- 14.2.2023
Es sind die Zeiten der Weltwirtschaftskrise und der Massenarbeitslosigkeit, die zwanziger und frühen dreißiger Jahre. Fred Krause (Günther Simon) hat Guste Keuben (Angelica Domröse) und ihren gemeinsamen Sohn wieder gefunden. Doch in diesen harten Zeiten ist ihr erhofftes Glück nur von kurzer Dauer.
Fred arbeitet zu dieser Zeit im Magdeburger Krupp-Werk. Dort geht er mit anderen Gesinnungsgenossen gegen Pläne vor, die Sowjetunion bei Warenlieferungen zu hintergehen. Darauf hin wird er entlassen und findet bei seinem Bruder Gustav (Hans-Joachim Hanisch), der einen kleinen Schrotthandel betreibt, eine neue Anstellung.
Fred arbeitet zu dieser Zeit im Magdeburger Krupp-Werk. Dort geht er mit anderen Gesinnungsgenossen gegen Pläne vor, die Sowjetunion bei Warenlieferungen zu hintergehen. Darauf hin wird er entlassen und findet bei seinem Bruder Gustav (Hans-Joachim Hanisch), der einen kleinen Schrotthandel betreibt, eine neue Anstellung.
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KurzfilmeTranskript
00:00:00Musik
00:00:30Musik
00:01:00Meine Herren, an den Anfang des Folgenden möchte ich einen Gedanken stellen,
00:01:25der, wie ich glaube, den Hintergrund abgeben muss für alle Planungen der nächsten Jahre.
00:01:30Der deutsche Reichspräsident heißt seit heute Morgen Paul von Hindenburg.
00:01:34Der Sieger von Tannenberg hat das Vertrauen der Mehrheit der deutschen Wähler.
00:01:39Das ist ein Beweis für die moralische Gesundung unseres Volkes,
00:01:42für seine Selbstbesinnung auf Vaterlandsliebe und nationale Ehre.
00:01:46Diese Wahl markiert deutlich, dass Deutschlands Rückkehr an den Tisch der Großmächte
00:01:49auf die Dauer nicht mehr aufgehalten werden kann.
00:01:52Auch wirtschaftlich erleben wir unzweifelhaft einen Aufwärtstrett.
00:01:55Die Siegermächte und besonders Amerika beginnen endlich zu begreifen,
00:02:00dass Deutschland die einzige potenzielle Macht ist, die in Betracht kommt,
00:02:03aufzuhalten, was von Russland nach Westeuropa herübergeschwemmt werden könnte.
00:02:08Vor allem aus diesem Grunde stabilisieren die Vereinigten Staaten das Reich jetzt mit Krediten.
00:02:12Selbst die Briten zeigen sich neuerdings zahlungswidrig.
00:02:15Über die Einzelheiten wird Sie Herr Lösinger informieren.
00:02:17Meine Herren, hierzu einige Zahlen.
00:02:20Wir verfügen per sofort über einen 50 Millionen Kredit der Reichsregierung.
00:02:26Weitere Subventionen von rund 300 Millionen sind uns zugesichert.
00:02:30Teilweise fließen sie bereits.
00:02:31Zweitens, unsere Ersatzansprüche in puncto Demontage und Ruhebesetzung werden fällig.
00:02:38Drittens, können wir mit direkten Krediten aus den USA rechnen.
00:02:41Langfristig mit günstigem Zinssatz.
00:02:43Und viertens ist ein Zufluss aus London zu erwarten.
00:02:47Wie weit wir da sind, wird uns Herr Dr. Stössl sagen.
00:02:49Wie Ihnen bekannt ist, haben wir Wickers Armstrong vor dem Krieg ein Patent für Geschosszünder überlassen.
00:02:55Vereinbart war eine Lizenzgebühr von ein Schilling, drei Pens je Zünder und Geschoss.
00:03:01Werden wir an diesen Vertrag mehrfach erinnert,
00:03:04unter Beifügung der exakt berechneten Zahl aller, britischerseits, gegen Deutschland verschossenen Zünder.
00:03:10Die Reaktion der Herren an der Temze war jahrelang kühl.
00:03:12Jetzt wollen Sie zahlen. Es handelt sich um 123 Millionen Schilling.
00:03:17Na also, dann komme ich jetzt zur Öffentlichkeitsarbeit.
00:03:21Dazu eine Frage an unsere Presseabteilung, lieber Herr von Eschenberg.
00:03:26Haben Sie nicht selbst den Eindruck, dass die Berichte, die Sie da über unsere Handelsverträge mit Sowjetrussland herausgeben,
00:03:32mitunter etwas, verzeihen Sie schon, etwas instinktlos sind?
00:03:38Da wird einmal berichtet, unsere Ingenieure seien auf finstersten Terror gestoßen.
00:03:43Und ein andermal heißt es, die Kooperationen fänden in bester Harmonie statt.
00:03:48Ja, also, was denn nun? Terror oder Harmonie?
00:03:51Oder Harmonie mit dem Terror oder wie?
00:03:53Einer Ungeschicklichkeit, zugegeben.
00:03:56Meine Herren, grundsätzlich.
00:03:58Wenn wir Sowjetrussland jetzt mit Krupperzeugnissen ausstatten,
00:04:03kommt keineswegs, um den Bolschelismus zu unterstützen.
00:04:06Nein, wir bauen Ihnen unsere Anlagen hin, um sie von uns abhängig zu machen.
00:04:12Vergessen wir doch nicht,
00:04:14Russland ist von seiner Intelligenz weitestgehend entblößt.
00:04:17Technisch steht dieses Land heute auf dem Niveau der Petroleumlampe
00:04:20und wird noch lange dort stehen.
00:04:21Trotz sogenannter Planwirtschaft,
00:04:24trotz dieser Elektrifizierungsillusionen
00:04:26und trotz unserer Lieferungen.
00:04:29Der russische Lenin hat selber die Frage gestellt.
00:04:32Wir wen?
00:04:34Die uns?
00:04:36Ich glaube nicht.
00:04:38Also in Zukunft weder Terror noch Harmonie?
00:04:41Wir liefern eben und Schluss.
00:04:42Bitte, Herr Kirchhoff, bitte.
00:04:44Vielleicht verteilen Sie Ihre Zettel auch hier, ja?
00:04:46Na bitte, bitte!
00:04:48Entschuldigen Sie meine Verspätung, aber
00:04:50ist das wirklich ungeheuerlich.
00:04:52Diese Schmierereien verteilt der Referent
00:04:54des Herrn Kollegen Rentscher, die Angestellten meiner Abteilung.
00:04:58Ich bitte, dass das sofort untersucht wird.
00:05:00Sofort!
00:05:02Machen Sie, was Sie rauskommen, Mann!
00:05:16Unappetitlich.
00:05:17Herr Kirchhoff wird von mir einen Verweis erhalten.
00:05:21Mit einem Verweis ist das nicht abgetan.
00:05:23Ich erwarte, dass der Mann entlassen wird.
00:05:25Aber nicht doch.
00:05:26Ich habe seit Jahren keinen so umsichtigen Referenten gehabt.
00:05:29Worin besteht denn seine Umsicht in diesem Schmutz?
00:05:32Das ist ein mittelalterlichen Rassenwahnsinn.
00:05:34Seine Propaganda für diesen Pöbelhaufen,
00:05:36der sich nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei nennt.
00:05:38Sie haben völlig recht, Blumenthal.
00:05:41Das ist eine Partei unterm Strich.
00:05:45Geschmacklos.
00:05:48Indiskutabel.
00:05:48Darüber kann man geteilter Meinung sein.
00:05:50Ich bitte Sie.
00:05:53Nationalsozialismus.
00:05:54Was dann das für eine komische Mischung?
00:05:56Wo liegt da überhaupt die Betonung?
00:05:58Nicht auf Sozialismus.
00:06:00Jedenfalls nicht im üblichen Sinne.
00:06:01Wer sagt das?
00:06:02Hitler selbst.
00:06:03Ach.
00:06:06Sie kennen ihn persönlich?
00:06:07Ich habe ihn vor kurzem bei Herrn Hugenberg getroffen.
00:06:10Ich weiß.
00:06:11Hugenberg interessiert sich für ihn.
00:06:13Trotzdem, diese Partei ist mir zu unausgegoren.
00:06:16Undefinierbar wie die Farbe.
00:06:18Nicht schwarz, nicht rot, braun.
00:06:21Und zu viel Straßenmob dazwischen.
00:06:23Man muss wohl abwarten, was draus wird.
00:06:26Also bringen Sie Ihrem Referenten Sitt und Anstand bei.
00:06:29Im Wiederholungsfalle fliegt er.
00:06:32Genügt Ihnen das, Herr Professor?
00:06:33Danke.
00:06:34Ja.
00:06:35Dann wollen wir fortfahren.
00:06:38Mein Gott, meine Bräunchen machen wir wieder zu schaffen.
00:06:41Ich brauche eine Kur, glaube ich.
00:06:46Was steht denn noch an?
00:06:48Ja, nur noch der Bericht über die Verhandlungen mit dem Heereswaffenamt.
00:06:51Die technische Seite hat Professor Blumenthal mit den Herren besprochen.
00:06:54Aha.
00:06:55Und?
00:06:56Generell herrscht Übereinstimmung.
00:06:58Unser Entwicklungsprogramm wird sich vor allem auf vier Punkte konzentrieren.
00:07:02A, Panzerwagen, also eine Fortführung des sogenannten Tanks in mehreren Varianten.
00:07:07B, als entsprechende Gegenwaffe die Panzerabwehrkanone.
00:07:11Pack.
00:07:11C, ebenfalls als Erfahrung aus dem letzten Krieg.
00:07:16Flugabwehrkanonen bis zum Kaliber von 8,8.
00:07:19Flack.
00:07:20Und D, auf dem Marinesektor Ausbau der Torpedowaffe.
00:07:23So viel ich weiß, wünscht das Heereswaffenamt, dass wir mit der Produktion von Kettenfahrzeugen
00:07:27möglichst bald beginnen.
00:07:29Angenommen, wir würden im Hinblick auf Versailles zunächst einmal schwere Traktoren auf Band legen.
00:07:34Wäre die Umstellung später möglich?
00:07:35Technisch überhaupt kein Problem.
00:07:37Ohne weiteres.
00:07:39Ausgezeichnet.
00:07:40Dann wollen wir uns die Entwürfe jetzt in Projektionssatz ansehen.
00:07:43Herr Rentsch, ein Augenblick.
00:07:54Ich möchte Sie herzlich bitten, Ihre Quertreibereien gegen Blumenthal aufzugeben.
00:08:00Abgesehen davon, dass Sie mit Ihrem prononcierten Antisemitismus keine gute Figur machen, Herr Rentsch.
00:08:06Sie fordern Konsequenzen heraus, die vorläufig anders ausfallen würden, als Sie glauben.
00:08:11Wie denn, bitte?
00:08:12Nun, bei aller Wertschätzung, aber ich fürchte, Sie wären zurzeit leichter zu ersetzen als Professor Blumenthal.
00:08:19Ist das eine Drohung?
00:08:21Nur ein guter Rat.
00:08:22Lassen Sie Ihren Kirchhoff in der Versenkung verschwinden.
00:08:30Und Kirchhoff verschwand in der Versenkung.
00:08:32Sein Sturz war eine Sensation.
00:08:34Aus den himmlischen Höhen der Direktion in den Staub der Dreherei.
00:08:38Das gab's nicht alle Tage.
00:08:40Es schien, als wollten Ihnen die Götter gründlich verderben.
00:08:43Sie steckten ihn in die Werkzeugausgabe.
00:08:45Als Schreiber.
00:08:48Na, Deutscher, wer hat dich verraten?
00:08:57Wir waren mal Freunde, wenn ich dich dran erinnern darf.
00:09:00Das ist lange her.
00:09:01Die Leute, die so eine Zettel verteilen, liegen mir nicht.
00:09:04Weltanschauung ist Ansichtssache.
00:09:06Ich biete dir trotzdem Waffenstellstand an.
00:09:08Wir sollten den verwandtschaftlichen Frieden wahren.
00:09:10Meinst du nicht?
00:09:14Schadenfreude ist kein schöner Zug.
00:09:16Aber ein herrliches Gefühl.
00:09:18Tja, die Karriere ist hin.
00:09:19Nur heiratet er noch einen Schreiber.
00:09:21Die ganze Halle lacht sich tot.
00:09:23Freut euch nicht zu früh.
00:09:24Friede, ich muss dich sprechen.
00:09:33Komm nach aufs Klo.
00:09:33So viel Export hatten wir lange nicht mehr.
00:09:58Liegen Sie Geschäft für Krupp.
00:09:59Eigentlich komisch, dass er den großen hilft.
00:10:01Geld stinkt nicht, auch nicht rotes.
00:10:03Und so widel ist die Hilfe gar nicht.
00:10:06Ein Ding mitte ich euch auf, was?
00:10:07Ich gönne sie ihm.
00:10:09Uns wäre wohl, wenn er geblieben wäre, wo er war.
00:10:11Schon gehört?
00:10:13Das Erste, was er angesetzt hat.
00:10:15Werkzeugkontrolle morgen Vormittag.
00:10:16Na und?
00:10:17Du musst mir nur teilen tun, Friede.
00:10:19Geh morgen in die Nacht schicken,
00:10:21lass mir einen Schlüssel für deinen Werkzeugkasten da,
00:10:22damit ich notfalls ran kann.
00:10:24Das heißt, dir fehlt was?
00:10:25Hast du was verkloppt?
00:10:26Verschenkt.
00:10:27Da fährt's raus zwischen der Holzrolle.
00:10:30Einfacher Weg.
00:10:31Die einfachen Wege sind die besten.
00:10:33Der Staatsanwalt würde das Diebstahl nennen.
00:10:35Der Krupp, die Maschinen liefert,
00:10:36aber gewisse Spezialwerkzeuge nicht.
00:10:38Was ist das?
00:10:39Auch nicht der ehrbarste Kaufmannsgeist.
00:10:40Stimmt schon.
00:10:41Betrug ist es.
00:10:42Erpressung.
00:10:44Also, wie sieht's aus?
00:10:47Ich möchte nicht rausgeschmissen werden.
00:10:49Ist ja nur zu vorzeigen.
00:11:00Um was geht's denn, Anton?
00:11:02Um die Kontrolle.
00:11:03Na mal, bist du verrückt.
00:11:04Ich habe gesagt, wir fragen nur Kumpels, die zuverlässig sind.
00:11:07Was willst du denn damit sagen?
00:11:09War es nicht deutlich genug?
00:11:11Eigentlich verdienen sie schon lange an Waren, die Fresse.
00:11:14Hm.
00:11:15Dann versuch's doch.
00:11:17Dann wird die Rechnung endlich mal beglichen.
00:11:19Nicht nur meine, vor allem die von Guste.
00:11:20Das mit Guste ist deine Schuld.
00:11:22Du hast sie aufgehetzt und hältst immer weiter.
00:11:25So weit kommt's, dass ihr euch schlagt und nunmehr aufhebst.
00:11:27Mit deinen alten Rechnungen,
00:11:28man kann Menschen nicht hundert Jahre seine Fehler vorwerfen.
00:11:30Mir geht's ums Prinzip.
00:11:33Mir wird zu viel misstrauen als zu wenig.
00:11:34Mir fühlst du so leise Leichtsinn.
00:11:39Und wenn du mir zehnmal sagst, das ist ein enger Standpunkt.
00:11:42Davon geh ich nicht ab.
00:11:49Dann wäre der Fall wohl erledigt.
00:11:51Gib mir den Schlüssel.
00:11:52Nur dir zuliebe.
00:12:04Danke.
00:12:04Vater, ich muss morgen was erledigen.
00:12:16Kann ich meine Schicht nachts schieben?
00:12:17Morgen ist Werkzeugüberprüfung.
00:12:19Na und?
00:12:19Denkst du, bei mir fehlt was?
00:12:21Was musst du denn erledigen?
00:12:22Ich hab noch kein Hochzeitsgeschenk.
00:12:24Das ist natürlich ein Grund.
00:12:27Du nimmst dir gleich bis Sonnabend frei.
00:12:29Hilfst Muttern die Möbel ausräumen, ja?
00:12:30Und wer bezahlt bei den Ausfall?
00:12:32Ich schreib dir Überstunden.
00:12:33Weißt du, wenn Jochen auch Pech hatte im Moment.
00:12:36Für Erna ist er schon der Richtige.
00:12:38Da bin ich nicht ganz deiner Meinung.
00:12:40Wir wollen eine schöne, friedliche Hochzeit machen, Fred, ja?
00:12:43Mutter hat sich auch so drauf gefreut.
00:12:45Also, bewilligt.
00:12:46Danke.
00:13:03Mutter, du sollst dich noch ins Grab.
00:13:14Du sollst dich gut ein Joel treibt.
00:13:18Gut sein.
00:13:19Oh, du wunderschönes Kreuzerwein,
00:13:27du wunderschönes Kreuzerwein,
00:13:31du wunderschönes Kreuzerwein.
00:13:35Oh, du wunderschönes Kreuzerwein.
00:13:39Wissen Hochzeit ist die nächste?
00:13:41Geile. Du kannst dir das noch leisten, Rüster.
00:13:44So siehst du aus. Jetzt baue ich mein Geschäft auf.
00:13:47Mach mir einen Schrottflatsch.
00:13:49Oh, du wunderschönes Kreuzerwein.
00:13:52Oh, du wunderschönes Kreuzerwein.
00:13:56Ich suche einen Kompanion.
00:13:58Zweiten Mann, der Lumpenwagen zieht?
00:14:00Wie soll ich denn da rauskommen?
00:14:15Ich denke, du hast Schicht, Onkel Jül.
00:14:16Das hat sich geändert. Wir sind entlassen.
00:14:19Wer?
00:14:20Anton, Fips und ich.
00:14:21Wieso?
00:14:23Das musst du doch wissen. Oder hast du keine Ahnung?
00:14:25Nicht die geringste.
00:14:26Kommt in mein Zimmer.
00:14:28Lullach, Lullach.
00:14:29Lullach, Lullach, Lullach.
00:14:31Lullach, Lullach, Lullach!
00:14:32Das hat er bei der Kontrolle aufgeflogen?
00:14:47Ist er bei der Kontrolle aufgeflogen?
00:14:49Nein, das hat noch geklappt.
00:14:51Aber heute Mittag hat der Werkschütz eine von den Exportkisten aufgemacht.
00:14:54Eine, die noch nicht weg war.
00:14:56Naja, und da war was drin.
00:14:58Vier haben es gewusst.
00:15:00Der vierte warst du.
00:15:02Ihr glaubt doch nicht.
00:15:03Für Fipps liegt der Fall klar.
00:15:05Ich bin mir noch nicht sicher.
00:15:08Und du, Jül?
00:15:10Red, einer vom Werkschütz hat mir später gesagt,
00:15:13wenn Sie wissen wollen, wer Sie angeschwärzt hat, sagt er,
00:15:16dann sehen Sie sich mal in Ihrer Verwandtschaft um.
00:15:20Das ging auf dich, Fred.
00:15:24Oder auch, Vater.
00:15:25Dann hast du gequatscht.
00:15:26Anton, keine Silbe.
00:15:27Komisch ist es jedenfalls.
00:15:29Gerade wo sowas passiert, nimmst du drei Tage Urlaub.
00:15:32Jetzt wolltest du doch nur die Nachtschicht tauschen.
00:15:34Den Urlaub hat mir Vater aufgeredet.
00:15:37Das wird geklärt.
00:15:38Moment.
00:15:38Moment.
00:15:44Augenblick mal, Vater.
00:15:46So, Jül ist dann lassen.
00:15:48Quatsch nicht.
00:15:49Heute ist Hochzeit.
00:15:50Ich will was an ihr, du.
00:15:52Röck dich nicht.
00:15:53Wo ist das ausgerechnet jetzt sein?
00:15:54Weißt du, was heute im Werk los war?
00:15:55Woher denn?
00:15:56War doch nicht da.
00:15:57Warum hast du mir den Urlaub aufgedrängt?
00:15:59Können wir morgen nicht übersprechen?
00:16:00Bleib hier.
00:16:01Na schön.
00:16:02Raushalten wollte ich, du Idiot.
00:16:04Hast du aber mit der Kommune gemuschelt.
00:16:06Denkst du, wir haben nichts gemerkt?
00:16:08Jochen ist nicht zufällig in die Werkzeugausgabe versetzt worden.
00:16:10Wir wissen, Leuten haben wir schon lange auf die Finger geguckt.
00:16:13Ja, ja.
00:16:13Meine Kunde ist verdächtig in mich.
00:16:16Verdammter Denunzian.
00:16:20Du bist zufried, Fritz.
00:16:21Ruster, kleiss mit an.
00:16:23Du solltest dich schämen, Fred.
00:16:24Schämen muss ich ein anderer.
00:16:26Tust mir leid, Erna.
00:16:27Du bist ein Mischstückgerade.
00:16:28Das größte Mischstück der ganzen Stadt.
00:16:30Außerdem da.
00:16:30Ich schlag dich tot, du.
00:16:32Vater.
00:16:33Mach auf der Stelle, dass du rauskommst.
00:16:35Willst du hier zu Hause oder ich?
00:16:37Wollte das nicht draußen abmachen.
00:16:38Das sind die auch.
00:16:40Ach, sieh an.
00:16:41Der Herr Obergenosse.
00:16:43Na bitte.
00:16:45Ich steh zur Verfügung.
00:16:46Komm, Schwiegervater.
00:16:52Jupp.
00:16:53Die bringen sich um.
00:16:55Ja.
00:16:55Ja.
00:16:55Ja.
00:17:00Das ist nur meine Hochzeit, Gustav.
00:17:09Also schön.
00:17:10Die Meldung stammt von mir.
00:17:12Ich habe sie beobachtet
00:17:13und mein Schwiegervater hat mir dabei geholfen,
00:17:15wie es seine Pflicht war.
00:17:17Was weiter?
00:17:17So.
00:17:19Du wirst da Bescheid.
00:17:20Ja, Gott sei Dank.
00:17:21Endlich ist klar, wer die Spitzen im Werk sind.
00:17:23Doch, ein Throno, du fliehst raus.
00:17:24Nicht doch, Fritz.
00:17:26Lieber Himmel, vertragt euch wieder.
00:17:28Setzt euch erst mal hin.
00:17:29Ich hole den Poller und wir begraben den Streit.
00:17:31Bleib her, Onkel Jupp.
00:17:32Zieh nicht ein Schwand sein wie ein Hund beim Gewitter.
00:17:34Du bist doch ein Betriebsrat.
00:17:36Sogar Stadtverordnungser bist du.
00:17:37Du beziehst doch mal endlich einen Standpunkt.
00:17:39Ja, Jupp.
00:17:40Im November 18 hast du uns lange Vorträge gehalten.
00:17:43Jetzt beginnt in Deutschland das Zeitalter der Gerechtigkeit und so weiter.
00:17:46Mit Ebert und Scheidemann an der Spritze.
00:17:47Dreimal hoch sollen sie leben.
00:17:48Der Sozialismus marschiert, hast du gesagt.
00:17:51Und nun, Jupp?
00:17:52Nun?
00:17:52Wenn er marschiert wäre, wäre Kupp längst verstaatlicht.
00:17:56Und wir brauchten nichts zwischen die Holzwolle zu packen.
00:17:57Sondern könnten selber bestimmen, was exportiert wird.
00:18:00Mit anständigen Verträgen zwischen einem Arbeiterstaat und dem anderen.
00:18:03Das nennt man Dialektik.
00:18:04Man kann es auch Wahrheit nennen.
00:18:06Oder nicht, Jupp?
00:18:07Fangen wir nicht von Russland an.
00:18:10Russland ist ein Experiment, das nicht geht.
00:18:12Diese Staatsform hält sich nicht.
00:18:14Das sagst du seit acht Jahren.
00:18:16Bloß trifft es nie ein.
00:18:17Jedenfalls habt er Werkseigentum entwendet.
00:18:20Daran kommt man nicht vorbei.
00:18:22Obwohl ich das, was Fritz gemacht hat, auch nicht richtig finde.
00:18:25Jülle ist dein Schwager, Fritz.
00:18:27Hinter seinem Rücken so ein Betriebsführer rennen.
00:18:30Das ist kein guter Charakter.
00:18:31Nur hör dir das an.
00:18:33Er will es wieder allen recht machen.
00:18:35Mensch, Jupp, du pinselte rosa Roter.
00:18:37Setz dich nur weiter zwischen zwei Stühle.
00:18:39Wirst bald auf den Arsch fallen.
00:18:40Komm, Jochen.
00:18:41Los mit dem Zirkus.
00:18:43Dann glauben es doch die Gäste nicht.
00:18:47Mir persönlich tut es leid, Jülle.
00:18:51Puh, Fresse!
00:18:59Du musst ja raus, Fred.
00:19:00Das weiß ich selber.
00:19:11Mein liebes Brüderchen.
00:19:17Das hat aber Scherben gegeben.
00:19:19Oder soll sich nachkaufen, was kaputt ist?
00:19:21Verhalt deine paar Kröten.
00:19:23Ich erlieh dir das.
00:19:24Warum?
00:19:24Weil du sie selber brauchst.
00:19:26Jochen will dafür sorgen, dass du auch rausfliegst.
00:19:28Das hat er eben feierlich geschworen.
00:19:29Ich lasse ihm gleich mein Werk aus, weißt du da.
00:19:34Ist sowieso besser.
00:19:35Man kann ja keinem mehr die Augen sehen im Betrieb.
00:19:38Der Splo ist weit weg.
00:19:40Wo willst du hin?
00:19:41Erstmal ins Hotel.
00:19:42Hier ist Stickig.
00:19:43Geh zu mir, morgen reden wir weiter.
00:19:46Danke, Gustav.
00:19:47Freik, du willst weg?
00:20:14Ja, Mutter.
00:20:14Junge, es wird sich schon wieder einringen.
00:20:18Da ringt sich nichts mehr ein.
00:20:23Nimm dein Bett mit.
00:20:39Das riecht so brandig, nicht?
00:20:44Schuppen brennt.
00:20:46Schuppen brennt.
00:21:14Na, hast du erst beim Löschen geholfen?
00:21:19Ach du, was machst du denn hier mitten in der Nacht?
00:21:21Ich habe zugesehen, wie es bei euch brannte.
00:21:22Ein schönes Feuer, viel trockenes Heu im Schuppen.
00:21:26Ein einziges Streichholz hat genügt.
00:21:28Was sagst du da?
00:21:29Was ich vor Zeugen nie wiederholen würde.
00:21:32Ein bisschen mehr Wind, uns wäre aufs Haus übergesprungen.
00:21:34Schade.
00:21:35Fips, bist du wahnsinnig?
00:21:37Verrat muss bestraft werden.
00:21:38Mit solchen Mitteln?
00:21:39Auge um Auge, Zahn um Zahn, Gewalt gegen Gewalt.
00:21:42Reden, protestieren, diskutieren.
00:21:43Bei mir nicht mehr.
00:21:45Und wenn?
00:21:47Dann damit.
00:21:50Die hast du immer noch?
00:21:51Die behalte ich auch, solange ich lebe.
00:21:53Man fühlt sich bedeutend wohler mit so einem Stück Eisen.
00:21:56So was verkürzt nämlich das Verfahren.
00:21:59Man fragt nur noch, verraten oder nicht.
00:22:02Und auch wenn der andere still bleibt, drückt man ab und Ende.
00:22:09Aber du hast ja nicht verraten.
00:22:12Ich hab euch vorm Fenster gestanden und mir den Jux mit angehört.
00:22:15Ein bisschen machte dich schon.
00:22:17Nur geht's zu langsam.
00:22:19Du, hör gut zu, das ist eine halbe Freundschaftserklärung.
00:22:22Fips, einem das Haus anzünden.
00:22:24Das kann ich nicht begreifen.
00:22:26Dann hau doch ab.
00:22:28Lauf zu Jül oder zu Anton.
00:22:30Erzähl ihnen ruhig, wer es war.
00:22:32Die werden sich nicht wundern.
00:22:34Ich passe ihnen schon lange nicht mehr.
00:22:36Aber die mehr auch nicht.
00:22:39Du, Fips, wie geht's eigentlich Guste und dem Jungen?
00:22:44Auf meine Briefe krieg ich nie eine Antwort.
00:22:46Guste ist in Flensburg.
00:22:48Das weiß ich.
00:22:49Na also, zahl deine Alimente und lass sie in Ruhe.
00:22:52Mehr hat dich nicht zu kümmern.
00:22:53Das weiß ich nicht zu kümmern.
00:23:23Mensch, hab ich einen Ölkopf.
00:23:34Ihr seid alle Dusses mit eurer Politik.
00:23:37Und was ist nun bei rausgekommen?
00:23:39Einer nach dem anderen auf die Straße.
00:23:41Und wofür?
00:23:42Fürs heilige Mütterchen Sowjetrussland.
00:23:45Die große Hoffnung, die süße Illusion.
00:23:47Manches begreifst du eben nicht mit deinem Schrottverstand.
00:23:49Mit meinem Schrottverstand?
00:23:50Ich bin nicht weiter, sie alle zusammen.
00:23:52Das werdet ihr erleben.
00:23:54Guck mal über den Zaun.
00:23:56Weißt du, was links und rechts davon ist?
00:23:58Wachland.
00:23:59Bis zum Rhein runter.
00:24:01Da dehne ich mich eines Jahres hinaus.
00:24:02Das kommt, das schaffe ich.
00:24:05Wo jetzt die Laube steht, da wird mal ein Bürohaus sein.
00:24:09Mit Hörtner und Chauffeur und 20 Tippsen.
00:24:12Und einer Vorzimmerdame, die ich in die Bluse fassen darf,
00:24:14wenn ich jemanden geschäftspostiktiere.
00:24:16Lumpenhändler-Sondersträume.
00:24:17Denkste, keine Träume.
00:24:21Eure sozialistische Welt von morgen oder übermorgen
00:24:24oder von mir aus auch übernächste Woche.
00:24:26Das ist der Traum, der Unerfüllbare.
00:24:29So schön wie er wäre, mit Gleichheit und Freiheit und Brüderlichkeit.
00:24:33Nee, glaub ich nicht dran.
00:24:37Was ist der Mensch denn?
00:24:39Von Natur aus ein Kannibale.
00:24:41Wenn man dich so sieht, könnte man's fast glauben.
00:24:43Denk bloß nicht, du bist besser.
00:24:46Na ja, mal zu fett.
00:24:47Habe ich in der Zeitung gelesen.
00:24:51Drei Höhlenforscher waren in Frankreich eingeschlossen.
00:24:54Fanden nicht mehr raus.
00:24:56Was haben sie zum Schluss gemacht?
00:24:58Sich gegenseitig aufgefressen.
00:25:00Allerdings, einer hat überlebt.
00:25:03Warum schreibt die Zeitung nicht?
00:25:06Aber ich habe weiter gedacht.
00:25:08Warum wohl hat er überlebt?
00:25:11Weil er die besten Zähne hatte.
00:25:13Weil er zurückgebissen hat, als die anderen an ihn ran wollten.
00:25:16Jawohl, mein Junge.
00:25:19Sätze live, wie unsere Bewacher in Gefangenschaft gesagt haben.
00:25:22So ist das Leben.
00:25:23So und nicht anders.
00:25:25Das würde ja heißen, wir sind alle Tiere.
00:25:27Genau das.
00:25:28Tiger und Wölfe.
00:25:30Jähne und Schakale.
00:25:32Aber es gibt auch friedwärtige Tiere.
00:25:35Welche?
00:25:36Tauben, Hühner oder Karnickel zum Beispiel.
00:25:40Und sogar die fressen in Notzeiten ihre eigene Brut, beziehungsweise aus Veranlagung.
00:25:44Tauben auch?
00:25:45Weiß ich nicht.
00:25:46Aber manche Händen zerpicken ihre Eier.
00:25:49Und bei den Karnickeln gibt es Zippen, die zerbeißen ihr ein kleines Genick.
00:25:51Ja, aber ich bin nie auf die Idee gekommen, so was auf Menschen anzuwenden.
00:25:54Warum nicht?
00:25:56Weil...
00:25:56Weil der Mensch denken kann, Menschen für ein Tier zu halten.
00:26:02Weißt du, was Jül sagt?
00:26:04Das ist Faschismus, ist das, sagt Jül.
00:26:06Blödsinn.
00:26:09Faschismus ist ein Modewort, eine neue Richtung aus Italien.
00:26:12Das, was ich meine, ist viel älter.
00:26:14Das hat es immer gegeben und wird es immer geben.
00:26:16Das ganze Leben ist ein Kampf.
00:26:18Bei Menschen wie beim Tier.
00:26:20Und um was?
00:26:22Ums Fressen.
00:26:24Das ist es doch.
00:26:26Ja, für die Sätze live.
00:26:37So, Brüderchen, und nun komme ich nochmal auf meinen Vorschlag von gestern Abend zurück.
00:26:42Denk mal nicht an Krupp und Philipp Keuben, die können dich beide nicht leiden.
00:26:45Komm zu mir, ich brauche ein Kompagnon.
00:26:47Gustav von Fred Krause, Altstorf Großverwetungs GmbH.
00:26:51Das ist mein Angebot.
00:26:52Du bist ja schwachsinnig.
00:26:53Die GmbH, Gesellschaft mit beschissenen Hosen.
00:26:57Auf die Bruchbude willst du deine Zukunft bauen?
00:26:59Na klar, Schrott ist solide, Freddy.
00:27:01Alles wird mal Schrott, daran denken die wenigsten.
00:27:03Ich bring noch nichts mit ins Geschäft.
00:27:05Doch, deine Hände.
00:27:07Na, was meinst du?
00:27:08Wenn die Venus von Milo Arme hätte, würde sie heute den Punktroller benutzen.
00:27:14Auf was kommt man denn bei dir so pro Woche?
00:27:18Zum Leben reicht's.
00:27:21Und beim Finanza melde ich dich jetzt gar nicht.
00:27:23Also die Alu hättest du dazu.
00:27:24Knochen, Altstoff und Papier, der Lumpenmann ist wieder hier.
00:27:38Fred, der Lumpensammler.
00:27:40Na, prima.
00:27:45Sag mal, Gustav, kannst du nicht ein paar Mal mehr gebrauchen?
00:27:49Wen denn?
00:27:49Jül zum Beispiel und Anton.
00:27:54Was denn?
00:27:55Dreie sollen die Arbeit machen, die einer machen kann?
00:27:58Da wär ich ein Idiot.
00:28:01Vom unternehmerischen Standpunkt.
00:28:07Dafür kommst du auch in den Himmel, Gustav.
00:28:08Ja, aber auf Erden mach ich bankrott.
00:28:10Leute, Leute, Gustav Krause als Wohlfahrtsinstitut für rausgeschmissene Kommunisten.
00:28:19So hat Krupp bestimmt nicht angefangen.
00:28:29Mann, hol sie her.
00:28:31Lumpen, Altstoff, Papier, der Lumpenmann ist wieder hier.
00:28:52Lumpen, Altstoff und Papier.
00:29:02Nächste Woche sind wir wieder hier.
00:29:05Und die Knochen nicht vergessen.
00:29:07Auf die sind wir ganz versessen.
00:29:12Lumpen.
00:29:15Lumpen.
00:29:18Lumpen.
00:29:18Lumpen.
00:29:30Papier.
00:29:34Papier.
00:29:36Lumpen.
00:29:37Hoch lebe der Lumpenhandel.
00:29:39Gustav half uns drei Jahre lang über die Arbeitslosigkeit hinweg.
00:29:42Er tat wirklich, was er konnte.
00:29:44Bis er eines schönen Morgens mit einer Neuigkeit zu mir kam.
00:29:46Du kannst wieder bei Krupp anfangen.
00:29:52Aber nicht in Essen, in Magdeburg.
00:29:53Krupp-Ruson.
00:29:58Kirchhoff will sich für dich einsetzen.
00:29:59Der ist wieder im Personalbüro.
00:30:01Von dem will ich keine Hilfe.
00:30:03Na, Moment.
00:30:04Helfen tue ich dir.
00:30:07Die Sache ist so.
00:30:09Erna war neulich bei mir.
00:30:10Sie haben sich piekfeine Möbel angeschaffen.
00:30:12Und jetzt sind die ersten Raten fällig und die Penunze reicht nicht.
00:30:15Na, ich frage wie viele Erner.
00:30:16Da wird sie rot und flüstert schamhaft.
00:30:18Gustav Leim, wir bräuchten tausend.
00:30:20Na, ich sage gut gegen Schuldschein.
00:30:22Aber, Vorbedingung?
00:30:23Jochen tut was für Fred.
00:30:25Na, bin ich ein Guter?
00:30:26Wann soll ich denn da sein?
00:30:39Pack deine Sachen und setz sie auf der Bahn.
00:30:56Ich frage wie viele Erner.
00:31:26Hoppla, junger Mann.
00:31:33Hans!
00:31:34Ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht so rennen.
00:31:40Sehe ich Gespenster?
00:31:46Wohin geht's in Gustav?
00:31:48Nach Breslau.
00:31:49Und du?
00:31:50Ich fange bei Krupp Grosan an.
00:31:52In Magdeburg.
00:31:52Mutti!
00:31:53Okay.
00:31:56Großer Bengel ist er geworden.
00:32:08Was machst du denn in Breslau?
00:32:10Ich bringe Hans in ein Heim.
00:32:11Was für ein Heim?
00:32:12Ferienheim von der Roten Hilfe.
00:32:14Bist du jetzt in der Partei?
00:32:17Ja.
00:32:18Gustav, vielleicht kannst du ihm beibringen, dass ich sein Vater bin.
00:32:31Wozu denn, Fred?
00:32:32Was?
00:32:40Kä Hoffa.
00:32:50Toanneinfeld, was er zuerst schönst?
00:32:55Untertitelung ist einfach nicht ganz schönst.
00:32:58Beide Een Heim
00:33:02Entschuldigen Sie, mein Zug fährt gleich weiter. Moment, bitte.
00:33:18Verzeihung. Eine Tafel Schokolade.
00:33:21Bitte?
00:33:21Und eine Tüte gebrannte Mandeln.
00:33:22Gebrannte Mandeln?
00:33:23Und den ganzen Konfekt da.
00:33:25Haben Sie auch Spielzeug?
00:33:26Nein, leider nicht.
00:33:27Oder irgendwas Nettes für einen Jungen.
00:33:30Vielleicht den Globus.
00:33:32Was macht's?
00:33:3613 Mark 20, der Herr.
00:33:39So, danke schön.
00:33:40So, danke schön.
00:33:45So, danke schön.
00:33:47Untertitelung. BR 2018
00:34:17Wollen wir mal sehen, ob Magdeburg drauf ist?
00:34:36Sehen wir lieber nach, ob Breslau drauf ist.
00:34:45Martin, Tunnel!
00:34:47Auguste, wenn ich dich nun fragen würde, ob wir beide, beziehungsweise wir drei...
00:35:17Nein, Fred.
00:35:17Musik
00:35:19Musik
00:35:21Musik
00:35:23Musik
00:35:27Musik
00:35:29Musik
00:35:33Musik
00:35:35Musik
00:35:39Musik
00:35:41Musik
00:35:43Gusta, Gusta, bitte.
00:36:13Gusta, Gusta, Gusta, Gusta, Gusta.
00:36:43Gusta, Gusta, Gusta.
00:37:13Gusta, Gusta, Gusta, Gusta.
00:37:43Gusta, Gusta, Gusta, Gusta.
00:38:13Gusta, Gusta, Gusta, Gusta.
00:38:43Gusta, Gusta, Gusta, Gusta.
00:39:13Gusta, Gusta, Gusta, Gusta.
00:39:44Jawohl, Herr Oberingenieur. Vielen Dank. Freitag.
00:39:47Gusta, Gusta, Gusta.
00:40:17Gusta, Gusta, Gusta.
00:40:47Na, mein Schatz, reicht's nicht?
00:40:48Ich krieg die Miete wieder nicht zusammen.
00:40:51Das Schlafzimmer war ein Fehler.
00:40:53Die ganze Hochzeit war ein Fehler.
00:40:54Die ganze Hochzeit war ein Fehler.
00:40:59Aber lass mal. Uns steht bald Geld ins Haus.
00:41:03Ich werde was verkaufen. Und zwar verdammt teuer.
00:41:06Deine Seele.
00:41:07Ja, der Teufel.
00:41:08Ja, der Teufel schon.
00:41:09Ja, der Teufel schon. Nein, was anderes. Es ist aus Eisen.
00:41:12Dein Rad?
00:41:13Ach, wenn's fertig ist, ist es aus Eisen.
00:41:16Im Moment kann man's noch nicht anfassen. Es wird erst sozusagen geboren.
00:41:20Von mir. Mehr verrate ich nicht.
00:41:21Hans, Essen.
00:41:30Na, und Papa.
00:41:31Na, und Johann.
00:41:39Noch Schularbeiten? Habt ihr so viel auf?
00:41:41Er hat eben erst angefangen.
00:41:44Warum das, mein Sohn?
00:41:46Mach's Buch zu.
00:41:48Da war wieder Bier austragen.
00:41:50Du musst mit Wilhelm reden.
00:41:51Da kann ein Junge nicht immer für sich entspannen.
00:41:54Hans steht nicht besonders gut in der Schule.
00:41:56Stimmt das?
00:41:57Mhm.
00:41:58Dann hat Mutter recht.
00:41:59Wir gehen nachher bei Wilhelm vorbei.
00:42:01Ich dachte, ich tue euch einen Gefallen.
00:42:02Wieso?
00:42:03Da war mit der Miete hin.
00:42:06Hans, das ist meine Sache.
00:42:07Darum brauchst du dich nicht zu kümmern.
00:42:08Wenn ich bloß Arbeit finden würde.
00:42:12Mach dir keine Sorgen, Gustav.
00:42:14Das kommt alles ins Lot.
00:42:18Oh, du kommst.
00:42:23Gott beschwert sich, dass du sein jungen Bier austragen lässt.
00:42:25Beschweren ist übertrieben, Wilhelm.
00:42:27Hat sich das selber angeboten.
00:42:28Sicher.
00:42:29Aber die Schule darf nicht drunter leiden.
00:42:32Bitte, wie ihr denkt.
00:42:34Wilhelm hat's gut gemeint.
00:42:36Natürlich nur.
00:42:38Solche Sachen müsst ihr mir sagen.
00:42:40Nur, das ist darin empfindlich.
00:42:43Sie denkt eben...
00:42:43Ich weiß, wir sind mit der Miete im Rückstand, denken Sie.
00:42:45Da kann der Junge ruhig ein bisschen helfen.
00:42:47Aber ihr bekommt da euer Geld.
00:42:48Ja, ja, ich hab dir gesagt, ich kann warten.
00:42:55Zwei Liter, Wilhelm.
00:42:58Diese Kannkundschaft hab ich gern.
00:43:03Der Oberingenieur findet deine Idee gut.
00:43:05Katulier, Fred.
00:43:08Was für eine Idee?
00:43:10Dann weißt du sowieso schon halb.
00:43:14Ich will kurz eine Erfindung anbieten.
00:43:20So ungefähr funktioniert das, weißt du?
00:43:23Das ist die Gießpfanne.
00:43:24Und da kommen die Streben hin.
00:43:27Und so weiter.
00:43:28Wenn das was wird, wirst du...
00:43:29Dann rollen die Thaler.
00:43:30Dann bittet Fred Krause zur Kasse.
00:43:32Dann gehen wir in den feudalen Schuppen.
00:43:34Und ich ziehe mein Scheckheft und sage,
00:43:35so zeigt mal eure Schätze, Herrschaften,
00:43:37aber das Beste vom Besten.
00:43:39Meine Frau ist verwöhnt.
00:43:40Ich staune, ich staune.
00:43:57Ein Erfindertalent in unserer Mitte.
00:44:00Eine beachtliche Leistung.
00:44:02Und Grund einfach.
00:44:04Man muss bloß drauf kommen, nicht?
00:44:06Tja, die technischen Versuche
00:44:10haben Sie in der Formerei durchgeführt.
00:44:12Ja.
00:44:14Sie bieten uns also Ihre Erfindung
00:44:16oder sagen wir richtiger,
00:44:17Ihre Verbesserung zum Kauf an.
00:44:20Das geht leider nicht.
00:44:22Aber...
00:44:24Nein.
00:44:26Dann gebe ich Sie woanders hin.
00:44:27Auch das können Sie nicht.
00:44:30Oberingenieur Hensfeld hätte Ihnen das
00:44:31von Anfang an sagen sollen.
00:44:34Herr Doktor, ich bin immer davon ausgegangen,
00:44:36dass jener Paragraf
00:44:36nur für das leitende technische Personal gilt.
00:44:39Er bezieht sich auf jeden.
00:44:42Das ist folgendermaßen Krause.
00:44:44Nach dem Generalregulativ,
00:44:46also nach unserer Betriebsordnung,
00:44:48da sind Erfindungen,
00:44:49die von Werkangehörigen gemacht werden,
00:44:50gleich viel von wem.
00:44:52Automatisch Eigentum der Firma.
00:44:54Automatisch?
00:44:55Ja, verstehen Sie.
00:44:57Ihre Idee beispielsweise,
00:44:58die kam Ihnen doch nur
00:44:59aus der Kenntnis unserer Technologie heraus.
00:45:02Und Ihre Versuche,
00:45:03die haben Sie schließlich bei uns durchgeführt,
00:45:04innerhalb der Arbeitszeit.
00:45:06Was denn jetzt?
00:45:06Soll ich wieder draufzahlen, was?
00:45:09Aber nicht doch.
00:45:11Sie sollen nur begreifen,
00:45:12dass die Firma Krupp und Sie
00:45:13keine verhandlungsfähigen Partner sind.
00:45:15Das ist objektiv nicht der Fall, Krause.
00:45:17Sie bieten etwas zum Kauf an,
00:45:19das Ihnen de facto gar nicht gehört.
00:45:20Verstehen Sie?
00:45:21Nein.
00:45:22Aber, aber.
00:45:24Sie sind doch ein gescheiter Mensch.
00:45:25Alte Kruppianer-Familie, nicht wahr?
00:45:28Ich kenne übrigens Ihren Schwage,
00:45:29Herrn Kirchhoff.
00:45:30Hat sich sehr für Sie eingesetzt.
00:45:32Trotz der roten Punkte im Personalbogen seiner Zeit.
00:45:36Schwamm drüber.
00:45:37Wissen Sie ja selbst.
00:45:39Also, Krause, kommen wir zum feierlichen Teil.
00:45:41Sie haben sich für die Firma den Kopf zerbrochen.
00:45:43Das soll belohnt sein.
00:45:44Ich spreche Ihnen im Namen des Diabitoriums
00:45:46unseren Dank aus.
00:45:47Machen Sie weiter so.
00:45:48Danke.
00:45:48Sie hatten ja wohl auch einen gewissen Anteil.
00:45:51Also, lieber Hensfeld,
00:45:52Kompliment und Anerkennung.
00:45:55Tja, dann wieder an die Arbeit.
00:46:1240 Mark.
00:46:14Beschiss.
00:46:15Jetzt sagen wir, Aufer-Ingenieur,
00:46:15aber ist es nicht so?
00:46:16Tut mir leid, Krause.
00:46:18Ich hätte es wissen müssen.
00:46:18Ich hätte es wissen müssen.
00:46:19Ich hätte es wissen müssen.
00:46:20Ich hätte es wissen müssen.
00:46:21Ich hätte es wissen müssen.
00:46:22Ich hätte es wissen müssen.
00:46:40Lumpige 40 Mark.
00:46:42Gottverflucht wird unser Eins beschissen.
00:46:45Zehn Liter Nitroglycerin
00:46:46und das ganze Korbzeug in die Luft.
00:46:47Das wäre das Beste.
00:46:47Oder klagen.
00:46:49Gegen Krupp?
00:46:49Ja, klar.
00:46:50Den Anwalt zeig noch mal,
00:46:51dass er sich daran traut.
00:46:51Ich wüsste einen, der das macht.
00:46:53Ein gewisser Lorenz.
00:46:54Mein Bruder hatte im Frühjahr
00:46:55eine Klage gegen die Landesregierung.
00:46:57Aussichtslose Sache, Rentennachzahlung.
00:46:58Aber dieser Lorenz hat alles rausgeholt,
00:47:00bis auf den letzten Pfennig.
00:47:01Was der anfasst, das wird was.
00:47:03Na, wollen wir ihm vorbeifahren?
00:47:05In diesem Aufzug?
00:47:06Das stört den nicht.
00:47:07Ist ein patenter Mensch.
00:47:07Allerdings.
00:47:09Er ist bei der NSDAP.
00:47:13Interessierst du dich neuerdings für die Nazis, Paul?
00:47:15Man muss sich mit den Leuten auseinandersetzen
00:47:17und so unvernünftig ist das alles gar nicht, was die sagen.
00:47:19Meine Meinung, die will ich mir natürlich selber.
00:47:26Genug gibt's Brot, wenn ihr's nicht verbrennt.
00:47:29Genug für Häuser, weil es uns erhemt.
00:47:32Genug gibt es Arbeit und Waren in Haufen.
00:47:36Hätten wir verloren genug, die Waren zu haben.
00:47:40Genug euer Chaos unter Hunger und Beten.
00:47:44Schluss damit!
00:47:45Folie!
00:47:46Folie!
00:47:48Angetreten!
00:47:49Angetreten!
00:48:19Dieser Lorenz, das ist übrigens das Gute an ihm.
00:48:26Er lässt auch andere Ansichten gelten.
00:48:29Na, was ist? Wollen wir vorbeifahren?
00:48:31Du, ich weiß nicht.
00:48:33Versuch kostet doch nichts.
00:48:35Naja, warum nicht, Paul?
00:48:37Ich will Ihnen was sagen.
00:48:41Gerade wer das Unerwartete tut, hat die größten Aussichten auf Erfolg.
00:48:45Natürlich.
00:48:46Darauf zu klagen.
00:48:47Krause contra Krupp.
00:48:49Wir werden einen Präzeden, wir werden einen Präzedenzfall draus machen.
00:48:52Wenn's sein muss, bis rauf zum Reichsgericht.
00:48:54Und dann wollen wir doch mal sehen, wer die Leute sind, die einem deutschen Arbeiter sein
00:48:57rechtsstreitig machen.
00:48:58Gegebenenfalls werde ich unsere Parteipresse einschalten, schon um endlich mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass sich der Nationalsozialismus nicht an die Industrie rantraut.
00:49:06Er traut sich ran.
00:49:07Und wie?
00:49:08Das können Sie in unserem Programm, ja, nachlesen.
00:49:12Verzeihung, Herr Doktor, der Gauleiter ist am Telefon.
00:49:15Ich kann im Moment nicht.
00:49:16Die Sache ist wichtig.
00:49:17Ja, das hier ist auch wichtig.
00:49:19Ich rufe ihn in zehn Minuten an.
00:49:22Entschuldigung, wir müssen uns ein bisschen beeilen.
00:49:25Also, die Sache ist klar, denke ich.
00:49:27Mit voller Kraft drauf zu.
00:49:29Wir knallen Krupp eine Salbe vor den Bug, dass er sich wundert.
00:49:32Oder haben Sie nicht die Nerven dazu, Herr Krause?
00:49:34Doch, doch.
00:49:35Bloß, Herr Rechternwald, so ein Prozess ist ja wohl auch mit Geld verbunden.
00:49:40Darüber lassen sich keine grauen Haare wachsen, mein Lieber.
00:49:43Ich führe Ihren Prozess kostenlos.
00:49:45Warum denn das?
00:49:47Tja, Herr Krause, Sie kennen eben die Grundsätze unserer Bewegung noch nicht.
00:49:51Passen Sie auf, wie das läuft.
00:49:53Gewinne ich Ihren Fall, sagen wir, bei einem Streitwert von 20.000.
00:49:56So hoch wollen wir gehen?
00:49:58Natürlich.
00:49:59Wenn ich noch höre.
00:50:00Ihrer Erfindung ist es doch wert.
00:50:02Ja, schon.
00:50:04Na, sehen Sie.
00:50:05Also, gewinnen wir den Prozess.
00:50:07Dann kriege ich 10 Prozent, das sind 2.000.
00:50:10Die würde ich in die Parteikasse legen, meine Unkosten mal abgezogen.
00:50:14Verlieren wir, was ich allerdings für unmöglich halte,
00:50:17nun, dann nehme ich aus der selben Kasse meine Unkosten.
00:50:21Und Sie bleiben völlig ungeschoren.
00:50:22Soll ich Ihnen sagen, was Sie jetzt denken?
00:50:28Sie nehmen an, ich wolle Sie bei dieser Gelegenheit von meiner Partei überzeugen.
00:50:32Zum Eintritt überreden, politische Vorbedingungen stellen.
00:50:34Nun, ich würde vielleicht im ersten Augenblick an Ihrer Stelle genauso denken.
00:50:39Aber nichts dergleichen ist der Fall.
00:50:42Über Redungskünste lehnen wir Nationalsozialisten ab.
00:50:46Wir überzeugen mit unserem praktischen Handeln.
00:50:48Schöne Worte kann jeder machen.
00:50:50Entscheidend ist die Tat.
00:50:52Wir sind eine Arbeiterpartei, Herr Krause.
00:50:54Das behaupten wir nicht nur.
00:50:56Das meinen wir wörtlich.
00:50:58Aber wie gesagt, ich will keine Propaganda machen.
00:51:01Das ist eine Anwaltspraxis und kein Parteilokal.
00:51:03Was ich will, ist nur eins.
00:51:05Ihnen helfen, zu Ihrem guten Recht zu kommen.
00:51:07Sie brauchen einen Anwalt, Herr Krause.
00:51:10Freilich, für wen Sie sich entscheiden, liegt ganz und gar an Ihrem Ermessen.
00:51:16Fred, ich glaube, du wärst bei Dr. Lorenz ganz gut aufgehoben.
00:51:21Sie würden wirklich auf 20.000 klagen?
00:51:23Ja, mindestens.
00:51:25Natürlich geht das nicht von heute auf morgen.
00:51:27Da muss man sich hochkämpfen, von Instanz zu Instanz.
00:51:29Fred, was riskierst du denn, wenn dir keine Kosten entstehen?
00:51:33Ehrlich, Herr Krause, ich bin für Sie ein Nazi-Anwalt, dem Sie nicht ganz trauen.
00:51:40Stimmt's?
00:51:40Na ja, Herr Doktor, ich kenne Sie ja kaum.
00:51:42Oder haben Sie schlechte Erfahrungen mit Mitgliedern meiner Partei gemacht?
00:51:45Sagen wir mal, nicht nur gute.
00:51:47Oh Gott, welche Partei hat keine schwarzen Schafe?
00:51:51Also, ich gebe Ihnen auf alle Fälle ein Formular mit.
00:51:54Das ist eine Prozessvollmacht.
00:51:56Ob Sie sie ausfüllen und auf mich übertragen, können Sie sich ja nur überlegen.
00:52:00Herr Krause, Herr Barolino,
00:52:03es hat mich gefreut.
00:52:17Na, wie war dein Eindruck?
00:52:18Nicht übel.
00:52:20Hast du gemerkt, du warst ihm wichtiger als ein Gauleiter?
00:52:22Ja, ja.
00:52:24Der nimmt sich deiner an, darauf kannst du dich verlassen.
00:52:26Tag, Pauli.
00:52:28Tag, Otto.
00:52:28Man soll den Leuten nicht Unrecht tun.
00:52:40Die wissen, was sie wollen.
00:52:42Riskieren auch was.
00:52:43Quatschen nicht bloß.
00:52:45Setzen sich ein für den einfachen Mann von der Straße.
00:52:48Scheint fast so.
00:52:51Na, was ist?
00:52:52Hast du Vertrauen?
00:52:52Ja.
00:52:56Soll er Krupp eins überbraten.
00:52:58Ich klage.
00:52:59Ich übertrage ihm den Prozess.
00:53:04Hängen Sie auf dem Hof auf.
00:53:07Klagen.
00:53:12Kleine Krause gegen den großen Krupp.
00:53:14Kommt los zur Vernunft, Fred.
00:53:15Da noch mit diesem Lorenz hier, Herr Himmel, muss der dich eingewickelt haben.
00:53:20Naja, dein Kunststück.
00:53:23Wieso?
00:53:24Er ist doch Jogau-Redner.
00:53:26Ein kleiner Goebbels.
00:53:27Wenn er vor Gericht so gut redet, kann es mir nur recht sein.
00:53:31Unmöglich.
00:53:33So viel Blindheit hätte ich dir nicht zugetraut.
00:53:35Dein Mann ist nicht schlecht.
00:53:37Seine Partei will sogar den Prozess finanzieren.
00:53:40Aber wer seine Partei finanziert, hat er dir zufällig nicht gesagt.
00:53:43Fred, die wollen Stimmen einkaufen.
00:53:45Die versprechen jedem alles.
00:53:47Das behauptest du einfach.
00:53:49Im Mittelstand mehr Sicherheit, den Unternehmern mehr Gewinn, den Arbeitern mehr Lohn, ganz
00:53:53wie sie es brauchen.
00:53:54Jedem alles.
00:53:55Du siehst das verkehrt.
00:53:57Ich sehe überhaupt nichts verkehrt.
00:53:59Ich kann dir sagen, wie es kommt.
00:54:01Du gibst ihm Prozessvollmacht und dann seht ihr euch öfter und dann nimmt er dich ein
00:54:03paar Mal in seine Versammlung mit, mit einem Glas Bier anschließend und auf einmal
00:54:06steht Fred Krause da.
00:54:08In braun, mit einem ausgestreckten Arm.
00:54:11Und warum?
00:54:12Nein, weil ihn die Nazis genau an der richtigen Stelle gepackt haben.
00:54:16An seiner Erfinder-Ehre.
00:54:18Fred, soll ich dir sagen, was deine Kollegen unten in der Kneipe bei Wilhelm erzählen?
00:54:23Dass du spinnst.
00:54:24Gut, du hast ein paar Stangen angebracht.
00:54:28Es wäre mehr wert gewesen als 40 Mark, vielleicht 400, ich weiß es nicht.
00:54:31Aber 20.000, Patentdiebstahl.
00:54:34Wer nimmt denn das ernst, Fred?
00:54:37Du hast recht.
00:54:40Ich bin zu dämlich, was Gescheites zu machen.
00:54:42Fred, so habe ich das nicht gemeint.
00:54:50Ich wollte dich nicht verletzen.
00:54:51Entschuldige.
00:54:54Reden wir nicht mehr drüber.
00:54:55Im Frühjahr siedelte auch Anton nach Magdeburg über.
00:55:15Anton fing ebenfalls in der Formerei an.
00:55:18Wie lange er bleiben würde, war ungewiss.
00:55:20Denn die Erwerbslosigkeit kript um sich.
00:55:21Es wurde immer schärfer kalkuliert und rationalisiert und umgruppiert und organisiert,
00:55:26was zu Deutsch hieß, dass Entlassungen stattfanden.
00:55:29Die zuletzt gekommenen zuerst.
00:55:32Jeder Freitag war für den Arbeiter ein schwarzer Freitag.
00:55:35Jedes Mal lag in einigen Lohntüten, neben dem Geld, die Kündigung.
00:55:39Aber über Anton und mich hielt Paul Barberino seine schützende Meisterhand.
00:55:44Er tat es allerdings nicht ganz umsonst.
00:55:50Ein Winter war das diesmal.
00:55:51Haufen Arbeit in den Grafen.
00:55:55Wir kommen am Sonntag rum.
00:55:57Mir ist nämlich der alte Birnbaum erfroren.
00:55:59Der am Zaun, weißt du?
00:56:00Man müsste ihn ausgraben.
00:56:01Der alte Birnbaum von August Bebel?
00:56:03Ach, das hast du ihm erzählt.
00:56:05Wieso sollte ich nicht?
00:56:06Was willst du denn denn impflanzen für den Bebelbaum, Paul?
00:56:09Eine Hitler-Eiche?
00:56:10Meine Meinung bilde ich mir so und so, ob du deinen Rotkohl dazugibst oder nicht.
00:56:14Ich höre eben auch dem Gegner zu.
00:56:17Nur was man kennt, kann man beurteilen.
00:56:19Sagte die Jungfrau und legte sich hin.
00:56:22Du machst es einem wirklich schwer, Anton.
00:56:28Hier sind die Gartenschlüssel.
00:56:29Ich kann erst mittags.
00:56:35Reiz nicht zu weit mit ihm.
00:56:37Hör mal, ich will ja nun nicht ganz umsonst für ihn arbeiten.
00:56:40Ich will ihm wenigstens die Meinung sagen.
00:56:41Mahlzeit.
00:56:59Kennst du den Russen?
00:57:01Vom Seen.
00:57:02Nein.
00:57:11Du, Anton.
00:57:14Weißt du inzwischen, warum wir ab morgen eine neue Pausenzeit haben?
00:57:17Nein.
00:57:19Es hängt mit den Gusszeiten zusammen.
00:57:21Und mit dem Russen.
00:57:24Sie wollen nicht mehr dabei haben, wenn gegossen wird.
00:57:27Im Direktionscassino.
00:57:28Sind die Pausenzeiten nämlich die alten geblieben.
00:57:30Aha.
00:57:32Komm, wir brauchen eine.
00:57:41Von morgens bis abends auf den Beinen, Herr Konopatov.
00:57:49Muss das denn sein?
00:57:50Kann nicht schaden.
00:57:52Man lernt nicht aus.
00:57:53Natürlich.
00:57:55Mahlzeit allerseits.
00:57:56Ja.
00:57:56Ja.
00:58:04Noch bei der Arbeit, Herr Konopatov?
00:58:07Zufrieden?
00:58:08Gibt es Bahnstandungen?
00:58:09Haben Sie Wünsche?
00:58:10Nicht, nicht.
00:58:11Danke.
00:58:12Ja.
00:58:13Wollen wir uns erstmal ein bisschen stärken, meine Herren.
00:58:15Ist doch zu früh, Herr Doktor.
00:58:20Zu früh ist es nie, Herr Konopatov.
00:58:23Wer arbeitet, soll auch essen.
00:58:25So heißt es doch wohl bei Herrn Starling.
00:58:27Oder so ähnlich.
00:58:28Naja, Sie wissen das besser als ich.
00:58:32Also.
00:58:33Ich darf bitten.
00:58:34Nehmen Sie mal den Mantel.
00:58:35Tovarisch Konopatov aus dem berühmten Proletariastaat und unsere blutsaugerischen Großkapitalisten und Chefdirektoren.
00:58:55Nette Mischung, was?
00:58:58Er tapelt ganz schön euer Sowjetgenosse.
00:59:00Mit den Direktoren am Tisch.
00:59:02Glaube nicht, dass er sich den Kaviar selber mitbringt.
00:59:05Was willst du, Paul?
00:59:06Soll er sich mit uns auf die Rohlinge setzen und aus dem Henkelmann Bohnensuppe löffeln?
00:59:09Für Krupp ist er Geschäftspartner.
00:59:10Natürlich laden die ihn ein.
00:59:11Naja.
00:59:13Ich stelle mir den Vertreter einer Arbeitermacht wahrscheinlich anders vor.
00:59:26Wir trinken nach Schichten Bier bei Willem.
00:59:28Ich lade dich ein.
00:59:29Ich wollte mit Gusto ins Kino gehen.
00:59:31Wie ist denn morgen?
00:59:33Ich muss mit dir reden.
00:59:35Die Pausenzeiten.
00:59:36Und über den Russen.
00:59:37Und über dich.
00:59:38Über mich?
00:59:40Unter anderem.
00:59:43Du liegst mir am Herzen, mein Junge.
00:59:45Weißt du das nicht?
00:59:48Ich spende dir, der Wirt.
00:59:50Danke, Willem.
00:59:52Sie wollen den Russen nicht dabei haben, wenn sie die Manganlegierung für die Leningrader Waldstraßen gießen.
00:59:57Warum weiß keiner richtig, aber Sie wollen ihn nicht dabei haben.
01:00:00Also holen Sie ihn um 12 Uhr zum Mittag ab.
01:00:04Viertel eins wird gegossen und unsere Pause sehen später.
01:00:06Ein neuer Gießmeister kommt extra aus Essen.
01:00:11Einer wie dein lieber Vater.
01:00:13Krupp, trau ich bis ins Grab.
01:00:15Dann frage ich dich.
01:00:16Stinkt das?
01:00:17Sprecht doch mit dem Genosseningenieur in eurer Betriebszelle.
01:00:21Ladet ihn mal ein.
01:00:24Das geht nicht.
01:00:26Wenn er die Dinge vermischt, gibt er Krupp rund zu Protesten, zu Lieferungsstopper oder sowas.
01:00:29Dann müsst ihr euch eben damit abfinden, dass er mit Menge ertafelt, was ihm gut zu gefallen scheint.
01:00:33Der Florian da im Urstand von Paul Barbarino, stimmt's?
01:00:37Mensch, Anton, euer Konopatov, wie der schon rumläuft, immer mit Schlips und Kragen, wie ein halber Chef.
01:00:41Liebste sind keine Maßstäbe.
01:00:42Liebste hat auch ein Schlips getragen, 16, auf dem Potsdamer Platz.
01:00:46Du warst schon mal weiter, Fred.
01:00:50Ein Glück, dass du Guste hast.
01:00:51Wieso?
01:00:52Weil es mir jeden Abend aus der roten Fahne vorliest?
01:00:54Wenn sie das macht, ist es ja gut.
01:00:57Du sagst schon, du wartest, dass ich endlich eintrete.
01:01:00Das auch? Ja.
01:01:02Jetzt?
01:01:03Ja.
01:01:04Nicht zu machen.
01:01:05Wenn ich an eure Partei denke, fällt mir immer gleich Fips ein.
01:01:08Fips und die Partei sind seit einiger Zeit zweierlei.
01:01:11Wir haben ihn ausgeschlossen, kurz bevor ich wegfuhr, auf Antrag von Jül.
01:01:15Jetzt ist er in der SA und erzählt jedem, wie Alternative ist Hitler.
01:01:18Wird ich Fips nie zugetraut.
01:01:20Ich auch nicht.
01:01:23Fred, was ich eigentlich wollte.
01:01:26Sag mal, du kennst doch Heinz Feld, den Oberingenieur.
01:01:29Ein bisschen.
01:01:29Warst du schon bei ihm zu Hause?
01:01:31Nö.
01:01:32So ein Mann weiß mehr als unser einer.
01:01:34Was meinst du denn dazu?
01:01:40Ziehst du dich schon um?
01:01:44Kino fängt doch erst um halb neun an.
01:01:46Mit Kino wird heute nichts.
01:01:50Und du hast das versprochen.
01:01:52Ich muss zu Heinz Feld, will ihn was fragen.
01:01:55Ach.
01:01:56Worum geht's denn diesmal?
01:01:58Hast du wieder eine Erfindung gemacht?
01:02:0220.000 Mark Objekt?
01:02:03So, Fred.
01:02:06Ich möchte bloß keine neue Illusionen.
01:02:08Diesmal handelt es sich nicht um mich.
01:02:10Ich glaube, wir sind in einer Riesenschweinerei auf der Spur.
01:02:13Der Ingenieur aus Leningrad.
01:02:15Wahrscheinlich wird beim Guss gemogelt.
01:02:17Und er ahnt nichts davon.
01:02:19Die Suppe werden wir Kuppen versalzen.
01:02:21Miese Qualität liefern.
01:02:23Komm nicht in Frage.
01:02:24Was soll denn die drüben von uns denken?
01:02:27Jedenfalls gehe ich der Sache auf den Grund.
01:02:29Sag mal, passt der Schlips?
01:02:32Nein.
01:02:34Nimm den.
01:02:35Du strahlst mich so an?
01:02:41Naja, Fred.
01:02:43Weil du mir gefällst.
01:02:45Heute mal.
01:02:46Heute besonders.
01:02:49Hoffentlich hast du Glück bei Heinz Feld.
01:02:50Rum oder Zitrone?
01:03:01Wie Sie wollen.
01:03:03Ich nehme immer Rum.
01:03:05Und sicher Krause, glaube ich, auch.
01:03:06Ja.
01:03:20Herr Krause, darf ich Sie mit deiner Bitte überfallen?
01:03:31Ich möchte Sie porträtieren.
01:03:33Würden Sie mir das gestatten?
01:03:35Gerda, du bist eigennützig.
01:03:37Och, mir macht's nichts aus.
01:03:39Danke.
01:03:40Nett von Ihnen.
01:03:41Kann man sich dabei bewegen?
01:03:43Tun Sie, als wäre ich nicht da.
01:03:45Vergessen Sie mich.
01:03:47Ich bin für Sie überhaupt nicht anwesend.
01:03:48Verstehen Sie?
01:03:49Ja, ja.
01:03:50So, nun erzählen Sie mir mal Ihre Sorgen, Herr Krause.
01:03:56Danke.
01:03:59Naja, Herr Oberingenieur, es handelt sich um die neuen Gusszeiten.
01:04:04Inwiefern?
01:04:05Wir wundern uns, dass wir jetzt später Pause haben.
01:04:07So?
01:04:08Was stört Sie daran?
01:04:10Ich begreife nicht recht.
01:04:12Ist das so wesentlich?
01:04:13Herr Oberingenieur, darf ich eine Frage stellen?
01:04:16Sie haben zu wenig Seitenlied, Bezeihung.
01:04:19Reden Sie nur weiter.
01:04:20Ich wollte fragen, der Ingenieur aus Leningrad, der wird übers Ohr gehauen, nicht wahr?
01:04:25Warum geht Dr. Mengert jetzt mit ihm immer essen, wenn gegossen wird?
01:04:29Ich meine, der Manganguss.
01:04:30Ist das nicht in Ordnung?
01:04:31Das kann ich nicht beurteilen.
01:04:33Wenn zwei Geschäfte machen, wird davon meistens einer übers Ohr gehauen, Herr Krause.
01:04:38Das ist so im Leben.
01:04:39Aber schön ist das nicht.
01:04:40Nein, nein.
01:04:41Nur nicht zu ändern.
01:04:44Aber die Russen zahlen doch.
01:04:45Man kann sie nicht betrügen.
01:04:46Herr Krause, Sie fragen mich um Rat.
01:05:03Also gut.
01:05:04Wenn Sie nicht auf die Straße fliegen wollen, unterdrücken Sie Ihre Neugier.
01:05:08Das heißt, der Guss ist wirklich nicht in Ordnung.
01:05:10Das werde ich Ihnen nicht beantworten.
01:05:20Das heißt, der Guss ist wirklich nicht in Ordnung.
01:05:50Beim Mangan-Stall hängt viel vom Guss ab.
01:05:58Man kann Winzigkeiten verändern.
01:06:00Kaum merkliche Winzigkeiten.
01:06:02Und der Kunde wird es spüren.
01:06:04Oft erst nach Jahren, wenn die Garantiezeit abgelaufen ist.
01:06:06Ich bin die frische Lola, der liebt in der Saison.
01:06:16Ich hab mein Pianola zu Hause in meinem Salon.
01:06:20Ich bin die frische Lola, mich lieb dann jeder Mann.
01:06:24Doch an mein Pianola, da lass ich keinen Rang.
01:06:27Verzeihung, bei Ihnen wohnt ein Herr Konopatov aus Leningrad.
01:06:54Ich möchte Ihnen sprechen.
01:06:56Wen darf ich melden?
01:06:57Krause.
01:06:59Von Krupp-Kruzson.
01:07:01Nehmen Sie bitte im kleinen Salon Platz.
01:07:03Danke.
01:07:03Was machst du mit dem Knie, lieber Hans?
01:07:10Mit dem Knie, lieber Hans?
01:07:12Bein Talon.
01:07:14Was machst du mit dem Knie, lieber Hans?
01:07:16Tut es nie.
01:07:19Bein Talon.
01:07:22Ja, was machst du mit den Schultern so sehr?
01:07:26Und was hübschst du, wie ein Knie und Herd, ja, was machst du, ja, was machst du mit dem Knie?
01:07:33Werdte Sie wünschen.
01:07:35Herr Konopatov?
01:07:38Und worum Sie sich verhandeln, bitte?
01:07:40Ich heiße Krause.
01:07:41Ich arbeite bei Krupp in der Formerei.
01:07:43Ich weiß, ich habe Sie dort gesehen.
01:07:45Ich störe Sie wohl.
01:07:51Ihre Direktion hat mich geladen ein zu diesem Bad.
01:07:54Als Gast.
01:07:55Mann ist schäflich.
01:07:57Geht hin.
01:08:03Bitte.
01:08:15Sie wohnen in Magdeburg?
01:08:18Jetzt ja.
01:08:20In der Stadt, halbe Kugeln, Vakuum, nur was Sie wissen, Pumpe für Luft und Elektrisiermaschine.
01:08:28Deutsche Techniker, großartig.
01:08:31Nicht alle.
01:08:32Nein?
01:08:33Wieso nicht?
01:08:35Herr Konopatov, gehen Sie mittags später essen.
01:08:38Bleiben Sie dabei, wenn gegossen wird.
01:08:40Warum?
01:08:41Sie verstehen davon mehr als unser einer.
01:08:42Beim Manganguss gibt es wohl Winzigkeiten.
01:08:47Ich meine, Sie meinen, wenn kleine chemische Substanz anders als es müsste sein, dann...
01:08:57Na?
01:08:58Schon verstanden.
01:09:01Ich werde sorgfältig damit beschäftigen, nicht?
01:09:03Genau überprüfen.
01:09:05Weiter wollte ich nichts.
01:09:07Wir sind Genossen.
01:09:10Nein.
01:09:11Ich dachte.
01:09:12Nur da.
01:09:14Wenn Waldstraßen in Leningrad laufen, gut laufen, dann Sie müssen kommen.
01:09:19Wir werden Sie laden ein.
01:09:20Einverstanden?
01:09:21Na ja.
01:09:22Kann man ja mal machen.
01:09:23Nein, wirklich.
01:09:25Ich werde mir merken, na man grauen.
01:09:26Das ist die Runde der Materie, die wir sind auf die Dauer.
01:09:31Das ist die Runde der Materie, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer, die wir sind auf die Dauer.
01:09:40Im Herbst waren die Lieferungen für die Sowjetunion zu Ende.
01:10:03Wir wurden auf Kurzarbeit gesetzt.
01:10:0517 Stunden die Woche, praktisch zwei am Tag.
01:10:08Bei einem Hungerlohn von 82 Pfennig waren das wöchentlich 13,94 Mark bzw. 55,76 Mark im ganzen Monat.
01:10:16Und zwar brutto. Und davon sollte man leben.
01:10:26Hans!
01:10:29Da ist eine Hasenbrot.
01:10:30Danke, Papa.
01:10:38Fred, kannst du das mit raufnehmen? Guste wird es brauchen. Ich habe im Schrank gekramt. Es sind Windeln drin und sowas.
01:10:52Kommt noch mit?
01:10:52Nein, ich muss Essen machen.
01:10:54Ach ja, Fred.
01:10:58Gib Guste die Marke.
01:11:01Wofür ist die?
01:11:02Agitationsspende.
01:11:03Ja, und? Willst du etwa Geld dafür?
01:11:07Nicht doch. Den 50 hat mir Guste neulich schon gegeben.
01:11:24Guten Tag, Fred.
01:11:25Machst du Kassensturz?
01:11:32Ja.
01:11:34Ist das alles?
01:11:36Ja, Fred. Ich glaube, das war wieder mal die falsche Zeit für ein Kind.
01:11:39Aha. Fred ist schuld. Wie immer.
01:11:43So meine ich das doch nicht.
01:11:45Und um das Geld macht dir keine Sorgen.
01:11:46Ich habe noch zwei Marken in der Zuckerdose.
01:11:48Na, fein. Dann kannst du ja gleich noch vier Spendenmarken kaufen. Da.
01:11:50Und deine Anni mit bestem Dank und ein paar vollgekackten Windeln.
01:11:56Sag mal, bist du verrückt?
01:11:57Haben wir so dicke?
01:11:59Fred, das war eine Ausnahme. Das Geld ist für einen guten Zweck.
01:12:02Na klar, für deine Partei deine Geniale.
01:12:04Als ob die noch was ändern kann.
01:12:06Kann sie.
01:12:07Aber wenn sie keine Enttüssen hat, die die Kassen füllt wie die Nazis.
01:12:10Mensch, hör auf, das habe ich selber in der roten Fahne gelesen.
01:12:13Dass wir die noch abonnieren, ist sowieso der Gipfel deiner Dusseligkeit.
01:12:16Werd nicht unsachlich, Fred.
01:12:18Unsachlich?
01:12:19Wieso bin ich unsachlich?
01:12:20Weil ich mich aufrege, dass du die letzten Backröten für absoluten Schwachsinn ausgibst.
01:12:24Eben noch sagst du, das Kind war ein Fehler.
01:12:26Und jetzt sowas.
01:12:27Agitationenspende.
01:12:28Wenn ich das schon höre.
01:12:30Deine Papiermarke kann ich nicht fressen, verstehst du?
01:12:32Davon werde ich nicht satt.
01:12:35Dafür hätte Heinz sich ein paar Würstchen kaufen können.
01:12:37Wird er wenigstens mal was anderes im Bauch gehabt, als seine ewige Kohlsuppe,
01:12:39von der man die Scheißerei bekommt.
01:12:41Fred, ich...
01:12:41Ja, das muss mir gesagt werden.
01:12:44Und anderen kann mir auch gestohlen bleiben.
01:12:46Dieser Parteipriester, der überall seinen Opferstock hinstellt.
01:12:51Agitationenspende, Mann, kann sich nur an den Kopf fassen.
01:12:57Ich nehme mir auch meine Spende, wenn du erlaubst.
01:12:59Aber ich mache eine andere Fahne draus.
01:13:01Keine rote, eine blaue.
01:13:02Fred!
01:13:20Wie ein Doppelgelohr.
01:13:27Ist Willem nicht da?
01:13:28Er zieht sich gerade um.
01:13:29Hat heute Sitzung.
01:13:30Vereinszimmer.
01:13:31Reichsbanner.
01:13:33Du kannst ja nicht lassen, Quatsch, sowas.
01:13:35Die Kundschaft rennt einem weg.
01:13:37Wieso?
01:13:38Man wird ja im Reichsbanner.
01:13:39Es ist doch wie ein Schild an der Tür ausschankt, nur an SPD.
01:13:42Ich weiß nicht mehr, wovon ich die Gewerbesteuer bezahlen soll.
01:13:44Na ja, leide sind wir ja sowieso bald.
01:13:46Nein, nein, Lohre.
01:13:48Hauptnicht basierend ist Rechnen.
01:13:49Das ganze System, was ist es denn?
01:13:50Nein, es ist ja Käse für alle.
01:13:53Ich sag dir, ein starker Mann muss kommen.
01:13:55Starke Männer hast du ganz gerne, weißt, Lohre?
01:13:57Na und?
01:13:58Wir gehen, wir zahlen.
01:14:01Die Skl jestem�를.
01:14:04Ja.
01:14:04Ja.
01:14:05Ja.
01:14:08Ja.
01:14:09Ja.
01:14:10Ja.
01:14:11Ja.
01:14:11Ja.
01:14:12Du musst dir jedes Mal Dekorationswechsel machen, was?
01:14:34So oder will es so?
01:14:35Wir vermieten ja auch an 100 Züchter im Fußballverein.
01:14:39Du hörst zu viel auf, Lore.
01:14:40Es müsste eine Hebel geben, die man am Ohr hat.
01:14:44Damit man bloß abzuschalten braucht, wenn die Weiber was sagen.
01:14:46Vor allem in der Küche?
01:14:48Ein bisschen.
01:14:49Wieder mal ins Geld.
01:14:51Soll ich dir was poppen?
01:14:53Ich bin damit, ich wache schon nicht mehr drum zu bitten.
01:15:02Danke.
01:15:02Bei Paul Barberino ist der Bebelbaum nun endgültig weg.
01:15:12In jedem Sinne.
01:15:13Ja, Paul ist ein Idiot.
01:15:15Sein Gauretner Lorenz und er sind dicke Freunde.
01:15:18Ich weiß.
01:15:19Aber das geht vorüber, verlass dich drauf.
01:15:21Meinst du?
01:15:22Was geht vorüber?
01:15:24Dieser ganze Hitler-Traumel, diese Epidemie.
01:15:26An Epidemien sind schon ganze Völker gestorben.
01:15:28Ganz schönes Moos-Auge, Anton.
01:15:31Wer hat mir das verpasst?
01:15:33Wir waren auf dem Dorf.
01:15:34Agitationsansatz.
01:15:35Hören wir auf mit eurer Agitation.
01:15:38Man möchte Bauern vermöbelt, ja?
01:15:41Nee, Bauern nicht.
01:15:43Auf der Rückfahrt hat uns NSKK überfallen.
01:15:46Wir waren fünf und sie ein ganzer Sturm.
01:15:48Mit ihren Motorrädern hinter uns her.
01:15:50Und im Vorbeifahren auf uns drauf.
01:15:51Mit Steinen und Totschlägern.
01:15:54Ich hab mir verloren, Eis geholt zum Kühl.
01:15:55Eispackung hat ganz Deutschland nötig.
01:15:58Ich nehmt ja Formen an alles.
01:15:59Das wird noch ganz andere Formen annehmen, wenn wir uns nicht bald einigen.
01:16:02Wer?
01:16:02Wir.
01:16:03Deine Partei und meine.
01:16:04Aber ihr wollt ja lieber Hindenburg werden.
01:16:06Schlagt Hitler, darum wehrt Hindenburg.
01:16:08Nie du mit der Pest hochlebe die Cholerei, Junge, Junge.
01:16:10Ist das ne Losung.
01:16:12Vergleiche hast du immer, Anton.
01:16:13Naja, wenn du von Epidemien sprichst.
01:16:15Sowas ähnliches ist das ja auch.
01:16:16Hitler, sag ich dir, ist wirklich ein Bazillus.
01:16:19Aber der Volkskörper hat genug gesunde Substanzen und würde wieder ausstoßen.
01:16:22Ich geh sogar noch weiter.
01:16:23Man müsste die Nazis direkt mal an die Regierung lassen, damit sie sich so richtig blamieren.
01:16:27Jawohl.
01:16:27Hauptsache, die Blamage wird nicht zu teuer.
01:16:29Na, von Taktik hat deine Partei ja noch nie was verstanden.
01:16:31Aber deine.
01:16:33Großartige Taktik seit 14.
01:16:35Krieg, ne verpasste Revolution und ne permanente Krise.
01:16:40Du bist doch der reinste Demagoge, Anton.
01:16:41Seit wann sind Tatsachen Demagogie?
01:16:43Leute, streitet euch nicht.
01:16:45Wenn man euch so sieht.
01:16:47Euch, Kampfjäner.
01:16:48Mönch, die kommt aus dem selben Nest.
01:16:50Ich will nur den Schiedsrichter.
01:16:52Du hast nötig.
01:16:53Jeden ist drin, aber besonders schlau.
01:16:55Da hörst du's mal.
01:16:57Aber recht hat er.
01:16:59Ich muss ein Riesenträubel gewesen sein, 25, in Mexiko.
01:17:03Ich hatte einen Bomben-Shop als Koch.
01:17:04Auf einem feinen australischen Fracht.
01:17:06Aber was mach ich?
01:17:07Ich steig ja um Hamburg-Apfel-Zien-Klepper um.
01:17:09Das Heimweh, um ein wunderbares Vaterland wiederzusehen.
01:17:14Mensch, wär ich bloß draußen geblieben.
01:17:15Hier knallst du sowieso bald.
01:17:16Oder wir machen was dagegen.
01:17:18Zusammen.
01:17:18Brett!
01:17:19Brett!
01:17:20Brett, komm schnell.
01:17:21Deine Frau, es ist soweit.
01:17:23Sie muss in die Klinik.
01:17:24Die Hebamme sagt, sie kann nichts machen.
01:17:32Wurste.
01:17:33Der ganze Krach.
01:17:35Er war nicht nötig.
01:17:36So was Dummes von mir.
01:17:38Natürlich.
01:17:40Das war schon richtig.
01:17:41Und klar, deine Spendenmarke, das muss schon sein.
01:17:44Und ich weiß hier, Guste, du denkst weiter als ich.
01:17:46Ich bin großer Esel, Guste.
01:17:48Geht's dir besser, Guste?
01:17:49Das mit dem Pullover, Fritz.
01:17:53Das war so lieb von dir.
01:17:55Du hast ihn doch nie beim kleinen Piaschowski.
01:17:57Aber es war, Fritz.
01:18:10Und im Zug nach Breslau.
01:18:12Ich habe sofort gewusst.
01:18:15Und dass du zu Hinsfeld gegangen bist.
01:18:17Und zu Konopato.
01:18:19Fritz, ich liebe dich.
01:18:20Fritz.
01:18:21Fritz.
01:18:22Musik
01:18:52Musik
01:19:22Musik
01:19:52Einen Trost haben Sie, Herr Krause
01:20:14Das Kind lebt
01:20:16Ein Junge
01:20:22Musik
01:20:26Musik
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01:20:36Musik
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