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  • 8.5.2025
Hörbuch, Turlogh Dubh O’Brien, The Dark Man, Robert E. Howard, Fantasy, Pulp Fiction, Einschlafhilfe
Robert Ervin Howard gilt als Begründer des Sword-and-Sorcery-Genres und Schöpfer unvergesslicher Helden. Turlogh Dubh O’Brien, ein verstoßener irischer Krieger des 11. Jahrhunderts, trägt seinen Beinamen „Der Schwarze“ nicht umsonst. In „Der Dunkle Mann“ begegnet Turlogh auf einer verschneiten Küste Connachts einem Fischer und bricht auf, um Moira, die Tochter eines Dalcassian-Häuptlings, aus den Klauen wilder Wikinger zu befreien. Die Erstveröffentlichung erfolgte im Dezember 1931 in der Magazine-Ikone Weird Tales. Die karge, frostige Wildnis Westirlands wird zur Kulisse für erbitterte Kämpfe und uralte Mythen. Turlogh, beschrieben als hitzköpfiger Berserker mit schwarzem Haar und „vulkanisch blauen Augen“, verkörpert Howards archetypischen Helden. Ein kurzer Auftritt von Bran Mak Morn verwebt Howards Universum geschickt miteinander. Historische Abenteuer verschmelzen mit düsteren Pulp-Elementen zu einer packenden, fast schon hypnotischen Erzählung. Tauche ein in diese 90-Minuten-Reise voller kühner Taten, nordischer Mythen und rauer Gänsehaut–die ideale Einschlafhilfe für Fans klassischer Fantasy und Pulp Fiction!

Suchbegriffe:
Hörbuch, Turlogh Dubh O’Brien, The Dark Man, Robert E. Howard, Fantasy, Pulp Fiction, Einschlafhilfe, Wikinger-Abenteuer, Sword and Sorcery, Benjamin Werner, klassische Fantasy, Schlafen, Gänsehaut, historische Fiktion, Bran Mak Morn

Kapitel:
00:00:00 Intro
00:00:21 Der Dunkle Mann

Alle Hörbücher und Videos sind erstellt von Benjamin Werner (Der Vorleser). Weiterverwendung ist nur mit Genehmigung von Benjamin Werner gestattet. Alle Rechte vorbehalten. Jahr 2025.

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Verwendete Hard- und Software:
Mikrofon: Sure SM7B
Recordingsoftware: Reaper
Videoschnitt: DaVinci Resolve
Bilder: generiert mit Midjourney
Musik: Mensch-Maschine https://pixabay.com/de/music/umgebungs-the-curtain-162718/
Übersetzung: Benjamin Werner (Der Vorleser)

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© 2025 bei Benjamin Werner (Der Vorleser)
#fantasy #swordandsorcery #audible

Kategorie

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Spaß
Transkript
00:00:00Robert E. Howard
00:00:06Turlock, Dub, O'Brien
00:00:09Der dunkle Mann
00:00:11Eine Produktion von Der Vorleser
00:00:18Gelesen von Benjamin Werner
00:00:21Denn dies ist die Nacht, in der die Schwerter gezogen werden
00:00:31Und der bemalte Turm der heidnischen Horden
00:00:35Beugt sich unseren Hämmern, Feuern und Stricken
00:00:40Beugt sich ein wenig und fällt
00:00:44Chesterton
00:00:45Ein beißender Wind trieb den Schnee, während er fiel
00:00:51Die Brandung rauschte an der zerklüfteten Küste entlang
00:00:55Und weiter draußen stöhnten die langen, bleiernden Wellenkämmer unaufhörlich
00:01:00Durch die graue Morgendämmerung, die sich über die Küste von Connect stahl
00:01:06Kam ein Fischer gestapft
00:01:08Ein Mann, der so rau war wie das Land, das ihn geboren hatte
00:01:13Seine Füße waren in grobes, gegerbtes Leder gewickelt
00:01:18Ein einziges Kleidungsstück aus Hirschleder umspielte spärlich seinen Körper
00:01:23Er trug keine andere Kleidung
00:01:25Als er stur am Ufer entlang schritt, ohne Rücksicht auf die bittere Kälte
00:01:30Als wäre er das zottelige Tier, das er auf den ersten Blick zu sein schien
00:01:35Blieb er plötzlich stehen
00:01:38Ein anderer Mann tauchte aus dem Schleier aus fallendem Schnee und reibendem Seenebel auf
00:01:44Turlock Dab stand vor ihm
00:01:47Dieser Mann war fast einen Kopf größer als der stämmige Fischer
00:01:52Und er hatte die Haltung eines Kämpfers
00:01:54Ein einziger flüchtiger Augenaufschlag genügte nicht
00:01:59So dass jeder Mann oder jede Frau, deren Blick auf Turlock Dab fiel, lange hinschaute
00:02:05Sechs Fuß und einen Zoll war er groß
00:02:09Und der erste Eindruck von Schlankheit verblasste bei näherer Betrachtung
00:02:14Er war groß, aber wohl geformt
00:02:17Mit einer herrlichen Schulterbreite und einer starken Brust
00:02:21Er war stämmig, aber kompakt
00:02:23Und vereinte die Kraft eines Stiers
00:02:25Mit der geschmeidigen Schnelligkeit eines Panthers
00:02:28Die kleinste Bewegung, die er machte
00:02:31Zeigte die stahlharte Körperbeherrschung
00:02:34Die einen hervorragenden Kämpfer ausmacht
00:02:37Turlock Dab
00:02:39Schwarzer Turlock
00:02:41Einst vom Clan
00:02:43Nowbrine
00:02:44Und schwarz war er, was die Haare anging
00:02:48Und von dunkler Hautfarbe
00:02:50Unter schweren schwarzen Brauen schimmerten Augen
00:02:54Von heißem Vulkanblau
00:02:56Und in seinem glatt rasierten Gesicht lag etwas von der Düsternis dunkler Berge
00:03:02Vom Meer um Mitternacht
00:03:04Wie der Fischer war auch er ein Teil dieses wilden Landes
00:03:09Auf dem Kopf trug er einen schlichten Helm ohne Visier, ohne Wappen oder Symbol
00:03:15Vom Hals bis zur Mitte der Oberschenkel war er durch ein eng anliegendes schwarzes Kettenhemd geschützt
00:03:22Der Kilt, den er unter seiner Rüstung trug und der ihm bis zu den Knien reichte, war aus einfachem, tristem Material
00:03:31Seine Beine waren mit hartem Leder umwickelt, das auch die Klinge eines Schwertes umschlagen konnte
00:03:38Und die Schuhe an seinen Füßen wurden auf langen Reisen getragen
00:03:42Ein breiter Gürtel umschloss seine schlanke Taille und hielt einen langen Dolch in einer Lederscheide
00:03:49An seinem linken Arm trug er einen kleinen Rundschild aus mit Leder überzogenem Holz hart wie Eisen
00:03:57Mit Stahl verstärkt und in der Mitte mit einem kurzen, schweren Dorn versehen
00:04:02An seinem rechten Handgelenk hing eine Axt und genau darauf richtete sich der Blick des Fischers
00:04:10Die Waffe mit ihrem dreifußlangen Stiel und den zierlichen Linien wirkte schlank und leicht
00:04:17Wenn der Fischer Siebengeiste mit den großen Äxten der Nordmänner verglich
00:04:21Doch kaum drei Jahre waren vergangen, wie der Fischer wusste, seit solche Äxte die nordischen Heere
00:04:28In eine rote Niederlage gestürzt und die heidnische Macht für immer gebrochen hatten
00:04:34Die Axt war so einzigartig wie ihr Besitzer
00:04:39Sie war anders als alle anderen, die der Fischer je gesehen hatte
00:04:44Sie war einschneidig mit einem kurzen, dreikantigen Dorn auf der Hinterseite
00:04:51Und einem weiteren auf der Spitze des Kopfes
00:04:54Wie ihr Besitzer war sie schwerer, als sie aussah
00:04:58Mit ihrem leicht gebogenen Schaft und der anmutigen Kunstfertigkeit der Klinge
00:05:04Sah sie aus wie die Waffe eines Meisters
00:05:07Flink, tödlich, kobraartig
00:05:11Der Kopf war von feinster irischer Handwerkskunst
00:05:16Was zu jener Zeit das Beste der Welt bedeutete
00:05:19Der Griff aus dem Stamm einer Jahrhunderte alten Eiche geschnitten, speziell feuergehärtet und mit Stahl verstärkt, war so unzerbrechlich wie eine Eisenstange
00:05:30Wer bist du, fragte der Fischer mit der Unverblümtheit des Westens
00:05:37Wer bist du, dass du das fragst, antwortete der andere
00:05:43Die Augen des Fischers wanderten zu dem einzigen Schmuck, den der Krieger trug
00:05:48Ein schweres, goldenes Armband an seinem linken Arm
00:05:53Sauber rassiert und kurzgeschoren nach normanischer Art, murmelte er
00:06:01Und dunkel
00:06:03Oh, du bist der schwarze Turlock
00:06:08Der Geächtete, das Clan O'Brien
00:06:11Du kommst weit herum
00:06:13Ich hörte zuletzt von dir in den Wicklow-Hügeln
00:06:17Wo du die O'Reillys und die Oastmen gleichermaßen ausbeutest
00:06:22Ein Mann muss essen
00:06:25Ausgestoßen oder nicht
00:06:27Knurrte der Dalkasse
00:06:29Der Fischer zuckte mit den Schultern
00:06:31Ein Mann ohne Herren
00:06:33Das war ein harter Weg
00:06:35In jenen Tagen, als es noch Clans gab
00:06:39Wurde ein Mann, der von seinen eigenen Verwandten verstoßen wurde
00:06:43Zu einem rachsüchtigen Sohn Ismaels
00:06:46Die Hände aller Menschen waren gegen ihn
00:06:49Der Fischer hatte von Turlock Dab gehört
00:06:53Einem seltsamen, verbitterten Mann
00:06:56Einem furchtbaren Krieger
00:06:58Und einem gewieften Strategen
00:07:00Aber einem, den plötzliche Ausbrüche von seltsamen Wahnsinn
00:07:05Selbst in jenem Land und Zeitalter der Verrückten
00:07:08Zu einem markanten Mann machten
00:07:11Es ist ein bitterer Tag
00:07:14Sagte der Fischer, ohne weiter darauf einzugehen
00:07:17Turlock starrte düster auf seinen verworrenen Bart
00:07:21Und sein wild verfilztes Haar
00:07:23Habt ihr ein Boot
00:07:25Der andere nickte in Richtung einer kleinen, geschützten Bucht
00:07:30In der ein schmuckes Boot vor Anker lag
00:07:33Das mit der Geschicklichkeit von hundert Generationen von Männern gebaut worden war
00:07:38Die ihren Lebensunterhalt aus dem widerspenstigen Meer gezogen hatten
00:07:42Es sieht kaum seetüchtig aus
00:07:46Sagte Törlock
00:07:47Seetüchtig?
00:07:50Du, der du an der Westküste geboren und aufgewachsen bist, solltest es besser wissen
00:07:57Ich bin mit dem Schiff allein zur Drumcliffe Bay und zurückgesegelt
00:08:02Und alle Teufel im Wind haben an ihm gezerrt
00:08:06In so einer See kann man keine Fische fangen
00:08:10Glaubst du, nur ihr Häuptlinge macht euch einen Spaß daraus, eure Fälle zu riskieren
00:08:17Bei allen Heiligen, ich bin schon in einem Sturm nach Ballenskellings gesegelt
00:08:23Und auch wieder zurück, nur so zum Spaß an der Sache
00:08:26Das genügt, sagte Törlock
00:08:29Ich werde dein Boot nehmen
00:08:32Du nimmst den Teufel
00:08:34Was ist das für ein Gerede
00:08:37Wenn du Erin verlassen willst, geh nach Dublin und nimm das Schiff deiner dänischen Freunde
00:08:43Ein schwarzer, finsterer Blick machte Törlocks Gesicht zu einer Maske der Bedrohung
00:08:49Männer sind für weniger als das gestorben
00:08:54Hast du denn nicht mit den Dänen Ränke geschmiedet?
00:08:58Und ist das nicht der Grund, warum deine Sippe dich zum Verhungern in die Heide getrieben hat?
00:09:03Die Eifersucht eines Vetters und die Bosheit einer Frau, knurrte Törlock
00:09:11Lügen
00:09:13Alles Lügen, aber genug davon
00:09:17Hast du in den letzten Tagen eine Omrin Langi gesehen, die von Süden heraufkam?
00:09:24Ei, vor drei Tagen haben wir eine drachenschneuzige Galere vor der Skat gesehen
00:09:32Aber sie hat nicht angelegt, glaub mir
00:09:35Die Piraten bekommen von den westlichen Fischern nichts als harte Schläge
00:09:41Das ist wohl Torfel der Schöne, murmelte Törlock und schwang seine Axt an der Handschlaufe
00:09:48Ich wusste es
00:09:50Es gab im Süden eine Schiffshatz
00:09:54Eine Bande von Räubern überfiel bei Nacht die Burg von Kilbaha
00:09:59Es gab ein Schwertgefecht und die Piraten entführten Moira, die Tochter von Murtag, einem Häuptling der Dalkassen
00:10:07Ich habe schon von ihr gehört, murmelte der Fischer
00:10:12Im Süden werden die Schwerter gewetzt
00:10:15Ein rotes Meer pflügen, was, mein schwarzes Juwel?
00:10:20Ihr Bruder Dermott ist durch einen Schwerthieb in den Fuß verwundert worden
00:10:25Die Ländereien ihres Clans werden von den McMurrows im Osten und den O'Connors im Norden bedrängt
00:10:33Nicht viele Männer können bei der Verteidigung des Stammes entbehrt werden
00:10:37Nicht einmal, um nach Moira zu suchen
00:10:40Der Clan kämpft um sein Überleben
00:10:43Ganz Aerin bebt unter dem Thron der Dalkassen, seit der große Brine gefallen ist
00:10:49Trotzdem hat Cormac O'Brien ein Schiff genommen, um ihre Entführer zu jagen
00:10:54Aber er folgt der Spur einer Wildgans
00:10:58Denn es wird angenommen, dass die Räuber Dänen aus Koningbeck waren
00:11:03Nun, wir Ausgestoßenen haben Mittel und Wege, Dinge herauszufinden
00:11:10Es ist Torfel der Schöne, der die Insel Slein, die die Norweger Helni nennen, auf den Hybriden hält
00:11:18Dorthin hat er sie gebracht
00:11:21Und dorthin folge ich ihm
00:11:25Du bist verrückt, rief der Fischerschaf
00:11:29Was sagst du da von Kornakt zu den Hybriden in einem offenen Boot?
00:11:36Bei diesem Wetter?
00:11:38Ich sage, du bist verrückt?
00:11:40Ich werde es versuchen, antwortete Thörlock abwesend
00:11:45Wirst du mir dein Boot leihen?
00:11:48Nein!
00:11:50Ich könnte dich erschlagen und es nehmen, sagte Thörlock
00:11:53Das könntest du, erwiderte der Fischer stur
00:11:58Du kriechender Schwein, knurrte der Geächtete in rasender Leidenschaft
00:12:04Eine Prinzessin von Arryn schmachtet in der Gewalt eines rotbärtigen Räubers aus dem Norden
00:12:10Und du feilst wie ein Sachse
00:12:12Mann, ich muss leben, rief der Fischer ebenso leidenschaftlich
00:12:19Nehmt mein Boot und ich werde verhungern
00:12:22Wo kriege ich noch so ein Boot her?
00:12:26Es ist das Beste seiner Art
00:12:28Thörlock griff nach dem Reif an seinem linken Arm
00:12:31Ich werde dich bezahlen
00:12:34Hier ist ein Armreif, den mir Brian Borrow von Clontarf eigenhändig auf den Arm gesteckt hat
00:12:41Nehmt ihn, damit könnt ihr hundert Boote kaufen
00:12:45Ich habe mit ihm am Arm schon gehungert, aber jetzt ist die Not groß
00:12:50Doch der Fischer schüttelte den Kopf
00:12:53Die seltsame Unlogik des Gälen brannte in seinen Augen
00:12:58Nein! Meine Hütte ist kein Ort für einen Armreif, den die Händer von König Brian berührt haben
00:13:05Behalte ihn und nimm das Boot im Namen der Heiligen, wenn es dir so viel bedeutet
00:13:11Du sollst es zurückbekommen, wenn ich zurückkehre
00:13:16Versprach Thörlock
00:13:17Und vielleicht eine goldene Kette, die jetzt den Stiernacken eines nördlichen Räubers schmückt
00:13:25Der Tag war traurig und bleiern
00:13:28Der Wind heulte und das ewige Rauschen des Meeres glich der Trauer, die im Herzen des Menschen entsteht
00:13:35Der Fischer stand auf den Felsen und sah zu, wie das kleine Boot zwischen den Felsen hindurch glitt
00:13:42Und sich wie eine Schlange wand, bis es von einer Welle erfasst und wie eine Feder hin und her geworfen wurde
00:13:50Der Wind fing die Segel und das schlanke Boot sprang und taumelte, richtete sich dann wieder auf
00:13:57Und raste vor dem Sturm davon, bis es nur noch ein tanzender Fleck in den Augen des Beobachters war
00:14:04Und dann verbarg eine Schneewolke es vor seinen Augen
00:14:09Thörlock wurde etwas von der Torheit seiner Pilgerreise bewusst
00:14:14Aber er war für Entbehrungen und Gefahren geboren
00:14:18Kälte und Eis und treibender Schneeregen, die einen schwächeren Mann erfroren hätten
00:14:24Spornten ihn nur zu noch größeren Anstrengungen an
00:14:28Er war hart und geschmeidig wie ein Wolf
00:14:32Unter einem Volk, dessen Widerstandsfähigkeit selbst die härtesten Nordmänner in Erstaunen versetzte
00:14:38Ragte Thörlock Dab allein heraus
00:14:42Bei seiner Geburt war er in eine Schneeverwehung geworfen worden, um sein Recht auf Leben zu prüfen
00:14:49Seine Kindheit und Jugend hatte er in den Bergen, an den Küsten und in den Mooren des Westens verbracht
00:14:56Bis zum Mannesalter hatte er nie gewebte Kleidung getragen
00:15:01Eine Wolfshaut bildete die Bekleidung dieses Sohnes eines dalkassischen Häuptlings
00:15:06Bevor er zum Gesetzlosen wurde, konnte er ein Pferd erschöpfen, in dem er den ganzen Tag neben ihm herlief
00:15:14Er ermüdete nie beim Schwimmen
00:15:17Nun, da ihn die Intrigen eifersüchtiger Stammesangehöriger in die Einöde und in das Leben eines Wolfes getrieben hatten
00:15:26War seine Robustheit so groß, dass sie sich ein zivilisierter Mensch nicht vorstellen kann
00:15:32Der Schnee hörte auf
00:15:35Das Wetter klarte auf
00:15:37Der Wind legte sich
00:15:39Thörlock hielt sich notgedrungen an der Küste und mied die Riffe, an denen er immer wieder zu zerschellen drohte
00:15:46Mit Pinne, Segel und Ruder arbeitete er unermüdlich
00:15:52Nicht einer von tausend Seefahrern hätte das geschafft, aber Thörlock schaffte es
00:15:57Er brauchte keinen Schlaf
00:15:59Während er steuerte, aß er von den kargen Vorräten, die ihm der Fischer gegeben hatte
00:16:05Als er Merlin Head sichtete, hatte sich das Wetter wunderbar beruhigt
00:16:10Die See war noch immer rau, aber der Sturm hatte sich zu einer scharfen Brise abgeschwächt, die das kleine Boot dahingleiten ließ
00:16:19Tage und Nächte verschmolzen miteinander
00:16:22Thörlock fuhr weiter nach Osten
00:16:24Einmal legte er an, um frisches Wasser zu holen und ein paar Stunden Schlaf zu finden
00:16:30Während er steuerte, dachte er an die letzten Worte des Fischers
00:16:35Warum riskierst du dein Leben für einen Clan, der ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt hat?
00:16:44Thörlock zuckte mit den Schultern
00:16:46Blut war dicker als Wasser
00:16:49Die bloße Tatsache, dass sein Volk ihn verstoßen hatte, damit er wie ein gejagter Wolf in den Mooren sterben sollte, änderte nichts daran, dass sie sein Volk waren
00:17:00Die kleine Moira, Tochter von Murtaugh nach Kilbaha, hatte nichts damit zu tun
00:17:06Er erinnerte sich an sie
00:17:09Er hatte mit ihr gespielt, als er ein Junge war und sie noch ein Baby
00:17:14Er erinnerte sich an das tiefe Grau ihrer Augen und den glänzenden Schimmer ihrer schwarzen Haare, an ihre helle Haut
00:17:23Schon als Kind war sie bemerkenswert schön gewesen
00:17:27Wie, sie war doch noch ein Kind
00:17:31Für ihn, Thörlock, war sie jung und er ihr um viele Jahre voraus
00:17:37Jetzt raste sie nach Norden, um die unfreiwillige Braut eines nordischen Seeräubers zu werden
00:17:45Torfel der Schöne, der Hübsche
00:17:48Thörlock schwor bei den Göttern, die das Kreuz nicht kannten
00:17:53Eine rote Nebelwand zog über seine Augen, sodass das wogende Meer um ihn herum purpurrot schimmerte
00:18:01Ein irisches Mädchen, gefangen im Skully eines nordischen Piraten
00:18:08Mit einem heftigen Ruck drehte Thörlock den Bug direkt auf das offene Meer
00:18:14In seinen Augen lag ein Hauch von Wahnsinn
00:18:18Es ist ein langer Weg von Mellinhardt nach Helny, direkt über die schäumenden Wellen, wie Thörlock ihn nahm
00:18:27Er steuerte eine kleine Insel an, die zusammen mit vielen anderen kleinen Inseln zwischen Mull und den Hybriden lag
00:18:36Ein heutiger Seemann mit Seekarten und Kompass hätte Schwierigkeiten gehabt, sie zu finden
00:18:42Thörlock hatte beides nicht
00:18:45Er segelte nach Instinkt und Erfahrung
00:18:47Er kannte diese Gewässer wie seine Westentasche
00:18:51Er hatte sie als Plünderer und Rächer befahren
00:18:54Und einmal hatte er sie als Gefangener befahren, fest gebunden an Deck eines dänischen Drachenschiffs
00:19:01Und er folgte einer roten Spur
00:19:05Rauch, der von Landzungen aufstieg
00:19:09Schimmernde Wrackteile und verkohlte Holzstücke zeigten, dass Thorfel auf seinem Weg alles verwüstete
00:19:16Thörlock knurrte vor wilder Befriedigung
00:19:20Er war dem Wikinger trotz des großen Vorsprungs dicht auf den Fersen
00:19:25Denn Thorfel brannte und plünderte die Küsten, während er vorwärts stürmte
00:19:30Und Thörlocks Kurs war wie der eines Pfeils
00:19:33Er war noch weit von Helny entfernt, als er eine kleine Insel etwas abseits seines Kurses sichtete
00:19:41Er wusste aus alter Zeit, dass sie unbewohnt war, aber dort konnte er frisches Wasser holen
00:19:47Also steuerte er darauf zu
00:19:50Die Insel hieß Isle of Swords
00:19:54Niemand wusste warum
00:19:55Als er sich dem Strand näherte, bot sich ihm ein Anblick, den er richtig deutete
00:20:03Zwei Boote lagen am flachen Ufer
00:20:07Das eine war ein primitives Gefährt, ähnlich dem von Thörlock, aber wesentlich größer
00:20:13Das andere war ein langes, flaches Boot, zweifellos ein Wikinger-Schiff
00:20:20Beide waren verlassen
00:20:22Thörlock lauschte auf das Klirren von Waffen und Kampfgeschrei, aber es herrschte Stille
00:20:29Fischer, dachte er, von den schottischen Inseln
00:20:33Sie waren von einer Räuberbande auf einem Schiff oder einer anderen Insel gesichtet worden
00:20:39Und wurden in dem langen Ruderboot verfolgt
00:20:42Aber die Verfolgung hatte länger gedauert als erwartet
00:20:46Da war er sich sicher, sonst hätten sie sich nicht in einem offenen Boot auf den Weg gemacht
00:20:52Aber von Mordlust getrieben, wären die Räuber ihrer Beute notfalls
00:20:58Auch in einem offenen Boot über hundert Meilen raue See gefolgt
00:21:02Thörlock steuerte auf die Küste zu
00:21:06Warf den Stein, der als Anker diente, über Bord und sprang mit gezückter Axt an Land
00:21:11Dann sah er ein Stück weiter oben am Ufer
00:21:15Eine seltsame rote Ansammlung von Gestalten
00:21:19Ein paar schnelle Schritte brachten ihn dem Geheimnis auf die Spur
00:21:24Fünfzehn rotbärtige Dänen lagen in ihrem eigenen Blut in einem groben Kreis
00:21:31Keiner atmete mehr
00:21:34Innerhalb dieses Kreises lagen, vermischt mit den Leichen ihrer Mörder, andere Männer, wie Thörlock sie noch nie gesehen hatte
00:21:42Sie waren von kleiner Statur und sehr dunkel
00:21:46Ihre starren, toten Augen waren die schwärzesten, die Thörlock je gesehen hatte
00:21:53Sie waren spärlich gerüstet und ihre steifen Hände umklammerten noch zerbrochene Schwerter und Däuche
00:22:00Hier und da lagen Pfeile, die an den Brustpanzern der Dänen zerbrochen waren
00:22:06Und Thörlock stellte überrascht fest, dass viele von ihnen mit Feuerstein besetzt waren
00:22:12Das war ein grausamer Kampf, murmelte er
00:22:17Ja, das war ein seltenes Schwingen der Schwerter
00:22:22Wer sind diese Leute?
00:22:26Auf all den Inseln habe ich noch nie solche gesehen
00:22:30Sieben
00:22:32Sind das alle?
00:22:35Wo sind ihre Kameraden, die ihnen geholfen haben, diese Dänen zu töten?
00:22:40Keine Spuren führten von der blutigen Stelle weg
00:22:45Thörlocks Blick verdüsterte sich
00:22:48Das waren alle
00:22:50Sieben gegen fünfzehn
00:22:53Und doch starben die Mörder mit den Getöteten
00:22:58Was sind das für Männer, die doppelt so viele Wikinger töten?
00:23:03Sie sind kleine Männer
00:23:05Ihre Rüstungen sind armselig und doch
00:23:10Ein anderer Gedanke kam ihm
00:23:13Warum waren die Fremden nicht geflohen und hatten sich im Wald versteckt?
00:23:19Er glaubte, die Antwort zu kennen
00:23:22Dort in der Mitte des stillen Kreises lag etwas Seltsames
00:23:27Es war eine Statue aus einer dunklen Substanz, die die Form eines Mannes hatte
00:23:33Sie war etwa fünf Fuß lang oder hoch und so lebensecht geschnitzt, dass Törlock zusammenzuckte
00:23:41Über ihr lag die Leiche eines alten Mannes, der fast bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt war
00:23:48Ein dürrer Arm umklammerte die Figur
00:23:52Die andere war ausgestreckt und umklammerte einen Feuerstein durch
00:23:56Der bis zum Griff in der Brust eines Dänens steckte
00:24:00Törlock bemerkte die schrecklichen Wunden, die alle dunklen Männer entstellten
00:24:05Sie waren schwer zu töten gewesen
00:24:08Sie hatten gekämpft, bis sie buchstäblich in Stücke gehackt waren
00:24:13Und im Sterben hatten sie ihren Mördern den Tod gebracht
00:24:17Das alles sah Törlock mit eigenen Augen
00:24:20In den toten Gesichtern der dunklen Fremden lag eine schreckliche Verzweiflung
00:24:26Er bemerkte, dass ihre toten Hände noch immer in den Bärten ihrer Feinde verkrallt waren
00:24:33Einer lag unter dem Körper eines riesigen Dänen
00:24:37Und an diesen Dänen konnte Törlock keine Wunder entdecken
00:24:41Bis er näher hinsah und bemerkte, dass die Zähne des dunklen Mannes
00:24:45Wie die eines Tieres in die Kehle des anderen gebissen waren
00:24:49Er bückte sich und zog die Figur aus den Leichen
00:24:53Der Arm des Alten umklammerte sie und er musste sie mit aller Kraft losreißen
00:24:59Es war, als klammerte sich der Alte selbst im Tod noch an seinen Schatz
00:25:04Denn Törlock spürte, dass die kleinen dunklen Männer für dieses Abbild gestorben waren
00:25:10Sie hätten sich zerstreuen und ihren Feinden entkommen können
00:25:14Aber das hätte bedeutet, dieses Abbild aufzugeben
00:25:18Sie hatten es vorgezogen, dafür zu sterben
00:25:22Törlock schüttelte den Kopf
00:25:25Sein Hass auf die Nordmänner, ein Erbe von Unrecht und Gräueltaten
00:25:30War ein brennendes, lebendiges Etwas
00:25:34Fast eine Besessenheit, die ihn manchmal bis zum Wahnsinn trieb
00:25:39In seinem wilden Herzen war kein Platz für Gnade
00:25:43Der Anblick dieser Dänen, die tot zu seinen Füßen lagen
00:25:48Erfüllte ihn mit wilder Befriedigung
00:25:50Doch er spürte hier in diesen stillen, toten Männern eine Leidenschaft, die stärker war als seine eigene
00:25:58Hier war ein treibender Impuls, der tiefer ging als sein Hass
00:26:04Ja, und älter
00:26:07Diese kleinen Männer erschienen ihm sehr alt
00:26:11Nicht alt, wie einzelne Menschen alt sind
00:26:14Sondern alt, wie ein Volk alt ist
00:26:18Selbst ihre Leichen strahlten eine unfassbare Aura der Urzeit aus
00:26:23Und das Bild
00:26:26Der Gärle bückte sich und griff danach, um es aufzuheben
00:26:30Er erwartete ein großes Gewicht und war erstaunt
00:26:34Es war nicht schwerer, als wäre es aus leichtem Holz
00:26:38Er klopfte darauf und es klang massiv
00:26:42Zuerst dachte er, es sei aus Eisen
00:26:45Dann entschied er, dass es aus Stein war
00:26:48Aber aus einem Stein, den er noch nie gesehen hatte
00:26:52Und er hatte das Gefühl, dass es einen solchen Stein weder auf den britischen Inseln noch irgendwo sonst an einem Ort auf der Welt gab, den er kannte
00:27:02Denn wie die kleinen toten Männer sah es alt aus
00:27:07Es war glatt und frei von Verwitterung
00:27:10Als wäre es erst gestern geschnitzt worden
00:27:13Aber dennoch war es ein Symbol der Urzeit
00:27:16Das wusste Turlock
00:27:18Es war die Figur eines Mannes
00:27:21Der den kleinen dunklen Männern, die um ihn herumlagen, sehr ähnlich sah
00:27:25Aber es gab einen feinen Unterschied
00:27:28Turlock hatte irgendwie das Gefühl, dass dies das Abbild eines Mannes war
00:27:34Der vor langer Zeit gelebt hatte
00:27:37Denn sicherlich hatte der unbekannte Bildhauer ein lebendes Vorbild gehabt
00:27:41Und er hatte es geschafft, seinem Werk einen Hauch von Leben einzuhauchen
00:27:48Da waren die geschwungenen Schultern
00:27:52Die ausgeprägte Brust
00:27:54Die kraftvoll geformten Arme
00:27:57Die Stärke der Gesichtszüge war offensichtlich
00:28:00Der feste Kiefer, die gerade Nase, die hohe Stirn
00:28:06Alles deutete auf einen mächtigen Intellekt, großen Mut und einen unbeugsamen Willen hin
00:28:13Dieser Mann war zweifellos ein König
00:28:17Oder ein Gott, dachte Turlock
00:28:21Doch er trug keine Krone
00:28:24Sein einziges Kleidungsstück war eine Art Lentenschurz
00:28:28Der so kunstvoll gearbeitet war
00:28:31Dass jede Falte und jede Krümmung wie in Wirklichkeit herausgearbeitet war
00:28:36Das war ihr Gott
00:28:40Sinnierte Turlock und blickte sich um
00:28:43Sie flohen vor den Dänen
00:28:46Aber starben schließlich für ihren Gott
00:28:51Wer sind diese Menschen?
00:28:55Woher kommen sie?
00:28:58Wohin waren sie unterwegs?
00:29:01Er stand da, auf seiner Axt gestützt
00:29:04Und eine seltsame Welle stieg in ihm auf
00:29:07Ein Gefühl von mächtigen Abgründen der Zeit und des Raumes öffnete sich vor ihm
00:29:13Von den seltsamen, endlosen Strömungen der Menschheit, die für immer dahin treiben
00:29:19Von den Wellen der Menschheit, die mit dem Auf- und Abdeckezeiten wachsen und schwinden
00:29:25Das Leben war eine Tür, die sich zu zwei schwarzen, unbekannten Welten öffnete
00:29:32Und wie viele Völker mit ihren Hoffnungen und Ängsten, ihrer Liebe und ihrem Hass
00:29:39Waren durch diese Tür gegangen
00:29:41Auf ihrer Pilgerreise von Dunkelheit in die Dunkelheit
00:29:47Turlock seufzte
00:29:49Tief in seiner Seele regte sich die mythische Traurigkeit der Gälen
00:29:55Du warst einst ein König, dunkler Mann
00:29:59Sagte er zu der stummen Gestalt
00:30:02Vielleicht warst du sogar ein Gott und hast über die ganze Welt geherrscht
00:30:09Dein Volk ist dahin gegangen, so wie meines dahin gegangen ist
00:30:16Sicherlich warst du ein König des Feuerstein-Volkes
00:30:21Jenes Volkes, das meine keltischen Vorfahren vernichtet haben
00:30:26Nun, wir hatten unsere Zeit
00:30:30Und auch wir sterben
00:30:33Diese Dänen, die zu deinen Füßen liegen
00:30:37Sie sind jetzt die Eroberer
00:30:40Sie sollen ihre Zeit haben
00:30:43Aber auch sie werden untergehen
00:30:46Aber du sollst mit mir kommen, dunkler Mann
00:30:50Ob du nun König, Gott oder Teufel bist
00:30:53Ja, denn ich bin überzeugt, dass du mir Glück bringen wirst
00:30:59Und Glück werde ich brauchen, wenn ich Helmi erblicke, dunkler Mann
00:31:06Turlock befestigte das Bild fest im Bug
00:31:10Dann machte er sich wieder auf den Weg, um die See zu pflügen
00:31:14Der Himmel wurde grau und der Schnee fiel in schneidenden, stechenden Flocken
00:31:20Die Wellen waren grau von Eis und der Wind heulte und schlug gegen das offene Boot
00:31:26Aber Turlock fürchtete sich nicht und sein Boot segelte wie nie zuvor
00:31:31Es raste durch den tosenden Sturm und den treibenden Schnee und dem Dalkassen schien es, als würde ihm der dunkle Mann beistehen
00:31:40Ohne übernatürliche Hilfe wäre er sicherlich schon hundertmal verloren gewesen
00:31:46Er setzte all sein Können als Steuermann ein, und es kam ihm vor, als würde eine unsichtbare Hand das Ruder und die Ruderriemen führen und ihm beim Trimmen der Segel übermenschliche Kräfte verleihen
00:31:59Und als die ganze Welt ein treibender, weißer Schleier war, in dem selbst der Gäle seinen Orientierungssinn verlor
00:32:06Schien es ihm, als würde er einer lautlosen Stimme folgen, die aus den dunklen Tiefen seines Bewusstseins zu ihm sprach
00:32:15Er war auch nicht überrascht, als er schließlich, als der Schnee aufgehört hatte und die Wolken unter einem kalten, silbernen Mond davongeschwommen waren
00:32:24Vor sich Land auftauchen sah und es, als die Insel Helni erkannte
00:32:30Mehr noch, er wusste, dass gleich hinter einer Landzunge die Bucht lag
00:32:36In der Torfels Drachen Schiff vor Anker lag, wenn es nicht auf See war
00:32:41Und hundert Meter hinter der Bucht lag Torfels Scully
00:32:45Er grinste wild
00:32:48Alle Geschicklichkeit der Welt hätte ihn nicht an genau diese Stelle bringen können
00:32:53Es war reines Glück
00:32:56Nein, es war mehr als Glück
00:33:00Dies war der bestmögliche Ort für einen Vorstoß
00:33:04Weniger als eine halbe Meile von der Festung seines Feindes entfernt
00:33:08Und dennoch durch das vorspringende Kapp vor den Blicken der Wachen verborgen
00:33:13Er warf einen Blick auf den dunklen Mann im Bug
00:33:17Grüblerisch
00:33:19Unergründlich
00:33:20Wie eines Pfinges
00:33:22Ein seltsames Gefühl überkam den Gälen
00:33:26Dass all dies sein Werk war
00:33:29Dass er, Turlock, nur eine Schachfigur in diesem Spiel war
00:33:33Was war das für ein Götzenbild
00:33:38Welches grausige Geheimnis bargen diese geschnitzten Augen
00:33:43Warum hatten diese kleinen dunklen Männer so verbissen um ihn gekämpft?
00:33:52Turlock steuerte sein Boot an Land in eine kleine Bucht
00:33:56Ein paar Meter weiter ankerte er und stieg an Land
00:34:00Ein letzter Blick auf den grüblerischen dunklen Mann im Bug
00:34:04Dann wandte er sich um und eilte den Hang des Vorgebirges hinauf
00:34:08Wobei er sich so gut wie möglich in Deckung hielt
00:34:12Oben angekommen blickte er auf die andere Seite hinunter
00:34:16Weniger als eine halbe Meile entfernt lag Thorfelds Drachenschiff vor Anker
00:34:22Und dort lag auch Thorfelds Scully
00:34:25Das lange, niedrige Gebäude aus grob behauenden Baumstämmen
00:34:29Aus dem das Glühen der lodernden Feuer im Inneren zu sehen war
00:34:33Durch die schneidende, stille Luft drangen deutlich Jubelrufe herüber
00:34:39Er biss die Zähne zusammen
00:34:42Jubelrufe
00:34:44Ja, sie feierten die Verwüstung und die Zerstörung, die sie angerichtet hatten
00:34:51Die Häuser, die sie in Schutt und Asche gelegt hatten
00:34:55Die getöteten Männer und die vergewaltigten Mädchen
00:34:59Diese Wikinger waren die Herren der Welt
00:35:02Das ganze Südland lag hilflos unter ihren Schwertern
00:35:06Die Menschen im Südland lebten nur, um ihnen Vergnügen zu bereiten
00:35:10Und ihnen als Sklaven zu dienen
00:35:13Thorlock zitterte heftig und schüttelte sich
00:35:17Als würde ihnen eine Kälte überkommen
00:35:19Die Blutgier überkam ihn wie körperlicher Schmerz
00:35:23Aber er kämpfte gegen die Nebel der Leidenschaft an
00:35:26Die seinen Verstand rübten
00:35:27Er war nicht hier, um zu kämpfen
00:35:31Sondern um das Mädchen zu befreien, das sie entführt hatten
00:35:35Er studierte seine Umgebung sorgfältig, wie ein General den Plan einer Schlacht studiert
00:35:43Er merkte sich, wo dicht hinter dem Skully die Bäume wuchsen
00:35:47Dass die kleineren Häuser, die Lagerhalle und die Hütten der Bediensteten
00:35:51Zwischen dem Hauptgebäude und der Bucht lagen
00:35:54Am Ufer loderte ein riesiges Feuer um das herum
00:35:58Ein paar Kerle brüllten und tranken
00:36:00Aber die bittere Kälte hatte die meisten von ihnen
00:36:03In die Gelagerhalle des Hauptgebäudes getrieben
00:36:06Thorlock schlich den dicht bewaldeten Abhang hinunter
00:36:10Und betrat den Wald, der sich in einer weiten Kurve vom Ufer weg erstreckte
00:36:15Er hielt sich am Rand der Schatten und näherte sich dem Skully
00:36:20Auf einem eher indirekten Weg aus Angst, sich auf offenem Gelände zu zeigen
00:36:25Und von den Wachen entdeckt zu werden, die Thorfel sicherlich aufgestellt hatte
00:36:29Götter, hätte er doch nur die Krieger von Claire im Rücken wie früher
00:36:36Dann müsste er nicht wie ein Wolf zwischen den Bäumen herumschleichen
00:36:41Seine Hand umklammerte eisern den Axtstiel, während er sich die Szene vorstellte
00:36:47Den Angriff, die Schreie, das Blutvergießen, das Spiel der dalkassischen Äxte
00:36:55Und er seufzte
00:36:57Er war ein einsamer Ausgestoßener
00:37:01Nie wieder würde er die Schwertkämpfer seines Clans in die Schlacht führen
00:37:07Er ließ sich plötzlich hinter einem niedrigen Strauch in den Schnee fallen
00:37:12Und blieb regungslos liegen
00:37:14Aus derselben Richtung, aus der er gekommen war, näherten sich Männer
00:37:18Männer, die laut murrten und schwerfällig gingen
00:37:22Sie kamen in Sicht
00:37:24Zwei von ihnen, riesige nordische Krieger, deren silberne Rüstungen im Mondlicht blitzten
00:37:30Sie trugen mühsam etwas zwischen sich
00:37:34Und zu Turlocks Erstaunen sah er, dass es der dunkle Mann war
00:37:39Seine Bestürzung darüber, dass sie sein Boot gefunden hatten
00:37:43Wurde von noch größerer Verwunderung überschattet
00:37:46Diese Männer waren Riesen
00:37:48Ihre Arme waren von eisernen Muskeln überzogen
00:37:51Dennoch taumelten sie unter einer Last, die unglaublich schwer zu sein schien
00:37:56Der dunkle Mann schien in ihren Händen Hunderte von Pfund zu wiegen
00:38:01Doch Turlock hatte ihn so leicht wie eine Feder hochgehoben
00:38:05Vor Staunen hätte er beinahe geflucht
00:38:08Diese Männer mussten betrunken sein
00:38:10Einer von ihnen sprach, und Turlocks Nackenhaare sträubten sich bei dem kehligen Akzent
00:38:16Wie die eines Hundes beim Anblick eines Feindes
00:38:19Lass es runter, weil Thorst rot, das Ding wiegt eine Tonne
00:38:24Lass uns ausruhen
00:38:27Der andere grunzte eine Antwort und sie begannen, das Bildnis auf dem Boden zu senken
00:38:33Da verlor einer von ihnen den Halt
00:38:36Seine Hand rutschte ab und der dunkle Mann krachte schwer in den Schnee
00:38:41Der erste Sprecher heulte auf
00:38:43Ach du ungeschickter Trattel, du hast es auf meinen Fuß fallen lassen
00:38:50Verfluchst seist du, mein Knöckel ist gebrochen
00:38:53Es ist mir aus der Hand gerutscht, schrie der andere
00:38:58Das Ding lebt, ich sag es dir
00:39:00Dann werde ich es töten
00:39:03Knurrte der lahme Wikinger, zog sein Schwert und schlug brutal auf das am Boden liegende Bild ein
00:39:10Ein Feuer blitzte auf, als die Klinge in hundert Stücke zerbrach
00:39:14Und der andere Nordmann schrie auf, als ihm ein fliegender Stahlsplitter die Wange auffriss
00:39:20Der Teufel steckt dahinter, schrie der andere und warf den Griff seines Schwertes weg
00:39:25Ich habe es nicht einmal angekratzt
00:39:28Hier, nimm es
00:39:31Lass es uns in den Biersaal bringen und Thorfel soll sich darum kümmern
00:39:36Lass es liegen, knurrte der zweite Mann
00:39:40Und wischte sich das Blut aus dem Gesicht
00:39:42Ich blute wie ein geschlachteter Schwein
00:39:45Lass uns zurückgehen und hoffe sagen, dass es auf der Insel keine Schiffsräuber gibt
00:39:50Deshalb hat er uns ja hierher geschickt
00:39:52Was ist mit dem Boot, in dem wir das Ding gefunden haben, hä?
00:39:56Fuhr der andere ihn an
00:39:58Wahrscheinlich ein schottischer Fischer, der durch den Sturm vom Kurs abgekommen ist
00:40:03Und sich jetzt wie eine Ratte im Wald versteckt
00:40:06Hier, hilf mal, ob Götze oder Teufel, wir bringen das Ding zu Torfel
00:40:12Mit einem Grunzen hoben sie das Bild erneut hoch und gingen langsam weiter
00:40:18Der eine stöhnend und fluchend, während er humpelte
00:40:22Der andere von Zeit zu Zeit den Kopf schüttelnd, weil ihm das Blut in die Augen lief
00:40:27Türlock erhob sich verstohlen und beobachtete sie
00:40:31Ein Schauer lief ihm über den Rücken
00:40:34Beide Männer waren so stark wie er
00:40:37Doch es kostete sie alle Kraft, das zu tragen, was ihm so leicht erschienen war
00:40:43Er schüttelte den Kopf und setzte seinen Weg fort
00:40:48Endlich erreichte er eine Stelle im Wald, die dem Scully am nächsten lag
00:40:54Jetzt kam die entscheidende Prüfung
00:40:57Irgendwie musste er dieses Gebäude erreichen und sich unbemerkt verstecken
00:41:02Wolken zogen auf
00:41:04Er wartete, bis einer den Mond verdeckte und lief dann geduckt, schnell und leise durch den Schnee
00:41:11Er wirkte wie ein Schatten aus den Schatten
00:41:14Die Rufe und Gesänge aus dem langen Gebäude waren ohrenbetäubend
00:41:19Jetzt war er dicht an der Seite des Gebäudes und drückte sich flach gegen die grob behauenden Baumstämme
00:41:26Die Wachsamkeit hatte sicherlich nachgelassen
00:41:29Denn welchen Feind sollte Torfel erwarten, wo er doch mit allen nordischen Räubern befreundet war
00:41:35Und niemand sonst in einer Nacht wie dieser unterwegs sein konnte
00:41:39Ein Schatten unter den Schatten
00:41:43Schlich Türlock um das Haus herum
00:41:45Er entdeckte eine Seitentür und schlich sich vorsichtig daran entlang
00:41:49Dann drückte er sich wieder an die Wand
00:41:52Jemand im Inneren fummelte an der Türklinke herum
00:41:56Dann wurde die Tür aufgerissen und ein großer Krieger taumelte heraus und schlug die Tür hinter sich zu
00:42:03Dann sah er Türlock
00:42:04Seine bärtigen Lippen öffneten sich, aber in diesem Moment schossen die Hände des Gälen an seine Kehle und umklammerten sie wie eine Wolfsfalle
00:42:13Der drohende Schrei erstickte in einem Keuchen
00:42:15Eine Hand schnellte nach Türlocks Handgelenk
00:42:18Die andere zog einen Dolch und stach nach oben
00:42:21Aber der Mann war bereits bewusstlos
00:42:23Der Dolch klirrte schwach gegen die Rüstung des Abtrünnigen und fiel in den Schnee
00:42:29Der Nordmann sackte in den Armen seines Mörders zusammen
00:42:33Seine Kehle buchstäblich zerquetscht von diesem eisernen Griff
00:42:37Turlock warf ihn verächtlich in den Schnee und spuckte auf sein totes Gesicht, bevor er sich wieder der Tür zuwandte
00:42:45Der Riegel war nicht verschlossen
00:42:48Die Tür stand einen Spalt offen
00:42:50Turlock spähte hinein und sah einen leeren Raum, in dem Bierfässer gestapelt waren
00:42:56Er trat lautlos ein, schloss die Tür, verriegelte sie aber nicht
00:43:02Er überlegte, die Leiche seines Opfers zu verstecken, wusste aber nicht, wie er das anstellen sollte
00:43:09Er musste auf sein Glück vertrauen, dass niemand sie in diesem tiefen Schnee liegen sehen würde
00:43:15Er durchquerte den Raum und stellte fest, dass er in einen weiteren Raum führte, der parallel zur Außenwand verlief
00:43:22Auch dieser war ein Lagerraum und leer
00:43:25Von hier aus führte eine Öffnung ohne Tür, die jedoch mit einem Vorhang aus Fällen versehen war, in den Hauptsaal
00:43:34Wie Turlock anhand der Geräusche auf der anderen Seite erkennen konnte
00:43:38Er spähte vorsichtig hindurch
00:43:41Er blickte in die Gelagerhalle
00:43:45Den großen Saal, der als Festsaal, Ratsaal und Wohnraum des Skully-Häuptlings diente
00:43:53Dieser Saal mit seinen rauchgeschwärzten Dachbalken, den großen prasselnden Kaminen und den schwer beladenen Tischen
00:44:02War heute Abend Schauplatz einer wilden Zecherei
00:44:05Riesige Krieger mit goldenen Bärten und wilden Augen
00:44:10Saßen oder lagen auf den groben Bänken
00:44:13Schritten durch den Saal oder lagen ausgestreckt auf dem Boden
00:44:17Sie tranken kräftig aus schäumenden Hörnern und Lederkrügen
00:44:22Und stopften sich mit großen Stücken Rockenbrot und riesigen Fleischbrocken voll
00:44:27Die sie mit ihren Däuschen aus ganzen gebratenen Tieren schnitten
00:44:31Es war eine Szene voller seltsamer Unvereinbarkeit
00:44:36Denn im Gegensatz zu diesen barbarischen Männern und ihren rauen Liedern und Rufen
00:44:42Hingen an den Wänden seltene Beutestücke, die von zivilisierter Handwerkskunst zeugten
00:44:48Feine Wandteppiche, die normanische Frauen gewebt hatten
00:44:53Reich verzierte Waffen, die Prinzen aus Frankreich und Spanien geführt hatten
00:44:58Rüstungen und Seitengewänder aus Byzanz und dem Orient
00:45:02Denn die Drachenschiffe fuhren weit
00:45:05Dazu kamen die Beute der Jagd, um die Meisterschaft der Wikinger über Tiere und Menschen zu demonstrieren
00:45:12Der moderne Mensch kann sich Turlock O'Briens Gefühle gegenüber diesen Männern kaum vorstellen
00:45:20Für ihn waren sie Teufel, Ungeheuer, die im Norden lebten, nur um über die friedlichen Menschen im Süden herzufallen
00:45:29Die ganze Welt war ihre Beute, aus der sie nach Belieben auswählen, nehmen und verschonen konnten
00:45:36Ganz nach ihren barbarischen Launen
00:45:39Sein Gehirn pochte und brannte, während er sie anstarrte
00:45:43Wie nur ein Gäler hassen kann, hasste er sie
00:45:47Ihre großartige Arroganz, ihren Stolz und ihre Macht
00:45:52Ihre Verachtung für alle anderen Völker
00:45:56Ihre strengen, abweisenden Augen
00:45:58Vor allem hasste er die Augen, die verächtlich und bedrohlich auf die Welt blickten
00:46:04Die Gälen waren grausam, aber sie hatten seltsame Momente der Sentimentalität und Freundlichkeit
00:46:12In der nordischen Natur gab es keine Sentimentalität
00:46:16Der Anblick dieser ausgelassenen Feier war für den schwarzen Turlock wie ein Schlag ins Gesicht
00:46:23Und es fehlte nur noch eines, um seinen Wahnsinn zu vollenden
00:46:27Das wurde ihm auch geliefert
00:46:31An der Spitze des Tisches saß Torfel, der Schöne, jung, gutaussehend, arrogant, rot vor Wein und Stolz
00:46:41Der junge Torfel war wirklich gutaussehend
00:46:45Von der Statur her ähnelte er Turlock sehr, nur, dass er in jeder Hinsicht größer war
00:46:52Aber damit änderte auch schon die Ähnlichkeit
00:46:55So wie Turlock unter einem dunklen Volk außergewöhnlich dunkel war
00:47:01So war Torfel unter einem im Wesentlichen hellen Volk außergewöhnlich blond
00:47:07Sein Haar und sein Schnurrbart waren wie feingesponnenes Gold
00:47:12Und seine hellgrauen Augen blitzten funkelnd
00:47:16An seiner Seite, Turlocks Fingernägel gruben sich in seine Handflächen
00:47:22Wirkte Moira von den O'Briens unter diesen riesigen, blonden Männern
00:47:28Und stämmigen, blondhaarigen Frauen völlig fehl am Platz
00:47:31Sie war klein, fast zerbrechlich
00:47:35Und ihr Haar war schwarz mit glänzenden, bronzefarbenen Reflexen
00:47:40Aber ihre Haut war hell, wie die der Männer
00:47:43Mit einem zarten, rosa Ton, den selbst die schönsten Frauen nicht vorweisen konnten
00:47:49Ihre vollen Lippen waren vor Angst weiß geworden
00:47:53Und sie schreckte vor dem Lärm und Tumult zurück
00:47:56Turlock sah, wie sie zitterte, als Torfel unverschämt seinen Arm um sie legte
00:48:03Die Halle schwankte rot vor Turlocks Augen
00:48:06Und er kämpfte verbissen um die Kontrolle
00:48:09Torfels Bruder, Osrik, zu seiner Rechten
00:48:14Murmelte er vor sich hin
00:48:16Auf der anderen Seite, Tostik, der Däne
00:48:21Der mit seinem großen Schwert einen Ochsen in zwei Hälften spalten kann, wie man sagt
00:48:27Und da sind Halfgar und Svein und Osvik und
00:48:32Äthelstain, der Sachse
00:48:36Der einzige Mann in einer Bande von Seewölfen
00:48:40Und verdammt noch mal
00:48:42Was ist das?
00:48:44Ein Priester
00:48:45Es war tatsächlich ein Priester, der weiß und regungslos inmitten des Tumults stand und still seinen Rosenkranz betete, während sein Blick mitleidig zu dem schlanken irischen Mädchen am Kopfende des Tisches wanderte
00:49:01Dann sah Turlock noch etwas anderes
00:49:04Auf einem kleineren Tisch an der Seite, einem Mahagonitisch, dessen reich verzierte Schnitzereien darauf hindeuteten, dass er aus dem Süden geraubt worden war, stand der dunkle Mann
00:49:16Die beiden verletzten Nordmänner hatten ihn also doch in die Halle gebracht
00:49:22Der Anblick versetzte Turlock einen seltsamen Schock und kühlte sein brodelndes Gehirn
00:49:29Nur fünf Fuß groß?
00:49:33Irgendwie schien er jetzt viel größer zu sein
00:49:36Er ragte über dem Festmahl empor, wie ein Gott, der über tiefen, dunklen Geheimnissen brütet, die jenseits des Verständnisses des menschlichen Gewürms liegen, das zu seinen Füßen heult
00:49:51Wie immer, wenn er den dunklen Mann ansah, hatte Turlock das Gefühl, als hätte sich plötzlich eine Tür zum All geöffnet und der Wind wehte zwischen den Sternen
00:50:02Warten
00:50:04Warten
00:50:06Auf wen?
00:50:10Vielleicht blickten die geschnitzten Augen des dunklen Mannes durch die Skullywände, über die Verschneite, Einöde und über das Vorgebirge
00:50:20Vielleicht sahen diese blinden Augen die fünf Boote, die gerade jetzt mit gedämpften Rudern lautlos durch das ruhige, dunkle Wasser glitten
00:50:30Aber davon wusste Turlock darb nichts
00:50:34Nichts von den Booten oder ihren stillen Rudern, kleinen, dunklen Männern mit unergründlichen Augen
00:50:44Torfels Stimme durchdrang den Lärm
00:50:47Oh, Freunde
00:50:49Sie verstummten und drehten sich um, als der junge Seekönig sich erhob
00:50:55Heute Nacht, donnerte er
00:50:58Nehme ich mir eine Braut
00:51:02Ein tosender Applaus erschütterte den lärmenden Raum
00:51:06Turlock fluchte vor Wut
00:51:09Torfel packte das Mädchen mit rauer Sanftheit und setzte sie auf das Brett
00:51:14Ist sie nicht eine passende Braut für einen Wikinger, rief er
00:51:20Zugegeben, sie ist ein wenig schüchtern, aber das ist ganz natürlich
00:51:27Alle Ehren sind Feiglinge, rief Oswig
00:51:32Wie Klontor von den Narben an deinem Kinn beweisen, brüllte Ethelstein, dessen sanfter Stoß Oswig zusammenzucken ließ und der Menge ein raues Gelächter entlockte
00:51:44Pass auf ihr Temperament auf, Torfel, rief eine junge Juno mit kühlem Blick, die bei den Kriegern saß
00:51:52Irische Mädchen haben Krallen wie Katzen
00:51:55Torfel lachte mit der Selbstsicherheit eines Mannes, der es gewohnt ist zu herrschen
00:52:01Ich werde ihr mit einer kräftigen Birkenrute eine Lektion erteilen, aber genug
00:52:09Es wird spät
00:52:11Priester, trauer uns
00:52:13Tochter, sagte der Priester mit zitternder Stimme und stand auf
00:52:19Diese heidnischen Männer haben mich mit Gewalt hierher gebracht
00:52:23Um in einem gottlosen Haus eine christliche Trauung zu vollziehen
00:52:28Willst du diesen Mann aus freien Stücken heiraten?
00:52:34Nein, nein, oh Gott, nein, schrie Moira in wilder Verzweiflung, sodass Turlock der Schweiß auf die Stirn trat
00:52:43Oh heiligster Herr, rette mich vor diesem Schicksal
00:52:47Sie haben mich aus meinem Zuhause gerissen, meinen Bruder erschlagen, der mich hätte retten können
00:52:53Dieser Mann hat mich verschleppt, als wäre ich ein Stück Vieh, ein seelenloses Tier
00:53:01Sei still, donnerte Torfel und schlug ihr auf den Mund leicht, aber mit genug Kraft, dass ein Tropfen Blut aus ihren zarten Lippen floss
00:53:10Bei Tor, du wirst langsam eigensinnig
00:53:14Ich bin entschlossen, eine Frau zu haben und das Gejammer einer kleinen, weinerlichen Dirne wird mich nicht davon abhalten
00:53:22Warum, du unanständige Dirne, heirate ich dich nicht nach christlichem Brauch, einfach wegen deines törichten Aberglaubens
00:53:31Pass auf, dass ich nicht auf die Trauung verzichte und dich als Sklavin statt als Frau nehme
00:53:38Tochter, zitterte der Priester nicht um sich selbst, sondern um sie
00:53:44Überleg es dir, dieser Mann bietet dir mehr, als viele andere Männer bieten würden
00:53:51Es ist zumindest eine ehrenvolle Ehe
00:53:55Ja, brummte Ephesdain
00:53:58Heirate ihn wie eine brave Dirne und mach das Beste daraus
00:54:03Es gibt mehr als eine Frau aus dem Süden auf den Kreuzbänken des Nordens
00:54:07Was kann ich tun?
00:54:10Diese Frage zerriss Turlock das Gehirn
00:54:13Es gab nur eines
00:54:14Warten, bis die Zeremonie vorbei war und Torfel sich mit seiner Braut zurückgezogen hatte
00:54:19Dann würde er sie ihm entreißen, so gut er konnte
00:54:22Danach, aber er wagte nicht weiterzudenken
00:54:25Er hatte sein Bestes getan und würde sein Bestes tun
00:54:29Was er tat, musste er notgedrungen allein tun
00:54:33Ein Mann ohne Herrn
00:54:34Hatte keine Freunde, nicht einmal unter Männern ohne Herrn
00:54:38Es gab keine Möglichkeit, Moira zu erreichen, um ihr von seiner Anwesenheit zu berichten
00:54:44Sie musste die Hochzeit durchstehen, ohne auch nur die geringste Hoffnung auf Rettung, die das Wissen um seine Anwesenheit ihr hätte geben können
00:54:54Instinktiv blickte er zu dem dunklen Mann, der düster und abseits der Menge stand
00:54:59Zu seinen Füßen stritten die Alten mit den Jungen
00:55:03Die Heiden mit den Christen und Turlock spürte in diesem Moment
00:55:07Dass für den dunklen Mann die Alten und die Jungen gleich jung waren
00:55:13Hörte der Dunkle mit seinen geschnitzten Ohren seltsame Bootsrümpfe am Strand kratzen
00:55:20Den Schlag eines heimlichen Messers in der Nacht
00:55:23Das Gurgeln, das eine aufgeschlitzte Kiele verrät
00:55:27Diejenigen im Skully hörten nur ihren eigenen Lärm
00:55:31Und diejenigen, die draußen am Feuer feierten, sangen weiter ohne zu ahnen
00:55:36Dass sich die schweigenden Schlingen des Todes um sie zusammenzogen
00:55:41Genug, rief Torfel
00:55:44Zähle deine Perlen
00:55:46Und murmle deine Gebete, Priester
00:55:49Komm her, Weib und heirate
00:55:50Er riss das Mädchen vom Brett und stellte sie vor sich hin
00:55:54Sie riss sich mit flammenden Augen von ihm los
00:55:57Das ganze heiße, gälische Blut war in ihr aufgewühlt
00:56:02Du gelbhaariger Schweinehund, schrie sie
00:56:06Glaubst du etwa, eine Prinzessin von Claire, in deren Adern das Blut von Brian Borrow fließt
00:56:14Würde sich auf die Kreuzbank eines Barbaren setzen und die strohblonden Welpen eines nordischen Diebes gebären
00:56:21Nein, ich werde dich niemals heiraten
00:56:25Dann nehme ich dich als Sklaven, brüllte er und packte sie am Handgelenk
00:56:30Nicht einmal das, du Schwein, rief sie, ihre Angst in ihrem wilden Triumph vergessen
00:56:36Blütschnell riss sie ihm einen Dolch aus dem Gürtel und bevor er sie packen konnte, rammte sie sich die scharfe Klinge ins Herz
00:56:44Der Priester schrie auf, als hätte er die Wunde selbst erhalten, sprang vor und fing sie in seinen Armen auf, als sie zu Boden sank
00:56:51Der Fluch des allmächtigen Gottes sei auf dir, Torfel, schrie er mit einer Stimme, die wie ein Fanfarenstoß klang, während er sie zu einer nahegelegenen Liege trug
00:57:04Torfel stand ratlos da
00:57:07Einen Augenblick lang herrschte Stille
00:57:10Und in diesem Augenblick verlor Turlock O'Brien den Verstand
00:57:16Der Kriegsruf der O'Briens zerriss die Stille wie der Schrei eines verwundeten Panthers
00:57:25Und als sich die Männer nach dem Schrei umdrehten, stürmte der rasende Gäle wie ein Sturmwind aus der Hölle durch die Tür
00:57:32Er war von der keltischen schwarzen Wut erfasst, neben der die Berserkerwut der Wikinger verblasste
00:57:39Mit funkelnden Augen und einem Hauch von Schaum auf den zuckenden Lippen stürzte er sich auf die Männer, die unvorbereitet auf seinem Weg lagen
00:57:47Seine schrecklichen Augen waren auf Torfel am anderen Ende der Halle gerichtet, aber während Turlock vorwärts stürmte, schlug er rechts und links um sich
00:57:57Sein Angriff glich einem Wirbelsturm, der eine Spur von Toten und Sterbenden hinterließ
00:58:03Bänke krachten zu Boden, Männer schrien, Bier strömte aus umgestürzten Fässern
00:58:09So schnell der Angriff des Kelten auch war, zwei Männer versperrten ihm mit gezückten Schwertern den Weg, bevor er Torfel erreichen konnte
00:58:17Halfgar und Oswig
00:58:19Der vernarbte Wikinger ging mit gespaltenem Schädel zu Boden, bevor er seine Waffe heben konnte
00:58:25Und Turlock, der Halfgasklinge mit seinem Schild abfing, schlug erneut blitzschnell zu und die saubere Axt durchschlug Kettenhemd, Rippen und Wirbelsäule
00:58:34In der Halle herrschte ein furchtbarer Tumult
00:58:38Männer griffen nach Waffen und drängten von allen Seiten vor und inmitten des Getümmels tobte der einsame Gäle still und schrecklich
00:58:46Wie ein verwundeter Tiger war Turlock Dup in seiner Raserei
00:58:50Seine unheimlichen Bewegungen waren ein verschwommener Geschwindigkeitsrausch, eine Explosion dynamischer Kraft
00:58:57Kaum war Halfgar gefallen, sprang der Gäle über seinen zusammenbrechenden Körper hinweg zu Torfel, der sein Schwert gezogen hatte und wie verwirrt dastand
00:59:07Aber eine Welle von Knechten strömte zwischen ihnen hindurch, Schwerter erhoben sich und fielen und die dalkassische Axt blitzte zwischen ihnen wie ein Sommergewitter
00:59:17Von beiden Seiten, von vorne und von hinten stürmten Krieger auf ihn zu
00:59:22Von der einen Seite eilte Osric herbei und schwang ein zweihändiges Schwert, von der anderen stürmte ein Hausdiener mit einem Schwer heran
00:59:32Turlock duckte sich unter dem Schwung des Schwertes und versetzte ihm einen doppelten Schlag mit der Vorder- und der Rückhand
00:59:39Torfels Bruder sank zu Boden, das Knie durchschlagen und der Hausdiener starb aufrecht stehend, als die Rückhand der Axt mit dem hinteren Dorn durch den Schädel trieb
00:59:48Turlock richtete sich auf und rammte seinen Schild dem Schwertkämpfer ins Gesicht, der ihn von vorne angriff
00:59:54Der Dorn in der Mitte des Schildes verwüstete sein Gesicht auf grauenhafte Weise
00:59:59Dann, als der Gäle sich katzenartig drehte, um seinen Rücken zu schützen, spürte er den Schatten des Todes über sich
01:00:06Aus dem Augenwinkel sah er den Dänen Tostig, sein großes Zweihandschwert schwingen
01:00:12Und als er aus dem Gleichgewicht geraten gegen den Tisch prallte, wusste er, dass selbst seine übermenschliche Schnelligkeit ihn nicht retten konnte
01:00:21Dann traf das pfeifende Schwert den dunklen Mann auf dem Tisch und zersplitterte mit einem donnernden Klirren in tausender blaue Funken
01:00:30Tostig taumelte benommen zurück, immer noch den nutzlosen Griff umklammernd, und Turlock stieß zu wie mit einem Schwert
01:00:39Die obere Spitze seiner Axt traf den Dänen über dem Auge und drang bis zum Gehirn vor
01:00:45Und selbst in diesem Augenblick war die Luft erfüllt von einem seltsamen Gesang und Männergeheul
01:00:52Ein riesiger Kerl, die Axt hoch erhoben, stürzte ungeschickt gegen den Gälen, der ihm den Schädel spaltete, bevor er sah, dass ein Pfeil mit einer Feuersteinspitze seine Kehle durchbohrte
01:01:05Die Halle schien voller Lichtstrahlen zu sein, die wie Bienen summten und in ihrem Summen den schnellen Tod mit sich brachten
01:01:13Turlock riskierte sein Leben für einen Blick auf die große Tür am anderen Ende der Halle
01:01:19Durch sie strömte eine seltsame Horde
01:01:21Es waren kleine, dunkle Männer mit kleinen, schwarzen Augen und unbeweglichen Gesichtern
01:01:28Sie waren spärlich bewaffnet, trugen aber Schwerter, Speere und Bögen
01:01:32Nun schossen sie aus nächster Nähe ihre langen, schwarzen Pfeile ab und die Männer fielen in Reihen um
01:01:38Nun fegte eine rote Welle des Kampfes durch die Skullyhalle
01:01:43Ein Sturm der Gewalt, der Tische zerschmetterte
01:01:47Bänke zerschlug, die Wandbehänge und Trophäen von den Wänden riss und den Boden mit einem roten See befleckte
01:01:54Die schwarzen Fremden waren weniger zahlreich als die Wikinger
01:01:58Aber durch die Überraschung des Angriffs hatte die erste Salve Pfeile die Chancen ausgeglichen
01:02:03Und nun im Nahkampf erwiesen sich die fremden Krieger ihren riesigen Feinden völlig ebenbürtig
01:02:08Benommen von der Überraschung und dem getrunkenen Bier und ohne Zeit, sich vollständig zu bewaffnen
01:02:15Kämpften die Nordmänner dennoch mit der ganzen rücksichtslosen Wildheit ihres Volkes
01:02:19Aber die primitive Wut der Angreifer stand ihrer Tapferkeit in nichts nach
01:02:25Und an der Spitze der Halle, wo ein weißgesichtiger Priester ein sterbendes Mädchen schützte
01:02:30Riss und zerfetzte der schwarze Turlock mit einer Raserei, die Tapferkeit und Wut gleichermaßen sinnlos machte
01:02:38Und über allem ragte der dunkle Mann empor
01:02:42Turlocks flüchtigen Blicken, die zwischen den Blitzen von Schwertern und Äxten hin und her huschten
01:02:48Schien es, als sei die Gestalt gewachsen
01:02:51Habe sich ausgedehnt, erhöht, als rage sie wie eine Riese über der Schlacht
01:02:59Als strecke sich ihr Kopf in die rauchgefüllten Dachbalken des großen Hauses
01:03:04Als hänge sie wie eine dunkle Todeswolke über diesen Insekten, die sich zu ihren Füßen gegenseitig die Kehlen durchschnitten
01:03:14Turlock spürte in dem blitzschnellen Schwertkampf und dem Gemetzel, dass dies das richtige Element für den dunklen Mann war
01:03:23Er strahlte Gewalt und Wut aus
01:03:26Der rohe Geruch von frisch vergossenem Blut war ihm angenehm
01:03:31Und diese gelbhaarigen Leichen, die zu seinen Füßen lagen, waren für ihn wie Opfergaben
01:03:38Der Sturm der Schlacht erschütterte die mächtige Halle
01:03:42Der Scully wurde zu einem Schlachtfeld, auf dem Männer im Blutlachen ausrutschten und starben
01:03:48Grinsende Köpfe drehten sich auf herabhängenden Schultern
01:03:52Stachelsperre rissen noch schlagende Herzen aus blutigen Brüsten
01:03:57Hirnmasse spritzte und verkrustete die wild umherfliegenden Äxte
01:04:02Däuche stachen nach oben, rissen Bäuche auf und verschütteten Eingeweide auf dem Boden
01:04:08Das Klirren und Krachen von Stahl stieg ohrenbetäubend an
01:04:12Es wurde keine Gnade gewährt oder erbeten
01:04:15Ein verwundeter Nordmann hatte einen der dunklen Männer zu Boden gerissen und wirkte ihn verbissen
01:04:21Ungeachtet der Deutschstiche, die sein Opfer ihm wieder und wieder in den Körper versetzte
01:04:27Einer der dunklen Männer packte ein Kind, das schreiend aus einem inneren Raum gerannt kam
01:04:33Und schlug ihm den Schädel gegen die Wand
01:04:35Ein anderer packte eine nordische Frau an den goldenen Haaren
01:04:38Warf sie zu Boden, schnitt ihr die Kehle durch, während sie ihm ins Gesicht spuckte
01:04:43Wer auf Schreie der Angst oder Gnaden bitten lauschte, hörte nichts
01:04:47Männer und Frauen und Kinder starben unter Hieben und Klauen
01:04:52Ihr letzter Atemzug war ein wütendes Keuchen oder ein Knurren unstillbarer Wut
01:04:58Und um den Tisch herum, an dem der dunkle Mann stand, unbeweglich wie ein Berg
01:05:04Wogten rote Wellen des Gemetzels
01:05:07Nordmänner und Stammesangehörige starben zu seinen Füßen
01:05:11Wie viele rote Höllenfeuer des Gemetzels und des Wahnsinns
01:05:16Haben deine seltsamen geschnitzten Augen gesehen, dunkler Mann
01:05:19Schulter an Schulter kämpften Zwein und Torfel
01:05:23Der Sachse Ethelstein, dessen goldener Bart sich vor Kampfeslust sträubte
01:05:28Hatte seinen Rücken gegen die Wand gelehnt
01:05:31Und mit jedem Schwung seiner zweihändigen Axt fiel ein Mann
01:05:35Nun kam Turlock wie eine Welle heran
01:05:38Und wich mit einer geschmeidigen Drehung seines Oberkörpers
01:05:41Dem ersten schweren Schlag aus
01:05:43Nun bewies sich die Überlegenheit der leichten irischen Axt
01:05:47Denn bevor der Sachse seine schwere Waffe schwingen konnte
01:05:50Schoss die dalkassische Axt wie eine zuschlagende Kobra hervor
01:05:55Und Ethelstein taumelte, als die Klinge durch den Brustpanzer
01:05:59In die darunter liegenden Rippen drang
01:06:01Ein weiterer hieb und er sank zu Boden
01:06:03Blut spritzte aus seiner Schläfe
01:06:05Nun versperrte nur noch Swine Turlock den Weg zu Torfel
01:06:10Und sogar als der Gäle wie ein Panther auf das kämpfende Paar zusprang
01:06:14War einer schneller als er
01:06:16Der Anführer der dunklen Männer glitt wie ein Schatten
01:06:20Und das war ein Schwertschlag hindurch
01:06:22Und stieß seine eigene kurze Klinge unter die Kettenrüstung
01:06:26Torfel stand Turlock allein gegenüber
01:06:28Torfel war kein Feigling
01:06:30Er lachte sogar vor purer Kampfeslust, als er zustieß
01:06:35Aber im Gesicht des schwarzen Turlock war keine Freude zu sehen
01:06:38Nur eine rasende Wut, die seine Lippen verzog
01:06:42Und seine Augen zu blauen Feuerkohlen werden ließ
01:06:45Im ersten Wirbel der Klingen brach Torfels Schwert
01:06:48Der junge Seekönig sprang wie ein Tiger auf seinen Feind zu
01:06:52Und stieß mit den Resten der Klinge zu
01:06:54Turlock lachte wild, als die gezackten Überreste ihm die Wange aufschlitzen
01:06:59Und im selben Augenblick hackte er Torfel den linken Fuß unter ihm weg
01:07:03Der Nordmann fiel mit einem lauten Krachen zu Boden
01:07:07Rappelte sich mühsam auf die Knie und griff nach seinem Dolch
01:07:11Seine Augen waren trüb
01:07:13Mach Schluss, verdammt!
01:07:17Knurrte er
01:07:18Turlock lachte
01:07:19Wo sind jetzt deine Kraft und dein Ruhm?
01:07:23Verspottete er ihn
01:07:24Du, der du eine irische Prinzessin zur Frau haben wolltest, du!
01:07:30Plötzlich würgte ihn sein Hass
01:07:32Und mit einem Schrei wie ein rasender Panther schwang er seine Axt in einem pfeifenden Bogen,
01:07:39Der den Nordmann von der Schulter bis zum Brustbein spaltete
01:07:42Ein weiterer Hieb trennte den Kopf ab
01:07:45Und mit der grausigen Trophäe in der Hand näherte er sich der Liege, auf der Moira O'Brien lag
01:07:52Der Priester hatte ihren Kopf angehoben und hielt ihr einen Kelch mit Wein an die blassen Lippen
01:07:58Ihre trüben, grauen Augen ruhten mit leichter Wiedererkennung auf Turlock, aber schließlich schien sie ihn zu erkennen und versuchte zu lächeln
01:08:07Moira
01:08:10Blut meines Herzens
01:08:12Sagte der Gesetzlose schwer
01:08:15Du stirbst in einem fremden Land
01:08:18Aber die Vögel in den Hügeln von Kulland werden um dich weinen
01:08:24Und das Heidekraut wird vergeblich nach dem Tritt deiner kleinen Füße seufzen
01:08:29Aber du sollst nicht vergessen werden
01:08:31Äxte werden für dich triefen
01:08:35Und für dich werden Galeren zerschellen
01:08:38Und um mauerte Städte in Flammen aufgehen
01:08:41Und damit dein Geist nicht ungesühnt in das Reich tiernahen Oak eingeht
01:08:46Sieh dieses Zeichen der Rache
01:08:48Und er hielt den blutigen Kopf von Torfel hoch
01:08:52Im Namen Gottes, mein Sohn
01:08:55Sagte der Priester mit vor Entsetzen heißerer Stimme
01:08:58Tu es nicht, tu es nicht
01:09:01Willst du deine grausamen Taten in ihrer Gegenwart begehen
01:09:05Sieh, sie ist tot
01:09:06Möge Gott in seiner unendlichen Gerechtigkeit ihrer Seele gnädig sein
01:09:13Denn obwohl sie sich das Leben genommen hat
01:09:15Starb sie doch so, wie sie gelebt hat
01:09:18In Unschuld und Reinheit
01:09:20Turlock ließ die Axt auf den Boden fallen
01:09:23Und senkte den Kopf
01:09:25Das ganze Feuer seines Wahnsinns war erloschen
01:09:28Und zurück blieb nur eine dunkle Traurigkeit
01:09:31Ein tiefes Gefühl der Sinnlosigkeit und Erschöpfung
01:09:35In der ganzen Halle war kein Laut zu hören
01:09:38Die Verwunderten stöhnten nicht
01:09:41Denn die Messer der kleinen dunklen Männer hatten ihre Arbeit getan
01:09:45Und außer ihnen gab es keine Verwundeten
01:09:48Turlock spürte, dass sich die Überlebenden um die Statue auf dem Tisch versammelt hatten
01:09:54Und ihn nun mit unergründlichen Blicken ansahen
01:09:58Der Priester murmelte über dem Leichnam des Mädchens
01:10:01Und betete seinen Rosenkranz
01:10:03Flammen fraßen sich durch die hintere Wand des Gebäudes
01:10:07Aber niemand achtete darauf
01:10:09Dann erhob sich aus den Toten auf dem Boden
01:10:12Eine riesige Gestalt und schwankte unsicher
01:10:15Es ist Dane, der Sachse
01:10:18Der von den Mördern übersehen worden war
01:10:20Lehnte an der Wand und starrte benommen umher
01:10:23Blut floss aus einer Wunde in seinen Rippen
01:10:26Und einer weiteren am Kopf
01:10:28Wo Turlocks Axt ihn gestreift hatte
01:10:30Der Gehle ging zu ihm hinüber
01:10:33Ich hege keinen Hass gegen dich, Sachse
01:10:37Sagte er mit schwerer Stimme
01:10:39Aber Blut ruft nach Blut
01:10:45Und du musst sterben
01:10:47Es ist Dane
01:10:49Sah ihn ohne Antwort an
01:10:52Seine großen, grauen Augen waren ernst, aber ohne Furcht
01:10:57Auch er war ein Barbar
01:10:59Mehr Heide als Christ
01:11:01Auch er erkannte das Recht
01:11:03Der Blutfeder an
01:11:05Doch als Turlock seine Axt hob
01:11:07Sprang der Priester dazwischen
01:11:08Die dünnen Hände ausgestreckt
01:11:10Die Augen wirkt
01:11:11Das ist genug
01:11:12Im Namen Gottes
01:11:14Ich befehle es dir
01:11:16Heilmächtiger Gott
01:11:17Ist in dieser schrecklichen Nacht
01:11:19Nicht schon genug Blut vergossen worden
01:11:21Im Namen des Allerhöchsten
01:11:23Beanspruche ich diesen Mann für mich
01:11:25Turlock ließ seine Axt fallen
01:11:29Er gehört dir
01:11:31Nicht wegen deines Eides
01:11:33Oder deines Fluchs
01:11:35Nicht wegen deines Glaubens
01:11:37Sondern weil auch du ein Mensch bist
01:11:41Und dein Bestes für Moira getan hast
01:11:43Eine Berührung an seinem Arm
01:11:46Ließ Turlock sich umdrehen
01:11:48Der Anführer der Fremden stand da
01:11:50Und sah ihn mit unergründlichen Augen an
01:11:53Wer bist du?
01:11:56Fragte der Gäle gleichgültig
01:11:57Es war ihm egal
01:11:59Er fühlte nur Müdigkeit
01:12:01Ich bin Brugger
01:12:05Anführer der Pikten
01:12:06Freund des dunklen Mannes
01:12:10Warum nennst du mich so?
01:12:13Fragte Turlock
01:12:14Er ritt am Bug deines Bootes
01:12:17Und führte dich durch Wind und Schnee
01:12:20Nach Helny
01:12:21Er rettete dir das Leben
01:12:24Als er das große Schwert
01:12:26Des Dänen zerbrach
01:12:27Turlock warf einen Blick
01:12:30Auf den grüblerischen dunklen
01:12:31Es schien
01:12:33Als müsse hinter diesen seltsamen
01:12:35Steinernen Augen
01:12:36Menschliche oder übermenschliche
01:12:38Intelligenz stecken
01:12:38War es nur Zufall
01:12:41Dass Tostik's Schwert
01:12:43Das Bild traf
01:12:44Als er es zum Todesstoß schwang
01:12:46Was ist das für ein Ding?
01:12:50Fragte der Gäle
01:12:51Es ist der einzige Gott
01:12:54Der uns noch geblieben ist
01:12:55Antwortete der andere düster
01:12:57Es ist das Bildnis
01:13:00Unseres größten Königs
01:13:01Brian McMoran
01:13:04Der die zerstreuten Stämme
01:13:06Der Pikten
01:13:06Zu einer mächtigen Nation vereinte
01:13:09Der die Nordmänner und Briten
01:13:12Vertrieb
01:13:13Und die Legionen Roms
01:13:14Vor Jahrhunderten vernichtete
01:13:16Ein Zauberer schuf
01:13:18Diese Statue
01:13:20Als der große Morney
01:13:22Noch lebte und regierte
01:13:23Und als er in der letzten
01:13:25Großen Schlacht starb
01:13:26Ging sein Geist in sie über
01:13:29Sie ist unser Gott
01:13:32Vor langer Zeit herrschten wir
01:13:36Vor den Dänen
01:13:38Vor den Gälen
01:13:40Vor den Briten
01:13:41Vor den Römern
01:13:42Regierten wir auf den westlichen Inseln
01:13:45Unsere Steinkreise ragten in den Himmel
01:13:48Wir arbeiteten mit Feuerstein und Häuten
01:13:51Und waren glücklich
01:13:52Dann kamen die Kelten
01:13:55Und trieben uns in die Wildnis
01:13:57Sie beherrschten das Land im Süden
01:13:59Aber wir gediehen im Norden
01:14:02Und waren stark
01:14:03Rom besiegte die Briten
01:14:06Und fiel über uns her
01:14:07Aber unter uns erhob sich
01:14:09Bran McMoran
01:14:10Aus dem Geschlecht des Speertöters
01:14:12Spruhl
01:14:13Dem Freund von König Kull
01:14:16Von Valusia
01:14:17Der vor tausenden von Jahren regierte
01:14:19Bevor Atlantis versank
01:14:22Bran wurde König von ganz Kalliden
01:14:26Er durchbrach die eisernen Reihen Roms
01:14:30Und trieb die Legionen zitternd hinter ihrer Mauer nach Süden
01:14:34Bran McMoran
01:14:36Fiel in der Schlacht
01:14:38Die Nation zerfiel
01:14:40Bürgerkriege erschütterten sie
01:14:44Die Gälen kamen und errichteten das Königreich
01:14:48Dallriadia auf den Ruinen der Grüßni
01:14:52Als der Schotte Kenneth McAlpin
01:14:56Das Königreich Galloway zerschlug
01:14:59Verschwand der letzte Rest des Piktenreichs
01:15:02Wie Schnee auf den Bergen
01:15:04Wie Wölfe leben wir jetzt
01:15:07Zwischen den verstreuten Inseln
01:15:09Zwischen den Felsen des Hochlands
01:15:11Und den düsteren Hügeln von Galloway
01:15:14Wir sind ein sterbendes Volk
01:15:16Wir gehen dahin
01:15:18Aber der dunkle Mann bleibt
01:15:21Der dunkle
01:15:22Der große König
01:15:24Bran McMoran
01:15:26Dessen Geist für immer in der steinernen Nachbildung
01:15:31Seines Lebenden selbst wohnt
01:15:34Wie in einem Traum sah Turlock einen alten Pikten
01:15:39Der dem Mann, in dessen toten Armen
01:15:41Er den dunklen Mann gefunden hatte, sehr ähnlich sah
01:15:44Das Bild vom Tischheben
01:15:46Die Arme des alten Mannes waren dünn wie verdorrte Äste
01:15:50Und seine Haut hing wie bei einer Mumie an seinem Schädel
01:15:55Doch er hielt das Bild
01:15:57Das zwei starke Wikinger nur mühsam tragen konnten
01:16:01Mit Leichtigkeit in den Händen
01:16:04Als hätte er seine Gedanken gelesen
01:16:07Sprach Broga leise
01:16:09Nur ein Freund darf den dunklen ohne Gefahr berühren
01:16:15Wir wussten, dass du ein Freund bist
01:16:21Denn er fuhr in deinem Boot und tat dir nichts
01:16:25Woher wisst ihr das?
01:16:28Der Alte
01:16:30Er zeigte auf den weißbärtigen Greis
01:16:33Gona
01:16:35Hohe Priester des Dunklen
01:16:38Bran
01:16:40Er scheint ihm im Traum
01:16:43Es waren Grog
01:16:46Der niedere Priester und sein Volk
01:16:49Die das Bild gestohlen
01:16:51Und in einem langen Boot auf See gebracht haben
01:16:54Gona folgte ihnen in seinen Träumen
01:16:58Ja, während er schlief
01:17:02Sandte er seinen Geist mitsamt dem Geist des Morny
01:17:07Und sah die Verfolgung durch die Dänen
01:17:10Die Schlacht und das Gemetzel auf der Isle of Swords
01:17:14Er sah, wie du kamst und den Dunklen fandest
01:17:20Und er sah, dass der Geist des großen Königs
01:17:24Mit dir zufrieden war
01:17:27Wehe den Feinden von McMorren
01:17:31Aber den Freunden von McMorren
01:17:35Wird Glück beschieden sein
01:17:38Turlock kam aus seiner Trance zurück
01:17:42Die Hitze der brennenden Halle schlug ihm ins Gesicht
01:17:45Und die flackernden Flammen beleuchteten und beschatteten das geschnitzte Gesicht des Dunklen Mannes
01:17:51Während seine Anhänger ihn aus dem Gebäude trugen
01:17:54Und ihm so ein seltsames Leben verliehen
01:17:57War es wirklich so, dass der Geist eines längst verstorbenen Königs
01:18:03In diesem kalten Stein weiterlebte?
01:18:06Bran McMorren liebte sein Volk mit einer wilden Liebe
01:18:10Er hasste seine Feinde mit einem schrecklichen Hass
01:18:14War es möglich, in leblosem, blinden Stein
01:18:18Eine pulsierende Liebe und einen Hass zu hauchen
01:18:22Die die Jahrhunderte überdauern sollten?
01:18:26Turlock hob den regungslosen, zierlichen Körper des toten Mädchens auf
01:18:31Und trug sie aus der brennenden Halle
01:18:33Fünf lange, offene Boote lagen vor Anker
01:18:36Und verstreut in der Glut der Feuer, die die Männer entzündet hatten
01:18:40Lagen die blutüberströmten Leichen der Feiernden, die einen stillen Tod gestorben waren
01:18:46Wie habt ihr euch unbemerkt hierher geschlichen?
01:18:51Fragte Turlock
01:18:52Und woher kommt ihr in diesen offenen Booten?
01:18:57Die Heimlichkeit der Panther gehört denen
01:19:00Die heimlich leben
01:19:02Antwortete der Pikte
01:19:04Und diese waren betrunken
01:19:07Wir folgten dem Pfad des Dunklen und kamen hierher
01:19:12Von der Insel Olter
01:19:14Nahe dem schottischen Festland
01:19:17Von wo Grock den Dunklen Mann entführt hat
01:19:20Turlock kannte keine Insel mit diesem Namen
01:19:24Aber er erkannte den Mut dieser Männer
01:19:27Die sich in solchen Booten auf das Meer gewagt hatten
01:19:30Er dachte an sein eigenes Boot und bat Broga
01:19:34Einige seiner Männer es holen zu lassen
01:19:36Der Pikte tat dies
01:19:38Während er darauf wartete
01:19:40Dass sie es um die Landzunge herumbrachten
01:19:43Beobachtete er den Priester
01:19:45Der die Wunden der Überlebenden verband
01:19:47Schweigend und regungslos
01:19:49Sprachen sie weder ein Wort
01:19:51Der Klage noch des Dankes
01:19:53Das Fischerboot
01:19:55Kam um die Landzunge herumgeschossen
01:19:57Gerade als die ersten Strahlen
01:19:59Der aufgehenden Sonne das Wasser rot färbten
01:20:01Die Pikten stiegen in ihre Boote
01:20:04Und hoben die Toten und Verwundeten hinein
01:20:08Turlock stieg in sein Boot
01:20:10Und legte seine erbärmliche Last behutsam hinein
01:20:14Sie soll in ihrem eigenen Land ruhen
01:20:17Sagte er düster
01:20:18Sie soll nicht auf dieser kalten fremden Insel liegen
01:20:22Broga
01:20:24Wohin gehst du?
01:20:27Wir bringen den Dunklen zurück auf seine Insel
01:20:31Und zu seinem Altar
01:20:33Sagte der Pikte
01:20:35Durch den Mund seines Volkes dankt er dir
01:20:38Das Band des Blutes verbindet uns Gäle
01:20:42Und vielleicht kommen wir wieder zu dir
01:20:45Wenn du uns brauchst
01:20:47So wie Bran McMorn
01:20:49Der große König der Pikten eines Tages
01:20:53Zu seinem Volk zurückkehren wird
01:20:57Und du, guter Jerome
01:20:59Kommst du mit mir?
01:21:02Der Priester schüttelte den Kopf
01:21:03Und deutete auf Aethelstain
01:21:05Der verwundete Sachse ruhte
01:21:07Auf einer einfachen Liege
01:21:09Aus auf dem Schnee aufgeschichteten Fällen
01:21:11Ich bleibe hier
01:21:14Um mich um diesen Mann zu kümmern
01:21:17Er ist schwer verletzt
01:21:20Törlock sah sich um
01:21:22Die Wände des Gully waren zu einem Haufen glühender Asche zusammengebrochen
01:21:27Brogas Männer hatten die Lagerhäuser und die lange Galere in Brand gesteckt
01:21:32Und Rauch und Flammen wetteiferten grell mit dem zunehmenden Morgenlicht
01:21:37Er werdet erfrieren oder verhungern
01:21:41Kommt mit mir
01:21:42Ich werde Nahrung für uns beide finden
01:21:46Überredet mich nicht, mein Sohn
01:21:49Er ist ein Heide und ein Plünderer
01:21:53Das ist egal
01:21:54Er ist ein Mensch
01:21:57Ein Lebewesen
01:21:58Ich werde ihn nicht sterben lassen
01:22:02So sei es
01:22:04Törlock machte sich bereit abzulegen
01:22:08Die Bote der Pikten umrundeten bereits die Landzunge
01:22:11Das rhythmische Klappern ihrer Rudergabeln war deutlich zu hören
01:22:16Sie schauten nicht zurück, sondern beugten sich unerschütterlich ihrer Arbeit
01:22:21Er blickte auf die steifen Leichen am Strand
01:22:24Auf die verkohlten Überreste des Gully
01:22:27Und die glühenden Balken der Galere
01:22:30Im gleißenden Licht wirkte der Priester in seiner Dürre und Blässe überirdisch
01:22:35Wie ein Heiliger aus einer alten Miniaturmalerei
01:22:39In seinem abgemagerten, fahlen Gesicht lag eine übermenschliche Traurigkeit
01:22:45Eine übermenschliche Müdigkeit
01:22:48Seht, rief er plötzlich und zeigte auf das Meer
01:22:53Das Meer ist voller Blut
01:22:57Seht, wie es rot in der aufgehenden Sonne schimmert
01:23:02Oh, mein Volk, mein Volk
01:23:06Das Blut, das ihr in eurem Zorn vergossen habt
01:23:11Färbt das Meer scharlachrot
01:23:13Wie könnt ihr da noch triumphieren?
01:23:18Ich bin durch Schnee und Eis gekommen
01:23:21Sagte Törlock, der zunächst nicht verstand
01:23:24Ich gehe, wie ich gekommen bin
01:23:28Der Priester schüttelte den Kopf
01:23:31Das ist mehr als ein sterbliches Meer
01:23:35Eure Hände sind rot von Blut
01:23:38Und ihr folgt einem roten Pfad auf dem Meer
01:23:41Doch die Schuld liegt nicht allein bei euch
01:23:44Allmächtiger Gott
01:23:47Wann wird die Herrschaft des Blutes enden?
01:23:52Törlock schüttelte den Kopf
01:23:53Nicht solange das Menschengeschlecht besteht
01:23:57Der Morgenwind fing sein Segel und blähte es auf
01:24:02Er raste nach Westen wie ein Schatten
01:24:05Der vor der Morgendermachung flieht
01:24:07Und so verschwand Törlock Dab O'Brien
01:24:12Aus dem Blickfeld des Priesters Jerome
01:24:14Der mit seiner dünnen Hand seine müde Stirn beschirmte
01:24:18Und zusah, bis das Boot nur noch ein winziger Fleck
01:24:23Weit draußen auf der wogenden Weite des Blauen Ozeans war
01:24:28Törlock Dab O'Brien
01:24:33Der dunkle Mann
01:24:35Von Robert E. Howard
01:24:38Eine Produktion von
01:24:40Der Vorleser
01:24:42Gelesen von Benjamin Werner
01:24:45Dieses Video wird unterstützt von
01:24:49Aquarius Girl
01:24:50Michael Simnacher
01:24:52Savas 420
01:24:54Linkas YouTube
01:24:56Floats
01:24:57Mountain Lion Mother
01:24:59Julius Herrmann
01:25:00Maximilian Barth
01:25:02Der zwei Niederreiner
01:25:03Siriana Ivera
01:25:05Maximilian Ewert
01:25:07Merki Charles
01:25:09Markus Phoenix
01:25:10Stefan Kolakowski
01:25:12Remo Nikolai
01:25:13Adrian Müller
01:25:15Peter D. Reude
01:25:17Gadget O'Brien
01:25:18Mareike Maas
01:25:20Und Libertine
01:25:22Vielen Dank
01:25:2410 synthet
01:25:26Vorlesergank
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