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Kurzfilme
Transkript
00:00:00Musik
00:00:01Der Winter, der Sommer, ich mach die Türen auf
00:00:22Lass frische Luft kommen, einig ins Haus
00:00:28Damit ihr durch den Glauben das Leben habet, in seinem Namen
00:00:34Das ist die Schrift, das ist der Glaube, das ist die Wahrheit
00:00:39Schönen Santei
00:00:40Ich darf Ihnen das Ergebnis der Bürgermeisterwahlen bekannt geben
00:01:02Auf Ludwig Tannhäuser entfielen 1853 Stimmen
00:01:07Auf Dorothee Auer entfielen 1997 Stimmen
00:01:12Und das bedeutet...
00:01:13144 Stimmen mehr!
00:01:14Ja!
00:01:15Gewählt ist damit Dorothee Auer, Leiterin der Volkshochschule
00:01:19Glückwunsch!
00:01:20Leute, ich hab keine große Rede vorbereitet
00:01:25Weil ich wirklich nicht daran geglaubt habe, dass wir so weit kommen und dass wir die Wahl tatsächlich gewinnen
00:01:31Eigentlich wollte ich den Bürgern von Pullendorf nur beibringen, dass eine Wahl ohne Alternative keine Wahl ist
00:01:37Es soll eine Wahl, wenn man nicht auswählen kann
00:01:39Aber ich freue mich, dass so viele meiner Meinung sind und...
00:01:43Und dass sie mir ihr Vertrauen geschenkt haben
00:01:46Vielen, vielen Dank!
00:01:48Der Taghäuser, der hat noch viel blöder, als der sich schafft
00:01:58Ja, aber warum ich nun tatsächlich gewählt worden bin?
00:02:02Na, wegen deines Programms, ist doch klar
00:02:04Wegen deiner Persönlichkeit und deiner Überzeugungskraft
00:02:06Die Leute sind nämlich gar nicht so blöd, wie es der Pfarrer gab
00:02:09Wie auch immer, jetzt bin ich's und jetzt muss ich's machen
00:02:11Prost!
00:02:12Prost!
00:02:12Prost!
00:02:16Fragt sich nur, wie?
00:02:17Du schaffst das schon, Dorothee
00:02:19Zeig doch mal, Dorothee
00:02:20Prost!
00:02:20Prost!
00:02:21Na komm, das Quatsch, prost!
00:02:23Prost!
00:02:25Ihr Talisman hat Timo ihr geschenkt, als er noch ganz klein war
00:02:29Ein Talisman?
00:02:31Wirst doch nicht abergläufig sein, Dorothee
00:02:32Wieso, ist doch jeder...
00:02:34Ich nicht, das Barmeister kann ich mir das nicht leisten
00:02:36Neulich hast du im Aufzug gesagt, wenn er nicht anhält, bis zum siebten Stock geht alles gut und Dorothee gewinnt die Wahl
00:02:42So, du bist schuldig
00:02:43Ja, und hat sie doch auch, oder?
00:02:45Hoch der Frühe doch
00:02:47Manchmal habe ich mich so gefühlt in den letzten Wochen
00:02:50Wenn der eiskalte Wind vor allem aus der Pfarrkirche mir voll ins Gesicht geblasen hat
00:02:55Margarete!
00:03:00Margarete!
00:03:04Margarete!
00:03:07Warum schreien Sie denn so hoch?
00:03:09Der Widersacher hat zugeschlagen
00:03:11Wer?
00:03:14Pullendorf steht vor einem Abgrund
00:03:16Ja, solange es nicht runterspringt
00:03:19Ach, was verstehst du denn?
00:03:23Ich nehme an
00:03:24Der Tannhäuser hat verloren
00:03:26Und Dorothee Auer hat gewonnen
00:03:29Das ist nicht gottgefällig
00:03:30In der Bibel steht, das Weib aber soll schweigen in der Gemeinde
00:03:36Das hat der Apostel Paulus geschrieben
00:03:38Und der hat, glaube ich, die Frauen sowieso nicht so besonders gemacht, ne?
00:03:44Was weißt du denn?
00:03:46Das schlägt mir auf den Magen
00:03:48Hier
00:03:50Das hilft
00:03:52Hat sie es also geschafft, die Dorothee
00:03:58Sehe ich da sowas wie klammheimliche Freude in deinen Augenwinkeln?
00:04:02Ich nehme mal an
00:04:03Dass hauptsächlich die Frauen Sie gewählt haben, ne?
00:04:07Du etwa auch?
00:04:08Na und dann natürlich all die Männer
00:04:10Die Sie in ihrer Predigt abgekanzelt haben, hochwürgen
00:04:13Geh wieder ins Bett
00:04:14Da wärst du am besten auch geblieben
00:04:16Das wäre ich ja gern
00:04:17Wenn Sie mich gelassen hätten
00:04:18Dieses Weib hat die Frauen hier so verhetzt, dass alle Sie gewählt haben
00:04:22Das ist Ketzerei
00:04:23Das ist nicht Ketzerei
00:04:25So etwas nennt man in unserer Gesellschaft Demokratie, Bruderherz
00:04:29Du verstehst nicht, was das für unsere Gemeinde bedeutet, Tillmann
00:04:32Diese Frau muss verhindert werden
00:04:34Du, ich komme gerade von einer Vernissage
00:04:37Ich muss den Artikel von morgen noch fertig schreiben
00:04:39Können wir nicht ein andermal darüber reden?
00:04:41Es ist nicht Gottes Wille, dass so eine bei uns an die Macht kommt
00:04:43Du hast doch immer geglaubt, dass Gottes Wille nur das sei, was du für richtig hältst
00:04:49So ein Blödsinn
00:04:50Na, komm, jetzt beruhig dich
00:04:52Schlaf mal drüber und ich rufe dich an
00:04:56Gute Nacht
00:04:57Ich muss ja erst einmal seine Wunden decken
00:05:10So hoch wie ein Hund
00:05:11Ich fürchte, der sammelt nur neue Kraft für seine nächsten Tiefschläge
00:05:14Ich kann mir nicht vorstellen, dass das dein göttlicher Wille ist, Herr
00:05:20Wem Gott ein Amt gibt, den gibt er auch bekanntlich Verstand
00:05:44Aber was ist, wenn man nicht an Gott glaubt?
00:05:46So, das ist Quatsch
00:05:47Mann, das lass ich weg
00:05:49Damit reizt sich ja dein Hund nur zusätzlich
00:05:52Wer mich kennt, der weiß, dass ich...
00:05:55Mama!
00:05:57Timo?
00:06:00Timo!
00:06:02Du kommst?
00:06:03Das ist schön
00:06:04Susanne hat einen anderen
00:06:07Was hat denn der Henningsen, was ich nicht habe?
00:06:11Ach, Timo
00:06:12Und jetzt?
00:06:14Ausgezogen bin ich
00:06:15Sie hatte schon länger so einen Verdacht
00:06:20Oh, aber nie hast du das denn erzählt
00:06:21Wenn ich es doch selber nicht geglaubt habe
00:06:24Timo, komm
00:06:24Wer hält denn für möglich, dass...
00:06:28Dass Susanne...
00:06:30Was hat denn der Henningsen, was ich nicht habe?
00:06:36Ja, das könnte ich dir sagen
00:06:38Der hat einen tollen Job, der hat ein tolles Auto, der hat einen steinreißen Vater
00:06:42Mama, ich glaube, du magst Susanne nicht
00:06:46Trinkenschnatz
00:06:47Und jetzt erzähl
00:06:48Ja, die kennen sich ja schon ganz lange, ne?
00:06:52Dann komm ich nach Hause, lief die beiden im Bett
00:06:54Da dachte ich mir, da stimmt was nicht
00:06:56Mama, was ist los?
00:06:59Ja, was ist los?
00:07:00Ich werde in 20 Minuten als Bürgermeisterin vereidigt
00:07:03Was? Aber warum hat sie das denn früher gesagt?
00:07:05Wir hätten doch später drüber reden können
00:07:07Ach Junge, ich weiß nicht, wer einem zumute ist, wenn eine Beziehung mit Brüche geht
00:07:10Ich sag's ja, die Frau ist unzuverlässig
00:07:25Das habe ich noch nie verstanden
00:07:26Warum Frauen immer eine Viertelstunde zu spät sind
00:07:28Immer exakt eine Viertelstunde
00:07:30Warum können sie dann nicht genauso gut auch immer pünktlich sein?
00:07:49Hallo
00:07:49Das mit den Proberäumen hast du im Kopf, Frau Bürgermeister?
00:07:52Du weißt doch, wie sehr mir die Musik am Herzen liegt
00:07:55Ich komme zur Probe, meine Herren
00:07:57Ich gelobe Treue der Verfassung
00:08:22Ich gelobe Treue der Verfassung
00:08:25Gehorsam den Gesetzen
00:08:26Gehorsam den Gesetzen
00:08:28Und gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten
00:08:30Und gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten
00:08:32Insbesondere gelobe ich
00:08:34Insbesondere gelobe ich
00:08:35Die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren
00:08:38Die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren
00:08:40Und ihr Wohl und das ihrer Einwohner
00:08:42Und ihr Wohl und das ihrer Einwohner
00:08:45Nach Kräften zu fördern
00:08:46Nach Kräften zu fördern
00:08:47So wahr mir gut helfen
00:08:49So wahr mir die irdische und himmlische Gemeinde dabei helfen
00:08:54Blasphemie!
00:08:58Na ja, Sie sehen, ich habe noch viel
00:09:00Und schnell zu lernen, um diese Aufgabe zu bewältigen
00:09:05Und ich bin auf die Hilfe aller angewiesen
00:09:08Die Ziele, die ich erreichen will, die sind bekannt
00:09:13Junge Menschen müssen sich in Pfullendorf verwirklichen können
00:09:17Ja, damit sie nicht weggehen, weil es hier nichts zu tun gibt
00:09:20Und dann brauchen wir ein kluges Konzept für Kinderbetreuung und Teilzeitarbeit
00:09:26Und ich fordere die Frauen von Pfullendorf auf
00:09:29Die Gemeindepolitik aktiv mitzugestalten
00:09:32Und gemeinsam werden wir es schaffen
00:09:35Pfullendorf im guten Sinne zu modernisieren
00:09:38Ja, dann gehen wir wohl am besten gleich
00:09:40Wir wollen ja nicht stören bei der Modernisierung
00:09:42So sind Sie, Männer
00:10:02Kaum wird es anstrengend, ergreifen Sie die Flucht
00:10:05Ja, das ist der Schlüssel für den Dienstwagen
00:10:07Ja, das ist der Schlüssel für den Dienstwagen
00:10:12Das ist der Schlüssel für den Dienstwagen
00:10:30Das ist der Schlüssel für den Dienstwagen
00:10:32Den brauche ich nicht
00:10:32Ich habe ja ein Auto
00:10:33Und lange Fahrten mache ich sowieso mit der Bahn
00:10:36Der Bürgermeister von Pfullendorf hat einen Anspruch auf einen Mittelklassewagen
00:10:39Dann wird der Anspruch eben jetzt abgeschafft
00:10:41Wir verkaufen den Mittelklassewagen und führen das Geld direkt der Sozialkasse zu
00:10:45Na ja, das ist ja jetzt nicht mehr meine Entscheidung
00:10:48In diesem Sinne
00:10:50In diesem Sinne, mach's gut
00:10:51Danke, Frau Heu
00:10:58Und alles Gute
00:11:00Die Secretärin werden es jetzt wohl auch abschaffen
00:11:06Und mein Gehalt kann dann auch gleich der Sozialkasse zufließen
00:11:13Aber davon war doch überhaupt nicht die Rede
00:11:16Wenn nicht, dann werden Sie doch sicher hier eine Person Ihres Vertrauens einstellen wollen
00:11:21Aber Frau Holl, ich brauche Sie
00:11:23Wie lange arbeiten Sie denn schon auf dem Rathaus?
00:11:2724 Jahre
00:11:28Na sehen Sie
00:11:29Kann ich doch auf Ihre Erfahrung gar nicht verzichten
00:11:32Wow
00:11:36Timo
00:11:37Das ist ja total old-fashioned hier
00:11:39Aha
00:11:41Das ist also dein neues Büro
00:11:43Ja
00:11:43Sag mal, die Holl und du?
00:11:46Frau Holl
00:11:46Frau Holl
00:11:47Ihr arbeitet wirklich an diesen Steinzeitmaschinen hier?
00:11:50Ja
00:11:50Aber einer meiner ersten Amtshandlungen wird die Anschaffung neuer Technik für das Bürgermeisterbüro sein
00:11:56Aber Website habt ihr keine?
00:11:58Nein?
00:11:59Nein, kannst du die geilste Suchmaschine einsetzen
00:12:00Im Pfullendorf findet im Internet nicht statt
00:12:03Aber ich mach das für dich
00:12:04Kein Problem
00:12:05Ich hab mir da auch schon was überlegt
00:12:10Eine Wiese?
00:12:11Dorothea Auer
00:12:12Wer ist da?
00:12:12Ein Schmetterling
00:12:13Ach, das Landratsamt
00:12:15Oder sie hat eine Bienen
00:12:15Eine Bienen, Mama
00:12:16Einen Moment, bitte
00:12:17Tust du mir leid, wir reden später weiter
00:12:19Ja
00:12:19Ich hab mir überlegt, ob ich die Wahl nicht einfechten soll
00:12:29Und mit welcher Begründung?
00:12:30Ja, da müsste man natürlich eine finden
00:12:32Sie ist doch die Leiterin von der Volkshochschule gewesen
00:12:35Wenn man da alle Akten und Unterlagen durchforstet
00:12:38Ja, das hab ich auch gedacht
00:12:41Aber vielleicht ist es besser, jetzt genau hinzuschauen
00:12:43Sie wird Fehler machen
00:12:44Und gleich beim ersten Tag schlagen wir zu
00:12:46Hallo Frau Bürgermeister, hast du das Schild nicht gesehen?
00:13:08Nur für Land und Forstwirtschaft
00:13:10Ich bin dienstlich unterwegs
00:13:12Dienstlich, hier draußen?
00:13:13Wir überlegen, ob wir das Gelände da drüben kaufen
00:13:15Das gehört der Kirche
00:13:17Eben
00:13:18Die Kirche braucht Geld
00:13:19Gelegenheit ist günstig
00:13:21Willst du hier ein neues Baugebiet ausweisen?
00:13:23Keine schlechte Idee, Christian
00:13:24Wenn du den Kirchenacker näher inspizieren willst
00:13:28Ich fahr dich gern rüber
00:13:29Das Gelände ist doch ideal
00:13:32Da unten ist die Straße
00:13:34Zum Bahnhof ist es auch nicht weit
00:13:36Wasser und Strom liegen bis zu den Hofeckern
00:13:39Also die Erschließung wäre doch gar kein Problem
00:13:41Denkst du an ein Gewerbegebiet?
00:13:44Das war nur so eine Überlegung
00:13:46So eine vage Idee
00:13:47Eine vage Idee, so, so
00:13:49Wie geht's denn dir und deiner Frau so?
00:13:52Ach, weißt, wenn man mal so lange verheiratet ist
00:13:54Dann ist es egal mit wem
00:13:56Das halte ich für einen ganz blöden Show-Wi-Satz
00:13:59Aber ich kann nicht mitreden
00:14:00Ich hab's nie ausprobiert
00:14:02Und was ist mit dem Vater von Timo?
00:14:04Nix ist mit dem
00:14:05Wenn wir zwei damals zusammengeblieben wären
00:14:08Ah, mir hat's nicht gelegen
00:14:09Mir auch nicht
00:14:10Aber an deinem Vater
00:14:11Dem war unsere Familie zu arm
00:14:14Mein Papa war nur Musiklehrer
00:14:16Und deine Maria
00:14:16Hat immerhin den großen Hof mitgebracht
00:14:19Das ist alles so lange her
00:14:21Dass schon gar nicht mehr war ist
00:14:23Der Winter ist um mich
00:14:35Ich mach die Türen auf
00:14:37Lass frische Luft kommen
00:14:39Lass frische Luft kommen
00:14:42Eini ins Haus
00:14:43Der Winter ist um mich
00:14:46Ich mach die Türen auf
00:14:48Lass frische Luft kommen
00:14:51Eini ins Haus
00:14:52Nicht schlecht
00:14:53Von wem ist'n das?
00:14:54Von meinem Papa
00:14:55Ist schön, nicht?
00:14:56Das hat er mir geschenkt
00:14:57Zum zehnten Geburtstag
00:14:58Ist total schön
00:14:59Das klingt wie ein Volkslied
00:15:00Da könnten wir was draus machen
00:15:01Ja?
00:15:04Da, na, na, na
00:15:06Na, na, na, na
00:15:07Papa
00:15:08Da, da, da, da, da
00:15:09Text
00:15:10Text
00:15:12Text
00:15:13Text gibt's nicht
00:15:15Grüß Gott miteinander
00:15:20Grüß Gott, Herr Pfarrer
00:15:21Grüß Gott
00:15:22Da sehe ich aber einige
00:15:25Die sind nicht zuerst in den Gottesdienst
00:15:26Sondern gleich in die Wirtschaft
00:15:28Dass mir das nicht einreißt
00:15:30Die Ordnung ist so schon genug
00:15:34In Gefahr in unserer Stadt
00:15:35Setzen Sie sich doch zu mir hoch
00:15:37Was möchten Sie denn trinken?
00:15:39Weißbier oder lieber ein Wein?
00:15:40Darf ich Sie da in eine Brotzeit einladen?
00:15:43Bier und Weißwurst
00:15:44Bitte?
00:15:45Drei Weißwürste und ein Weißbier
00:15:47Für den Herrn Pfarrer, bitte
00:15:48Ja, gern
00:15:49Also wissen Sie, würden die
00:15:54Maria und ich
00:15:55Wir haben ein bisschen Geld zur Seite gelegt
00:15:57Das wird euch nicht allzu schwer gefallen sein
00:16:00Also wie's bei euch läuft
00:16:01Und uns gehört doch der Grund
00:16:03Der an die Kirchenäcker grenzt
00:16:04Und da würde ich halt gerne arrondieren
00:16:07Aha
00:16:08Ja, die Kirchengemeinde braucht doch Geld, oder?
00:16:11Weil ihr zu wenig spendet und opfert
00:16:13Die Orgel muss repariert werden
00:16:14Ich kann es nicht bezahlen
00:16:16Und draußen bei der Kapelle der Turm
00:16:17Da muss spätestens nächstes Jahr saniert werden
00:16:19Sonst fallen mir noch die Glocken auf den Kopf
00:16:21Ja, deshalb will ich ja auch gar nicht mit Ihnen handeln
00:16:23Ich zahle freiwillig einen anständigen Preis
00:16:26Das ist doch dann auch sowas wie eine Spende, oder?
00:16:29Mit dem Kirchenvorsteher muss ich natürlich noch reden
00:16:31Ja, der tut doch sowieso, was Sie sagen
00:16:33Genauso wie die ganze Stadt
00:16:35Die Stadt
00:16:36Wenn es mal so gewesen sein sollte
00:16:38Dann ist das jetzt vorbei
00:16:39Gott sei's geklagt
00:16:40Tempi passati
00:16:42Ich sag dir was, Meierhöfer
00:16:44Die Welt ist aus den Fugen
00:16:48Und ich sag Ihnen was, Herr Pfarrer
00:16:5020.000
00:16:52Euro, versteht sich
00:16:56Euro, versteht sich
00:16:58Na
00:17:01Piano ist Piano
00:17:04Ihr müsst leise einsetzen, wenn das Trio beginnt
00:17:06Und euch langsam steigern
00:17:07Bitte noch einmal ab dem Trio
00:17:09Ich sag Ihnen was, Herr Pfarrer
00:17:39Mama, ich hab die Website vorbereitet
00:18:06Ja, aber erst muss ich hier mit durchsagen
00:18:09Okay
00:18:11Wie planst du das mit dem Abendbrot heute?
00:18:17Hast du einen Vorschlag?
00:18:19
00:18:19Essen gehen
00:18:22Dann gibt es doch in Heiligenberg
00:18:24Diese
00:18:25Dieses Feinschmeckerlokal
00:18:27Das wäre doch was, oder?
00:18:28Ich hab keine Zeit
00:18:29Kochen kostet auch Zeit
00:18:31Kannst du schon anfangen?
00:18:33Ich?
00:18:35Ja, für mich brauchst du nichts mitmachen
00:18:36Mir reicht das da
00:18:38Ist noch was?
00:18:47Willst du jetzt für Pfullendorf eine Webseite, ja oder nein?
00:18:49Ja
00:18:50Aber nicht jetzt gleich und auf der Stelle
00:18:54Mama
00:18:55Seit du in die Politik gegangen bist, bist du langweilig und humorlos
00:18:59Bis zum nächsten Mal
00:19:01Bis zum nächsten Mal
00:19:02Bis zum nächsten Mal
00:19:04Kino-Klumpen, Jugendradio, ja was denn sonst noch alles?
00:19:33Die Gemeinde hat sowieso kein Geld
00:19:35Sie sollte lieber ein neues Gewerbegebiet ausweisen, damit endlich mehr Steuer in die Kassen kommt
00:19:40Ach du meinst, sie soll das nachholen, was du versäumt hast?
00:19:43Christa, wie redest du denn?
00:19:45Ist sowas geplant? Ich meine ein neues Gewerbegebiet?
00:19:48Sie hat mit mir jetzt nicht drüber gesprochen
00:19:49Aber sie spricht eh kaum mit mir
00:19:51Bitte schön
00:19:52Man weiß nie, wie man mit ihr dran ist
00:19:54Ja, ja
00:19:55Rätselhaft ist sie wie eine Katze
00:19:58Die Krallen hat sie jedenfalls
00:19:59Ja
00:20:00Und Sammetpfötchen
00:20:01Eine Katze ist und bleibt ein Raubtier, egal ob sie schnurrt oder schmeichelt
00:20:05Da hätten wir einen schönen Spitznamen
00:20:07Ja, und das hätte auch noch so wunderbar zu unserem Herrn Pfarrer Hund passen
00:20:11Hier lacht er, die Katze punktet
00:20:15Zuerst die Abschaffung des Dienstwagens
00:20:18Bahnfahrt nur 2. Klasse, dann hat sie alle Arbeitsessen abgeschafft
00:20:22Ab jetzt wird wahrscheinlich reihum gekocht
00:20:25Und das dreilagige Kloberbär hat sie gegen Umweltpapier eintauschen lassen
00:20:29Das ist natürlich eine ziemliche Zumutung für die gestressten Beamtenärsche
00:20:33Tja, und alles nur um Geld für ein Jugendhaus locker zu machen
00:20:36Dass sie unbedingt gegen die Mehrheit im Gemeinderat durchsetzen
00:20:39Dabei, und da ist man sich einig, ist so ein Projekt weder finanzierbar noch wünscht
00:20:42Man kann sich ja vorstellen, was in so einem Jugendhaus getrieben wird
00:20:46Die jungen Menschen sollen sich lieber in den Vereinen engagieren
00:20:50Da gibt es so Nachwuchsäure
00:20:51Na ja, die Dorothee hat immer schon voller Ideen gesteckt
00:20:55Du kannst hier einen Dorothee-Auer-Fanglub gründen
00:20:57Der Herr Lodemann wäre jetzt da
00:21:09Dr. Lodemann, danke
00:21:11Guten Tag, Herr Dr. Lodemann
00:21:14Ich beschäftige mich mit Investitionen im kommunalen Bereich
00:21:18Und nun habe ich gehört, dass Sie ein neues Gewerbegebiet erschließen wollten
00:21:22Ja, nehmen Sie doch Platz
00:21:23Danke
00:21:24Das trifft sich insofern ganz gut, als ich einen Teil meiner Firmen aus Stuttgart auslagern will
00:21:29Eben jene Teile, die nicht an den ständigen Kundenkontakt gebunden sind, Sie verstehen?
00:21:33Also eigentlich sind wir noch ganz am Beginn unserer Überlegungen
00:21:37Planung möchte ich das noch gar nicht nennen
00:21:39Woher wissen Sie das überhaupt?
00:21:43Intuition und Einfühlungsvermögen
00:21:45Ich beobachte ständig alle Bürgermeisterwahlen im Land
00:21:49Und kommt es zu einem Amtswechsel, kommt es auch zu innovativen Entscheidungen
00:21:52Und in aller Regel ist das ein neues Gewerbegebiet
00:21:55Sie kommen also aufgrund einer wagen Intuition?
00:21:59Ja, ich meine, dass Sie noch ganz am Anfang stehen, das bewerte ich positiv
00:22:01Jedem Investor ist es doch am liebsten, wenn er bei der Gestaltung seines Areals mitreden kann
00:22:06Bevor vollendete Tatsachen geschaffen sind
00:22:08Viele Städte und Gemeinden werden ihre Gewerbeimmobilien doch nur deshalb nicht los
00:22:13Weil sie einen Bedarf der Firmen vorbeigeplant haben, so ist es doch
00:22:16Und wie wollten Sie das Areal nutzen?
00:22:19Ich würde eine Diskothek bauen
00:22:20Dann würde ich eine CD-Produktion, eine Videoproduktion und ein Modeunternehmen, Frau Bürgermeisterin
00:22:27Hier im Vullendorf ansiedeln
00:22:29Außerdem plane ich ein Telefonservice-Center
00:22:31Das einen ganz großen Vorteil hätte, dass wir einer Menge Frauen neue Arbeitsplätze bieten könnten
00:22:36Denn es würde ihnen erlauben, nach individuellen Zeiten zu arbeiten
00:22:39Und wo liegt der Haken?
00:22:41Es gibt keinen Haken
00:22:43Vorausgesetzt, Sie kommen mir bei den Grundstücks- und Entwicklungskosten etwas
00:22:47Na, sagen wir Spürbarheit gegen
00:22:49Die Dunkelheit, die Sternezeit, das Schnee und die Seine
00:22:56Hier geht jetzt weg und machen bloß
00:23:00Für Sonnenschein und Freude
00:23:03Und ich komme nicht rum
00:23:21Ich habe echt überhaupt kein Geld mehr
00:23:24Und der Vater des Kindes?
00:23:26Der lässt mich total hängen
00:23:27Männer!
00:23:28Jetzt hat er es sogar geschafft, dass Ihm das Kindergeld ausgezahlt wird
00:23:31Ich sehe überhaupt keinen Pfennig davon
00:23:34Das gibt es doch nicht
00:23:35Ja
00:23:35Und wenn ich wenigstens irgendwo einen Halbtagsjob finden könnte oder so
00:23:40Oder wenn es einen Kinderhort gibt, dann könnte ich auch ganztags arbeiten
00:23:44Aber Ganztagsjobs für Frauen gibt es halt auch nicht
00:23:46Frau Mader
00:23:48Der Kinderhort ist schon in Planung
00:23:51Und Arbeitsplätze für Frauen werden wir auch noch schaffen
00:23:53Dann wird es aber wohl nichts mit dem neuen Proberamm für die Musikkapelle
00:23:56Warum denn nicht?
00:23:58Haben Sie vielleicht einen Geldscheißer?
00:23:59Vielleicht
00:24:00Sieht so aus, als wäre da plötzlich Licht am Ende des Tolles
00:24:04Kann aber auch eine entgegenkommende Lokomotive sein
00:24:07Mit der Gewerbesteuer von den Unternehmen könnten wir das Kulturzentrum finanzieren
00:24:11Und für das Jugendhaus müsste dann auch noch etwas jünger sein
00:24:14Also ich werde das Projekt dem Gemeinderat vorstellen
00:24:18Und den möchte ich sehen, wer da nicht mitzieht
00:24:20Da kann ich dir gleich einige nennen
00:24:22Na liegst du falsch, Mascha
00:24:23Bei so einem Projekt verdienen sie alle mit
00:24:25Du bist ein krankhafter Optimist
00:24:27Die Fundamentarbeiten können die Firmen aus dem Ort machen
00:24:30Im Fertigteilbau wirst du auswärtig vorgeben müssen
00:24:32Wenn du willst, lasse ich dir von meinem Baubüro den Erschließungsplan zeichnen
00:24:36Die Sitzung ist eröffnet
00:24:43Die Tagesordnung ist Ihnen zugeschickt worden
00:24:45Meine Damen und meine Herren
00:24:46Ich möchte Sie um einen Punkt erweitern
00:24:48Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes
00:24:51Einspruch
00:24:52Nach der Gemeindeordnung können Zuhörer während der Gemeinderatssitzung das Wort nicht ergreifen
00:24:58Und Sie sind nur Zuhörer
00:24:59Herr Hund
00:25:00Hochwürgen, wenn ich bitten darf
00:25:02Bisher hat zwischen der bürgerlichen und der kirchlichen Gemeinde eine große Übereinstimmung geherrscht
00:25:08Und so ist es ein guter Brauch geworden, dass der Pfarrer jederzeit das Wort ergreifen kann
00:25:12Besonders wenn es sich nicht um irgendwelche, sondern um gottwohlgefällige Entscheidungen handelt
00:25:17Und Ihre Idee, ein neues Gewerbegebiet auszuweisen, ist nicht gottwohlgefällig
00:25:21Warum nicht, Herr Hund?
00:25:25Die Ansiedlung neuer Betriebe bringt Arbeitsplätze und sie beschert der Gemeinde mehr Gewerbesteuer
00:25:30Mit der wir dann viele sicher gottwohlgefällige Investitionen im sozialen als auch im kulturellen Bereich tätigen können
00:25:37Unsere kleine Stadt ist überschaubar und hat kaum eine Kriminalität
00:25:42So etwas kann sich aber sehr schnell ändern, wenn wir unkontrolliert Leute zuziehen können
00:25:46Besonders irgendwelche dahergelaufenen Unternehmer aus Stuttgart
00:25:51Die hier vielleicht eine sogenannte Disco oder eine Videoproduktion oder was weiß ich für Teufelszeug noch bauen wollen
00:25:57Also ich muss dem Herrn Pfarrer recht geben
00:25:59Genau, die Stimme ist eines Herrn
00:26:00Wow, wow
00:26:01Also mit Wow, wow ist eine effektive Arbeit nicht möglich
00:26:04Ich werde den Punktgewerbe Neuansiedlung in nichtöffentlicher Sitzung weiterberaten
00:26:08Ja warum?
00:26:09Damit Ihnen der Pfarrer nicht mehr einflüstern kann, was Sie sagen sollen
00:26:11Versündige dich nicht, meine Tochter
00:26:13Da ist es mit ein paar Ave Maria und Gelobt seist du nicht getan
00:26:16Sie vergessen, dass ich evangelisch bin, Herr Hund
00:26:18Das kommt noch erschwerend hinzu
00:26:19Und was Sie hier machen, Frau Bürgermeisterin, das ist ganz schlechte Politik
00:26:23Sie wollen am Bürgerwillen vorbeiregieren
00:26:25Die Gemeindesatzung erlaubt mir einen solchen Punkt, bei dem Interesse diverser Bürger berührt werden
00:26:30In eine nichtöffentliche Sitzung zu verlegen
00:26:32Formal hat sie recht
00:26:34Inhaltlich auch
00:26:35Wenn ich also die Zuhörer bitten dürfte, den Saal zu verlassen
00:26:40Das wird Folgen haben
00:26:53Ich bin mal gespannt, wie das hier jetzt weitergeht, wo die Frau Auer die Volkshochschule nicht mehr leitet
00:27:00Sie wird schon eine Nachfolgerin finden
00:27:02Den Männern wäre es bestimmt am liebsten, wenn sie wieder hier schaffend ist
00:27:06Die Männer
00:27:07Die sind doch bloß deshalb so fruchtig
00:27:10Weil sie merken, dass auf dem Rathaus jetzt auch Politik für uns Frauen gemacht wird
00:27:15Und weil sie sich von einer Frau nichts sagen lassen wollen
00:27:18Na, deiner hat man dir doch sowieso nichts zu sagen
00:27:20Manchmal schaut er ganz dreck unter dem Tisch vor
00:27:23Ich bin halt schon so weit, wie ihr alle noch kommen wollt
00:27:26Sag mal, Maria
00:27:29Warum hat dein Mann denn eigentlich die Kirchenäcker so teuer gekauft?
00:27:37Ich weiß auch nicht
00:27:38Vielleicht will er so unauffällig für die Orgel spenden
00:27:43Naja
00:27:43Aber eigentlich sind sie doch ziemlich wertlos, oder?
00:27:47Na, so wertlos dann auch wieder nicht
00:27:49Wieso?
00:27:52Und jetzt, wo die Bürgermeisterin dort das neue Gewerbegebiet ausweisen will
00:27:55Was?
00:27:56Ein neues Gewerbegebiet?
00:27:58Warum denn jetzt das?
00:27:59Betriebe in die Stadt zu bringen
00:28:01Damit die Frauen Arbeit finden
00:28:03Das wäre allerdings eine gute Idee
00:28:04Ja, sowas nenne ich moderne Frauenpolitik
00:28:06Siebenmal leer schlucken, dann geht der Hickser weg
00:28:09Ja, aber dann
00:28:11Dann werden ja die Äcker Bauland
00:28:14Jetzt nimm einen Würfelzucker
00:28:17Der Papst Pius XII hat seinen chronischen Schluckauf damit wegbekommen
00:28:21Auf ärztlichen Rat von Professor Sauerbrock
00:28:24Bauland ist noch nicht erst Bauerwartungsland
00:28:26Die Luft anhalten
00:28:27Und Arm in die Höhe
00:28:29Wenn
00:28:30Wenn das der Herr Pfarrer gewusst hätte
00:28:33Dann hätte er dem Verkauf von den Kirchenäckern
00:28:36An euch bestimmt nicht zugestimmt
00:28:39Und dann
00:29:09Was wird das denn?
00:29:20Eierschalen-Omelette.
00:29:21Warum kommst du denn nicht heim?
00:29:23Ist das jetzt auf eine Art, einen Gottesmann hungern zu lassen?
00:29:27Außerdem bist du betrunken.
00:29:28Leicht angeschickert, vielleicht.
00:29:31Mehr aber auch nicht.
00:29:33Übrigens habe ich vorgekocht.
00:29:35Schalbshaxenfleisch.
00:29:38Das mögen Sie doch so gern.
00:29:40Sie hätten es bloß schnell aufwärmen müssen.
00:29:44Und warum sagt man mir das nicht?
00:29:46Das habe ich Ihnen gesagt, Hochwürgen.
00:29:49Aber Sie hören mir ja nie richtig zu.
00:29:53Sag mal, warum haben Sie denn eigentlich die Kirchenäcker verkauft?
00:29:58Weil sie nichts wert sind und weil der Preis gestimmt hat.
00:30:00Also das glaube ich nur wirklich nicht.
00:30:02Glaub du an den lieben Gott und kümmere dich nicht um solche Sachen.
00:30:05Der Meierhofer hat genug Geld.
00:30:08Und bald wird er noch viel mehr haben.
00:30:12Die Gemeinde will genau auf dem Gelände ein neues Gewerbegebiet ausweisen.
00:30:20Wie bitte?
00:30:25Dass der Meierhofer das allerdings gewusst hat.
00:30:28Immerhin ist er ein paar Jahre mit der Dorothee gegangen.
00:30:34Und alte Liebe rostet nicht, sagt man ja.
00:30:39Wie?
00:30:40Du kannst den Topf vom Herd nehmen.
00:30:44Jetzt schmeckt es mir nicht mehr.
00:30:45Jetzt sind Sie zu weit gegangen, Frau Bürgermeister.
00:31:12Sie haben dem Meierhofer Kraft Ihres Amtes einen Vorteil verschafft.
00:31:16Auf Kosten der Kirche.
00:31:19Was habe ich?
00:31:20Ich werde ein Amtsenthebungsverfahren gegen Sie beantragen.
00:31:22Ein Impeachment-Verfahren.
00:31:24So etwas macht man beim amerikanischen Präsidenten.
00:31:27Bei uns strengt man ein Disziplinarverfahren an, Herr Pfarrer.
00:31:29Aber dürfte ich jetzt endlich erfahren, warum es eigentlich geht?
00:31:32Weil Sie dem Meierhofer meine Äcker, das heißt das Gelände der Kirche, billig zugeschustert haben,
00:31:36damit er es dann teuer als Bauland an die Gemeinde verkaufen kann.
00:31:39Das kostet Sie Ihr Amt.
00:31:41Und für Ihren ehemaligen Liebhaber-Komplizen können Sie ausrichten,
00:31:44dass er vom Heiligen Abendmahl ab jetzt ausgeschlossen ist.
00:31:47Keine Vergebung der Sünden, kein Einzug ins Paradies.
00:31:52Herr Meierhofer, bitte.
00:31:54Der Herr Meierhofer.
00:32:02Grüß dich, Dorothy.
00:32:03Grüß dich, Christian. Setz dich.
00:32:06Oha, da bleibe ich vielleicht besser stehen.
00:32:11Du hast dir die Kirchengrundstücke unter den Nagel gerissen.
00:32:15Ach, das weißt du schon.
00:32:17Hättest du sie auch gekauft, wenn ich dir nicht erzählt hätte,
00:32:20dass wir da draußen ein neues Gewerbegebiet ansiedeln wollen?
00:32:23Wenn ich ganz ehrlich sein soll...
00:32:25Das wäre nicht schlecht.
00:32:27Ja, so gut, ich gebe es zu natürlich nicht.
00:32:30Und du hast gewusst, in was für eine Lage du mich bringst.
00:32:34Also darüber habe ich ehrlich gesagt nicht nachgedacht.
00:32:38Jetzt stehe ich genauso geldgierig da wie die meisten Politiker.
00:32:42Und dafür haben mich die Bürger nicht gewählt.
00:32:45Stimmt's, Frau Holl?
00:32:46Der Herr Lodemann möchte Sie sprechen.
00:32:47Wo ist er?
00:32:48Am Telefon.
00:32:49Dann stellen Sie doch durch.
00:32:50Ja, sofort.
00:32:53Was mache ich eigentlich hier?
00:33:02Ich glaube, ich bin die größte Fehlbesetzung des Jahrhunderts.
00:33:05Aua.
00:33:06Guten Tag, Herr Lodemann.
00:33:08Ha, das hören Sie.
00:33:10Das stimmt.
00:33:10Ich bin richtig schlechter Laune.
00:33:12Ich krieg's gerade hochwirken.
00:33:19Das ist aber mal überraschend.
00:33:20Warum machen Sie denn das hochwirken?
00:33:36Wenn ich gesündigt habe, komme ich heute noch zu weit.
00:33:39Ich muss nur drüber nachdenken.
00:33:41Mir fällt nichts ein.
00:33:42Oh, Himmelsbeind, hochwirken.
00:33:46Sagen Sie mir doch, was ich getan habe.
00:33:48Sagen Sie mir doch, was ich getan habe.
00:33:49Was?
00:33:50Was?
00:33:51Was?
00:33:52Was?
00:33:53Was?
00:33:54Was?
00:33:55Was?
00:33:56Was?
00:33:57Was?
00:33:59Was das denn?
00:34:00Was gränzt dir an Hausfriedensbruch?
00:34:02Christian, versündige dich nicht.
00:34:04Das hat er schon.
00:34:05Und wer sich gegen die Kirche versündigt, der hat sich dem Teufel verschrieben.
00:34:10Der hat sich dem Teufel verschrieben.
00:34:12Du hast dich auf Kosten der Heiligen Kirche bereichert.
00:34:14Deswegen habe ich den Segen von deinem Haus genommen.
00:34:16Jetzt sieh zu, wie weit du kommst ohne den Segen der Kirche.
00:34:21Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter.
00:34:25Was soll das sein, ha? Die Inquisition?
00:34:29Muss ich mir jetzt meine Geschäfte vom Pfarrer abbringen?
00:34:33Das bringst du wieder in Ordnung.
00:34:36Oder ich mache es selber.
00:34:40Das bringst du wieder in Ordnung.
00:34:58Hallo?
00:34:59Timo?
00:35:01Ich koche was.
00:35:02Tut mir leid, ich muss weg.
00:35:04Schade.
00:35:05Dabei gibt es meinen berühmten Spaghetti al Pesto.
00:35:08Und Salat habe ich auch gekauft, knackfrisch und biologisch einwandfrei.
00:35:12Was hast du eigentlich vor?
00:35:15Ich bin in die Oper nach Stuttgart eingeladen.
00:35:17Von wem?
00:35:19Kennst du nicht? Dr. Lodemann.
00:35:22Mama, vielleicht könntest du mal mit Susanne reden.
00:35:28Ich?
00:35:29Ja, du bist auch eine Frau.
00:35:31Danke, dass du mich daran erinnerst.
00:35:32In letzter Zeit war ich mir da nicht mehr so sicher.
00:35:37Aber ich finde, du musst Susanne schon selber von dir überzeugen.
00:35:45Argumente hast du doch.
00:35:46Du bist nicht gut, Maria.
00:36:04Das wirst du dir denken können, dass ich dich nicht gewählt habe.
00:36:06Hat aber trotzdem gelangt.
00:36:09Und jetzt bin ich doppelt froh.
00:36:10So, so.
00:36:10Beim Ludwig Tannhäuser hätte es solche Mauscheleien nicht gegeben.
00:36:17Und wenn du meinst,
00:36:18dass du damit am Ende bei meinem Mann doch noch landen kannst, dann hast du...
00:36:21Maria, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
00:36:23Der passt zu niemandem besser als zu dir.
00:36:28Wie meinst du jetzt das?
00:36:32Du musst den Warte halten!
00:36:33So, und deinem Christian kannst du sagen,
00:36:41wenn er der Gemeinde die Kirchenäcker nicht zum gleichen Preis verkauft,
00:36:44den er der Kirche bezahlt hat,
00:36:46dann wird aus dem Gelände ganz bestimmt niemals Bauland.
00:36:49Denn da haben wir noch ganz andere Möglichkeiten.
00:36:51Ja, aber...
00:36:51Kein Aber.
00:36:52Aber doch Aber.
00:36:54Ich denke, ihr zwei habt das miteinander ausgemauschelt.
00:36:56Dein saubere Christian hat das ausgemauschelt.
00:36:58Und zwar ganz mit sich allein.
00:37:00So, und jetzt muss ich.
00:37:03Wennst willst, können wir zum Notar gehen.
00:37:10Wir?
00:37:10Wer wir?
00:37:11Du und ich?
00:37:12Ja, freilich.
00:37:14Er hat es ja mit meinem Geld gekauft.
00:37:16Und er hat es auf meinen Namen im Grundbuch eintragen lassen.
00:37:21Sowas müsstest du doch wissen.
00:37:23Das macht man doch auf dem Rathaus.
00:37:26Ich möchte den Segen der Kirche wieder im Haus haben.
00:37:33Ganz Stuttgart beneidet mich um ihre charmante Begleitung.
00:37:41Gehören solche Übertreibungen zu Ihrem Beruf?
00:37:44Nein.
00:37:49Ich habe den Segen der Kirche für unser Haus verloren,
00:37:51aber ich habe alles getan, um ihn wiederzugewinnen.
00:37:53Ein reuiger Sünder ist dem Herrn lieber als hundert Gerechte.
00:37:57Ich habe dafür gesorgt, dass mein Mann keine gewinnbringenden Geschäfte mit den Kircheneckern tätigen konnte.
00:38:03Gelobt sei Jesus Christus.
00:38:05In Ewigkeit.
00:38:06Amen.
00:38:07Das war klug und gottgefällig, meine Tochter.
00:38:09Und wie hast du es gemacht?
00:38:11Ich habe sie der Gemeinde für den gleichen Preis überlassen,
00:38:14den mein Mann an die Kirche bezahlt hat.
00:38:16Und jetzt bitte ich um eine angemessene Buße,
00:38:18und dann möchte ich die geweihten Devotionalien zurück.
00:38:20Was hast du gemacht?
00:38:24Du hast die Kirchenecker verkauft, ohne vorher mit mir darüber zu reden?
00:38:28Wer weiß, was die Katz damit vorhat?
00:38:30Ja, wer kennt ihn denn schon, diesen dubiosen Großinvestor?
00:38:34Kein Mensch würde hinter Ihnen eine kleine Dorfbürgermeisterin vermuten.
00:38:39Ich bin keine kleine Dorfbürgermeisterin.
00:38:41Ich bin eine richtige Bürgermeisterin.
00:38:43Denn Pfullendorf ist kein Dorf, Pfullendorf ist eine Stadt.
00:38:45Jetzt habe ich mich auf eine Nessung gesetzt.
00:38:48Wie kann ich das nur wieder gut machen?
00:38:49Mit hohen und soliden Investitionen in unseren neuen Gewerbepark.
00:38:54Wie fanden Sie die Aufführung?
00:38:56Wunderbar.
00:38:58Aber die Supernistin, die hat in der Höhe ganz schön gewackert.
00:39:04Darum hat hier auch die Schlussarie einfach einen Oktav tiefer gesungen.
00:39:08Ist nicht wahr.
00:39:09Können Sie mir glauben.
00:39:11Also in Musik kenne ich mich aus.
00:39:13Hört sich ganz so an.
00:39:14Aber wo haben Sie das gelernt?
00:39:16Mein Papa war ein Musiklehrer.
00:39:20Und dann habe ich drei Jahre Gesang studiert in Augsburg.
00:39:23Das hätte aber am Ende nur für den Chor gereicht.
00:39:25Und ich wollte natürlich Solistin werden.
00:39:28Unbedingt.
00:39:29Etwas anderes kann ich mir bei Ihnen auch gar nicht vorstellen.
00:39:31Ich habe mir gedacht, wenn wir von der Gemeinde für einen Quadratmeter 40 Euro kriegen,
00:39:36dann sind es 3,8 Millionen und die stecke ich in Aktien.
00:39:39Lauter Blutschips.
00:39:40Wir kriegen genau das, was du an die Kirche bezahlt hast.
00:39:43Hä?
00:39:44Alles andere wäre Sündengeld.
00:39:46Ich habe das genau mit der Dorothee besprochen.
00:39:48Komisch, nur der Herr Pfarrer scheint sich nicht so recht darüber zu freuen.
00:39:51Was hast du?
00:39:52Die Grundstücke an die Gemeinde verkauft.
00:39:55Das ist doch genau das, was du...
00:39:56Schau mal, Christian!
00:39:58Versündige dich nicht nochmal.
00:40:08Weiber, wie oft habe ich dir gesagt, lass die Finger vom Geld, davon verstehst du nichts.
00:40:13Es ist aber mein Geld.
00:40:15Das ist ja wieder meine günstige Gelegenheit, dass du mir das reindrückst.
00:40:18Ich kann dir schon sagen, warum der Herr Pfarrer so sauer ist.
00:40:26So?
00:40:26Ja.
00:40:28Jetzt, wo die Dorothee einen Investor für die Grundstücke hat,
00:40:30da hätte er das Geschäft natürlich lieber selber gemacht.
00:40:33Die Kirche hat einen großen Magen, kann Geld und gut ganz gut vertragen.
00:40:37Das hat der Luther gesagt.
00:40:38Und der war immer der schlimmste Feind unserer Kirche.
00:40:40Ja.
00:40:41Gleich nach der Dorothee, gell?
00:40:43Sie kriegen das Gelände also tatsächlich für diesen Betrag?
00:40:46Ja.
00:40:46Ich kann Ihnen also einen fairen Preis machen.
00:40:51Ich wollte nämlich zuerst gar nicht mehr.
00:40:53Aber wenn die Dinge so stehen, dann...
00:40:57Was ist das?
00:41:00Ein Vorvertrag.
00:41:02Also so etwas wie eine Vereinbarung auf eine zukünftige Zusammenarbeit.
00:41:06Bitte.
00:41:06Bedenken Sie, meine Damen und Herren, eine Disco würde die Jugend aus der ganzen Umgebung nach Pfullendorft ziehen.
00:41:18Und mit ihr den Atheismus, voreheliche Unzucht und eine übermäßige Hemmungslosigkeit.
00:41:24Nennen wir das Gottdienen?
00:41:25Und was gibt es Schöneres für junge Menschen, als am Samstagabend sich so richtig auszutoben?
00:41:31Die Sau rauszulassen bei Musik und Tanz.
00:41:33Ein Tanz ums goldene Kalb, aber nicht im alten Palästina.
00:41:37Nein, hier bei uns in Pullendorf.
00:41:39Nennen wir das Gottdienen?
00:41:41Und das Versprechen Arbeitsplätze.
00:41:43Arbeitsplätze insbesondere für Frauen zu schaffen.
00:41:46Ja, da fragen wir doch mal, was das für Arbeitsplätze sind.
00:41:48Wollen wir, dass unsere Frauen und Mädchen in Tanzlokalen bedienen, wo die Moral an der Garderobe abgegeben wird?
00:41:54Wir schreiten zur Abstimmung.
00:41:55Wer für den Plan ist, wie ihn die Verwaltung vorgelegt hat, den bitte ich um das Handzeichen.
00:41:59Ich weiß, dass ihr der Versuchung des Widersachers nicht erliegen werdet.
00:42:04Der Plan ist mehrheitlich angenommen.
00:42:11Ein Magengeschwür.
00:42:13Ich kriege ein Magengeschwür.
00:42:15Alles hat sich gegen mich verschwört.
00:42:18Verschworen.
00:42:19Gott hat den Heiligen Geist aus Pullendorf abgerufen.
00:42:23Nun ist aber gut.
00:42:25Ist doch gar nichts passiert.
00:42:26Aber alles, was passieren wird, kündigt sich an.
00:42:29So, Damm und Komao in unserer braven Stadt.
00:42:32Also das wird ja richtig interessant.
00:42:33Ja.
00:42:35Zuerst ziehen wir die Gräben zur Entwässerung des Geländes.
00:42:39Dann werden die Versorgungsleitungen gelegt und die Planierungsarbeiten für die Straßen begonnen.
00:42:43Wenn das Wetter mitspielt, sind die Fundamente innerhalb einer Woche fertig.
00:42:48Hier soll die Disco entstehen und da die Produktionsstätten für die CDs und Videos.
00:42:56Dort links wird das neue Dienstleistungs- und Telefonservice-Center hinkommen.
00:43:00Dann gibt es auf weitere Anfragen eine Schuhfabrik, ein Grafikzentrum und eine Niederlassung für einen Lieferanten von Landwirtschaftsbedarf.
00:43:07Und das ist alles sicher?
00:43:08Ja, bis jetzt sind es nur Anfragen, aber die Verhandlungen laufen sehr gut.
00:43:12Der Hauptinvestor, dieser Lodemann.
00:43:14Der Dr. Lodemann.
00:43:15Ja, Dr. Lodemann.
00:43:17Haben wir da so etwas wie eine Bankauskunft einkommen?
00:43:19Bitte?
00:43:20Sicher haben Sie das gemacht, Frau Bürgermeister.
00:43:22So etwas macht man doch immer.
00:43:23Herr Tote, ich meine Frau Auer.
00:43:26Kennt Herrn Dr. Lodemann persönlich?
00:43:27So muss er jetzt doch keine Bankauskunft, Peter.
00:43:30Die nettesten Leute haben oft am wenigsten Geld.
00:43:32Christian, muss das sein?
00:43:34Das war eine amtliche Anfrage, Frau Bürgermeister.
00:43:36Ach, vergiss es.
00:43:43Und Sie haben wirklich alles versucht, um den Herrn Lodemann zu erreichen?
00:43:47Die Sekretärin behauptet, er sei im Ausland.
00:43:50Er wird sich sofort melden, wenn er zurück ist.
00:43:54Ich habe es geschafft.
00:43:56Wunderbar.
00:43:56Großartig.
00:43:58Ist ja ein Wahnsinn.
00:44:00Was hast du geschafft?
00:44:01Ich habe sie angehufen.
00:44:03Wir hatten ein gutes, wirklich intensives Gespräch.
00:44:05Gratuliere, Timo.
00:44:07Und um mir das zu sagen, bist du hierher gekommen?
00:44:09Ja.
00:44:09Nein.
00:44:10Ich muss doch den ICE um 43.15 Uhr, 15.43 Uhr in Ulm erwischen.
00:44:15Fährst du mich schnell?
00:44:19Ich komme dir auch mit der Website entgegen.
00:44:21Danke.
00:44:22Mama.
00:44:23Susanne wartet auf mich in Stuttgart.
00:44:25Ich habe es ihr fest versprochen.
00:44:29Bitte.
00:44:33Also, fangen wir los.
00:44:38Ich muss noch tanken.
00:44:39Und den ICE bringe ich auch noch nach Pullendorf.
00:44:50Ihr habt euch also wirklich versöhnt?
00:44:52Henningsen ist zu seiner Ex-Freundin zurückgegangen.
00:44:57Und jetzt hat sie Liebeskummer.
00:44:58Hä?
00:44:59Und du fährst hin, um sie zu trösten?
00:45:02Nö.
00:45:03Und warum triffst du sie dann?
00:45:04Mama.
00:45:05Wir können doch nicht einfach so auseinanderlaufen.
00:45:08Wir wollen gute Freunde bleiben.
00:45:10Ach, Kind.
00:45:11So was hat noch nie funktioniert.
00:45:15Du fährst also hin, um eure Trennung zu besiegeln?
00:45:19Ja.
00:45:21Hier.
00:45:22Ich finde...
00:45:23Also, ich finde, das hat Stil.
00:45:24Wir telefonieren.
00:45:39Grüß Gott, Frau Bürgermeister.
00:45:40Ach, Tag, Frau Marder.
00:45:42Wie geht's Ihnen denn?
00:45:42Tag, geht's so.
00:45:43Ich war übrigens auf dem Jugend- und Arbeitsamt.
00:45:45Und das mit dem Kindergeld, das geht in Ordnung.
00:45:47Das wird Ihnen zugeschickt.
00:45:49Und dann wegen dem Job, wo hab ich den Zettel?
00:45:52Da müssen Sie anrufen.
00:45:54Da.
00:45:55Da ist er.
00:45:56Da können Sie in der Küche halbtags helfen.
00:45:59Ein Café Kurz, drüben in Oberer Bühl.
00:46:01Das kenne ich.
00:46:04Das würde ich unheimlich gerne machen.
00:46:05Dann rufen Sie an.
00:46:06Ich telefoniere auch noch mal.
00:46:08Vielen Dank.
00:46:09Das vergesse ich Ihnen nie.
00:46:10War ja keine Mühe.
00:46:11Hier hätten sich andere nicht gemacht.
00:46:13Dann rufen Sie an.
00:46:43Kann ich Ihnen helfen?
00:47:03Kein Benzin.
00:47:11Ist ihr wohnen in einem vollen Dorf?
00:47:13Dann kennen Sie doch ganz bestimmt die Bürgermeisterin.
00:47:20Nicht sehr gut, leider.
00:47:23Leider? Wieso denn leider?
00:47:26Man kennt sich ja kaum selber und die Bürgermeisterin, die gibt mir immer wieder Rüssel auf.
00:47:35Aber wieso fragen Sie?
00:47:38Keine seltsame Person, diese Bürgermeisterin.
00:47:42Finden Sie?
00:47:42Hat man mir gesagt.
00:47:44Wer?
00:47:47Der Heilige Geist.
00:47:50Ich hab's gewusst. Ich hab's gewusst.
00:47:54Ich dank der Herr. Von Anfang an hab ich's gewusst.
00:47:56Ich hab noch nicht alles abgesichert, aber er scheint einem ganz schlimmen Finger auf den Leim gegangen zu sein.
00:48:02Was heißt hier IHR?
00:48:03Sie ist ihm auf den Leim gegangen. Sie ganz allein. Aber jetzt ist sie fällig.
00:48:07Ach, also langsam, langsam, Herr Pfarrer. Natürlich ist dieser Mann ein Blender. Auf den fällt seine kleine, unbedarfte Bürgermeisterin natürlich schneller.
00:48:14Boah, die Tochter sieht aber köstlich aus. Haben Sie die selber gemacht?
00:48:23Ja, natürlich. Dann gleich noch die Schlagsahne.
00:48:27Oh, nicht für mich. Ich muss auf meine Linie achten. Aber der Herr Pfarrer hätte doch ganz bestimmt gerne...
00:48:32Nein, nein. Dem seine Galle verträgt sowas nicht.
00:48:41Irgendwann schmeiß ich sie raus.
00:48:43Warum denn?
00:48:43Ich hab überhaupt keine Galle mehr.
00:48:47Also, ich find deine Margarete ganz toll.
00:48:50Sie hat die Aua, diese Katz gewählt. Das allein wär schon Grund genug, sie rauszuschmeißen.
00:48:55So viel zu deinem Demokratieverständnis.
00:48:59Also, ich denke, wir sollten deine Bürgermeisterin schon über meine Recherchen informieren.
00:49:04Informieren? Sie muss von ihr Mamm zurücktreten und zwar sofort?
00:49:07Dieser Katz, breche ich persönlich. Das kann ich eigenhändig, wenn es sein muss.
00:49:13So wie Jesus die Kaufleute aus dem Tempel geprügelt hat, so werde ich diese Frau aus dem Rathaus prügeln.
00:49:18Du könntest sie natürlich auch vor dem Kirchentor an den Pranger stellen oder als Hexe verbrennen lassen.
00:49:24Kommt auch ganz gut.
00:49:25Schade, dass diese Zeiten vorbei sind.
00:49:26Also, so richtig gottgefällig kann dein Hass ja nicht sein.
00:49:29Das ist kein Hass. Das ist mein berechtigter, heiliger Zorn.
00:49:33Hochwürden! Was kann ich für Sie tun?
00:49:34Entschuldigung, der Doppelgermeister telefoniert gerade noch.
00:49:37Das ist mir egal.
00:49:38Wenn, die gehen Ihnen heute noch zu.
00:49:41Also, einen Rest von Höflichkeit muss ich auch von Ihnen verlangen können, Herr Pfarrerhund.
00:49:45Das geht einfach zu weit. Ich ruf Sie gleich wieder.
00:49:47Am besten, Sie packen gleich Ihre sieben Sachen und verlassen noch in dieser Stunde das Rathaus.
00:49:50Ach ja. Dann werden Sie mir auch sicher gleich sagen, warum.
00:49:53Sie haben dem Widersacher alle Tore unserer Stadt weit aufgesperrt.
00:49:57Ihm und all den Lastern, mit denen er unsere schöne kleine Stadt vergilten will.
00:50:01Das ist doch Quatsch. Herr Lodemann ist ein seriöser Geschäftsmann.
00:50:04Na, das sieht aber nicht danach aus.
00:50:06Was wollen Sie denn hier?
00:50:10Sie?
00:50:11Das ist mein Bruder Tillmann aus München.
00:50:12Er ist Journalist.
00:50:13Und er hat professionelle Recherchen über Ihren sauberen Herrn Lodemann angestellt.
00:50:17Das ist ein Komplott. Ich glaube Ihnen kein Wort.
00:50:19Sie wissen es. Sie wissen es.
00:50:20Ich weiß, Herr Pfarrer.
00:50:21Ich weiß, Herr Pfarrer. Das ist eine Unterstellung.
00:50:23Aber wir können doch das gemeinsam überprüfen.
00:50:25Ich finde, ihr solltet miteinander reden.
00:50:37Ich finde das nicht.
00:50:39Ich auch nicht.
00:50:39Na bitte. Ganz normale Firma.
00:50:59Was ist denn hier los?
00:51:20Von verstehst du nichts.
00:51:25Hallo.
00:51:25Grüß dich.
00:51:27Du, Herr, wir haben jetzt diesen Termin mit dem Lodemann.
00:51:31Heute?
00:51:32Ja, sicher.
00:51:33Ich schau mal. Nehmen Sie Platz.
00:51:36Kommen Sie bitte mit.
00:51:42Hier.
00:51:45Bitteschön.
00:51:46Danke, bitte.
00:52:08Dr. Lodemann
00:52:38Dr. Lodemann
00:53:08Dr. Lodemann
00:53:38dass dieser Lodemann den Löwenanteil an den Flächen erhält?
00:53:41Natürlich nicht.
00:53:42Sie haben ja nicht gewusst, was für Geschäfte dieser Mann...
00:53:44Was nützt mir das? Nein, nein, ich darf mir nichts vormachen.
00:53:47Ich bin geliefert.
00:53:48Also ich gehe zu Fuß.
00:53:51Wir wohnen im neunten Stock, Herr Pfarrer.
00:53:53Untertitelung des ZDF, 2020
00:54:23Du hast mich im Stich gelassen.
00:54:45Was ist denn mit dir los?
00:54:48Der Herr hat zwei Schweißfliegen mit einer Klappe geschlagen.
00:54:53Frau Bürgermeisterin muss ihren Hut nehmen
00:54:55und der saubere Herr Lodemann hat einen fraglichen Vertrag,
00:54:58den der Gemeinderat überhaupt nicht abgesignet hat.
00:55:05Besser konnte es gar nicht kommen.
00:55:08Zigarette aus.
00:55:10Ich habe immer gewusst, dass das weibliche Gehirn für große Aufgaben überhaupt nicht geschaffen ist.
00:55:14Hochmut kommt vor dem Feuer, Herr Pfarrer.
00:55:17Nur Schlangen und Frauen haben gespaltene Zungen.
00:55:22Ich werde meine Schäfchen im Gemeinderat zusammenrufen
00:55:25und dafür sorgen, dass diese Natter sich in den hintersten Winkel von Follendorf verkriechen muss.
00:55:33Weißt du, was du bist?
00:55:34Ein verbohrter Misanthrop.
00:55:42Ein frauenfeindlicher,
00:55:45machtgeiler,
00:55:47eingebildeter, alter Pfaffe.
00:55:51Deine Nächstenliebe,
00:55:52die hast du wohl im Priesterseminar vergessen.
00:55:55Sag mal, siehst du denn nicht, dass die Frau leidet?
00:55:57Versündige dich nicht.
00:55:59Was große Leidensinn haben unsere Märtyrer bewiesen.
00:56:02Willst du Dorothee auch etwa mit denen vergleichen?
00:56:06Ach, mit dir kann man doch überhaupt nicht reden.
00:56:10Ein selbstgerechtes Arschloch warst du schon immer.
00:56:13Und jetzt wirst du auch noch zum Pharisäer.
00:56:15Noch ein Wort.
00:56:17Und du fängst eine Links-Rechts-Kombination,
00:56:18das dir Hören und Sehen vergeht.
00:56:20Du hast doch wieder so eine alte Geschichte.
00:56:22Du hast doch damals das Boxen nur gelernt,
00:56:24damit du mir auf die Fresse hauen kannst.
00:56:26Stimmt.
00:56:27Mit Reden ist man gegen dich ja nicht angekommen.
00:56:30Leck mich.
00:56:36Und was wird das jetzt?
00:56:37Ich nehme mir ein eigenes Zimmer.
00:56:41Du verdrängst mir zu viel Luft.
00:56:57Das Leben ist eine Hühnerleiter.
00:57:01Kurz und beschissen.
00:57:03Das ist richtig.
00:57:05Und Sie haben das sehr gut ausgedrückt.
00:57:12Was hat Sie denn so hart getroffen?
00:57:14Die Ignoranz des Bürgermeisters und des Gemeinderats.
00:57:17Ich bin Kulturamtsleiter der Stadt Amtsburg.
00:57:33Wissen Sie, was die größte Leistung meiner bisherigen Laufbahn war?
00:57:37Ich hätte das Europäische Festival für Volksmusik in die Mauern meiner Stadt geholt.
00:57:41Ein Festival?
00:57:42Er hat einen Wahnsinnsgewinn gemacht.
00:57:45Die Sponsoren sind schon Schlange gestanden.
00:57:47Und ganz Europa hätte auf Amtsburg geblickt.
00:57:50Das klingt gut.
00:57:51Ja, die Gemeinderat war zu blöd, um diese Chance zu ergreifen.
00:57:54Wisst ihr was?
00:57:55Alle Bürgermeister und alle Gemeinderäte gehören auf dem Mondgeschoss.
00:58:00Vorsicht, Gemeinderäte vielleicht.
00:58:02Ach, ist egal.
00:58:03Ist egal.
00:58:05Ist egal.
00:58:09Wir hätten ein eigenes Lied gebraucht, um am Wettbewerb teilzunehmen.
00:58:13Aber es gibt kein Lied.
00:58:15Lächerlich.
00:58:21Gut gemacht.
00:58:25Haben Sie die allein getrunken?
00:58:47Quatsch.
00:58:49Das war Gernot Kümmerling.
00:58:50Ein Omen ist Omen.
00:58:52Der Kulturamtsleiter, der hat es auch nicht leicht.
00:58:54Ich hätte gern noch einen Whisky.
00:58:55Trinken Sie einen mit?
00:58:56Ja, gern.
00:58:57Zwei Whisky.
00:58:59Haben Sie so etwas schon mal erlebt?
00:59:02Dass man so total versagt?
00:59:07Aber sowas von total.
00:59:10Das eine oder andere würde mir da schon anfallen.
00:59:15Ach, jetzt beruhigen Sie sich.
00:59:16Das gibt doch bestimmt einen Weg.
00:59:20Dass man sich lang Menschen so täuschen kann.
00:59:22Ja, das kann doch jedem passieren.
00:59:23Ja, bei mir darf das nicht passieren.
00:59:25Nicht in meiner Position.
00:59:26Ich habe die Verantwortung.
00:59:27Ich habe die Verantwortung für die ganze Stadt.
00:59:29Mein Vater hat immer gesagt, nur wer nicht arbeitet, macht keine Fehler.
00:59:41Ihr Vater.
00:59:43War Ihr Vater auch der Vater von Ihrem Bruder, nicht?
00:59:46Ich meine, Vater vom Pater Tobias.
00:59:49Das lässt sich allerdings nicht leugnen.
00:59:51Hätten Sie Lust zu tanzen?
00:59:59Jetzt?
01:00:02Glauben Sie im Ernst, ich habe jetzt Lust zu tanzen?
01:00:04Ja, aber irgendwie müssen Sie doch den Alkohol wieder abbauen.
01:00:16Sie sind frech.
01:00:18Dieser Lodemann hat Sie ganz fies reingelegt.
01:00:21Und der Vorteil ist eine falsche Tatsache.
01:00:23Das Ganze ist sowieso sittenwidrig.
01:00:24Ich hätte es merken müssen, wenn ich nicht immer nur das Beste von den Menschen annehmen würde.
01:00:28Und mir auch.
01:00:29Wenn man so gestrickt ist, darf man einfach keinen Abend annehmen.
01:00:32Ist das eigentlich Humba, was wir hier tanzen?
01:00:34Ja, samba ist es nicht.
01:00:36Und Ihr Bruder, der sitzt jetzt oben in seinem Zimmer im neunten Stock und dreht an dem Strick, den er mir morgen um den Hals legen will.
01:00:43Handwerklich ist er äußerst ungeschickt.
01:00:45Ich glaube, es ist Tango.
01:00:58Man kann das heute ja auch so sehen, wenn das alles nicht passiert wäre,
01:01:01dann würden wir jetzt ganz bestimmt nicht zusammen tanzen.
01:01:05Aber wenn ich damit alles rückgängig machen könnte, würde ich gerne darauf verzichten.
01:01:11Das ist Quatsch.
01:01:13Nein.
01:01:15Stimmt ja überhaupt nicht.
01:01:17Nein.
01:01:18Nein?
01:01:19Nein.
01:01:19Ich habe einen Menschenblenden vertraut.
01:01:48Ich weiß, das war ein Fehler.
01:01:50Ich bin ja auch bereit, dafür die Konsequenzen zu ziehen.
01:01:53Wir wollen nur noch den einen Satz hören.
01:01:55Ich trete zurück.
01:01:56Ich will, wenn er tat wohl so.
01:01:58Es ist eben ein Unterschied, ob man Musikunterricht an der Volkshochschule gibt oder meinetwegen auch ein schönes Heimatlied dichtet oder ob man eine ganze Stadt regieren muss.
01:02:06Moment, können Sie das bitte noch einmal sagen?
01:02:08Zweimal predigt der Pfarrer nicht.
01:02:09Ich sage es noch einmal.
01:02:11Sie haben uns ganz böse reingehört.
01:02:13Wir hätten ein eigenes Kind gebraucht, um am Wettbewerb teilzunehmen.
01:02:16Aber es gibt kein Lied.
01:02:18Lächerlich.
01:02:19Das war eine der Voraussetzungen.
01:02:20Deutschland wäre in diesem Jahr sowieso dran gewesen.
01:02:23Und außer uns gab es überhaupt keinen anderen Wettbewerb mehr.
01:02:25Ich habe Ihnen eine Alternative, einen Vorschlag, eine Kompensation für den Wegfall des Investors zu präsentieren.
01:02:35Was wird das jetzt wieder für einen Taschenspielertrick?
01:02:38Wir holen das größte Volksmusikfestival von Europa nach Pfullendorf.
01:02:45Unglaublich, jetzt hat es jetzt erwischt.
01:02:46Damit kommen wir ins Fernsehen.
01:02:48Musiker haben wir ja.
01:02:49Damit lenken wir nicht nur den Blick der internationalen Öffentlichkeit auf unsere kleine Stadt.
01:02:54Wir können mit einem Schlag unsere Finanzen sanieren.
01:02:57Wir werden ein Kulturzentrum errichten und dadurch neue Arbeitsplätze, insbesondere Arbeitsplätze für Frauen schaffen.
01:03:04Davon steht nichts in der Tagesordnung.
01:03:06Ja, wir brauchen ja auch heute nicht darüber abzustimmen.
01:03:09Wir wollen ja nur darüber diskutieren.
01:03:11Wir haben die einmalige Chance, für die Stadt Amtsburg einzuspringen, die bereits eine Menge von Investoren gewinnen konnte.
01:03:17Ist der Lodemann da auch dabei?
01:03:18Also ich finde das einen interessanten Vorschlag.
01:03:21Du findest ja immer alles interessant.
01:03:22Nachdem es Ihnen nicht gelungen ist, aus Pfullendorf Sodom und Gomorra zu machen, planen Sie jetzt also den Turmbau zu Babel?
01:03:28Unsere Stadt könnte durch das Festival international bekannt werden.
01:03:31Sie wollen doch nur von Ihrem Erotik-Debakel mit diesem Lodemann ablenken.
01:03:35Herr Pfarrer, meine Damen und Herren, könnte ich bitte um eine ernsthafte Diskussion bitten?
01:03:39Sie haben doch zu diskutieren.
01:03:43Ihr seid geblendet! Dabei müsstet ihr doch aus Schaden klug geworden sein.
01:03:47Ich stelle den Antrag auf Einstellung der Debatte über dieses Festival.
01:03:51Der Herr Pfarrer sieht nämlich auch die Dinge hinter der glänzenden Fassade.
01:03:54Und die Fassade wird einstürzen und euch alle unter sich begraben.
01:03:58Gut, gut. Wir brauchen den Punkt nicht weiter zu behandeln.
01:04:01Mir ist klar, dass der Gemeinderat Informationen braucht, um zu entscheiden.
01:04:05Und die Verwaltung wird Ihnen diese Informationen zukommen lassen, sodass wir dann gemeinsam aus einem fundierten Wissen heraus entscheiden können.
01:04:14So, und nun zu Punkt 3 der Tagesordnung.
01:04:18Abwässer und Müllabfuhr.
01:04:20Die Abrechnung der Fäkalienabfuhr soll auf Kubikmeter umgestellt werden.
01:04:24Wer für diesen Vorschlag ist, der hebe bitte die Hand.
01:04:26Wie denn? Was denn? Ich denke, es geht um die Ablösung der Bürgermeisterin in dieser Sitzung.
01:04:34Der Vorschlag ist einstimmig angenommen.
01:04:36Hört mir denn keiner zu?
01:04:37Doch, am Sonntag wieder. In der Kirch.
01:04:40Herr Pfarrer, dürfte ich Sie bitten, unsere Sitzung nicht weiter zu stören?
01:04:44Es bleibt Ihnen ja unbenommen, sich in den nächsten Gemeinderat wählen zu lassen.
01:04:48Wir wollen es vielleicht mit uns essen.
01:05:15Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
01:05:25Herr, schütze dieses Haus.
01:05:28Nein, nein, die Margarete hat für mich gekocht. Das würde sie mir nie verzeihen.
01:05:31Ich wollte nur schnell das Geweidekreuz zurückbringen.
01:05:34Gott hat euch vergeben.
01:05:37So ein Glück.
01:05:37Herr Maria, du musst mit deinem Mann reden.
01:05:52Er darf als Vorstand der Blaskapelle nicht das Projekt der Bürgermeisterin unterstützen.
01:05:56Warum nicht?
01:05:57Es ist unmoralisch, so viel Geld für eine Sache auszugeben, die nur der Eikelkeit folgt.
01:06:02Ich mache alles, was Sie wollen, hochwürden.
01:06:05Jetzt, wo der kirchliche Segen wieder im Haus ist.
01:06:08Und am Ende macht der Christian ja doch, was ich ihm sage.
01:06:11Der Herr aber spricht.
01:06:12So ihr der Eikelkeit nachgebet, werdet ihr in der Hölle dafür leiden.
01:06:17In Ewigkeit, Amen.
01:06:24Herr Lodemann, das ist ja gut, dass ich Sie so schnell erwische.
01:06:27Die Stadt Pullendorf kündigt die Zusammenarbeit mit Ihnen und zwar auf allen Ebenen.
01:06:33Vertrag. Vergessen Sie den Vorvertrag.
01:06:35Sie haben ihn unter Vortäuschung falscher Tatsachen erschlichen.
01:06:39Ich bin nicht bereit, mich an einem Puff oder an einer Pornoproduktion zu beteiligen.
01:06:43Und was die Ruf-mich-an-Nummer betrifft, sind wir Frauen sowieso in Pullendorf nicht sehr dafür geeignet.
01:06:49Was soll das heißen? Hören Sie nicht auf das geschwätztes Pfaffen?
01:06:54Ach so, Sie sind schon mit was ganz anderem fertig geworden.
01:06:57Herr Lodemann, wollen Sie mir drohen?
01:07:10Das größte kulturelle Ereignis in unserer Stadt ist der Leonhardi Ritt.
01:07:14Gibt es denn etwas Schöneres, als wenn nach alter Tradition einmal im Jahr der heilige Leonard durch unsere Straßen reitet?
01:07:20Und bisher haben sich alle Vereine unentgeltlich daran beteiligt.
01:07:23Die Schützen, die Reiter.
01:07:25Beide, Beide.
01:07:26Ja, der Gartenauferein zum Beispiel.
01:07:27Alle haben an einem Streit gezogen.
01:07:29Denken Sie an diesem Tag für die Kirchenlösung geflossen?
01:07:31Richtig.
01:07:32Guten Abend.
01:07:32Guten Abend.
01:07:34Was machst du denn hier? Ich habe dich doch gar nicht angerufen.
01:07:37Manchmal treffe ich Entscheidungen auch für mich selber.
01:07:38Ich gehe dann jetzt. Kommst du mit?
01:07:45Lass dich nicht aufhalten. Dein Bier übernehme ich.
01:07:48Guten Abend, meine Herren.
01:07:49Und?
01:07:50Unser schönes heiliges Kirchenfest darf nicht Ihrem Festivalmoloch zum Opfer fallen.
01:07:53Auf keinen Fall.
01:08:06Warum haben Sie mich endlich angerufen?
01:08:08Ich gehe jetzt nicht aufhalten.
01:08:38Hilfe!
01:08:40Aufhör!
01:08:42Hilfe!
01:08:44Aufhör!
01:08:58Du läggst doch!
01:09:00Was sagt Ihnen der Name, Lodemann?
01:09:02Nicht gut.
01:09:04Was sagt er dir?
01:09:08Weißt du was, du kriegst von uns das Doppelte, wenn du redest.
01:09:16Also.
01:09:18Was hat er euch versprochen?
01:09:24Ihm 500.
01:09:26500.
01:09:28Und wofür genau?
01:09:30Es sollte ein Denkzettel werden.
01:09:32Zuerst für den Pfarrer und dann für die Bürgermeisterin.
01:09:38Weißt du was, wir schreiben das jetzt alles auf und du unterschreibst das dann.
01:09:46Und wann krieg ich mein Geld?
01:09:48Danach, nehm ich an.
01:09:50Nehm ich an?
01:09:52Ich verhandle jetzt mit Lodemann.
01:09:54Der zahlt, verlass dich drauf.
01:09:56Oder er wandert wegen.
01:09:58Anstiftung zur schweren Körperverletzung in den Knast.
01:10:00Ist doch klar.
01:10:02Was meinst du, schaffst du es alleine?
01:10:06Kein Problem.
01:10:14Kommst du mit?
01:10:16Ach du findest deinen Weg schon alleine.
01:10:18Ab ins Pfarrhaus.
01:10:20Er kann den Schnaps nicht ab.
01:10:30Könnten Sie ihn nicht dazu bringen, dass das ich für unser Festival einsetzt?
01:10:32Ich werde es versuchen.
01:10:34Finden Sie, dass ich langweilig und humorlos bin?
01:10:50Musik
01:10:52Musik
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01:11:16Musik
01:11:18Musik
01:11:22Timo, du bist da? Ja, ich bin in der Nacht gekommen. Ich wollte dich anrufen, aber der Akku war leer.
01:11:44Ich habe Besuch. Besuch? Ja, Susanne.
01:11:52Stört dich das? Nein, im Gegenteil. Ich finde es großartig, wie ihr beide das schafft mit eurer Trennung.
01:11:59Ist das für uns? Nein, ich habe Besuch. Besuch? Ja, Tillmann. Stört es dich?
01:12:10Mama!
01:12:13Das war wirklich ein einmaliger Ausrutsche. Wieso?
01:12:26Ich meine, dass ich dir das Frühstück ans Bett serviere.
01:12:37Ich habe schon alles gehört. Ich finde es großartig, Hochwürden, wie Sie über Ihren Schatten gesprungen sind.
01:12:45Wie, was? Dass Sie sich endlich mit der Bürgermeisterin versöhnt haben.
01:12:53Was hat mich?
01:12:54Aber am tollsten finde ich, ja, dass Sie bei der Bewerbung mitmachen.
01:12:59Warum denn nicht? Was mache ich?
01:13:03Ja, die Frau Bürgermeister hat ihr gestern das Leben gerettet. Dafür bist du ihr alle Gefälligkeit schuldig.
01:13:12Das hast du ihr versprochen.
01:13:15Wirklich?
01:13:32Herr Pfarrer, was ist denn jetzt schon wieder los?
01:13:35Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich jemand wie Sie allein nach Stuttgart fahren lasse.
01:13:38Quatsch!
01:13:40Damit Sie wieder alles vermasseln? Ich fahre mit.
01:13:43Wer weiß, mit welchen dubiosen Leuten Sie sich da wieder treffen.
01:13:49Was heißt hier dubiose Leute? Das Bewerbungskomitee.
01:13:53Ich kann mir schon vorstellen, dass der Speerlupen sich das abspielen wird.
01:13:56So was Sie für Fantasien.
01:13:58Dazu brauche ich keine Fantasie. Sie haben uns ja schon einiges geboten.
01:14:01Und wenn diese Volksmusikmillionäre glauben, sie könnten uns Fullendorfer um den Finger wickeln, dann haben Sie sich aber getäuscht.
01:14:06So, das sage ich Ihnen. Wenn Sie vorhaben, die Jury oder mich zu beleidigen, dann können Sie gleich aussteigen.
01:14:13Wie finden Sie denn unser Lied?
01:14:15Ich hab's ja noch nie richtig gehört.
01:14:17Jetzt wär's halt so eine Geschichte ganz im Vertrauen, dass wir so wie die Natur aufeinander bauen, dass du mich willst, so wie ich bin und ich die so mag. Mach auf die Tür, lass mich zu dir bei Tag und bei Nacht.
01:14:42Ja, das ist besser. Das ist wirklich besser.
01:14:43Ja.
01:14:44Ja, das ist besser. Das ist wirklich besser.
01:14:46Was schauen Sie denn zu?
01:14:47Was schauen Sie denn zu?
01:14:48Wenn Sie irgendwas von mir für besser halten, dann schälen bei mir alle Alarmglocken.
01:14:51Ja, das ist besser. Das ist wirklich besser.
01:14:55Tag, Marc, ja, das ist viel besser.
01:14:57Wir können es denen ja gemeinsam vorsingen.
01:15:00Oh Gott, das wäre klar.
01:15:01Wir führen ihn unter.
01:15:02Wir führen ihn unter.
01:15:03Und dann schälen wir uns.
01:15:04Das ist wirklich besser.
01:15:05Ja, das ist besser.
01:15:06Ja, das ist besser.
01:15:07Ja, das ist besser.
01:15:08Ja, das ist besser.
01:15:10Ja.
01:15:11Ja.
01:15:12Was schauen Sie denn zu?
01:15:14Wenn Sie irgendwas von mir für besser halten, dann schälen bei mir alle Alarmglocken.
01:15:18Ja, das ist wirklich besser.
01:15:20Tag, Marc, ja, das ist viel besser.
01:15:22Wir können es denen ja gemeinsam vorsingen.
01:15:25Oh Gott, das wäre klar.
01:15:26Wir führen ihnen unser Video vor.
01:15:28Und dann sag ich ein paar Worte.
01:15:30Und dann...
01:15:32Dann sagt sie ein paar Worte.
01:15:34Und dann...
01:15:35Vertrauen wir auf Gott.
01:15:40Und auf den Sachverstand der Jury.
01:15:52Die
01:15:55Du denkst, so wen ich bin und ich dich so mag, mach auf die Tür, schau rein zu mir, bei Nacht und bei Nacht.
01:16:25Die Antwort auf unsere Bewerbung.
01:16:43Die Jury hat entschieden, dass wir...
01:16:44Das Ergebnis ist...
01:16:46Nach Ihnen, Herr Pfarrer.
01:16:49Nach Ihnen, Frau Bürgermeisterin.
01:16:50Danke, Herr Pfarrer.
01:16:52Das Festival wurde vergeben nach...
01:16:55Fulldorf!
01:17:04Ich hab's geschafft, Hochwürden.
01:17:06Was hast du geschafft?
01:17:07Ja, ich hab dem Christian klargemacht, dass er gegen das Teufelswerk sein muss.
01:17:09Was für Teufelswerk?
01:17:11Ja, das Volksmusikfestival.
01:17:13Diesmal war es nicht leicht, Hochwürden.
01:17:15Aber der Christian wird verbieten, dass die Blaskapelle mitmacht.
01:17:19Was?
01:17:21Manchmal denke ich, Frauen haben bloß einen Kopf, damit die schönen Haare nicht herunterfallen.
01:17:25Wie meint's jetzt das?
01:17:28Volksmusik, das sind Millionen Zuschauer.
01:17:32Vielleicht springt ein bisschen Geld für unsere Orgel dabei raus.
01:17:34Liebe Fullendorfer, liebe Gäste.
01:17:58Das Festival ist eröffnet.
01:18:01Ich würde gerne Beichten, Hochwürden.
01:18:20Du hast doch noch nie gebeichtet.
01:18:22Also hab ich eine ganze Menge nachzuholen.
01:18:25Das könnte verdammt interessant für dich werden.
01:18:28Sag nicht verdammt.
01:18:29Tony Hasen hat mir Allah vorges vegetationkrieg geprüft.
01:18:34Was drauf dazu gibt?
01:18:36Haben wir dafür!
01:18:37Ich wäre mir für ein Leistung von Beschwerden!
01:18:40Ich bin gerade vorhanden, wo die Kriegsgruppe 나�mt.
01:18:41Ich bin ganz schnell ein aika diggerissen!
01:18:42Sie haben gestern verhaftet, der Staatsanwalt sagt, er geht für vier Jahre in den Knusten.
01:18:53Weil er nicht so gemein hat überfallen lassen.
01:18:56Wieso? Das hat doch niemand erfahren.
01:19:00Allerdings hat er dafür Schweigegeld bezahlt.
01:19:05Zehntausend Euro wird die Strafe bekommen für den Mädchenhandel mit den Polen.
01:19:11Für einen guten Zweck.
01:19:14Gelobt sei Jesus Christi.
01:19:16In Ewigkeit, Amen.
01:19:19Warum willst du eigentlich beichten?
01:19:24Ich liebe eine Frau.
01:19:26Daran ist nichts Verwerfliches.
01:19:28Es sei denn, du hättest ein Gelübde abgelegt wie ich.
01:19:31Oder du hättest sie geschwängert.
01:19:34Oder gegen ihren Willen genommen.
01:19:41Nein! Nur über meine Leidchen!
01:19:44Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen.
01:19:47Das sagen Sie doch immer hochwirken.
01:19:50In dem Fall verhält es sich anders.
01:19:53Der Leibhaftige hat sie zusammengefügt.
01:19:56Die Frau hat ihn verhext.
01:19:57Und dazu soll ich meinen Segen geben.
01:20:00Versöhnigen Sie sich nicht, Herr Pfarrer.
01:20:02Hexen gab es im Mittelalter.
01:20:03Und das waren damals auch keine.
01:20:05Außerdem wollen Sie etwas schuld sein, wenn ihr die Menschen nicht verhext wird.
01:20:09Das ist das, was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen.
01:20:12Das sagen Sie doch immer hochwirken.
01:20:14In dem Fall verhält es sich anders.
01:20:18Der Leibhaftige hat sie zusammengefügt.
01:20:20Und die Frau hat ihn verhext.
01:20:22Und dazu soll ich meinen Segen geben.
01:20:25Versöhnigen Sie sich nicht, Herr Pfarrer.
01:20:27Hexen gab es im Mittelalter.
01:20:29Und das waren damals auch keine.
01:20:31Außerdem wollen Sie etwas schuld sein,
01:20:34wenn Ihr eigener Bruder in wilder Ehe leben muss.
01:20:38Mein Bruder ist ein erwachsener Mensch.
01:20:40Der muss für seine Sünden selber gerade stehen.
01:20:42Verdammt noch mal. Wo kommen wir denn da hin?
01:20:44Man sagt nicht verdammt, Herr Pfarrer.
01:20:46Und mit Gewalt geht schon gleich gar nichts.
01:20:51Nun, ach.
01:20:52Der Winter, der Sommer.
01:20:56Ich mach die Türen auf.
01:20:59Lass frische Luft kommen.
01:21:03Einig ins Haus.
01:21:06Die stille Zeit, die dunkle Heid.
01:21:09Das Schnee und das Eis.
01:21:13Wir gehen jetzt weg und machen bloß
01:21:16für Sonnenschein und frei.
01:21:19Ja.
01:21:20Ich schaue.
01:21:21Ui diea uuri, ui diea i di, hauri diea uuri, dieu ua. Ui diea uuri, ui diea i di, hauri diea uuri.
01:21:36Wenn ich dann so auf sie gehe, in Föder die grie, freits mich mit Leib und Ser wird beim Blierrad wehr.
01:21:49Und ganz bestimmt gibt's, wenn der Kind zum Mitgehörstück
01:21:55Haben wir miteinander und beieinander eine Freiheit und ein Glück
01:22:02Im Hohelied des Königs Salomon heißt es
01:22:08Siehe, meine Freundin, du bist schön, schön bist du
01:22:12Deine Augen sind wie Taubenaugen unter deinem Schleier
01:22:15Und dein Haar ist wie eine Erde Ziegen, die herabsteigt aus dem Gebirge Gilead
01:22:20Jetzt war da nur unser Geschicht, ganz im Vertrauen
01:22:26Dass mir so wird, Natur, aufruhen und schau
01:22:32Dass du mich nimmst, so wie ich bin und ich dir so mag
01:22:39Du auf die Tür, lass mich zu dir, bei Nacht und bei Tod
01:22:45Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht trennen
01:22:48So erkläre ich euch denn in Gottes Namen zum Mann und Frau
01:22:53Du darfst die Braut jetzt küssen
01:23:15Liebe Pullendorfer, liebe Gäste
01:23:41Sie sehen, eine Bürgermeisterin ist immer im Dienst
01:23:45Sogar an ihrem Hochzeitstag
01:23:48Aber die Jury will, dass ich den ersten Preis des Festivals verleihe
01:23:54Der Sieger ist
01:24:01Unser Lied
01:24:09Jetzt war da nur unser Geschicht, ganz im Vertrauen
01:24:32Dass mir so wird, Natur, aufruhen und schau
01:24:38Dass du mich nimmst, so wie ich bin und ich dir so mag
01:24:45Du auf die Tür, lass mich zu dir, bei Nacht und bei Tod
01:24:52Du auf die Tür, lass mich zu dir, bei Nacht und bei Tod
01:24:59Du auf die Tür, lass mich zu dir, bei Nacht und bei Tod
01:25:01Du auf die Tür, lass mich zu dir, bei Nacht und bei Tod
01:25:29Du auf die Tür, lass mich zu dir, bei Nacht und bei Tod
01:25:52Du auf die Tür, lass mich zu dir, bei Ant六 ganz

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