- 12.5.2025
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KurzfilmeTranskript
00:01Ich habe ein Eid auf einen Verbrecher geschworen. Papa, was soll ich denn machen?
00:03Du wirst jetzt erst mal geschont.
00:05Haben Sie die sterilen Spritzen vorbereitet? Wo ist die Einwilligungserklärung der Eltern?
00:08Die ist bei solchen Kindern nicht erforderlich. Sie sind Reichsausschusskinder.
00:10Sie ist genauso schön wie du. Und? Sollen wir sie doch Karin nennen.
00:13Arthur, ich muss dir was zeigen.
00:15Der Hindruck ist zu hoch.
00:17Bedeutet das, dass sie einen Wasserkopf kriegt?
00:30Untertitelung des ZDF für funk, 2017
01:00Hast du alles?
01:30Ja. Wann hast du dir das Phenobabital gegeben?
01:34Vor zwei Stunden, so wie du es gesagt hast.
01:36Gut.
01:36Gut.
01:44Ich komme hier erst mal 25 Kubik.
02:12Man darf den Druck nicht zu schnell senken.
02:21Notfalls montieren wir später nochmal nach.
02:42Das muss ja kein Wasserkopf werden.
02:57Vielleicht hat Karin unter der Geburt nur eine kleine Hirnblutung erlitten.
03:13Das Gerinnsel hat jetzt den Liquorabfluss verlegt.
03:16Das wird es sein.
03:18Stöckel hat bei der Geburt massiven Druck auf meine Gebärmütter ausgeübt.
03:22Vermutlich hat er dabei ein Trauma gesetzt.
03:24Ja, wenn wir Glück haben, ist das Gerinnsel in ein paar Tagen reserviert.
03:34Bessau besteht nämlich darauf, dass du am Montag anfängst.
03:37Und wenn sie doch einen Wasserkopf entwickelt?
03:39Ich habe nochmal nachgelesen, man könnte eine Operation versuchen, damit man den Liquorabfluss verbessert.
03:43Aber das ist extrem riskant und ist bisher nur ganz selten versucht worden.
03:46Wahrscheinlich beherrscht das nicht mal Sauerbruch.
03:48Es gibt doch nicht einen Dauer von einem Wasserkopf.
03:50Der müsste ans Gesundheitsamt und an den Reichsausschuss gemeldet werden.
03:54Aber bei uns ist das doch nichts Erbliches.
03:56Ja, von meiner Seite jedenfalls nicht.
03:58Was soll das denn heißen?
04:00Ich habe früher mehrfach Samen gespendet.
04:03Und die Kinder sind alle gesund.
04:06Du hast was?
04:10Es war doch alles vor unserer Ehe, Annie. Ehrenamtlich.
04:13Ich wollte doch nur helfen.
04:14Denk doch mal an die Soldatenfrauen, deren Männer verstümmelt und zeugungsunfähig sind.
04:17Warum erzählst du mir das jetzt?
04:19Warum hast du es geheim gehalten, wenn du das alles so normal findest?
04:22Ich habe es doch nicht geheim gehalten.
04:25Ich habe nur nicht gedacht, dass das wichtig wäre.
04:27Nicht wichtig.
04:31Du bist nicht nur der Vater von Karin, sondern von Dutzend anderen Kindern.
04:34Da bin ich doch nicht wirklich der Vater.
04:36Annie, ich habe die Kinder nie gesehen.
04:42Annie?
04:43Einen Moment.
04:44Stehe ich?
04:45Nein?
04:46Annie, ich wollte fragen, ob ich mit dem Haar deine Lehrbücher ausleihen kann.
05:01Ja.
05:02Dann kümmere ich mich mal um die Kleine.
05:05Du musst wirklich langsam mal anfangen zu pauken.
05:08Du klingt schon wie Mutter.
05:10Wann kommt sie überhaupt?
05:11Ich habe ihr geschrieben, sie soll erst kommen, wenn die Züge wieder regelmäßig fahren.
05:14Das Insulin kriegt sie auch immer nur ein paar Tage im Voraus.
05:19Ist alles in Ordnung?
05:22Natürlich.
05:26Danke.
05:27Danke.
05:36Sie können hier Platz nehmen.
05:38Ganz warm, bitte schön.
05:51Es geht bei der Müttersprechstunde ja nur darum, die Formalien für die Kinder in Landverschickung zu erledigen.
05:55ARIA-Nachweis prüfen und Ausschlusskriterien abfragen.
05:58Infektionen, Läuse und Behinderung erkenne ich und Epilepsie ist ja aktenkundig.
06:02Aber was ist mit Bettnässen? Das kann die Mutter mir auch verschweigen.
06:05Ja, oder erfinden. Es gibt viele Mütter, die ihre Kinder gar nicht hergeben wollen.
06:08Du kommst endlich unter Menschen.
06:13Aber du bist nämlich einstimmig, ja?
06:16Kommst du gar nicht mit?
06:18Ich muss wieder ins Wiesengrund. Ich habe Komplikationen bei meinen Kommanden.
06:21Der M-Shot wird leider nicht gut vertragen.
06:24Bis heute Abend.
06:25Schwester Käthe?
06:26Schwester Linde.
06:27Na jetzt, wir Hübschen.
06:28Das ist wirklich sehr nett, dass Sie sie betreuen.
06:29Gib mal.
06:30Ich selbst dir mal.
06:31Negerpüppchen.
06:32Arische Stoffreste hatte ich nicht mehr.
06:33Und du?
06:34Mause bei mir.
06:35Du bleibst schön brav bei mir.
06:36Oh.
06:37Was ist denn das?
06:38Da ist eine Krone.
06:39Da ist eine Krone.
06:40Da hat sie sich nur gekratzt.
06:41Na dann gehen wir jetzt, wir Hübschen gleich mal zur Maniküre.
06:43Herr Professor?
06:44Ja.
06:45Professor Bonhoeffer.
06:46Sicherlich kann ich nicht mehr.
06:47Und du?
06:48Mause bei mir.
06:49Ach.
06:50Du bleibst schön brav bei mir.
06:52Oh.
06:53Was ist denn das da?
06:54Da ist eine Kruste.
06:55Da hat sie sich nur gekratzt.
06:57Na dann gehen wir jetzt, wir Hübschen gleich mal zur Maniküre.
07:06Herr Professor?
07:07Ja.
07:12Professor Bonhoeffer.
07:14Sicherlich geht es um Bonhoeffers Kinder.
07:18Seinem Sohn Dietrich machen sie schon lange das Leben schwer.
07:21Er ist Pastor der bekennten Kirche und dreht um Schreibverbot.
07:26Er und sein Schwager Hans von Donani haben Vater damals dazu gebracht,
07:29beim Justizminister gegen die kranken Morde zu protestieren.
07:34Ein Prozess wegen Devisen?
07:36Das ist doch lächerlich.
07:39Dietrich und Hans haben jüdischen Freunden die Flucht in die Schweiz ermöglicht.
07:43Hans hat dabei seine Stellung bei Canaris genutzt.
07:46Die Gestapo hat keine Beweise.
07:47Daher konstruiert man jetzt ein Devisenvergehen.
07:50Dietrich sitzt seit Monaten in Tegel in Haft.
07:52Hans in der Leerter Straße.
07:54Aber wie kann ich da helfen?
07:58Bei der Gestapo kann auch ich nichts ausrichten.
08:00Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden kann.
08:03Ich selbst habe ja seit meiner Ablösung durch die Kräne keinen Einfluss mehr.
08:07Aber auch ich herrsche in der Charité nur noch in einem begrenzten Reich.
08:10Vielleicht können Sie zumindest für Hans etwas erreichen.
08:13Er hat Nierenkuliken und Thrombosen in beiden Beinen.
08:16Er wird die Haft nicht mehr lange durchstellen.
08:18Auch wenn sich der Gefängnisarzt sehr um ihn bemüht.
08:20Dann überzeugen Sie den, dass er Hans zu mir verlegt.
08:23Das würde er ja gerne.
08:24Aber der zuständige Untersuchungsrichter verweigert die Verlegung.
08:27Ein ganz widerlicher Zeitgenosse.
08:29Bröder ist er.
08:31Ich muss auch bald los.
08:41Nach so einer schweren Hepatitis bist du wirklich alles andere als fronttauglich.
08:48Muss Peter wirklich schon einrücken?
08:50Kannst du ihn nicht wenigstens nur beschränkt tauglich schreiben, damit er nicht gleich an die Front muss?
08:54Der Krieg kann doch nicht mehr lange dauern.
08:56Ich bin Offizier und ich will zu meinen Kameraden.
08:59Noch steht kein russischer Soldat auf deutschem Boden und noch sind die Alliierten nicht gelandet.
09:03Vielleicht lässt sich das Schlimmste ja noch verhindern.
09:05Da siehst du es. Taug nicht zum Schreibtisch hängst.
09:10Hat er von mir?
09:29Ich selbst selbstgeblich.
09:32Für alle.
09:33Das reicht noch bis in der Kaserne.
09:40Danke, komm auf.
09:43Danke, Kubow.
09:58Hoffentlich sehen wir ihn wieder.
10:00Ernst ist sicher.
10:02Er wird das Schlimmste nicht verhindern.
10:05Und was ist das Schlimmste?
10:07Die Niederlage oder der Sieg?
10:12Untertitelung des ZDF, 2020
10:42Schwester Käthe, bitte sagen Sie die Müttersprechstunde ab.
11:05Anni kann nicht kommen. Karin hat Fieber.
11:06Anni kann nicht kommen.
11:36Was soll denn das?
11:57Ihr seht doch, dass der Mann nicht laufen kann.
12:01Warten Sie bitte draußen.
12:08Ich bin Dr. Frenzel, Gefängnisarzt aus der Leerter Straße.
12:14Wir haben Herrn von Donani nach dem Angriff bewusstlos in seiner Zelle gefunden.
12:17Das Gefängnis hat einen Treffer abbekommen.
12:19Es hat gebrannt und alle Telefonleitungen sind gestört.
12:22Untersuchungsführer Röder war deshalb leider nicht zu erreichen.
12:26Ich habe die Chance genutzt und Donanis Verlegung eigenmächtig angeordnet.
12:30Das hast du gut gemacht.
12:32Darauf hatten wir gehofft.
12:33Aber ich warne Sie.
12:35Röder wird toben, wenn er das erfährt.
12:37Und alles daran setzen, dass Sie Donani wieder rausgeben müssen.
12:39Ich habe einen Lenin behandelt, einen Hindenburg, einen Hitler.
12:42Da werde ich mit einem Röder auch noch fertig.
12:44Jetzt gehen Sie, nehmen Sie die Bewachung mit.
12:46Und ich bürge für Herrn von Donani.
12:49Gut.
12:58Eine massive Beinvenenentzündung.
13:01Und dieser Röder lässt sich trotzdem in Haft.
13:03Ah, ah.
13:05Schweinerei.
13:09Fass mal meine Hand.
13:11Mal fest.
13:12Du darfst jetzt nicht den Mut verlieren.
13:18Wir kriegen das wieder hin.
13:20Ich vermute einen linkseitigen Apoplex.
13:23Ein Schlaganfall.
13:24Aber keine Angst.
13:25Die Sprachstörungen und die Lähmungserscheinungen können sich wieder ganz zurückbilden.
13:28Auf jeden Fall bist du bis auf weiteres nicht vernehmensfügel.
13:32Du stehst jetzt unter Sauerbruchsschutz.
13:36Verglichen mit Hamburg haben wir noch Glück gehabt.
13:38Wir hatten zehnmal so vier Tote.
13:40Dafür hätten wir ihr das ausgebrochene Krokodil aus dem Zoo.
13:43Wenigstens hat der Knautschke überlebt.
13:45Knautschke?
13:46Man merkt, dass du kein Berliner bist.
13:48Knautschke.
13:49Das ist los, verehrt.
13:50Der ist doch ein richtiger Star hier.
13:52Wenn ich einen Star sehen will, dann gehe ich ins Kino und nicht in den Zoo.
13:56Solange wir noch eins haben.
13:59Hättest du mal Lust?
14:00Ins Kino?
14:02Ich dachte, du gehst lieber an Schwester Christel.
14:04Genau so habe ich mir den Schlendrian hier in der Klinik vorgestellt.
14:07Zwei wehrtaugliche junge Männer, die sich hier in Faulen und Lenz machen.
14:12Zeigt mir den Untersuchungshäftling Donani.
14:15Ja, Dalli, oder soll ich euch Beine machen?
14:21Beine machen, hm?
14:22Und woher soll ich das wissen, wenn Sie verwundeten Abzeichen nicht tragen?
14:24Kann ich Ihnen weiterhelfen?
14:27Wo ist Hand von Donani?
14:29Ich bin der diensthabende Stationsarzt, Prof. Adolphe Jung.
14:33Dürfte ich hilflicherweise um Ihren Ausweis bitten?
14:35Sie verstehen, dass wir keine Auskunft über Patienten geben können, es sei denn, Sie sind dazu in irgendeiner Weise schriftlich autorisiert.
14:41Dem Fremdarbeiter bin ich gar keine Auskunft schuldig.
14:43Da kannst du dreimal so geschwollen daherreden, du Adolphe.
14:48Du wachst es, mein Oberarzt.
14:49Du duzen?
14:50Herr Professor Sauerbruch, ich bin Oberstkriegsgerichtsrat Röder.
14:54Und du bist dieser Röder?
14:56Und du hast die Frechheit, dich hier blicken zu lassen?
14:59Du kannst von Glück reden, dass Donani nicht gestorben ist.
15:02Der hätte doch schon längst hier eingeliefert werden müssen.
15:05Oder legst du es etwa darauf an, dass er ohne einen ordentlichen Prozess wegstirbt?
15:09Damit eins glas klar ist.
15:11Donani ist weder transport- noch vernehmungsfähig.
15:15Er hat einen Hirschlag!
15:16Dann gehört er wohl in die Nervenklinik zu Professor de Krinis.
15:19Du willst einen Sauerbruch medizinisch belehren?
15:22Ich werde mich noch heute bei Generalfeldmarschalkheit lieber nicht beschweren.
15:25Jetzt verschwinde!
15:28Der wird nicht gut schlafen heute Nacht.
15:37So, ihr zwei werdet ab sofort Donani abwechselnd bewahren.
15:41Falls diese Kanalie von Ankläger nochmal kommen sollte und versucht, ihn in Haft zu nehmen.
15:47Sie müssen diesen Hunden entschuldigen.
15:49Es gibt eben nicht nur Schillers und Goethes in Deutschland.
15:53Das ist mir nicht entgangen.
15:58Aber komisch ist es schon, oder?
16:00Dass dieser Gefangene mit einem Hirnschlag bei uns in der Chirurgie liegt.
16:03Finden Sie nicht auch?
16:04Wir können doch froh sein, dass wir wenigstens bei diesem Patienten keine Verbände wechseln müssen.
16:14Hätten Sie Lust, am Sonntag mit mir in den Münchhausen zu gehen?
16:17Den Lügenbaronen?
16:19Das klingt sehr verlockend.
16:20Aber ich muss leider, leider für das Examen befinden.
16:30Redet denn der mit mir?
16:32Was glaubt ihr denn, wer er ist?
16:34Fällt denn der mal ein?
16:37Weißt du überhaupt, wer ich bin?
16:39Hält er sich jetzt für unantastbar?
16:40Wir kennen doch unseren Sauerbruch.
16:43Und seinen ärztlichen Befund können Sie als Jurist nicht anzweifeln.
16:47Aber Sie?
16:49Als ein Kollege?
16:51Ja, könnte ich.
16:52Meine Frau.
17:19Hans.
17:22Was haben Sie mit dir gemacht?
17:35Christel, das ist Otto.
17:39Die Leibgarde Ihres Mannes.
17:41Befehl von Imperator Sauerbruch.
17:43Danke.
17:45Otto, die Nachtwachen übernehme ich selbst, sobald verdunkelt wird.
17:49Der Professor ist einverstanden.
17:50Gut, dann versuche ich, ein Bett aufzutreiben.
17:55Bei dem Angriff hat es auch im Tegeler Gefängnis viele Opfer gegeben, aber Dietrich ist unverletzt.
18:01Und die Kinder?
18:03Alles gut.
18:03Bestimmt wollen Sie mich jetzt belehren, dass die deutsche Frau nicht raucht.
18:21Nein.
18:23Ich wollte Ihren Rat wegen Karin.
18:24Wie Sie ja bereits früher richtig bemerkt haben, strebe ich nicht das Goldene Mutterkreuz an.
18:28In Fragen der Säuglingspflege bin ich also keine große Hilfe.
18:31Ich wollte Sie fragen, weil ich...
18:33...hab mich nicht getraut, Ihren Mann persönlich anzusprechen.
18:35Hat Professor Sauerbruch schon mal einen Hydrocephalus operiert?
18:47Darf ich mal sehen?
18:47Guten Tag.
18:58Guten Tag.
18:58Guten Tag.
19:01Nein, man hat die Seitenventrinke schon zweimal punktiert.
19:04Aber der Herndruck stärkt weiter.
19:06Wir machen uns große Sorgen.
19:09Wie ist der Kopfumfang?
19:11Ist ja normal.
19:12Gut, dann müssen wir noch nicht von einer Hirnschädigung ausgehen.
19:14Sie entwickelt sich auch altersentsprechend.
19:18Meint auch mein Mann, der ist ja Kinderarzt.
19:23Der Chef sollte sich die kleine Mann anschauen.
19:26Soweit ich weiß, hat er gelegentlich Liquorableitungen und Rekanalisierungen bei Hydrocephalus versucht.
19:33Was meinen Sie mit versucht?
19:44Hier in Sauerbruchs Operationslehre steht.
19:55Es hat bisher nur zehn Fälle gegeben, wo die Operation versucht worden ist.
20:00Und fast alle Kinder sind gestorben.
20:03Wir sollten es nicht machen.
20:05Wir haben doch keine andere Wahl.
20:07Wenn der Herndruck weiter steigt, kriegt Karin ganz sicher einen Wasserkopf.
20:11Sauerbruch sollte Karin zumindest einmal untersuchen.
20:12Er pariert sie bestimmt nur, wenn es Aussichten auf Erfolg gibt.
20:21Wir müssen Karin diese Chance geben.
20:23Sonst wird sie behindert.
20:26Gut.
20:27Aber wir machen das nur, wenn wir sicher sein können, dass Karin das überlebt.
20:31Einverstanden.
20:32Aber man kann auch in einem Wasserkopf sterben.
20:33Ja, bitte.
20:52Hier.
20:53Der ist für Sie.
20:55Merci.
20:55Sie glauben ja nicht etwa, dass ich Ihre Post öffne.
21:01Das war die Zensur.
21:02Weiß Ihre Frau überhaupt, was sie Ihnen schreiben kann?
21:04Ohne, dass Sie Ärger bekommen?
21:05Meiner Frau ist sehr wohlbewusst, dass die Deutschen einem zwangsverpflichtenden Arzt misstrauen.
21:09Der Chef fährt demnächst auf eine Vortragsreise in die Schweiz.
21:12Wenn Sie wollen, gebe ich ihm Ihre private Post mit.
21:14Ich kann mir vorstellen, dass Sie Ihrer Frau auch einmal schreiben wollen, ohne dass die Deutschen mitlesen.
21:18Sehr freundlich.
21:19Ich habe gehört, Ihr Herr Kolbe fährt auch öfter in die Schweiz.
21:22Natürlich.
21:23Er ist ja schließlich Diplomat.
21:45Löstlicher Bodenkaffee.
21:47Ja.
21:47Gemeiner hat das denn bei uns nur, die wer Macht kriegt.
21:56Schokolade.
21:58Ja, und?
22:07Und meine geliebten Sonne Royale.
22:12Ja, das ist der Vorteil, wenn man mit einem hohen Tier aus dem Auswärtigen Amt liegiert ist.
22:17Und der Nachteil ist, dass ich mit dir jederzeit auflegen kann.
22:22Hier im Haus fängt man Anfragen zu stellen.
22:24Doch nicht Sauerbruch.
22:29Bei dem habe ich einen Stein im Brett.
22:32Und du sowieso.
22:33Aber ich auch.
22:34Der hat das Gras wachsen.
22:35Und das ganz dicke mit Margot.
22:37Pssst.
22:38Ich fasse daher zusammen.
22:49Bei der Beurteilung von Kriegsneurotikern muss man zwischen Hysterikern und Charakteropathen unterscheiden.
22:55Hysteriker, die auf ihren Fronteinsatz mit psychogenen Störungen reagieren, wie zum Beispiel Lähmungserscheinungen, Zittern oder Erblindung,
23:03können mit Elektroschockbehandlung, Arbeitstherapie und Suggestionsbehandlung geheilt werden.
23:08Charakteropathen dagegen sind als Störer und Versage zu betrachten, die in Sonderabteilungen des Heeres erzogen werden.
23:15Als letztes Mittel muss erwogen werden, diese Ballastexistenzen in ein KZ zu überstellen.
23:24Wenn die Herren Studiosi nach ihrem Examen wieder selbst im Feld stehen,
23:29dann werden sie noch froh sein darüber, wenn ihre Kameraden keine psychopathischen Jammerlappen sind.
23:33Das kann ich Ihnen sagen.
23:37Also dann, bis morgen.
23:45Kollege Bonhoeffer, willkommen in Ihrer alten Wirkungsstätte.
24:02Wollten Sie ein bisschen Hörsaalluft schnuppern?
24:04Da fühle ich mich ja ganz geehrt.
24:06Dann kann ich Sie kurz sprechen. Das geht dem Hans von Nani.
24:11Ich habe jetzt leider einen Termin mit dem Reichsgesundheitsführer im Ministerium.
24:14Sie sollen vom Wehrmacht-Sanitätswesen beauftragt worden sein,
24:18ein Gutachten über von Nani zu erstellen.
24:20Und dazu würde ich Ihnen gerne meine fachliche Einschätzung vortragen.
24:25Schließlich kenne ich den Gesundheitszustand meines Schwiegersohnes besser als jeder andere.
24:29Ach so.
24:32Sie bezweifeln mal wieder meine fachliche Kompetenz.
24:34So wie damals, als Sie mich als Ihren Nachfolger verhindern wollten.
24:37Ich bitte Sie, sich nicht von alten Ressentiments leiten zu lassen,
24:41die mit Hans nichts zu tun haben.
24:42Er hatte einen schweren Schlaganfall.
24:46Er ist weder vernehmungs- noch verhandlungsfähig.
24:48Das zu beurteilen, werden Sie wohl mir überlassen müssen.
24:53Sie sollten bedenken, dass nach einem verlorenen Krieg
24:55die Sieger anders über Sie urteilen werden,
24:58wenn ich Ihre Hilfe in diesem Fall bezeuge.
25:00Ich könnte Sie jetzt wegen Defetismus vor den Volksgerichtshof bringen.
25:06Aber Sie sind ja schon genug gestraft mit Ihrer degenerierten Sippe.
25:10Sie sind ja schon genug Klavier,
25:32Sie sind ja schon genug.
25:33So, drück mal so fest, du kannst.
25:43Ja, schätzungsweise 40% Handkraft, machst du riesen Fortschritte.
25:51So, wir hatten ja nicht zu schnell gesagt,
25:53sonst, wenn der Krinis hier als Gutachter auftaucht,
25:56sitzt im Handumdrehen wieder in Haft.
25:59Das muss ja keiner erfahren.
26:01Kannst du gut schauspielen, mal die Klappe halten,
26:05rechten Ami bewegen, auf gar keinen Fall aufstehen?
26:11Na komm.
26:15Hoch, zusammen, hoch, zusammen.
26:21Was stiefelst du hier durch die Botanik?
26:23Was ist denn mit hoch?
26:24Professor der Krinis hat nach mir geschickt.
26:26Ins Meisenheim musste.
26:28Komm, aber hoch wieder. Und schneller.
26:30Ja, zusammen.
26:40Bitte.
26:42Nein, danke.
26:42Trauen Sie sich.
26:48Es geht um eine etwas heikle Mission.
26:51Und ich weiß ja, wie vorbildlich Sie als NS-Funktionsschwester
26:54die Wahnkartei für die Partei führen.
26:56Mit einem Wort, Sie wissen, was es heißt, dem Volkswohl verpflichtet zu sein und nicht
27:01dem einzelnen Kranken.
27:03Zu viel Mitgefühl ist manchmal ein Zeichen von Schwäche.
27:06Sehr richtig.
27:07Es geht um den Untersuchungshäftling von Donani.
27:12Die Heeresanitätsinspektion will ein Gutachten von mir über seine Verhandlungsfähigkeit.
27:16Er soll einen Hirnschlag gehabt haben.
27:17Ich habe mich auch schon gefragt, warum so ein Patient bei uns in der Chirurgie liegt.
27:22Ich sehe schon.
27:23Sie denken mit.
27:25Also, man hat den Verdacht, dass der Mann schlicht simuliert.
27:30Und Sauerbruch boykottiert seine Verlegung zu mir in die Psychiatrie.
27:34Er will ihm offenbar den Gerichtsprozess ersparen.
27:37Vielleicht aus falsch verstandener Loyalität zu meinem Vorgänger.
27:41Professor Bonhoeffer.
27:42Ja, das ist Donanis Schwiegervater.
27:45Aha.
27:48Ich möchte, dass Sie den Mann im Auge behalten.
27:51Ob er wirklich so krank ist, wie er vorgibt.
27:53Und ob er unerlaubt Besuch empfängt.
27:56Erstatten Sie mal darüber Bericht, aber nur mir persönlich.
28:03Probieren Sie die Johannisbeere.
28:07Hm.
28:11Na, nicht mischen.
28:24Sie rufen mich, wenn was ist.
28:33Na, macht Donani Fortschritte?
28:35Na ja, er versucht gerade ein bisschen zu schlafen.
28:41Und?
28:43Haben Sie den Münchhausen inzwischen gesehen?
28:46Ach, ohne sie hätte ich keine Lust.
28:54Na, wo tut es denn am meisten weh?
29:01Da.
29:01Na?
29:03Au.
29:06Nur bald hast du keine Bauchschmerzen mehr.
29:16Leck dich mal zu.
29:22Dieses Haarekauen?
29:23Wie lange geht das denn schon so?
29:25Das hat sie eigentlich schon von Anfang an gemacht.
29:27Ja, warum haben Sie Ihnen da nicht die Haare geschnitten?
29:29Ich vermute ein Rapunzel-Syndrom.
29:31Die verschluckten Haare bilden ein Knäuel im Magen
29:33und es besteht die Gefahr, dass der Magen perforiert.
29:35Ach, warte.
29:36Na, dann hole ich mal eine Schere.
29:38Ja, unbedingt.
29:39Professor Bessau!
29:41Professor Bessau!
29:43Professor Bessau!
29:47Ist es dringend?
29:48Ich wollte gerade gehen.
29:49Es geht mir nicht so gut.
29:50Ich fürchte, die kleine Meister hat ein Träuchbezoa.
29:53Sie muss operiert werden.
29:53Wir verlegen Sie in die Klinik Wiesengrund.
29:56Ja, aber Herr Professor,
29:59die haben doch keine Chirurgie.
30:00Wir brauchen Sie auch nicht.
30:02Ja, aber wenn der Magen da klein perforiert, dann stirbt sie.
30:05Waldhausen.
30:07Es ehrt Sie, dass Sie sich so um sie bemühen.
30:10Aber es hat doch keinen Sinn,
30:11Sie unnötig lange leiden zu lassen.
30:13Eine Blinde kann doch kein lebenswertes Leben mehr führen.
30:16Und für die Familie ist sie eine Bürde.
30:18Im Tierreich regelt das die Mutter Natur.
30:19Da überlebt der Schwache und Kranke doch auch nicht.
30:23Zum Wohl der ganzen Art.
30:24Also, auch wenn es schwerfällt,
30:26wir Ärzte müssen unsere Verantwortung für die Volksgemeinschaft
30:29gerade in so schweren Zeiten wahrnehmen.
30:33Das verstehen Sie doch sicher.
30:35Natürlich.
30:36Ich weiß, dass ich mich auf Sie verlassen kann.
30:38Verlegen Sie das, Mädchen.
30:3936,5 Zentimeter.
30:56Wie oft hast du denn jetzt bereits punktiert?
30:59Zweimal 100 Kubik.
31:00Aber der Effekt hält nicht lange an.
31:02Ja, die Fontanelle fühlt sich auch schon wieder recht gespannt an.
31:04Wir könnten eine Ventrikulografie machen,
31:08um das Ventrikelsystem besser einschätzen zu können.
31:10Das ist eine unnötige Quälerei für das Kind und zeitaufwendig.
31:12Nein, es ist besser.
31:13Wir entscheiden anhand des intraoperativen Befundes,
31:15wie wir vorgehen.
31:16Der Druck muss so schnell wie möglich gesenkt werden,
31:18sonst gibt es bleibende Schäden.
31:19Wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten ein?
31:21Ich will nichts beschönigen.
31:23Das ist ein lebensbedrohlicher Eingriff.
31:27Aber es gibt eine reelle Chance.
31:30Verstehe ich Sie richtig.
31:31Wir müssen abwägen,
31:34wer sicher ein behindertes Kind haben
31:35oder vielleicht ein totes?
31:37Diese Entscheidung kann euch niemand abnehmen.
31:39Ich weiß, wie ihr euch fühlt.
31:40Ich habe meine jüngste Tochter
31:43an Kinderlähmung verloren.
31:45Da war sie erst wenige Monate alt.
31:49Wie würden Sie denn vorgehen?
31:51Nun, um den Druck abzusenken,
31:53muss der Abfluss des Hirnwassers verbessert werden.
31:55Ich möchte nun aber keinen Schlauch
31:56in das Ventrikelsystem einführen,
31:58denn die Erfahrung hat gezeigt,
31:59dass das zu einer schweren Meningitis führen kann.
32:02Ich gehe davon aus,
32:03dass es am dritten Ventrikel eine Engstelle gibt
32:05und die werde ich erweitern.
32:07Und Sie meinen, damit kann Karin dauerhaft gehalten werden?
32:09Ich kann nichts versprechen.
32:11Aber der alte Sauberbruch
32:12ist ja schließlich kein Anfänger.
32:15Gut.
32:17Wir machen das.
32:18Herr Professor,
32:25wegen des OP-Berichts.
32:28Wir wollen unnötige Nachfragen
32:29in der Kinderklinik vermeiden.
32:30Können wir sagen,
32:31dass Karin vom Wickeltisch gefallen ist,
32:33dass ein notwahlmäßiger Eingriff
32:34am Schädel notwendig war?
32:39Ein traumatisches Epidural-Hämatogen.
32:41Darauf können wir uns einigen.
32:42Danke.
32:42Danke.
32:42Danke.
32:42Danke.
32:48Ich kann den Aquädukt
33:17nicht vernünftig darstellen.
33:19Putsch mir mal die Brille.
33:21Ja, ich bin steril, Mann.
33:22Komm.
33:23Kann ich mal sehen?
33:32Für mich sieht der Aquädukt
33:33nicht verengt aus.
33:35Eine Erweiterung würde nichts nutzen.
33:38Aber der Plexus Choroideus
33:40ist hypertroph.
33:41Wir sollten Teil applaudieren.
33:45Was heißt das?
33:46Was ist jetzt mit der Brille?
33:54Oh ja.
33:55Jetzt sehe ich das auch.
33:58Ja, in diesem besonderen Fall
33:59können wir
34:00die Bildung des Liquor
34:02drosseln,
34:03statt den Abfluss zu verbessern.
34:06Ich halte...
34:06Der ist ja aussichtsreicher.
34:08Wir veröden einen Teil
34:09des Adergeflechts
34:11zum Plexus Choroideus.
34:13Gib Dr. Jung den Elektro-Couter.
34:14Der da hinten.
34:19Da.
34:33Es ist ein Elektro-Couter.
34:35Du musst einschalten.
34:36Da.
34:36Entschuldigung,
34:38im Instrumentieren bin ich ungeübt.
34:50Vorsicht mit der Vena Galeni.
34:51So, alles gut überstanden.
35:03Ich habe jetzt hier den Plexus Choroideus
35:05im Bereich des dritten Ventricles
35:06teilweise verschorft
35:08und ich bin sehr zuversichtlich,
35:09dass der Liquor-Fluss jetzt
35:10ausreichend gedrosselt ist.
35:12Wir wollen hoffen,
35:13dass es auf Dauer ist.
35:14In den nächsten Tagen
35:15auf der Kinderstation
35:16muss der Hirndruck
35:16auf jeden Fall
35:17regelmäßig kontrolliert werden.
35:18Aber du hast es da drüben,
35:21hier einen Blick.
35:22Ihr könnt die Kleine
35:22dann rüberbringen.
35:25Herr Professor,
35:28wäre es lieber,
35:29wenn Karin bei Ihnen
35:29auf der Schorurgie bleibt.
35:31Wenn postoperative Komplikationen
35:32auftreten,
35:33ist sie hier besser aufgehoben.
35:36Gut, wenn ihr das wollt.
35:37Gut, dass wir so schnell
35:49auf den intraoperativen Befund
35:51reagieren konnten.
35:52Ja, aber ob der Liquor-Druck
35:53bei der kleinen Dauer
35:54auf normal bleiben wird,
35:55ich fürchte,
35:56ist doch eine angeborene Fehlbildung.
35:57Die Druckentlastung
35:58war trotzdem richtig.
36:00Ja, vertrauen wir
36:01auf die Selbstheilungskräfte.
36:03Der beste Arzt ist doch die Natur,
36:04sie heilt viele Leiden
36:05und spricht auch nie schlecht
36:07von Kollegen.
36:08Ich werde die Kinderklinik anweisen,
36:09dass sie den Hirndruck
36:10zweimal täglich kontrollieren.
36:11Nein, nein,
36:12die Kleine liegt bei uns
36:12auf Station.
36:14Waldhausen wollte das so.
36:15Bon.
36:17Merci, Doktor.
36:18Totale.
36:23Du hättest sehen sollen,
36:24wie Waldhausen
36:25davor zurückschreckte,
36:25sein Kind
36:26auf die eigene Station aufzunehmen.
36:30Hättest du es etwa vermöglicht,
36:31dass das Kind
36:32bei besserem Gefahr ist?
36:33Doch nicht hier
36:35an der Charité.
36:36Kannst du nicht rausfinden,
36:37was da los ist?
36:39Sie werden doch
36:39mit den Krankentötungen
36:40nicht weitermachen.
36:41Zum Justizminister
36:42kann ich jedenfalls
36:42diesmal nicht gehen
36:43wie vor drei Jahren.
36:44Gürtner ist tot.
36:45Sein Nachfolger,
36:46Thierak, ist am Bluthund.
36:48Vielleicht
36:48sollten wir wirklich
36:50in der Schweiz bleiben,
36:50wenn du dann im Nächsten
36:51einen Vortrag hältst.
36:53Was hält uns noch hier?
36:55Ja, ja.
36:56Ich bewege mich
36:57auf dünnem Eis.
36:58Willst du warten,
36:59bis du einbrichst?
37:00Lang kann der Spuck
37:03nicht mehr dauern.
37:04Ulbricht, Beck
37:05von Hassel,
37:06Jess und Popitz,
37:07die Planen was.
37:08Keine Angst,
37:09bin ich eingeweiht.
37:12Vermutlich denken die,
37:12ich habe mich nicht im Griff.
37:16Recht haben Sie, Ferdinand.
37:17Musik
37:30Untertitelung. BR 2018
38:00Es ist ein Rosensprungen aus einer Wurzeltat,
38:18wie uns die Alten sungen.
38:25Von Jesse kam die ab
38:30und hat ein Blümlein brach.
38:34Mitten im kalten Winter.
38:40Das ist mein Weihnachtsgeschenk.
38:45Du kannst ja stehen.
38:50Wir haben fleißig gehübt.
38:53Frohe Weihnachten.
38:57Frohe Weihnachten.
38:58Frohe Weihnachten.
39:03Warten Sie.
39:04Frohe Weihnachten.
39:05Ich habe auch etwas für Sie und Ihren Kollegen.
39:07Aber Vorsicht, es ist zerbrechlich.
39:08Vielen Dank.
39:09Ich bin Ihnen so dankbar, wie Sie meinen Mann pflegen und bewachen.
39:12Das machen Martin und ich wirklich gerne.
39:14Die Stunden mit Ihrem Mann sind das Beste hier in der Charité.
39:16Passen Sie auf, dass niemand, wirklich niemand sehen kann,
39:20dass jemand wieder laufen kann.
39:28Wie geht's dir?
39:30Gut.
39:31War ja nur eine hahnlose Blutung.
39:32Anni, hältst du mich eigentlich für dumm?
39:38Karins Hirndruck wird ständig kontrolliert.
39:42Ich bin dein Bruder.
39:46Ich verstehe nur nicht, warum Arthur Karin immer noch vor Bessow versteckt.
39:49Sie ist doch jetzt geheilt.
39:51Und wenn nicht,
39:53dann hätte Arthur guten Grund, sie zu verstecken.
39:55Warum?
39:55Was verstehst du denn unter Ballast-Existenzen?
39:57Aus menschender Fürsorge.
39:59Anni, das steht schwarz auf weiß in deinem Lehrbuch zur Rassenhygiene.
40:01Ja, gerade du als Doktorandin von der Greenes müsstest wissen,
40:04was diese Herren unter Gnaden tut, verstehen.
40:08Hallo.
40:31Da steckst du.
40:56Die Weihnachtsfeier geht gleich los.
41:03Deine Impfprober, die sind ja alle behindert.
41:09Man teilt mir für die Versuche natürlich keine gesunden Kinder zu.
41:14Das sind dreist Ausschusskinder.
41:15Wir sind schon neun gestorben.
41:22Ja, das bedrückt mich auch.
41:26Und du musst dir immer vorstellen,
41:27wie viele gesunde Menschen einmal gerettet werden,
41:28wenn gegen die Diabolose geimpft werden kann.
41:36Wenn's Karin wäre?
41:40Glaubst du nicht im Ernst,
41:41dass ich unsere Karin dahin geben würde?
41:51Wo gehst du hin?
41:53Zur Weihnachtsfeier.
42:01Alles in Ordnung?
42:03Ja.
42:03Liebe Kollegen,
42:13liebe Mitarbeiter der Charité,
42:16ich möchte heute ein paar wenige grundsätzliche Worte
42:21zur Natur des Arztberufes sagen.
42:23Wissen ist die Grundlage allen ärztlichen Handelns
42:26und muss immer wieder neu erarbeitet werden.
42:28Aus diesem lebendigen Wissen erwächst können
42:32und gibt dem Arzt die Kraft an sich
42:35und seine Fähigkeiten zu glauben,
42:37um guten Gewissens die schwere Verantwortung zu meistern,
42:41die ihm der Beruf aufbürdet.
42:43Glauben muss er allerdings auch an den Allmächtigen,
42:47weil nur so sein Kämpfen um Heilung
42:50Segen erwarten darf.
42:52In diesem Glauben erst
42:54kann er frohen Mutes
42:56das Leben bejahen
42:58und jene Sonne ans Krankenbett bringen,
43:00die dort so nötig ist.
43:02Über allem Tun des Arztes aber
43:04muss die Liebe walten.
43:08Denn,
43:09so wusste uns schon Paracelsus,
43:12alle Achtsenei
43:13kommt aus der Liebe.
43:17Liebe.
43:22In diesem Sinne wünsche ich euch allen
43:24ein ungetrübtes Fest der Liebe.
43:29Frohe Weihnachten.
43:31Frohe Weihnachten.
43:33Frohe Weihnachten.
43:36Wir singen jetzt gemeinsam Stille Nacht.
43:39Die, die den neuen Text nicht kennen können,
43:41die nicht vom Zettel ablesen.
43:46Eins, zwei, drei.
43:48Stille Nacht, heilige Nacht,
43:56alles schlecht, einsam wacht,
44:04unser Führer für deutsches Land,
44:11volle Zahne, die Sorgen erwandt.
44:17Stille Nacht,
44:34heilige Nacht,
44:38alles schlecht,
44:42einsam wacht,
44:45hat uns in der Sonne geschehen,
44:52tönt es noch von Versumbrach,
44:59bis der Herrscher ist da,
45:06bis der Herrscher ist da.
45:15Eier, das gibt ein Festmahl.
45:28Da erkennt man den versierten Chirurgen,
45:30der bald an der Front liebmaßen absegelt.
45:33Die Prüfungsordnung ist verschärft worden.
45:36Ich muss am Ende des Semesters mein Examen machen.
45:38Und wenn ich das nicht bestehe,
45:41dann werde ich als einfacher Soldat abkommandiert.
45:43So oder so, ich muss zurück an die Front.
45:45Und deshalb will ich dir noch was sagen.
45:54Ich habe mich in dich verliebt.
45:58Ist das so schlimm?
46:02Keine Angst, das ist nicht ansteckend.
46:03Ich bin verurteilter und ein 75er.
46:06Mit 20 hatte ich was mit einem Mann.
46:09Wir sind denunziert worden.
46:11Seitdem sitzt er als Verführer im KZ.
46:12Ich weiß noch nicht mal, ob er noch lebt.
46:16Ich selber bin noch zur Frontbewehrung verurteilt worden,
46:18weil ich minderjährig war.
46:20Mein verlobtenes Bein hat mich vielleicht zurück von der Front gebracht,
46:22weil ich hier...
46:24Ich habe hier polizeiliche Auflagen.
46:26Ich habe dich angelogen.
46:27Du wirst tatsächlich mich aus der Polizeiwache kommen sehen.
46:29Wenn rauskommt, dass ich noch mal was mit einem Mann habe,
46:32dann gelte ich als Berufsverbrecher, Wiederholungstäter und das...
46:35Scheiß KZ.
46:39Ich will dich doch nicht in Gefahr bringen.
46:52Das dürfen wir nie wieder miteinander machen.
46:54Ich will dich doch nicht in Gefahr bringen.
47:24Ich will dich doch nachdenken.
47:27Ich will dich doch nicht in Gefahr bringen.
47:28Ich will dich auch nicht in Gefahr bringen.
47:30Ich will mich nur mehr in Alternativen.
47:31Oh, oh, oh, oh.
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