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  • 7.5.2025
Die Wannseekonferenz ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahre 1984.

Handlung
Der Film spielt am 20. Januar 1942 in Berlin. Der SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich hat Repräsentanten verschiedener Ministerien und Dienststellen des Dritten Reiches zu einer Konferenz in eine Villa am Großen Wannsee eingeladen. Die Sitzung dauert ungefähr 85 Minuten. Der Film dokumentiert den Verlauf dieser Sitzung, die als Wannseekonferenz in die Geschichte eingegangen ist. Nach Aufforderung von Hermann Göring berät diese Gruppe unter Leitung von Heydrich organisatorische Fragen im Zusammenhang mit der so genannten Endlösung der Judenfrage (siehe auch Holocaust). Der Film entstand auf Grundlage des Originalprotokolls.

Kategorie

🎥
Kurzfilme
Transkript
00:00:00Berlin. Eine Villa am großen Wannsee. Hausnummer 56 bis 58. Im Kriegswinter 1942 Schauplatz einer
00:00:15der folgenschwersten und unheimlichsten Konferenzen des NS-Regimes. Am Dienstag,
00:00:26dem 20. Januar, trafen sich hier 14 Spitzenvertreter aus SS, Partei und Ministerialbürokratie zu einer
00:00:32vertraulichen Besprechung mit Frühstück. Eingeladen von Reinhard Heydrich, dem Chef des
00:00:37Reichssicherheitshauptamtes. Einziger Punkt der Tagesordnung, die Endlösung der Judenfrage. 90
00:00:55Minuten wurde verhandelt. 90 Minuten, die sich aus Dokumenten und mündlichen Zeugnissen mit
00:01:01großer Genauigkeit rekonstruieren lassen. 90 Minuten, die das Schicksal der Juden Europas
00:01:09besiegelten.
00:01:10Heidler. Heidler. Herr Gauleiter, Herr Reichsamtleiter. Heidler. Ich darf Sie begrüßen. Obersturmbann Führer
00:01:30Eichmann. Obersturmbann Führer? Warum bestellt man uns zu Interpol? Will man uns verhaften? Haben wir
00:01:36silberne Löffel gestohlen? Obergruppenführer Heidrich, in seiner Eigenschaft als Präsident der
00:01:41Interpol, ist doch hier der Hausherr. Die Konferenzräume sind besonders geeignet. Zum
00:01:46Abhorchen wahrscheinlich. Nehmen wir uns in Acht, Doktor, was wir sagen. Ich komme trotzdem gern im
00:01:51Reichsicherheitshauptamt, verlaufe ich mich immer. Sieht aus wie die Hütte eines Wannsee-Israelis.
00:01:56Sieht vor einiger Zeit arisiert. Sehr schön. Sehr passend zum Anlass. Alle übrigen Herren sind bereits
00:02:01eingetroffen, bis auf den Herrn Reichsprotektor selbst, der konnte wegen Nebels den Park nicht
00:02:05kündig starten. Heidrich steuert seiner Maschine wieder persönlich. Er ist bereits gelandet.
00:02:09Wir erwarten ihn jeden Augenblick. Heidler. Heidler. Heidler. Heidler. Das Ostministerium. Auch mal wieder ein
00:02:17Berlin-Staubmannführer? Was machen unsere schönen baltischen Provinzen? Es könnte besser
00:02:22sein, zum Beispiel mit ein paar von diesen Gasautos. Ich darf doch wohl bitten, Doktor. Ach, Unsinn,
00:02:27Gauleiter. Alles wasserdichte Figuren hier. Also, was ist? Ihr Doktor Wetzel, ihr Rassemensch,
00:02:31hat wohl den Mund ein bisschen zu voll genommen, was? Für die Verrückten braucht man die Sonderlaster
00:02:34nun nicht mehr. Wir warten immer noch. Wir sehen nichts. Stattdessen schicken Sie uns Juden
00:02:38aus dem Reich. Aus Stuttgart, Köln, München, aus Berlin. Darunter ein Haufen alte Weiber und
00:02:43fähiges Volk. Und? Die Ghettos plassen wieder aus den Nähten. Dabei haben wir gerade wieder
00:02:48in Riga 15.000. Ich frage mich, wozu ein Ministerium für die besetzten Ostgebiete, wenn Sie das
00:02:53Ostland dermaßen hängen lassen? Mein lieber Sturmbannführer, wir haben uns in der Kanzlei
00:02:57des Führers für Sie verwendet. Mehr können wir nicht tun. Es gibt wichtigere Einsatzräume.
00:03:02Wir sind ja weit vom Schuss. Mit uns kann man es ja machen, ne? Reisen Sie sich zusammen, Mann.
00:03:06Also, stehen Sie bequem. Es dürfte auch in Ihrem Interesse liegen, wenn wir das Gros der derzeit
00:03:13aus dem Reich geschobenen Juden woanders wegarbeiten. Nur, was Sie bekommen, sind doch ganz lächerliche
00:03:17Quoten. 25.000 seit Oktober. Das meiste halten wir schon an in Lodge. Mit Rücksicht schon
00:03:22auf den Waggonbedarf der Wehrmacht. Das Gitter Lodge ist noch mehr belastet als alle anderen.
00:03:26Wir sind gezwungen, laufend Luft zu schaffen. Wir holen laufend heraus. Mach Kulmow. Die Nachbarschaft,
00:03:31wo das erledigt wird. Die Fahrzeuge sind rund um die Uhr im Einsatz. Da bauen Sie doch
00:03:36mehr. Hm. Wir haben anderes im Sinn. Im Frühjahr stehen wir anders da. Eleganter.
00:03:46Sind Sie jetzt der Glöckner von Notre Dame Gruppenführer? Ich berichte gerade von meiner
00:03:52Zuchthausinspektion. Kreaturen wie Ausgeburten der Hölle, wo bleibt da, frage ich die völkische
00:03:57Hygiene. Und sollte die meinen Leuten vom Rassehauptdamm vorführen, zur Ausmusterung?
00:04:00Die Parteikarztlei steht schon immer auf dem Standpunkt, dass der Verbrecher ohne
00:04:03viel Federlesens ins KZ gehört. Der Reichsführer SS ist allein zuständig für alle asozialen
00:04:08Elemente. Das wär's. Ach, Recht ist was dem Volk genützt. Nur hat es sich nicht überall
00:04:13rumgesprochen. Nicht mal im Ministerium für Justiz. Mich können Sie nicht meinen, Herr
00:04:19Kamerad. Ich bin alter Nationalsozialist wie jeder hier. Mir liegt jeder Humanitätsdoselei
00:04:24Verbrecher. Ich höre, sucht man einen neuen Präsidenten für den Volksgerichtshof. Der
00:04:29Reichsführer für seinen Teil würde sicher eine Persönlichkeit ohne Wenn und
00:04:32haben. Aber in diesem Ampel vier Worten, bedenken Sie darüber, Herr Dr. Freisler, da möchte
00:04:36ich mich lieber bedeckt halten. Sie sind ja heute alle so gut aufgelegt. Ich erkläre
00:04:50gerade dieser reizenden jungen Dame hier unseren Judenbegriff Gruppenführer. Ah, das interessiert
00:04:55mich. Ja, was ist denn nun? Wie sagten Sie, Herr Staatssekretär? Privilegierte Misch-Ehe.
00:04:59Ja. Bei der privilegierten rassischen Misch-Ehe, die nicht unter die besonderen Judenmaßnahmen
00:05:04fällt, unterscheidet man zwischen Ehen mit und Ehen ohne Kinder. Kinderlose Misch-Ehen sind
00:05:09nur dann privilegiert, wenn der Ehemann arisch ist. Ist er aber Jude, dann sind sie es nicht.
00:05:14Das verstehe ich nicht. Wir gehen nach den Nürnberger Gesetzen davon aus, dass über die Blutsqualität
00:05:21der Nachkommen der männliche Beitrag entscheidet. So. Und wenn Kinder vorhanden sind? Dann ist
00:05:27die Ehe nur privilegiert, wenn sie nicht im mosaischen Glauben entzogen werden. Auch wenn
00:05:30der Vater Arier ist? Auch? Verstehe ich wieder nicht. Sehen Sie, das Bekenntnis des arischen
00:05:37Vaters zum Judentum wiegt schwerer als ein arisches Blut. Er gilt nun gewissermaßen als Jude,
00:05:42kein Ist-Jude, aber Geltungsjude. Aha. Moment mal. Dann verwenden Sie auf einmal keine
00:05:48Rassemerkmale, sondern Glaubensmerkmale. Oh, bravo. Nun ja, es ist nicht so einfach. Nein.
00:05:55Nehmen Sie es nicht tragisch. Es hat mich sechs Jahre Mühe und Schweiß gekostet, unsere Judengesetze
00:06:01zu formulieren und zu verstehen. Na, ich verstehe Sie immer noch nicht. Entschuldigen Sie mich.
00:06:07Oh ja.
00:06:13Gruppenführer, ein kleines Problem. Ja, Herr Staatssekretär. Mit dem Gestapo-Amt?
00:06:18Und vielleicht eher mit Ihrem Judenreferenten, Obersturmbannführer Eismann. Ach. Es geht um die
00:06:23Frage der Einbeziehung von Halbjuden und Mischehenjuden in die Judenmaßnahmen. Ich höre von
00:06:28meinen Herren Klagen über die Art und Weise der Verhandlungsführung. So? Ihr Judenreferent
00:06:34verhandelt beispielsweise in Anwesenheit von einem Dutzend finsterer Gestalten des Sicherheitsdienstes,
00:06:39deren Rolle nicht ganz klar ist. Es sei denn, wie soll ich es ausdrücken, als Drohstaffage. Aber
00:06:45nicht doch. Sie scheinen nur da zu sitzen und auf einen Wink zu warten. Wink? Ja, zum Zugreifen.
00:06:50Könnte man das nicht abstellen? Es verbessert ja nicht das Gesprächsklima. Ich kann Sie
00:06:54beruhigen, Herr Staatssekretär. Sie brauchen heute nur gewissen verschärfenden Judenmaßnahmen
00:06:58zuzustimmen und schon sind alle Besprechungen auf unterer Ebene überflüssig. Nun, wir werden
00:07:03sehen. Sicher. Sie haben sich ja einen SS-Frag bauen lassen, Herr Staatssekretär. Nun, man
00:07:08möchte dem Reichsführer, wenn er schon zum SS-Führer ehrenhalber ernennt, keine Schande machen. Ja,
00:07:12aber wie der Reichsführer zu sagen, pflegt der Rock allein, macht es nicht. Hier, entschuldige
00:07:16mich, Herr Staatssekretär.
00:07:31Nun, wir werden ja sehen, wer im Auswärtigen Amt einen längeren Atem hat. Die Herren Reiterbande
00:07:35oder ein Möbelpacker wie ich. Rieger am Apparat. Für Sie, Obersturmbannführer. Bitte gehorsam,
00:07:41Frau Verzeihung. Sagen Sie, von Kamerad zu Kamerad ist es nötig, dass meine Berichte
00:07:46über die Liquidierung im Osten bei Ihnen mal gleich mit 20 Exemplaren zirkulieren? Ich
00:07:50denke, der Stempel geheimer Reichssache ist deutlich genug. Sie wollen hier Geheimnisse behalten,
00:07:53Kamerad Müller? Entschuldigen mich, ich könnte nur einen vertragen. Schweine kalt
00:07:56draußen. An unsere Männer da von Moskau darf ich gar nicht denken. Hören Sie, Mann, ich
00:08:00kann der Reichsbahn nicht ruinierte Waggons zurückgeben. Wie stellen Sie sich das vor? Wie soll ich
00:08:06meine Verhandlungen um Zugüberstellungen führen, wenn man mir vorhält, Sie machen unser rollendes
00:08:10Material zu Schrott? Also, bringen Sie das in Ordnung. Ich mache Sie persönlich
00:08:14verantwortlich. Sie haben 60 Minuten. Danach erwarte ich Meldung über eingeleitete
00:08:19Reparaturmaßnahmen. Und um 17.16 Uhr geht der Zugfahrplan mäßig ab oder Sie sind
00:08:25Ihre Streifen los. Ist das klar? Ende. Was gibt es denn? Meldegehorsamst.
00:08:32Meldegehorsamst. Probleme, Gruppenführer. Riga? Bei der Ausvagonierung der 1500 Wiener Juden, die
00:08:39vorgestern früh zur Überstellung gelangt sind. Was denn diesmal wieder? Zerschlagung von
00:08:43Coupéscheiben, Fensterscheiben, Gruppenführer. Bei diesem Frostfluchtversuch?
00:08:47Nein, Sie wollten das Eis. Ihnen. Das Eis an den Fenstern. Gewissermaßen. Warum?
00:08:54Verstehe ich recht. Durst. Und das ist nicht das Schlimmste, Gruppenführer. Leichen waren auf
00:09:00den Sitzen festgefroren. Die Leute vom Transportbegleitkommando haben Sie einfach heruntergerissen.
00:09:04Und die Sitzbretter gleich mit. Trächtlicher Sachschadengruppenführer.
00:09:12Obersturmbannführer. Hier bitte. Wir haben gewettet, Obersturmbannführer bei der SS entspricht
00:09:17Major bei der Wehrmacht. Stimmt das? Stimmt. Aber sind Sie nicht Oberst?
00:09:21Nicht ganz. Oberstleutnant. Und Sie, Gruppenführer General?
00:09:24Nicht ganz mein Kind, Generalleutnant. Der Reichsprotektor, der ist ein General.
00:09:28Und ein Staatssekretär ist wohl so eine Art Vizeminister. So eine Art.
00:09:32Dann haben wir heute ja lauter hohe Tiere hier. Darauf können Sie wetten.
00:09:36Achtung! Eine Tappe. Eine Tappe. Meine Herren, bitte schon im Konferenz einen Platz zu nehmen.
00:09:43Müller, Eichmann, lange zu mir. Auch bitte den Herrn Staatssekretär des Äußeren.
00:09:49Sitz! Platz hast du. Ja, ja, ja. Ich komm weg.
00:10:04Sie entschuldigen, Herr Staatssekretär, aber ich muss mich zwischen Prag und Berlin ein bisschen doppelt schlagen. Sie verstehen.
00:10:10Aber selbstverständlich, Obergruppenführer. Ich höre, es wird nun ernst?
00:10:13Ja. Und ich glaube, ich sollte Ihnen für Ihren Vortrag bei dem Herrn Minister des Äußeren ein paar Informationen nicht vorenthalten.
00:10:19Es hat in meiner Anwesenheit eine entscheidende Besprechung gegeben zwischen dem Führer und dem Reichsführer SS.
00:10:24Der Führer ist der Meinung, dass die Juden ihren Wert als Geiseln für das Wohlverhalten des Auslands verloren haben.
00:10:29Kriegseintritt der USA schafft eine völlig neue Lage. Die jüdische Einkreisung des Reiches ist damit komplett.
00:10:36Aber besonders enttäuscht zeigt sich der Führer von England.
00:10:39Er hat bis zuletzt gehofft, es würde doch nur Vernunft annehmen und unsere legitimen Wünsche anerkennen.
00:10:43Lebensraum im Osten, angemessene Rolle in Europa, Lösung der Judenfrage durch Auswanderung.
00:10:51Wir hätten auch mit England eine Krime empfinden können. Wir sind von der gleichen Rasse, aber wir haben immer nur ein Nein gehört.
00:10:56Der jüdische Einfluss hat sich also auch in Downing Street durchgesetzt. Und die Geduld des Führers ist erschöpft.
00:11:02Es macht ja wirklich keinen Sinn in einem Augenblick, da uns die Abrechnung mit dem Weltjudentum aufgenötigt wird,
00:11:06die Juden unter unserer eigenen Herrschaft weiterhin zu schonen. Das ist die Situation.
00:11:10Ich verstehe vollkommen, Obergruppenführer. Ich kann nur sagen, Obergruppenführer, die Verantwortung liegt klar im Ausland.
00:11:16Warum hat man unsere Juden nicht genommen, solange noch Zeit war? Warum unsere Auswanderungsprogramme boykottiert?
00:11:21Schön, ein Judenstaat in Palästina können wir so wenig wünschen wie England, das Ruhe braucht in der Region.
00:11:26Auch konnten wir nicht gut den Großmufti von Jerusalem, ein Freund des Führers im arabischen Lager, einfach brüskieren.
00:11:32Aber Madagaskar, das hätte man doch akzeptieren können.
00:11:35Die Folgen, meine Herren, hat der Jude sich das selber zuzuschreiben.
00:11:38Ich verstehe, dass der Führer ein Ende macht. Wir sollen mal zahlen.
00:11:41Es hat sich genug auf ihrem Schuldenkonto angesammelt. Und das Ausland wird uns später noch mal dankbar sein.
00:11:46Aber vielleicht wacht man da draußen ja noch mal auf und lässt mit sich reden,
00:11:50wenn wir das auserwählte Volk kolonnenweise nach Osten führen.
00:11:55Vielleicht fährt dann dem Herrn Roosevelt und dem Herrn Churchill der Schrecken doch noch heilsam in die Glieder.
00:12:00Wie sagt der Führer, es ist gut, wenn uns der Schrecken vorausgeht. Der Schrecken, dass wir das Judentum nun ausrotten.
00:12:05Na, wir werden sehen. Herr Staatssekretär, wenn Sie noch ein paar Augenblicke entschuldigen.
00:12:14Kamerad Müller, Gestapo-Angelegenheiten, alles klar?
00:12:17Jawohl, Obergruppenführer. Zur Frage...
00:12:19Die Frage hat vorgelegen, also Geheimhaltung.
00:12:21Nun, die Sache verhält sich so, dass sie sich selber tarnt. Und wieso, meine Herren?
00:12:26Weil sich das einfach niemand vorstellen kann.
00:12:28Verzeihung, Obergruppenführer.
00:12:29Natürlich sickert immer etwas durch bei Angelegenheiten dieser Größenordnung.
00:12:32Na schön. Bescheid wissen in Grenzen schadet doch dem guten Volksgenossen nicht.
00:12:37Mitwissen heißt Mitverantwortung, Mitverantwortung heißt Mithaftung und Mithaftung schließt die Reihen, klar?
00:12:42Sehr elegant, Obergruppenführer.
00:12:43Sie haben die Unterlagen, Eichmann?
00:12:44Jawohl, Obergruppenführer.
00:12:45Freue mich, Sie zu sehen, Sturmbahnführer.
00:12:47Was macht Riga? Hatten Sie einen guten Flug?
00:12:49Und davon abgesehen, dass mein Hund in die Maschine gekotzt hat. Ja, Obergruppenführer.
00:12:53Muss denn der Hund immer dabei sein? Sind wohl blind, was?
00:12:55Ja, nein, aber der braucht ja auch mal Urlaub, ne?
00:12:58Ach, Sie haben den neuen Einsatzgruppen berichtet.
00:13:00Ja.
00:13:01Obergruppenführer, der Kommandeur der Einsatzgruppe A, Brigadeführer Staliker,
00:13:04sowie der Hörer SS und Polizeiführer Ostland, Obergruppenführer Jekyll,
00:13:07haben mich beauftragt, Ihnen mitzuteilen, Estland, Judenfrei.
00:13:10Lettland und Litauen, bis auf Reste von Arbeitsjuden ebenfalls Judenfrei.
00:13:13Gratulation. Ausgezeichnet, hervorragend.
00:13:16Die Kameraden meiner Kommandatur haben sich erlaubt,
00:13:18mit den unterdränglichsten Grüßen an Sie, Obergruppenführer, eine kleine Skizze zu erstellen.
00:13:23Sie zeigt die bisher erreichten Quoten.
00:13:25Wir liegen jetzt in Einsatzgruppe A bei. 220.000.
00:13:27Na, dann lassen Sie mal sehen.
00:13:29Summiert sich mit den anderen Einsatzgruppen auf eine halbe Million. Es wird.
00:13:36Na, na, na, na, na, Sie zittern ja, Sturmbahnführer. Saufen zu viel, was?
00:13:39Bitte um Verzeihung, das auch.
00:13:42Sie werden bestimmt in Berlin ein paar Damen finden, die Sie wieder ins Lot drängen.
00:13:45Jawohl, Obergruppenführer.
00:13:47Warum sind es in Weißrotienien erst 40.000?
00:13:49Sie sind ja nicht nachgekommen. Das Gebiet ist einfach zu groß.
00:13:52Zu wenig Lastwagen, zu wenig Benzin.
00:13:54Der Boden ist jetzt zwei Meter tief gefroren.
00:13:56Wir können keine Massengräber ausheben, also können wir auch nicht schießen.
00:13:59Es kann Monate dauern.
00:14:00Und inzwischen bekommen Sie noch ein paar Transporte aus dem Reichsgebiet.
00:14:03Wir haben eigentlich nicht damit gerechnet,
00:14:05dass wir auf die Weise nur wieder von vorne anfangen müssen, Obergruppenführer.
00:14:08Die Arbeit wird Ihnen erleichtert werden. Sie bekommen Speziallaster.
00:14:11Erstickungstod durch Auspuffgase.
00:14:13Habt davon gehört.
00:14:14Gehört, ja?
00:14:15Ja, durch den Hörern SS.
00:14:16Er meint allerdings, es sei noch eine größere Sauerei als Schießen,
00:14:19was ich aber nicht glauben kann.
00:14:20Auch Ihre Meinung, Eichmann?
00:14:22Ich, ähm...
00:14:23Kamerad Eichmann hat gekotzt wieder und das Kameraden lange.
00:14:25Was war denn?
00:14:26Es hat Pannen gegeben, Obergruppenführer.
00:14:29Ich war Augenzeuge.
00:14:30Beim Ausladen der Laster an den Gräben stellte sich heraus,
00:14:33dass die Auspuffgase nicht immer zuverlässig gewirkt hatten.
00:14:37Wir standen also da mit Toten, Halbtoten und Lebenden.
00:14:41Es war, wenn ich das bemerken darf, nicht gerade eine sehr erfreuliche Situation.
00:14:45Hat Ihnen jemand erfreuliche Situationen versprochen?
00:14:48Wo gehobelt wird, fallen Späne, nicht wahr?
00:14:50Es waren, wenn ich das bemerken darf, äh...
00:14:52Frauen, Kinder, alte Leute dabei.
00:14:55Frauen, Kinder, Alte sind auch Juden, oder?
00:14:57Übrigens ist die Sache bereinigt.
00:14:58Ein simples technisches Problem.
00:15:00Man darf nicht Vollgas fahren, sonst ist das ganze Kohlenmonoxid verbrannt,
00:15:03bevor es in den Laderaum gelangt.
00:15:04Das ist alles.
00:15:05Sie sehen nicht so aus, Eichmann, als wären Sie nicht doch noch ganz gut damit fertig geworden.
00:15:09Aber ich will Ihnen etwas sagen, meine Herren.
00:15:11Der Reichsführer SS hatte selbst, wie er mir berichtete,
00:15:13während einer Exekution einen Schwächeanfall.
00:15:15Nun, das ist ja nichts Ehrenrühriges.
00:15:18Das beweist doch nur, dass der deutsche Mensch kein Untermensch ist.
00:15:21Ehrenrührig ist nur, wenn einer sich nicht zusammenreißt
00:15:25und nicht erledigt, was für die Zukunft unseres Volkes erforderlich ist.
00:15:28Ob erfreulich oder nicht.
00:15:30Ehrenrührig ist es, ein Waschlappen zu sein.
00:15:33Wir von der SS jedenfalls sind das nicht.
00:15:35Es wäre immerhin möglich, Obersturmbandführer Eichmann,
00:15:37jetzt von weiteren Inspektionen der anlaufenden Gasoperationen zu befreien.
00:15:40Ich würde es befürworten.
00:15:41Wir sind im Prinzip durch und es gibt ja nun andere Aufgaben für ihn.
00:15:44Also bitte Vortrag, kurz.
00:15:46Ich sehe es so, Obergruppenführer.
00:15:48Erstens, Exekutionen.
00:15:50Brauchbar weiterhin im rückwärtigen Frontgebiet nicht,
00:15:53aber aus technischen und psychologischen Gründen für Entlösung insgesamt.
00:15:57Zweitens, Sonderfahrzeuge dasselbe.
00:16:00Drittens, stationäre Auspuffanlagen.
00:16:03Ja, viertens, Zyklon B.
00:16:05Bei ersten Erfahrungen in Auschwitz also meines Erachtens optimal.
00:16:08Da ist aber ein Glaubenskrieg ausgebrochen.
00:16:10Wirtschwört auf Motorenabgase, hörst auf Zyklon B.
00:16:13Was ist denn das?
00:16:14Ein Schädlingsbekämpfungsgas.
00:16:15Ich würde dem Reichsführer vorschlagen,
00:16:17weiterfahren auf allen vier Schienen.
00:16:19Konkurrenz belebt das Geschäft.
00:16:21Also meine Herren.
00:16:22Verzeihung, Obergruppenführer.
00:16:24Ja, was gibt's?
00:16:25Beschwerde betreffen Zivilverwaltung.
00:16:26Ja, und?
00:16:27Wir werden da von gewissen Gebietskommissaren...
00:16:29Wer?
00:16:30Zum Beispiel Gauleiter Kube.
00:16:32Also wir werden von denen behandelt wie der Abschaum der Menschheit.
00:16:35Warum so empfindlich?
00:16:36Obergruppenführer, es macht wirklich keinen Spaß,
00:16:39sich von vollgefressenen Beamten im Parteimäntelchen,
00:16:41die sich Vorzugsjuden halten, zu Maniküren, Haare schneiden,
00:16:44Hemden bügeln, an den Kahn fahren zu lassen.
00:16:46Ja, nur weil unsere Aktion deren Herren Ruhe stören da.
00:16:49Die sitzen da in Totten und mokieren sich über unsere Barbarei,
00:16:53über unseren angeblichen Sadismus, ja?
00:16:55Das sei eines Deutschlands Kants und Goethes nicht würdig,
00:16:57behauptet der Gauleiter öffentlich.
00:16:59Meine Männer würden sich aufgeilen an den Exekutionen.
00:17:02Und das von einem Mann, der in Minsk im Ghetto herumstreunt
00:17:05und nach blonden Judenschönheiten Ausschau hält,
00:17:07für seinen Privathaushalt.
00:17:09Obergruppenführer, ich möchte doch gefragt haben, ob wir,
00:17:11die wir schließlich nichts weiter tun als unsere Pflicht und Schuldigkeit,
00:17:14ob es uns gefallen lassen müssen, dass man uns dermaßen mit Dreck bewirft.
00:17:18Lassen Sie ihn werfen.
00:17:20Darum geht es nicht. Es geht um was ganz anderes.
00:17:22Wir haben aus der früheren Verwaltung und Regierung Personal Restposten.
00:17:27Bürokraten, Konformisten, Karrieristen, auch vormalige Antidemokraten,
00:17:31konservative Alterschule, völkische Romantikerspinner und so weiter und so weiter und so weiter.
00:17:36Wir müssen diese unsicheren Kantonisten und halbherzigen Parteigenossen einspannen,
00:17:40auf Vordermann bringen und in die Mitverantwortung zwingen oder,
00:17:44oder hineinstolpern lassen, so auch diesen Gauleiter.
00:17:47Wer glaubt doch immer noch feinsinnig unterscheiden zu können
00:17:50zwischen Juden erster Klasse, die zu schonen sind, und Juden zweiter Klasse.
00:17:53Zwischen Reichs- und Ostjuden, zwischen Kulturjuden und Untermenschen.
00:17:56Das ist aber nicht die Idee des Führers. Ist doch gar nicht praktikabel.
00:18:00Denn wer die einen packt, packt doch die anderen und sitzt damit schon in der Falle, klar?
00:18:05Ja, aber gut, ja.
00:18:07Und dass sie uns in die Falle gehen.
00:18:09Denn wer A gesagt hat, muss jetzt auch B sagen.
00:18:11Das ist die Situation. Auch hier, auch heute.
00:18:14Ordnanz sind zuverlässig?
00:18:16Handverlesene, bewährte Leute.
00:18:18Dann wollen wir sie mal angeben, die Herren Ministerialbürokraten.
00:18:20Parole?
00:18:21Weihnachtsmänner!
00:18:22Marsch!
00:18:23Weihnachtsmänner!
00:18:24Marsch!
00:18:25Oh, pardon, Gauleiter. Wir können ja rücken. Sehr freundlich.
00:18:50Probleme, meine Herren?
00:18:54Aber, Herr Ministerialdirektor, nehmen Sie doch, wenn Sie nicht abergläubisch sind,
00:18:58am Kopfhändeplatz.
00:18:59So hat die Reichskanzlei als alle im Auge, wie es sein soll.
00:19:02Ach, jetzt haben wir unsere junge Dame versetzt. Nehmen Sie vielleicht auch am Kopfhändeplatz.
00:19:08Das erleichtert Ihre Arbeit. Sie verstehen uns besser und wir haben eine freundlichere Note in unserer Herrenrunde.
00:19:13Also, meine Herren.
00:19:16Kann man das nicht abstellen?
00:19:20Zum Befehler, Herr Kumpfer.
00:19:22Sonst haben wir es nachher noch im Protokoll.
00:19:26Ich danke dir, Herren.
00:19:28Wünsche ich Sie ein Wort, Protokoll-Oberkoppelführer?
00:19:32Nein, nein, genau. Ich sage Protokoll genügt.
00:19:36Herr Gauleiter, meine Herren Staatssekretäre, Herr Reichsamtsleiter, Herr Ministerialdirektor, Kameraden der SS,
00:19:42ich danke Ihnen dafür, dass Sie meine Einladung zu dieser kurzfristig anberaumten Sitz und Folge geleistet haben.
00:19:48Der Zweck dieser interministeriellen Veranstaltung ergibt sich aus dem Schreiben des Herrn Reichsmarschalls an mich, das dem Einladungsschreiben an Sie beigeschlossen war.
00:19:58Ich darf das Schreiben noch mal kurz zur Verlesung bringen.
00:20:02Berlin, 31.07.1941, der Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches, Beauftragter für den Vierjahresplan,
00:20:08Vorsitzender des Ministerrats für die Reichsverteidigung.
00:20:11An den Chef der Sicherheitspolizei und SSDSS-Gruppenführer Heidrich Berlin.
00:20:15Obergruppenführer.
00:20:16Bitte?
00:20:17Obergruppenführer Heidrich.
00:20:18Seinerzeit noch nicht und geschenkt.
00:20:22In Ergänzung der Ihnen bereits, et cetera, et cetera, et cetera, übertragenen Aufgabe und so weiter,
00:20:29beauftrage ich Sie hiermit, alle erforderlichen Zubereitungen in organisatorischem, sachlicher und materieller Hinsicht zu treffen
00:20:36für die Gesamtlösung der Judenfrage in Europa.
00:20:40Ich beauftrage Sie weiter, mir in Bälde einen Gesamtentwurf zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage vorzulegen.
00:20:47Sofern hierbei die Zuständigkeiten anderer Zentralinstanzen berührt werden, sind diese zu beteiligen.
00:20:53Also, im Besonderen Sie, meine Herren, gezeichnet Göring.
00:20:58Na bitte.
00:21:01Den Durchschlag nehmen Sie bitte zu Protokoll.
00:21:03Gibt es einen besonderen Grund, Herr Reisprotektor...
00:21:06Stellvertretender.
00:21:09Einen besonderen Grund, warum Sie erst heute nach einem halben Jahr von diesem Bestallungsschreiben vom Juli des Vorjahres Gebrauch machen?
00:21:16Ja, drei Gründe.
00:21:17Die erwähnten Vorbereitungen gestalteten sich außerordentlich umfangreich und kompliziert
00:21:21und meine zusätzlichen Aufgaben als stellvertretender Reichsprotektor von Böhm und Meeren fielen zeitlich damit zusammen.
00:21:28Auch ein früherer Besprechungstermin wurde verschoben wegen des Eintritts der USA in den Krieg und der sich daraus ergebenden vorrangigen Anforderungen auch an meine Dienststellen.
00:21:36Ich frage deshalb, weil in Ihrem Einladungsschreiben heißt es, in Entbetracht der außerordentlichen Bedeutung, die diesen Fragen zuzumessen ist und im Interesse der Erreichung einer gleichen Auffassung bei den in Betracht kommenden Zentralinstanzen,
00:21:50rege ich an, zwecks Parallelisierung der Linienführung, diese Probleme zum Gegenstand einer gemeinsamen Aussprache zu machen.
00:21:59Und darauf will ich hinaus.
00:22:01Zumal seit dem 15. Oktober 1941 bereits in laufenden Transporten Juden aus dem Reichsgebiet, einschließlich Protektorat Böhmen und Meeren, nach dem Osten evakuiert werden.
00:22:13Ja?
00:22:14Diese Transporte, zumal ab Berlin, haben nun die Reichskanzlei wie andere Dienststellen in wachsende Verlegenheit gebracht.
00:22:24Einerseits wurden an uns gewisse Gerüchte herangetragen über die besondere Behandlung der Evakuierten im Osten.
00:22:31Diese Gerüchte führten zu bisher 208 Selbstmorden unter den zum Abtransport bestimmten Juden.
00:22:37Andererseits waren betroffene Instanzen nicht in der Lage, angemessen zu reagieren bzw. Auskünfte zu erteilen.
00:22:43Vom Führer selbst war unter den gegebenen Umständen keine Erklärung zu erhalten, noch zu erwarten.
00:22:49Ja, wir leben in turbulenten Zeiten, Herr Ministerialdirektor.
00:22:52Aber die Tatsache, dass wir uns hier und heute getroffen haben, mag doch immer in unserem guten Willen bekunden.
00:22:59Was haben Sie denn mit ihm angestellt?
00:23:01Ich hab ihn mit auf Verpflegung gesetzt. Ist ja alles da hier.
00:23:08Zu den Berliner Juden.
00:23:10Wieso glauben die uns nicht, wenn wir ihnen sagen, ihr kommt da im Osten zum Arbeitseinsatz?
00:23:15Wissen die tatsächlich, was sie dort erwartet?
00:23:18Würden sie sonst aus dem Fenster springen oder den Gashahn aufdrehen?
00:23:21Ja, was sagen dazu die Nachbarn, die Bekannten, die Freunde?
00:23:24Was für ein Gerede, um Gottes Willen!
00:23:26Ein Grund mehr, die ganze Angelegenheit aus dem Borsterbill zu schaffen.
00:23:29Das wäre zu wünschen.
00:23:30Die Juden, selbst heute in Berlin, haben nach uns im Auswärtigen Amt einige Kopfschmerzen gemacht.
00:23:34Sie wurden von der Auslandspresse nicht übersehen.
00:23:36Es gab auch andere Probleme.
00:23:38Zum Beispiel Mitnahme von Juden mit ausländischem Pass.
00:23:40Das können wir uns nicht leisten.
00:23:42Wo gehobelt wird, fallen Späne.
00:23:44Das sagen Sie meinem Botschafter.
00:23:46Wir werden das abstellen.
00:23:48Dann aber bitte auch, dass vereinzelt auch Judenmischlinge und solche aus Mischehen in die Aktionen mit einbezogen werden.
00:23:53Wie es ja wohl irrtümlicherweise geschehen ist.
00:23:56Was von Seiten des Innenministers sehr bedauert wird.
00:23:58Das sind Anlaufpannen, die selbstverständlich nicht vorkommen sollten, Kamerad Müller.
00:24:02Schon Vorsorge getroffen.
00:24:04Wenn wir schon dabei sind.
00:24:05Das kann ja heiter werden.
00:24:06Der Reichsmarschall selbst in seiner Eigenschaft als Vierjahresplaner moniert den Abschub auch von Rüstungsfacharbeitern und lässt ausrichten.
00:24:14So habe man aber nicht gewettet.
00:24:16Also ich stelle fest, meine Herren, dass Herr Reichsmarschall in seiner einen Eigenschaft bedauert, was er in einer anderen begrüßt.
00:24:22Sie sehen, meine Herren, die Probleme liegen nicht zu einfach.
00:24:26Besonders nicht, wenn Kompetenzen kollidieren.
00:24:28Es ist deshalb von entscheidender Bedeutung, dass hier und jetzt Klarheit geschaffen wird über die Frage der Federführung.
00:24:33Wir alle wissen doch, dass in unserem guten Berlin seit eh und je nichts schwieriger ist als eine Einigung über Zuständigkeiten.
00:24:38Ich weiß wirklich nicht, warum sich hier immer alle Leute darum reißen, unbedingt zuständig zu sein.
00:24:42Was ja schließlich und endlich bedeutet, zuständig für mehr Arbeit.
00:24:45Aber das ist ja wohl ein deutsches Erbügel.
00:24:47Tugend, Obergruppenführer.
00:24:49Geschenkt.
00:24:50Also, Scherz beiseite, meine Herren, ich erkläre kategorisch Federführung ausschließlich und unwiderruflich
00:24:57und ohne Abstriche beim Reichsführer SS Heinrich Himmler und mit dessen Vollmacht bei meiner bescheidenen Wenigkeit.
00:25:04Es liegt aber nichts Schriftliches vor.
00:25:08Ja.
00:25:09Von wem?
00:25:10Von der Hand des Führers.
00:25:13Dass Maßnahmen von solcher Tragweite nicht ohne vorherige Genehmigung zu treffen sein werden,
00:25:19das versteht sich ja von selbst.
00:25:21Das Wort des Führers wiegt alles Papier auf.
00:25:23Im Übrigen, wenn Sie mir am Ende dieser Sitzung sonst jemand nennen können,
00:25:27der in der Lage ist, die vorhergesehene Lösung praktisch, ich betone praktisch durchzuführen,
00:25:31und dazu noch in geordneter und anständiger Weise, dann wäre ich der Erste, der sagen würde, bitte, bitte nach Ihnen.
00:25:36Obergruppenführer, wir haben im Generalgouvernement zweieinhalb Millionen Juden.
00:25:42Ein erstrangiges und komplexes Problem in ehemals Polen.
00:25:45Werde ich dem Generalgouverneur zu melden haben, dass man ihm auf diesen Sektor, wie er es ausdrücken würde,
00:25:50hineinzuregieren gedenkt?
00:25:52Aber wir werden doch nicht in Ihr Problem hineinregieren, Herr Staatssekretär.
00:25:54Wir werden es Ihnen vom Halse schaffen.
00:25:56Das wird sich sehr schnell im Wohlgefallen auflösen und Sie werden uns am Ende dafür dankbar sein.
00:26:00Ihre Federführung gilt also für den gesamten Bereich der Zivilverwaltungen im Osten?
00:26:05Richtig! Wobei allerdings sichergestellt werden muss, dass der Wille zur Zusammenarbeit gegenseitig ist.
00:26:11Hören Sie noch zu, Sturmbahnführer?
00:26:17Jawohl!
00:26:18Na ja, um Missverständnissen vorzubeugen, der Herr Generalgouverneur ist durchaus kein Gegner eines rücksichtslosen Durchgreifens,
00:26:30weder in der Polen noch in der Judenfrage.
00:26:32Wie Ihnen der Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD im Gouvernement sicher gern bestätigt.
00:26:37Ja.
00:26:39Das Problem ist nur, schließlich hat man ihm erst unlängst im Ostministerium den, ich weiß nicht, ironischen Rat gegeben, liquidiert Sie selber.
00:26:49Es ging darum, ob wir ihm oben im Ostland Juden abnehmen könnten.
00:26:53Wir können das nicht. Wir haben immer noch zu viele, trotz der Arbeit der Einsatzkommandos.
00:26:58Na ja, es ist nicht so, als würde der Herr Generalgouverneur einer endgültigen Bereinigung der Frage reserviert gegenüberstehen.
00:27:03Im Gegenteil. Auf einer letzten Besprechung vor meiner Heerreise betonte er nochmals nachdrücklich seine Bereitschaft, das Gouvernement Juden reinzumachen.
00:27:10Und zwar, wie er sagte, im Zusammenhang mit den vom Reich her zu beschließenden großen Maßnahmen.
00:27:16Es gehe darum, diese außergewöhnlich großen Zahl von schädlichen Fressern, wie er drastisch formulierte, in Polen Herr zu werden.
00:27:22Es ist also eine Frage der Maßnahmen.
00:27:25Genau das ist es, meine Herren. Wir haben die Frage der Maßnahmen beantwortet und deshalb sind wir hier.
00:27:30Wir haben die Mittel, die Methoden, die Organisation, die Erfahrung und die Menschen und wir haben die Entschlossenheit.
00:27:39Nun, meine Herren, wir befinden uns heute in einem historischen Augenblick unseres Kampfes gegen das Judentum.
00:27:45Viermal hat der Führer über den Reichsdeutschen Rundfunk seinen Willen bekundet, die jüdische Schuld am deutschen Volke mit der Vernichtung des Judentums in Europa zu ahnden.
00:27:55Der Führer sieht sich als ein Robert Koch der Politik, der den tödlichen Bacillus ausrottet, um den Organismus zu retten.
00:28:03Sie oder wir, das ist die Frage.
00:28:05Nun, was ist bisher geschehen? Lassen Sie mich kurz rekapitulieren.
00:28:09Wir haben die Juden a, durch das umfassende Judengesetzgebungswerk vornehmlich des Innenministeriums, Stück für Stück und unbarmherzig aus allen Lebensgebieten des deutschen Volkes hinausgedrängt.
00:28:19Und wir haben sie b, auch aus dem Lebensraum unseres deutschen Volkes, mehr und mehr hinausgedrängt.
00:28:26Einmal durch teilweise Überführung in Konzentrationslager.
00:28:29Zum anderen, indem wir, insbesondere dank der organisatorischen Leistung von Obersturmbandführer Eichmann,
00:28:36indem wir bis in den Krieg hinein 537.000 Juden aus dem Reich zur Auswanderung brachten.
00:28:42Und schließlich und endlich haben wir C seit Beginn des Krieges im Osten einige hunderttausend polnische, baltische und russische Juden der physischen Vernichtung zugeführt.
00:28:54Sie, meine Herren, aus Parteikanzlei, Reichskanzlei, Auswärtigem Amt, Generalgouvernement und Ostministerium,
00:29:05wurden ja laufend darüber unterrichtet durch die Ihnen seitens der Geheimen Staatspolizei zugestellten Tätigkeitsberichte unserer Einsatzkommandos.
00:29:13Ich darf an dieser Stelle begrüßen den Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD für den Generalbezirk Lötland,
00:29:18SS-Sturmbandführer Dr. Lange.
00:29:20Kamerad Lange kommt unmittelbar aus dem nördlichen Einsatzgebiet und hat maßgeblichen Anteil an den bisher durchgeführten Aktionen.
00:29:28Ich darf im Namen aller Anwesenden dem Kameraden Lange unsere Anerkennung und Hochachtung ausdrücken.
00:29:35Ja, also, bei diesen und anderen Aktionen wurden bereits jene Erfahrungen gesammelt,
00:29:40die im Hinblick auf die kommende Endlösung der Judenfrage von zentraler Bedeutung sein werden.
00:29:46Denn der Reichsführer SS hat jede weitere Auswanderung von Juden strikt untersagt.
00:29:52Und die noch im Reichsgebiet verbliebenen Juden, wie das gesamte europäische Judentum in unseren heutigen
00:29:58und künftig zu erwartendem Einflussbereich, werden ab sofort nach Osten evakuiert und der Endlösung zugeführt.
00:30:05Analog den russischen Juden?
00:30:13So könnte man es nennen.
00:30:16Verzeihung, Obergruppenführer. Heißt das, dass wir nun auch noch mit Juden aus den anderen europäischen Ländern rechnen müssen?
00:30:21Sie werden sich auf die bei weiterem Vorrücken der Front anfallende Ostjuden konzentrieren müssen.
00:30:25Gilt das für alle Einsatzgruppen?
00:30:27Für alle, ja. Das heißt, Sie werden sogar umgekehrt an die Endlösungsräume abgeben können.
00:30:32Ich habe richtig verstanden. Das Ostland ist also nicht der Ort der Endlösung.
00:30:37Na ja, nun nicht alle können nun die Lorbeeren ernten, meine Herren.
00:30:45Die Endlösungsräume, das sind also wir.
00:30:49Einiges wird sich im östlichen Bereich des Gouvernements abspielen, ja.
00:30:52Wo bitte?
00:30:54Wo Hund und Katz sich Gute Nacht sagen. Vor allem aber beim Lubliner Raum.
00:30:58Unter Oberführer Schöngart. Sie sagten mir nichts.
00:31:01Ich weiß nichts.
00:31:03Das würde die, dem Generalgouverneur vom Führer ausdrücklich zugesagte, unabhängige Regierungsverantwortlichkeit tangieren.
00:31:12Sie sind ja auch in keiner Weise zuständig, Oberführer Schöngart.
00:31:15Zuständig ist vielmehr ein höherer SS- und Polizeiführer, der zwar nicht dem Gouverneur, auch nicht mir,
00:31:19sondern dem Reichsführer SS direkt unterstellt ist.
00:31:22Obergruppenführer Globocznik wird im Lubliner Raum gesehen.
00:31:25Sie haben richtig gesehen.
00:31:27Es sind größere Baumaßnahmen im Gange, zu denen uns der Zutritt verwehrt wird.
00:31:30Möglich.
00:31:33Bei der offenbar ins Auge gefassten Größenordnung der Maßnahmen...
00:31:36Trotzdem wird sie nichts tangieren, da wir außerordentlich rasch, wirksam und geräuschlos zu Verfahren gedenken.
00:31:42Dennoch!
00:31:43Und selbstverständlich wird von höchster Stelle absolute Kooperationsbereitschaft in dieser Lebensfrage des Reiches vorausgesetzt.
00:31:48Meine Herren!
00:31:50Eine kleine demografische und geografische Übersicht, damit wir uns ein Bild machen können, womit wir es qua Jude in Europa zu tun haben.
00:31:57Wir haben hier eine Karte mit Rot, dem Reichsgebiet am Vorabend des Krieges.
00:32:02Lassen Sie mich kurz rekapitulieren.
00:32:04Hier der derzeitige Frontverlauf im Osten.
00:32:07Dahinter weiß die unter deutscher Zivilverwaltung stehenden eroberten Ostgebiete.
00:32:11Rosa die dem Reich eingegliederten Gebiete.
00:32:13Rot schraffiert Senkrecht die im übrigen europamilitärisch besetzten Gebiete.
00:32:18Und schließlich und endlich Rot schraffiert Waagrecht die mit uns verbündeten oder von uns beeinflussten Länder.
00:32:25Was sich nun über die ganze Karte wie Fliegen Dreck hinsprenkelt, meine Herren, soll Ihnen die jeweilige Dichte des jüdischen Bevölkerungsanteils vor Augen führen.
00:32:33Das ist es, womit wir es heute zu tun haben.
00:32:37Und je weiter wir in diese Gebiete zwischen Riga im Norden und Odessa im Süden vorgerückt sind, desto kompakter trat uns der jüdische Gegner entgegen.
00:32:46Diese Herrschaften haben sich da seit Jahrhunderten in unglaublicher Weise breit gemacht.
00:32:51In meiner Heimatstadt Odessa, wenn ich anmerken darf, gibt es allein 70.000 jüdische Einwohner.
00:32:55Gab es.
00:32:56Wie bitte?
00:32:57Hat es gegeben.
00:32:58Ja, natürlich.
00:32:59Pardon.
00:33:01Also, um es kurz zu machen, meine Herren, unsere Einsatzgruppen haben nun den Truppen immer dicht auf den Fersen diese Judenkonzentration mit einem erst unerhörten Schlag praktisch beseitigt.
00:33:13Wir haben dabei den alten Antisemitismus der dortigen Bevölkerung mit gewissen provokatorischen Maßnahmen geschickt in unser Dienst.
00:33:18Streichen Sie das wieder.
00:33:19Eine Zwischenfrage, Obergruppenführer.
00:33:21Die Erfolge erscheinen kaum vorstellbar.
00:33:23Wie groß ist so eine Einsatzgruppe? Wie arbeitet sie? Darf man das erfahren?
00:33:28Kamerad Lange, Telegram aber bitte kurz.
00:33:31Vier Einsatzgruppen zu je 1000 Mann.
00:33:33Zusammensetzung Waffen-SS, SS-Reservisten, Gestapo, Kripo, Aupo, SD.
00:33:38Zwei Dutzend weibliche Angestellte.
00:33:40Die Gruppen operieren in Kommandos, aufgeteilt.
00:33:43Der Erfolg beruht auf einer Kombination von Organisation, Überraschungseffekt, Täuschung und kompromissloser Vernichtungsfälle.
00:33:50Dass ich eine enorme seelische Belastung stumm anführe.
00:33:53Zuckerlecken ist es nicht, aber Befehl ist Befehl, Herr Ministerialdirektor.
00:33:58Wir treten also von der Grobarbeit in eine zweite Phase der Feinarbeit ein.
00:34:02Und dabei sind wir natürlich angewiesen auf eine harmonische Zusammenarbeit mit den Zivilverwaltungen.
00:34:06Harmonisch.
00:34:08Herr Gauleiter, Herr Reichsamtsleiter, wir rechnen mit Ihnen.
00:34:11Und was die Endlösung insgesamt betrifft, ebenso mit Ihnen, Herr Staatssekretär, wie gesagt.
00:34:16Denn was zu lösen ist, das wird hier gelöst, hier in diesen Gebieten hier.
00:34:19Am Arsch der Welt, wie meine Männer sagen.
00:34:22Noch dazu unter dem Deckwandel des Kriegsgeschehens sozusagen im Pulverdampf verborgen, war schon manches Ungewöhnliche möglich.
00:34:29Es ist deshalb auch der Wille des Reichsführers SS, dass eben dort in einem Auffasch die Gesamtbereinigung der Judenfrage zur Durchführung gelangt.
00:34:38Und die Zahl der betroffenen Juden, meine Herren, beläuft sich auf summa summarum elf Millionen.
00:34:44Also, elf Millionen, wie setzen...
00:34:49Ich bitte grausam zum Verzeihung, Obergruppenführer.
00:34:54Ich hoffe, Sie waren bei der Berechnung der Zahlen geschickter, ich meine.
00:34:57Also, elf Millionen, wie setzen Sie sich zusammen?
00:35:01Wir haben hier die Zahlen, einige Beispiele.
00:35:03Im Altreich verblieben 130.000, Ostmark 43.000, Protektorat 75.000, Gesamtrussland der dickste Brocken 5 Millionen, aber auch noch große Zahlen im Generalgouvernement rund 2,5 Millionen.
00:35:16Große Zahlen auf dem Balkan, lassen Sie mich mal sehen, circa 1,6 Millionen.
00:35:23Und im Westen etwa Frankreich besetzt 165.000, unbesetzt auch noch eine schöne Aufgabe 740.000.
00:35:30Und im Hinblick auf die Gesamtneuordnung Europas, die ja nun mehr oder weniger auf uns zukommen wird,
00:35:34sind hier ebenfalls zahlenmäßig erfasst die noch nicht besetzten Länder wie England mit 330.000,
00:35:40oder die Neutralen wie die Schweiz mit 18.000 Angehörigen des auserwählten Volkes.
00:35:49Unglaublich, das Ausmaß der Verseuchung.
00:35:51Das ist ja furchtbar.
00:35:52Noch.
00:35:56Eine Frage.
00:35:58Woher bekomme ich die Zahlen?
00:35:59Hier.
00:36:02Hier ist die Tabelle.
00:36:04Danke.
00:36:06Was sind das für Zahlen?
00:36:08Aus den Archiven des Judenreferates der Gestapo.
00:36:11Das Auswärtige Amt hat auf Wunsch von Kamerad Eichmann ebenfalls beigesteuert.
00:36:14Und diese Angaben sind verlässlich?
00:36:16Ja, die dürften ungefähr hinhauen, Herr Ministerialdirektor.
00:36:19Jedenfalls, was hier vor uns steht, ist eine in der Weltgeschichte nie dagewesene Organisationsaufgabe.
00:36:23Ja, aber wie, wie, wie soll das vor sich gehen?
00:36:27Wie soll das vor sich gehen?
00:36:28Na, wie folgt.
00:36:29Im Zuge der praktischen Durchführung der Endlösung wird Europa von Westen nach Osten systematisch
00:36:34durchgekämmt.
00:36:35Die Juden werden Zug um Zug in Sammellager konzentriert, von dort aus Zug um Zug nach Osten
00:36:40evakuiert und dort Zug um Zug ihrer Bestimmungen zugeführt.
00:36:43Eine Frage.
00:36:44Die Transportverhältnisse, die Rüstungsaufgaben...
00:36:46Ja, der Transport von Millionen Menschen.
00:36:48Wird nicht die Wehrmacht dadurch behindert?
00:36:49Wir haben da jetzt schon täglich unseren Ärger.
00:36:51Ja, eben.
00:36:52Ich möchte fragen dürfen.
00:36:54Haben SS, Gestapo, SD, Kripo und Orpo in einem Augenblick, da wir an der Ostfront vor gewissen militärischen Problemen stehen,
00:37:02eine Präferenz vor der kämpfenden Truppe?
00:37:05Ich denke an die Nachschubprobleme, von denen mein Sohn, Stabsoffizier im Mittelabschnitt, mir berichtet.
00:37:12Herr Ministerialdirektor, es geht nicht um Präferenzen.
00:37:15Die Endlösungsmaßnahmen rangieren gleichrangig mit allen anderen Kriegsanstrengungen.
00:37:19Sie sind ein Teil von hier.
00:37:21Wir führen den Krieg gegen den inneren und den äußeren Feind gleichzeitig.
00:37:24Es handelt sich nicht um einen Luxus, den wir uns neben unserer militärischen Anstrengungen leisten.
00:37:28Wo immer wir den Juden bekämpfen, kämpfen wir für das Reich.
00:37:31Ich zweifle nicht daran, Gruppenführer, dass alle Anwesenden Ihnen aus vollem Herzen zustimmen.
00:37:39So eine Personalfrage gibt es nicht, da wir mit einer Handvoll Leute für das Ganze auskommen.
00:37:43Und was die Transportfrage betrifft, von der ja mehr oder weniger alles abhängt,
00:37:47so kann Sie vielleicht meinen Judenreferent, Obersturmmannführer Eichmann, gleich selbst ins Bild setzen.
00:37:51Er ist gewissermaßen unser Spediteur.
00:37:53Kognak, bitte Vortrag, kurz, a tempo.
00:38:01Als Judenreferent im Amt Römisch 4b4 des Geheimen Staatspolizeiamtes im Reichssicherheitshauptamt
00:38:08obliegen meiner Federführung die Erfassung und der Transport der zu deportierenden Juden.
00:38:12Nach bewährter Praxis im Reichsgebiet erfolgt von uns aus portionsweise gesteuert
00:38:17die Erfassung durch die örtlichen Polizei- und Gestapo-Stellen nach folgendem Schema.
00:38:21Nachdem der Jude registriert, gemeldet und abgeteilt ist, wird er zum Stichzeitpunkt in Haft genommen.
00:38:27Er liefert seinen Wohnungsschlüssel ab, unterschreibt einen Vermögensverzicht zugunsten des Reiches
00:38:32und begibt sich mit einem Handkoffer und maximal 50 Reichsmark Bargeld zur Sammelstelle in der Regel
00:38:38an ein abgelegenes Anschlussgleis, wo er einwaggoniert wird.
00:38:42Der Transport selbst erfolgt nach vorheriger Absprache mit dem Verkehrsministerium,
00:38:47dem Transportkommando der Wehrmacht und der Fahrplankonferenz der Reichsbahn.
00:38:51Hierbei geben wir aus Gründen der besseren Überwachung durch das Begleitpersonal
00:38:55dem Transport in Güterwagen den Vorzug.
00:38:58Die Erfassung und der Transport erfolgen nach vorheriger Koordinierung
00:39:02mit der Aufnahmekapazität der Zielräume des Ostens,
00:39:05seien es nun Gettos, Arbeitslager, Durchgangslager oder im Endeffekt direkte Aktionen.
00:39:14Transportengpässe sind in der Regel nicht zu besorgen,
00:39:17da wir vorrangig nur die sonst leer zurückrollenden Güterwagen beanspruchen werden,
00:39:21mit denen russische Zivilarbeiter herangeführt werden.
00:39:24Es findet praktisch ein Austausch statt.
00:39:26Russe gegen Jude, Jude gegen Russe.
00:39:29Allerdings ist im Anfang und bis an die Reichsgrenze aus optischen Gründen
00:39:33auch der Personenzug als Abschubmittel einkalkuliert.
00:39:36Na dann Prost, meine Herren.
00:39:39Wohlsein, Uwe.
00:39:41Wohlsein, Uwe.
00:39:43Jetzt wissen wir doch wenigstens, wo man noch lebt wie Gott in Frankreich.
00:39:45Habe ich recht, Gruppenführer? Wohlsein.
00:39:47Ihr Dienstkeller vom Privaten ganz zu schweigen soll ja auch nicht gerade gehend leer sein.
00:39:50Das wäre doch schöner.
00:39:52Besuchen Sie mich.
00:39:54Besuchen Sie mich.
00:39:55Noch eine kleine Frage.
00:39:57Warum unterschreiben die Juden einen Vermögensverzicht?
00:40:00Der Ordnung halber.
00:40:02Sie verlieren nach der 11. Verordnung doch sowieso Ihr Vermögen
00:40:05mit der Staatsbürgerschaft bei Grenzübertritt.
00:40:07Ja, aber der Übertritt ist ja nicht ganz freiwillig.
00:40:11Auch psychologische Gründe.
00:40:13Penible Formalitäten besänftigen, es ist elegant.
00:40:16Bezüglich der Auswirkungen auf das Wirtschaftsleben.
00:40:19Es wäre wenig gewonnen, wenn wir auf der einen Seite
00:40:21Massen von ungelernten Fremdarbeitern hereinholen,
00:40:24jüdische Rüstungs-Facharbeit aber gleichzeitig abstoßen würden.
00:40:28Ja, solange Sie uns nützen, sollen Sie bleiben, aber nur die.
00:40:32UK-Stellung von Rüstungsjuden, aber unter Beteiligung der Parteikanzlei.
00:40:36Natürlich.
00:40:37Ich möchte, dass das ins Protokoll kommt. Beides.
00:40:40Jawohl, Obergruppenführer.
00:40:42Ich frage mich die ganze Zeit, ob Sie nicht Lust hätten, bei mir in Prag zu arbeiten.
00:40:45Sie sind ja... Sie sind ja eine wahre Augenweide.
00:40:48Danke, Obergruppenführer. Ich müsste nachdenken.
00:40:52Na, tun Sie das.
00:40:54Eine zweite Frage, Obergruppenführer.
00:40:56Bitte.
00:40:57Bitte.
00:40:58Soweit es sich um die Arisierung jüdischen Vermögens handelte,
00:41:01hat er den Zugriff der bevollmächtigte Vierjahresplan.
00:41:04Was ist mit den nun anfallenden Restvermögen?
00:41:07Das sind Summen.
00:41:08Wir finanzieren damit die Operationen.
00:41:10Die Kosten.
00:41:12Es liegt schon vor Absprache.
00:41:14Mündlicher Vorgang Himmler-Göring-Finanzminister.
00:41:16Danke.
00:41:17Einen Augenblick, meine Herren.
00:41:18Ich fühle mich ein bisschen überfahren.
00:41:20Mit Verlaub, nicht wahr?
00:41:22Ich sehe, Sie sind bereits dabei, das Fell des Bären zu verteilen.
00:41:25Ich würde doch erst gerne einmal erfahren, wie man ihn zu erlegen gedenkt.
00:41:29Warum?
00:41:30Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
00:41:32So ist es.
00:41:33Ich kann Ihre Frage gerne beantworten, Herr Staatssekretär.
00:41:36Wir werden im Zuge der Entlösung den Juden im Osten unter entsprechender Leitung zum
00:41:42Arbeitseinsatz bringen.
00:41:43Wir werden ihn in großen Kolonnen zu Fuß, unter Trennung der Geschlechter versteht
00:41:48und sich Straßenbauend in diese Gebiete führen.
00:41:51Wir werden ihn Steine brechen, wir werden ihn Sümpfe trockenlegen lassen.
00:41:55Und wir werden ihm auch Gelegenheit geben in umfangreichen industriellen Unternehmungen,
00:41:59die unser Kamerad Pohl vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt gerade aus dem Boden stampft.
00:42:03Ja, wir werden ihm auch dort Gelegenheit geben, kennen zu lernen, was es heißt arbeiten.
00:42:07Hervorragend.
00:42:08Es ist ja auch wirklich nicht einzusehen, dass während unsere Männer im russischen Winter erfrieren,
00:42:13der Herr Israel und die Dame Sarah sich in sanatoriumsähnlichen Konzentrationslagern
00:42:18ein schönes Leben machen.
00:42:21Und selbstverständlich wird ein Großteil dieser Juden durch natürliche Verminderung ausfallen.
00:42:28Der verbleibende Restbestand aber, der widerstandsfähigste Teil, also der wird entsprechend behandelt werden müssen.
00:42:34Und warum, meine Herren?
00:42:36Weil er eine natürliche Auslese sonst als Keimzelle eines neuen jüdischen Aufbaus anzusehen wäre.
00:42:42Siehe die Erfahrungen mit der Geschichte.
00:42:44Nun, die Geschichte schreibt nicht mehr der Jude, die Geschichte schreiben jetzt wir und zwar so,
00:42:48dass der Jude in Zeitkürze nicht mehr darin vorkommt.
00:42:51Die Wellen schlagen zu.
00:42:53Die Welt hat Ruhe, Donnerwetter.
00:42:55Obergruppenführer, ich bin beeindruckt.
00:42:57Völlig neue Perspektiven.
00:42:58Lösungen, ich möchte sagen, sensationell.
00:43:01Würdig, wahrhaft aller großen und bedeutenden Visionen des Führers.
00:43:04Und dennoch, dies alles jetzt.
00:43:06Der Kampf der Fronten, die Kriegsgefangenen, die Rüstung, die Fremdarbeiter und nun die Juden.
00:43:10Übernehmen wir uns nicht?
00:43:11Wir nehmen uns noch mehr vor.
00:43:14Die Lösung der Judenfrage ist eines, die Neuordnung Europas ein anderes.
00:43:20Wir sind mittendrin, Beispiel Polen.
00:43:23Was ist geschehen?
00:43:24Liquidierungen.
00:43:25Polnische Intelligenz, Lehrer, geistliche Offiziere, Adel, etc.
00:43:28zu einem nicht unerheblichen Teil bereits beseitigt, wird fortgesetzt und zwar auch weiterhin im Zusammenwirken mit den Dienststellen vor Ort.
00:43:36Was ist vorgesehen?
00:43:38Erstens, Umvolkung.
00:43:40Freimachung Westpolens für Reichs- und Volksdeutsche.
00:43:43Austausch in Größenordnung 10 Millionen.
00:43:45Restpolen später Dito, deutsches Siedlungsland.
00:43:48Zweitens, Germanisierung.
00:43:50Annullierung.
00:43:51Wir Rasse- und Siedlungshauptamt sichten und sieben und sortieren die Polen nach Qualität in vier Kategorien.
00:43:56Sie werden in Mehrheit mit den Juden zusammen aufzureiben sein, in einer Minderheit als Arbeitsheerverwendung finden,
00:44:01wie die großen, gigantischen Bauprojekte, mit denen unser Führer dem neu gestalteten Europa für alle Zeiten den Stempel aufprägen wird,
00:44:08unserer germanischen Kulturgesittung.
00:44:10Drittens, endlich, Annullierung.
00:44:12Eingriffe geburten- technischer und familienpolitischer Natur werden, was übrig blieb, dann an der Wurzel treffen und zum Verdorren bringen.
00:44:21Finis Polonie.
00:44:23Bitte um Verzeihung, Obergruppenführer.
00:44:25Telefon.
00:44:26Der Reichsführer ist S. aus dem Führerhauptquartier.
00:44:28Danke.
00:44:29Meine Herren, wir haben nur noch zwei Themenkomplexe mehr ressortmäßiger Natur abzuhandeln.
00:44:34Da hierbei nicht jeder von Ihnen angesprochen sein wird, schlage ich vor, dass wir uns zwanglos bei einem kleinen Imbiss verproviantieren.
00:44:48Nicht kleckern, klotzen, so haben wir es doch am liebsten. Ein Tag, von dem man reden wird.
00:44:52Und wir sind dabei gewesen.
00:44:53Läuft gut, oder?
00:44:54Elegant.
00:44:55Es kommt das alles so unerwartet.
00:44:59Schnelle Entschlüsse, die Stärke des Führers.
00:45:05Oh, danke schön, das ist aber ganz heiß.
00:45:06Wie soll aber das Gouvernement mit diesen Judenmassen fertig werden?
00:45:10Was wollen Sie?
00:45:11Ist das Ihre Sache?
00:45:13Ich meine, diese Leute müssen doch erst einmal untergebracht werden.
00:45:16Verpflegt.
00:45:17Unsere Ernten gehen ja ins Reich.
00:45:18Mich dürfen Sie nicht fragen.
00:45:20Ich liefere nur ab.
00:45:22Was sagen Sie, Gruppenführer?
00:45:24Die Gestapo hat damit nichts zu tun.
00:45:26Und Sie natürlich auch nicht.
00:45:27Ich? Oh nein.
00:45:28Unsere Ghettos sind überfüllt.
00:45:30Allein in Warschau eine halbe Million auf engstem Raum.
00:45:32Wir können die Leute nicht ernähren.
00:45:34Sie sterben weg wie die Fliegen.
00:45:3520.000 in einem Jahr.
00:45:37Aber das, Herr Kollege, sollte doch wohl Ihre geringste Sorge sein.
00:45:41Seuchen grassieren.
00:45:42Sie fragen mich danach, ob einer Jude ist oder Aria.
00:45:45Riegeln Sie die Ghettos doch einfach ab.
00:45:47Ach längst geschehen.
00:45:48Aber die Arbeitsjuden, die außerhalb zur Arbeit gehen.
00:45:50Warum regen Sie sich auf?
00:45:51Sie hören ja, diese Sorgen werden Ihnen alle abgenommen.
00:45:53Vergessen Sie es doch einfach.
00:45:54Ja, Sie haben gut reden.
00:45:56Das Auswärtige Amt wird Sie überall los und wir kriegen Sie auf den Hals.
00:45:59Also wissen Sie, mich sollten Sie aber nicht angreifen.
00:46:01Ohne mein Zutun wären Ihre Probleme jetzt schon größer.
00:46:03Ach nein.
00:46:04Nein.
00:46:05Ja.
00:46:06Sie hätten jetzt schon Juden zum Beispiel aus Serbien.
00:46:08Wie sollten Sie bekommen?
00:46:09Hm.
00:46:108.000 Männer.
00:46:11Was ist mit Ihnen?
00:46:12Zu Ihrem Glück haben wir eine andere Lösung gefunden.
00:46:15Einfall des Kameraden Eichmann.
00:46:17Die Wehrmacht braucht die Geiseln.
00:46:19Nach Partisanenüberfällen.
00:46:20Wir haben gesagt, bedient euch.
00:46:22Juden als Geiseln für serbische Partisanen?
00:46:24Ist das wahr?
00:46:25Jude oder Partisan, Jacke wie Hose.
00:46:27Und Sie haben alle 8.000?
00:46:29Das Oberkommando der Wehrmacht hat eine Quote festgesetzt.
00:46:32200 Geiseln pro ermordetem Soldat.
00:46:35Also, das hat nicht einmal gereicht.
00:46:378.000.
00:46:38Ihnen mag es nicht bedeutend erscheinen, aber bei uns hat es gelangt.
00:46:40Es war eine schwierige Burt die Kompetenzen.
00:46:42Übrigens, auch Wirbel im Ausland.
00:46:44Auch der Vatikan ist angetreten.
00:46:45Der Vatikan?
00:46:46Hm.
00:46:47Der Nunzius.
00:46:49Kommt ja und druckst herum, ob eine Unterhaltung über die Geiselerschießung von Belgrad ersprießlich sei.
00:46:56Das Auswärtige Amt hat ihm geantwortet, von allen ausländischen Stellen hat der Vatikan sich am klügsten verhalten.
00:47:03Bisher.
00:47:04Wieso?
00:47:05Er hat uns einfach nicht zur Kenntnis genommen.
00:47:07Und der Nunzius?
00:47:08Der Nunzius.
00:47:09Er habe den Gegenstand nicht wirklich berühren wollen, hege auch nicht den Wunsch es künftig hinzutun.
00:47:14Um Gottes Willen, nein!
00:47:33Meine Herren, ich bitte sich kurz zu fassen, meine Zeit ist knappe Messung.
00:47:37Ich will nur noch die Frage der Auslandsjuden anschneiden und deren Behandlung, sowie die Frage der Mischlinge und rassischen Mischehen.
00:47:44Es wäre in der Tat hilfreich, die Reichskanzlei aus erster Hand zu informieren.
00:47:48Sind interministerielle Absprachen getroffen?
00:47:51Wir von Deutschland 3 sind für den nun eingetretenen Fall durch den Herrn Außenminister angewiesen,
00:47:56mit Gestapo Amt Römisch 4b4 eng zusammenzuarbeiten.
00:48:00Als Judenreferent der Gestapo verständige ich mich schon jetzt laufend mit dem Judenreferenten E. Römisch 3b4.
00:48:07Wie wird das im Einzelnen gehandhabt?
00:48:09Es ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen Auslandsjuden wohnen auf dem Reich,
00:48:13Auslandsjuden in den unter deutscher Hoheitsgewalt befindlichen Ländern
00:48:16und Auslandsjuden in befreundeten und beeinflussten Staaten.
00:48:20Hinsichtlich der heute noch im Reich ansässigen Auslandsjuden...
00:48:24Um wie viel handelt es sich?
00:48:2540.000.
00:48:27Hinsichtlich dieser Leute ist zu sagen, dass der Reichsaußenminister,
00:48:30wie ich Ihnen, Obergruppenführer, hier mitteilen kann, zugestimmt hat.
00:48:33Das keinerlei Rücksicht mehr zu nehmen ist auf Interventionen ausländischer Regierungen,
00:48:36soweit es sich um Angehörige von Staaten handelt, mit denen wir uns im Krieg befinden, einschließlich der USA.
00:48:42Gut, erledigt Protokoll.
00:48:44Hinsichtlich der im Reich ansässigen Juden aus befreundeten und beeinflussten Staaten ist zu sagen,
00:48:48dass wir aus Gründen der Courtoisie bei den Regierungen der Heimatländer angefragt haben,
00:48:52ob sie mit einer Abschiebung dieser Juden in den Osten einverstanden seien.
00:48:55Gehe jede Wette ein, Sie warnen es.
00:48:59Tatsächlich liegen bisher positive Antworten vor aus Rumänien, Kroatien und der Slowakei.
00:49:04Die Bulgaren scheinen auch mitzuziehen.
00:49:06Die Slowakei meldet allerdings Ansprüche auf das Vermögen der betroffenen Juden an.
00:49:09Geld stinkt nicht!
00:49:11Was wurde gesagt?
00:49:13Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Beauftragten für den Vierjahresplan.
00:49:16Wenn es die Abschiebung erleichtert, wird der Reichsmarschall zustimmen,
00:49:19zumal es sich um nicht so erhebliche Summen handeln dürfte.
00:49:23Es sei denn, Sie Obergruppenführer...
00:49:25Kleinvieh macht zwar auch Mist, aber bitte.
00:49:28Wir können also die im Reichsgebiet befindlichen Juden dieser vier Länder auskämmen.
00:49:32Jawohl, Obergruppenführer.
00:49:34Wie steht es zweitens mit den Juden in den Gebieten unter deutscher Hoheitsgewalt?
00:49:38Behandlung Ostjuden, wie gesagt, dem Ermessen Reichsführer SS über den höheren SS und Polizeiführer.
00:49:43Nochmal zur Klarstellung.
00:49:45Arbeiten die Befehlshaber der Sicherheitspolizei und SD mit ihm zusammen?
00:49:49Sie geben wohl nie auf, Oberführer, was?
00:49:51Es bleibt Ihnen noch genug zu tun.
00:49:53Arbeitsjuden, Restjuden, Partisamen, Polacken etc. etc.
00:49:56Nun weinen Sie mal nicht.
00:49:57Ich beklage mich nicht.
00:49:58Aber freuen Sie sich auch nicht zu früh, es wird immer noch einiges bei Ihnen hängen bleiben.
00:50:03Ich möchte gehorsamst um Auskunft bitten.
00:50:06Wie soll verfahren werden mit den Juden in den übrigen besetzten Gebieten?
00:50:11Maßnahmen entstehen unmittelbar bevor.
00:50:13Wir haben es zunächst aber mit den aus dem Reichsgebiet geflüchteten Juden zu tun.
00:50:1740.000 allein in Frankreich.
00:50:19Ach du lieber Gott.
00:50:20Wir haben Sie wieder.
00:50:22Der Preis des Sieges.
00:50:26Leider gibt es diesmal außer ein paar Pappkoffern nichts mehr zu holen.
00:50:30Sie sind im besetzten wie im unbesetzten Frankreich bereits interniert.
00:50:37Wir haben Zugriff auf beide.
00:50:39Kein Widerstand mehr seitens Militärbefehlshaber Botschafter oder Franzosen.
00:50:43Man hat dort keine Kenntnis von der Natur der Entlösungsmaßnahmen.
00:50:46Aber woher denn?
00:50:47Es wird von Abschiebung, Evakuierung, Verschickung zum Arbeitseinsatz im Osten gesprochen.
00:50:53Das ist die Sprachregelung.
00:50:55Was ist mit den in den besetzten Gebieten beheimateten Juden?
00:50:59Hier bestehen teilweise noch Probleme.
00:51:01Apropos Frankreich.
00:51:02Wegen der französischen Juden gab es ein Gedröhne vonseiten des Militärbefehlshabers,
00:51:06der keine Unruhen wollte.
00:51:07Ich bin darüber mit dem Oberkommando der Wehrmacht zusammengerasselt und übereingekommen.
00:51:11Freie Hand für alle Judenmaßnahmen in Frankreich.
00:51:14Eichmann?
00:51:17Verstanden, Oberkoppenführer.
00:51:19Also machen Sie mal Dampf.
00:51:20Die übrigen Länder.
00:51:22Holland?
00:51:23Problem aber nicht nennenswert.
00:51:24Belgien?
00:51:25Geht in Ordnung.
00:51:26Luxemburg?
00:51:27Alles klar.
00:51:30Griechenland?
00:51:31Soweit nicht von Italien besetzt zu machen.
00:51:36Serbien?
00:51:37Das Auswärtige würde die Bereinigung der serbischen Restjudenfrage begrüßen.
00:51:40Hier sollte man vielleicht ansetzen.
00:51:42Serbien wäre dann das erste Land, das wir dem Führer als Judenfrei melden könnten.
00:51:45Das zweite?
00:51:46Obergruppenführer?
00:51:47Ich melde Estland.
00:51:48Judenfrei.
00:51:49Schon bekannt.
00:51:50Was Sie haben schon?
00:51:51Wir sind im Bildegauleiter.
00:51:53Na schön.
00:51:54Ich werde wohl melden dürfen, was wir gemacht haben.
00:51:56Das ist immerhin unser Territorium.
00:51:58Aber unsere Schose.
00:52:02Erhalten wir...
00:52:03Einsatzgruppenberichtkopien an Zentralinstanzen nach Verteilerschlüssel wie üblich.
00:52:07Moment meine Herren.
00:52:08Serbien, Judenrein, das wäre interessant.
00:52:10Die Arisierungen sind bereits durchgeführt.
00:52:12Konzentration ist erfolgt.
00:52:13Kleine Quote.
00:52:1420.000.
00:52:15Es handelt sich im Wesentlichen nur noch um die Frauen, Kinder und alten Leute der von den Geißelerschießungen betroffen gewesenen 8.000 Männer.
00:52:23Was ist mit Ihnen Gauleiter? Wollen Sie die Leute haben? Ghetto vorübergehend?
00:52:27Also offen gestanden.
00:52:31Und Sie?
00:52:33Wie ich schon sagte, darf ich einen Augenblick bitten, Herr Staatssekretär?
00:52:38Müller, Eichmann.
00:52:42Sie auch lange.
00:52:44Da nehmen wir noch keine Zeit, meine Herren.
00:52:47Wir setzen für die restlichen 20.000 serbische Juden den Gaslaster an, der für Riga gedacht war.
00:52:54Ja, aber...
00:52:55Die serbische Regierung, müssen wir die irgendwie bedienen?
00:52:56Nichts, Marionette.
00:52:58Ich erlaube mir vorzuschlagen...
00:53:02Den Militärbefehlshaber übernehme ich selbst auch Einsatzgruppenchef.
00:53:05Ich veranlasse Unterrichtung höher als es durch Reichsführer.
00:53:07Kommandochef?
00:53:09Ich erlaube mir vorzuschlagen, Oberstuhlmannführer Dr. Schäfer.
00:53:11Elegant.
00:53:12Wer den Sender gleibt in die Luftjagd, macht doch das diskret.
00:53:15Wann kann der an Marsch gesetzt werden?
00:53:16Zwei Tage.
00:53:19Gut, erledigt.
00:53:20Oberkumpführer, die Gaslastung...
00:53:21Irgendeine Einwände?
00:53:23Selbstverständlich nicht, Oberkumpführer.
00:53:25Improvisieren Sie inzwischen.
00:53:26Zu Befehl.
00:53:31Herr Ministerialdirektor.
00:53:33Ja, da ist noch...
00:53:36Wie steht es mit den Juden in den befreundeten bzw. von uns abhängigen Staaten?
00:53:42Wie wollen Sie diese zur Herausgabe Ihrer Juden veranlassen?
00:53:45Es zahlt sich nun die jahrelange Politik aus, diese Staaten auf antisemitischen Kurs zu bringen.
00:53:50Es zahlt sich aus, dass wir einige veranlassen konnten, Judengesetze nach deutschem Vorbild zu erlassen.
00:53:55Und es zahlt sich aus, dass wir sie hinsichtlich ihrer Juden im Reich zu unseren Komplizen gemacht haben.
00:54:01Ist erst das Eis gebrochen, lassen Sie leichter über weiteres mit sich reden.
00:54:03Niemand bezweifelt Ihre Tüchtigkeit, Herr Staatssekretär.
00:54:06Ich erwähne das nur der Vollständigkeit halber.
00:54:09Ich begrüße wirklich jede Information.
00:54:11Die Reichskanzlei als Verbindungsstelle zwischen den Zentralinstanzen vermag nur bei entsprechendem Informationsstand angemessen zu agieren.
00:54:19Also wir verschweigen Ihnen nichts.
00:54:22Das Auswärtige Amt geht so vor, dass wir erstens bei den in Frage kommen ausländischen Regierungen,
00:54:28meist von mir aus der SA ausgewählte Gesandte platziert haben, die für die notwendigen rassopolitischen Initiativen garantieren.
00:54:34Ich darf Ihnen namens der Parteikanzlei bestätigen, dass es Ihnen gelungen ist, im Herrenclub der Diplomaten nationalsozialistischen Persönlichkeiten Spielraum zu verschaffen.
00:54:44Danke.
00:54:46Diese Persönlichkeiten in Ihrer Auslandsmission unterstehen der Parteikanzlei?
00:54:52Nur Leihgabe unsererseits.
00:54:54Wir, das Auswärtige Amt, zweitens, erfreuen uns der Unterstützung durch das Reichssicherheitshauptamt,
00:54:59das durch speziell geeichte Judenberater aus den Reihen der SS unserer Tätigkeit an den ausländischen Regierungssitzen Nachdruck verleiht.
00:55:08Das Auswärtige Amt hat Kompetenzen an die SS abgetreten.
00:55:12Der Auftrag der Judenberater endet doch mit der Lösung der Judenfrage.
00:55:15Und diese Leute sind Ihnen unmittelbar verantwortlich?
00:55:18Ja, meinem Judenreferenten.
00:55:20Obersturmbannführer Eichmann ist also doch ein bisschen mehr als Spediteur.
00:55:24Er ist ja auch in Serbien tätig geworden.
00:55:27Nur eine Anregung meinerseits.
00:55:29Gibt es Judengesetze bisher?
00:55:31Slowakei, Kroatien, Rumänien.
00:55:33In Slowakei auch Konzentrierungen in bisher drei Arbeitslagern.
00:55:37Und was ist in diesen Fällen mit dem Judenvermögen?
00:55:40Es wird den Regierungen als Lockhöder angeboten.
00:55:43Das sind Milliarden.
00:55:45Das ist höheren Orts schon geklärt. Wir behalten indirekt oder später den Zugriff.
00:55:49Wir streben in jedem Falle die Zahlung eines Kopfgeldes in bar für jeden deportierten Juden an.
00:55:54Als Beitrag zu den Kosten des Transportes und Unterhaltes im Osten.
00:55:57Aber hoffentlich auch weiterhin nicht von Italien. Das wäre eine Katastrophe.
00:56:01Die Empfindlichkeit der Italiener ist wirklich noch schlimmer als die der Dänen und Bulgaren.
00:56:05Die gehen für jeden einzelnen Juden auf die Barrikaden. Eine grauenhafte Mentalität.
00:56:09Es ist höchste Zeit, dass unsere Verbündeten begreifen, was die Stunde geschlagen hat.
00:56:13Wie steht die Sache, Cozzi?
00:56:16Nicht schon wieder, bitte.
00:56:17Was ist damit?
00:56:18Es erging Beschwerde seitens des italienischen Generalkonsuls in Danzig dagegen, dass eine Italienerin namens Jenny Cozzi eine Jüdin in das Ghetto von Riga überstellt wurde.
00:56:27Und? Sie waren mit einem hohen italienischen Offizier verheiratet, der verstorben ist.
00:56:32Ach so.
00:56:33Ich habe das bearbeitet. Die Italiener forderten ihre Freilassung und Rückkehr nach Italien.
00:56:37Haben Sie meinen Brief erhalten?
00:56:38Ja.
00:56:39Ich habe durch meinen Stellvertreter das Auswärtige Amt wissen lassen, dass wir dem Ersuchen nicht stattgeben können.
00:56:45Zumal zu befürchten ist, dass die Jüdin Cozzi die Verhältnisse im Ghetto Riga in Italien zu gräuel propagandistischen Zwecken ausbeutet.
00:56:53Und das würde unsere Position beim italienischen Verbündeten noch erschweren.
00:56:56Wir haben den italienischen Generalkonsul in Danzig gebeten, von weiteren Demarschen in der Sache Abstand zu nehmen.
00:57:01Aber für die Italiener handelt es sich hier offenbar um eine Art Ehrenschuld gegenüber dem verstorbenen Offizier.
00:57:06Inzwischen hat sich auch die italienische Botschaft an uns gewandt und verlangt, dass wir unsere Entscheidung überprüfen.
00:57:11Jetzt verstehe ich, warum die Italiener ohne uns keinen Krieg gewinnen.
00:57:14Demnächst drückt der Duce selber an.
00:57:17Die faschistische Partei hat es bereits in der Parteikanzlei getan.
00:57:21Wir haben an Gestapo Römisch 4 B4 verwiesen.
00:57:23Ich habe daraufhin Befehl gegeben, die Cozzi bleibt.
00:57:26Befehle ausgeführt.
00:57:27Also ich habe nicht die Absicht, mich mit 11 Millionen Cozzi-Damen herumzuschlagen.
00:57:31Sie steht immerhin für 58.000 italienische Juden. Das kann ein Präzedenzfall werden.
00:57:36Ich habe Termin mit dem Chef der Polizei des Duce.
00:57:38Wenn das Auswärtige Amt keine Einwände hat, werde ich alle Italien betreffenden Fragen anschneiden.
00:57:42Wir würden nur um Unterrichtung bitten, Obergruppenführer.
00:57:44Erfolgt. Im Protokoll?
00:57:45Im Protokoll.
00:57:47Sie denken noch nach?
00:57:49Ich denke noch, Obergruppenführer.
00:57:52Noch Fragen, Juden Ausland?
00:57:54Nein, danke.
00:58:03Keine Hundeliebe mehr in Deutschland.
00:58:04Meine Herren, Voraussetzungen für alle Maßnahmen ist eine klare Abgrenzung des Gemeinden-Personen-Kreises.
00:58:18Ja, ich dachte genug, es ist nur wegen meiner Krippe.
00:58:22Gemäß den Nürnberger Gesetzen sind bekanntlich die Halbjuden den Deutschen gleichgestellt und somit von allen speziellen Judenmaßnahmen ausgenommen.
00:58:28Herz!
00:58:30Das soll sich ändern?
00:58:32Ja, das soll sich ändern.
00:58:34Grundlage einer neuen Regelung könnte dieses Schreiben sein, das mir seitens der Reichskanzlei zugegangen ist.
00:58:39Vielleicht darf ich Sie bitten, Herr Ministerialdirektor, den Inhalt doch mal kurz zur Kenntnis zu bringen.
00:58:44Sie haben doch sicher einen Durchschlag.
00:58:45Ja, ja.
00:58:47Es geht hier um die Behandlung der Mischlinge ersten Grades, also der sogenannten Halbjuden.
00:58:55Ich zitiere.
00:58:58Mischlinge ersten Grades sind im Hinblick auf die Entlösung der Judenfrage den Juden gleichgestellt.
00:59:04Moment mal.
00:59:05Halbjuden gleichgestellt mit Volljuden?
00:59:06Aber, meine Herren, das stellt ja alles auf den Kopf, was das Innenministerium seit sechs Jahren vertreten hat. Mit Gründen, meine Herren.
00:59:13Verzeihen Sie, Herr Staatssekretär, es geht noch weiter. Es sind ja Ausnahmen.
00:59:16Ausnahmen oder nicht. Wir können nicht plötzlich die Halbjuden schlechter stellen, zum Tragen des Judensterns zwingen und sie nun, sagen wir mal, abschieben. Das ist völlig ausgeschlossen.
00:59:23Aber so hören Sie doch erst einmal zu.
00:59:25Es heißt hier, von dieser Behandlung sind auszunehmen A, Halbjuden, die mit Deutschblütigen verheiratet sind.
00:59:33Das versteht sich ja von von selbst.
00:59:34Insofern Sie mit Ihnen Kinder als Vierteljuden haben.
00:59:38Unannehmbar. Und B?
00:59:40B sind ausgenommen Halbjuden, für die von höchsten Stellen der Partei und des Staates aufgrund ihrer besonderen Verdienste auf lebenswichtigen Gebieten der ARIA-Status gewährt wurde.
00:59:51Sehr großzügig.
00:59:53Allerdings ist weiterhin vorgesehen, jeden dieser Fälle nochmals zu überprüfen.
00:59:58Unter welcher Federführung?
01:00:00Selbstverständlich der Ihrigen, Herr Staatssekretär.
01:00:02Im Zusammenwirken mit der Parteikanzlei?
01:00:03Ja, sicher.
01:00:05Wobei nicht auszuschließen ist, dass mit einer neuerlichen Entscheidung, der den Halbjuden gewährte, privilegierte Status, wieder zurückgenommen wird.
01:00:14Sieh mal an. Meine Herren, mit Ihrer Erlaubnis eine drastische Frage. Auf welchem Mist ist denn dieses Papier gewachsen? Doch nicht auf dem Ihrigen, Herr Kollege.
01:00:21Auf unserem. Partei. Braunes Haus.
01:00:24Die Reichskanzlei betrachtet es als ein Arbeitspapier. Es dient zur Diskussion.
01:00:30Ihre Stellungnahme, meine Herren. Vom außenpolitischen Standpunkt ist es völlig gleichgültig, ob die Mischlinge bleiben oder gehen.
01:00:34Der Reichsminister würde sicher zustimmen, wenn sichergestellt ist, dass es uns keine unersetzbaren Rüstungsfacharbeiter kostet.
01:00:41Darüber können wir reden.
01:00:42Das Justizministerium steht der gesetzmäßigen Abwicklung aller notwendigen Maßnahmen nicht entgegen.
01:00:48Ich darf wohl im Namen aller Kameraden des S-Hauptämter sagen, die Lösung der Mischlingsfrage ist im Interesse der völkischen Hygiene und rassischen Flurbereinigung überfällig.
01:00:56Wir sind der Meinung, dass mit dieser Zwischenrasse aufgeräumt werden muss. Es erscheint uns keineswegs tragbar, sie als solche länger am Leben zu halten.
01:01:03Sie stellt die Verwaltung vor ständig neue Probleme. Dafür haben wir keine Zeit mehr.
01:01:06Ich kann deshalb Parteiseits und Namens des Braunhauses, nicht wahr, die bindende Erklärung abgeben, dass der Vorschlag, die Halbjuden endlich den Juden gleichzustellen, absolut in Ordnung geht.
01:01:18Sie finden es in Ordnung, dass wir jeden einzelnen Mischlingsfall nochmals überprüfen und das jetzt, mitten im Krieg? Haben Sie eine Ahnung, was das erst für ein Verwaltungsaufwand sein wird?
01:01:27Wir müssen ja nun alle etwas mehr leisten als gewöhnlich, nicht wahr?
01:01:30Wäre es nicht sinnvoller, es beispielsweise an der Front zu tun?
01:01:32Meine angenehmere Arbeit als die des Frontsoldaten in diesem Winter ist es allemal.
01:01:37Ich scheue weder Arbeit, Gauleiter, noch den Dienst und der Waffe.
01:01:40Ich habe leider vergeblich zu wiederholten Malen um eine Frontverwendung nachgesucht, was vielleicht nicht jeder von sich sagen kann.
01:01:46Gruppenführer Müller hat bereits darauf hingewiesen, dass der Kampf gegen die Juden den gleichen Rang einnimmt. Sollte er wenigstens.
01:01:51Da brauche ich mich ja wohl am wenigsten zu verstecken. Fünf Pfund Judensondergesetzgebung aus meiner Abteilung bis hin zum Verbot, den deutschen Wald zu betreten oder einen Kanarienvogel zu halten. Das dürfte wohl genügen.
01:02:01Und bei allem immer ausgenommen die Halbjuden, die Mischlinge.
01:02:04Eine entgegenstehende Führerweisung ist mir nicht bekannt.
01:02:07Aber sie ergibt sich doch aus dem Begriff der Endlösung von selbst.
01:02:11Ja, für Sie. Für mich nicht.
01:02:16Um wie viel Hanseln geht es denn da überhaupt?
01:02:18Halbjuden? Im Reichsgebiet Stand 39, 72.000.
01:02:24Ach toll, lieber Gott.
01:02:26Und die Familienangehörigen, das macht dann Hunderttausende.
01:02:30Die sind doch überhaupt nicht direkt betroffen.
01:02:32Also was brauchen wir da? Eine Führerentscheidung?
01:02:34Hat der Führer nichts anderes zu tun?
01:02:36Es genügt für eine richtige Entscheidung durchaus die richtige weltanschauliche Orientierung, nicht wahr?
01:02:39Verehrter Parteigenosse, dass ich im Braunen Haus seit er und je als Judenfreund verschrien bin, ist ja nichts Neues.
01:02:45Nur wird es durch immer neue und feinsinnige Anspielungen auch nicht wahrer.
01:02:50Der Reichsführer SS hätte mir sonst wohl kaum den Rang eines Ehrenführer SS verliehen.
01:02:53Ich würde sagen, ältere Animositäten zwischen Partei und Ministerialbürokratie führen uns jetzt nicht weiter.
01:02:59Bitte, Herr Staatssekretär.
01:03:01Ich danke Ihnen, Obergruppenführer.
01:03:03Wenn ich die Aufmerksamkeit auf einige mit dem Mischlingsproblem verbundene Fragen lenken möchte,
01:03:09dann selbstverständlich nur im Interesse des deutschen Volkes.
01:03:12Im Interesse des deutschen Volkes? Dieser Bastarde!
01:03:15Es geht hier nicht um mein Privatvergnügen, sondern um rechtliche Bestimmungen, die ich schließlich nicht allein ausbrüte.
01:03:19Ich sehe es so, dass der Buchstabe des Gesetzes notwendige Entwicklungen nicht blockieren sollte.
01:03:24So ist es.
01:03:25Inzwischen muss ich mich in meiner Straße von einem hergelaufenen Halbjuden mit Heil Hitler grüßen lassen.
01:03:29Das darf er nicht.
01:03:30Nein?
01:03:31Nein!
01:03:32Haben Sie Namen und Adresse?
01:03:33Mit Vergnügen.
01:03:35So unerhört. Der Blutschandel sind ja Tür und Tor geöffnet.
01:03:39Man wird sich da schwer herausreden können. Nicht zu fassen.
01:03:42Die Leute kennen die Bestimmungen doch ganz genau.
01:03:47Den kaufen wir uns dann.
01:03:49Sie waren unterbrochen, Herr Staatssekretär.
01:03:51Natürlich unterliegt es keinem Zweifel, dass jüdisches Blut, auch soweit dessen Träger Halbjuden sind, aus dem deutschen Blutstrom auszuscheiden ist.
01:04:00Aber...
01:04:01Nicht nur aus dem deutschen, aus dem gesamteuropäischen. Darum geht es heute.
01:04:04Ich habe das sehr gut verstanden, Gruppenführer, aber ich kann von meiner Zuständigkeit her nur zu den Mischlingen im Reichsgebiet Stellung nehmen.
01:04:09Aber was hier beschlossen wird, gilt ja dann auch draußen im Ausland. Und da handelt es sich dann um mehr als ein paar von diesen Hanseln hier. Um vielleicht sechsstellige Zahlen.
01:04:17Wenn das mal reicht, Herr Staatssekretär.
01:04:18Wenn ich mir erlauben darf, das tangiert dann schwerstens auch die Transportdisposition.
01:04:22Ich weiß nicht, ich vermag nicht zu beurteilen, ob ein notwendiger Konnex zwischen Inland und Ausland besteht, aber...
01:04:27Ich kann nicht zu den Rumänen, den Ungarn, den Bulgaren sagen, Kinder übernehmt unsere Judengesetze, aber natürlich lassen wir auch mit uns darüber reden.
01:04:33So kann man das nicht machen. Da wäre ja kein Ende abzusehen. Entweder ganz oder gar nicht. Der Judenbegriff muss für immer und für überall gelten.
01:04:41Er würde im Osten nichts nützen. Wir können doch nicht feststellen, wer Jud oder Halbjude ist. Dazu fehlen die Unterlagen.
01:04:47Ach, wenn uns eine Nase nicht passt, dann ist das Unterlage genug.
01:04:52Ein etwas grobes Raster finden Sie nicht?
01:04:54Wo gehobelt wird, fallen Späne.
01:04:56Notfalls greifen wir auf die Musterungsexperten des Rasse- und Siedlungshauptamtes zurück.
01:04:59Bitte sehr, jederzeit.
01:05:01Die Neuordnung dieses Raumes, meine Herren, wird sich sowieso in etwas anderen Dimensionen abspielen, als Sie sich vielleicht vorstellen.
01:05:06Wir haben nicht die Absicht, Mongolen und anderen Untermenschen eine pfleglichere Behandlung angedeihen zu lassen, als diesen 11 Millionen hier.
01:05:15Was wir brauchen, nicht wahr, ist hartes, rücksichtsloses Durchgreifen.
01:05:18Was wir nicht brauchen, sind Glas Seehandschuhe.
01:05:21Sie und ich sitzen hier warm in der Etappe. Ich weiß nicht, ob es uns wohl ansteht, den Helden zu markieren.
01:05:26Sehr richtig. Und schon gar nicht den Schutzpatronen.
01:05:29Meine Herren, vielleicht sollten Sie Ihren kleinen Privatgericht dann später unter sich fortsetzen.
01:05:32Es geht nicht um mich, es geht um meine Dienststelle. Ihretwegen lege ich Verwahrung ein.
01:05:36Der Mann macht die Dienststelle.
01:05:37Als Beamten obliegt mir die korrekte Abwicklung meiner Dienstgeschäfte nur darum, geht es und durchaus nicht um unangebrachten Philosemitismus meinerseits, damit das nun in aller Deutlichkeit gesagt ist.
01:05:46Das liegt nichts gegen Sie vor, Herr Staatssekretär.
01:05:48Ich darf namens des Innern aufmerksam machen, dass durch die Nürnberger Gesetzgebung die blutmäßigen Halbjuden bereits sortiert sind.
01:05:59Soweit gewisse Merkmale ihre Hinneigung zum Judentum dar tun, gelten sie als Volljuden.
01:06:05Also, wenn sie etwa den mosaischen Glauben haben oder aber einen volljüdischen Ehepartner.
01:06:11Dadurch ist ein nicht unerheblicher Teil der Halbjuden bereits abgestoßen.
01:06:14Wie erheblich?
01:06:15Circa 8000.
01:06:17Im Reichsgebiet?
01:06:18Inklusive Ostenmark und Protektormark.
01:06:20Die stehen also per se für die Endlösung zur Verfügung.
01:06:23Acht Eisenbahnzüge, es wird ja.
01:06:25Na schön, 8000 von, wie viel Halbjuden war das insgesamt?
01:06:2872.000.
01:06:2972.000 minus 8 macht 64.000 zum Abtransport.
01:06:33Unter Ihnen befinden sich 45.000 wehrfähige Männer, drei Divisionen.
01:06:37Sie wollen den Krieg doch nicht mit dieser Mischboke gewinnen.
01:06:40Also, meine Idee war es nicht, Sie an die Front zu schicken.
01:06:43Wie viel davon tatsächlich in der Wehrmacht?
01:06:45Vielleicht 10.000.
01:06:46Der macht 54.000.
01:06:48Die meisten von Ihnen sind in Wehrwirtschaft und Rüstung arbeitsdienst verpflichtet.
01:06:51Wie viel?
01:06:52Etwa 20.000.
01:06:5324.000.
01:06:5434.000.
01:06:55Die abzüglich der alten Leute, die ins Altersghetto Theresienstadt kämen.
01:06:58Über den Daumen 10.000.
01:07:0024.000.
01:07:01Altersghetto?
01:07:02Und jüngere Frauen?
01:07:03Kinder?
01:07:04Also 24.000 Restmischlinge stehen zur Debatte, meine Herren.
01:07:08Warum schlagen wir denen nicht einfach den Volljuden zu?
01:07:10Samt den Halbjuden im übrigen Europa.
01:07:12Im übrigen Europa?
01:07:13Ich möchte doch nun wirklich gebeten haben, das ist dann Ihre Sache.
01:07:16Ich vertrete ja das Innenministerium.
01:07:18D'accord.
01:07:19Aber diese 24.000, das ist ernsthaft Ihre Sache, Herr Staatssekretär.
01:07:22Ein paar Gesetze machen sich leicht, die Folgen wollen auch bedacht sein.
01:07:25Wir scherzen nicht, Herr Staatssekretär.
01:07:27Na gut, nochmal, kann man hier denn nicht ein einfaches Glas Wasser haben?
01:07:33Wenn das der Volksgenosse auf der Straße wüsste, stellt sich das hier ganz anders vor.
01:07:40Führerscheid, da wird angeordnet fertig.
01:07:42Na schön wär's gar nicht nur sagen.
01:07:44Wir sitzen hier und feilschen.
01:07:46Und unsere Männer lassen draußen im Kampf gegen diese Juden-Buschewiken ihr Leben.
01:07:50Ist doch nicht zu fassen.
01:07:51Das ist doch nicht zu fassen.
01:07:52Die Halbjuden auf unserer Seite mit hohen und höchsten Auszeichnungen vergessen Sie schon wieder.
01:07:57Ich vergesse sie keineswegs.
01:07:59Ich will sie nur einfach nicht haben.
01:08:01Bravo.
01:08:02Richtig.
01:08:03Eisere Kreuze für dieses Ungeziefer.
01:08:05Immerhin auch im Offizierschor.
01:08:07Halbjuden?
01:08:08Mit Wissen und Willen des Führers.
01:08:10Gnadenweise gleichgestellt mit Reichsdeutschen.
01:08:12Das sind doch armen Märchen, ich wüsste es doch sonst.
01:08:15Es besteht kein Interesse an der Publizität dieser Dinge.
01:08:19Na schön.
01:08:20Aber die anderen, 24.000.
01:08:22Fragen Sie hier unseren Vertreter für den Arbeitseinsatz der Halbjuden nach seinen Erfahrungen.
01:08:26Besondere Klagen?
01:08:29Nichts bekannt.
01:08:30Gesamtverhalten der Halbjuden hervorragend.
01:08:32Na ist doch klar, aus Bammel, es könnte Ihnen sonst an den Kragen gehen.
01:08:35Ich biete Ihnen eine bessere Erklärung an.
01:08:37Es ist das deutsche Blut, das sich im Halbjuden als das Wertvolle durchsetzt.
01:08:41Wasserhauptamt?
01:08:42Im Prinzip richtig.
01:08:44Nun kommt noch etwas anderes hinzu.
01:08:46Jeder Halbjude hat einen vollarischen Ahnenstamm,
01:08:49hat weitverzweigte Verwandtschaft, Freundschaft in deutsch-blütigen Kreisen.
01:08:52Hunderttausende wären somit betroffen.
01:08:54Ich stimme Ihnen zu.
01:08:55Hier könnte eine Beunruhigung wieder aufbrechen,
01:08:57wie sie der Führer eben durch Einstellung der Euthanasieaktion beendet hat.
01:09:01Man kann alles dramatisieren, nicht wahr?
01:09:03Ach ja?
01:09:04Was, glauben Sie wohl, geht vor in einem Frontsoldaten,
01:09:06wenn er auf der Fahrt in den Heimaturlaub auf den Bahnhöfen
01:09:09die Züge von Obersturmbannführer Eichmann sieht?
01:09:11Und die halbjüdischen Verwandten auf der Fahrt nach Osten?
01:09:14Wohin? Wozu?
01:09:15Fragezeichen?
01:09:17Noch ein Argument.
01:09:19Mit jedem Halbjuden ist zur Hälfte ja auch deutsches Blut verloren.
01:09:23Und zur Hälfte jüdisches.
01:09:24Das kommt wohl auf die Optik an.
01:09:26Für den einen ist das Glas halb leer, das ist der Pessimist.
01:09:30Für den anderen ist es halb voll, das ist der Optimist.
01:09:32Sie sind ein Optimist, der Staatssekretär.
01:09:35Ja, ja, Sie haben recht.
01:09:37Ich halte sehr viel vom deutschen Blutsanteil.
01:09:40Ich habe daher Deutsche immer gewarnt, Blutsubstanz dem Gegner zuzuführen.
01:09:45Gegner?
01:09:46Weil nämlich ein Blut fähig auf der anderen Seite Persönlichkeiten hervorzubringen.
01:09:51Andere Seite?
01:09:52Persönlichkeiten, die durch deutsches Blut ererbten, also ihre wertvollen Eigenschaften,
01:09:58dem Feind.
01:09:59Feind?
01:10:00Jawohl, dem Feind.
01:10:01Dem Feind des deutschen Blutes dienstbar machen können.
01:10:04Naja, weil nämlich jüdische Intelligenz und jüdische Erziehung in Verbindung mit einer
01:10:10germanischen Erbmasse außerhalb des deutschen Volkes.
01:10:13Aber wo denn?
01:10:14Den Juden, den Juden zum geborenen Führermachen.
01:10:17Und, bitte, und dazu der gesamteuropäische Gesichtspunkt.
01:10:24Also doch.
01:10:26Na was denn?
01:10:27Sie selbst haben gesagt, dass die Lösung dieser Frage nach einer einheitlichen Linie erfolgen
01:10:32soll.
01:10:33Muss!
01:10:34Nun gut.
01:10:35Nun aber die Halbjuden aus den anderen Völkern herausgelöst.
01:10:40Unzählige Träger deutschen oder artverwandten Germanenerbes würden abgestoßen, wären entzogen
01:10:47unserem Einfluss, ja, in kämpferischen Gegensatz gebracht.
01:10:50Wer immer Gegner?
01:10:51Feinde!
01:10:52Bitte, meine Herren.
01:10:53Ich darf doch bitten.
01:10:55Bitte, Gruppenführer.
01:10:56Im Prinzip stimme ich Ihrer Einschätzung der Blutsbedeutung und eines Bluttransfers ja
01:11:01zu.
01:11:02Aber zu welchem Gegner?
01:11:03Sollte doch hinlänglich deutlich geworden sein, Herr Staatssekretär, was wir unter Neuordnung
01:11:07Europas und unter Entlösung der Judenfrage verstehen.
01:11:10Nicht wahr?
01:11:11Sollte man meinen.
01:11:12Ich habe durchaus realisiert, was gemeint ist, Gruppenführer.
01:11:16Wenn seit den ersten Nürnberger Gesetzen die Schraube immer enger gezogen worden ist,
01:11:22wenn wir die Juden dann zur Vermögensabgabe und zur Auswanderung gezwungen haben, wenn
01:11:27wir sie danach massenweise exekutierten und wir nun also die Erfahrungen für die Endlösung
01:11:33besitzen, wie gesagt wurde, dann mit Verlaub stelle ich mir nicht vor, dass wir diese elf
01:11:39Millionen in die Sommerfrische schicken.
01:11:41Ich hätte ja wohl allen Grund, mein Lehrgeld zurückzufordern, wäre ich nicht imstande,
01:11:44ein Scheunentor zu sehen.
01:11:45Wofür hält man mich?
01:11:46Ich kann nur wiederholen, Herr Staatssekretär, es liegt nichts gegen Sie vor.
01:11:51Ich darf dann wohl gebeten haben, es mir nicht als Defetismus anzukreiden, wenn ich
01:11:56die Aufmerksamkeit auf folgende Tatsachen lenke.
01:11:59Noch stehen wir im Kampf mit Russland.
01:12:01England nicht niedergerungen, Vereinigte Staaten noch nicht in Erscheinung getreten.
01:12:05Gebiete auf der europäischen Landkarte, die unserem Einfluss entzogen sind.
01:12:09Fluchtreservate, Widerstandsbasen, Ausgangsmöglichkeiten, das ist von magnetischer Anziehungskraft auf
01:12:16jene, auf die sich ihr Zugriff richtet, die Halbjuden.
01:12:19Die entkommen uns nicht, da halten wir schon den Daumen drauf.
01:12:22Punkt 1 unserer Friedensdiktate nach dem Endsieg wird die Forderung sein, sämtliche Juden,
01:12:27und wenn wir es hier beschließen, sämtliche Halbjuden auszuliefern aus beiden Hemisphären.
01:12:31So wie dieser Krieg zum Weltkrieg geworden ist, wird auch die Endlösung weltweit sein, nicht mehr und nicht weniger.
01:12:38Haben Sie eine Alternative, Herr Staatssekretär? Was schlagen Sie vor?
01:12:41Nichts. Ich schlage vor, nichts zu tun. Die Gesetze erlauben Halbjuden nur Aria zu ehelichen.
01:12:47Halbjuden werden also in zwei Generationen vom deutschen Volkskörper ohne jede Gefahr für ihn aufgesogen.
01:12:53Wir haben Auftrag zur Gesamtlösung der Judenfrage ohne Wenn und Aber, noch während des Krieges.
01:12:57Also, Herr Staatssekretär?
01:12:59Nun, es gibt noch eine andere Möglichkeit.
01:13:03Sterilisation.
01:13:06Es ist auch nach vorliegendem Arbeitspapier vorgesehen unter Römisch 4,
01:13:10die von einer Evakuierung auszunehmenden Mischlinge, also die mit Deutschblütigen verheirateten,
01:13:16sowie die mit Ausnahmegenehmigungen unfruchtbar zu machen, um damit jede Nachkommenschaft auszuschließen.
01:13:25Das ist aber doch nicht wahr, auch gar nicht neu. Das haben wir doch alle schon gehabt.
01:13:28Sie haben mich nicht verstanden. Ich denke nicht an die Sterilisierung von Vorzugsjuden,
01:13:32sondern an die Sterilisierung aller Halbjuden. An eine kollektive Zwangssterilisation.
01:13:37Ja, Herr Staatssekretär, warum denn nicht gleich so? Was ist doch was?
01:13:40Es ist immerhin beruhigend zu hören, dass Sie nicht grundsätzlich gegen eine Liquidierung des Volkes Judah
01:13:45und seiner halbseidenen Ableger sind.
01:13:47Sterilisierung, das gefällt mir.
01:13:49Als Blutsträger wären Sie am Ende, als Arbeitskraft blieben Sie uns noch eine Weile erhalten.
01:13:53Genau das, was wir brauchen.
01:13:55Das sind zehntausende Krankentage, das wird nicht gehen bei der derzeitigen Inanspruchnahme der Hospitäler durch unsere Verwundeten.
01:14:00Und bedenken Sie die Kosten.
01:14:02Ich habe gehört, es geht sowas auch mit Röntgenstrahlen?
01:14:05Experiment in Konzentrationslagern.
01:14:07Man könnte die Judenstämmlinge unter einem Vorwand in ein Amt zitieren.
01:14:12Sie treten vor einen Schaltertisch, darunter die Apparatur,
01:14:16und während man mit ihnen redet, paar Minuten, sind sie fertig, hoppla.
01:14:22Schalter oder nicht, besprechen Sie das mit Reichsgesundheitsführer, Bula, Führerkanzlei.
01:14:26Meine Herren, ich sehe, wir können das Problem der Halbjuden heute nicht lösen.
01:14:29Da gibt es noch das Problem der Vierteljuden und der Mischeben.
01:14:32In diesem Falle bitte ich um ein Frontkommando, das halte ich nämlich nicht aus.
01:14:37Wieso wir allerdings noch Volljuden bevorzugen, bloß weil sie arischblütige geheiratet haben, verstehe ich wirklich nicht.
01:14:42Kamerad Streicher trifft den Nagel auf den Kopf.
01:14:44Eine von Juden Sperma besudelte Vagina ist eine Kloake und bleibt eine Kloake.
01:14:49Da hilft auch hinterher kein germanischer Besen mehr.
01:14:54Meine Herren, ich schlage vor, dass Vertreter unserer Zentralinstanzen das Gespräch auf einer unteren Ebene fortsetzen.
01:15:01Obersturmmann Führer Eichmann wird sich dann mit ihrem nachgeordneten Dienststellen in Verbindung setzen.
01:15:05Zwischenzeitlich bitte kurzschriftliche Darlegung der Standpunkte der beteiligten Seiten an Reichskanzlei.
01:15:10Sollte auf diesem Wege keine Einigung gefunden werden, behalte ich mir vor, Entscheidung an höchster Stelle herbeizuführen.
01:15:16Noch irgendwelche Fragen?
01:15:18Obergruppenführer, ich hatte schon hingewiesen, zweieinhalb Millionen polnische Ghettojuden, Seuchen, Kriminalität, Schleichhandel, die Wirtschaftsstruktur des Gouvernements bedroht.
01:15:26Könnte man unsere Juden nicht als erste einbeziehen? Kurze Wege, Transportproblem gering.
01:15:30Ja ja natürlich, Polenjuden zuerst.
01:15:31Der Herr Generalgouverneur wird es Ihnen zu danken wissen. Geschenkt.
01:15:34Eine Beunruhigung der polnischen Bevölkerung, die sich einbezogen vermuten könnte, sollte aber vermieden werden.
01:15:39Eine Frage der Tarnung und des Tempos und wir beabsichtigen auf beiden Gebieten Hervorragendes zu leisten.
01:15:44Alles wird schnellstens abgegeben.
01:15:46Das Protokoll bitte. Kurzfassung geht Ihnen heute noch gesondert zu Ihrer Aufgabe, Eichmann.
01:15:51Ich darf Sie anschließend noch einen Augenblick bitten?
01:15:53Gerne.
01:15:55Meine Herren, es ist es, ich erwarte Sie um 16 Uhr in der Prinz-Albrecht-Straße.
01:15:57Abschließend darf ich noch einmal gebeten haben, bei der Durchführung der Endlösung auch weiterhin Ihre Unterstützung zu garantieren.
01:16:04Das war's. Ich danke Ihnen.
01:16:24Obergruppenführer. Ja bitte.
01:16:25Sie verzeihen, Obergruppenführer. Sie sagten vorhin, jene Juden, die nicht durch Arbeit ausfielen, seien gesondert zu behandeln.
01:16:32Ja, ja, natürlich. Ich meine, rein technisch für Sie, das wären doch elf, vielleicht sogar 22, vielleicht sogar 23 Millionen Schuss Gewehrmunition an diesen Kriegszeiten.
01:16:41Es gibt andere Methoden. Elegant. Humanere.
01:16:42Lesen Sie Adolf Hitler, Mein Kampf, Seite 772 in der ersten Auflage. Und lernen Sie, die Führer mal in Bord zu nehmen.
01:16:56Wissen Sie, was der Führer da schreibt in seinem Buch?
01:16:57Der Hinweis häuft sich. Er sagt, es wäre besser, man würde die Angehörigen des hebräischen Volkes einfach unter Giftgas halten.
01:17:05Gas?
01:17:07Ich wünsche, von meinen Dienstgeschäften entbunden zu werden.
01:17:12Vielleicht kann ich meinem Land mit der Waffe besser dienen.
01:17:15Ich werde meinen Wunsch diesmal dem Führer direkt übermitteln, über die Reichskanzlei, über Sie. Geht das?
01:17:19Vielleicht.
01:17:21Danke, ich danke Ihnen.
01:17:23Tja, wir sind doch beide überzeugte Nationalsozialisten. Aber es gibt Dinge, die man wohl besser den Jüngeren überlässt.
01:17:33Ja, vielleicht.
01:17:35Wo ist Bertha? Haben Sie?
01:17:38Herr Hitler.
01:17:40Ja, Bertha. 7, 2, 30, 8, 91, 4.
01:17:44Herr Hitler.
01:17:45Also, was der Bejago? Bezug wie bestätigt. Und waschen Sie sich die Ohren, Sie Weihnachtsmann. Ende.
01:17:53Wie da komme ich so gut durch, Oberstommernführer?
01:17:55Ach, scheiße, mein Mädel. Die Arschläger pennen da oben.
01:18:01Danke.
01:18:02Sie brauchen Obergruppenführer?
01:18:04Ausnahmsweise zur Feier des Tages. Um Cognac.
01:18:06Wir brauchen 30 Protokolle, Herr Eichmann. Liefern Sie mir heute nachmittag Ihren Entwurf.
01:18:10Zubefehl, Obergruppenführer.
01:18:12So deutlich wie nötig und so undeutlich wie möglich.
01:18:13Bitte gehörsam fragen zu dürfen, was deutlich?
01:18:17Zustimmung zu unserer Federführung, das ist die Hauptsache.
01:18:20Jawohl. Obergruppenführer, alles klar.
01:18:22Sie sind ja so aufgekratzt, Eichmann. Was Besonderes?
01:18:25Als Geheimbote in unserer Aktionszentren hatte ich ja so offengestanden, Obergruppenführer.
01:18:30Nicht wahr? Ja, ich meine, da war mir die Empfindung einer gewissen Verlorenheit, wenn ich mich so ausdrücken darf.
01:18:35Meine gewohnt, aber jetzt sehe ich Zustimmung. Offiziell. In allerhöchsten Kreisen auch der Zivilverwaltung.
01:18:41Und es gibt mir das gewissermaßen ein Pilatus-haftes Gefühl der Zufriedenheit.
01:18:47Wähle war sonst.
01:18:49Kamerad Eichmann zeigt Gefühle.
01:18:51Wille?
01:18:55Moment mal, meine Dame. Es wird Zeit, dass sich die Telefonzentrale einer etwas korrekteren Ausdrucksweise befleißigt.
01:19:00Es heißt nicht Büro Himmler, sondern Dienststelle des Reichsführers SS am Apparat, klar?
01:19:03Der Reichsführer persönlich für Obergruppenführer Heidrich. Verbinden Sie.
01:19:08Heidrich?
01:19:10Ja wohl, Reichsführer. Konferenz soeben beendet.
01:19:13Ja.
01:19:15Ja, unsere Federführung durch die noch zweifelhaft gewesenen Zentralinstanzen vorbehaltlos anerkannt.
01:19:20Ich danke Ihnen, Reichsführer. Herr Lettler.
01:19:25Bitte, meine Herren.
01:19:28Bitte, meine Herren.
01:19:34Tja, unser Marschziel für heute ist erreicht.
01:19:38Die Ministerialbürokratie hängt mit drin wie Partei SS-Generalität.
01:19:43Das Schielen nach dem Westen bringt nichts mehr.
01:19:46Tja, mit gefangen, mit gehangen.
01:19:48Also mit dem Führer bis zum Endsieg oder in den Untergang.
01:19:52Prost, meine Herren.
01:19:53Meine Herren.
01:19:57Meine Herren.
01:19:59Herr Lettler.
01:20:01Herr Lettler.
01:20:02Herr Lettler.
01:20:11Es bleibt dabei.
01:20:12Wir sehen uns in Prag.
01:20:13Es bleibt dabei.
01:20:14Ja, großartig.
01:20:16Es hat sich also doch gelohnt, wieder mal nach Berlin zu kommen.
01:20:23Was treibt er da unten bei Ihnen?
01:20:28Mache schieben oder frisst er nur?
01:20:29Verwellen das Schluckwinkel, Obergruppenführer.
01:20:31Sie sitzen in Schornstein, mauern sich in Latrinen ein, verkriechen sich ganze Familien unter den Dielenbrettern.
01:20:36Aber Hasso findet Sie alle.
01:20:37Und dann?
01:20:38Handgranate, Rums, fertig.
01:20:39Na, Fahrer.
01:20:40Da ...
01:20:42Ab Sauens...
01:20:43Untertitelung des ZDF, 2020
01:21:13Vielen Dank.
01:21:43Vielen Dank.

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