00:30Am 1. Januar 2026 ist es soweit, dann kommen Euro und Cent auch nach Bulgarien.
00:43So sehen die bulgarischen Seiten der Münzen aus.
00:461999 wurde der Euro von elf EU-Staaten eingeführt.
00:50Wenig später schloss sich Griechenland der Eurozone an.
00:53Gefolgt von Slowenien, Zypern, Malta, der Slowakei, den baltischen Staaten und 2023 auch Kroatien.
01:02Nicht alle EU-Staaten verwenden den Euro.
01:05So sieht die Eurozone heute aus und so im kommenden Jahr.
01:11Bulgarien erfüllt alle Bedingungen für den Euro.
01:14Die Verbraucherpreise steigen nur langsam.
01:16Das Haushaltsdefizit ist niedrig.
01:19Die Staatsverschuldung ist eine der geringsten in ganz Europa.
01:23Und die langfristigen Zinsen sind stabil.
01:26Die Vorteile einer stabilen Währung sind klar.
01:28Weniger Inflation bedeutet mehr Kaufkraft.
01:31Ohne Geldtausch an der Grenze bleibt das Geld beim Bürger.
01:35Niedrige Zinsen führen zu mehr Investitionen.
01:37Wirtschaftswachstum führt zu mehr Wohlstand.
01:42Bulgarische Ultranationalisten und Russlandfreunde machen Stimmung gegen den Euro.
01:46Mittlerweile ist jeder zweite Bulgare gegen den Euro.
01:49Die Leute haben Angst für Inflation.
01:5066% der Leute glauben, dass ihr Land noch nicht fit ist.
01:54Dabei sagen alle EU-Institutionen, Bulgarien hat seine Hausaufgaben gemacht und ist fit für den Euro.
01:59Die Entscheidung ist gefallen.
02:05Bulgarien führt die Europäische Einheitswährung ein.
02:08Anfang 2026 ist es soweit.
02:10Dann wird auch bulgarischer Wein nicht mehr in Leff bezahlt, sondern in Euro.
02:15Ich versuche mal herauszufinden, was die Einführung des Euro ganz konkret bedeutet.
02:19Gibt es mehr Vor- oder Nachteile?
02:20Erster Zwischenstopp bei bulgarischen Weinbauern.
02:24Schon vor 4000 Jahren wurde hier Wein angebaut und bis in den Mittelmeerraum gehandelt.
02:29Ivailo Antonov ist Geschäftsführer des Bessel Valley Weingutes.
02:34Trotz 40 Grad Sommerhitze gedeihen seine Weinstöcke hervorragend.
02:38Wir sind in Sira-Varayatso.
02:40Ihr könnt hier sehen, wie hilfreich die Bunch ist.
02:45Und wir erwarten einen sehr guten Kropel dieses Jahr.
02:4941 Menschen arbeiten hier und füllen jährlich 720.000 Flaschen Wein ab.
02:5480% davon geht in den Export.
02:57Das Jonglieren mit unterschiedlichen Währungen kostet Geld.
03:01Wir verkaufen weltweit und wir bekommen Geld in Euro.
03:06Aber bei der Kronenmaterialien hier in Bulgarien sollten wir diesen Euro in Leff.
03:12Wir geben also viel Geld an die Bank, um Geld von Euro zu Leff und vice versa.
03:19Mit Einführung des Euro entfallen Transaktionskosten.
03:23Bulgarien spart Geld.
03:26Im Dorf Doganovo treffe ich Vasil.
03:28Als 14-Jähriger lernte er Karpfen fangen und zubereiten.
03:32Auch in der Buchhaltung kennt er sich aus.
03:34Seit sieben Jahren arbeitet er im Restaurant am Fischteich.
03:37Er glaubt, dass der Euro ein Teuro wird.
03:40Die Preise werden erhöht, aber die Zahlungen werden gleich.
03:43Für mich ist es ein bisschen schrecklich.
03:46Die bulgarische Gesellschaft ist gespalten in Euro-Befürworter und Euro-Gegner.
03:51Rechtspopulisten schüren die Inflationsangst und organisieren Großdemonstrationen.
03:56Bei Menschen wie Vasil verfängt die Panikmache.
03:58Zurück zum Besserwelle-Weingut.
04:26Weinbauer Antonov ist mit der Sichtweise von Fischkoch Vasil absolut nicht einverstanden.
04:56In der bulgarischen Hauptstadt Sofia treffe ich Plavin Raltschev.
05:06An der Universität für Volks- und Weltwirtschaft leitet er die Abteilung für internationale Beziehungen.
05:12Er befürwortet Bulgariens Entscheidung zur Einführung des Euro.
05:16Nice to meet you.
05:19Nice to meet you.
05:19I have lots of questions I collected on the ground from Bulgarian citizens.
05:24Oh great.
05:24Let's have a seat here.
05:26Yep.
05:27Here we go.
05:28First question comes from the ground.
05:30A young man, 21 years old.
05:33Here he comes.
05:35My question is, why are we doing that?
05:38And why is it needed?
05:39Because the Bulgarian left is a very stable currency.
05:44Your answer.
05:45Bulgaria has undertaken the obligation to adopt the Euro by the conditions of the Accession Treaty.
05:52So it was not a question of whether, but the question of when.
05:57What is the good timing?
05:58Because 66% of Bulgarians are saying our country is not yet fit for the Euro.
06:03Bulgarian economy was in a better shape a few years earlier.
06:08But due to political instability in Bulgaria, the inability to form a stable government, we lost momentum.
06:16To put it straight forward, should Bulgaria wait another two, five, six years?
06:21I wouldn't recommend waiting more because we can't be sure what will be the condition of global economy in two or three years.
06:29It might get worse.
06:30The problem is that pro-European sentiment in Bulgaria is not solidified enough.
06:37One out of two Bulgarians saying, no, yet, we don't like it.
06:41So how do you explain this?
06:43Some of them perceive themselves as European.
06:46Some of them perceive themselves as unique, as Balkan people.
06:49So we have some deep psychological complexes with regard to where we are, where should we go as a nation.
06:57And of course there is one strong perspective, the attitude towards Russia.
07:02And the very way that Bulgarian society is split in pro-Russian, anti-Russian segments is very disturbing.
07:12Is that risk of inflation coming along with the Euro?
07:16This is a psychological manipulation, that things will get worse, prices will go high.
07:23And I would expect that after joining the Euro, the prices will go down.
07:26Because the market logic will show to the business operators that they will have to lower the prices in Euro in order to be competitive on the market.
07:35And why Bulgaria should join the Euro.
07:38What is the advantage for Bulgaria?
07:41Externally, the country will be perceived in a more stable way.
07:45So this is like an anchor, a lifeboat that we have to use.