- 16.6.2025
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TVTranskript
00:00:00Guten Abend, liebe Zuschauer. Alkoholmissbrauch und Kriminalität. Dieser Zusammenhang ist nicht
00:00:09zum ersten Mal Gegenstand unserer Sendereihe. Die Frage, die sich dabei immer von Neuem aufdrängt,
00:00:15ist ebenso einfach, wie Ihre Antwort kompliziert ist. Unternehmen wir wirklich alles, um gegen
00:00:20den Alkoholmissbrauch jenen wegbereiter strafbaren Verhaltens die Potenzen der
00:00:25sozialistischen Gesellschaft voll einzusetzen. Nehmen wir ein Beispiel. Der Arbeits- und
00:00:32Gesundheitsschutz in unseren Betrieben gehört zweifellos zu den Vorzügen sozialistischer
00:00:36Produktionsbedingungen. Das Alkoholverbot während der Arbeitszeit ist davon nicht zu trennen. Wie oft
00:00:43aber wird gerade diese Verhaltensregel vergessen oder aber bewusst missachtet. Dabei gibt es für
00:00:50das Alkoholverbot während der Arbeitszeit eine Rechtsgrundlage, die an Deutlichkeit nicht zu
00:00:55wünschen übrig lässt. Im Paragrafen 4 der Arbeitsschutzanordnung Nummer 1 vom 22. Juli 1952
00:01:02heißt es wörtlich, der Betriebsleiter oder Betriebsinhaber hat dafür zu sorgen, dass den
00:01:08Beschäftigten laufend eingehende Instruktionen erteilt und Maßnahmen durchgeführt werden, die
00:01:13gewährleisten, dass der Genuss alkoholischer Getränke während der Arbeitszeit und während der Pausen
00:01:19unterlassen wird und Angetrunkene den Betrieb nicht betreten. Es besteht keine Veranlassung,
00:01:26diese Rechtsnorm weniger ernst zu nehmen als andere Bestimmungen des Arbeitsschutzes. Im
00:01:31Gegenteil. Die Erfahrungen beweisen immer wieder, dass alkoholbeeinflusste Personen nicht nur
00:01:37unkontrolliert handeln, sondern sie oftmals auch zu Dingen entschließen, deren sie im nüchternen
00:01:42Zustand niemals fähig wären. Die heutige Sendung, meine Damen und Herren, will das Verhalten eines
00:01:49Menschen analysieren, der durch den Missbrauch von Alkohol zum Gewaltverbrecher wurde.
00:02:12Unser ist der Größte. Kann man einen bauen, der einen Mönchen tragen kann? Ja, der würde dich
00:02:42schon wegtragen. Ich meine einen richtigen. Wieso? Bist du kein richtiger Mensch? Ich meine dich.
00:02:50Warum nicht? Man kann alles, wenn man nur will. In einem Segelflugzeug kann man noch viel höher
00:02:58steigen. Ohne Schnur. Pilot einer TU kannst du werden oder Kosmonaut. Dann siehst du von oben
00:03:06auf die Welt? Ja, bis du kein Pilot geworden.
00:03:12Mate,
00:03:36Untertitelung des ZDF, 2020
00:04:06Untertitelung des ZDF, 2020
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00:08:06Untertitelung des ZDF, 2020
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00:09:06Untertitelung des ZDF, 2020
00:09:36Wegen der Sauferei brauchst du da keine Gedanken zu machen.
00:09:42Ich trink ja bloß Pfefferminztee mit meinen halben Waren.
00:09:46Höchstens mal ne Pulle Bier, aber wirklich bloß eine.
00:09:50Und die noch angewerben.
00:09:52Ich roch auch nicht.
00:09:54Ich wär ein potenzieller Verbindeter, wie man so sagt.
00:10:06Eine dufte Truppe, ist Verlass drauf.
00:10:11Die Jungs sind in Ordnung.
00:10:13Wir klotzen ran und verdienen Geld.
00:10:15Dufte Truppe?
00:10:16Mhm.
00:10:17Wir haben andere erlebt, Herr Heinrich.
00:10:19Und hier Kollege Mario vorhin.
00:10:21Na, ich danke.
00:10:23Und denn die Knochenarbeit?
00:10:26Das würdest du doch nie schaffen.
00:10:28Ich bin 49, Frau Klenk, und sehe nach nichts aus.
00:10:32Aber so ne anderthalb Zentner Kästen, die schlepp ich Ihnen weg wie nischt.
00:10:37Ich bin fit, merk ich jeden Abend.
00:10:39Bitte schön.
00:10:40Nee, nee, ich nehm mal lieber ne Zeitung.
00:10:42Die sind doch sowieso schon so speckig.
00:10:44Na, trotzdem.
00:10:45Kohle färbt ab.
00:10:47Aber das ist nur äußerlich, Frau Klenk.
00:10:51Wenn ich unter der Dusche gewesen bin, dann sollten Sie mal mal sehen.
00:10:55Ist ja ganz lecker.
00:10:57Wollen wir mal.
00:10:59Ja.
00:11:05Tja.
00:11:08Heinz meint ja, ich brauchte bloß ein Jahr Kohlen auszutragen.
00:11:12Ja.
00:11:15Na, richtig.
00:11:17Ich hab ihm ne Perspektive eröffnet, Frau Klenke.
00:11:20Ja, wen haben wir denn?
00:11:22Wenn euren Timpel in Rente geht, brauchen wir einen Platzverwalter.
00:11:26Einen, der organisieren kann.
00:11:29Der was von Buchhaltung versteht.
00:11:32Naja.
00:11:33Und Jupp war doch mal Dispatcher, Frau Klenke, hm?
00:11:38Ja, das schon.
00:11:39Na, Frau Doktor.
00:11:42Ihre Kohlen kriegen Sie.
00:11:45Wenn ich das meinen Jungen sage, wird sie jetzt schon frieren tun.
00:11:50Da sind die morgen früh schon da.
00:11:54Kann ich mich darauf verlassen?
00:11:56Na klar.
00:11:57Auf Wiedersehen.
00:11:58Umgang mit dem Kunden.
00:11:59Das lernst du dir schnell an.
00:12:12Immer ein munteres Wort.
00:12:15Bei mir kommen Professoren.
00:12:19Und das war ja bloß ne Ärztin.
00:12:22Aber klasse, hm?
00:12:25Nee, richtige Professoren.
00:12:30Herr Timpel begrüßen Sie mich.
00:12:33Und sind sehr leutselig.
00:12:36Manch einer, der mich kennt, stellt ein kleines Fläschchen auf den Tisch.
00:12:49Speziell um die Weihnachtszeit.
00:12:54Natürlich belieferst du nach Liste.
00:12:57Ganz reell.
00:13:01Und trotzdem.
00:13:06Aber das kriegst du alles mit.
00:13:11Verflucht.
00:13:14Wo sind denn die Gläser?
00:13:17Meinetwegen nicht, Herr Timpel.
00:13:18Ich trinke keinen Schnaps.
00:13:24Wat war?
00:13:25Ich darf nicht.
00:13:26Wie Heinz Heinrich, der darf ja auch nicht.
00:13:31Und du willst mein Nachfolger werden?
00:13:38Naja, in der Direktion haben sie mich mehr nach kaufmännischen,
00:13:40nach buchhalterischen Kenntnissen gefragt.
00:13:42Und davon verstehe ich ja was.
00:13:45Und wenn die anderen mal was trinken wollen.
00:13:48Ich hab doch nichts dagegen.
00:13:55Na, dann werd ich dich mal den Kollegen vorstellen.
00:14:01Ein Jahr musste ich ja noch mit ihnen zusammen schubbern.
00:14:06Sag aber nichts davon, dass ich den Laden mal übernehmen soll.
00:14:11Das hat Zeit.
00:14:13Will mal alles erst kennenlernen.
00:14:15Das ist jetzt auch schon wieder das kapitativ.
00:14:18Ich hab also mit denen aus den Weggewinnen.
00:14:20Ich bin weggewinnen.
00:14:22Und dann geht's die Einheit.
00:14:23Wunderschön.
00:14:24Wunderschön.
00:14:25Das ist ja auch bei mir.
00:14:26Wir haben schon wieder den Weggewinnen.
00:14:30Wir haben die Einheit.
00:14:31Also, das ist der Neue.
00:14:49Mensch, wie heißt er denn nun?
00:14:50Job Kleinges, denn. Ich habe euch ja schon von ihm erzählt.
00:14:54Jawohl.
00:14:56Er ist heute genehmigt worden von der Direktion.
00:15:01Ja, und eben auf gute Zusammenarbeit, würde ich sagen.
00:15:12Bist du denn, der kein Bier trinkt?
00:15:14Ja, ich gebe trotzdem einen aus. Ein Stand muss ja sein.
00:15:20Noch so ein Brauser Heinrich.
00:15:23Da haben wir aber Empfang gemacht.
00:15:31Hey!
00:15:49Hey!
00:16:20Der olle Kater Heinrich macht's auf der Feine, erfüllt jeden Wunsch.
00:16:23Felix verlangt sein Bier und sein Schnäpschen.
00:16:25Alles Quatsch. Ich immer drauf.
00:16:30Ich kassiere mehr als die anderen, wirst du sehen.
00:16:34Tag, wir bringen die Kohlen.
00:16:35Kohlen? Das ist aber schön. Moment.
00:16:38Ja, wo hab ich denn... Ach, möchten Sie vielleicht eine Flasche Bier?
00:16:42Wo denken Sie hin, liebe Frau Bier, trinken wir nach Feierabend.
00:16:44Jetzt müssen wir ein bisschen schubbern.
00:16:46Was denken Sie, wie viel Cent wir schleppen müssen, damit wir ein paar Kröten mehr verdienen?
00:16:49Ja, ja.
00:16:51Na nun, beeilen Sie mal ein bisschen, oder wollen Sie die Dinger vor den Keller geschüttet haben?
00:16:55Was denn, geschüttet?
00:16:56Ich denke, Sie stapeln. Sie haben doch sonst immer gestapelt.
00:16:59Liebe Frau, wir haben Arbeitskräftemangel.
00:17:02Du findest mal ganz schnell Ihren Kellerschlüssel, sonst ist hier gleich zappenduster.
00:17:08Weißt du, ich bin ja nicht zimperlich, aber der Ton, den du am Leibe hast, ist ja das letzte.
00:17:12Abwarten!
00:17:13Ich hab ihn. Er steckte in der anderen Kleiderschürze.
00:17:17Ist ja schön.
00:17:18Ach, könnten Sie mir die Kohle nicht doch stapeln?
00:17:22Ich zahl Ihnen auch ein gutes Trinkgeld.
00:17:24Na, ich weiß ja nicht.
00:17:26Ich meine, ich weiß ja nicht, was Sie so unter Jute Trinkgeld verstehen, wa?
00:17:30Thomas!
00:17:31Oh, ein Fahrrad.
00:17:32Frau Papa.
00:17:33Ist das für mich eine Klingel?
00:17:35Eine Klingel.
00:17:36Eine Handbremse. Und eine Lampe ist auch noch dran. Ich drehe eine Runde, Papa.
00:17:48Na ja, aber bloß einmal ums Haus, hörst du.
00:17:50Na Jürgen.
00:17:51Na Jürgen.
00:17:52Na Jürgen.
00:17:53Na Jürgen.
00:17:54Na Jürgen.
00:17:55Na Jürgen.
00:17:56Na Jürgen.
00:17:57Na Jürgen.
00:17:58Kawk.
00:18:00Todas.
00:18:01Du.
00:18:03Aja.
00:18:04Kug.
00:18:05Guck.
00:18:06Und.
00:18:07Mal.
00:18:08Achav.
00:18:09Ja, viel Central.
00:18:11Mal.
00:18:13Mal.
00:18:14Mal.
00:18:15Mal.
00:18:16Mal.
00:18:17Mal.
00:18:18Mal.
00:18:20Mal.
00:18:21Mal.
00:18:22Mal.
00:18:23Mal.
00:18:24Mal.
00:18:25Mal.
00:18:26Mal.
00:18:27Mal.
00:18:28Und aus der DDR, von der deutschen Staatsoper Berlin, Horst Hieslemann und Horst Bruno.
00:18:42Der Klavierhumorist Hans Hick, Kurt Demmler, das Trio Estadion.
00:18:53Willst du mich wenigstens aufmachen?
00:18:58Papa hat dir ein Geschenk gemacht.
00:19:01Ja, ja und ich hab mich bedankt.
00:19:03Aber ich freu mich nicht.
00:19:17Du willst uns doch alle bloß kaufen.
00:19:19Uns zeigen, was du verdienst.
00:19:21Liane!
00:19:22Na ist doch wahr!
00:19:23Er ist Schlosser, sollte Lehrausbilder werden.
00:19:26Und geht in die Kohle.
00:19:27Und du noch ein Wort sagst, Liane.
00:19:29Liane, für mich...
00:19:30Wo du in den Monaten warst, wissen sie in meiner Klasse ganz genau.
00:19:33Ja.
00:19:34Angenehm für mich.
00:19:35Sehr angenehm.
00:19:36Aber mit viel Takt ist man drüber weggegangen.
00:19:39So was kann vorkommen, sagten die Jungs.
00:19:41Kommt in ganz anderen Familien vor.
00:19:42Du gehst jetzt in dein Zimmer.
00:19:43Ja, lass sie nur.
00:19:45Nein, ich lasse sie nicht.
00:19:48Dieser Snobbiss, diese Hochnäsigkeit.
00:19:51Wer seid ihr denn?
00:19:52Der Vater wird Lehrausbilder, hast du ihnen erzählt.
00:19:55Und jetzt sehen sie auf der Straße Kohlen ausfahren.
00:19:57Ich bin immer noch hübsch leise.
00:19:58Warum sagst du ihr nichts?
00:19:59Warum muss ich immer alles sagen?
00:20:00Geht's?
00:20:01Und sag deinen lieben Freunden, dass eine Arbeit so viel wert ist wie die andere.
00:20:14Mann, ist das ne Puppe.
00:20:15Die müsst ihr mal sehen.
00:20:16Ich hab dich ja mit ihr gesehen, Mensch.
00:20:17Ich sage euch, Sonneogen.
00:20:18So was jung wie Junge.
00:20:19Boah, Quatsch.
00:20:20Du bist ja mit deiner Mama verheiratet, Mensch.
00:20:21Du lebe ich ruhig ja.
00:20:22Du hast keinen, Mensch.
00:20:23Seid mal ehrlich.
00:20:24Oh, Job macht sich ehrlich.
00:20:25Was hat denn Bayern gesagt?
00:20:26Mensch, ihr habt genau gewusst, die Pfeifen, dass der nicht rausrückt.
00:20:28An die von der Kohle verbringt.
00:20:29Ich hab dich ja mit ihr gesehen, Mensch.
00:20:30Ich hab dich ja mit ihr gesehen, Mensch.
00:20:31Ich sage euch, Sonneogen.
00:20:32So was jung wie Junge.
00:20:33Boah, Quatsch.
00:20:34Du bist ja mit deiner Mama verheiratet, Mensch.
00:20:36Du lebe ich ruhig ja.
00:20:37Du hast keinen, Mensch.
00:20:38Seid mal ehrlich.
00:20:39Oh, Job macht sich ehrlich.
00:20:40Was hat denn Bayern gesagt?
00:20:41Mensch, ihr habt genau gewusst, die Pfeifen, dass der nicht rausrückt.
00:20:44An die von der Kohle verkauf ich keinen Alkohol.
00:20:45Weil die über so viel saufen tun, die Brüder.
00:20:46Und weil mich die Oberkohle höchstpersönlich und schriftlich darum ersucht hat.
00:20:47Ach, der Scheißer soll weiter saure Jurgen verkaufen.
00:20:48Dann bin ich eben in die Kaufhalle gegangen.
00:20:49Was sind wir ne dürfte Truppe hier?
00:20:50Ja.
00:20:51Ja.
00:20:52Ja.
00:20:53Ja.
00:20:54Ja.
00:20:55Ja.
00:20:56Ja.
00:20:57Ja.
00:20:58Ja.
00:20:59Ja.
00:21:00Ja.
00:21:01Ja.
00:21:02Ja.
00:21:03Ja.
00:21:04Ja.
00:21:05Ja.
00:21:06Ja.
00:21:07Ja.
00:21:08Ja.
00:21:09Ja.
00:21:10Ja.
00:21:11Ja.
00:21:12Ja.
00:21:13Ja.
00:21:14Okay.
00:21:16Ja.
00:21:18Hahaha.
00:21:19Wenn ich in Rente gehe, Mensch.
00:21:21Das wird ganz traurig.
00:21:25Ja ojen.
00:21:31Was mach ich denn?
00:21:33Sag doch bloß mal.
00:21:34Wat mach ich denn?
00:21:37Ja.
00:21:38Dann kommst du zu uns ojen.
00:21:40its uns da tollesen.
00:21:42Nee, dann geh ich nicht.
00:21:56Hier.
00:21:56Nee, nee, schnapp's nicht. Damit bleib mir vom Leibe durch.
00:22:00Och, Jod, denn auf dein Wohl.
00:22:12Jod.
00:22:42Kuckuck.
00:22:52Kuckuck.
00:22:56Ratet mal, was ich hier habe.
00:23:12Ja, der olle Timpel will mit dir empfehlen. Juck, was soll man damit anfangen?
00:23:21Der Junge hat sich doch schon immer einen Hund gewünscht.
00:23:25Das ist ein süßer kleiner Mucki, was? Der Kleine wird Augen machen.
00:23:31Komm, du kleiner Süßer, ja. Jetzt will ich dir einen Stall bauen und dann kommst du auf den Balkon.
00:23:39Ja, Thomas.
00:23:42Lass den Jungen schlafen.
00:23:44Wieso ist er ja nicht so spät?
00:23:46Er braucht seinen Schlaf. Seid doch vernünftig.
00:23:49Na gut.
00:23:51Aber den feiern wir.
00:23:53Dauert schon lange nicht zusammengefeiert.
00:23:59So richtig fröhlich.
00:24:01Lass mich bitte durch.
00:24:03Wo ist er hin?
00:24:04In mein Zimmer.
00:24:05Ach, du willst mit deinem Vater keinen Wein trinken, was?
00:24:13Bin dir zu dreckig, zu popelig, was?
00:24:18Du stinkst nach Schnaps.
00:24:20Ja, du stinkst mich schon lange an, du eingebildete Rotsche.
00:24:22Geh so laut, schrei doch nicht vor.
00:24:24Na ja, es muss doch mal gesagt werden.
00:24:28Ich hab ne Engelsgeduld.
00:24:31Aber das eine sag ich dir, mein liebes Kind.
00:24:34Was ist denn los?
00:24:35Nichts ist los.
00:24:36Wir waren ein bisschen laut, aber du hast zu schlafen, komm.
00:24:38Du weißt doch wie er ist.
00:24:39So, nur ab in die Falle.
00:24:40Geh in dein Zimmer.
00:24:41Ich schon.
00:24:42So, wie geht's denn schön.
00:24:43In die Falle, ne?
00:24:44Hier ist der Schiff.
00:24:45Gar nicht um die Falle.
00:24:46So.
00:24:47So.
00:24:48So.
00:24:49So.
00:24:50So.
00:24:51So.
00:24:52So.
00:24:53So.
00:24:54So.
00:24:55So.
00:24:56So.
00:24:57So.
00:24:58So.
00:24:59So.
00:25:00So.
00:25:01So.
00:25:02So.
00:25:03So.
00:25:04So.
00:25:05So.
00:25:06So.
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00:25:08So.
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00:25:30So.
00:25:31So.
00:25:32So.
00:25:33So.
00:25:34So.
00:25:35Die haben dich nicht abgeschoben.
00:25:37Sie haben dir den Arbeitsplatz erhalten.
00:25:40Jetzt wollten sie dich zum Lehrausbilder machen.
00:25:43Das war ein Vertrauensbeweis.
00:25:45Tja.
00:25:45Und du? Was hast du gemacht?
00:25:48Du hast geschmissen und bist in die Kohle gegangen.
00:25:50Ich darf nicht trinken, keinen Tropfen.
00:25:53Ich vertrag's ja nicht.
00:25:54Ja, Job.
00:25:58Ich hab dir jetzt so oft geschworen, das wär ja albern.
00:26:01Ich will auch nicht viel große Worte machen,
00:26:03aber das eine, sag ich dir,
00:26:05das wiederholt sich nicht.
00:26:12Die Liane, die
00:26:14ist ja schon groß,
00:26:17das schaff ich's auch nicht mehr.
00:26:21Aber
00:26:22dem Jungen,
00:26:25dem muss ich Vorbild sein.
00:26:33hier bleibt doch sicher noch ein Weißen.
00:26:56Ja, was meinst du, Thomas?
00:26:59Wir würden doch ganz gerne, wa?
00:27:01Na klar.
00:27:02Wir gehen schon mal vor.
00:27:03Hm, gut.
00:27:11Ja, wie find's denn die?
00:27:13Ich kann die direkt heiraten.
00:27:15So was hast du gar nicht verdient,
00:27:16du alter Bandit.
00:27:17Ich frag mich ja auch, was er an mir gefunden hat.
00:27:22Was für den im Kopf hab ich ja nicht.
00:27:28Jedenfalls war das eine prima Idee.
00:27:30Der Tierpark mit euch.
00:27:32Wirklich prima.
00:27:33Deine Frau
00:27:37macht ja einen gepflegten,
00:27:39kultivierten Eindruck.
00:27:40Ja und?
00:27:42Hat du ja auch, alter Junge,
00:27:43klar, Mensch.
00:27:44Ich darf doch nicht denken,
00:27:46dass es nur mit dem Penner zu tun hat.
00:27:48Verstehst du?
00:27:48Ich habe keine Vorurteile
00:27:51wegen Kohlenträger und so.
00:27:54Bei ihrem Mann ist das ja was anderes.
00:27:56Aber Mario,
00:27:57ich finde, er trinkt zu viel.
00:28:01Sonst gibt er sich Mühe
00:28:02mit der Sprache und so.
00:28:08Wenn nur das Trinken nicht wäre.
00:28:10Ich weiß nicht.
00:28:10Was meinen Sie, Frau Klenke?
00:28:11Ja.
00:28:18Lernen Sie sich doch erst mal richtig kennen.
00:28:21Mhm.
00:28:22Und wenn Sie sich dann immer noch gern haben.
00:28:26Was soll ich Ihnen sagen?
00:28:29Eine Frau kann viel erreichen.
00:28:32Man darf nie die Flinte vorzeitig ins Korn werben.
00:28:48Hey, du machst hier kein Arbeiterding, mein Mensch.
00:29:10Feiern.
00:29:13Schluss mit der Arbeit.
00:29:16Neue ist auch noch ein Tag.
00:29:18Ja.
00:29:25Ja, ne.
00:29:26Mensch, der Hänger wird doch noch voll.
00:29:28Pause ein, ich finde kein Ende.
00:29:31Ja.
00:29:33Ja, was ist denn nun?
00:29:36Prost.
00:29:48Bier.
00:29:57Bier.
00:29:59Ah, hast du ja auch bloß noch einen Schluck.
00:30:01Teilt euch den doch.
00:30:03Pfefferminztee ist gesund.
00:30:05Da kannst du weit nachgucken.
00:30:06Der eine wird mit Pfefferminztee groß, der andere mit Bier, wa?
00:30:10Ja.
00:30:20Jupp.
00:30:21Lasse.
00:30:21Ja.
00:30:22Du willst doch.
00:30:23Ja.
00:30:24Heinz-Henrich, ich will dir mal sagen, was schädlich ist.
00:30:30Wasser.
00:30:31Genau.
00:30:32Weil Wasser dem Körper Salze entzieht.
00:30:34So ist es.
00:30:35Hat mir meine Tochter heute früh einen Vortrag gehalten.
00:30:37Über ein besonderes Mineralwasser.
00:30:38Jawohl, Wasser ist schädlich.
00:30:40In Bier ist noch keiner ertrunken.
00:30:50So, ihr fällst die mir, Jupp.
00:30:52Kamene trinken Wasser.
00:30:54Der Mensch hat eine natürliche Abneihung dagegen.
00:30:57Sie ist ja, ich wasch mal kaum.
00:30:58Da fasst schon deine Mama auf, dass sie dir wäscht.
00:31:08Kollegen, hört mal zu.
00:31:13Mir fällt gerade ein,
00:31:16dass meine liebe Großtante Amalia verstorben ist.
00:31:24Kannst du einen alten Mann in die Tasche greifen?
00:31:30Was darf ich nur pieren?
00:31:32Für deine Großtante?
00:31:33Zehn Mark, du Schnoller-Junge.
00:31:36Sie soll gut unter die Erde kommen.
00:31:38Ach, achtmal, aber nur wehende Pietät.
00:31:50Na ja, Fahrzeug, was für die Schleife fehlt.
00:31:53Ich das Gleiche.
00:31:54Also, du hast heute gewühlt wie ein Stier.
00:31:57Und warum?
00:31:59Ich bin sauer.
00:32:02Total sauer.
00:32:05Gestern den ganzen Tag im Tierpark gewesen.
00:32:08Eine Schorle.
00:32:11Stimmt das, Jupp?
00:32:12Oder stimmt das nicht?
00:32:14Ja, es stimmt.
00:32:20War ja wunderschön.
00:32:22Aber am Abend hab ich Durst gekriegt.
00:32:25Wie Gitte sag, ich habe Durst.
00:32:30Und dabei waren es höchstens vielleicht so
00:32:32Stücke achte Miere.
00:32:35Macht die mir eine Szene.
00:32:38Typisch weib.
00:32:40Da nehm ich Ruhe.
00:32:41Du hör auf, Mensch, du mit deinem Mama.
00:32:45Ihr hält auf Sauberkeit.
00:32:52Also, ich kann kaum wie ich will.
00:32:55Auf die Haare, die Schuhe auszieht, die Dreckpotten.
00:32:59Kein Schmutz in die saubere Wohnung.
00:33:02So wie ich bin gekommen bin, das weiß ich nicht.
00:33:05Jedenfalls war ich drin neulich.
00:33:07Da ruft sie, hat schon lange im Bett gelegen.
00:33:09Felixi, hast du an die Schuhe gedacht?
00:33:14Und ich antworte.
00:33:16Aber ja, Mama.
00:33:20Und dabei hat ich die Schuhe noch an.
00:33:23Und ich bin noch mal im Vier in mein Zimmer gekommen.
00:33:27Mama.
00:33:28Oh, verdammt noch mal, es ist halb zwölf.
00:33:39Halt die Fresse.
00:33:49Wir haben gearbeitet, du Scheißer.
00:33:53Setz sie hin.
00:33:54Wenn du noch ehemalig tragst du.
00:33:55Dann ist das aus mit deiner Polikette.
00:33:57Die holen die Polizei.
00:33:58Dann fährst sie genau.
00:34:02Bleib hier.
00:34:03Lass dich doch nicht ein mit denen.
00:34:04Wir rufen die Polizei.
00:34:05Entschuldigen Sie bitte, es war nicht so gemein.
00:34:11Wir hatten heißen Dach und sind ein bisschen in die Tassen gefallen.
00:34:16Wir sind ganz ruhig.
00:34:19Jute Nacht.
00:34:20Du Waschlappen.
00:34:24Ernährlichst dich.
00:34:27Uns alle.
00:34:29Wer ist denn denn schon?
00:34:31Kammer-Sänger.
00:34:33Und seine Alte, was macht die?
00:34:36Lohnt den ganzen Tag in ein Süßchen rum.
00:34:40War Jupp?
00:34:42Hey.
00:34:43Jupp.
00:34:43Guckt euch den an.
00:34:45Jupp.
00:34:47Jupp.
00:34:47Hier.
00:34:55Lutschtet mal.
00:34:57Pfefferminz.
00:34:59Mensch, Mensch.
00:35:00Was soll denn deine Frau jetzt sagen?
00:35:04Meine Frau, du.
00:35:07Die kennst du doch ja nicht.
00:35:10Die ist
00:35:11vollkommen
00:35:12du.
00:35:14Pfefferminz ist
00:35:18gut.
00:35:22Mach den Atem rein.
00:35:24Ich hab früher immer
00:35:26Knoblauch gegessen.
00:35:29Da hat meine Olle
00:35:30ja nicht mehr
00:35:31hingebrochen.
00:35:32Los, fass an, Dicker.
00:35:35Komm, wir müssen ihn
00:35:36nach Hause bringen.
00:35:42Ich geh allein.
00:35:45Ich brauch euch nicht.
00:35:51Ich bin Gräneisen.
00:35:53Habt ihr kein Bronzesach?
00:35:54Ich will nicht, dass sie ihn entlassen.
00:36:06Ist, war ich gegen die Kohle.
00:36:09Aber ich sehe, er braucht die körperliche Arbeit.
00:36:13Und die Kollegen sind
00:36:14jede für sich
00:36:15ganz in Ordnung.
00:36:16Ich hab ihnen von Mario erzählt.
00:36:20Vom Tierpark.
00:36:21Mein Mann sah die Perspektive.
00:36:25Ein Stamm guter Arbeiter.
00:36:28Den Platz aufbauen.
00:36:30Wir hätten Timpel schon vor einem Jahr
00:36:31ablösen sollen.
00:36:32Damals der Unfall.
00:36:33Heute liegen schon wieder
00:36:34Beschwerden vor.
00:36:34Wir wollten, dass er die 25 Jahre
00:36:36voll macht.
00:36:37Ein Chef, der selbst am meisten säuft.
00:36:39Entschuldigen Sie.
00:36:41Aber ich wollte weder Herrn Timpel,
00:36:43ich will überhaupt keinen
00:36:44verantwortlich machen.
00:36:46Es ist doch nur,
00:36:48wenn mein Mann mit Kollegen
00:36:49zusammen ist.
00:36:51Und es wird was getrunken.
00:36:54Er kann nicht Nein sagen.
00:36:57Zu Hause braucht er nichts.
00:36:59Aber
00:36:59ich hab das alles schon mal erlebt.
00:37:07Sie erbringen das in Ordnung,
00:37:08Frau Klenke.
00:37:11Sie müssen nicht weinen.
00:37:16Morgen.
00:37:17Ich heiße Günther.
00:37:18Günther Fröhlich.
00:37:20Fünf Jahre Kohle,
00:37:21anderthalb davon Verwaltung.
00:37:23Ich übernehme den Platz hier.
00:37:24Das hat sich ja wohl schon rumgesprochen
00:37:25bei euch.
00:37:28Naja.
00:37:29Kennengelernt haben wir uns ja bereits
00:37:31vor einem Jahr.
00:37:32Das haben wir ja nicht
00:37:32in einer guten Erinnerung.
00:37:34Man hat ehrlich gesprochen.
00:37:35Ich auch nicht.
00:37:37Aber das ist vergessen.
00:37:39Arbeiten könnt ihr,
00:37:40das weiß ich aber.
00:37:41Mal ganz offen gesprochen,
00:37:42ihr habt da einen Fehler.
00:37:44Ihr sauft zu viel.
00:37:45Und das auch während der Arbeitszeit.
00:37:47Kohle macht Durst, ich weiß.
00:37:49Aber Schnaps ist passé.
00:37:51Was ihr nach Feierabend macht,
00:37:52ist mir egal.
00:37:53Aber tagsüber will ich hier
00:37:54keinen Tropfen Alkohol mehr sehen.
00:37:55Verstanden?
00:37:57Wurde der alte Timpel
00:37:58deshalb abgelöst?
00:37:59Du hast es klar erfasst,
00:38:01mein Junge.
00:38:03Der Platz hier wird aufgebaut
00:38:04mit guten Arbeitern.
00:38:05Wem's nicht passt,
00:38:06der kann gehen.
00:38:08Ich kenne prima Kumpels.
00:38:09Ich bin nicht auf euch angewiesen.
00:38:11Und ich?
00:38:15Das war eine ganz bescheidene Frage,
00:38:17Kollege Fröhlich.
00:38:19Bei meiner Einstellung
00:38:20haben Sie mir versprochen,
00:38:20dass ich den Laden übernehmen soll.
00:38:22Was?
00:38:23Auf dem Platz heiße ich Günther.
00:38:29Das Sieg, lass mal mal weg.
00:38:32Dass du eine Entziehungskur hinter dir hast,
00:38:33das haben wir erst von deiner Frau erfahren.
00:38:36Und dass du dich bei der Truppe
00:38:37nicht lange senkrecht hältst,
00:38:38das weißt du genauso gut wie ich.
00:38:41Jetzt schon wieder zweimal eingebrochen.
00:38:42Mein lieber Mann,
00:38:44vielleicht schaffen wir es gemeinsam.
00:38:46Jetzt kommt es auf dich an.
00:38:48So, nun lasst euch mal weiter gut schmecken.
00:38:49Wer Sorgen hat, kommt zu mir.
00:38:53Ich weiß nicht,
00:38:55was euch der alte Tempel erzählen wird.
00:38:56Sauer ist er.
00:38:58Er ist 67 und geht auf Rente.
00:39:00Aber wenn er Lust hat,
00:39:01kann er jederzeit ein paar Stunden
00:39:02auf dem Holzplatz arbeiten.
00:39:11Knaps ist passé.
00:39:12Das hat uns gerade noch gefehlt.
00:39:23Das Chef wolltest du werden, wa?
00:39:48Ja, das war mein Vorschlag.
00:39:51Da jenes ja nicht einzuwenden.
00:39:54Aber was hier jetzt passiert...
00:39:55Wenn deine Frau nicht hingegangen wäre.
00:39:57Der Pfeifebeste.
00:39:58Ein rechter Pfeifemensch.
00:40:01Ich glaube,
00:40:02wir haben uns noch nicht richtig verstanden.
00:40:05Auf sowas wie dich
00:40:06haben wir schon lange gewartet.
00:40:08Das freut mich außerordentlich.
00:40:09Jetzt wollen wir mal
00:40:10die letzten Unklarheiten beseitigen.
00:40:15Das geht zu weit.
00:40:16Das geht zu weit.
00:40:47Da geht's raus.
00:40:49Eben es nicht passt,
00:40:50der kann sich gleich auf die Socken machen.
00:40:51Die haben doch längst Feierabend.
00:41:15Er wird wieder in irgendeiner Kneipe sitzen.
00:41:27Und du wärmst das Essen.
00:41:28Warum erniedrigst du dich so?
00:41:35Was hast du dir vorzuwerfen?
00:41:37Du hast es gut gemeint.
00:41:38Was ist das?
00:41:39Jetzt säuft er aus Kummer,
00:41:40weil du ihm die Karriere versaut hast.
00:41:42So ein Blödsinn.
00:41:43Weil du ihm in den Rücken gefallen bist.
00:41:46Wenn die Kollegen schneiden...
00:41:47Halt doch den Mund!
00:41:48Nein, Mutti!
00:41:51Ich kann das nicht mehr mit ansehen.
00:41:53Du reibst dich auf.
00:41:55Du bist in die Verwaltung gegangen,
00:41:57um das Schlimmste zu verhüten.
00:41:59Mein Gott, wärst du nicht gegangen,
00:42:00Saffa jetzt auch,
00:42:01weil er zu dürfte Kumpels sind
00:42:02und er sich nicht ausschließen kann.
00:42:05Es haben sich doch bloß die Motive geändert.
00:42:09Im Grunde kommt's aufs Selbe raus.
00:42:11Du hast gesagt,
00:42:11du sollst deinen Mund halten!
00:42:30Thomas?
00:42:30Wo ist der Junge?
00:42:43Guten Abend.
00:42:46Wo der Junge ist?
00:42:49Bei Frau Liebscher.
00:42:51Das heißt, bei Frau Liebscher.
00:42:54Schläft er da oder was ist?
00:42:56Ja.
00:43:00Wie will ich den Jungen sehen?
00:43:17Du willst ihn mir entfremden, ne?
00:43:30Mein Junge ist das.
00:43:35Dass jemand angeht, zweifelt,
00:43:38dass das dein Junge ist.
00:43:56Ich wollte ihm den Anblick
00:43:57die Reden
00:44:00seines so vorbildlichen Vaters ersparen.
00:44:04Das kann man doch auf die Dauer nicht zumuten.
00:44:08Was?
00:44:10Kann man ihm, Junge, nicht zumuten?
00:44:13Dass er dich ständig vor Augen hat
00:44:14und dich ständig erlebt.
00:44:18Ich habe es satt!
00:44:20Immer und immer wieder dasselbe.
00:44:22Keine Schwüre,
00:44:24deine Versprechungen.
00:44:25Keine großen Worte willst du machen.
00:44:28Nur dem Jungen Vorbild sein.
00:44:31Moment.
00:44:32Was habe ich mir für Mühe gegeben?
00:44:35Ich hatte gehofft.
00:44:37Ich hatte Geduld.
00:44:39Ich hatte mich gleich mit dir.
00:44:40Du hast Eugen Timpelhoff
00:44:41im Gewissen und mich auch.
00:44:45Wie reden Sie denn über mich?
00:44:46Warum trinke ich ihn wieder?
00:44:48Anlässe hast du immer gefunden.
00:44:51Das hat keinen Zweck mehr, Junge.
00:44:52Ich kann nicht mehr.
00:44:55Und ich will auch nicht mehr.
00:44:57Und dem Jungen das Schauspiel bieten,
00:44:59wie sein Vater...
00:45:00Lass du den Jungen aus dem Spiel.
00:45:02Mir ist es lieber,
00:45:03dass er dich in guter Erinnerung behält,
00:45:05als dass er dich abends
00:45:06torkelnd und brüllend erlebt.
00:45:09Und da bist du wieder im Krankenhaus
00:45:10wegen der Nieren.
00:45:11Und alle Leute wissen,
00:45:11wo du bist.
00:45:11Ja, Schöner, sag ihm doch,
00:45:13wer mich da hingebracht hat.
00:45:15Glaubst du es besser?
00:45:15Wir trennen uns, Job.
00:45:18Jawohl, dann trennen wir uns eben.
00:45:21Sofort!
00:45:22Ich brauche dich nicht!
00:45:28Ich habe die Schlaute voll von dir!
00:45:41Feierabend, ich mache den Laden dicht,
00:45:59ist Schluss!
00:45:59Schluss, Schluss, Schluss!
00:46:00Keine Aufregung!
00:46:01Keine Aufregung!
00:46:03Was?
00:46:04Ist Schluss?
00:46:04Du kommst mit zu mir!
00:46:18Du bist doch kein Hund,
00:46:18den man vor die Tür setzt!
00:46:19Das bereut sie!
00:46:20Das bereut sie bitter!
00:46:23Bitter bereut sie das!
00:46:31Was hast du bloß für ihr geschluckt,
00:46:33gestern Abend?
00:46:34Ich bin weg von zu Hause.
00:46:48Ich lasse mich scheiden.
00:46:51Sag mal, bei dir spinns wohl.
00:46:53Bei dir als Ausjagd, wa?
00:46:57Was hast du mir gesagt?
00:46:59Wenn meine Frau deine Frau wäre,
00:47:01dann hätte ich...
00:47:01Das war vor 14 Tagen, Mensch!
00:47:02Ich wusste doch nicht,
00:47:05dass sie recht hatte!
00:47:08Wo bist du denn gelandet?
00:47:12Weich bin ich gelandet.
00:47:13Schön in die Haie gebracht.
00:47:21Fläschchen Bier, nichts weiter.
00:47:23Bei Papa Dutis.
00:47:28Verständnis, alter Junge!
00:47:29Ja, ich hab ihn überredet.
00:47:34Ich hab ihn hier angebracht.
00:47:36Hintern treten sollte man euch.
00:47:39Alle miteinander!
00:47:40Ihr habt doch gewusst, was mit dem los ist.
00:47:42Und du am besten, du, alter Pfefferminz-Tail-Trinker.
00:47:45Aber jeder ist sich selbst der Nächste.
00:47:47Jeder muss wissen, was er macht.
00:47:49Lasst ihn doch, immer lasst ihn.
00:47:50Er ist ja alt genug.
00:47:51Hör mal zu, Jender.
00:47:52Den Ton nicht mit mir.
00:47:54Jetzt kommst du zu mir,
00:47:55weil er schlechtes Gewissen hat.
00:47:56Mit ihm kannst du nicht mehr reden.
00:47:58Und mit seiner Frau schon gar nicht.
00:48:00Hast Angst, dass er dich nur anguckt
00:48:02und dir die Tür vor der Nase zumacht?
00:48:03Ja, hör doch mal zu, Jender.
00:48:04Du brauchst mir alles nicht zu erzählen.
00:48:06Ich weiß ja, dass er seine Familie liebt,
00:48:07dass er seinen Sohn liebt und so weiter und so weiter.
00:48:10Könnt ihr noch eine Tour übernehmen?
00:48:12Rettig, Emsholmer 60.
00:48:13Du bist eine schwache Nummer, Heinz Heinrich.
00:48:43Emsholmer 60.
00:49:13Frau Klenke.
00:49:20Ihr Mann ist im Abrutschen.
00:49:23Deshalb musste ich mit Ihnen sprechen.
00:49:25Seine letzte Rettung.
00:49:26Ist der Weg hierher zurück?
00:49:28Seine letzte Rettung.
00:49:29Liane, bitte.
00:49:30Sie sollten meiner Mutter lieber zureden,
00:49:32dass sie ihn nicht mehr aufnimmt,
00:49:33wenn er wieder angetackelt kommt.
00:49:35Ich bin fertig.
00:49:37Das ist schön.
00:49:37Dann sag gute Nacht.
00:49:38Gute Nacht.
00:49:39Nacht, mein Junge.
00:49:40Schlaf schön.
00:49:43Gehst du morgen mit mir Drachen stellen?
00:49:48Klar.
00:49:49Morgen gehen wir auf den Mondklamotten.
00:49:52Eigentlich hätten wir ja Probe.
00:49:54Aber ich werde mal mit den Jungs reden.
00:49:57Du, vielleicht bring ich Arne mit.
00:49:59Bring mal mit.
00:50:00Arne macht Spaß.
00:50:01Und Papa kommt doch mal zu.
00:50:02Er ist ja in der Schlafung.
00:50:05Immer wieder fragt er nach seinem Vater.
00:50:10Er versteht's doch noch nicht.
00:50:15Du hast es ihm schon wieder versprochen.
00:50:17Papa kommt bald zurück.
00:50:20Was soll er denn nun glauben?
00:50:22Auf der einen Seite Ablenkungsmanöver,
00:50:24damit er vergisst.
00:50:25Ich spiele Käser Vater,
00:50:26schalte Arne mit ein.
00:50:28Und du versprichst ihm immer wieder,
00:50:30ja, bald, bald.
00:50:31Frau Deinklenke,
00:50:32Sie mögen die Kohlenträger auf diesem Platz nicht.
00:50:34Allerdings.
00:50:36Aber ich.
00:50:37Deshalb habe ich den Laden übernommen,
00:50:39vorübergehend.
00:50:41Es wird kein Schnaps mehr getrunken
00:50:42während der Arbeitszeit, na ja.
00:50:44Und überhaupt,
00:50:45den anderen aufgeben kann man doch nur dann,
00:50:46wenn er sich selber aufgibt.
00:50:49Anfechtbar, ich weiß,
00:50:50aber das ist meine Meinung.
00:50:53Wenn die Brüder damals gekündigt hätten,
00:50:55ich hätte ihnen keine Träne nachgeweint.
00:50:56Aber sie haben nicht gekündigt.
00:50:59Und ihr Vater hat auch nicht gekündigt.
00:51:02Aber ich ihm.
00:51:04Ich habe meinen Vater sehr gern gehabt.
00:51:07Aber es gibt einen Punkt,
00:51:09da hilft nur noch eins.
00:51:10Klare Entscheidung und Konsequenz.
00:51:13Weil wir hoffen,
00:51:14dass in Ihrem Leben immer alles so glatt geht.
00:51:16Im Leben geht nie alles so glatt.
00:51:18Aber ich bin gegen Kompromisse.
00:51:21Man sollte nie so schnell aufgeben.
00:51:24Von schnell kann ja wohl
00:51:25bei meinem Vater keine Rede sein.
00:51:27Ihr seid ja so klug.
00:51:29Mitgefühl gibt's nicht.
00:51:30Doch, Mutti.
00:51:30Aber bis zu einer gewissen Grenze.
00:51:34Und was wäre mit deiner Freundin Barbara,
00:51:37wenn ihre Eltern gesagt hätten,
00:51:38dass es dein Kind sieht,
00:51:39zu wie du zur Rande kommst?
00:51:40Was wäre mit ihrem Abitur?
00:51:42Mit den Berufsplänen?
00:51:44Futsch.
00:51:44Verständnis und Toleranz.
00:51:49Das geht euch ab.
00:51:50Nur wir Alten sind eben so blöd.
00:51:53Unser Leben besteht nur aus Kompromissen.
00:51:55Aus faulen Kompromissen.
00:51:56Ich hab noch Schularbeiten zu machen.
00:51:59Entschuldigen Sie mich bitte.
00:52:06In Ihrem Alter versteht man doch nicht,
00:52:07dass ein Mensch auch mal
00:52:08straucheln kann.
00:52:12Aber wenn ich das mal sagen darf,
00:52:14Frau Klenke,
00:52:14ich finde Sie großartig.
00:52:15Ich mich gar nicht.
00:52:16Doch, doch.
00:52:18Schon am ersten Tag,
00:52:19als Sie zu uns kamen,
00:52:19das hat mir imponiert.
00:52:21Ich fragte mich,
00:52:23was muss das für ein Mann sein?
00:52:26Und jetzt haben Sie ihn ja kennengelernt.
00:52:29Ja.
00:52:31Er liebt seine Familie.
00:52:33Er braucht sie.
00:52:33Er kann ohne sie nicht leben.
00:52:36Und ich bin überzeugt davon,
00:52:37dass er das weiß.
00:52:39Und dass ihm im Augenblick
00:52:41nur der Mut fehlt,
00:52:42das erste Wort zu sagen.
00:52:56Jünter.
00:52:58Ja?
00:53:04Wie siehst du denn aus?
00:53:06Wir haben vergongst da jede Menge
00:53:07und du schleichst die an als Trauerweide.
00:53:09Hat keine Bleibe mehr.
00:53:10Du, er ist weg von der Mietze.
00:53:13Na, wir ist ja nicht vorhin.
00:53:15Ach so.
00:53:16In der Nacht ist er spazieren gegangen.
00:53:18Von der Parkbank haben sie ihn runtergeschmissen.
00:53:20Und das erledigen wir gleich.
00:53:24Jungs, schmeißt Ballerien mal auf die Orgel.
00:53:25Wir haben große Einsatz.
00:53:27Ich fahr schon mal vor.
00:53:29So viel Zeit muss sein.
00:53:30Komm.
00:53:36Du hast eine prima Frau, Jupp.
00:53:38Wirklich, deine Frau gefällt mir.
00:53:39Ich hab mich gestern Abend
00:53:40lange mit dir unterhalten.
00:53:42Einzelheiten kannst du dir sparen.
00:53:43Oh, ich kämlich.
00:53:44Du, die ist bereit,
00:53:47dich wieder aufzunehmen.
00:53:48Ach, schon Kaffee getrunken,
00:53:52gefrühstückt?
00:53:54In der Mitropa.
00:53:57Dann lass mal.
00:54:00Es wird Zeit,
00:54:00dass du wieder mal normal wirst.
00:54:03Naja,
00:54:04du weißt ja,
00:54:05wo du wieder schlafen kannst.
00:54:06Aber eines sage ich dir.
00:54:08Reiß dich am Riemen.
00:54:11Das ist deine letzte Chance, du.
00:54:14Allein gehst du vor die Hunde.
00:54:15Weiß sie denn,
00:54:19wo ich war?
00:54:23Sie kann sich's denken.
00:54:28Und?
00:54:29Ich hab dir ja gesagt,
00:54:31du hast eine prima Frau.
00:54:34Mit deiner Tochter
00:54:34wird's nicht so leicht sein.
00:54:36Aber die geht ja weiter zum Haus.
00:54:37So.
00:54:40Dann hau dir mal in die Stille rein.
00:54:42Und dann gehen wir los.
00:54:44Dann.
00:54:45Jupp, hör auf,
00:55:01mach erst mal Pause.
00:55:02Komm, lass das.
00:55:03So, guck mal.
00:55:13Jupp,
00:55:15du stehst ja da
00:55:16wie so ein Denkmal
00:55:16von der
00:55:17Anti-Alkohol-Bewegung.
00:55:24Soll ich nicht mitkommen?
00:55:26Schaff nicht alleine.
00:55:28Du nimmst die erste Tour
00:55:28zur Hochschule.
00:55:29Okay.
00:55:29Okay.
00:55:33Mensch, der ackert ja wie ein Tier.
00:55:57Und so scheint er auch nicht zu haben.
00:55:58Dann wird er auch nicht besser.
00:56:17Bis zum Kotzen, sag ich euch.
00:56:20Jetzt in Abstinenzerscheinung.
00:56:25Tichtig, ehe ihn hier ballert,
00:56:27nachts nicht hier schlafen.
00:56:30Ich will er ja nicht schwanken machen
00:56:31in deiner Entschlüsse.
00:56:33Aber so viel steht fest.
00:56:35Gehen die Beschwerden
00:56:36hilft nicht.
00:56:37Nur ne Flasche Bier.
00:56:39Ja, und et stimmt.
00:56:41Müsstest du da wissen, Jupp.
00:56:44Du willst heute Abend
00:56:45zu deiner Frau zurück.
00:56:47Mach kein Quatsch,
00:56:49sag ich da.
00:56:50Ja, soll er denn so zurück?
00:56:52Dann kann er ja gleich
00:56:53wieder Abschied nehmen.
00:56:54Ich will fit sein.
00:56:58Ich will voll arbeiten.
00:57:02Ich muss heute Abend fit sein.
00:57:03Das darf hier wohl nicht wahr sein.
00:57:18Ja, frust.
00:57:32Frust.
00:57:33Das nennt ihr Arbeiten?
00:57:39Ich hab hier Polster.
00:57:41Warum?
00:57:42Heinz Heinrich ist mit der Fuhre
00:57:45zur Hochschule gefahren.
00:57:47Genau wie du.
00:57:48Alle Talene machen.
00:57:51Ich hab echt Geburtstag.
00:57:57Bitte.
00:57:59Ich gratulier dir später.
00:58:01Und du?
00:58:01Was hast du geschworen?
00:58:02Was?
00:58:04Ich hab nur
00:58:05mein Kater bekämpft.
00:58:08Ich bin voll da.
00:58:09Voll da.
00:58:10Nicht mal Piep kannst du sagen.
00:58:12Bild dir bloß nicht ein,
00:58:12dass ich dir auch nur
00:58:13einen Pfennig schreibe für den Tag.
00:58:14Was?
00:58:15Hau bloß ab.
00:58:16In dem Zustand kann ich dich
00:58:17nicht mal zu deiner Frau schicken.
00:58:18Jünter mit mir nicht.
00:58:20So nicht, sag ich dir, du.
00:58:23Nu ist das maßvoll.
00:58:26Jetzt kriegst du
00:58:27ein Mächtchen arschvoll.
00:58:28Verstanden.
00:58:31Ich warne dich.
00:58:32Hör auf.
00:58:35Du kleiner Miesfisch,
00:58:36du, was bildest du dir ein?
00:58:38Es wirkt dir in der Ball an.
00:58:45Ich hätte dich auch von oben
00:58:46fallen lassen können,
00:58:46aber ich hoffe,
00:58:47das reicht erst mal.
00:58:48So.
00:58:50Und nun an die Arbeit,
00:58:51ihr Suftköppel.
00:58:52Und nun an die Arbeit,
00:59:22Hätt' ich nicht gedacht, dass wir das geschafft haben?
00:59:36An jedem Tag.
00:59:38Tja, wir sind eben gut.
00:59:41Und dir gratuliere ich jetzt auch zum Geburtstag.
00:59:43Stimmt wirklich, ich hab'n nachgesehen.
00:59:44Also alles Gute. Und sauf nicht so viel.
00:59:47Hast du das gehört? Das ist ein Glückwunsch, wa?
00:59:49Ich dank dir, Jena.
00:59:50So, ich will mein Geld.
00:59:55Ich krieg' den Tag bezahlt, du, oder?
00:59:57Den Schatzjuck doch gehen.
00:59:59Du, sag mal, Günther.
01:00:02Wie hast'n nicht gemacht vorhin?
01:00:05Hast du gelernt? Judo oder sowas?
01:00:09Bezirksmeister Mittelgewicht. Fünf Jahre lang.
01:00:11Kannst du natürlich nicht wissen.
01:00:12Du liest ja bloß Fußballwoche.
01:00:14Jut, wa?
01:00:18Jupp, kommst du nicht mit?
01:00:20Ach, im Prinzip hab' ich ja gar nichts gegen Alkohol.
01:00:34Abends nach Feierabend in der gemütlichen Kneipe.
01:00:37Oder der kleine Silvesterfeier zum Beispiel mit Frau oder Freundin.
01:00:40Schleps, dunkler Anzug.
01:00:41Macht laute.
01:00:43Fragt mal die Jungs aus meiner alten Brigade.
01:00:44Hast du einen Abendanzug?
01:00:48Klar hab' ich den dunklen Anzug, du Penner.
01:00:51Und hier werden wir ihn kaufen oder machen lassen.
01:00:54Von der Stange kriegst du sowieso keinen.
01:00:55Ich weiß, einen guten Schneider.
01:00:57Hier bringen wir noch Kultur bei, du Lümmel.
01:01:00Sonst musst du zum Schluss noch deine Mama heiraten.
01:01:01Wo bleibt denn eigentlich, Jupp?
01:01:05Na ja, dem ist sicher schlecht geworden.
01:01:07Kümmert euch mal um ihn.
01:01:08Ich muss nur meinen Kram zusammenpacken.
01:01:11Ach so, morgen.
01:01:13Na ja, wird nicht so schlimm werden.
01:01:14Ein paar kleine Touren, ein bisschen Holz hacken.
01:01:16Schaffen wir schon.
01:01:18Also, bis morgen, Jungs.
01:01:19Ja, morgen.
01:01:20So, du hast gesagt,
01:01:48dass ich den Tag nicht bezahlt kriege.
01:01:52Das müssen wir klären.
01:01:54Schlupf, wenn dich deine Frau so sieht.
01:01:57In diesem Zustand kannst du dich nach Hause.
01:01:58Setz dich erst mal hin.
01:02:01Ich bleibe stehen.
01:02:03Na ja, von mir aus bleib stehen.
01:02:05Ich pack' noch meinen Kram zusammen,
01:02:06dann kommst du mit zu mir.
01:02:07Irgendwo musst du ja übernachten.
01:02:11Zu dir nach Hause.
01:02:13Ja.
01:02:18Und du?
01:02:20Du gehst zu mir nach Hause.
01:02:24Zu meiner Frau, lieber.
01:02:28Das rollst du doch nur, du.
01:02:30Mich abschieben.
01:02:32Du, alles hast du mir versaut.
01:02:35Du großer Chef, du.
01:02:37Alles hast du mir versaut.
01:02:38Jetzt bist du doch mit meiner Frau, du.
01:02:41Du kannst ja ruhig hinlegen.
01:02:43Schlaf dich erst mal aus.
01:02:45Ach, dein Rausch aus.
01:02:47Dir gegen den Kater.
01:02:49Schlapps, um Kraft zu kriegen.
01:02:51Was hast du denn geschafft, den ganzen Tag?
01:02:53Über die Vorgehung gestolpert,
01:02:54bist du weiter nichts.
01:02:55Aber nein.
01:02:56Wegschicken lässt sich, ob Kleinkirchen nicht.
01:02:58Da hat er seinen Stolz, seinen Ehrgeiz.
01:03:00Jawohl.
01:03:02Den hab ich doch.
01:03:03Du hast doch jetzt schon wieder getrunken.
01:03:04Ich hab getrunken.
01:03:06Und warum?
01:03:07Mensch, jetzt reicht mir's.
01:03:08Aber leg dich hin und schlaf.
01:03:11Das könnte dir so passen.
01:03:14Das könnte dir so passen.
01:03:16Mit meiner Frau, du.
01:03:41Heinrich!
01:03:50Heinz Heinrich!
01:03:58Wenig später erlag Günter Fröhlich
01:04:00seinen inneren Verletzungen.
01:04:02So war Josef Klenke am Tod eines Menschen schuldig geworden,
01:04:07der alles versucht hatte, ihn vor dem Alkoholismus,
01:04:10vor dem Zerstören seiner Familie,
01:04:13vor dem Verfuschen seines Lebens zu bewahren.
01:04:14Es konnte nicht bewiesen werden,
01:04:18dass Klenke hatte Töten.
01:04:19Wohl aber, dass er sich hatte rächen wollen.
01:04:23Sich rächen an einem Nebenbuhler, der keiner war.
01:04:26An einem Kollegen, den er für ungerecht hielt,
01:04:30der in Wahrheit aber ebenso verantwortungsbewusst wie rechtmäßig handelte.
01:04:34Rache ist bekanntlich ein schlechter Ratgeber.
01:04:39Mehr noch, sie ist mit dem Verhalten eines Bürgers
01:04:42der sozialistischen Gesellschaft nicht vereinbar.
01:04:46Die Strafsache gegen Klenke bewies ein übriges Mal,
01:04:50dass Alkoholmissbrauch der Vater des Faustrechts ist.
01:04:53Tatsächlich werden bei uns weit mehr als die Hälfte
01:04:57aller vorsätzlichen Körperverletzungen
01:04:59einschließlich derjenigen mit Todesfolge
01:05:01unter Alkoholeinfluss begangen.
01:05:04Und fast immer handelt es sich dabei um die Reaktion
01:05:07auf eine berechtigte Kritik, um Rache
01:05:09oder um den willkürlichen Versuch, einen anderen zu bestrafen.
01:05:14Solche Verhaltensweisen stellen eine besonders krasse Missachtung
01:05:18des sozialistischen Zusammenlebens dar,
01:05:19die mit der ganzen Strenge des Gesetzes geahndet werden müssen.
01:05:23Die Anklage gegen Josef Klenke lautete auf Körperverletzung
01:05:29mit Todesfolge.
01:05:31Die Tatsache, dass der Angeklagte bei Tatausführung
01:05:34unter erheblichem Alkoholeinfluss stand,
01:05:37konnte seine strafrechtliche Verantwortlichkeit
01:05:39in keiner Weise mindern.
01:05:41Nach § 15 Absatz 3 unseres Strafgesetzbuchs
01:05:44wird derjenige, der sich schuldhaft in einen
01:05:47die Zurechnungsfähigkeit ausschließenden Rauschzustand versetzt
01:05:50und in diesem Zustand eine mit Strafe bedrohte
01:05:53Handlung begeht, nach dem Verletzten Gesetz bestraft.
01:05:58Der Tatbestand der Körperverletzung mit Todesfolge
01:06:02sieht Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren vor.
01:06:06Das Gericht verurteilte den Angeklagten
01:06:08unter Berücksichtigung seiner Persönlichkeit
01:06:11sowie aller Umstände der Tat zu einer Freiheitsstrafe
01:06:14von acht Jahren.
01:06:15Darüber hinaus verpflichtete das Gericht
01:06:18den Angeklagten zum Schadensersatz
01:06:20gegenüber den Angehörigen des Opfers.
01:06:25Es bleibt die Überlegung, dass wir es in der Hand haben,
01:06:29Straftaten wie im Fall Klenke zu vermeiden.
01:06:31Nur allzu oft kapitulieren Leiter, aber auch Kollektive
01:06:35noch immer vor jener ungeheuren Macht
01:06:38der Gewohnheit und Trägheit, von der Lenin forderte,
01:06:41dass man sie überwinden müsse.
01:06:44Dass diese Macht der Gewohnheit, auch was den Alkoholgenuss
01:06:48im Arbeitsprozess anbetrifft, zu bezwingen ist,
01:06:51dafür gibt es Beweise.
01:06:53In der Glasindustrie zum Beispiel, wo bei hohen Temperaturen
01:06:57enorme Leistungen vollbracht werden müssen,
01:06:59galt das Biertrinken bis in die jüngere Vergangenheit
01:07:02als nahezu unerlässlich.
01:07:04Im Kreis Weißwasser, der Domäne unserer Glasindustrie,
01:07:08warf die Volksvertretung ihre Autorität in die Waagschale.
01:07:12Sie verpflichtete alle Glasbetriebe zu energischen Schritten
01:07:15gegen den Alkoholmissbrauch.
01:07:18Anlass hierfür war eine mit hohem Schaden verbundene Kesselexplosion,
01:07:22die der angetrunkene Kesselwärter eines Glasbetriebes verursacht hatte.
01:07:28Inzwischen sind weitgehend entsprechende nicht-alkoholische Getränke
01:07:32an die Stelle des Biers getreten.
01:07:34Allerdings hat es die Getränkeindustrie bis heute nicht verstanden,
01:07:39den gestiegenen Bedarf der Glasindustrie
01:07:41an nicht-alkoholischen Getränken vollzudecken.
01:07:45Die Sorge um den Arbeiter, um seine Sicherheit im Betrieb verlangt,
01:07:50dass die Verantwortlichen hier unverzüglich handeln.
01:07:53Handeln, bevor Schlimmeres passiert.
01:07:56Guten Abend.
01:07:57Guten Abend.
01:07:58Guten Abend.
01:08:00Bis zum nächsten Mal.
01:08:30Bis zum nächsten Mal.
01:09:00Bis zum nächsten Mal.
01:09:30Bis zum nächsten Mal.
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