auf den Kap Verden.
28:47Richtig toll hat es ihm da gefallen.
28:49Aber noch toller war es, zurückzukommen.
28:54Im Kleinen kann er diesen Wechsel jeden Tag haben.
28:57Wenn er mal eben an die Hotspots an der Westküste fährt, wo das Leben tobt.
29:01Das ist eigentlich der schöne Kontrast.
29:05Hier habe ich meine Ruhe.
29:06Und wenn ich wirklich mal trubel will, setze ich mich aufs Fahrrad oder im Auto rein und bin in zehn Minuten da.
29:11Und dann kann ich nachher wieder zurücktauchen in meine, sag ich mal, meine Ruhe.
29:15Einfach da eintauchen ins Leben oder hier zurücktauchen in die Natur.
29:18Das ist so dieser schöne Kontrastleben einfach.
29:20Die ländliche Abgeschiedenheit bedeutet allerdings nicht, dass es rings um Nilsens Felder keinen Reichtum gäbe.
29:32Auch im Sylter Osten stehen an jeder Ecke Häuser, die millionenwert sind.
29:39Unter den Prachtbauten gibt es kaum einen, der noch nicht von Hans Jessel abgelichtet worden ist.
29:44Heute arbeitet er neben den Wallknochen am Keitomer Heimatmuseum.
29:50Er hat eine ganz eigene Meinung über Friesenhäuser.
29:58Sie zu fotografieren ist super.
30:01Darin zu wohnen kann die Pest sein.
30:20Also dieses Gefühl gewann ich besonders in der Zeit, als ich hier in Keitom gewohnt habe.
30:26Und wir Szenen erlebt haben, dass wir eben vorn im Garten saßen und nun Gäste kommen mit der Videokamera über den Wall und uns anvideotisierten.
30:33Und sagten, sagen Sie doch mal was auf Friesisch.
30:37Vielleicht unterkommt man sich dann tatsächlich vor wie im Zoo.
30:39Sowas gibt es schon.
30:41Glücklicherweise beschränkt sich das ja nun doch immer noch auf einen übersehbaren Zeitraum im Jahr.
30:46Sagen wir mal zwei Monate, wo es richtig heftig ist.
30:49Aber in der übrigen Jahreszeit, dann verläuft sich das auch schon wieder eher und das geht.
30:52Das ist ja nicht immer so.
30:53Die Zeit der großen Bausünden scheint jedenfalls vorbei zu sein.
30:59Die meisten Hausbesitzer versuchen, wie der Insel typisch zu bauen oder zu renovieren.
31:08Davon profitieren die Reetdachdecker.
31:10Wie hier auf der dänischen Kirche in Westerland.
31:18Mario Schmidt aus List hat sich gerade erst selbstständig gemacht.
31:21und vertraut darauf, dass der Reetboom noch lange anhält.
31:29Mehrere Siedlungen, die in den 60ern entstanden, sind jetzt auch fällig,
31:33weil ihre Dächer die Haltbarkeitsgrenze erreichen.
31:36Reet ist eben nicht so dauerhaft wie Dachziegel.
31:42Wenn das wirklich gut gemacht ist und je nach Wetter- und Windseite
31:47ist es so, dass auf den vielbelasteten Seiten wie West- und Südseite
31:52ist es so, dass man eigentlich von 40 Jahren ausgehen sollte.
31:55So lange sollte ein Reetdach auf jeden Fall halten.
31:59Und ein Reetdach fliegt nicht so schnell davon, wenn es mal wieder richtig stirbt.
32:04Aufgrund der Beschaffenheit des Materials ist es so,
32:07dass sich die Halme dann natürlich anheben und dementsprechend auch wieder hinlegen.
32:10Und das ist mit einer Dachpfanne natürlich nicht so.
32:11Wenn die sich einmal angehoben hat, dann fliegt sie auch weg
32:14und dann legt sie sich auch nicht wieder hin.
32:16Und das ist ein Riesenvorteil bei diesem Weichdach,
32:19dass sich diese Halme natürlich dann entsprechend wieder hinlegen
32:21und da wenig Sturmschäden entstehen, außer das Dach ist schon wirklich sehr, sehr alt.
32:28Der kleine Haken?
32:30Auch bei finanzkräftigen Sylter Immobilienbesitzern
32:33macht sich so ein Dach unangenehm auf dem Kontoauszug bemerkbar.
32:36Das lässt sich eher seltener so aus dem Portemonnaie bezahlen.
32:39Diejenigen Eigentümer, die das schon lange haben, kennen die Preise,
32:44sind auch nicht darüber verwundert.
32:45Aber wenn jetzt die Generation danach, die das Haus geerbt hat,
32:48das Kostenangebot von mir erstellt bekommt,
32:51die gucken dann schon erstmal ein wenig sparsam.
32:54Es sind auf dem Quadratmeter ca. 12 bis 14 Bund Reet.
32:58Das kostet sein Geld.
33:02Für eine neue Dachseite sind dann schnell mal 20.000 Euro fällig.
33:06Echte, sogenannte Udland-friesische Häuser sind begehrt.
33:12Auch bei Urlaubern, die gern mal urig und gemütlich wohnen wollen.
33:19Besonders genau weiß das Maike Ossenbrücken,
33:22denn die Keitummerin vermittelt Zimmer an Touristen.
33:25Bei ihr steht alles Friesische hoch im Kurs.
33:30Sie wohnt im Friesenhaus, organisiert friesische Feste,
33:34gibt Unterricht in Zöllring, dem Sylter Friesisch,
33:37spricht im Alltag möglichst Friesisch
33:39und liebt natürlich ihre Heimat.
33:41Nach den Tagen, die ich gerade habe,
33:51die der Lernskap, wo Gott ja nicht lebt,
33:56man umbetarigt sich langsam will.
34:00Die Menschen haben es gar nicht gesagt,
34:03auch die Moten,
34:05die hört sich oft auf den Film,
34:07wenn ich will.
34:08Wenn die Lern besuche,
34:10Frau Ossenbrücken bei ihnen in den Dorn,
34:12was machen sie?
34:13Da sieht, wir warten, dass er wieder aufhört.
34:16Und das ist vielleicht eine Grundtendenz hier auf der Eilen.
34:21Das kann ja auch weg,
34:22und ich will ja auch gar weg.
34:24Und zwar ist das Justerwärme des Dorn,
34:27wird keiner moge, gar nicht.
34:29Wenn du das Son wegnehmt,
34:31nimmt er das Son weg.
34:32Und wenn du natürlich auch nicht begann,
34:34wie wir uns geflötet haben.
34:38An friesischen Tänzen und Trachten scheiden sich die Geister.
34:54Für die einen sind sie ein Stück lebendige Inselkultur,
34:57für die anderen nur folkloristischer Hokuspokus für Touristen.
35:01Es gibt sogar eine hochmotivierte Nachwuchstruppe.
35:09Auch Einheimische sind unter den Zuschauern.
35:14Und Hans Jessel wird leicht Abnehmer finden
35:16für seine Bilder vom friesischen Sommerfest.
35:19Dass die Trachtengruppe keine alten Wurzeln hat,
35:29sondern eine Neugründung ist,
35:31wünscht dir das schön.
35:40Immerhin, man trifft sich mal wieder in größerer Runde,
35:44was unter Syltern im Sommer nicht oft vorkommt.
35:46Die meisten haben dann einen viel zu vollen Arbeitsplan.
35:52Ein paar freie Minuten in der Hochsaison.
35:55Für die Sylter ist das echter Luxus.
35:59Der Sommer auf der Insel ist herrlich,
36:00aber hektisch.
36:02Und der Winter ist hart,
36:04aber ruhig.
36:05Für die Einheimischen die Zeit zum Durchatmen.
36:16Mitte Januar bei Sylter Schiedwetter am Strand.
36:31Das ist der ideale Arbeitsplatz für Einzelgänger wie Hans Jessel.
36:34Schneebilder verkaufen sich gut.
36:45Obwohl die Winter natürlich früher viel grimmiger waren.
36:50Auch in Hans Jessels Kindheitserinnerungen.
36:52Im eiskalten Winter 1963,
37:09da haben wir eine Fahrradtour
37:10übers vereiste Watt
37:12zum Festland gemacht.
37:13Das ist mein frühstes Kindheitserlebnis.
37:15Da war ich gerade sieben Jahre alt.
37:17Aber das hat es danach auch in der Art nicht wieder gegeben.
37:19Musik
37:20Neun Wochen lang war die See zugefroren.
37:29Und nördlich des Hindenburg-Dammes
37:31entstand die Eisarus.
37:34Musik
37:34Viel öfter sehen Sylter Wintertage
37:46leider so aus.
37:47Musik
37:48Der wohl trostloseste Ort auf der Insel
37:56ist Westerland an einem Nebelnachmittag.
37:59Mitte Januar.
38:00Musik
38:00In den ersten Wochen des Jahres
38:17liegt Sylt im Dornröschenschlaf.
38:20Dann sind kaum noch Touristen auf der Insel.
38:26Musik
38:26Für die Einheimischen hat diese kurze Pause eine wichtige Funktion.
38:31Man hat endlich wieder Zeit füreinander.
38:34Hans Jessel trifft sich z.B. in Ruhe
38:36mit seiner Kaitomer-Galeristin Conny Kamm,
38:38um neue Ausstellungen vorzubereiten.
38:41Ja, das kann er schön mal wieder für seine nächste Ausstellung.
38:45Ja, ist eine gute Idee.
38:47Da saßen Möwen.
38:49Und das muss ich dir vorstellen, das habe ich eine...
38:50Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit.
38:52Man könnte auch sagen,
38:53Hans Jessel kommt hierher,
38:55weil die Mutter der Galeristin
38:57den besten Apfelkuchen der Insel backt.
38:59Und danach ist er süchtig.
39:01Mh.
39:02Ila, dein Apfelkuchen ist super.
39:06Das ist ja krassig wieder.
39:07Hat sie den gerade heute Morgen gemacht?
39:09Ja, genau.
39:09Musik
39:09An der Buhne 16 werden weder Makrelen geangelt
39:18noch Surfbretter rausgeholt.
39:20Der Laden bleibt dicht, bis kurz vor Ostern.
39:24Was natürlich nicht bedeutet,
39:26dass Uwe Behrens auf seinen Strand verzichten würde.
39:28Musik
39:28Ich liebe einfach unsere Landschaft, unsere Insel.
39:38Sie hat tausend Motive.
39:40Die Landschaft, die halt mich eben...
39:42In ihrem Bann.
39:44Das Meer, die Küste, die Dünen.
39:50Die Behrens-Familie hat Glück gehabt.
39:53Bisher hat die Bude nach jedem Winter immer noch da gestanden,
39:55wo man sie im Herbst verrammelt hat.
39:59Andere Strandkioske wurden schon von der Nordsee geholt
40:03und trieben dann im Sturm zügig gegen Dänemark.
40:10Solange das echte Strandleben noch in weiter Ferne liegt,
40:14schafft sich Uwe Behrens seinen eigenen Sommer.
40:17Daheim, auf Papier oder Leinwand.
40:19Musik
40:22Auch der Winter ist schon wichtig.
40:43Ich meine, man freut sich im Herbst.
40:45Wenn der Sommer zu Ende geht, freut man sich irgendwie auf den Winter.
40:47Aber wenn er dann kommt, dann denkt man, verdammt nochmal, das ist...
40:51Das ist doch eine Scheißjahreszeit.
40:54Aber eigentlich ist es auch eine sehr schöne Jahreszeit hier auf der Insel.
40:59Es ist sehr ruhig wie heute.
41:01Manchmal kachelt es ordentlich.
41:03Leider haben wir in den letzten Jahren immer nur Südweststürme.
41:05Und ich warte eher auf Nordweststürme.
41:07Braucht nicht so heftig sein, braucht keine Substanzkosten,
41:10aber kann gerne mal wieder einer kommen.
41:13Die Sylter und ihre Insel.
41:17Das bedeutet meistens eine lebenslange Liebe.
41:21Ich liebe es, durch die Landschaft zu laufen und keinen Menschen zu sehen.
41:25Da fühle ich mich immer am wohlsten.
41:27Für Hans Jessel gibt es jedenfalls nicht den leisesten Zweifel.
41:32Sylt ist nicht nur das nördlichste.
41:34Es ist auch das schönste Stück Deutschlands.
41:38Wir haben jetzt gerade die Weihnachtstage hinter uns.
41:40Es waren hier wieder 30.000, 35.000 Menschen auf der Insel.
41:43Nun sind alle wieder weg.
41:45Und nun ist die Ruhe wieder da.
41:47Das ist eigentlich immer die Zeit, wo ich regelrecht aufblühe,
41:49weil dann die Insel wieder so ist, wie ich sie schätze.
42:10Das ist ein paar Jahre lang.
42:16Die Insel.
42:17Da ist eigentlich nicht nur die Weihnachtsmittel.
42:19Und dann geht's.
42:20Kein und wie ich sie schätze.
42:21Wenn Qual.
42:21Genau.
42:22Ich bin so für deine Gehäude.
42:22Und dann kommt, wo ich sie flVideo,
42:24das sind nicht nur diegarne.
42:24Vielleicht geht's.
42:25Ich bin so für deine Gehäude.
42:25Ich bin so für deine Gehäude,
42:26wenn du das bist in der Gehäude.
42:26Ich bin so für deine Gehäude.
42:27Alle so für mich nicht.
42:28Ich bin so für dich,
42:28das sind nur für dich.
42:29Der Gehäude.
42:30Ich bin so für mich.
42:30Ich bin so für dich.
42:31Ich bin so für mich.
42:32Ihr Hai.
42:33Ich bin so für michel.
42:34Wenn du nicht.
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