00:30Im breiten Urfrontal der Oder, etwa 100 Kilometer von Berlin entfernt, liegt das alte Städtchen Schwedt, das mit seinen ersten Anfängen bis tief in die graue Vorzeit hineinreicht.
00:48Zahllose Funde in und um Schwedt lassen erkennen, dass die Stadt auf eine 4- bis 5000-jährige Siedlungsgeschichte zurückblicken kann.
00:57Schon im 15. Jahrhundert beherrschte die Stadt die alten Handelsstraßen nach Ost und Nord.
01:13Gemächlich, ohne Hast geht hier alle seinen Weg.
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01:20Eine wichtige Angelegenheit ist die Stadt die Stadt die Stadt die Stadt die Stadt die Stadt.
01:50Die Stadt die Stadt im Tagesablauf, das Erscheinen der Zeitung.
01:54Groß und klein versorgt sich selbst mit den wissenswerten Neuigkeiten.
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02:01Hier kennt man nichts vom Jagen und Treiben der Großstadt.
02:29Das kleinste Haus von Schwedt.
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02:42Rom ist in der kleinsten Wanne für den Hans und seine Hanne.
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03:17Obwohl Schwedt, dessen Gründungsjahr unbekannt ist, schon 1265 als Stadt erwähnt wird, zeugen nur wenige Bauten von seinem Alter.
03:27Kriege und Naturkatastrophen suchten die Stadt heim und zerstörten sie.
03:31Aber mit zähem Fleiß bauten ihre rührigen Bewohner sie immer wieder auf.
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03:36Das liebevoll zusammengestellte Heimatmuseum enthält eine reiche vorgeschichtliche Sammlung.
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03:55Ein Hockergrab birgt die Gebeine eines Mannes, der vor 4000 Jahren hier lebte.
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04:11Wertvolle Zeugen längst vergangener Tage sind schöne Töpfe aus der Steinzeit, Beile und Lanzenspitzen aus der Bronzezeit und vor allem ein selten schönes, gut erhaltenes germanisches Bronzenschwert aus der jüngeren Steinzeit, das in Deutschland nicht seinesgleichen hat.
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04:40Eine Sehenswürdigkeit der Stadtkirche ist der von Meisterhand geschnitzte Altar aus dem Jahre 1580.
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05:01Bildwerke aus der Spätrenaissance an den Seitenwänden der Kirche zeigen den Amtshauptmann Ritter von Buch
05:30und das gräfliche Paar von Hohenstein, dem Ausgangs des 16. Jahrhunderts die Herrschaft Schwedt gehörte.
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05:37An der Stelle, an der im 13. Jahrhundert eine feste Burg den Oderübergang schützte,
05:59entstand in den Jahren 1670 bis 1724 das heutige Schwedter Schloss, ein Wahrzeichen der Stadt.
06:08Vor dem Schloss dehnt sich eine 85 Meter breite Allee, die ursprünglich mit Linden bepflanzt war.
06:14Um 1740 jedoch ließ Markgraf Friedrich Wilhelm die Linden entfernen und durch Kastanien ersetzen, die zur Blütezeit einen prächtigen Anblick bieten.
06:24Unter den hohen Kastanien versteckt liegen die ehemaligen Kavalierhäuschen, die einst von den markgräflichen Gästen bewohnen wurden.
06:32Das Schloss ist umrahmt von einem herrlichen alten Park,
07:00durch den eine Allee mit kunstvoll geschnittenen Bäumen führt.
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07:04Auf der Wasserseite des Schlosses eine Merkwürdigkeit, eine Sonnenuhr aus dem Jahre 1740, die auf 64 Flächen die Zeit anzeigt.
07:21Man scheint damals eine Vorliebe für diese Art von Zeitmessern gehabt zu haben, denn auch den Turm schmücken kunstvolle Sonnenuhren.
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07:54Das Schloss birgt viele schöne Möbel und zahlreiche, zum Teil recht kostbare Gemälde.
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08:44Ein Rokokodischchen mit versenkbarer Geheimlade.
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09:20Unter den schönen alten Gemälden ein echter Pain, Vertumnus und Promona, der Gott des Jahreswechsels und die Göttin des Gartenbaus.
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09:50Narcissus, sein Bild im Wasser erblickend, das Werk eines niederländischen Meisters um 1677.
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09:57Perseus befreit Andromeda, ein Bild aus dem Jahre 1640.
10:03Der römische Opferzug 1628 von Blumart gemalt.
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10:12Ein humorvoll satirisches Bild aus dem 18. Jahrhundert.
10:20Der Bauer sagt, ich ernähre diese große Herren.
10:23Der Soldat, ich beschütze diese drei.
10:26Der Advokat, ich betrüge diese vier.
10:30Der Arzt, ich töte diese fünf.
10:33Der Mann auf der Kanzel, ich schmeichle diesen sechs.
10:37Der Bischof, ich absolviere diese sieben.
10:40Und der Teufel, ich stecke alle acht in meinen Sack.
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10:47Das an reichen Kunstschätzen schier unerschöpfliche Schloss enthält ein schönes Jugendbildnis der Königin Luise,
10:55die auf der Flucht nach Memel am 18. Oktober 1806 ihr Aufenthalt nahm.
11:01Weiter ein schönes Jugendbildnis Friedrichs des Großen.
11:09Friedrichs Schwester Sophie war die Gemahlin des Bargrafen Friedrich Wilhelm im Volksmund der Tolle Markgraf genannt.
11:17Unter ihrem Bild von ihr gefertigte wundervolle Handarbeiten.
11:21Der Tolle Markgraf, der Schwager Friedrichs des Großen, führte seiner galanten Abenteuer und tollkühnen Streiche wegen seinem Beinamen nicht zu Unrecht.
11:31Mit Seitlitz ritt der Markgraf die Schlossrampe empor direkt in den Rittersaal, die Frau Markgräfin zu erschrecken.
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11:47War es nicht hoch zu Ross, übten sie am Kräniger Berg den Absprung vom toll dahin sausenden Gefährt.
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11:58Zu seinen galanten Abenteuern schlich er sich nachts über ein Plättbrett von Dannen.
12:04In seiner Abwesenheit ließ ihn die fürsorgliche Gattin die Liebesbrücke bauen.
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12:13Dorothea, die Gemahlin des Großen Kurfürsten, führte um 1680 den Anbau von Tabak ein, der bis auf den heutigen Tag von größter wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt ist.
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12:33In sogenannten Tabakkutschen mit weißen Tüchern oder glasüberdeckten Beden werden die jungen Tabakpflanzen aus Samen gezogen.
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13:02Im Juni werden die jungen Pflänzchen, nachdem sie durch fleißiges Begießen gelockert sind, auf die Felder ausgepflanzt.
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13:31Nach ungefähr neun Wochen ist der Tabak zur Ernte reif.
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14:15In großen Bündeln wird das duftende Kraut zur Weiterverarbeitung in die Trockenhäuser gebracht.
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15:40Der größte Teil des Tabaks geht von Schwedt aus über ganz Deutschland in die Zigarrenfabriken.
15:49Ein Teil aber wird an Ochenstelle zu den guten uckermärkischen Zigarren verarbeitet und ist so für viele Einwohner eine lohnende Beschäftigung.