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  • 25.5.2025
Kaum von seinem Motorradunfall genesen, hat Valentin schon wieder alle Hände voll zu tun: Ein Heiratsschwindler treibt sein Unwesen. Das besonders Perfide an seiner Methode, einsame Frauen um ihr Geld zu erleichtern: Er gibt sich als Pfarrer aus! So etwas kann Valentin natürlich nicht dulden. Doch auch er selbst wird Opfer eines gemeinen Betrugs: Auf einem Werbefoto für den Wahlkampf um das Bürgermeisteramt in Schliersee taucht Valentin gemeinsam mit Freund Bernie und der Kandidatin Gaby Müllerschön auf – und das mit der Überschrift „Wohl dem, der gute Freunde hat!“ Starker Tobak für die Wähler: Hat Valentin die Fronten gewechselt? Bisher unterstützte er doch immer seinen Vetter Karl Gruber im Wahlkampf. Natürlich ist das Foto eine Fälschung – und natürlich steckt mal wieder Valentins Erzfeind Bode hinter dem Betrug … (Text: ARD)

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Transkript
00:00Das handelt sich um diesen Mann.
00:04Ja.
00:05Das ist er.
00:06Und Sie werfen ihn vor?
00:07Der hat mich um alles gebracht.
00:08Um alles.
00:09Servus, Kuba.
00:10Servus, Franti.
00:11Störe ich?
00:12Nein, nein, nein.
00:13Unser Heiratsschwinter, der Herr Kaiberer, die Frau ...
00:14Gerda Bulanski-Gerda.
00:15Ja, aus Rosenheim.
00:16Ist ihm extra nachgereist.
00:17Ja, und nicht nur aus Liebe.
00:18Wie ich das gerade verstanden hab.
00:19Ich habe zu seinen Gunsten eine Grundschuld auf mein Häuschen abgetreten.
00:34Das Häuschen gehört meinem Bruder und mir.
00:37Und der Julius, der hat das ganze Geld ratziputzig abgeräumt.
00:41Ja, und wie haben Sie ihm die Schuld abgetreten?
00:44Privat, schriftlich.
00:45Wie man das so sagt bei der Bank.
00:49Ich hab mich sachkundig gemacht.
00:50Juristisch ist da alles einwandfrei gelaufen.
00:5335.000 Mark.
00:54Das ... das ...
00:55So ein netter Mensch.
00:56So gemein sei Gott.
00:57Ja.
00:58Der Teufel hat 1.000 schöne Gesichter, gell?
00:59Ja, was haben Sie jetzt vor?
01:00Ja, ich bin jetzt zu ihm hingegangen.
01:01Ich wollte mit ihm reden, aber ...
01:02Er hat mich nur ausgelacht.
01:03Ausgelacht.
01:04Ja, und wo wollten Sie mit ihm reden?
01:05In seinem Hotel.
01:06Im Berghof.
01:07In seinem Hotel.
01:08In seinem Hotel.
01:09In seinem Hotel.
01:10In seinem Hotel.
01:11In seinem Hotel.
01:12In seinem Hotel.
01:13In seinem Hotel.
01:14In seinem Hotel.
01:15In seinem Hotel.
01:16In seinem Hotel.
01:17Im Berghof.
01:19Vornem geht die Welt zugrunde.
01:24Katrin, grüß dich.
01:25Grüß dich.
01:26Ich such einen Gast und zwar einen gewissen Herrn Kaiberer.
01:29Das ist der Herr hier hinten mit den Brillen.
01:32Der mit seinen Muckern?
01:33Mhm.
01:41Sind Sie der Herr Kaiberer, oder?
01:44Ach, der Herr Hauptkommissar.
01:47Valentin Gruber.
01:49Woher kennen Sie meinen Namen?
01:51Ach, wissen Sie, wenn ich in eine Stadt einreite,
01:54Entschuldigen Sie, aber ich nenne das so,
01:56dann verschaffe ich mir alle Informationen
01:58über die wichtigsten Personen des jeweiligen Gemeinwesens.
02:02Tja, denn wir müssen wissen,
02:05was wir einem jeglichen antworten sollen.
02:08Herr Kolosser 4.
02:10Steht da auch geschrieben,
02:11was wir einem jeglichen oder einer jeglichen abnehmen sollen?
02:13Alles, was mir bisher gegeben wurde,
02:16wurde mir von Herzen gegeben, Herr Gruber.
02:19Auch von einer gewissen Gerda Wolanski?
02:22Ob Sie es glauben oder nicht,
02:24aber diese Dame hat mich so geliebt,
02:26dass sie mir fast alles geschenkt hat, was sie besaß.
02:29Aber schon unser Jesu hat ...
02:31Jetzt passen Sie mal auf, Herr Kaiberer.
02:33Lassen Sie die Finger von unseren Frauen.
02:35Sonst hauen wir derartig drauf,
02:37dass Sie nie wieder irgendwo einreiten werden.
02:40Ja, schönen Tag noch, Herr Kaiberer.
02:43Tschüss.
02:49Meine Damen, meine Herren,
02:52die letzten Ergebnisse der Meinungsforschung.
02:55Karl Gruber, 35 Prozent.
02:59Gabi Müllerschön, 33 Prozent.
03:02Haberl, 9 Prozent.
03:05Immokerna, 18.
03:07Rest, 3.
03:09Das heißt, wir können es schaffen.
03:11Das schreit nach einem zweiten Wahlgang.
03:13Die Grünen ziehen ihren Kandidaten zurück
03:16und Karl Gruber gewinnt die Wahl mit Glanz und Gloria.
03:19Wenn Karl Gruber wieder Bürgermeister wird,
03:22können wir das Projekt Golfplatz abschreiben.
03:25Nur das nicht.
03:27Bei dem vielen Geld, das ich da drin stecken habe ...
03:29Was soll denn erster Meisinger sagen?
03:31Ja, genau, was sollte ich da zuerst sagen?
03:34Ich habe mir nichts vorzuwerfen.
03:36An meinem Einsatz kann es nicht liegen.
03:38Dir macht ja niemand einen Vorwurf.
03:40Mir kann erst recht niemand was vorwerfen.
03:43Der schießbare Anzeiger hat bis an die Grenze der Zulässigkeit
03:47für unsere Kandidatin getrommelt.
03:49Herr Konz, das war Teil unserer Abmachung.
03:52Ja, Herr Karl Gruber ist das Bürgermeister einfach zu beliebt.
03:57Selbst ich als der politische Gegner muss neidvoll zugeben,
04:00dass er in der Sache seine Arbeit in den letzten Jahren
04:03hervorragend gemacht hat.
04:05Wenn selbst Sie das jetzt schon sagen.
04:07Nicht öffentlich, natürlich.
04:09Nur unter uns, Pfarrerstöchter.
04:10Auf jeden Fall kommen wir mit der Art Wahlkampf,
04:13wie wir ihn bisher geführt haben, nicht mehr weiter.
04:16Hast du vielleicht einen anderen Vorschlag?
04:20Da wird mir schon was einfallen.
04:36Da kannst du mal sehen, Katrin, dass Gott die Gebete doch erhört.
04:40Zumindest manchmal.
04:42Wieso, jetzt ich's nachher versteh?
04:44Am besten überhaupt nicht.
04:46Ich bin ja so froh, Hochwürden,
04:48dass der Fallentin alles so gut überstanden hat.
04:52Schönen Tag noch, Kati.
04:54Ihnen auch, Herr Pfarrer.
05:07Einen wunderschönen guten Morgen.
05:09Grüß Gott.
05:11Ach, Sie sahen neulich so verhärmt aus.
05:13Ist Ihr Leid jetzt überwunden?
05:15Ja, Gott sei Dank.
05:17Gott sei Dank, das sagt sich so leicht.
05:19Man denkt sich gar nichts dabei.
05:21Dabei ist er es, er allein, der alle unsere Geschicke leitet.
05:24Na ja, drum geh ich ja jeden Tag in die Kirche,
05:26damit ich ihm danken kann.
05:28Verzeihen Sie bitte.
05:30Ja?
05:32Die Frau da mit dem Fahrrad.
05:34Die Katrin.
05:36Ah, Katrin, und wie weiter?
05:37Petersen.
05:39Das ist ja auch nicht gerade ein typischer Name hier
05:41für einen Schliersee,
05:43so wie Warsmeier oder Gruber.
05:45Ihr Mann kommt von Lügen.
05:47Ah, sie ist verheiratet?
05:49Ja, noch gar nicht so lang.
05:51Schade.
05:53Darf ich Ihnen vielleicht Ihre schweren Einkaufskörbe abnehmen?
05:56Ja, und nach Hause bringen?
05:58Ich hab denselben Weg.
06:00Ja, gern.
06:02Wieso?
06:04Woher wissen Sie denn, dass wir denselben Weg haben?
06:05Ich richte es mir halt so ein.
06:10Hallo, Pater Tobias.
06:12Ja, Valentin.
06:14Schaut so aus, als ob es dir wieder gut geht.
06:17Bis auf den da.
06:19Was ein bisschen fehlt, ist natürlich das Motorradfahren, gell?
06:21Was ist das für Schmerzen?
06:23Übermorgen kommt der Gips runter.
06:25Freu mich schon drauf.
06:27Aber deswegen bin ich eigentlich gar nicht da.
06:29Hier in der Gegend treibt sich ein Typ rum,
06:31der gibt sich als abgebrochener Pfarrer aus.
06:32Und das scheint die Damen irgendwie sehr zu beeindrucken.
06:34Die denken halt, wenn Gott bei dir ist,
06:36geht halt vieles leichter.
06:38So fromm ist er gar nicht, wie er sich ausgibt.
06:40Wissens.
06:42Da zockt die Mädels nämlich ganz schön ab dabei.
06:44Ja, dann sperren halt, he?
06:46Herr Pfarrer, Sie wissen doch am besten, wie das ist,
06:48wenn man alles weiß und nichts beweisen kann.
06:50Der sucht halt seine Opfer vorwiegend
06:52und der älteren Damen, die in die Kirche gehen.
06:54Na ja, eine Weiber, die man mit frommen Sprüchen beeindrucken kann.
06:56Und du meinst, ich kann dazu nicht helfen?
06:58Nein, nein.
06:59Sie können doch Ihre Augen offen halten
07:01und mir vielleicht einen Tipp geben.
07:03Einen Tipp?
07:05Ja, wenn Sie beobachten,
07:07wie er sich wieder an einen von Ihren Kanzelschwalben heranmacht.
07:09Kanzelschwalben?
07:11Also Fallen dienen.
07:14So, da sind wir.
07:17Ja, das Tragen, das macht ganz schön durstig.
07:20Ja, ich glaube, wir müssen uns einig sein.
07:22Ja, ich glaube, wir müssen uns einig sein.
07:24Ja, ich glaube, wir müssen uns einig sein.
07:26Ja, ich glaube, wir müssen uns einig sein.
07:27Ja, ich wollte Sie sowieso fragen,
07:29ob Sie nicht noch einen Kaffee mittrinken.
07:31Sie können so wunderbare Geschichten erzählen.
07:33Ach, ich habe es kaum zu hoffen gewagt.
07:35Aber mir ist es so schön in der Schrift,
07:37auf der Hoffnung beruht der Glaube.
07:39Schön haben Sie das gesagt.
07:41Kommen Sie rein.
07:43Ja.
07:45Na, über den Mann rede ich nimmer.
07:47Hat er sich aus dem Staub gemacht?
07:49Der kommt mir nicht mehr ins Haus.
07:51Hat er Sie in irgendeinem Auftrag gemacht?
07:53Nein.
07:54Der kommt mir nicht mehr ins Haus.
07:56Hat er Sie in irgendeiner Art und Weise geschädigt?
07:58Wie meinst du das?
08:00Ja, seelisch.
08:02Ja, das natürlich auch.
08:04Wissen Sie,
08:06wenn eine Frau in meinem Alter
08:08sich noch einmal auf einen Mann einlässt,
08:10dann ist das ganz was anderes
08:12als bei so einem leichtfertigen jungen Ding.
08:14Ja, das verstehe ich.
08:16Das verstehen Sie?
08:18Frau Lotharser,
08:20wollen Sie jetzt eine Anzeige machen?
08:22Ja.
08:24Das heißt,
08:26vielleicht.
08:28Ein bisschen Zeit müssen Sie mir schon noch lassen.
08:30Aber allzu lange würde ich an Ihrer Stelle nicht warten.
08:36Eine Nacht
08:38müsste ich schon noch drüber schlafen.
08:40Gut.
08:42Also dann komme ich morgen wieder.
08:44Ja, natürlich, gern.
08:46Wann?
08:48Ja, sagen wir so um elf.
08:50Ja.
08:52Ja, das geht sich nass.
08:54Ich habe keinen Grund,
08:56diesen Windbeutel in irgendeiner Art und Weise zu verschonen.
08:59Erzählen Sie ruhig weiter, Herr Julius.
09:02Ja, schon meine erste Predigt
09:04war ein solcher Erfolg,
09:06dass der Dompropst
09:08fast eifersüchtig geworden wäre.
09:11Ja, ich war gerne Priester
09:13und im Grunde genommen
09:15wäre ich es heute auch noch gerne.
09:17Nur eben
09:19die Enthaltsamkeit,
09:21die einem auferlegt wird.
09:23Ja, das habe ich mich auch schon manchmal gefragt,
09:26wie die das machen.
09:28Bitte, nehmen Sie doch wieder Platz.
09:30Doch, wenn man dann frei ist,
09:32tja,
09:34dann weiß man zuerst gar nichts
09:36mit der Freiheit anzufangen.
09:38Die anderen Menschen kommen einem vor
09:40wie hinter Milchglas-Scheiben.
09:42Ja, und plötzlich,
09:44plötzlich ist man einsamer
09:46als im Zölibat.
09:49Ja, das verstehe ich.
09:50Ja, und man ist auf Hilfe angewiesen.
09:52Na ja, klar, das liegt ja auf der Hand.
09:55Hätten Sie eventuell
09:57Ja?
09:58ein Schnäpschen für den Kaffee?
10:01Ach so, ja,
10:03sicher, gleich.
10:12Wohnen Sie alleine hier?
10:14Ja, meistens.
10:16Mein Mann ist auf dem Weg.
10:17Seine Firma baut in Saudi-Arabien.
10:19Na ja,
10:21er verdient zwar viel Geld,
10:23aber er ist praktisch nie daheim.
10:27Tja,
10:29Prost.
10:31Nach dem Glas würde ich mich auf den Weg machen.
10:36Ich könnte Ihnen stundenlang zuhören.
10:38Na ja, wenn einer auch so viel erlebt hat.
10:41Ich werde diesen Tag
10:43mit einem kleinen Dankeschön
10:44Ich werde diesen Tag
10:46mit einem Herzchen
10:48in meinem Kalender vermerken.
10:51Wo wohnen Sie denn?
10:53Ach, ich,
10:55ich wohne in einer ganz bescheidenen Stube
10:57bei einem Bauern.
10:59Das genügt mir.
11:01Gott liebt die Armen und die Demütigen.
11:03Ja, dann.
11:09Es war ein unvergesslicher Nachmittag.
11:10Dankeschön.
11:23Hallo ihr zwei,
11:25grüß euch.
11:27Wo kommt das hin?
11:29Deckel fangen.
11:34Servus, grüß euch.
11:36Zum Wohl.
11:37Siehst du,
11:39so macht man Wahlkampf.
11:41Tja,
11:43wenn mich nicht alles täuscht,
11:45gehst du ja auch von Tisch zu Tisch
11:47und sagst,
11:49und dass ihr mir ja den Karl Gruber wählt.
11:51Der Karl ist immerhin mein Väter.
11:53Hattet ihr eigentlich mal was miteinander?
11:55Ich meine,
11:57du und die Gabi?
11:59Neugierig bist du nicht,
12:01nur dass du alles wissen musst.
12:03Also im Prinzip ist es ja so,
12:05ich habe ihn im letzten Moment
12:07nicht mehr gesehen.
12:09Ja, aber bei der Sandra,
12:11da hast du versagt, oder?
12:13Ja, das hängt dran nach, gell?
12:15Aber denk dir nix, Valentin,
12:17die Liebe kommt, die Liebe geht.
12:19Du wirst fast schon verschmerzt.
12:23Ja, Valentin,
12:25darf ich dich zu einem Bier einladen?
12:27Ich glaube, das ist nett,
12:29aber meine Wahlentscheidung liegt schon fest.
12:31Na, aus alter Freundschaft und Erinnerungen
12:33würde ich auch nicht zeigen.
12:35Na, werden wir schon Feierabend?
12:37Müsstest du eigentlich
12:39nicht jetzt besser Wahlkampf machen?
12:41Bei der letzten Wahl hast du dich immer beklagt,
12:43ich würde dich vernachlässigen.
12:45Ich habe gesagt,
12:47du hättest mich versteckt,
12:49weil ich ein geschlampertes Verhältnis gewesen bin.
12:51Und das bin ich ja heute noch.
12:53Nur, dass es die Leute inzwischen akzeptieren.
12:55Ja.
12:58Heidi,
13:01das war damals ein großer Fehler.
13:04Ich hätte da leicht noch
13:06mit dir dranhängen können,
13:08drüben in Amerika.
13:10Das hättest du mir nicht antun können.
13:12Vielleicht verlierst du auch die Wahl,
13:14dann können wir zusammen rübergehen.
13:16Da wird nichts draus werden.
13:18Nach den neuesten Umfragen
13:20bin ich so ziemlich auf der sicheren Seite,
13:22obwohl, du,
13:24das sage ich jetzt wirklich nur dir,
13:26ich wäre gar nicht böse,
13:28wenn es nicht klappen würde.
13:30Was?
13:32Tja, es gibt mindestens so viele Gründe,
13:34dagegen Bürgermeister zu sein.
13:36Wie dafür?
13:38Und was wären das für Gründe?
13:40Dann hätte ich endlich mal
13:42ein bisschen mehr Zeit für uns
13:44und wir könnten das Leben genießen.
13:46Wir müssten nicht immer
13:48auf dem Präsentierteiler sitzen.
13:50Weißt, vielleicht wärst du auch nicht
13:52nach Amerika gegangen,
13:54wenn ich nicht Bürgermeister geworden wäre.
13:56Drüben hast du mir auf jeden Fall
13:58unheimlich gefehlt.
14:00Wirklich?
14:01Ja.
14:06Jetzt schau,
14:08da kommen ganz viele Leute vorbei.
14:11Ja, was ist das?
14:14Was machen wir jetzt?
14:16Na mei,
14:18jetzt rächt sich,
14:20dass wir keine eigenen Plakatwände gemietet haben, nicht?
14:22Na mei,
14:24wenn kein Geld in der Parteikasse ist, gell?
14:26Wahrlich, wahrlich,
14:28wahrlich, wahrlich,
14:30es waren noch Zeiten,
14:32wo der deutsche Unternehmer
14:33von Schlage
14:35unseres Verlegers
14:37ganz großzügig
14:39und freudig
14:41auf das Konto
14:43der freisinnigen Spenden
14:45überwiesen hat.
14:47Aber was machen Sie denn da?
14:49Das ist ja ein glatter Bruch
14:51des Wahlkampf-Fairness-Abkommens,
14:53das Sie übrigens eigenhändig
14:55unterschrieben haben,
14:57das wissen Sie schon, gell?
14:59Ja,
15:01da müssen wir dann eben
15:03was wir alle gleich behandeln.
15:05Ja, ich meine,
15:07ich kann ja nicht die eine zupappern
15:09und
15:11da die dann schon sagen,
15:13gleiches Recht für alle.
15:15Hauweil,
15:17da dafür übernehme ich keine Verantwortung.
15:19Ja, sowieso,
15:21wer wird denn jetzt Bürgermeister,
15:23ich oder Sie?
15:25Hauweil,
15:27keiner von uns zwei,
15:29wenn es um die neuesten Umfragen geht.
15:31Umfrage, Umfrage,
15:33Umfrage.
15:36So, bitte.
15:38Danke,
15:40Sie wollen ausgehen?
15:42Ja, das steht schon in der Bibel,
15:44es ist nicht gut,
15:46dass der Mensch alleine sei.
15:48Aber vielleicht müssen Sie
15:49dafür gar nicht mehr ausgehen.
15:51Es wartet jemand,
15:53auf Sie da drüben.
15:55Oh.
16:03Gerda!
16:05Gerda, ich habe dir klipp und klar gesagt, dass ich nicht mehr von dir belästigt werden möchte.
16:09Julius, ich brauche das Geld.
16:12Tut mir leid.
16:13Mein Bruder hat auf so eine Gelegenheit nur gewartet.
16:16Der schmeißt mich raus. Ich sitze auf der Straße.
16:19Das ist mein Zuhause, meine Heimat. Ich habe sonst nichts.
16:23Und du weißt genau, dass ich auf den Rest meines Anteils auch Hypotheken aufgenommen habe.
16:29Soll ich meine Schwester Hüter sein?
16:32Wenn du nicht mit Geld umgehen kannst, ist das nicht mein Problem.
16:38Ich war bei der Polizei.
16:42Zwischen uns beiden handelt es sich um eine saubere und juristisch einwandfreie Transaktion.
16:50Ich wollte es werden, allen fern so.
16:52Aber Julius, du hast das Geld doch noch.
16:54Lass das!
16:57Und bitte belästige mich nicht mehr.
17:02Was?
17:09Also na, du bist ja tatsächlich wie ein Auto da.
17:12Fertig, mit was sonst?
17:14Mit dem Gipsarm.
17:15Gabi, ich bin früher alles mit einer Hand gefahren,
17:18weil ich die andere Hand gebraucht habe, um mein nettes Mädchen festzuhalten.
17:21Da habe ich mit einer Hand geschaltet und mit den Knien habe ich dann kräftig gelenkt.
17:27Also komm, in deinem Zustand lasse ich mich nicht mehr fahren.
17:30Das ist ja nett von dir.
17:31Ja.
17:37Was ist denn das?
17:39Du hast dich mal ganz schön verändert.
17:42Den Haberl und seinen Thormaier zeige ich an.
17:45Gabi, das ist eine nur verschwendete Kraft.
17:48Der Thormaier ist ein netter Kerl und der Haberl ist mein Freund.
17:52Ich hätte eine bessere Idee.
17:53Ich habe noch genügend Karl-Gruber-Plakate bei mir im Auto.
17:56Dann pappen wir einfach drüber.
17:58Wenn es darum geht, Plakate habe ich auch genügend dabei.
18:02Also.
18:03Also.
18:26Anna!
18:28Ich bin's, dein Julius.
18:40Das ist alles noch ganz frisch.
18:42Die müssten gerade eben erst da gewesen sein.
18:44So gut schaut der Typ von den Bunten jetzt auch nicht mehr aus.
18:47Ich finde, dass es dem Herrn Immokern etwas Kerniges gibt.
18:50Kollege Haberl, ich hänge das rüber auf die Garage.
18:52Da kannst du das ganze Wahlgeschehen mit Abstand beobachten.
18:55Verstehst du?
18:56Anna, jawohl.
18:59So, jetzt ist es gut.
19:03Jetzt fahr ich daheim.
19:05Ja, aber vorher musst du mir doch erklären,
19:07warum die Sandra einen Mann wie mich
19:10wegen seinem Klavierspielen den Schweinebraten stehen hat lassen.
19:28Mein Julius!
19:30Wo bist du?
19:32Wo bist du so lange gewesen?
19:34Na komm.
19:35Ja.
19:36Ja.
19:37Ja.
19:38Ja.
19:39Ja.
19:40Ja.
19:41Ja.
19:42Ja.
19:43Ja.
19:44Ja.
19:45Ja.
19:46Ja.
19:47Ja.
19:48Ja.
19:49Ja.
19:50Ja.
19:51Ja.
19:52Ja.
19:53Ja.
19:54Ja.
19:55Ja.
19:56Ja.
19:57Ja.
19:58Ja.
19:59Ja.
20:00Ja.
20:01Ja.
20:02Ja.
20:03Ja.
20:04Ja.
20:05Ja, Herr Grober.
20:06Grüß Sie Gott.
20:07Grüß Gott, Frau Lothäuser.
20:08Riecht's aber gut.
20:09Packen's gerade einen Kuchen.
20:10Erwarten Sie wahrscheinlich Besuch.
20:11Ich will Sie ja gar nicht lang stören.
20:15Außer Ihnen erwarte ich keinen Besuch, Herr Grober.
20:18Kommen Sie doch rein.
20:19Ja, aber so lange wollen Sie mich eigentlich gar nicht auffordern,
20:22Frau Lothäuser.
20:23Gehen Sie ein bisschen Zeit.
20:24Ich glaub, wir haben's doch haben für mich.
20:26Also, ich hab mir das lang überlegt.
20:29Kommen Sie, kommen Sie.
20:30Und nehmen Sie Platz.
20:32Bitte schön.
20:34Also, ich hab mir das lang überlegt.
20:36Sitzen Sie doch.
20:38Ich kann einfach über so ...
20:41... so intime Sachen nicht reden, ohne ein gewisses Vertrauen.
20:45Verstehen Sie?
20:47Wir müssten uns erst besser kennenlernen.
20:51Ja, schon, Frau Leuthaus.
20:53Aber Sie müssen ja vom Gericht auch aussagen.
20:56Ja, schon.
20:57Aber nur, wenn Sie mir hilfreich zur Seite stehen.
21:02Möchten Sie keinen Apfelkuchen? Das ist meine Spezialität.
21:07Normalerweise bin ich der größte Apfelkuchenfreier.
21:10Aber heute haut das nicht hin,
21:12weil Sie einen schlechten Magen haben.
21:14Ihnen geht's nicht gut, gell?
21:16Ja, ich bin in einem saumäßigen Kader.
21:19Kein Problem. Da hilft Kaisers Natron.
21:22Wer hilft da bitte?
21:24Kaisers Natron.
21:25Das hat dem Julius auch immer geholfen.
21:28Sie meinen doch den Julius Kaiberer, oder?
21:31Ja, der hat auch immer über die Stränge geschlagen.
21:34Das heißt, dem Alkoholzug gesprochen.
21:36Aber das kann man ja verstehen, bei seinem schweren Lebensweg.
21:40So, in einem Zug austrinken.
21:46Dass Sie mit dem Halotter immer noch Mitleid haben?
21:49Dass er mich so schlicht behandelt hat.
21:51Dass er so schwer gehabt hat in seinem Leben.
21:54Vor allem mit den Frauen.
21:58Da hab ich gerade den Eindruck ...
22:00... den Eindruck gehabt, dass es besonders Leid gehabt hat.
22:04Na, na.
22:05Frau Leuthäuser, wenn ich wiederkomme,
22:07dann müssen Sie mir wirklich was ins Protokoll reindiktieren.
22:11Und das dann auch unterschreiben.
22:13Wenn mir der richtige Mann sagt, was ich tun soll, dann mach ich das.
22:22Das gibt's doch nicht!
22:32Das darf doch nicht wahr sein.
22:36Mit Ihnen sehen wir keinen weiteren Diskussionsbedarf.
22:41Ich empfehle Ihnen die ...
22:43... die Begrüßung.
22:45Ich empfehle Ihnen die Begrüßung.
22:47Ich empfehle Ihnen die Begrüßung.
22:50Ich empfehle Ihnen, die beigelegte Studie zu überprüfen.
22:53Herr Bürgermeister!
22:56Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich endlich mal die zurückgelegte ...
23:00Ja, schon, aber das müssen Sie sich unbedingt anschauen.
23:09Das ...
23:12Das gibt's doch gar nicht!
23:15Ah, Heini, grüß dich!
23:17Wie schaust du aus?
23:19Ich weiß, wie der Glöckler von Notre-Dame nach der Südbreitlermaus.
23:23Aber morgen kommt die Gips wieder runter.
23:26Ich hab schon gehört, dass du einen Unfall hattest.
23:29So schlimm war's ja auch wieder nicht.
23:31Willst du auch zum Kauf?
23:33Können wir am besten zusammen gehen?
23:35Ja.
23:38Da bist du ja, du scheinheiliger Verräter.
23:41Was ist denn mit dir los?
23:44Bist du schlecht drauf, oder was?
23:46Da.
23:47Das ist ja der Hammer!
23:49Na, was soll das?
23:51Der fragt doch nicht so blöd!
23:53Das verteilen die Helfer von Gaby Müllerschön
23:56an allen Straßen und Plätzen der Stadt.
23:59Ja, das war beim Bernie, die Gaby und ich, okay.
24:02Aber zu so einer Scheiße hat er nie Ja gesagt.
24:05Karl, hast du das gesehen?
24:07Servus.
24:08Von dem muss ich mich total distanzieren von diesem Machwerk.
24:12Als Vertreter der freien und unabhängigen Presse
24:15könnte ich mich für so was eh nicht hergeben.
24:17Hast du was gewusst davon?
24:19Nix, überhaupt nix. Das ist ein richtiger, mieser Anschlag.
24:23Ach, dann ist es vielleicht so eine Art Foto-Hackenschützer gewesen?
24:27Genau.
24:28Du weißt doch, dass Gaby mit diesen kurzbeinigen Fotografen
24:31über sich hat. Aber dass die daraus Wahlkomposition machen,
24:35kann ich doch nicht wissen.
24:37Da gibt's doch so was wie das Recht am eigenen Bild.
24:40Ich bin doch kein Schauspieler.
24:43Ich hab weder den Valentin noch den Bernie gefragt.
24:46Und die Miriam auch nicht.
24:48Das Bild ist doch aus dem wirklichen Leben gegriffen.
24:52So wunderbar spontan. Deswegen wirkt es auch so lebendig.
24:55Im Übrigen, wir waren uns einig.
24:57Der Fotograf begleitet dich überall hin.
25:00Gerade um an solches Bildmaterial zu kommen.
25:03Aber wir haben auch gesagt, ich suche die Bilder aus,
25:06die wir für den Wahlkampf einsetzen.
25:08Und du hast das da hinter meinem Rücken gemacht.
25:11Ich manage deinen Wahlkampf.
25:13Soll ich dich von jeder kleinen und kleinsten Maßnahme unterrichten?
25:17Haben Sie das schon gehört, Herr Dr. Thormeyer?
25:20Der Bürgermeister soll Akener Bredouille sein.
25:23Papa la pape.
25:25Nach den neuesten Meinungsumfragen liegt er meilenweit vorn.
25:28Leider.
25:31So was lässt sich leicht ändern.
25:33Wenn Sie sogar seine besten Freunde und Verwandten von ihm abfinden.
25:37Wenn Sie das Flugblatt meinen, das hab ich auch gesehen.
25:41Wenn ich mit einem jeden befreundet sein müsste,
25:44mit dem ich irgendwann mal in einer Gastwirtschaft am Tresen stand.
25:48Oh mein Gott.
25:50Ohne das Einverständnis von dem Valentin
25:52hätte sich die Gaby Müllerschön nicht so fotografieren lassen können.
25:56Der Teufel ist halt überall, gell?
25:58Und dreimal drei ist Donnerstag.
26:02Davon wird kein Stück mehr verteilt.
26:04Das sind sowieso nur noch Reste.
26:06Restexemplar.
26:08In dieser Minute hat fast jeder Spielseher so ein Flugblatt in der Hand.
26:13Ich hab gar nicht die Klingel gehört.
26:15Ich kann ja gar nicht sagen, wie sehr ich von dir enttäuscht bin.
26:19Das ist ein richtiger Hinterfotzig-Anschlag.
26:21Ich hab davon nix gewusst, Valentin. Wirklich nicht.
26:25Ich will euch verklagen.
26:27Jeder Mensch hat das Recht aufs eigene Bild.
26:29Stimmt. Aber das haben wir schon alles mit einkalkuliert.
26:33Eine Geldstrafe in üblicher Höhe eingerechnet,
26:36ist die Gesamtkosten für so ein Flugblatt,
26:38gemessen am Effekt, sehr gering.
26:40Aber wir hätten Ihnen natürlich gleich ein Modellhonorar anbieten können.
26:45Hör auf, Christian. Es reicht.
26:47Zeig mir deine Freunde und ich sag dir, wer du bist.
26:51Wär auch ein guter Slogan für unser Flugblatt gewesen.
26:54Die Leute auf dem Blatt sind auf jeden Fall nicht mehr deine Freunde.
27:03Valentin!
27:07Du willst doch Bürgermeisterin werden.
27:24Bravo, Zieglerin.
27:26Endlich wissen Sie, wo man stehen muss,
27:28wenn man auf der richtigen Seite stehen will.
27:31Das hier haben wir vorgestern Nacht in einer Sonderschicht gedruckt.
27:36Gestern in einer Großaktion verteilt.
27:39Und heute kennt es jeder Bürger in der ganzen Stadt.
27:43So was nennt man eine schlagkräftige Organisation.
27:46Alles ohne unser Einverständnis. So was kann sehr teuer werden.
27:53Berni, ich glaub, wir müssten mal was unternehmen.
27:56Das ganze Dorf redet schon über uns.
27:58Wir werden angeblich ins Lager der Frau Gabi Müller übergelaufen.
28:02Übergelaufen? Wie klingt das?
28:04Bitte sehr, meine Herren, auch Sie könnten ruhig etwas klüger werden.
28:09Das Blöde ist nur, die Leute glauben immer das,
28:12was sie zuerst gehört haben.
28:15Aber ich unternehme da schon was.
28:17Moment! Was heißt das? Sie machen da was?
28:20Grobe Fälschung bei der Wahlwerbung.
28:22Wenn das keine gute Nachricht ist, Herr Konz ...
28:25Ich verbiete Ihnen, so was zu tun!
28:27Sie haben mir freie Hand gegeben.
28:29Seit ich hier arbeite, ist die Auflage wieder gestiegen.
28:32Aber ich würde Ihnen nicht raten, das zu tun.
28:35Soll das eine Drohung sein?
28:37Ja, soll das eine Drohung sein?
28:39Eine Drohung, Herr Fräulein?
28:41Ja, fräulich, eine Drohung.
28:43Das wird Konsequenzen haben, meine Herren.
28:52Zwei Nächte und einen Tag.
28:54Weißt du, dass du einem nicht nur den Verstand rauben kannst,
28:57geliebte Frau ...
28:59Ich bleib halt nicht wieder so lang fort.
29:03Wenn eben so viele Menschen meines Trostes und Zuspruchs bedürfen.
29:07Da fällt mir was ein.
29:09Ich wollte noch meinen alten Freund Johann im Krankenhaus besuchen
29:13und wollte dem armen alten Kerl ein Geschenk mitbringen.
29:16Nur ich bin im Moment leider wieder völlig mittellos.
29:19Mir macht das nichts aus.
29:22Ich bin wie die Vögel unterm freien Himmel.
29:24Sie säen nicht, sie ernten nicht.
29:26Und der liebe Herrgott ernährt sie trotzdem.
29:30Wenn man jemanden eine Freude machen will, dann ...
29:39Tschau.
29:47Schaltmüller?
29:49Ja, das ist nett von dir, aber ich kann wirklich nicht kommen.
29:53Nein, ich erwarte nämlich Besuch.
30:00Nein, das verrate ich dir nicht.
30:02Oh, ich glaube, er kommt schon. Also, bitte.
30:12Ja, bitte?
30:19Ja, bitte.
30:21Ja, bitte.
30:24Ja, bitte.
30:26Ja, bitte.
30:28Ach.
30:31Ich bin sofort los, als Sie mich angerufen haben.
30:34Da gibt's es weg.
30:36Ja, ich bin sozusagen wieder voll und funktionsfähig.
30:39Eher. Gehen Sie rein, Sie kennen sich ja aus.
30:42Frau Lothrisse, Sie wollen uns jetzt richtig auspacken.
30:45Ja, ich hab meinem Herzen einen Stoß gegeben.
30:48Setzen Sie sich nieder, lieber Valentin.
30:51Ich hab ein bisschen was gekocht für uns zwei.
30:53Schweinsbraten mit Knödel, das ist meine Spezialität.
30:56Auf dem Nachttisch, lassen Sie mich raten, gibt's Apfelkuchen.
31:00Ja, und diesmal wird er aufgießen.
31:02Ja, wenn's mit dem Magen aushält.
31:04Dafür haben wir kein Sesamatron.
31:08Ich kann mich nicht erinnern,
31:10wann ich das letzte Mal rote Rosen gekriegt hab.
31:13Rote Rosen sind das ewige Zeichen der Liebe.
31:16Bitte, Herr Julius.
31:18Julius. Einfach nur Julius, Elise.
31:22Mei, wenn man so viel allein ist wie ich,
31:25dann ist man halt besonders anfällig für so charmante Geschenke.
31:31Ihr sollt miteinander verreisen.
31:33Wir zwei?
31:36Ja, warum nicht?
31:38Na, Mallorca, Ibiza.
31:40Vielleicht in die Karibik.
31:42Mei, das wär schön.
31:47Nimm dir was zu trinken,
31:49ich zieh mir noch schnell was Hübscheres an, gell?
32:09Also, dieser Julius Kaiberer,
32:11seines Zeichens abgebrochener Priester,
32:13wie viel Kohle hat er bei Ihnen abgegeben?
32:16Ich mein, wie viel Geld haben Sie mitgegeben?
32:18Wie viel haben Sie mitgerechnet?
32:20Ungefähr.
32:23Na ja, zuerst 7000.
32:25Da haben Sie ihm sein Auto gestohlen.
32:27Und dann noch mal 5000.
32:29Aber da hat er ins Krankenhaus müssen.
32:31Er hat keine Versicherung, der arme Kerl, er ist arbeitslos.
32:34Frau Lothäuser, ein jeder deutscher Bundesbürger,
32:37auch wenn er Sozialhilfeempfänger ist,
32:40hat Anspruch auf eine Krankenversorgung.
32:49Na ja, und dann nur mal 10.000.
32:53Da hab ich das Geld für meinen Schatzbrief rausgekriegt.
32:56Ja, und für was waren die?
32:58Die waren für unsere gemeinsame Zukunft.
33:04Gut, das waren jetzt die großen Beträge.
33:07Aber sicherlich haben Sie ihm auch kleinere Beträge gegeben, oder?
33:10Ich kann's einfach nicht glauben, dass er mich so beschissen hat.
33:14Wenn man's nämlich wirklich mögen, der Julius und ich.
33:19Obwohl, jetzt hab ich ihn wieder bei der Schreitmüller-Elise gesehen.
33:23Und die ist sogar verheiratet.
33:25Meinen Sie die Frau Schreitmüller vom Rosenhaag?
33:28Genau die.
33:35Ich hoffe, mit dem Geld kommst du erst mal ein Stück weiter.
33:39Vielen Dank.
33:41Das hilft mir aus der allergrößten Not.
33:43Als Erste, meine Geliebte.
33:45Und ich verspreche dir, sobald ich kann, zahl ich dir's zurück.
33:48Ja, ja.
33:50Und dann, dann fahren wir von meinem Geld in die Karibik.
34:06Oh, meine geliebte Gönnerin.
34:08Gib dir keine Mühe, Julius. Ich fall nicht mehr drauf rein.
34:11Ja, ich versteh dich ja. Aber bedenke, wie es bei Petrus 1 heißt.
34:14Die Liebe, die Liebe decket der Sündenmenge.
34:18Genau dazu muss ich dir was sagen.
34:20Ich weiß, das leidige Geld.
34:22Aber ich hab grad eine kleine Einnahme gehabt.
34:24Vielleicht, wenn ich dir ein bisschen was zurückzahlen kann?
34:30Ich hab dich angezeigt.
34:34Du hast was?
34:36Der händige Skinn meines Luder.
34:39Aber ich hab's ja immer gewusst.
34:41Wenn eine Zeit an solchen Gemeinheit fähig ist, dann du.
34:44Da schau her.
34:46So schaut also der wahre Julius aus.
34:51Ich werde mit Gott sprechen.
34:53Das tust du.
34:55Vielleicht verzeiht er dir. Aber ich hab da wenig Hoffnung.
34:58Wenn's dich da bloß nicht täuscht.
35:04Und Sie glauben, der ist wirklich der?
35:06Wie haben Sie gesagt?
35:09Bei uns sagt man's als Serientäter.
35:11Wie viel hat er denn mitgehen lassen, der Bursche?
35:13Wie viel hat er denn geklaut?
35:15So genau weiß ich das auch nicht.
35:18Aber 500 werden's schon gewesen sein.
35:20Haben Sie ihn denn mal in einem Zimmer allein gelassen?
35:23Ja.
35:25Ich wollte mir geschwind was Hübscheres anziehen.
35:36Kann ich Ihnen irgendwie helfen?
35:42Wenn Sie mir zuhören könnten.
35:47Nur eine halbe Stunde.
35:49Wollen Sie beichten?
35:51Nein.
35:53Ich kann nicht.
35:55Ich kann nicht.
35:57Ich kann nicht.
36:00Ich kann nicht.
36:02Ich kann nicht.
36:04Ich kann nicht.
36:06Wollen Sie beichten?
36:08Nein, nicht beichten.
36:11Nur mit einem Menschen reden.
36:13Sagen Sie ...
36:15Sind wir uns nicht schon mal irgendwo begegnet?
36:18Ja.
36:20Es kann schon sein.
36:23Und ich kann mich drauf verlassen, dass Sie bei Ihrer Aussage bleiben.
36:27Ja, aber mein Mann darf nix davon erfahren.
36:29Das kriegen wir schon hin. Danke schön.
36:31Wiedersehen, Herr Gruber.
36:33Kein Quatsch.
36:35Das tut doch alles nicht.
36:37Das ist erstunken und erlogen.
36:40Für den Augenblick glaubt's jeder.
36:44Ich habe ein untadliges Leben geführt.
36:47Ja, aber wenn ich als alter Priesterkamerad sag,
36:52Sie haben damals kleine Jungen verführt.
36:56Ja, was glauben Sie, wie die Presse sich darauf stürzt?
36:59Aber das ist nicht wahr.
37:01Aber es könnte wahr sein.
37:05Ich muss es schließlich wissen.
37:07Ich war auf derselben Priesterschule, wenn auch ein paar Jahre später.
37:12Auf demselben Seminar.
37:14Was wollen Sie eigentlich?
37:17Ich bin sicher, dass Frau Leuthäuser auf Sie hören wird.
37:21Diese Dame begeht gerade die Torheit, mich bei der Polizei anzuzeigen.
37:30Natürlich ist das kurzsichtig und dumm.
37:33Schließlich kann sie ja nicht wissen,
37:35dass sie ihren geliebten Pfarrer damit gefährdet.
37:40Ich habe mitbekommen, wie sehr diese Kanzelschwalben für Sie schwärmen.
37:45Lieber Amtsbruder.
37:48Nennen Sie mich nicht Amtsbruder.
37:50Bruder, ja, von mir aus.
37:52Bruder sind wir alle.
37:54Auch wenn einer so in die Irre gelaufen ist wie Sie.
37:57Aber nennen mich nicht Amtsbruder!
38:00Lassen Sie es sich durch den Kopf gehen.
38:03Ich, äh, verschwinde mal auf der Toilette.
38:11Sagen wir, fünf Minuten Zeit zum Überlegen?
38:29Ja.
38:40Polizeistation Schliersee, grüß Gott.
38:42Grüß euch, servus.
38:44Ah, da kommt er gerade.
38:46Herr Hochwürden, herzlich willkommen.
38:48War wichtig und noch viel mehr eilig.
38:50Ehrlich? Hallo? Ja, hier ist der Valentin.
38:53Grüß Sie.
38:55Ich bin gerade kurz auf Besuch hier auf dem Revier.
38:58Der Valentin, der Heiratsschwindler ist bei mir da.
39:01Was?
39:03Ich komme sofort.
39:05Ja, was ist denn?
39:07Auf geht's, komm mit.
39:12Nun?
39:14Haben Sie sich schon was überlegt?
39:17Ich ... denke noch darüber nach.
39:22Was ... soll denn im Einzelnen geschehen?
39:28Na, die Leutehäuser sollen keine Aussage machen.
39:31Oder wenn sie schon eine gemacht hat, dann soll sie sie zurückziehen.
39:35Ist doch ganz einfach.
39:37Also gut.
39:39Ich notiere mir das alles.
39:45Und dann rede ich mit dir.
39:51Bedienen Sie sich ruhig.
39:58Danke.
40:20Also ...
40:22Also noch einmal erklär's dir nicht, liebes Amtsbrüderchen.
40:27Nein, nein.
40:29Ja, ich hab das schon verstanden, aber ...
40:32Glauben Sie wirklich,
40:34dass Sie der irdischen Gerechtigkeit entgehen, der himmlischen?
40:38Entgehen Sie jedenfalls nicht.
40:40Und schon gleich gar nicht meiner.
40:42Der Kaiberer hat mir gesagt, lass uns die Finger von unseren Frauen.
40:46Ich nehm Sie hiermit vorläufig fest.
40:49Schaust du so blöd? Noch nie einen Polizisten gesehen?
40:52Entschuldigung, Herr Pfarrer.
40:55So, Herr Kaiberer, das war's.
40:58Hiermit nehm ich Sie vorläufig fest.
41:01Übrigens, die Freilauthäuser
41:03hat eine vollständige Zeugenaussage abgeliefert.
41:06Und die Aussagen der anderen Damen bekomm ich auch noch.
41:25Das ist ja so ein Hallelum.
41:37Was ist da vorne?
41:39Das ist eine Schraube.
41:42Das ist eine Schraube.
41:44Das ist eine Schraube.
41:46Und da ist ein Schraubengeschmack.
41:48Das ist ein Schraubengeschmack.
41:50Das ist ein Schraubengeschmack.
41:53Was ist da auf dem Dreh?
42:13Trost den armen Seelen.
42:22Schütteln.
42:33Nehm ich in die Optiker.
42:37Gut.
42:39Aber da ist alles rechtmäßig verlaufen.
42:42Frau Wolanski hat an mich eine Grundschuld abgetreten,
42:45die ich genutzt habe, weil ich ...
42:47Herrgott, noch mal, weil ich darauf angewiesen war.
42:50Wenn ich in Not geraten würde ...
42:57Christen sind sich Trost in der Not.
43:00Heißt es im 1. Thessalonica 3 Vers 7.
43:06Aber so schlecht ging's ihm doch gar nicht, oder?
43:09Und ob. Bedauerlicherweise.
43:12Wie viel Geld war das noch, Frau Walonsky?
43:15Wolansky, Gerda, 35.000 Mark.
43:20Sie würden das Geld auch gern zurückgeben.
43:23Ich mein, wenn Sie's hätten.
43:25Selbstverständlich.
43:27Ich glaube, Sie sind gar nicht so ein schlechter Mensch.
43:31Wobei, weißt du eigentlich,
43:33wie der Leitspruch der Heiratsschwindler lautet?
43:36Nein.
43:37Ganz einfach.
43:38Das einzig Wahre sind die Frauen und das Bare.
43:42Das klingt ja nicht so aus.
43:45Das ist doch Ihr Koffer, oder?
43:49Ja, das ist mein Koffer.
43:51Ja, das ist dein Koffer.
43:53Schauen wir halt mal rein.
43:55Was da alles so drin ist.
43:57Hat sogar einen doppelten Boden.
43:59Da, schau her.
44:01Dioritarik, ja?
44:03Wissen Sie was, Herr Kaiberer?
44:06Sie zahlen jetzt an die Frau Walonsky ...
44:09Wolansky, diese 35.000 Mark zurück.
44:12Wir quittieren das und bezeugen das natürlich auch.
44:15Bessere Zeugen als uns können Sie bestimmt nicht finden.
44:22Warum weinen Sie schon wieder?
44:24Ich bin ...
44:26so glücklich.
44:28Gabi Müllerschön, 40,2 %,
44:30und ich bin auf 32,1 aufgerutscht.
44:33Das ist ja wirklich zum Mäusemelken, das.
44:36Sie macht ein Geschichtenwahlkampf.
44:39Aber das ist typisch.
44:41Die kämpft eben mit allen Mitteln.
44:43Das ist wie beim Hase und beim Igel.
44:45Überall, wo wir hinkommen, da war sie schon da.
44:48Und dann das Flugblatt.
44:50Wohl dem, der gute Freunde hat.
44:52Ich hab immer gedacht, dass der Birne für dich was tun will.
44:55Das hat er ja auch da.
44:57Aber wer liest schon so einen langen Artikel?
44:59Das Bild von euch, das haben auch schon alle gesehen.
45:02Es kommt eins zum anderen.
45:04Ich weiß mit dem besten Willen nicht genau, was ich machen soll.
45:07Spinnst du? Wir grubber halten zusammen.
45:09Jetzt wird Kampflinie gefahren.
45:11Das ist die Grunde.
45:13Also reicht, Valentin.
45:15Also, packen wir's an.

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