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  • 7.5.2025
🌟 "Bettkantengeschichten" (1980er) – Digital restaurierte Folge | Kult-Kinderserie aus Deutschland 🌟

Genieße eine digital aufbereitete und qualitativ verbesserte Folge der beliebten deutschen Kinderserie "Bettkantengeschichten" aus den 1980er Jahren! Diese nostalgische Serie begeisterte junge Zuschauer mit fantasievollen Gutenachtgeschichten und charmanten Charakteren.

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📺 Worum geht’s?
"Bettkantengeschichten" brachte generationsübergreifende Unterhaltung ins Kinderzimmer. In dieser Folge erwarten dich spannende oder herzerwärmende Abenteuer – perfekt für Nostalgie-Fans und neue Entdecker!

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(Hinweis: Diese Folge dient der Unterhaltung und ist urheberrechtlich geschützt.)

Kategorie

📺
TV
Transkript
00:00Bettkantengeschichten
00:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:59Bettkantengeschichten
01:11Brotmagen
01:20Schlagen hast du mich
01:48in sowas
01:50Hab ich's dir nicht gesagt
01:56Du sollst nicht mit Essen spielen
01:58Du hast mich aber auch so wütend gemacht
02:06Du sollst nicht mit Essen spielen
02:11Ach, wegen so'n bisschen nur
02:32Du sagst bisschen, Petra
02:37Und ich sage, es macht mich ganz wahnsinnig
02:39Wenn du immer mit dem Essen rumspielst
02:41und es dann hinterher wegschmeißt
02:43Aber wenn ich's nicht mehr mag
02:50Aber das isst es doch gerade, Petra
02:52Du machst so lange mit dem Essen herum, bis es nicht mehr schmeckt
02:55Und wenn ich sehe, wie du mit der Suppe über den Tisch langmalst
02:59Als ob's Farbe wäre und kein Essen nur
03:01Dann werd ich so wütend
03:03Aber dann brauchst du ja nicht leicht zu hauen
03:07Ja, Petra
03:09Aber ich hab doch auch gesagt, du sollst aufhören
03:11Aber du machst ja immer noch weiter
03:13Und schmierst auch noch die Kartoffeln über den Tisch
03:15Als wenn du das früher nicht auch gemacht hättest, als du Kind warst
03:20Ich hab das früher eben nicht gemacht
03:22Weißt du, wir sind überhaupt nicht auf die Idee gekommen, mit Essen zu spielen
03:26Weil es nichts gab, es war Krieg
03:28Da haben wir oft gehungert
03:30Und im Supermarkt konntet ihr doch...
03:33Supermarkt, das gab's damals nicht
03:35Aber das kannst du dir auch gar nicht richtig vorstellen, nicht?
03:42Tja, wie das heute aussieht
03:44Ich will dir mal was erzählen
03:47Als ich so alt war wie du
03:50Da wohnten wir nicht in einer so schönen Wohnung wie du jetzt hier
03:52Da war der zweite Weltkrieg gerade zu Ende
04:01Da wohnte ich mit meiner Schwester Uta
04:06Und mit meiner Mutti
04:08Wir wohnten alle zusammen in einem einzigen winzigen Zimmer
04:11Unsere Wohnung, wo wir vorher wohnten, war im Krieg verbrannt
04:19Mit allen Möbeln und Sachen
04:21Unser ganzes Haus war einfach weg
04:23Es war kaputt gewohnt
04:25Und nicht nur unser Haus
04:30Ganze Städte waren zerstört
04:32Und wo haben die Menschen dann gewohnt?
04:41Manche bauten sich aus den Trümmern so Nothäuser und Baracken
04:44Und ganz viele konnten überhaupt nichts zum Wohnen finden
04:51Sie mussten lange Zeit in so Lagern leben
04:54Da mussten sie sogar auf dem Fußboden schlafen
04:56Weil nicht genug Betten da waren
04:57Das kam alles von dem furchtbaren Krieg
05:02Und als der Krieg zu Ende war
05:03Da waren viele Menschen schon so verzweifelt
05:06Dass sie sich über das Kriegsende gar nicht mehr richtig freuen konnten
05:09Die alte Kriegsfahne war nun endlich nicht mehr gültig
05:13Und wir haben das Hakenkreuz einfach weggemacht
05:16Aber der Stoff war ja noch gut
05:18Und daraus nähte mir Mutti dann ein rotes Kleid
05:20Und jetzt geht's
05:49Aber dann kam das Schlimmste. Es gab nicht mehr genug zu essen.
05:58Die Geschäfte waren leer. Der Krieg hatte eben alles kaputt gemacht.
06:02Da mussten ganz viele Menschen hungern. Und manche sind sogar vor Hunger gestorben.
06:08Tja, es gab einfach nicht mehr genug für alle.
06:19Und so wurde das wenige Essen, das wir noch hatten, sehr wertvoll für uns.
06:27Wir sammelten sogar unreife Äpfel, aber auch Pilze, Beeren, Brennnesseln und Hagebutten.
06:33Und wenn wir viel gefunden hatten, waren wir froh.
06:36Wir machten daraus eine Hagebuttensuppe und Marmelade und Tee. Die mochte ich am liebsten.
06:43Wenn es dann mal was zum Essen zu kaufen gab, dann kamen immer gleich viele Menschen auf einmal.
06:52Und oft hatten sie Angst, dass sie nichts abbekamen.
06:55Darum gab es schon seit langem Lebensmittelkarten.
06:58Das waren so Karten, wo genau drauf gedruckt war, wie viel Essen jeder Mensch in einer Woche kaufen durfte.
07:05Zum Beispiel Brot, Fett, Fleisch.
07:11Und das konnte man dann nur mit diesen Marken kaufen.
07:14Ohne Marken gab es fast nichts mehr.
07:17Das Schlimme war nur, dass diese Marken nie ausgereicht haben zum Sattwerden.
07:25Wenn Mutti mich zum Einkaufen schickte, musste sie mir also auch immer die Lebensmittelmarken dafür mitgeben.
07:31Und die waren ja jetzt wertvoller als Geld.
07:35Darum sagte Mutti jedes Mal wieder, dass ich darauf aufpassen sollte.
07:40Jedes Mal.
07:41Begeistert war ich ja nicht gerade von diesem Einkaufen, weil es gab nur wenig Geschäfte.
07:47Und man musste ewig warten.
07:49Warten, warten.
07:51Es war immer wieder dasselbe.
07:54An einen Tag kann ich mich noch genau erinnern, als ich mein rotes Kleid anhatte.
07:59Du hast für vier Pfund Brotmarken.
08:05Der Bäcker macht um drei Uhr auf.
08:06Geh also bitte jetzt schon hin und stell dich an.
08:11Und pass mir ja gut auf, Helga, damit du es nicht verlierst.
08:15Nee. Und du?
08:16Ich gehe zum Fischgeschäft.
08:17Ich habe gehört, dort soll es Fisch ohne Marken geben.
08:21Da werden viele Leute Schlange stehen. Das kann lange dauern.
08:25So nun, sieh zu.
08:27Ach, und den Brief an Vati. Den steck bitte noch ein.
08:33Ist gut.
08:34Fati war damals ja Soldat und ist im Krieg gefangen worden.
08:41Und war jetzt immer noch in Kriegsgefangenschaft in einem Lager in England.
08:45Mutti durfte ihm manchmal schreiben.
08:48In diesem Moment habe ich aber nicht so doll an Fati gedacht,
08:50sondern wollte noch schnell bei meiner Freundin Sabine vorbei.
08:53Wegen meinem roten Kleid.
08:55Ich war so stolz, dass ich es heute anziehen konnte.
09:04Helga, siehste, habe ich es doch gleich gewusst.
09:34Oh, hast du Geburtstag heute?
09:38Darfst du es jetzt immer anziehen?
09:40Hab kein anderes mehr.
09:43Ach so.
09:46Hier, guck mal, was ich hab.
09:49Ohne schöne Scherbe mit Goldrand.
09:51Ich find die Rose am allerbesten.
09:53Wo hast du die denn gefunden?
09:55Bei Gilles, hinterm Haus.
09:57Die ist ja schön.
09:59Geht ihr gut?
10:00Ja.
10:04Gut, ne?
10:05Hm?
10:06Ja.
10:17Mensch, ich muss ja los Brot holen.
10:18Mach's gut, Sabine.
10:20Mach's besser.
10:20Ja.
10:21Erst noch Fatis Brief einstecken und dann das Brot.
10:36Einkaufen, das habe ich dir ja schon erzählt, das war nicht so leicht wie heute.
10:41Heute wollen sie dich ja schon überreden, immer noch mehr und noch mehr zu kaufen.
10:46Mehr als du überhaupt brauchst.
10:47Aber das sah damals ja ganz anders aus.
10:51Da musstest du froh sein, wenn du überhaupt was bekamst.
10:55Das kann man sich heute wirklich gar nicht mehr vorstellen, wie das damals war.
10:58Ja.
10:58Ja.
11:09Ja.
11:11So, ich habe jetzt noch ein paar Teile, die ich habe.
11:41Das Schlangestehen war schlimm, aber manchmal war ich auch stolz auf mich,
11:49denn es kam ja auf mich an, ob wir das Brot bekamen oder nicht.
11:53Ich durfte mich nicht abdringen lassen.
11:56Einmal hatte ich zwei Stunden lang anstehen müssen.
11:59Es sollte Melasse ohne Marken geben.
12:02Keiner wusste, was das überhaupt war.
12:04Man musste Eimer mitbringen.
12:06Auf jeden Fall war es was zu essen.
12:08Als ich kam, war schon eine Riesenschlange, obwohl das Geschäft noch geschlossen war.
12:14Ich stellte mich hinten an und mit der Zeit wurde die Schlange hinter mir immer länger und länger,
12:20bis um die nächste Ecke rum.
12:22Als meine Mutter kam und mich ablösen wollte, suchte sie mich viel weiter hinten
12:26und ich habe gerufen, hier Mutti, hier bin ich.
12:29Da hat sie sich wahnsinnig gefreut, dass ich schon so weit vorne war.
12:33Wir haben dann auch wirklich etwas von der Melasse abbekommen.
12:35Es war so ein braunes, klebriges Zeug.
12:39Mutti hat damit Kuchen gebacken.
12:41Der schmeckte ziemlich bitter.
12:43Aber es war Kuchen.
12:44Das kann ja wohl nicht angehen.
12:51Sie haben gesagt, es ist genug Brot da.
12:54Das sagen Sie immer.
12:55Oh nein, das stimmt nicht.
12:56Letztes Mal wie ich hier...
12:58Eins da.
13:00Jetzt haben wir schon wieder umsonst angestanden.
13:02Na Gott sei Dank.
13:13Sie hätten es ja auch sonst gesagt.
13:15Wollen Sie es hoffen?
13:16Jetzt haben Sie es hoffen, dass ich mich nicht verrunde.
13:31Als ich Donnerstag hinkam und badete,
13:59gab es doch tatsächlich Suppe. Ohne Marken.
14:02Ich will wieder hingehen. Willst du mitkommen?
14:05Am hinteren Krankenhausausgang, nicht?
14:07Und was ist das für eine Suppe?
14:09Drei von, bitte.
14:10Nein, die Kleine ist erst dran.
14:12Von wegen die Kleine.
14:14Wenn die wüssten, wie ich gerade eben aufgepasst habe,
14:17dass es beim Krankenhaus Suppe gibt, ohne Marken.
14:20Wenn ich das Mutti erzähle,
14:22die wird staunen, dass ich das...
14:26Was ist denn nun?
14:27Vier von Brot, bitte.
14:30Und die Marken?
14:34Weg.
14:36Tja, ohne Marken gibt es kein Brot.
14:39Dann geben Sie mir erst...
14:40Jetzt bin ich erst dran.
14:42Wie, wie habe ich denn bloß verloren hier?
14:44Das kann doch gar nicht sein.
14:46Vielleicht hausgelassen?
14:49Die...
14:50Die muss doch hier sein.
14:53Die Marken, die...
14:54Die können doch nicht weg sein.
14:56Sie war weg, die Geldtasche.
15:07Einfach weg.
15:09Mitsamt den Brotmarken.
15:11Wie vom Erdboden verschluckt.
15:14Manchmal sah ich sie fast da liegen.
15:17Sie musste einfach da sein.
15:19Aber sie war nicht da.
15:20Hast du meine Geldtasche gesehen?
15:25Hast du meine Geldtasche gesehen?
15:27Sabine wusste auch nicht, wo die Geldtasche ist.
15:29Fing gleich an zu suchen.
15:31Aber hier war sie auch nicht.
15:34Da wusste ich nicht mehr weiter.
15:35Und was jetzt?
15:45Jetzt traue ich mich nicht nach Haus wegen dem Brotmarken.
15:50Dann suchen wir eben weiter.
15:52Aber wo?
15:53Hat die Tasche ein Loch?
15:54Nee.
16:06Wenn das meine Mutter merkt.
16:08Was mach ich bloß?
16:12Wo warst du denn überall?
16:14Beim Bäcker.
16:15Und?
16:15Hast du da gesucht?
16:16Ja klar, Mensch.
16:17Und?
16:18Ist futsch.
16:20Nee.
16:21Wo warst du sonst noch?
16:23Von hier den Brief eingesteckt, zum Bäcker gegangen.
16:27Das war alles.
16:29Vielleicht hat sich ja jemand geklaut.
16:32Mensch, der Brief.
16:33Der Briefkasten.
16:34Was?
16:35Vielleicht habe ich ja die Geldtasche aus Versehen mit in den Briefkasten geschmissen.
16:39Du meinst, als du den Brief eingesteckt hast?
16:41Ja.
16:41Klar.
16:42Das ist es.
16:43Los, wir gucken mal.
16:49Kannst du was sehen?
16:50Nee.
16:52Ich auch nicht.
16:54Aber vielleicht ist sie ja doch drin.
17:01Mit dem Stopp?
17:04Geht nicht.
17:07Die Geldtasche ist bestimmt drin.
17:10Ja.
17:12Ich krieg ne Gänsehaut.
17:14Einer muss den Kasten öffnen.
17:17Wir, wir fragen einfach.
17:19Ach.
17:21Nicht?
17:22Ob die das machen?
17:24Für uns den Kasten öffnen?
17:27Und wenn nicht?
17:28Aber die Brotmarken.
17:31Ja.
17:32Das war's.
17:34Die Brotmarken.
17:35Damit wir die wiederfinden, haben wir uns schließlich doch getraut, in der Post zu fragen.
17:45Damals hatten wir bei sowas eben noch mehr Angst als ihr heute.
17:48Und der Beamte wollte erst auch nicht.
17:51Hat uns zuerst gar nicht richtig ernst genommen.
17:53Aber als wir ihm das dann gesagt hatten, mit den Brotmarken da, ist er doch aufgestanden.
18:12Und er ging tatsächlich mit einem Schlüssel zum Ausgang.
18:19Da dachte ich, jetzt haben wir's geschafft.
18:21Ist die da?
18:45Da, Fadys Brief.
18:48Der?
18:49Ja, und die Geldtasche?
18:59Tja, hier ist keine Geldtasche.
19:12Da kannst du dir denken, wie es mir da ging.
19:16Was soll ich jetzt machen?
19:18Nach Hause gehen?
19:20Ohne die Brotmarken?
19:23Hattest du jetzt Angst, dass deine Mutter dir auch eine Ohrfeige haut?
19:27Nein, Petra, das war's gar nicht.
19:30Aber wir hatten sowieso nicht genug zu essen.
19:34Und ich wusste jetzt, wir würden noch weniger kriegen, weil ich doch die Brotmarken verloren hatte.
19:38Deswegen traute ich mich jetzt nicht nach Hause.
19:41Aber wie hast du das dann gemacht?
19:43Du musstest doch irgendwann mal nach Hause.
19:45Ja, da haben Sabine und ich zusammen nochmal ganz genau nachgedacht.
19:52Zuerst war ich hier und dann hat er den Brief eingesteckt.
20:00Sabine hatte eine gute Idee.
20:02Ich sollte alles noch einmal aufzählen, was ich gemacht hatte.
20:06Da dachte ich wieder an die zwei Frauen, die beim Bäcker hinter mir gestanden hatten.
20:12Und ich erzählte Sabine, wie sie von der Suppe geredet hatten, beim Krankenhaus.
20:18Krankenhaus?
20:19Ich weiß, ich weiß, wo das ist.
20:23Von hier aus kann man's nicht sehen.
20:26Aber ich kann's dir zeigen.
20:31Das könnte ich doch machen.
20:33Was?
20:33Ich geh zum Krankenhaus und hol die Suppe.
20:37Du meinst, das geht?
20:38Probier's einfach.
20:41Dann bring ich wenigstens ne Suppe nach Hause, wenn ich schon die Marken verloren hab.
20:45Aber du brauchst einen Topf dafür.
20:50Weißt du was?
20:51Ich hol einen Topf und du holst einen Topf von zu Hause.
20:54Ja?
20:58Einfach einen Topf holen, das war leicht gesagt.
21:02Wir hatten nur noch einen Topf, musst du wissen.
21:05Das heißt eigentlich zwei.
21:07Aber der zweite hatte ein Loch und war weg zum Reparieren.
21:14Gott sei Dank war Mutti noch nicht wieder zurück.
21:17Und Uta sollte auf keinen Fall etwas wissen, denn ich wollte erst die Suppe haben.
21:24Was machst du denn da?
21:34Ich?
21:36Wollte nur mal sehen, ob du das merkst.
21:39Haha.
21:41Ist Mutti da?
21:43Was siehst du doch?
21:45Sie ist noch beim Fischgeschäft.
21:46Anstehen.
21:48Ich füße sie jetzt ab.
21:50Wann kommt sie gleich?
21:54Was mache ich ja?
22:07Nun kam es nur noch darauf an, dass der Topf leer war.
22:15Mh, Kartoffeln.
22:18Für jeden eine.
22:19Na, alles geklappt?
22:42Ist so leer hier, so wenig Leute, dafür, dass es die Suppe ohne Marken gibt.
22:50Du meinst, es gibt da keine Suppe?
22:56Da sind sie ja.
22:58Wer?
22:59Die das erzählt haben.
23:00Prima.
23:01Wenn die hier sind, sind wir ja richtig.
23:04Ja.
23:04Ja.
23:04Ja.
23:04Ja.
23:04Ja.
23:04Ja.
23:12Du gehst schon endlich auf.
23:26Wie lange das wohl noch dauert?
23:29Noch lange?
23:30Hoffentlich nicht.
23:33Das ist unser einziger Topf, wenn Mutti merkt, dass der auch noch weg ist.
23:38Ach so.
23:42Ob es heute wohl was gibt?
23:44Beim letzten Mal ging es schneller.
23:47Man kann sich ja nicht straff verlassen.
23:50Neulich haben sie erst nach einer Stunde gesagt, dass es nichts gibt.
23:54Eine Stunde.
23:56Und dennoch umsonst.
23:59Ich glaube, ich gehe jetzt doch lieber nach Hause.
24:01Da war ich aber auch froh.
24:22Und als wir endlich an der Reihe waren, kriegten wir jede Zweischlag Suppe in unseren Topf.
24:27Ich konnte es kaum fassen.
24:31Genau gleich viel.
24:45Ja.
24:46Jetzt muss ich aber los, Sabine.
24:48Bis dann.
24:49Ich drück dir die Daumen.
24:50Ja, mach.
24:51Jetzt schoss mir alles auf einmal durch den Kopf.
25:02Das kannst du dir vorstellen.
25:04War Mutti schon da?
25:06Hatte sie schon gemerkt, dass der Topf weg ist?
25:09Sie freut sich bestimmt über die Suppe.
25:10Aber was sagt sie zu den Brotmacken, dass ich die verloren habe?
25:16Ob sie sehr schimpft?
25:18Aber die Geschichte vom Briefkasten konnte ich auch erzählen.
25:22Ob Mutti da noch böse ist?
25:23Ja, Helga, die Suppe.
25:30Die reicht aber nicht.
25:31Die essen wir heute Abend auf.
25:32Und was dann?
25:34Von dem Brot wollten wir drei Tage lang essen.
25:39Fisch habe ich auch nicht mehr bekommen.
25:44Drei Stunden vergebens angestanden.
25:46Ich wollte dich doch ablösen.
25:50Ja, ja, ich weiß.
25:52Und trotzdem haben wir jetzt nichts zu essen.
26:07Vielleicht hat ihr jemand die Brotmacken geklaut.
26:09Du hast doch selbst schon gesagt, dass so was passieren kann.
26:13Dann hätte sie eben besser aufpassen müssen.
26:16Und dann wollte ich dir noch erzählen,
26:27wie doll ich beim Bäcker aufgepasst habe,
26:29als ich das mit der Suppe gehört habe.
26:32Jetzt habe ich mir alles genau gemerkt.
26:37Ja, das stimmt.
26:39Das hast du auch gut gemacht.
26:43Aber, Frau Mutti,
26:45sie hat so nicht mit Absicht verloren
26:47und sich solche Mühe gegeben mit dem Suchen.
26:54Das ist mir einfach passiert, Mutti.
26:56Kannst du das nicht verstehen?
27:02Doch.
27:04Ich kann das schon verstehen.
27:05Es tut mir leid, Mutti.
27:07Gut, jetzt.
27:12Für mich war das dann die beste Suppe,
27:14die ich bis dahin gegessen hatte.
27:16Weil Mutti jetzt nicht mehr so verzweifelt war
27:18und wieder Mut gefasst hat.
27:21Sie hat die Suppe mit Wasser verdünnt
27:22und so verlängert
27:23und für jede eine Kartoffel reingetan.
27:27Ja,
27:28es war eine schwere Zeit.
27:30Aber wir hatten doch wenigstens noch uns.
27:38Seid ihr denn davon satt geworden,
27:40von der Suppe?
27:42Nee,
27:43satt waren wir eigentlich nie.
27:45Die nächsten Tage haben wir noch mehr gehungert,
27:46ohne das Brot.
27:49Das war schlimm.
27:51Kannst du mich jetzt verstehen,
27:52dass mir das passiert ist?
27:53Dass du die Brotnacken verloren hast?
27:56Nein,
27:57das mit der Ohrfeige.
28:03Ich finde das trotzdem doof.
28:05Ja,
28:05das glaube ich wohl.
28:06Und jetzt,
28:07wo wir darüber sprechen,
28:08kann ich es auch selbst nicht mehr verstehen.
28:10Vielleicht hätten wir schon mal
28:11eher darüber reden sollen.
28:13Wir haben ja auch Essen hier
28:14in Hülle und Fülle.
28:16Und es gibt auch so viele Erwachsene,
28:17die Essen wegschmeißen.
28:19Aber ich finde das sehr schlimm.
28:22Damals haben wir es erlebt,
28:23der Mensch braucht nun mal Essen.
28:26Essen und Leben,
28:27das gehört zusammen.
28:28Keins geht ohne das andere.
28:32Deswegen denke ich,
28:33keiner darf Essen wegwerfen.
28:38Ist schon gut, Petra.
28:40Nun schlaf erst mal.
28:46Gute Nacht.
28:53Und träum was Schönes.
28:55Aber es geht unter Ihnen.
28:58Aber es geht um Hilfe.
28:59Nein.
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