Mamitschka ist ein deutscher Spielfilm von 1955 unter der Regie von Rolf Thiele. Der Stoff aus dem nachkriegsdeutschen Alltag von Vertriebenen ging auf eine Reportage des Stern zurück. In der Tragikomödie mit karikierend-kritischem Blick auf die Abwehrhaltung der Einheimischen scheitert eine Flüchtlingsfamilie aus Böhmen.[1] Der Film erschien im Verleih der Deutschen London-Film (Hamburg)[2] und hatte am 20. September 1955 in Hannover Premiere.
Handlung Die neunköpfige Familie Navratil aus Budweis erhält nach der Vertreibung der Deutschen aus Böhmen und ihrer Ankunft in einer kleinen süddeutschen Stadt nach einer Zeit im Auffanglager Unterkunft bei Herrn Samhaber, der, wie seine Frau, voller Vorurteile gegen die neun Personen aus dem Osten ist. Die Töchter geraten auf Abwege, und die Söhne versuchen sich im Schwarzhandel. Zwischendurch war noch ein verwaistes afroamerikanisches Besatzungskind zur Gruppe gestoßen, das sie in die Familie aufgenommen haben. Die Nawratils, die von Mamitschka angeführt werden, schlagen sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, bis Benjamin, der elfjährige Sohn, ihnen einen Totogewinn von 75.000 Mark beschert. Dies reißt die in aller Armut glückselige Schar jäh auseinander; die drei ältesten Kinder geraten auf die schiefe Bahn. Zwei Kinder verunglücken tödlich mit dem neuen Motorrad. Ein deutschstämmiger Besatzungssoldat heiratet schließlich die älteste Tochter und nimmt die ganze Familie mit nach Amerika.