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  • 2 days ago
Kunsthalle Zürich presents the first institutional solo exhibition in Switzerland by Berlin-based artist Klara Lidén, titled Over out und above. This documentary explores the exhibition, featuring new and earlier works that delve into Lidén’s exploration of public and private space through architectural interventions, performative acts, and material appropriations.

The film showcases key installations, including Square Moon (2025), a lamppost-like sculpture, and Untitled (Holes) (2025), concrete drill cores reflecting urban landscapes. Gang Gang Gang (2025) reimagines construction passageways, while Ring (Nuts) and Ring (Zomb) (2025) evoke minimal art, questioning accessibility. Lidén’s Untitled (Trashcan) series and large-scale slide projections of her performative actions further highlight her engagement with urban environments and social conventions.

Featuring an exclusive interview with curator and Kunsthalle director Fanny Hauser, this documentary offers insight into Lidén’s multi-layered practice and her reflections on the body, space, and institutional contexts.

Klara Lidén: Over out und above / Kunsthalle Zürich. Zürich (Switzerland), June 12/13, 2025.
Transcript
00:00Over, Out and Above is the first exhibition of the artist in Berlin
00:27Clara Liden here in the Schweiz.
00:29Clara Liden is a artist who has been in the early 2000s with questions of the public space,
00:37but also of the private space.
00:39How are these spaces defined?
00:41What social conventions and norms define these spaces?
00:46And how are we moving through these spaces?
00:48She works with very different media, but also in the area of sculpture, installation,
00:54often architectural interventions, both in the public space as in the institution.
01:00The point for Clara Liden's work is always the own body,
01:04but how are we moving through these public, private, but also institutional spaces?
01:11It's often about how some public spaces,
01:14which are not to us anymore, but are now privatized,
01:18how we could have these spaces again for us, maybe only for a short moment.
01:54And then in handgemachte Dias übersetzt.
01:57Also das sind dann wirklich Video-Stills,
02:00die sie aus mit dem Handy gefilmten Videos entnimmt.
02:04Die druckt sie dann mit einem Tintenstrahldrucker auf Folie,
02:07schneidet die mit der Hand aus und montiert sie dann in einem Diarahmen.
02:10Also es sind wirklich so analog handgemachte Dias,
02:13die fast an so diese Komik von schwarz-weißen Stummfilmen erinnern
02:17oder so Slapstick-artige Momente auch wiedergeben
02:21und sie eben auch immer im öffentlichen Raum zeigt,
02:23wie sie so vielleicht bei Handlungen und Aktionen,
02:27die vielleicht nicht so ganz konventionell sind
02:29und eben auch die Frage verhandeln,
02:30wie können wir uns von gesellschaftlichen Normen, Regeln und Konventionen befreien
02:35und diese ein bisschen überwinden, wenn auch nur für einen Moment.
02:40Die Ausstellung ist die erste Ausstellung von Klaralin in der Schweiz.
03:00Wir bringen hier vor allem auch Neuproduktionen in die Kunsthalle Zürich.
03:05Punktuell werden diese Arbeiten auch von Leihgaben
03:09oder älteren existierenden Arbeiten ergänzt.
03:12Auf beiden Stockwerken gibt es zwei ganz tolle, großformatige skulpturale Arbeiten.
03:19Die Arbeit, in der ich mich aktuell befinde, ist eine ihrer neuen skulpturalen Arbeiten,
03:23die sehr raumgreifend ist.
03:25Eine Arbeit, die aus gefundenen Architekturen besteht.
03:29Ich befinde mich hier gerade in einem Schutzgang,
03:32wie er eigentlich auf Baustellen dem Schutz von Fußgängerinnen und Fußgängern dient.
03:38Was vielleicht das Besondere an dieser Arbeit ist,
03:40dass sie nicht im traditionellen Sinne oder skulpturalen Sinne einfach nur eine Skulptur ist,
03:45der wir im Raum begegnen und die wir einfach von einer Seite betrachten,
03:49sondern dass es wirklich eine skulpturale Arbeit ist,
03:51die auch sich dadurch entfaltet, dass wir uns dazu verhalten.
03:56Das heißt, eine Skulptur, die auch ihre Wirkung erst bekommt,
04:00wenn wir um sie herum gehen, durch sie gehen in diesem Fall auch
04:04und auch immer unseren eigenen Körper in Relation dazu setzen.
04:08Die Arbeiten sind auch eigentlich mit Originalspuren, in dem Fall aus der Stadt,
04:14in der sie ursprünglich gestanden, überzogen.
04:19Also die Graffitis, der Spur, diese ganzen Verschleißerscheinungen,
04:22die sind auch immer Teil der Arbeiten von Clara Lieden.
04:25In Dialog gesetzt sind sie auch mit ein paar älteren Arbeiten,
04:30beispielsweise diese Leuchtkästen, die hier im Raum hängen.
04:33Das sind ebenfalls Arbeiten, die Clara aus dem öffentlichen Raum entwendet,
04:39aber dann auch nicht einfach in den Ausstellungsraum überführt,
04:43sondern schon auch immer noch die Farbe abkratzt.
04:46Also sie sind eigentlich Leuchtkästen,
04:49die vielleicht zu Werbezwecken von Banken gedient haben,
04:52EC-Automaten.
04:54Ein Leuchtkästen gehörte der Berliner Zeitung
04:57und das sind jetzt alles Spuren, die hier nicht mehr zu sehen sind.
05:00Aber es sind natürlich immer noch die ganzen Stickers, Graffitis
05:04und quasi diese Spuren, Gebrauchsspuren oder Spuren des Alltags
05:09sind ebenfalls immer Teil dieser Arbeit.
05:12Eine neue Arbeit, die auf beiden Stockwerken zu sehen ist,
05:30ist auch die neue skulpturale Arbeit der Untitled Holes.
05:35Holes, also wie das englische Wort für Löcher,
05:39sind quasi diese runden Betonkreise,
05:43die witzigerweise eigentlich das genaue Gegenteil von Holes sind,
05:46also von Löchern, sondern das sind eigentlich die Positivformen eines Loches.
05:50Wenn man im öffentlichen Raum oder Baustellen
05:53quasi für Kanaldeckel oder sonstige Bauarbeiten mit einem großen Bohrer ein Loch bohrt,
05:58dann nimmt man da quasi natürlich sehr, sehr viel Material raus
06:02und Clara nimmt diese Betonblöcke und setzt die hier in den Ausstellungsraum
06:08und wo sie dann quasi auch ihrer eigentlichen Funktion
06:11oder ihrer eigentlichen Kontext entwendet werden
06:13und dann hier zu skulpturalen Arbeiten werden.
06:16Im zweiten Stockwerk der Ausstellung gibt es ebenfalls zwei großformatige Skulpturen,
06:21die aus ebenfalls genutzten Bauzäunen gebaut wurden,
06:25die auch in ihrer ganzen Erscheinung auch sehr stark an die Minimal Art der 60er und 70er Jahre erinnert,
06:32so wie auch die Schutzgänge unten im ersten Stock der Ausstellung.
06:38Und dort entfalten sich diese Kuben auch, also bilden quasi eine Art Parcours,
06:43durch die man sich hindurch bewegt.
06:46Die Kuben sind auch quasi direkt an den Eingang der Ausstellung gesetzt
06:51und vor die beiden Fenster des Ausstellungsraumes
06:53und verdecken so eigentlich auch nochmal den Blick nach außen.
06:56Also es geht sehr stark auch um diese Fragen von Ausschlussmechanismen und Zugänglichkeit.
07:01Die Kuben sind geschlossen, wir können nicht hinein, wir wissen nicht, was sich dahinter befindet.
07:05Und durch diese Positionierung im Raum, der Kuben im zweiten Stock beispielsweise,
07:10entstehen natürlich auch immer wieder neue alternative Räume, Nischen, Gänge,
07:14die wiederum auch nochmals ein paar Arbeiten von Clara Lieben beinhalten oder beherbergen.
07:21Eine davon ist eine Mülltonne, eine Leihgabe von der Stadt Luxemburg,
07:27eine große silberne Tonne, die Teil von ihrer fortlaufenden Serie untitled Trashcans ist.
07:34Das ist eine Sammlung an verschiedenen Abfallbehältern, Mülleimern,
07:40die unterschiedlichen Städten entnommen wurden.
07:42Sei es Berlin, Stockholm, Zürich, New York, alle Städte sind vertreten.
07:49Und in dem Fall haben wir jetzt einen Abfallbehälter genommen,
07:52der eben eigentlich in Luxemburg zu finden ist, aber auch punktuell in Berlin.
07:56Und gewissermaßen funktionieren diese Abfallbehälter, die ja dann hier komplett im Ausstellungsraum
08:03dem Kontext entnommen werden, ihrer Funktion entledigt werden und einfach so als Objekte im Raum stehen
08:09und als Skulpturen wahrgenommen werden können, funktionieren aber gewisserweise auch immer noch
08:13als Porträts der eigentlichen Herkunftsorte.
08:43Für mich war eigentlich ganz klar, dass ich gerne so den Auftakt meines Programms
08:47als neue Direktorin der Kunsthalle Zürich wahnsinnig gerne mit Clara Lieden machen wollte.
08:52Clara Lieden ist eine Künstlerin, die sich wirklich seit den frühen 2000er Jahren
08:56mit Fragen von öffentlichem Raum auseinandersetzt, die natürlich auch Fragen sind,
09:01die uns hier im institutionellen oder musealen Kontext immer auch betreffen.
09:06Die Kunsthalle Zürich hat sich auch über die letzten vier Jahrzehnte ihres Bestehens
09:09immer wieder neu erfunden und ist gewisserweise ja auch ein öffentlicher Raum,
09:13der ja auch immer wieder mit jeder Ausstellung durch die jeweiligen Künstlerinnen und Künstler,
09:18die eingeladen sind, neu gedacht wird, neu definiert wird und neu verhandelt wird.
09:31Vielen Dank.
09:58Vielen Dank.

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