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  • 10.5.2025
Der neue - vorerst geschäftsführende - Wiener ÖVP-Landesparteiobmann Markus Figl sieht keine Gräben bzw. Spaltung in der Partei. Es gebe Diskussionen, diese würden aber wertschätzend geführt, hat er im Interview mit der APA beteuert. Der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt war vergangene Woche erst nach zähem Ringen in den Gremien gekürt worden. Die offizielle Wahl erfolgt bei einem Parteitag, der aber erst im Herbst stattfinden wird. Seinen Verbleib im Bezirk verteidigt er.

Thumbnail: APA/Georg Hochmuth

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Transkript
00:00Nach dem desaströsen Ergebnis bei der Wien-Wahl ist Markus Fiegl erst nach CM-Ringen in den Parteigremien zum neuen, vorerst geschäftsführenden Wiener ÖVP-Chef gekürt worden.
00:10Fiegls Ernennung wurde zur Zitterpartie, nachdem mit Daniel Resch aus Döbling ein weiterer Bezirksvorsteher in den Ring gestiegen war.
00:18Schließlich einigte man sich bei einer Präsidiumssitzung darauf, dass Fiegl Parteichef wird und Resch amtsführender Stadtrat.
00:24Ich glaube, dass es eine gute Diskussion war in diesem Gremium selber, im Parteipräsidium.
00:32Man muss halt dazu sagen, auch ich persönlich hätte jetzt nicht damit gerechnet, dass wir unter 10 Prozent sind.
00:39Also das war halt für uns alle schon eine Enttäuschung, aber auch eine Überraschung.
00:46Und ich glaube, dass es wichtig war, dann auch schnell zu sagen, was oder wie wollen wir da jetzt auch weiter vorgehen.
00:57Deswegen war es wichtig, in dieser Sitzung auch zu einem Ergebnis zu kommen.
01:01Und wenn man sich die Sitzung selber anschaut, also das war eine wirklich gute Diskussionskultur, die wir da hatten.
01:07Es gab keine einzige Wortmeldung, die irgendwie gehässig oder sonst irgendwas war, sondern es war einfach die Frage,
01:12wie wollen wir jetzt weiter vorgehen. Und diese Frage haben wir jetzt auch unmittelbar beantwortet im Rahmen dieser Sitzung.
01:21Der Bezirksvorsteher der inneren Stadt sieht keine Gräben- bzw. Spaltung in der Partei.
01:26Ich glaube, es war halt dann einfach, muss ich ganz offen sagen, in dieser Dynamik dieser paar Stunden vom Wahlergebnis bis hin zum nächsten Tag,
01:35dass sich das so ergeben hat.
01:36Aber ich glaube, es ist für eine Partei auch nichts Schändliches, wenn sich die zwei Personen beide dafür interessieren,
01:45etwas zu machen in und für die Wiener Volkspartei, die beide sehr erfolgreich als Bezirksvorsteher diese Wahl abgeschlossen haben.
01:54Und das ist, glaube ich, etwas sehr, sehr Positives für die Wiener Volkspartei insgesamt,
01:58dass es einfach Menschen gibt, die sagen, ja, ich möchte da gerne mitarbeiten.
02:01Und ich kann nur sagen, ich habe immer ein gutes Verhältnis zum Daniel Resch gehabt.
02:06Wir haben auch im Laufe dieser Sitzung in einer Sitzungsunterbrechung ein Vier-Augen-Gespräch geführt, ein längeres.
02:13Und ich glaube und meine, hoffe auch, dass dieses Verhältnis auch weiterhin ein sehr gutes bleiben wird.
02:18Dass er nun nicht ins Rathaus einzieht, sondern Bezirksvorsteher der inneren Stadt bleibt, verteidigt Fiegl.
02:24Ich habe mich dazu entschlossen, ganz bewusst Bezirksvorsteher der inneren Stadt zu bleiben.
02:28Das ist das, worum ich mich ja auch in den letzten Wochen wieder beworben habe.
02:34Und die Menschen haben ja auch mit ihrem Wahlergebnis zum Ausdruck gebracht, dass sie das gerne haben möchten.
02:40Und der Bezirksvorsteher ist einfach eine Tätigkeit, wo man nahe an den Menschen ist.
02:44Und ich glaube, dass das ganz, ganz wichtig ist für die Politik.
02:47Und es ist auch eine Möglichkeit, wirklich etwas zu machen und umzusetzen.
02:53Und ich glaube, dass das auch die DNA der ÖVP ist, dass wir etwas umsetzen wollen, dass wir tatsächlich etwas machen und bewegen wollen.
03:00Und das ist die Möglichkeit des Bezirksvorstehers.
03:03In der Stadtregierung wird der Volkspartei das allerdings verwehrt bleiben.
03:06Denn derzeit stehen die Zeichen klar auf eine Fortsetzung der SPÖ-Neos-Koalition.
03:12Was Fiegl jetzt nicht sehr überrascht.
03:14Weil der Herr Bürgermeister hat ja einen Wahlkampf geführt in den letzten Wochen und Monaten, wo er diese Koalitionsform gelobt hat.
03:22Und man hat ja auf den Wahlplakaten der NEOS gesehen, das war ja schon fast eine Ergebenheitsadresse im Laufe des Wahlkampfs,
03:29dass diese zwei Parteien miteinander auch wollen.
03:34Für uns war es wichtig, einfach diese Sondierungsgespräche auch ernsthaft zu führen.
03:38Und ich kann das nur sagen, von beiden Seiten jetzt, die sich getroffen haben,
03:42dass wir wirklich viel über Inhalte diskutiert haben und dass das sehr ernsthafte Gespräche waren von allen Seiten.
03:48Das Wahlergebnis selbst beurteilt Fiegl als sehr schmerzhaft und enttäuschend und soll nun analysiert werden.
03:54Ich glaube auch, dass wir als Wiener Volkspartei und so mit den Leuten, mit denen ich auch spreche,
04:00diesen Weckruf, wenn ich das so nennen darf, der Wählerinnen und Wähler wirklich verstanden haben,
04:06dass wir nicht so weitermachen können, sondern dass wir hier wirklich auch diese Neuaufstellung brauchen.
04:12Wenn man so knapp über 20 Prozent und dann unter 10 Prozent landet,
04:17dann ist das natürlich sehr schmerzhaft und sehr enttäuschend.
04:20Da muss man natürlich auch strukturell sich neu aufstellen.
04:24Es ist eben hin bis zum Landesparteitag und dann in weiterer Folge auch die Frage stellen,
04:29wohin soll sich Wien entwickeln und welchen Beitrag soll die Wiener Volkspartei dazu leisten.
04:34Und ich glaube, wenn wir diese Fragen wirklich beantworten können,
04:37dann werden wir auch gute Wahlergebnisse haben.
04:40Die offizielle Wahl von Fiegl zum Parteischiff soll dann im Herbst bei einem Landesparteitag stattfinden.

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