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Wreckfest 2 ist am 20. März für den PC erschienen - beziehungsweise die Early Access-Version des Rennspiels. Anders als seinerzeit Flatout 2 dreht der Wreckfest-Nachfolger aber nicht völlig durch, sondern verfeinert das Spielgefühl seines Vorgängers. Und wie!

Die überarbeitete Physik-Engine gehört mit zum Besten, was wir jemals in einem Rennspiel gesehen haben. Auch sonst scheint der Racer auf dem genau richtigen Weg zu sein.

Trotzdem können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Wieso, erfahrt ihr in diesem Early-Access-Test!
Transkript
00:00Wreckfest 2 ist ein Totalschaden.
00:06Nee, hoppa, da hab ich doch glatt den Satz ein bisschen falsch gelesen.
00:11Nochmal.
00:12In Wreckfest 2 ist das Beste ein Totalschaden.
00:17Denn das Rennspiel von Bugbear Entertainment hebt den Zerstörungswahn seines Vorgängers
00:21auf ein völlig neues Level.
00:23Und trotzdem kann das Spiel Teil 1 nicht tocken.
00:29Zumindest noch nicht.
00:31Warum?
00:32Nun, ich hab mir die Early-Access-Version von Wreckfest 2, die es seit dem 20.
00:35März für PC gibt, einmal genauer angeschaut und zwar haufenweise Potenzial gefunden, aber
00:40auch noch genauso viele Baustellen.
00:42Für wen sich das Rennspiel schon jetzt lohnt und wer besser auf den finalen Release wartet,
00:46zeige ich euch in den nächsten Minuten.
00:49Auf geht's!
00:50Halt!
00:51Bevor ich loslege, ein kleines Geständnis.
00:59Ich bin zwar mit Need for Speed Porsche, Underground, Most Wanted und Co. aufgewachsen, aber in den
01:04letzten Jahren hat mich das Rennspiel-Genre fast komplett verloren.
01:08In anderen Spielen kann ich ebenfalls Auto fahren und sogar aus der Karre aussteigen.
01:14Simulation reizt mich nicht, dafür sitze ich in der Realität schon genug hinterm Steuer.
01:18Ja gut, aber warum zur Hölle machst du denn ein Video über Wreckfest 2, könntet ihr jetzt
01:23fragen.
01:24Ganz einfach.
01:25Deswegen.
01:26Kein Rennspiel hat sich so sehr in meine Gehirnlappen gebrannt wie Flatout 2.
01:31Die Mischung aus schnellen Rennen, verrückten Strecken, absoluter Zerstörung und herrlich
01:35bekloppten Minispielen kitzelten ganz bestimmten Spaßnerv in mir.
01:39Nur ist der halt ohne würdiges Flatout-Erbe lange Zeit eingeschlafen.
01:42Bis 2018 Rackfest erschien.
01:45Das ist zwar nicht mehr so abgedreht, schlägt mit einem schicken Schadensmodell und aggressiven
01:50Gegnern aber in eine ziemlich ähnliche Kerbe wie die ersten beiden Flatout-Teile.
01:53Kein Wunder, stammt ja auch von Bugbear, demselben Entwickler.
01:56Okay, die Präsentation abseits der Renn ist in Rackfest nicht das Gelbe vom Ei, die optische
02:01Abdechslung der Offroad-Strecken lässt zu wünschen übrig und statt abgedrehten Umgebungen
02:05geht das Studio mit Rackfest eher wieder in Richtung Flatout 1.
02:08Es setzt also eher auf ein geerdetes Setting.
02:10Das ändert sich auch nicht mit Rackfest 2.
02:12Denn das soll nun die Stärken des Vorgängers ausbauen und verbessern, anstatt wieder völlig
02:17durchzudrehen.
02:18Das ist aber halb so schlimm, denn dafür bietet das Rennspiel eine der wohl besten Physik-Engines,
02:22die ich jemals in einem Rennspiel gesehen habe.
02:25Wie schon Teil 1 setzt der Racer auf die eigens von Bugbear entwickelte Romu-Engine.
02:29Die hat das Studio in den letzten Jahren nochmal gehörig aufgemotzt, was man ab der ersten
02:34Fahrsekunde sieht.
02:35Ramme ich andere Autos, blättert der Lack ab.
02:38Knalle ich irgendwo vor oder landet ein Wohnwagen auf meinem Dach?
02:42Tja, warum nicht?
02:44Dann gibt's nur an der entsprechenden Stelle ne Delle.
02:47Denn Rackfest 2 simuliert, anders als ein Vorgänger, jeden Crash, jeden Kratzer und jede
02:53Beule in Echtzeit.
02:54Und nicht nur das, die Unfälle wirken deswegen so glaubhaft, weil das Spiel Autos wie im Echtleben
02:59als Ansammlung von vielen Einzelteilen darstellt.
03:03Eine Karre besteht aus Türen, Motor, Reifen und so weiter und so fort.
03:06Und all diese Komponenten simuliert das Rennspiel individuell und mit entsprechenden Eigenschaften.
03:11Glas, Metall, Plastik – alles reagiert unterschiedlich und möglichst wirklichkeitsgetreu auf Kollisionen.
03:17Das Ergebnis?
03:18Spektakuläre Unfälle, bei denen keiner den anderen gleicht.
03:22Allein grafisch macht das ne Menge her.
03:32Ich mein, schaut euch mal bitte an, wie ne Presse mein Auto in einen Würfel zerquetscht.
03:36Oder wie meine Motorhaube aussieht, wenn ich frontal voll auf ein Hindernis knalle.
03:49Oder wie dieser gigantische Pachinko-Automat meine Karre zertrümmert.
03:58Oder wie mein Auto fliegt, wenn ich in den Basketballkorb reinspringe.
04:07Diese Zerstörung könnte ich mir wirklich stundenlang anschauen.
04:15Übrigens, diesen Testraum gab's auch schon im ersten Teil, die Minispiele aus Flatout
04:19aber nicht.
04:20Entsprechend sollte man die auch nicht in Wreckfest 2 erwarten.
04:23Das Geniale an der ganzen Zerstörung?
04:32Das sieht nicht nur deutlich eindrucksvoller als in Wreckfest 1 aus, es wirkt sich auch
04:36spielerisch stärker aus.
04:38Denn wenn ich mit einem eleganten Manöver meinen Kontrahenten wegramme, aber gleichzeitig
04:42meine Achse anknacke oder sogar ein Rad verliere, dann werden die nächsten Minuten verdammt
04:47schwierig.
04:48Klar, ich könnte auch vorsichtig fahren, aber wenn 24 Autos gleichzeitig über eine Strecke
04:53jagen, kann ich selbst kleine Unfälle kaum vermeiden.
04:56Auch weil auf den Strecken deutlich mehr Objekte an der Seite herumstehen, komme ich auch
04:59ein Stück vom Weg ab, dann entsteht direkt ein herrliches Chaos.
05:10Einziger kleiner Makel, aktuell geht mein Auto noch deutlich zu schnell kaputt.
05:13In den Rennen weiche ich deswegen lieber aus und ramme andere Fahrer im Zweifelsfall eher
05:18nicht.
05:19Das sollte Backbier noch dringend anpassen.
05:20Ich meine Wreckfest ohne Rammen, wo kommen wir denn da hin?
05:22Was hingegen schon jetzt ziemlich viel Spaß macht, ist das Fahren an sich.
05:26Wreckfest 2 schafft eine sehr angenehme Geradwanderung zwischen arcadigem und realistischem Fahrgefühl.
05:32Unterschiedliche Bodenbeläge beeinflussen mein Auto spürbar.
05:35Auf Schotter rutsche ich etwa auch ohne Bremsung leicht in die Kurve, auf Asphalt habe mein
05:38fahrbarer Untersatz deutlich besseren Halt und Grip und wenn ich zu schnell in eine Kurve
05:42reingehe, bricht das Heck aus.
05:44Wie in einem guten Arcade-Racer lohnen sich aber auch nach wie vor waghalsige Drift und teils
05:48auch Rammanöver.
05:52Wirklich nötig ist das allerdings eher selten.
05:59Mit KI-Gegnern knallt zu Beginn einer Partie zwar noch ordentlich Blech aufeinander, aber
06:03sobald sich das Feld etwas entzerrt, merkt man ganz klar, dass die KI die Ideallinie entlang
06:08fährt und Konfrontationen meidet.
06:10Wenn nicht gerade das Strecken-Layout-Crash durch kreuzende Wege explizit fördert.
06:15Doof, selbst in Derbys ist die KI viel zu zahm.
06:23Wie es sich für ein Spiel mit so einer Physik-Engine gehört, kann ich in diesem Modus drei Minuten
06:27lang andere Autos kaputt rammen.
06:29Aber die computergesteuerten Gegner fahren alle viel zu brav und ich gewinne jedes Match
06:33im Schlaf.
06:34Für die neue Optik und das wohl bislang beste Schadensmodell, das ich je in nem Rennspiel
06:48gesehen habe, lohnt sich Breakfast 2 schon jetzt.
06:50Bei Matchmaking und KI wartet aber noch ordentlich Arbeit auf Backbier – und nicht nur da.
07:08Denn auch für ne Early-Access-Fassung stecken in dem Spiel aktuell noch verdammt wenig Inhalte.
07:13Selbst nach zwei Content-Updates kann ich nur mit acht nicht-lizenzierten Autos überlediglich
07:18sieben Strecken fahren – und das auch nur komplett ohne Musik.
07:22Immerhin bietet jede dieser Strecken mindestens zwei Kurse und hin und wieder auch ne Derby-Option,
07:26trotzdem hab ich bereits in wenigen Minuten alles einmal gesehen.
07:29Da hilft es kaum, dass Breakfast 2 genau wie sein Vorgänger wenig optische Vielfalt bietet.
07:34Wie bereits angesprochen, setzt der Racer auf eher realistisch gehaltene Offroad-Strecken.
07:38Die machen dank der verbesserten Grafik und den vielen interaktiven Objekten auch optisch
07:42ne Menge her.
07:43Gerade im Vergleich mit dem ersten Breakfast sieht man den Sprung sehr deutlich.
07:46Aber genau wie 2018 setzt das Rennspiel auf ne sehr, sehr eintönige Farbpalette.
07:52Eine Art Braungrau mit Grün.
07:55Ein, ein Braungrüngrau.
07:58Dass Breakfast 2 noch in der Early-Access-Phase ist, spürt man an allen Ecken und Enden.
08:05Backbär muss noch die KI überarbeiten, Crashs attraktiver machen, etwa durch leichte Anpassung
08:09des Schadensmodells, das Matchmaking verbessern und und und und.
08:12Durch all diese kleinen und größeren Baustellen fühlt sich das Spiel aktuell auch eher wie
08:17ein Teil 1.5 an.
08:18Wenn so beeindruckend die neue Physik-Engine auch ist, richtige Neuerungen bietet die Early-Access-Fassung
08:23im Vergleich zum ersten Teil noch nicht.
08:25Einen verbesserten Karrieremodus, überarbeitetes Matchmaking, Modding, Tuning, das alles erscheint
08:30erst mit Version 1.0.
08:31Ich hatte verdammt viel Spaß mit dieser frühen Version von Breakfast 2, aber ihr solltet
08:36das Spiel zum jetzigen Zeitpunkt wirklich nur kaufen, wenn ihr Backbär bei der Entwicklung
08:40unterstützen und ihnen direktes Feedback geben wollt.
08:43Denn Stand jetzt ist das eher ne sehr schöne Technik-Demo.
08:46Fehlt zum Schluss eigentlich nur noch eine Sache.
08:49Nämlich ein selbstverständlich…
08:50Ne.
08:51Ne.
08:52Das ist immer noch Chefsache.
08:53Nämlich ein selbstverständlich geplanter Crash.

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