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Mit Dying Light: The Beast will Techland beweisen, dass ihnen das Feedback der Community wichtig ist und die besten Elemente der beiden Vorgänger der Reihe kombinieren. Aber ist Dying Light: The Beast damit endlich die Fortsetzung, die Fans des Originals sich immer gewünscht haben? Jules konnte bei Techland in Warschau vier Stunden spielen, um es herauszufinden!
Transkript
00:00Dying Light The Beast könnte für mich eins der Highlights des Jahres werden. Und das,
00:07obwohl ich das Spiel bisher gar nicht so sehr auf dem Schirm hatte. Der Grund, Dying Light 2 konnte
00:13mich nicht so richtig fesseln, obwohl ich den ersten Teil geliebt habe. Und auf den ersten Blick
00:18könnte The Beast auch gut als großes Add-on für Dying Light 2 durchgehen. Denn technisch baut
00:24Techland hier eindeutig auf dem Grundgerüst des Vorgängers von 2022 auf. Davon abgesehen ist
00:30Dying Light The Beast aber ein eigenständiges Spiel, kann separat gekauft werden und entfernt
00:35sich spielerisch deutlich weiter von Teil 2, als ein Add-on es tun würde. Nicht ohne Grund wurde ja
00:41auch die 2 aus dem Spieletitel gestrichen. Und genau dahinter verbirgt sich auch schon
00:45die wichtigste Message. Die Entwickler haben verstanden, dass nicht alle Neuerungen von
00:50Dying Light 2 bei den Fans auf Gegenliebe gestoßen sind, dass viele Spieler immer noch den ersten
00:55Teil bevorzugen und bestimmten Elementen daraus nachtrauern, das zeigt sich ja sogar in den
01:00Spielerzahlen auf Steam. Einige dieser Elemente, wie etwa Schusswaffen und die dunklen,
01:05furchteinflößenden Nächte, hatte man sogar schon in der sogenannten Reloaded-Version von Dying Light 2
01:10Anfang 2024 wieder zurückgebracht. Und ich muss auch sagen, Dying Light 2 fühlte sich dadurch
01:16schon deutlich runder an, aber in gewisser Hinsicht war das nur ein Pflaster für die
01:21tiefer gehenden Kritikpunkte. Ein Beispiel, wir konnten in Dying Light 2 zwar mit dem Update
01:26Schusswaffen benutzen, es gab aber immer noch keine Feinde, die das konnten, was irgendwie
01:31ein seltsamer Bruch war. Und genau da setzt nun Dying Light The Beast an. Es soll die besten Elemente aus
01:37beiden Teilen der Dying Light-Reihe vereinen und so die Fortsetzung werden, die sich Fans des Originals
01:42eigentlich die ganze Zeit gewünscht haben. Die ganze Feature-Liste fühlt sich jedenfalls
01:47nach einem großen Zugeständnis an die Fanbase an. Aber was heißt das denn jetzt überhaupt konkret?
01:53Wie wird sich The Beast von Dying Light 2 Reloaded unterscheiden und kommt da wirklich wieder
01:58richtiger Dying Light-Flair auf? Ich konnte The Beast beim Entwicklerstudio Techland in Warschau
02:03rund vier Stunden anspielen, habe die ersten Story-Quests und ein paar Nebenaufgaben erfüllt
02:08und mir schon ein ausführliches Bild von der neuen Spielwelt machen können. Tja, und
02:13jetzt erzähle ich euch davon.
02:15The Beast ist auch in dem Sinne die richtige Fortsetzung, dass Protagonist Kyle Crane aus
02:20Teil 1 zurückkehrt. In Dying Light 2 waren wir ja als Aiden Caldwell unterwegs und haben
02:26eine neue Geschichte erlebt. The Beast setzt nun Kyle Cranes Geschichte fort und startet
02:31nach den Ereignissen des Story-Addons The Following. Crane wurde vom Antagonisten, dem sogenannten
02:37Hohn, gefangengenommen, gefoltert und mit einem Serum injiziert, das ihm übermenschliche
02:43Fähigkeiten verleiht. Am Anfang des Spiels entkommen wir der Gefangenschaft, das kann
02:47ich euch jetzt aber nicht zeigen, da meine spielbare Demo aus Spoilergründen erst nach
02:51dem Ausbruch eingesetzt hat. Zu Beginn bahnen wir uns einen Weg durch den zombieverseuchten
02:56Nationalpark und suchen Unterschlupf in einem Kloster. Wer Dying Light 2 gespielt hat, sollte
03:02sich mit der Steuerung direkt wieder zurechtfinden. Das Grundprinzip ist gleich geblieben. Eine
03:08erste kleine Änderung in Richtung Atmosphäre fällt aber direkt auf. Die Gesundheitsbalken
03:13der Infizierten sind standardmäßig deaktiviert. Stattdessen achten wir auf visuelle Hinweise,
03:18wann es unser Gegenüber wohl bald umhaut. Auch wenn ein halb aus dem Schädel quellendes
03:23Gehirn in der Welt von Dying Light immer noch kein todsicherer Indikator ist. Deutlich verbessert
03:28wurden auch die Ragdoll-Effekte. Wenn wir mit einer schweren Waffe zuschlagen, katapultiert
03:33es die Infizierten genau an der anvisierten Stelle nach hinten. Bei einem Schlag auf die
03:38Beine landen die Untoten auf dem Boden, wo sie dann leichte Beute sind.
03:42Das Impact-Gefühl leichterer Waffen fühlte sich im Vergleich dazu allerdings in meiner Demo
03:47noch ein wenig zu lasch an. Klar haut eine Machete weniger rein als so eine Schaufel, aber hier
03:52hatte ich oft das Gefühl, dass ich die Zombies gar nicht so richtig gestaggert bekomme. Mal sehen,
03:57ob das bis zum Release im August noch angepasst wird. Auf dem Turm des Klosters treffen wir
04:02unsere Begleiterin Olivia. Die beiden scheinen sich noch nicht lange zu kennen, aber Olivia hilft
04:07uns zu verstehen, mit was wir da eigentlich injiziert wurden. Um zu überleben, brauchen
04:11wir einen Bio-Katalyst, den wir sogenannten Chimären entnehmen müssen. Das sind Boss-Gegner,
04:17die wir im Laufe der Geschichte jagen, um irgendwann stark genug zu sein, es mit dem Baron aufzunehmen.
04:23Jede weitere Injektion sorgt nämlich auch dafür, dass wir Skill-Punkte für den neuen
04:28Bestien-Skill-Tree bekommen. Wann immer unsere Bestien-Modus-Leiste voll ist, dreht Crane nämlich
04:33durch und schlägt wie ein Berserker um sich. Interessant daran ist, dass wir den Bestien-Modus
04:38im Vergleich zu anderen Ultimates anfangs nicht gezielt einsetzen können. Wir rasten aus, wann
04:44immer wir unsere Wut maximiert haben, was ja ziemlich gut zu der ganzen Bestien-Premisse passt
04:49und für interessante Spielsituationen sorgt. Gerade wenn ihr sonst jemand wie ich seid und
04:54euch solche Ultimates normal immer für Notfälle aufspart und dadurch im Endeffekt fast gar nicht
04:58nutzt. Haben wir einige Chimären gejagt und Bestien-Punkte gesammelt, können wir später
05:03per Skill freischalten, den Modus gezielt zu triggern. Cranes Berserker-Angriffe sind auch
05:08wirklich stark und haben mir schon aus der ein oder anderen brenzligen Situation geholfen.
05:13Die anderen drei Skill-Trees, in denen sich neue Parkour- und Kampf-Moves verbergen, sind
05:18im Vergleich zu Dying Light 2 deutlich entschlackt worden. Auch andere Rollenspielelemente, wie
05:23etwa das Equipment-System, wurden reduziert. Wo wir in Dying Light 2 in alter Rollenspiel-Manier
05:28alle paar Meter mit neuen Items in verschiedenen Farben zugeballert wurden, gab es in unserer
05:33Play-Session nur vereinzelt mal neue Kleidung, die dann auch eine wirkliche Verbesserung darstellte.
05:38Auch beim Design der Spielwelt wurde im positiven Sinne entschlackt. Es gibt zwar immer noch
05:43Nebenaktivitäten wie das Turmklettern und Freischalten von Safe Zones, aber die Map ist
05:48nicht mehr bis zum Erbrechen damit vollgeklatscht. Viel mehr stoßen wir einfach beim Erkunden
05:53darauf und können dann überlegen, ob wir einen Abstecher machen wollen oder nicht.
05:57Die Spielwelt von The Beast bietet viel mehr Abwechslung und neben den Stadtarealen gibt's
06:02auch jede Menge umliegende Natur. Wie etwa dieses Sumpfgebiet, an dessen Ende eine Insel mit einer
06:08Hirrenanstalt liegt. In die habe ich mich nicht reingetraut, einmal weil ich wirklich
06:13Angst hatte, ich weiß nicht, ob ich mich in Dying Light 2 jemals gegruselt habe, also
06:18ein gutes Zeichen, und weil ich vom Level her noch deutlich zu low für die Gegner dort
06:22war, ein bisschen Rollenspiel ist also nach wie vor vorhanden.
06:26Um die Distanzen in der etwas ländlicheren Spielwelt zu überbrücken, können wir wie im
06:31The Following DLC nun wieder Auto fahren. Solche Trucks spawnen mit begrenzten Benzinreserven
06:36auf der Karte und wir können einfach einsteigen und losfahren. Das macht vor allem dann Spaß,
06:41wenn eine Horde Zombies uns den Weg versperrt. Die mähen wir nämlich einfach auf sehr befriedigende
06:46Art und Weise nieder. Hier wurde angenehmerweise auf realistischen Impact verzichtet, denn sonst
06:52wär's das vermutlich nach dem vierten oder fünften Zombie gewesen mit unserer Weiterfahrt.
06:56Erweitert wurde auch das Parcours-System. Hier war Dying Light ja schon immer einzigartig
07:01mit seinem First-Person-Klettern. Während der Quests in der Anspiel-Session gab es gleich
07:05mehrere richtige Kletter-Passagen, wie wir sie sonst fast nur aus Uncharted, Assassin's
07:11Creed oder Tomb Raider kennen. Die Steuerung war für meinen Geschmack aber noch etwas zu
07:15unpräzise. Ein bisschen zu oft wollte ich etwas ganz anderes machen als die Animation,
07:20die letztendlich dabei rauskam. Wenn hier nicht noch bis zum Release nachjustiert wird,
07:25könnte das schnell frustig werden, dann würden die Kletter-Passagen auf jeden Fall nicht zu
07:29meinem Lieblingsteil des Spiels werden, auch wenn ich den einzigartigen First-Person-Parcours
07:34wirklich schätze. Ebenfalls ikonisch für Dying Light war, wie der Name ja im Grunde schon
07:39sagt, der Tag-Nacht-Wechsel, der die Spielmechaniken auf den Kopf stellt. Denn mit Untergang der Sonne
07:45werden wir vom Jäger zum Gejagten, wenn die sogenannten Schattenjäger durch die Straßen ziehen.
07:50In diesen Momenten fühlte sich Dying Light immer wirklich gruselig an, wie richtiger Survival-Horror.
07:56In Dying Light 2 wurde dieser Horror durch XP-Multiplikatoren viel zu sehr gamifiziert. Ich hab mich über den
08:03Einbruch der Nacht gefreut, anstatt sie zu fürchten, weil ich ja Punkte fürs Überleben bekam und richtig
08:08dunkel waren die Nächte vor dem Reloaded Edition-Upgrade ohnehin nicht. Auch hier geht The Beast wieder
08:13zurück zu den Wurzeln. Dunkle Nächte, fiese Schattenjäger, Angst statt Punktejagt. Sobald die Sonne untergeht,
08:20sollten wir versuchen, möglichst schnell ein Safehouse zu erreichen, um bis zum nächsten Morgen zu
08:25schlafen. Werden wir auf den Weg dahin von einem Schattenjäger entdeckt, müssen wir die Beine in
08:30die Hand nehmen und laufen. Auf der Jagd wird es dann erst richtig entscheidend, wirklich alle
08:35erlernten Parcours-Tricks einzusetzen, um in bester Itzio-Manier über die Häuserdächer zu gleiten.
08:41Nach vier Stunden Spielen kann ich natürlich noch kein abschließendes Urteil darüber bilden,
08:46ob Dying Light The Beast die perfekte Symbiose aus Teil 1 und 2 gelingt oder nicht. Aber ich bin guter
08:52Dinge, dass das Spiel wirklich genau das sein könnte, was sich Fans des ersten Teils gewünscht
08:57haben, die sich von Teil 2 eher weniger abgeholt gefühlt haben. Es könnte sich auf jeden Fall
09:02lohnen, dem Spiel eine Chance zu geben, wenn ihr zu dieser Gruppe gehört. Und auch wenn ihr Fans von
09:07Dying Light 2 wart, bekommt ihr hier eine neue Geschichte, ein neues Gebiet und neue Inhalte
09:12im euch bekannten, etwas entschlackten Korsett. Und auch Neueinsteiger müssen nicht abgeschreckt
09:18sein, der Einstieg in The Beast soll laut Entwickler auch gut möglich sein, wenn ihr bisher noch keinen
09:23Teil der Reihe gespielt habt. Schließlich ist es ja kein Add-on mehr, sondern ein eigenständiges Spiel,
09:28ihr müsst also keinen hochgelevelten Charakter aus dem Hauptspiel mitbringen. Dying Light The Beast
09:33erscheint am 21. August für PC, PS5 und Xbox Series, die Version für PS4 und Xbox One soll
09:40erst später folgen. Besitzer der Dying Light 2 Ultimate Edition bekommen The Beast übrigens
09:45kostenlos, schließlich hatte man euch ja zwei DLCs versprochen. Wie alle anderen Teile
09:51der Reihe auch, lässt sich The Beast auch im Vierspieler-Koop erleben, Crossplay zwischen
09:56den einzelnen Plattformen ist jedoch nicht geplant. Wie gefällt euch, was ihr bisher von Dying Light The Beast
10:01gesehen habt? Könnt ihr euch nochmal für eine Rückkehr in die Zombie-Apokalypse begeistern?
10:05Schreibt es uns gerne in die Kommentare. Danke fürs Zuschauen, euer Jules.

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