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KurzfilmeTranskript
00:00:00Die Sendung wurde vom NDR live untertitelt
00:00:30Und zuzutrauen ist ihnen das schon
00:00:31Ihr aber kommt mal zurück auf die Erde
00:00:33Christian, was hast du das bloß gelernt?
00:00:37Auf der Wiese vor dem Dorf zu sein
00:00:39War das Schönste für die Kumroer Jungen
00:00:41Das Allerschönste aber war der alte Kuhhirte selber
00:00:4524 Jahre war Christian Klammbüdel, wie man ihn nannte, nach Kumro gekommen
00:00:50Hatte ohne Lohn nur für das Essen und für ein Nachtlager auf einem Heuboden die Kühe kuriert
00:00:55Und mit den Kindern Freundschaft gehalten
00:00:57Wie alt er wirklich war und wie er wirklich hieß
00:01:01Tja, dies wusste keiner
00:01:04Es interessierte die Kumroer Bauern auch nicht, dass er keine Papiere hatte
00:01:08Er war eben der billigste Hirte und der zuverlässigste auch
00:01:1224 Jahre lang
00:01:14Sag doch mal Christian, von wem hast du die verkehrte Welt?
00:01:22Das habe ich in Afrika gelernt
00:01:25Als ich König war
00:01:27Nun lügst du aber, nun glaube ich dir gar nichts mehr
00:01:30Sag doch gleich, dass du Kaiser von Afrika gewesen bist
00:01:33Du warst ja gar nicht in Afrika
00:01:34Das ist doch viel zu weit
00:01:36Lügen, König, Lügen, Kaiser, das kann sein
00:01:39Weil ich nicht darüber sprechen tue
00:01:41Das ist doch schon viele Jahre
00:01:47Jahre, da ist das her
00:01:49Da fuhr ich als Matrose
00:01:52Da kam ich nach Afrika
00:01:55Aber ihr dürft nichts sagen
00:01:58Ehrenwort
00:01:59Ehrenwort
00:02:00Wenn es aber Lügen sind, gilt das Ehrenwort nicht
00:02:03Dann geh weg
00:02:04Ehrenwort gilt immer, auch bei Lügen
00:02:08Dafür bin ich König gewesen, in Afrika
00:02:11Das weiß ich
00:02:13Erzähl mal ruhig, wir kriegen dich schon
00:02:17Also, da kam unser Schiff nach Afrika
00:02:23Da sind lauter Schwarze
00:02:26Aber das ist ja mal bloß äußerlich
00:02:30Inwendig sind die Menschen alle wie wir
00:02:34Vielleicht sogar besser
00:02:35Da, weil es bei uns oft umgekehrt ist
00:02:38Ich meine, da sind die Menschen äußerlich alle ganz weiß
00:02:42Und inwendig oft viel schwärzer als
00:02:45Ach
00:02:46Sie kamen auf unser Schiff
00:02:48Und unser Kapitän, der hatte bald heraus
00:02:51Dass ihnen der König gestorben war
00:02:53Er sagte, das tut mir leid
00:02:54Aber dann ist das jetzt eben
00:02:56Euer König
00:02:58Und er zeigt auf mich
00:03:00Er muss eine Reise bei euch bleiben
00:03:03Dann hole ich ihn wieder ab
00:03:04Inzwischen könnt ihr euch in Ruhe einen neuen König suchen
00:03:08Meine Untertanen Jubigen
00:03:11Und mein Schiff schipperte schnell wieder ins See
00:03:13Ja, so war das
00:03:19Hast du auch ein Schloss gehabt?
00:03:20Warum bist du nicht geblieben?
00:03:22Weil ich doch eine Braut hatte zu Hause
00:03:23Die Krone und die Schätze und das viele Geld
00:03:26Hast du das alles versoffen?
00:03:28Ja, bloß mal erst viel später
00:03:30Ist alle Schwindel nicht?
00:03:31Ein vergifteter Speer
00:03:45Und so tief
00:03:47Ja, ich hab auch eine
00:03:49Nächste Maschine ist kein vergifteter Speer
00:03:53Zeig mal
00:03:54Da, die Palmen
00:03:57Ein Schiff
00:03:59War das deine Königin?
00:04:01Nein
00:04:01Die hat zweieinhalb Cent Gewicht
00:04:03In Afrika tragen sich die Frauensleut so
00:04:06Lauter Mädchen
00:04:07Da hast du noch eine
00:04:08Die, lass mal, Martin
00:04:10Die hat mir mein inwendiges aus der Brust gefressen
00:04:13Hast du geheiratet?
00:04:14Nun ist sie tot
00:04:15Als ich dann wiederkam aus Afrika
00:04:18Da hat sie ein anderer Verjuchhai biedelt
00:04:20Und das Gehör war nicht meins
00:04:22Warum wüscht ihr denn das Bild nicht aus?
00:04:25Das kriegst du nie mehr weg
00:04:26Das trägst du ein Leben lang mit dir herum
00:04:28Das nimmst du mit in dein Grab
00:04:31Alle Kinder liebten Christian Klammbüdel
00:04:36Und er liebte alle Kinder
00:04:38Und alles Vieh
00:04:39Und er liebten sie auch
00:04:48Und er liebten sie auch
00:04:49Die sind nicht nur mit dem
00:04:50Die sind nicht nur mit dem
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00:07:32Ja, ich muss ihm was von Pferden verstehen.
00:07:35Na ja, euch kann man ja ein Ochsen für ein Pferd antreten.
00:07:38Wenn der keine Hörner hat, dann merkt ihr nichts.
00:07:40Hey, Dicker! Guck mal, was er jetzt macht.
00:07:43Wackelt mit dem Kopf wie die Kuh mit dem Schmanz.
00:07:47Das ist wirklich ein Wundertier, Dicker.
00:07:50Das dumme Tier wundert sich über so viele Ochsen.
00:07:52Wollt sich an Sie, wundet es sich erst recht.
00:07:55Guckt bloß, wie der da steht.
00:07:58Ich werde es euch zeigen.
00:07:59Das schaffst du nicht.
00:08:05Vielleicht kommt er gerade aus dem Pferd.
00:08:0720 Mark halten wir dagegen, du schaffst es nicht.
00:08:09Vielleicht pariert er besser, wenn du dich als Muscheklon verkleidest.
00:08:13Oh, in sichtlichen Augen.
00:08:14Ich werde es euch beweisen.
00:08:18Lass doch was sein.
00:08:19Weg da, weg.
00:08:22Hängst schon da.
00:08:23Lass.
00:08:26Lass.
00:08:26Lass.
00:08:27Hau an, dann.
00:08:28Hau an.
00:08:29Hier.
00:08:30Hier.
00:08:31Hier.
00:08:32Hier.
00:08:34Lass.
00:08:36Lass.
00:08:36Lass, du.
00:08:37Aarst, du.
00:08:38Lass.
00:08:38Hier.
00:08:40Hier.
00:08:42Hier.
00:08:42Hier.
00:08:44Hier.
00:08:45Hier.
00:08:48Hier.
00:08:48Hier werden wir zeigen.
00:08:50Hier werden wir zeigen.
00:08:52Na warte, du aarst du.
00:08:53Gäste zündet ihr sogar!
00:08:57Auf, Brüller!
00:08:59Dicker!
00:09:00Ass!
00:09:01Auf! Verdammt!
00:09:04Wenn du ihn noch mal gegen die Schnauzhaus bekommst du selber einen drauf!
00:09:07Ja, damit du deine 20 Mark kriegst!
00:09:09Wir schieben auf deine 20 Mark!
00:09:11Das könntet ihr so passen!
00:09:13Ich hab gewettet, dass das Vieh kein Theater mehr macht!
00:09:15Und ich sage dir, es wird keins mehr machen!
00:09:17Der Rechte erbarme sich seines Viehes!
00:09:19Ja, viel zum Teufel!
00:09:21...
00:09:32Der Schwein hat nicht mehr anschnittliche Papiere!
00:09:34Rufa!
00:09:35Rufa!
00:09:36Rufa!
00:09:37Rufa!
00:09:38Rufa!
00:09:39Rufa!
00:09:40Rufa!
00:09:41Rufa!
00:09:42Rufa!
00:09:43Rufa!
00:09:44Rufa!
00:09:45Rufa!
00:09:46Rufa!
00:09:47Rufa!
00:09:48Erst Stunden danach war allen Gummerohren das Geschehen klar.
00:09:50Sie schlugen im Dorfkrug mit den Fäusten auf den Tisch und warfen sich gegenseitig vor,
00:09:55mitschuldig zu sein.
00:09:57Einig waren sie sich nur darin, dass es eine Schande geben werde.
00:10:01Das wollten Bauern sein, die Komoroer, die schlagen ihre Pferde tot.
00:10:08Bereits am Abend dieses schrecklichen Sonntags lagen fünf Strafanzeigen vor.
00:10:12Vom Gemeindevorsteher Christian Wendland gegen den Müller-Dücker wegen Tierquälerei mit tödlichem Ausgang.
00:10:19Von Pasta Breithaupt gegen den Müller-Dücker wegen Erregen öffentlichen Ärgernisses durch Umherjagen auf dem Dorfplatz und Schreien und Krakehlen am Sonntag.
00:10:29Von Gottlieb Krammbauer gegen den Müller-Dücker wegen Misshandlung von fremder Leute Kinder.
00:10:35Von Müller-Dücker gegen den Bauern Wilhelm Trebin wegen Körperverletzung.
00:10:41Von Müller-Dücker gegen die Gemeinde Kummeroth zu Händen des Vorstehers Wendland
00:10:46wegen Amtsverletzung durch Beschäftigung eines Gemeindehirten ohne ordentliche Papiere und möglicher Begünstigung eines Verbrechers.
00:10:54Dennoch war Gemeindevorsteher Wendland, freilich nachdem er einige nicht so kleine Richtenberger gekippt hatte, guten Mutes.
00:11:00Alles stünde bestens, weil es für den Müller schlecht aussehe.
00:11:04Bloß die Sache mit Christian sei mulmig, sehr mulmig sogar.
00:11:10Hat er denn nie Papiere gehabt?
00:11:14Um die Gerechtigkeit zu vollziehen, braucht man ein gütiges Herz und etwas Liebe und keine Papiere.
00:11:21Gerechtigkeit! Das ist gut, Herr Lehrer! Das ist gut, Herr Kannegieser! Gerechtigkeit!
00:11:27Und deshalb wird doch der Christian nicht wollen, dass wir Unannehmlichkeiten kriegen, seinetwegen.
00:11:34Meldet im Gemeinderat! Hier ist der Gemeindehirt Klammbüdel!
00:11:37Lass den Richtenberger auf meine Rechnung geben, Andreas!
00:11:44Setz dich hierher, Christian!
00:11:51Ring! Ist mein, wo ist mein Glas?
00:11:53Na, auf einen Richtenberger soll's mir nicht ankommen, Christian!
00:11:57Wir wollen, dass du Anzeige erstattest gegen den Müller, wegen Körpervernetzung!
00:12:02Da kannst du dem Dücker so richtig eins auswischen!
00:12:05Jedermann hat das Verbrechen gesehen.
00:12:08Da braucht sich kein Gericht drum zu kümmern.
00:12:11Es geht um die Gerechtigkeit!
00:12:1324 Jahre, da bin ich hier!
00:12:16Gegen den Müller kommst du nicht anders an!
00:12:1924 Jahre, da!
00:12:21Du kannst doch nicht wollen, dass wir deinetwegen Unannehmlichkeiten kriegen!
00:12:2524 Jahre, da!
00:12:27Man wird sie verhaften!
00:12:29Vielleicht!
00:12:3024 Jahre, da!
00:12:32Lass man, Christian!
00:12:34Vielleicht gibt es sie doch die irdische Gerechtigkeit!
00:12:37Vielleicht!
00:12:38Kann ich jetzt gehen!
00:12:40Wiedersehen, Christian!
00:12:42Wiedersehen!
00:12:43Trink noch einen auf meine Rechnung!
00:12:45Danke!
00:12:50Über 20 Jahre Hirte in Kummerow!
00:12:53Schon alle Jungbauern sind bei ihm auf der Weide gewesen!
00:12:56Und keiner hat Schaden Leibes oder der Seele genommen!
00:12:59Der ist in seinem Gemüt reiner und in seiner Seele gerechter
00:13:03als die meisten hier im Dorf!
00:13:06Wenn er und wir nun aber keine Papiere haben!
00:13:10Und deshalb stelle ich den Antrag!
00:13:12Christian wird morgen abgeschoben!
00:13:14Nee, das tue ich nicht!
00:13:15Das macht dich nicht mit!
00:13:16Ja, dann kann uns keiner was von wegen Beschriftigung ohne Papiere!
00:13:20Wenn die Obrigkeit ihn haben will, dann soll sie ihn suchen!
00:13:23Und er darf auch nie mehr nach Kummerow kommen!
00:13:26Wir kennen keinen Christian mehr!
00:13:32Du sollst nicht weggehen, Christian!
00:13:34Ich verstecke dich auf unseren Heuboden!
00:13:36Sofort, dann bringe ich dir auch was!
00:13:38Richtige Taum, Ehrenwort!
00:13:40Da kannst du das ganze Jahr bei uns bleiben!
00:13:42Na, lass mal!
00:13:44Dem Müller hauen wir das Haus zusammen!
00:13:46Wir werfen dem Ars alle Scheiben ein!
00:13:48Jeden Tag und jede Nacht kriegt er von uns einen vor seinen Tät's geballert!
00:13:52Und er ist alleine aus Kummerow verschwindet!
00:13:56Das hat alles seine...
00:14:00Nimm!
00:14:02Und spiel schön drauf!
00:14:04Du musst wiederkommen, Christian!
00:14:06Du musst es mir versprechen!
00:14:08Vielleicht, mein Junge!
00:14:10Vielleicht!
00:14:12Es hat alles seine Ordnung!
00:14:14Oh Gott, nun!
00:14:30Wenn einer nicht wüsste, dass es Nebel ist, könnte wirklich einer glauben, das sind Geiste!
00:14:34Das sind doch welche!
00:14:36Böse Geiste sind das!
00:14:37Pass auf!
00:14:38Wenn Christian ran ist, da parken sie zu!
00:14:44Herr Pastor!
00:14:45Herr Pastor!
00:14:46Der Superintend ist da!
00:14:51Hermann, du kommst mit!
00:14:53Gott zum Großen!
00:14:56Herr Superintendent!
00:14:59Ah!
00:15:00Herzlich willkommen!
00:15:01Puh!
00:15:02Mein lieber Amtskunde!
00:15:05Guten Tag, Herr Superintendent!
00:15:06Hermann, kümmere dich um das Pferd!
00:15:08Herr Kargissen!
00:15:11Nun, dann wollen wir mal wieder das Vertrauen der jungen Seelen zur Autorität auf menschliche Weise festigen!
00:15:18Bitte!
00:15:23Herr Superintendent!
00:15:35Guten Tag, liebe Kinder!
00:15:36Guten Tag, Herr Superintendent!
00:15:38Guten Tag, Herr Superintendent!
00:15:39Setzen!
00:15:47Nun, meine lieben Kinder!
00:15:50Welches ist mir der schönste Monat des Jahres?
00:15:51Der September!
00:15:53Sag du es, mein Sohn!
00:15:54Traugott hat es doch schon gesagt!
00:15:56Das verstehe ich nicht!
00:15:58Alles ist in Kummerow anders!
00:15:59Alles?
00:16:00Warum nicht auch der schönste Monat?
00:16:01Ich kann es mir schon!
00:16:02Der September!
00:16:03Meine lieben Kinder!
00:16:04Ich könnte mir denken, dass ihr den Juli schön findet!
00:16:05Dann scheint die liebe Sonne schön warm!
00:16:06Dann sind Ferien!
00:16:07Ihr könnt verreisen!
00:16:08Aber der September!
00:16:09Ist ein Monat, der schon den verfeinigt!
00:16:10Das verstehe ich nicht!
00:16:11Alles ist in Kummerow anders!
00:16:12Alles?
00:16:13Warum nicht auch der schönste Monat?
00:16:14Ich kann es mir schon!
00:16:15Der September!
00:16:16Meine lieben Kinder!
00:16:17Ich könnte mir denken, dass ihr den Juli schön findet!
00:16:23Dann scheint die liebe Sonne schön warm!
00:16:25Dann sind Ferien!
00:16:26Ihr könnt verreisen!
00:16:27Aber der September!
00:16:28Ist ein Monat, der schon den Verfall in sich trägt!
00:16:31Das Vergehen!
00:16:32Schön ist nur das Werden!
00:16:34Dieses nennt man in der Natur!
00:16:49Nun, mein lieber Sohn!
00:16:52Mein lieber Sohn!
00:16:53Jetzt fängt er schon wieder damit an!
00:16:55Wie nennt man die Kindheit der Natur?
00:17:00Ach, das ist verschieden!
00:17:02Wir freuen uns, dass ihr die beiden Bezeichnungen kämt!
00:17:06Da gibt es aber mehr als zwei Namen!
00:17:08Wenn's ne Kuh ist, dann ist es ein Kalb!
00:17:10Wenn's ein Pferd ist, dann ist es ein Fohl!
00:17:12Wenn's ne Gans ist, dann ist es ein Güssel!
00:17:14Genug!
00:17:15Lassen Sie nur, Herr Pastor!
00:17:16Hermann Wendland!
00:17:18Wenn du mit deinen Pfoten noch so rasch herumleierst,
00:17:20ich sehe doch, dass du den Dreck von acht Tagen unter den Nägeln hast!
00:17:26Die Kindheit der Natur, das Werden, nennt man Fröhling!
00:17:30Wenn du Antworten gefälligst!
00:17:32Was ist der Frühling?
00:17:33Oh, der ist doch verschieden, Herr Pastor!
00:17:36Pass Sie mal an!
00:17:38Und warum ist er verschieden?
00:17:40Und wie ist er verschieden?
00:17:42Aber Herr Pastor, Sie sehen und flügen doch selbst auf Ihrem Acker!
00:17:45Mal ist der Frühling nass und mal ist er trocken!
00:17:47Und wenn er trocken ist, dann taugt er nix!
00:17:50Wenn Herr Superintendent den mal fragen wollen!
00:17:52Martin Grambauer, sag du, was der Frühling ist!
00:17:55Eine Jahreszeit!
00:17:56Wir kennen vier Jahreszeiten!
00:17:57Den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter!
00:18:00Sehr richtig, mein Sohn!
00:18:02Nun gebt acht!
00:18:04Wer kann mir sagen, was der Lenz ist?
00:18:19Sag du, ist?
00:18:20Mein Vater!
00:18:23Sag, wo ist du?
00:18:24Da hinten!
00:18:25Da sind zwei in Kummerow, Herr Subedent!
00:18:27Einer ist Herrn Graf sein Schäfermeister und einer ist bei der Eisenbahn!
00:18:33Missverständnisse, meine Herren! Kindliche Missverständnisse!
00:18:35Ich werde schon herausfinden!
00:18:38Nun, meine lieben Kinder!
00:18:41Wann sieht die Erde am schönsten aus?
00:18:43Wenn wir sie verkehrt anschauen!
00:18:46Verkehrt?
00:18:48Wie denn?
00:18:49Na so, den Kopf ganz tief runter und dann durch die Beine gucken!
00:18:52So ist wirklich alles viel schöner und viel bunter auch!
00:18:55Doch, Herr Subedent, das machen Sie mal nachher!
00:18:58Wie kommen die Kinder zu solchem Unsinn?
00:19:00Das hat Ihnen Krischern gezeigt!
00:19:02Was habe ich Ihnen immer gesagt, Herr Superintendent?
00:19:05Ganz verkehrt sind sie!
00:19:07Die Kummerow, die Großen und die Kleinen!
00:19:10Aber das glaubt man mir ja nicht!
00:19:13Das ist hier alles sehr interessant!
00:19:17Aus pädagogischen Erwägungen müssen wir ja wohl noch mal auf dieses Thema zurückkommen!
00:19:22Nur so kann ich der Sache die nachteilige und nachhaltige Wirkung
00:19:27auf unschuldige Kindergemütter nehmen!
00:19:32Haben Sie das von dem Krischer etwa ausprobiert?
00:19:35Ein Lehrer sollte die Behauptung seiner Schüler nachprüfen!
00:19:38Und da haben Sie?
00:19:39Da habe ich!
00:19:41Und da ist wirklich etwas Wahres dran!
00:19:44Vielleicht sollte man die Welt öfter wirklich verksehen, damit sie es schönern!
00:19:47Vielleicht gar, damit sie dann erst richtig wird!
00:19:51Unsinn!
00:19:53Offenbarer Unsinn!
00:19:55Es ist aber so, Onkel Superintendent!
00:19:57Mein Papa, der weiß es auch!
00:19:59Stimmt, so ein Dreck!
00:20:01Es war beim Heun, Herr Kollege!
00:20:04Sie war mit, meine Ulrike!
00:20:06Da versetzte sie mir die Weisheit des alten Grischern!
00:20:08Und da haben auch Sie?
00:20:09Ja, da habe ich!
00:20:11Aber wir waren allein!
00:20:13Machen Sie es nachher draußen auch mal nicht zu bedennt!
00:20:16Ich muss mich bei jedem meiner Besuche immer mehr davon überzeugen,
00:20:22dass das Gerede über die Kummerower wohl doch nicht ganz zu Unrecht entstanden ist.
00:20:28Dieser, Ihr geschätzter Kollege von der Kuhweide,
00:20:33ist ein Landfriedensbrecher, ein Körperverletzer.
00:20:37Und dieser Landstreicher hat Ihnen seit Jahren bei der Erziehung der Kummerower Jugend erfolgreich geholfen?
00:20:42Vielleicht hat er Ihnen noch erklärt, warum die Menschen die Augen im Kopf haben und nicht in den Knie kehren.
00:20:50Er ist mit den Kindern immer ordentlich umgegangen.
00:20:53Er ist in dieser Sache der einzig Rechtschaffene, der wahre Gerechte.
00:20:59Wir wollen für diesmal Schluss machen, meine Herren.
00:21:02Raus jetzt!
00:21:04Es geschah dem sanft lebenden Herrn, dass die Kummerower Kinder ihn aus seinem pädagogischen Konzept gebracht hatten,
00:21:09mit ihrer verkehrten Weltanschauung und ihrer unerschütterlichen Liebe zu klischern.
00:21:14Nein, das konnte nicht gut gehen in Kummerower.
00:21:18Wir wollen nicht drum herum reden, meine Herren.
00:21:21Das Ergebnis der diesjährigen Kontrolle ist nicht befriedigend.
00:21:26Es wird immer unbefriedigend sein, solange die Schule es ist.
00:21:30Es sind Dorfkinder. Nur Dorfkinder.
00:21:35Sprösslinge aus Familien, in denen geistige Güter wohl meist als überflüssig angesehen werden.
00:21:41Es genügt. Wir erziehen sie zu anständigen, kaisertreuen Christenmenschen.
00:21:48Sie irren sich. Auf dem Lande leben nicht mehr Dummköpfe als in der Stadt.
00:21:55Es gibt hier nur mehr Eltern, die den Wert einer guten Schulbildung für die Zukunft ihrer Kinder nicht erkennen.
00:22:03Dann bringen sie doch den Eltern dieses Erkennen, wie sie sagen, bei.
00:22:08Na, dann müsste ich auch den Tagelöhnern und Kleinbauern die Mittel geben können,
00:22:12die es ihnen ermöglichen, auf ihre Kinder als Landarbeiter zu verzichten.
00:22:15So habe ich mir das gedacht. Genau so habe ich mir das gedacht.
00:22:21Ich danke Ihnen für die sehr aufschlussreichen Belehrungen.
00:22:27Was ist denn heute mit Ihnen los?
00:22:32Es bleibt nicht alles, wie es ist.
00:22:36Guck mal, alter Ritter. Mensch, Sonnenanzug und Sonnensäbel.
00:22:41Sonnensäbel. Und dann den Sanftleben immer auf dem Kopf.
00:22:49Frau Blasemann, nicht mal ein Esel allein. Nur Hunde.
00:22:52Jetzt geh in der Poste und so bitte ein Hühner fressen.
00:22:55Und dann hat jetzt nicht mal mehr trockenes Brot.
00:22:58Wer weiß denn das?
00:22:59Das weiß ich eben.
00:23:02Ein richtiger Gerechter hat niemals was richtiges zu fressen.
00:23:05In Kummeru nicht und nirgends auf der Welt.
00:23:10Der Subedent ist doch viel zu dämlich.
00:23:13Der geschätzte Kollege von der Kuhweide. Landfriedensbrecher, Landstreicher.
00:23:17Landfriedensverbrecher? Was ist denn das?
00:23:18Das sind die, die das mit dem Christian gemacht haben.
00:23:22Alle, die gegen ihn waren. Der Müller das aß. Der Pastor. Ach, der ganze Gemeinderat.
00:23:27Dein Vater auch.
00:23:28Na siehste.
00:23:31Der Müller muss weg.
00:23:33Lasst es euch schmecken.
00:23:35Tja, das ist eben so.
00:23:38Da freust du dich den ganzen Tag auf ein schönes Stück Wurst und siehe,
00:23:41was kommt abends auf den Tisch nirgends für die Mitglieder.
00:23:44Versündige dich nicht.
00:23:46Vater, hat der geschätzte Kollege von der Kuhweide sich versündigt?
00:23:50Geschätzter Kollege.
00:23:52Aber wo hast du denn diesen Unsinn her?
00:23:53Von Subedenten.
00:23:55Ist Christian gut?
00:23:57Wenn einer keine ordentlichen Papiere hat, muss man vorsichtig sein.
00:23:59Auch wenn er nichts ausgefressen hat.
00:24:01Er wollte doch nur nicht, dass der Müller das Pferd tot schlägt.
00:24:04Landfriedensbruch ähnliche Ausschreitungen.
00:24:06Sagt die Obrigkeit dann.
00:24:08Ja.
00:24:10Leute, wie kriegst du am Beischen alleweil die Hunde?
00:24:13Junge, das kann er nicht früh genug verstehen lernen.
00:24:17Solange die Menschen nicht wissen, sondern nur glauben sollen,
00:24:20dann muss der Storch die Kinder bringen.
00:24:22Mag es auch nicht schön aussehen, wenn er lebendige Frösche schluckt.
00:24:26Und der strenge Gendarm und der sanfte Pastor müssen auch sein.
00:24:31Und umhergehen wie ein Weihnachtsmann.
00:24:34Hinten im Sack die Regierung und den lieben Gott als Geschenk
00:24:36und vorn in der Tasche den Däubel als Rute.
00:24:40Und der schickt sie nicht daran zu denken, wie es aussieht,
00:24:44wenn beide im Hemden sind und nach dem Nachttopf lang.
00:24:47Jedenfalls nicht, solange die Menschen nicht wissen,
00:24:51sondern nur glauben sollen.
00:24:52Selig sind die Armen.
00:24:54Ach, Mütterchen.
00:24:56Durch Armut allein ist noch kein Mensch gut.
00:24:58Keiner ein Gerechter.
00:25:00Keiner selig geworden.
00:25:02Doch ein Armer, der ein bisschen schummelt im Leben,
00:25:05ist immer noch ein Gerechter, wenn ein Reicher, der schummelt,
00:25:07schon längst ein Gauner ist.
00:25:08Vater, bist du ein Gerechter?
00:25:14Ach, ich bemühe mich nur, möglichst gerecht zu sein.
00:25:18Aber das ist schon schwer.
00:25:20Vater, warst du gerecht, als du im Gemeinderat mit abgestimmt hast,
00:25:24dass Christian gehen muss?
00:25:26Na nun, iss mal.
00:25:28Ist der Pastor ein Gerechter?
00:25:30Weißt du was?
00:25:31Frage doch mal selbst danach.
00:25:33Aber ich rate dir, geh nicht so dicht dran dabei.
00:25:35Warum?
00:25:37Weil kein Mensch das von sich selbst sagen darf.
00:25:39Wer soll es dann aber von einem sagen?
00:25:41Das müssen immer die anderen Menschen tun.
00:25:44Kann ich sagen, dass Christian ein Gerechter ist?
00:25:47Das kannst du.
00:25:49Dann sag ich es.
00:25:51Weißt du, wie mir so ist, Mutter?
00:25:53Mir ist so, als ob unsere leibhaftigen Kinder
00:25:54uns immer so krölzweise aufs Maul hauen.
00:25:56Wenn diese Jungen so weitermachen,
00:25:58dann dank Gnade Gott uns Pharisäern.
00:26:02Ich muss ja aufs Kühe.
00:26:07Aber nicht länger als eine Stunde, du.
00:26:17Hast du keine Schiss, wenn du klaust?
00:26:19Du bist arm und ich klau für dich.
00:26:21Also, bin ich ein Gerechter?
00:26:23Ich bin auch ein Gerechter, wenn ich was zu vordern habe.
00:26:25Mein Muß!
00:26:27Floki!
00:26:31Anna kommt auch noch.
00:26:32So, nun wollen wir mal anfangen üben.
00:26:35Ich weiß nicht.
00:26:36Zum Erntefest ist Kinderball.
00:26:37Und da willst du mit Ulrike Breitop tanzen.
00:26:39Also musst du's lernen.
00:26:40Na los!
00:26:41Mensch!
00:26:42Du kannst doch nicht einfach dastehen und warten,
00:26:43bis einer ihren Hintern hochhebt.
00:26:45Die sind doch nicht blind!
00:26:47Wenigstens ein vornehmen Diener musst du machen.
00:26:48Aber gern, mein Herr!
00:26:49Du bist wohl übergeschnappt!
00:26:50Aber mein Herr!
00:26:51Willst du auf dem Fest mit Johannes tanzen?
00:26:52Quatsch!
00:26:54Im Rigsdorf ist Musik, Musik, Musik!
00:26:56die uns einen ihren Hintern hochhebt.
00:26:58Die sind doch nicht blind.
00:27:00Wenigstens einen vornehmenden Diener musst du machen.
00:27:08Aber gern, mein Herr.
00:27:12Du bist wohl übergeschnappt.
00:27:14Aber, mein Herr.
00:27:16Willst du auf dem Fest mit Johannes tanzen?
00:27:18Quatsch!
00:27:20In Rigsdorf ist Musikke, Musikke, Musikke.
00:27:24In Rigsdorf ist Musikke, Musikke in Berlin.
00:27:28Da tanzt die lahme Rikke.
00:27:30Die olle Liese im Kuhstall, die passt.
00:27:32Du träumst genauso rum.
00:27:34Macht nichts.
00:27:36Du hast es eben im Kopf und ich in den Beinen.
00:27:38Dein Kopf und meine Beine.
00:27:40Da können wir schon vorwärts kommen.
00:27:42Da sind Sie.
00:27:48Oh nein.
00:27:50Rikke?
00:27:51Ja, aber wenn Papa merkt, dass ich nicht da bin,
00:27:53das ist ein Stück.
00:27:54Passt doch zu.
00:27:55Das tut ganz schön weh.
00:27:56Hier, guck mal.
00:27:57Kartoffeln.
00:27:58Richtig schöne Gefasse.
00:28:00Du hast es erfasst.
00:28:02Dein Kopf und meine Beine.
00:28:04Was soll denn das?
00:28:05Mensch, die sind ein Geschenk von uns für den Müller.
00:28:08Stimmt's, Martin?
00:28:09Christian und die Gerechtigkeit.
00:28:11Du gehst nach Hause, Ulrike.
00:28:12Das ist Männersache.
00:28:13Aber wenn du was sagst, dann kannst du was besehen.
00:28:16Ulrike ist meine Braut.
00:28:17Die wird nicht gehauen.
00:28:18Sag ich.
00:28:19Oh.
00:28:20Ja.
00:28:21Eine compose.
00:28:22Die sind.
00:28:23Eine compose.
00:28:24Verdammte.
00:28:25Verdammtes Geschenk.
00:28:26Los jetzt.
00:28:27Die ist für Christiane.
00:28:29Gesindel, Frau Olze, verdammte, verdammtes Gesindel.
00:28:38Los jetzt!
00:28:41Die ist für Christian. Und die. Und die. Und die ist für Christian.
00:28:53Wenn ich eine wische, dann schlage ich alle Knochen kaputt.
00:28:57So was. Und er hört.
00:29:13Eine, die Luft ist das.
00:29:20Rauf! Du altes Farkel.
00:29:23Es ist 8. Das wird Klassen 1. sein.
00:29:27Geräusche von Knochen
00:29:31Brotten
00:29:37Brotten
00:29:38Brotten
00:29:45Brotten
00:29:48Oh, oh, oh, oh.
00:29:54Penst du immer noch?
00:29:57Wo ist ein Großvater?
00:29:59Na, wo wird er wohl sein? Saufen wird er sein.
00:30:02Ein paar Tropfen hat er jedenfalls heute Morgen schon gefrühstückt.
00:30:06Morgen? Ja.
00:30:09Dann ist er zum Erntefest wenigstens schon voll.
00:30:18Ich will dir lernen, an seiner Mutter sich zu vergreifen.
00:30:32Ich will's gewiss nicht wieder tun.
00:30:34Ach, wasch dich lieber.
00:30:35Ich hab mich lange gewaschen. Bis hierher.
00:30:42Oh Gott, wenn ich dich nicht gekriegt hätte.
00:30:48Lass man.
00:30:52Fick die Stube aus.
00:31:03Barfuß müsste man klettern.
00:31:04Das ist irgendwie Vorschuss beim Kinderfest.
00:31:06Verdammt. Jetzt ist mein Stiefel kaputt.
00:31:09Johannes besaß seit seinem sechsten Lebensjahr ein einziges Paar Schuhe.
00:31:13Und er war jetzt zwölf.
00:31:15Sie trug er nur zu Weihnachten, Ostern, Pfingsten und zum Kinderfest.
00:31:19Aber damit wider Willen gewissermaßen unter Zwang.
00:31:23Und das aus gutem Grund.
00:31:27Weißt du, was ich denke?
00:31:29Mensch, Martin. Dein Kopf und meine Beine.
00:31:36Es ist fast so gut wie Barfuß.
00:31:38Das lass ich mir patentieren.
00:31:39Und das Bisschen, was man noch sieht, mach ich mit Kohlendreck schwarz.
00:31:43Dann sieht's aus, als hätte ich Strümpfe an.
00:31:48Es gehörte zur Tradition in Komorow, das Erntefest mit einem Kinderfest zu beginnen.
00:31:52So, und jetzt ist Johannes dran.
00:31:53Und jetzt ist Johannes dran.
00:31:54Das ist heute einfach keiner geschafft.
00:31:56Und dann ist zu glatt.
00:31:57Und die vielen schönen Sachen.
00:31:58Ja, ja, mein Enkel.
00:31:59Hätte ich dem Enkel gar nicht zugetraut.
00:32:00Hoffentlich überfrißt man sich nicht an den Würsten.
00:32:09Ja, ja, mein Enkel.
00:32:14Huh Huh Huh SU HÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ Ô nervömt drichuer.
00:32:16Da frisst man sich nicht an den Würsten!
00:32:38Das ist der klatter Betrug!
00:32:41Was verboten ist das?
00:32:44Das ist der klatter Betrug!
00:32:46Ruhe!
00:32:48Schuhe hat er an, also verstößt er nicht gegen die Vorschrift!
00:32:51Dafür, dass sie nicht heil sind, ist er im Armenhaus!
00:32:55So hat auch die Armut mal ihre Vorteile!
00:32:58Richtig!
00:33:00Weitermachen, Johannes!
00:33:02Johannes, das ist die wahre Gerechtigkeit!
00:33:06Das ist die wahre Gerechtigkeit!
00:33:10Komm, der Nächste!
00:33:12Wir, Martin, was für dich?
00:33:13Wir, Martin, was für dich?
00:33:15Das ist die Frage!
00:33:22Der Hosenträger hätte ich auch noch gebrauchen können!
00:33:24Beim anschließenden Tanz im Dorf Krug hatte Graf Runkelfritz, wie die Kummerower ihren Gutsherrn von Runcorvritz ziemlich respektlos nannten,
00:33:34ihren Gutsherrn von Rumkobritz ziemlich respektlos nannten,
00:33:38gefälligst und nicht zu knapp Kaffee und Kuchen, Bier und Schnaps zu spendieren.
00:33:43Schließlich besaß Runkelfritz ja mehr als 6000 Morgen allein,
00:33:47während die ganze Gemeinde nicht einmal 3000 ihr eigen nennen durfte.
00:33:54Na komm mal.
00:33:54Mensch, Martin, den lass mal.
00:33:57Der hat die Büchsen schon voll.
00:33:58Weil mit der Rüge Breitag tanzen soll.
00:34:01Na, na, na, na.
00:34:01Mensch, Martin.
00:34:14Gott, Lieb, ich sei dir im Glas.
00:34:17Dann ist ja wenigstens etwas im Glas.
00:34:19Ich hab zwar schon drei, aber eins kann ich wohl noch.
00:34:23Der Herr hat ein Zeichen an uns getan.
00:34:26Das sind wir fröhlich.
00:34:28Ja, posten wir.
00:34:29Denn das Reich der armen Bürste haben.
00:34:32Nicht so viel Fusel, Andreas.
00:34:34Geben Sie aber zwei Korn.
00:34:35Was heißt hier Fusel?
00:34:38Du riechst heute Abend auch gar nicht nach Weihrauch.
00:34:42Und hab ich denn so viel Zeit hier?
00:34:44Ihr könnt euch den ganzen Abend besaufen.
00:34:48Aber ich, ich muss Kumerobe schützen.
00:34:51Andreas, Feuer und Schaden waren.
00:34:53Das wäre ja noch schöner.
00:34:57Mit dem Papen, das schenkt du.
00:35:07Du und du.
00:35:10Tausend Menschen.
00:35:12Was mein Enkel ist, haut ab.
00:35:15Und da wollen wir am Ende die Schlucke zählen.
00:35:19Mit dem Helm vom Maschle-Tuch.
00:35:24Ich bin der Teure auf der Erde.
00:35:27Ich lass mal gut sein, Andreas.
00:35:28Ich bin der Teure auf der Erde zusammen.
00:35:29Ich bin der Teure auf der Erde zusammen.
00:35:30Ich bin der Teure auf der Erde zusammen.
00:35:31Ich bin der Teure auf der Erde.
00:35:31Und die Andreas am Hand.
00:35:33Oh, Martin, Mensch, warum kommst du wieder an unseren Tisch?
00:35:38Deswegen kannst du immer so mit Ulrike tanzen.
00:35:42Du, Eva, kannst du nicht befehlen, dass wir ein Glas Bier kriegen?
00:35:46Mensch, dein Kopf wird ja mal röter.
00:35:49Geh nicht am Erntekranz vorbei.
00:35:50Der fängt am Ende an zu brennen.
00:35:52Oder doch in Richtenberger.
00:35:53Weißt du, ein Bier von mir aus.
00:35:56Aber Papa und der Pastor könnten vielleicht ihr Veto einlegen.
00:35:59Vielleicht in Selters?
00:36:00In Selters.
00:36:03Sie, das krieg ich von alleine.
00:36:06Nicht wahr überhaupt?
00:36:07Ja.
00:36:08Wegen denen nun eine ganze Fasche Selters.
00:36:10Nee, brauchen Sie nicht.
00:36:12Geben Sie mir ein Glas Helles.
00:36:13Da haben Sie keine Arbeit nicht vor.
00:36:15Prost, alle Mann.
00:36:17Prost, Jutta.
00:36:19Prost, Frau Ricke.
00:36:20Prost mit richtigem Bier.
00:36:22Nehmst du dich nicht, bis du von dem Sufkopf gehst, was?
00:36:25Um deinen Großvater zu lassen fallen, wie deine Mutter, was?
00:36:31Na ja, eingegossen ist ja nun.
00:36:33Und Kommerat, das war auch wieder nicht.
00:36:37Ich abfrühe mich, denn so bleibt es in der Familie.
00:36:42Setz dich hin.
00:36:44Zwei und zwei.
00:36:47Ja, Johann, lass es dir schmecken.
00:36:50Danke.
00:36:50Danke.
00:36:54Johannes, du frisst rein, bist du platt.
00:36:57Aber ich ne Erntefäße.
00:36:58Kindertanz, Damenwahl.
00:37:07Aber Hermann, es ist doch Kindertanz.
00:37:11Ich bitte um die Erlaubnis, mit Ulrike tanzen zu dürfen.
00:37:17Hermann, trete doch nicht auf den Schlips.
00:37:20Bitte um Erlaubnis.
00:37:21Mensch, das geht nicht, das Mädel bei der Hand und los.
00:37:24Sonst kommt der Magi dazwischen und weg ist sie.
00:37:26Jutta, kannst du mal mit dir machen?
00:37:47Ja, los schon, Jutta.
00:37:50Auch ein Verstand.
00:38:00Er wünscht nur uns, wenn ich.
00:38:00In Rigsdorf ist Musikke, Musikke, Musikke, in Rigsdorf ist Musikke, Musikke in Berlin.
00:38:17Da tanzt die Lame Rikke, die Rikke, die Rikke, da tanzt die Lame Rikke in Rigsdorf bei Berlin.
00:38:26Wenn du jetzt nicht gleich das Mal hältst mit dem ordinären Lied, dann lass ich dich stehen.
00:38:30Da stand nun Martin Krambauer draußen alleine in der späten Nachmittagssonne und drinnen tanzte Ulrike, seine treulose Braut, sicher schon zum zehnten Male.
00:38:44Er war schließlich aus Angst vor dem Tanzen müssen ausgekniffen.
00:38:50Während fast zur gleichen Zeit Johannes Bärensprung durch das Tanzen wollen grausam aus einem anderen Traum gerissen wurde.
00:38:58Und alles hatte so schön angefangen.
00:39:02Als die Comtesse Jutta Runkelfritzin anknickste, fühlte sich Johannes schon als vollwertiges Mitglied der Besseren Gesellschaft.
00:39:11Dies Glück musste gehalten werden.
00:39:13Koste es, was es wolle.
00:39:15Schnellere, schnellere!
00:39:30Schnellere!
00:39:31Schnellere!
00:39:31So ein Olle-Schwein!
00:40:00Wie, das soll das sein?
00:40:03Oh Mann, nee!
00:40:05Luise, wenn sich dein Sohn schon die Füße nicht wäscht, dann sorg wenigstens dafür, dass sie so schwarz werden, dass jeder glaubt, er hat schwarze Strümpfe an!
00:40:18Jawohl, das will ich machen!
00:40:21Und in den Strümpf aus Dreck kratze ich ihm eine Krone und darunter schreibe ich, solche Strümpfe müssen arme Leute Kinder im Armenhaus von Kummerow tragen!
00:40:28Luise, es steht der Sünde nicht an, frech zu werden!
00:40:34Donne, Kehl, du, aufs Maul wärst du wirklich nicht gefallen.
00:40:38Aber wärst du mal damals drauf gefallen?
00:40:40Und nicht auf den Hintern!
00:40:41Hättest du den Wengel erst gar nicht bekommen!
00:40:43Wie sah er denn aus, sein Vater?
00:40:51Na, hast du denn noch keinen Matrosen gesehen?
00:40:54Die sehen doch alle gleich aus!
00:40:56Ja, man darf keinem unschuldigen Kind das Fehlen eines Vaters vorwerfen!
00:41:13Willst du mich umbringen?
00:41:29Ich liebe den Kummerow und Umgebung auch noch andere Mädchen!
00:41:32So, Feine!
00:41:34Ich werde sie verstoßen!
00:41:37Ich auch!
00:41:43Ein Walzer, den spüren Sie bloß für die Großen, da ist der Kindertanz schon vorbei!
00:41:48Die beiden Feste und wie sich Johannes Behrensprung um sein Glück getanzt hatte, davon redeten sie noch eine ganze Weile in Kummerow.
00:41:55Für ein paar Tage war die leidige Müller-Düker-Geschichte beinahe in Vergessenheit geraten.
00:41:59Aber eben nur beinahe!
00:42:01Die Sitzung des Gemeinderates ist eröffnet.
00:42:05Kreisgericht zu Randermünde.
00:42:06In Sachen Friedrich-Düker-Müller, da selbst in Kummerow gegen die Gemeinde Kummerow.
00:42:12Einen gerissenen Advokaten wird er sich genommen haben.
00:42:16Dass du ihm eine verpasst hast, die ihm die Visage zerknautscht hat, das wirst du wohl zugeben müssen.
00:42:22Ja, das war Notwehr, Christian.
00:42:25Dann musst du es so sagen.
00:42:28Du hast gar nicht richtig zugeschlagen.
00:42:30Und dass er ohne Besinnung gewesen ist und die blutige Fresse, das hat er erst im Fallen abgekriegt.
00:42:36Ja, ja, selig die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen.
00:42:40Denn ihrer ist das Himmelreich.
00:42:43Den Herren wollen wir besser hier rauslassen.
00:42:45Lieber will ich blechen.
00:42:47Was wahr ist, muss wahr bleiben.
00:42:49Ein einziger Hieb.
00:42:51Alle wissen es.
00:42:52Die Ehre lasse ich mir nicht nehmen.
00:42:53Das kann kein gewöhnliches Gericht auseinanderpolken.
00:42:58Prozess Müller-Düker-Kummerow gegen die Gemeinde Kummerow.
00:43:01Hiermit wird das Gemeindeamt in Kummerow aufgefordert, unverzüglich mitzuteilen,
00:43:07wo der als verzogen gemeldete Hauptbelastungszeuge Christian Klammbüdel sich aufzuhalten pflegt,
00:43:13wenn er nicht Hirte in Kummerow ist.
00:43:15Verzogen ist gut.
00:43:16Hiermit wird das Gemeindeamt in Kummerow aufgefordert,
00:43:21die Identität des Kummerower Krischer Klammbüdel amtlich zu bestätigen.
00:43:28Andernfalls müsste angenommen werden, dass Klammbüdel ein...
00:43:31Pseudonym ist ein Deckname.
00:43:38Das Klammbüdel ein Deckname ist.
00:43:40Und das nun auch noch.
00:43:41Ich habe es immer gesagt, er muss Papiere haben.
00:43:46Meine Schuld ist das nicht.
00:43:47Ich habe den Klammbüdel so übernommen von meinem Vorgänger.
00:43:52Willst du damit einen Verdacht gegen meinen seligen Vater aussprechen?
00:43:55Was heißt denn hier Verdacht?
00:43:56Ist dein Vater damals Gemeindevorsteher gewesen?
00:44:00Oder ist dein Vater damals kein Gemeindevorsteher gewesen?
00:44:02Vater Trebin ist tot, oder nicht?
00:44:04Tote Sachen lasst ruhen.
00:44:06Weil ein Toder sich nicht verantworten kann.
00:44:09Mein seliger Vater ist damals Gemeindevorsteher gewesen.
00:44:12Aber mein seliger Vater ist damals Gemeindevorsteher gewesen,
00:44:16als er schon auf seinem alten Teil gesessen hat.
00:44:18Und damit ist er zu Unrecht Gemeindevorsteher gewesen.
00:44:22Und deshalb beantrage ich Verjährung.
00:44:25Brunruhe, dich nicht weiter, Wille.
00:44:26Du kannst nicht zur Verantwortung gezogen werden.
00:44:29Denn siehe, wir dummen Bauern haben deinen Vater ungesetzlich gewählt.
00:44:34Aber die klugen Herren von der Regierung
00:44:37haben ja diesen ungesetzlichen Gemeindevorsteher bestätigt.
00:44:41Also können höchstens Sie dafür verantwortlich gemacht werden,
00:44:44wenn er Sachen verursacht hat,
00:44:45dass besagter Klammbüdel keine Papiere gehabt hat.
00:44:48Donnerwetter.
00:44:50Gottlieb, das schreib mir nachher mal auf.
00:44:52Ich will da gleich eine Eingabe machen.
00:44:54Du, und schreib das so, dass das eine Beschuldigung für die Herren wird.
00:45:00Wegen mangelhafter Amtsnachprüfung.
00:45:02Ja, dann haben die die Hosen voll.
00:45:04Lassen uns in Ruhe.
00:45:05Trinkst du jetzt immer aus der Flasche, Christian?
00:45:07Erste Arbeit.
00:45:08Mann los.
00:45:09Es ist an dem, dass die Gemeinde besagten Klammbüdel
00:45:12in all den Jahren keinen Lohn gezahlt hat.
00:45:15Ich einerseits möchte sagen,
00:45:17dass es mir doch ganz schnurz und piepe sein kann,
00:45:20wenn einer kommt und sagt, ich will umsonst bei dir arbeiten.
00:45:24Das wäre doch eine verrückte Welt, wenn ich da sagen sollte.
00:45:27Nein, mein Lieber, das geht nicht für umsonst.
00:45:30Sehe, ich will dich als Hirte beschäftigen.
00:45:33Sei so gut und nimm dafür hundert und tausend Thaler an.
00:45:36Den Bauern, der das tut, den kaufe ich für hunderttausend Thaler
00:45:41und verkaufe ihn für eine Million an ein Panoptikum.
00:45:45Mann bloß.
00:45:46Wer als vernünftiger Mensch arbeitet für umsonst?
00:45:51Ein Verrückter.
00:45:52Ist aber besagter Klammbüdel ein Verrückter.
00:45:56Dieses kann keiner mit ehrlichem Gewissen sagen.
00:46:00Es arbeiten aber auch dunkle Gesellen für umsonst,
00:46:03die sich verstecken wollen.
00:46:04Siehe, hier könnten Sie uns beim Kantaken kriegen.
00:46:09Sie können sagen, ihr müsst euch gesagt haben,
00:46:11besagter Klammbüdel will sich verstecken
00:46:13und darum will er für umsonst arbeiten.
00:46:16Darum hat er auch keine Papiere.
00:46:18Ihr habt somit dem Verbrechen Vorschub geleistet,
00:46:22die weil ihr nicht nach seinen Papieren gefragt habt.
00:46:25Und dann müsst ihr für allen Schaden aufkommen.
00:46:29Tja, das können Sie sagen.
00:46:31Ich verbitte mir solche Lästerung.
00:46:34Ich muss sagen, Gemeindevorsteher Wendland hat,
00:46:44obwohl er mein Freund ist,
00:46:46mit dem Abschieben des Kuhhirten ein bisschen zu rasch gehandelt.
00:46:49Wer hat mir denn zugeraten,
00:46:52den Klammbüdel rasch abzuschieben?
00:46:55Der Gemeinderat.
00:46:56Und die Gemeinderatssitzung.
00:46:57Und Gott lieb Krammbauer auch.
00:47:00Dies muss ein Irrtum in deinem Kopf sein, Christian.
00:47:02Denn ich habe meine Stimme
00:47:04gegen das Abschieben von Christian
00:47:05in die Waagschale gelegt.
00:47:07Ich und Willen Trebin.
00:47:10Das bezeugt schon unser Gewissen
00:47:11und würde uns
00:47:13bei eventuellem Schadenersatz ausnehmen.
00:47:16Siehe,
00:47:18so lohnt sich menschliches Verhalten
00:47:20den Armen gegenüber.
00:47:21Das ist doch...
00:47:22Gemeinderatsvorsitzender,
00:47:24du hast ja am Ende doch zu viel aufgeladen.
00:47:28Ich habe dich damals bei der Wahl gewarnt.
00:47:31Christian, habe ich gesagt,
00:47:33sieh nicht bloß die Ehre.
00:47:35Bedenk,
00:47:36was da alles von dir verlangt wird.
00:47:37Und die Gaben sind nun mal
00:47:41verschieden verteilt.
00:47:43Nicht, dass ich mich
00:47:44gegen dich aufspielen wollte.
00:47:45Nein, das nicht.
00:47:46Ich habe ja damals freiwillig verzichtet,
00:47:47als du partout ran wolltest.
00:47:49Lass ihn, sagte ich,
00:47:50er hat zehnmal so viel Acker als du,
00:47:52so darf er auch
00:47:52zehnmal so dicke Kartoffeln haben.
00:47:55Ich sage nun nicht,
00:47:57wo du dich mit deiner
00:47:57Geschäftsführung festgefahren hast.
00:47:59Bei Gottlieb Krammbauer
00:48:01wäre das nicht passiert.
00:48:03Für seine geistigen Gaben
00:48:04kann keiner.
00:48:05Ich sage das ja auch bloß,
00:48:07weil es sich nun wieder
00:48:08an unseren Kindern so bewahrheitet.
00:48:11Da wird einer zu Ostern 15
00:48:12und sitzt Zweiter.
00:48:14Und meiner ist zwei Jahre jünger
00:48:15und sitzt Erster.
00:48:17Und nun muss ich ihn runternehmen
00:48:18und auf eine höhere Schule schicken.
00:48:20Ja.
00:48:21Nein, so meine ich das nicht,
00:48:22dass ich mich an deiner Not weide.
00:48:25Mann, bloß,
00:48:26wenn die vom Gericht
00:48:27einen hängen wollen,
00:48:28so finden sie noch allemal einen Strick.
00:48:32Herr Gemeinderat Krammbauer,
00:48:35ich verbitte Ihnen hiermit,
00:48:37unschuldige Kinder
00:48:38in die Debatte zu ziehen.
00:48:40Und wenn Sie das noch mal tun,
00:48:41dann entziehe ich Ihnen das Wort.
00:48:45Willst du raus
00:48:46oder musst du raus
00:48:47und uns in dem Schied sitzen lassen?
00:48:50Ich stelle den Antrag
00:48:51der Gemeinderatsvorsitzenden
00:48:53ist zu weit gegangen.
00:48:55Ich verstehe ja
00:48:56deinen Vaterschmerz.
00:48:57Aber mein seliger Vater
00:48:58hat immer gesagt,
00:48:59wer Grütze im Kasten hat,
00:49:00der braucht sie nicht auch
00:49:01nur im Kopf zu haben.
00:49:02Na, und dass dein Hermann
00:49:03mal seinen Mann im Leben stehen wird,
00:49:04na, dafür lege ich doch
00:49:05meine Hand ins Feuer.
00:49:06Die ist für wahr.
00:49:07Ich kann mich da nicht besinnen,
00:49:08solange Kummeroß stehen tut.
00:49:09So was.
00:49:10Ist dies hier ein Reichstag?
00:49:12Gottlieb,
00:49:13setz dich hin.
00:49:15Wendland,
00:49:17bin ich der Älteste?
00:49:18Wie?
00:49:19Was?
00:49:22Meine Herren,
00:49:23ich erteile Gottlieb Krammbauer
00:49:25wieder das Wort.
00:49:26Ich ziehe meinen Antrag zurück.
00:49:33Na, dann Prost.
00:49:34Danke.
00:49:39Ja, auf einem Bein
00:49:40kann man nicht stehen.
00:49:48Ja.
00:49:49Aber, Herr Pastor,
00:49:51Sie werden mir doch
00:49:51die Ehre nicht aus dem Haus tragen.
00:49:53Aller guten Dinge sind drei,
00:49:57sonst hätten wir ja auch nicht
00:49:58die heilige Dreieinigkeit,
00:50:00nicht?
00:50:00Aber, aber, aber.
00:50:04Kram Bauer,
00:50:06wenn in ein paar
00:50:07Dutzend amtlichen Schriftstücken
00:50:09die obere Behörde
00:50:10Krischern immer als
00:50:11Krischern Klammbüdel bezeichnet,
00:50:13warum dürfen wir denn das nicht?
00:50:15Da du mir so direkt
00:50:16die Ehre einer Frage gibst,
00:50:19will ich dir meine
00:50:19maßgebliche Meinung auch sagen.
00:50:21Wenn ein Kreisgericht
00:50:24den Klammbüdel so benennt,
00:50:27steht es einem
00:50:27einfachen Gemeindevorsteher
00:50:29nicht zu,
00:50:30an diesem Namen
00:50:30Zweifel zu regen.
00:50:32Ich empfehle daher,
00:50:33lasst euch nicht
00:50:34so viel ausfragen,
00:50:35antwortet nicht
00:50:36so klug.
00:50:37Je dümmer und einfältiger
00:50:38einer vor Gericht ist,
00:50:40umso klüger ist der.
00:50:41Nur wir Kummerohr
00:50:42werden das doch nicht
00:50:43selber reinreißen.
00:50:44Das Beste ist also
00:50:45am Termin.
00:50:46Wir lassen unseren
00:50:47Gemeindevorsteher
00:50:48für uns reden.
00:50:49Dann wird's schon klappen.
00:50:50Komme ich über den Hund,
00:50:52komme ich auch
00:50:53über den Schwanz.
00:50:55Ich bin's,
00:50:56mach auf!
00:50:59Komm rein!
00:51:01Na ich hör mal,
00:51:02warum kommst du denn zu spät?
00:51:03Ich wollte das alles
00:51:04rauskriegen.
00:51:05Und?
00:51:05Was hast du denn?
00:51:06Mein Vater wird morgen
00:51:06vor Gericht für alle reden.
00:51:08Dann wird's schon klappen.
00:51:10Und wir unschuldigen
00:51:10Kinder werden in Ruhe gelassen.
00:51:12Und wir Kummerohr
00:51:13sind nicht so dumm,
00:51:13um uns reinreißen zu lassen.
00:51:15Du hast es vor dem Kopf.
00:51:16Ich hab's doch gehört.
00:51:17Pass mal auf, Hermann.
00:51:18Stimmt das,
00:51:19dass wir unschuldige Kinder sind?
00:51:22Ja.
00:51:24Und gehört hast du auch,
00:51:25dass dein Vater
00:51:26für alle reden wird?
00:51:27Ja.
00:51:28Was will der denn sagen?
00:51:30Das weiß ich nicht.
00:51:31Der hat es am Kopf.
00:51:33Sei doch ruhig, Johannes.
00:51:34Was ist mit Köschern?
00:51:36Dein Vater will ihn kaufen
00:51:37und für eine Million
00:51:38wieder verkaufen.
00:51:40Für eine Million?
00:51:41Quatsch.
00:51:42Du auf eine andere Schule
00:51:43kommst du auch.
00:51:44Der spinnt wirklich.
00:51:45Spinnig.
00:51:46Wer hat das gesagt?
00:51:47Dein Vater.
00:51:48Dann hat er es auch am Kopf.
00:51:50Nee, nee.
00:51:51Der hat es nicht am Kopf.
00:51:55Wir aber auch nicht.
00:51:56Haben wir jetzt endlich
00:51:57ein Dückers Haus zusammen?
00:51:59Der Klammsack reicht.
00:52:01Aber den gleich,
00:52:02dann hat es bis morgen
00:52:02noch im Ohr.
00:52:05Dann los.
00:52:06Für Christian und die Gerechtigkeit.
00:52:11Es geht um mein Leben.
00:52:16Hallo.
00:52:17Hallo.
00:52:18Arzt,
00:52:19hier.
00:52:20Verflucht.
00:52:27Alter, ich schieße.
00:52:30Verdammtes Gesindel.
00:52:33Und schlage ich
00:52:33die Knochen kaputt.
00:52:38Es muss ein großer
00:52:39Menschenkenner gewesen sein.
00:52:41der diesen Sack
00:52:42mit einem eingenähten
00:52:43Feldstein erfunden hat.
00:52:45Denn keiner kam
00:52:45auf den Gedanken,
00:52:46erst einmal die Tür
00:52:47abzutasten
00:52:48und abzuleuchten.
00:52:50Alle Klammsack-Geschädigten
00:52:52starrten immer nur
00:52:53in die Nacht
00:52:53auf den Platz
00:52:54vor der Tür
00:52:55auf einer Straße.
00:52:56Genau wie
00:52:57der Müller-Dücker.
00:52:58Der Müller-Dücker
00:52:59hatte sich allerdings
00:53:00von dem Schrecken
00:53:01der Nacht
00:53:01am nächsten Morgen
00:53:02so weiterholt,
00:53:04dass das große Gericht
00:53:05nicht wegen seiner
00:53:05Verhandlungsunfähigkeit
00:53:07vertagt werden musste.
00:53:11Das ist schön.
00:53:24Na, kommt dazu.
00:53:25Tag.
00:53:29Guten Morgen, Herr Pastor.
00:53:31Schöner Morgen heute,
00:53:32nicht?
00:53:33Das richtige Wetter
00:53:34zum Kartoffelbuttern,
00:53:35wo man so im Rückstand ist.
00:53:38Eine Schande,
00:53:38dass man alles
00:53:39im Stich lassen muss,
00:53:40wegen so einer
00:53:40Niederträchtigkeit.
00:53:41Das hätten Sie sich
00:53:42früher überlegen sollen.
00:53:44Jetzt können Sie
00:53:44Ihre Lage nur verbessern,
00:53:46wenn Sie vor Gericht
00:53:47zugeben,
00:53:48dass Ihr Tun
00:53:48niederträchtig gewesen ist.
00:53:50Nein, nein, Herr Pastor.
00:53:52Da hilft Ihnen
00:53:52kein Daimel mehr.
00:53:54Die Bauern sind schuld.
00:53:55Das haben Sie gesagt.
00:53:56Und nun werden Sie
00:53:58mein Entlastungszeugen.
00:53:59Sie, Sie,
00:54:01Herrgelauf des Rübenschwein.
00:54:03Sie, Füßrein.
00:54:04Sie wagen es,
00:54:05mich für Ihre Verbrechen
00:54:07zu reklamieren.
00:54:07Sie, wer sind Sie denn
00:54:09überhaupt?
00:54:09Dass Sie sich erlauben,
00:54:10keinen anderen zu beleidigen?
00:54:11Tja, weil Sie sind
00:54:12das will ich alle Tage.
00:54:14Na, ein bisschen
00:54:15Hokus-Pokus machen,
00:54:16Fettetale einstreichen
00:54:17und anständige Leute beleidigen.
00:54:19Ihr, ihr müsst das
00:54:20bezeugen vor Gericht.
00:54:21Ihr habt das gehört.
00:54:22Hört ein, steigen
00:54:23nach Rande Münde.
00:54:25Geh, drehe ich jetzt
00:54:26so, baue sich ab
00:54:27und wieder legbare Beweise.
00:54:33Die öffentliche Sitzung
00:54:34des Amtsgerichts
00:54:35Rande Mündnis eröffnet.
00:54:37Der Müller Friedrich Dücker
00:54:38hat gegen die Gemeinde Kummerow
00:54:40Anzeige wegen Amtsverletzung
00:54:42durch Beschäftigung
00:54:42eines Gemeindehirten
00:54:44ohne Papiere gestellt.
00:54:46Wer ist die Gemeinde Kummerow?
00:54:47Ich.
00:54:48Dann nehmen Sie hier vorne Platz.
00:55:02Mein Leben ist bedroht, Herr Richter.
00:55:05Damit wurde das Leben
00:55:06meines Mandanten
00:55:07letzte Nacht erneut bedroht.
00:55:09Ein Klamsack.
00:55:10Ja.
00:55:10Ein richtig schönes Exemplar.
00:55:13Machen Sie sich nicht lächerlich,
00:55:15Herr Verteidiger.
00:55:15Damit wird das Leben nicht bedroht.
00:55:18Packen Sie es mal ruhig
00:55:19wieder in den Koffer.
00:55:22Verhandelt wird
00:55:23die Sache der Gemeinde Kummerow
00:55:25gegen den Müller Friedrich Dücker
00:55:28wegen Tierquälerei
00:55:29mit tödlichem Ausgang.
00:55:31Ich rufe die Zeugen
00:55:31Christian Klammbüdel,
00:55:33Wilhelm Trebin,
00:55:34Martin Grambauer,
00:55:35Johannes Behrensprung
00:55:36und Hermann Wendland.
00:55:39Herr Gemeindevorsteher,
00:55:41wo ist Herr Klammbüdel?
00:55:42Ich weiß es nicht,
00:55:44Herr Amtsgerichtsrat.
00:55:46Wir alle wissen es nicht.
00:55:48Er kann doch nicht
00:55:49vom Erdboden verschwunden sein.
00:55:51Die Sache mit dem Pferd
00:55:52ist ja bekannt.
00:55:55Was geschah nun,
00:55:56als der besagte Christian
00:55:57mit den Kindern erschien?
00:55:59Erzählen Sie mal,
00:56:00Herr Trebin.
00:56:01Ja.
00:56:01Also,
00:56:05der Christian kam mit den Kindern
00:56:06und sagte,
00:56:07du Satan,
00:56:08du Aas.
00:56:10Und dann sagte der Müller,
00:56:11alter Zuchthäusler
00:56:12und so ein Schwein.
00:56:14Und ehe wir uns ausgucken konnten,
00:56:15donnerte der Müller
00:56:16dem Christian eine
00:56:17an den Kopf.
00:56:19Naja,
00:56:20und
00:56:20dann sind die drei Kinder hier
00:56:22dem Dücker
00:56:23ins Gesicht gesprungen.
00:56:26Aber der war ja wohl stärker
00:56:28und da habe ich ihn
00:56:30ein bisschen gefasst.
00:56:33Haben Sie das getan,
00:56:35weil Sie dem Müller
00:56:35die Kinder entreißen wollten?
00:56:38Oder nur,
00:56:38weil Sie sich über die Misshandlung
00:56:40des Pferdes geärgert haben?
00:56:42Oder
00:56:42weil Sie sich aus der Haltung
00:56:45des Müllers
00:56:46vielleicht bedroht gefühlt haben?
00:56:50Ich kann es nicht anders leugnen.
00:56:52Herr Trebin,
00:56:53Sie wollten also die Kinder schützen,
00:56:56die Misshandlung des Pferdes beenden
00:56:57und
00:56:58Sie haben sich
00:56:59vor Müller
00:57:00bedroht gefühlt.
00:57:02War es so?
00:57:03Es ist an dem.
00:57:04Ich kann es nicht anders leugnen.
00:57:08Nun, Kinder,
00:57:10warum seid ihr dem Müller
00:57:11ins Gesicht gesprungen?
00:57:13Weil Christian ein Gerechter ist.
00:57:15Was ist er?
00:57:15Ein Gerechter.
00:57:16Er war auch immer gut zu uns.
00:57:18Und er war auch immer gut zu den Tieren.
00:57:19Er konnte mit Kühn und Vögeln reden.
00:57:21Jeden Hund konnte er abrichten.
00:57:22Aber nicht zum Beißen.
00:57:23Christian sagte immer,
00:57:25Sie beißen sich genug in der Welt.
00:57:26Ob Mensch, ob Tier.
00:57:27Und ohne, dass sie erst mal abgerichtet werden müssen.
00:57:29Und er konnte flöten und Stöcker schnallen.
00:57:31Darauf konnten wir richtig blasen.
00:57:32Und er erbarmte sich des Pferdes von dem da.
00:57:35Aber da war es schon zu spät.
00:57:37Nur noch einmal hat der Rappe die Augen aufgemacht.
00:57:39Erst den Müller und dann Krüchern angesehen.
00:57:43Krüchern hat es ganz anders angesehen.
00:57:45Wie ein Mensch.
00:57:47Herr Vorsitzender,
00:57:48kann ich dem Herrn Pastor eine Frage stellen?
00:57:50Bitte.
00:57:51Mein Mandant,
00:57:52Herr Pastor,
00:57:53kann Zeugen benennen,
00:57:53dass Sie gesagt haben,
00:57:55die Bauern hätten Schuld
00:57:56an dem unglücklichen Tod des Pferdes.
00:57:58Jawohl.
00:57:59Ich habe die Bauern beschuldigt,
00:58:02mitschuldig zu sein.
00:58:03Na also.
00:58:05Warum?
00:58:05So habe ich gesagt.
00:58:08Habt ihr den Müller,
00:58:09als er anfing,
00:58:10sein Pferd zu prügeln,
00:58:11nicht gleich ins Genick geschlagen?
00:58:13Warum habt ihr gewartet,
00:58:14bis Christian Klammbüthel und die Kinder kamen?
00:58:17Nun seid ihr mitschuldig
00:58:19an der großen Schande,
00:58:21die auf Kummerow gefallen ist.
00:58:23Sie als Jeistlicher
00:58:25billigen also einen täglichen Angriff
00:58:28des Herrn Wilhelm Trebin
00:58:29auf meinen Mandanten.
00:58:31Ich missbillige ihn.
00:58:33Wegen der Verspätung.
00:58:35Ruhe!
00:58:37Oder ich lasse den Saal räumen.
00:58:40Sie können sich alle setzen.
00:58:44Der Verteidiger.
00:58:45Ich plädiere für das freie Recht
00:58:47am Eigentum.
00:58:48Der Rappe war alleiniges Eigentum
00:58:50meines Mandanten.
00:58:51Deshalb fordere ich,
00:58:52die Anzeige zurückzuweisen.
00:58:53Herr Dükker.
00:58:54Das war mein Viertel.
00:58:55Das war meins.
00:58:56Versteht ihr?
00:58:57Da der Christian Klammbüthel
00:58:59nicht anwesend ist,
00:59:00kann ich die Anzeige
00:59:02des Herrn Dükker
00:59:03gegen die Gemeinde Kummerow
00:59:04heute nicht verhandeln.
00:59:07Den Kummerowern empfehle ich,
00:59:09den Christian Klammbüthel
00:59:11zurückzuholen
00:59:12und ihn wegen seines
00:59:14selbstlosen Einstehens
00:59:16für ein geschundenes Pferd
00:59:17und wegen in so langen Jahren
00:59:20bewiesenen guten Herzens
00:59:22für Tiere und Menschen
00:59:23öffentlich zu belobigen
00:59:25und zu belohnen.
00:59:27Und damit komme ich
00:59:29zum Hauptmerkmal
00:59:29dieser Verhandlung.
00:59:32Zu den Hirten
00:59:32und den Kindern.
00:59:35Sie haben die Ehre
00:59:37Ihres Dorfes gerettet.
00:59:39Wegen eines misshandelten Pferdes
00:59:40warfen Sie sich
00:59:41einem rasenden Wüterich entgegen,
00:59:43der Sie zerschmettern konnte
00:59:44und es wohl auch wollte.
00:59:46Wir können stolz auf Sie sein.
00:59:48Sie sind die Gerechten
00:59:49von Kummerow.
00:59:50Es wird für Recht erkannt.
00:59:56Der Angeklagte Friedrich Dücker
00:59:58erhält wegen abscheulicher
00:59:59Tierquälerei
01:00:00mit Todesausgang
01:00:01vier Wochen Gefängnis
01:00:02es sofort in Hab zu nehmen.
01:00:04Die Verhandlung ist geschlossen.
01:00:06Ich komme wieder raus.
01:00:08Ich komme wieder raus.
01:00:10Dann werde ich es allen besorgen,
01:00:11die heute gegen mich aufgetreten sind.
01:00:14Dem sogenannten Pastor zuerst.
01:00:17Verlasst euch drauf.
01:00:20Auf die Gerechtigkeit.
01:00:26Auf die Gerechten.
01:00:30Nochmal fünf Bier
01:00:32und fünf Richtwerker
01:00:33auf meine Rechnung.
01:00:35Und drei Brausen.
01:00:37Auf unseren Sieg.
01:00:39Der Richter hätte doch
01:00:40den Dücker in den Kopf abhauen sollen.
01:00:42Wenn er nur einen von uns kalt macht,
01:00:43wenn er wieder rauskommt.
01:00:45Nein, hat er gedroht.
01:00:46Wird er dann hingerichtet?
01:00:48Ja, alle die Gegend
01:00:50reingehend sind.
01:00:50Will er kalt machen.
01:00:52Am meisten Herrn Pastor.
01:00:53Gehen Sie mal lieber
01:00:54mit dem Flachnass aus, Herr Pastor.
01:00:55Besser aber ist nur Revolver.
01:00:56So einer wie der Müller
01:00:57sitzt hinter einem Stuppen.
01:00:59Und wenn Herr Pastor vorbei ist,
01:01:01paff,
01:01:02hat er einen dinken Rücken.
01:01:03Was seid ihr denn verrückt,
01:01:05euch auszumalen,
01:01:06wie ich ermordet werde?
01:01:09Das Leben endet meist mit dem Tode.
01:01:12Feine gerechte Seite.
01:01:13Pastor, haben Sie mal
01:01:14keine Angst vor dem Müller.
01:01:16Wir gehen immer mit,
01:01:16wenn Sie ausgehen müssen.
01:01:17Jeder von uns
01:01:18wird es am richtigen Knüppel.
01:01:19Und dicke Steine in den Taschen.
01:01:20Dann, wenn der Müller
01:01:21sein Gewehr hat.
01:01:22Ich glaube, der liebe Gott
01:01:23wird schon ein bisschen aufpassen.
01:01:24Wo doch der Herr Pastor
01:01:25bei ihm angestellt ist.
01:01:30Also, doch noch bitte.
01:01:32Auf meine Rechnung.
01:01:34Der Müller-Prozess
01:01:35war also nun sozusagen erledigt.
01:01:37In Ehren,
01:01:38jedenfalls für die Kummerower.
01:01:40Doch in Martin,
01:01:41Johannes und Hermann
01:01:42wirkte das Lob weiter.
01:01:43Die neuen Gerechten
01:01:45liefen umher
01:01:46und suchten,
01:01:47wo sie einem Erwachsenen
01:01:48einen Kragen könnten,
01:01:50weil er seinem Pferd,
01:01:51seiner Kuh
01:01:51einen übergezogen hatte
01:01:53oder wenn sie sahen,
01:01:54dass jemand mit einem Stück
01:01:55Holz nach fremden Hühnern warf.
01:01:57Der ärgste unter ihnen
01:01:58war Martin Grambauer.
01:02:00War bis dahin
01:02:01Christian Klammbüdelkottes
01:02:02Stellvertreter
01:02:03auf Erden in Kummerow gewesen,
01:02:05so waren es nun die Tiere.
01:02:07Martin, guck mal!
01:02:08Old Blasemann!
01:02:08Komm!
01:02:09Wach auf,
01:02:21du Tierchener,
01:02:21wir zeigen dich an!
01:02:23Du kommst ins Gefängnis!
01:02:24Ja, ja,
01:02:25ich weiß,
01:02:26ich weiß,
01:02:27Hunde dürfen nur
01:02:28den Wagen ziehen,
01:02:29aber nicht mich.
01:02:33Na siehst du,
01:02:34nun kriegst du
01:02:34eine furchtbare Strafe.
01:02:35Ich bin doch alt
01:02:36und so müde.
01:02:36So,
01:02:36du brauchst euch nie
01:02:37mehr für den alten Tiergefühler
01:02:38und Zuffkopf zu quälen,
01:02:39nun seid ihr frei!
01:02:40Los!
01:02:41Vorraus!
01:02:41Los!
01:02:44Was macht ihr mit den Hohen?
01:02:46Mach auf zu jammeln!
01:02:46Los, was hier!
01:02:48Ich bin ruhig.
01:03:00Christian ist also
01:03:01nicht zum Gerichtstermin erschienen.
01:03:06Aber er kann doch nicht
01:03:07ich werde immer verschwunden sein.
01:03:09Unsere Mutter sagt,
01:03:10wenn Christian Mann
01:03:10nicht doch
01:03:11aufgefahren ist
01:03:12zum Himmel.
01:03:14Christian ist gern heiliger
01:03:15und kein rechter
01:03:16Sohn Gottes gewesen.
01:03:19Er war einfach
01:03:19bunt
01:03:20sein Leben lang.
01:03:23Wenn Christian
01:03:23kein Gerechter
01:03:24sein soll,
01:03:25wer ist denn
01:03:25dann einer?
01:03:27Beispielsweise
01:03:28Menschen,
01:03:29die über das Recht
01:03:30wachen.
01:03:31Auch der Richter
01:03:31von Randemünde?
01:03:33Aber ja.
01:03:33Und wenn der
01:03:34als Gerechter sagt,
01:03:35Christian ist auch einer.
01:03:36Hermann.
01:03:37Johannes und ich auch.
01:03:38Dann wollen Sie
01:03:39das nicht glauben?
01:03:40Das ist doch nicht
01:03:41so wörtlich gemeint,
01:03:42wie du es auslegst.
01:03:43Warum sagt er es dann,
01:03:44wenn er es nicht so meint?
01:03:46Nun ist aber genug.
01:03:47Raus!
01:03:48Schulschluss!
01:03:49Martin, ich kann ja verstehen,
01:04:08warum ihr das getan habt.
01:04:10Ihr wolltet euch
01:04:11der Hunde erbarmen.
01:04:12Es ist Tierquälerei.
01:04:13Der Lumpenkerl
01:04:13hat nichts anderes verdient.
01:04:14Man gestattet es,
01:04:16armen alten Menschen
01:04:17sich Hundewagen zu halten,
01:04:19weil sie doch
01:04:19nichts mehr tragen können.
01:04:20Wenn sie ihre Sachen
01:04:21nicht mehr tragen können,
01:04:22dann sollen sie
01:04:22zu Hause bleiben.
01:04:24Und wenn diese Menschen
01:04:25zu Hause nichts
01:04:26zu essen haben,
01:04:28sollen sie dann verhungern?
01:04:30Warum lässt man sie
01:04:30denn hungern?
01:04:32Es wird einmal
01:04:33eine Zeit kommen,
01:04:34weil diese armen Menschen
01:04:35nicht zu hungern brauchen.
01:04:37Aber ich will ihr
01:04:38vor Augen führen,
01:04:39dass du mit deiner Tat,
01:04:40die sicher sehr gut gemeint war,
01:04:43meinem armen alten Mann,
01:04:45Unrecht und Schmerz
01:04:46dazu gefügt,
01:04:47dass dieses
01:04:47solltest du einsehen
01:04:49und ein andermal
01:04:51dir auch eine gute Tat.
01:04:53Hast du das verstanden?
01:04:54Damit ist die Sache wohl erledigt.
01:05:04Ich glaube das alles nicht.
01:05:07So,
01:05:08und sieh mal an.
01:05:10Aber gegenüber einem Armen,
01:05:11der sich manchmal,
01:05:13um leben zu können,
01:05:14etwas versündigt,
01:05:17da dürfen die Gerechten alles.
01:05:21Wenn nun aber der Graf käme
01:05:22und deinem Vater
01:05:23den Hof wegnehme,
01:05:24glaub, weil dein Vater
01:05:25doch ärmer ist,
01:05:27was würdest du dann sagen?
01:05:30Der Graf Runkelfritz?
01:05:32Mhm.
01:05:32Unseren Hof wegnehmen?
01:05:34Ha!
01:05:35Dem würde mein Vater
01:05:35einen vollen Latz ballern,
01:05:37damit er gleich
01:05:37bis nach Afrika schlittert.
01:05:38Na, und du?
01:05:41Ich, wieso?
01:05:44Ich würde Vater helfen.
01:05:45Ah.
01:05:47Würdest du ihm helfen,
01:05:48weil er dein Vater ist
01:05:49und weil es um euren Hof geht,
01:05:50oder
01:05:50würdest du ihm helfen,
01:05:53um ein Unrecht
01:05:54abzuwehren?
01:05:58Dürfen die Reichen alles?
01:06:01Dürfen denn die Gerechten alles?
01:06:03Denn siehe,
01:06:07oh ja, siehe, siehe,
01:06:10auch mit einem Gerechten
01:06:12kann es bergab gehen.
01:06:16So tun nur gute Taten,
01:06:18wenn du überzeugt bist,
01:06:19sie sind gut.
01:06:22Dann müsst du aber,
01:06:25damit sie auch
01:06:26vor deinem Gewissen gut bleiben,
01:06:28von vornherein einverstanden sein,
01:06:30dafür zu leiden.
01:06:35Leiden?
01:06:37Für gute Taten?
01:06:43Wenn du erst so alt bist wie ich,
01:06:45dann kommst du in Versuchung zu sagen,
01:06:46nur,
01:06:48nur für gute Taten.
01:06:52Und das war immer so auf Erden?
01:06:56Und das muss auch immer so sein?
01:06:58Nein.
01:06:58Ich habe alles gehört.
01:07:16Eine gute Tat für Christian.
01:07:19Auch dafür muss man leiden.
01:07:20Was schon immer hätte passieren können,
01:07:26nun war es passiert.
01:07:28An einem Vormittag
01:07:29fanden die Kummerower
01:07:30die Reste ihres ehemaligen
01:07:31Nachtwächters Andreas Behrensprung.
01:07:34In einer kleinen Feldhütte
01:07:35am Rande des Dorfes
01:07:36war er wahrscheinlich
01:07:37in seinem Dusel eingeschlafen
01:07:38und hatte sich mit der umgestürzten Laterne
01:07:41ein angemessenes Ende bereitet.
01:07:44Wieder hatte einer der ganz Armen
01:07:45Kummerow verlassen.
01:07:46Wir gedenken
01:07:49unserem pflichtgetreuen Diener,
01:07:52der
01:07:52in Dienste
01:07:54verunglückt ist.
01:07:57Einen Nachtwächter
01:07:58wie Andreas Behrensprung
01:08:00bekommen wir nicht wieder.
01:08:04Für Andreas Behrensprung,
01:08:07den Helden von Mars Latour.
01:08:08Schlag-Tour.
01:08:22Mutter.
01:08:26Es muss was es sein.
01:08:38Ich eröffne die Sitzung
01:09:05und verlese erst einmal
01:09:07einen Brief.
01:09:09Ich habe es satt,
01:09:10auf dem Dorfe zu leben
01:09:11und meine Jugend
01:09:12hinter Kühen zu vertrauern.
01:09:15Meine Wohnungseinrichtung
01:09:17vermache ich meinem Sohn Johannes,
01:09:20den Jungen,
01:09:21aber der Gemeinde Kummerow.
01:09:24Hochachtend,
01:09:25Luise Behrensprung.
01:09:27Tja,
01:09:29da wir ja nun sozusagen
01:09:30die rechtmäßigen Erben
01:09:32von Johannes Behrensprung sind,
01:09:34möchte ich beantragen,
01:09:35Herrn Kannegießer
01:09:36zum Wurmund zu bestellen.
01:09:38Ja, aber Johannes müsste hier
01:09:39noch zwei Jahre
01:09:40zur Schule gehen.
01:09:40Ach, für das Kühe hüten
01:09:41hat er genug gelernt.
01:09:43Nein.
01:09:45Nein.
01:09:47Und wer findet ihn
01:09:48die zwei Jahre durch?
01:09:52Ich.
01:09:54Wenn die Gemeinde
01:09:55mir schriftlich bestätigt,
01:09:56dass sie selbst zu arm
01:09:58oder zu geizig ist.
01:10:00Aber, aber,
01:10:03ich habe eine Lösung gefunden,
01:10:04die allen gerecht wird.
01:10:06Der Bauer Griepenkerl
01:10:07aus Muddelko,
01:10:08ein entfernter Verwandter
01:10:09meiner Frau,
01:10:10der ist bereit,
01:10:11den Johannes in Kost
01:10:12und Logite zu nehmen.
01:10:14Und da kann er auch
01:10:15zur Schule gehen.
01:10:16Ja, und wer setzt uns
01:10:17die Auslagen,
01:10:18die wir für
01:10:19Behrensprungserziehung
01:10:20aufgewendet haben?
01:10:21Ich denke,
01:10:23fünf Taler
01:10:24wird der Bauer Griepenkerl
01:10:25als Ablösung
01:10:26der Gemeinde Kummerow zahlen.
01:10:27Dann nehme ich den Bengel eben.
01:10:29Aber ohne die fünf Taler.
01:10:31Na, das könnte euch so passen.
01:10:34Griepenkerle hält den Zuschlag.
01:10:37So wird's beschlossen.
01:10:42Danke, Grambauer.
01:10:44Na, wegen der fünf Taler.
01:10:46Schon gut.
01:10:48Ohne Martin hängt Johannes
01:10:49doch immer das Armenhaus an.
01:10:54So haben wir wenigstens
01:10:55ein bisschen
01:10:56seine Zukunft gesichert.
01:10:57Danke.
01:11:07Was machst du denn hier?
01:11:09Sind nicht alle
01:11:10guten Futter?
01:11:11Was?
01:11:12Du willst mir Ratschläge geben?
01:11:14Scher dich raus
01:11:14und setzt was.
01:11:15Dem steig deine Ochsen
01:11:16aus der Stelle.
01:11:17Wenn ich erstmal
01:11:18kote bin, Kummerow.
01:11:19Doch.
01:11:20Du bleibst nicht in Kummerow.
01:11:23Was?
01:11:25Das hat der Gemeinderat
01:11:26so beschlossen.
01:11:27Du musst erst noch
01:11:28richtig was lernen,
01:11:30bis du ein richtiger Hirte bist.
01:11:33Nun ja,
01:11:34du hast noch zu wenig Erfahrung.
01:11:37Keinen Kuhverstand.
01:11:40Dabei vergehen ein paar Jahre
01:11:42und vielleicht hast du dann noch
01:11:44gar keine Lust mehr,
01:11:46ein ganzes Leben
01:11:47so zu leben,
01:11:48wie der Krischer.
01:11:49Johannes geht zu einem Bauern
01:12:01nach Muddelkow.
01:12:03Wann?
01:12:04In den nächsten Tagen.
01:12:06Was willst du denn?
01:12:07Hier kommt doch sowieso
01:12:08aus ein Nacht.
01:12:10Und dann willst du,
01:12:10Johannes wird auf die
01:12:11Stadtschule nehmen.
01:12:12Kann ich morgens
01:12:13mit dem Zug in die Stadt fahren
01:12:14und abends zurückkommen?
01:12:16Hast du Angst
01:12:16von der Stadt?
01:12:17Anna.
01:12:18Na, vielleicht hat er wirklich
01:12:18die Hosen voll.
01:12:22Hey, hey.
01:12:23Gottlieb.
01:12:27Backmorgen anständig Kuchen.
01:12:30Abschiedskuchen
01:12:30für Johannes.
01:12:33Wenn ich es dir nicht gönne,
01:12:34Johannes,
01:12:35dann würde ich sagen,
01:12:35du willst ganz Kummerow
01:12:36auffressen.
01:12:37Ein bisschen kalt
01:12:38und immer gutes Essen.
01:12:40Das wäre ein Leben.
01:12:41Wenn wir in zwei Jahren
01:12:42eingesegnet werden,
01:12:44wird uns sein Vater
01:12:44dann wieder einladen?
01:12:45Na klar.
01:12:47Das ist Martin,
01:12:47sein Vater macht.
01:12:48Nicht wahr, Herr Krampo?
01:12:49Pass auf, Ulrike.
01:12:50Davon haben wir noch
01:12:51mehr als heute.
01:12:52Du bist dann gar nicht
01:12:52mehr in Kummerow,
01:12:53wo du doch schon
01:12:54morgen abgeholt wirst.
01:12:55Nach Muddelkow.
01:12:56Warum bist du denn
01:13:10plötzlich weggelaufen?
01:13:12Wo ich nun immer
01:13:12alleine bin.
01:13:14Wenn ich in die Stadt
01:13:14muss, bin ich doch
01:13:15auch allein.
01:13:17Ich reiß wieder aus.
01:13:19Ja, wir suchen Krüschern.
01:13:22Die gute Tat.
01:13:23Mensch, Martin,
01:13:24die gute Tat.
01:13:26Ich verlasse dich nicht,
01:13:28Johannes.
01:13:29Niemals im ganzen Leben nicht.
01:13:32Ich stehe da auch immer bei.
01:13:43Am nächsten Morgen
01:13:44holte Bauer Griepenkerl
01:13:46aus Muddelkow
01:13:46Johannes in Kummerow ab.
01:13:49Martin schien es dann nach,
01:13:50als wäre das Leben
01:13:51in Kummerow anders geworden.
01:13:53Krischern war nicht mehr da
01:13:54und Johannes war nicht mehr da.
01:14:03Logi, komm!
01:14:03Martin, bist du es, Martin?
01:14:29Johannes, Mensch, du bist wieder da?
01:14:34Johannes, du bist ja schon wieder da.
01:14:36Das sage ich gleich meinem Vater.
01:14:38Haben sie dich dort geschlagen?
01:14:40Haben sie dich hungern lassen?
01:14:42Hast du zu viel arbeiten müssen?
01:14:43Aber Junge, warum läufst du denn
01:14:44schon nach drei Tagen weg
01:14:45und betrübst die guten Leute?
01:14:47Weil ich,
01:14:48da habe ich doch so einen Heimweh gekriegt.
01:14:52Ein, zwei kannst du hierbleiben.
01:14:54Aber die werden die schon holen.
01:14:55Aha, Wendler!
01:14:59Siehste, wer hat nun recht?
01:15:01Limmel!
01:15:03Sie!
01:15:04Wenn du ihn noch bestärbst
01:15:05in seiner Verbocktheit,
01:15:06dann kriegst du von mir
01:15:07deine erste Maulstelle.
01:15:08Basta!
01:15:09Ihr solltet Grifern zurückholen
01:15:10und ihn belobigen
01:15:11und belohnen.
01:15:13Ihr habt es nicht getan.
01:15:14Bis heute nicht.
01:15:16Komm, Johannes.
01:15:21Mein Gott, Mann.
01:15:22Meinst du, mir ist das recht
01:15:23mit dem Johannes?
01:15:24Grambauer, kann der Johannes
01:15:25nicht bei dir...
01:15:25Er könnte ja bei uns
01:15:26auf dem Hofe bleiben.
01:15:27Mann, Buster Martin,
01:15:28kommt doch weg!
01:15:35Ich habe dir schon mal
01:15:36zu verstehen gegeben.
01:15:38Ein gebildeter Mensch
01:15:39spuckt anderen Leuten
01:15:39in ihrer Stube,
01:15:40nicht aufs Ofenblech.
01:15:41Ist das vielleicht gebildeter,
01:15:42wenn ich euch
01:15:43auf den Fußboden spucke, was?
01:15:45Das hat dir wohl
01:15:45dein gebildeter Sohn
01:15:47beigebracht, ne?
01:15:49Der hetzt doch
01:15:50den Bärensprung bloß auf.
01:15:52Es wäre höchste Zeit,
01:15:55dass die Weile
01:15:55aus dem Bauch kommen.
01:16:04Während die Alten
01:16:05sich aneinander rieben,
01:16:07gingen Martin und Johannes
01:16:08mit wildem Eifer daran,
01:16:10ihren Plan auszuführen.
01:16:12Die Fahrt sollte
01:16:13über die Oder gehen
01:16:14zu Krischern.
01:16:16Finden würden sie ihn schon
01:16:18und dann mit Krischern
01:16:19weiter nach Schweden
01:16:21geben.
01:16:22Das lag ja dicht bei.
01:16:24Flocki, komm.
01:16:25Flock.
01:16:25Flocki.
01:16:26Das ist Dezember.
01:16:33Heu, heu, heu, heu, heu!
01:16:37Ah!
01:16:39Wird kalt sein.
01:16:43Wenn wir uns verangerudert haben, merken wir nichts mehr.
01:16:47Na komm!
01:16:49Komm, feierer Hund!
01:16:51Wollen wir nicht erstmal was futtern?
01:16:53Griffin hat jetzt auch nichts zu frühstücken.
01:16:55Und wenn wir ihn gefunden haben, frühstücken wir mit ihm zusammen.
01:16:57Oder meinst du, wir wollen uns hier noch ohne ihn kriegen lassen?
01:17:01Hör auf!
01:17:07Ah!
01:17:27Ah!
01:17:29Verdammter Mist!
01:17:33Jetzt ist alles weg.
01:17:37Jetzt ist genug.
01:17:39Sonst haben wir keine Vorräte mehr.
01:17:49Und wenn nun einer fragt, wo wir hinwollen?
01:17:51Na nach Schwem her.
01:17:53Nee!
01:17:55Das ist für dir zu weit.
01:17:57Wir sagen einfach, wir wollen ins Oderbruch.
01:17:59Unsere Leute machen den Heuschauer fertig.
01:18:01Und wir bringen das Essen hin.
01:18:03Müssen wir es wirklich hinbringen?
01:18:05Hier.
01:18:06Rot.
01:18:07Martin, guck mal, ein Kahn.
01:18:09Das Schicksal ist uns wohl gesehen.
01:18:11Das Schicksal ist uns wohl gesehen.
01:18:13Das Schicksal ist uns wohl gesehen.
01:18:15Das Schicksal ist uns wohl gesehen.
01:18:17Das Lauschen kann sein.
01:18:19Und dann ist das Schicksal.
01:18:21Aber wir müssen noch mal keinen mitgekommen.
01:18:23Mal machen sie aus?
01:18:24Und wir bringen das Essen hin.
01:18:25Müssen wir es wirklich hinbringen?
01:18:26Ja.
01:18:27Rot.
01:18:29Martin, guck mal, ein Kahn.
01:18:30Das Schicksal ist uns wohl gesehen.
01:18:32Männchenskind, das ist am Ende schon die Ohre.
01:19:02Ha, der hat vielleicht das wie einen Ramm.
01:19:10Mach, dass ihr wegkommt!
01:19:14Anhalte, anhalte, Frau Schützauer.
01:19:19Frau Schützauer, mach, dass ihr wegkommt!
01:19:34Wir sind auf einer richtigen Insel, mitten im Fluss.
01:20:02Wir kommen hier gar nicht mehr fort.
01:20:09Wir haben hier auch keine Ruder mehr.
01:20:16Na ja, das hat schon alles sein sollen.
01:20:30Wir kommen schon zu Krischern.
01:20:37Ja, wenn einer alleine kommt mit einem Kahn und steigt aus, dann wir schreien und abhauen.
01:20:45Mensch, Martin!
01:20:47Doch eine Weile!
01:20:48Hierher!
01:20:49Wir sind schimpfurchtig, ratet uns!
01:20:52Los, hierher!
01:20:53Kommt doch hierher!
01:20:54Hierher!
01:20:55Los!
01:20:56Kein Mensch kommt hierher!
01:20:57Alle fahren sie vorbei!
01:20:58Und winken tun sie auch noch!
01:20:59Wenn ich ne Kanone hätte!
01:21:00Hierher!
01:21:01Die schöß ich alle in Klum!
01:21:03Schnell!
01:21:04Versaufen müssten die alle!
01:21:05Kommt hierher!
01:21:06Hierher!
01:21:07Du!
01:21:08Ich hab Kiebitzeier gefunden!
01:21:09Oh, was für Essen!
01:21:10Hast du Streichhölzer?
01:21:11Na klar!
01:21:12Schnell!
01:21:13Schnell!
01:21:14Schnell!
01:21:15Schnell!
01:21:16Schnell!
01:21:17Schnell!
01:21:18Oh, ich hab Kiebitzeier gefunden!
01:21:20Oh, was für Essen!
01:21:22Hast du Streichhölzer?
01:21:23Na klar!
01:21:24Schnell!
01:21:29Schnell!
01:21:30Dann werden wir mal verfrieren in der Nacht!
01:21:31Während der Katastell.
01:21:39Jetzt sind Kantenbrot.
01:21:54Schiffbrüche haben sie schon mal selber verspeist.
01:21:57Bis zum Schluss nur einer übrig blieb.
01:22:00Und was hat der Nachharr gefressen?
01:22:01Einmal hat einer sein Bein gefressen.
01:22:04Das rechte oder linke?
01:22:06Tatsache.
01:22:08Und nachher?
01:22:09Da hatte er noch sein anderes Bein.
01:22:12Und dann? Dann ist er doch krepiert.
01:22:14So ein Dussel.
01:22:16Der letzte ist immer gerettet worden.
01:22:19Sonst hätte doch keiner von der Geschichte gewusst.
01:22:21So ein Quatsch.
01:22:26Jetzt werde ich gleich mein erstes Bein fressen.
01:22:32Hab ich euch endlich, ihr Ausreißer.
01:22:35Sag, Dachauk, Herr Grambur.
01:22:52Da sind sie.
01:22:54Ne, denken Sie mal an, Herr Grambur.
01:22:56Wat ein Glück.
01:22:58Ne, ne, das ist Jugendhüt.
01:23:02Na, du kommst mal erst mal rein und äden sind hart.
01:23:04Das mit dem Essen lassen Sie mal, Frau Diekmann.
01:23:06Ich muss auch machen, dass Sie mit der Halunkenfuhre
01:23:08vor Dunkeln nach Hause kommen.
01:23:10Herr Diekmann, was bin ich Ihnen schuldig?
01:23:13Tja.
01:23:17Reicht das?
01:23:18Mann, so.
01:23:22Und ihr?
01:23:24Na, rauf auf den Wagen.
01:23:25Na, du mögen Sie, dass man ben gnädig, Herr Grambur.
01:23:29Wat, wir sind doch früher auch nicht grau Engel wäßt.
01:23:31Ja, ja.
01:23:35Kann ich nicht bei Ihnen bleiben, Herr Diekmann?
01:23:38Tja, wenn du aus der Schule wärst
01:23:39und Lust von Fischen hast.
01:23:55Vater,
01:24:12ist Mutter, ist sie auch so böse?
01:24:18Warum bist du ausgewissen, das sei.
01:24:21Weil ich doch weg, weg sollte von Kummerow.
01:24:25Und da läufst du von alleine weg von Kummerow.
01:24:28Wir wollten doch Krüschern finden.
01:24:38Hü.
01:24:38Hü.
01:24:38Hü.
01:24:38Hü.
01:24:38Hü.
01:24:39Hü.
01:24:40Hü.
01:24:41Hü.
01:24:42Hü.
01:24:43Hü.
01:24:44Hü.
01:24:45Hü.
01:24:46Hü.
01:24:47Hü.
01:24:48Hü.
01:24:49Hü.
01:24:50Hü.
01:24:51Hü.
01:24:52Hü.
01:24:53Hü.
01:24:54Hü.
01:24:55Hü.
01:24:56Hü.
01:24:57Hü.
01:24:58Hü.
01:24:59Hü.
01:25:00Hü.
01:25:01Hü.
01:25:02Hü.
01:25:03Hü.
01:25:04Hü.
01:25:05Hü.
01:25:06Hü.
01:25:07Hü.
01:25:08Hü.
01:25:09Hü.
01:25:10Hü.
01:25:11Hü.
01:25:18Danke, Ulrike.
01:25:20Mach Kumero beim Bauern, Grippenkerl. Keine Schande.
01:25:25Kann ich wiederkommen?
01:25:28Ja, mein Junge.
01:25:41Auf Wiedersehen.
01:25:43Wer eine Heimat hat wie du, und wer eine Kindheit gehabt hat wie du,
01:25:49der kann ruhig in die Fremde gehen.
01:25:53Seine Heimat wird immer bei ihm sein.
01:26:05Nun heulen die langhaarigen Dunnerschläge. Hü!
01:26:13Immer tiefer sank Kumero, das Land, das ihnen immer nahe gewesen war, zurück.
01:26:27Hügel schoben sich rechts und links gegen den Weg,
01:26:30und mit einem Mal lag Kumero hinter den Bergen.
01:26:34Für Martin und Johannes fiel das Tor des Paradieses zu.
01:26:39Für immer.
01:26:40Mit Möller
01:26:41Siedler
01:26:43Siedler
01:26:46Siedler
01:26:50Untertitelung des ZDF, 2020
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