- 15.5.2025
Endlich reist Valentin wieder zurück nach Bayern – zurück zu seiner neuen Liebe Sandra. Doch deren Wiedersehensfreude ist seltsam verhalten; und bald weiß Valentin auch, warum: In Bernies Kneipe hat sich Sandra in den Klavierspieler Roman verliebt. Valentin rast vor Enttäuschung und Wut. Der sonst so besonnene Polizist braust mit seinem Motorrad wie ein Besessener durch den Wald, bis er in einer Kurve die Gewalt über seine Maschine verliert. Valentin wird schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht: Ein Nerv ist eingeklemmt – Valentin könnte für immer gelähmt sein. Ganz Miesbach sorgt sich um den beliebten Polizisten – darunter auch Detektiv Haberl, der sich überlegt, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Als er Valentin im Krankenhaus diese Idee mitteilt, erzielt er damit eine verblüffende medizinische Wirkung … (Text: ARD)
Kategorie
📺
TVTranskript
00:00Nein, ich hab auf der Fahrt schon ganz gut nachgeschaut,
00:03dass wir's nicht verlaufen.
00:04Und dann schauen wir mal, wo wir noch reinkönnen werden.
00:05Da können wir schon was hinten machen.
00:06Also, tschüss.
00:07Auf Wiedersehen.
00:08Hast du was gesagt?
00:09Nein.
00:10Warum?
00:11Hast du was gehört?
00:12Ja.
00:13Ich wollt's halt gern wissen.
00:14Ich würd's dir aber nicht sagen.
00:15Du bist halt mit dem verkehrten Fuß aufgestanden.
00:32Ich hab gedacht, du hast heute deinen Waschtag.
00:34Warum?
00:35Willst du mir helfen?
00:36Hab ich dich warten lassen, wir sind schuldige.
00:49Aber stell dir vor, aus den bayerischen Schulen
00:51werden die Kreuze entfernt.
00:52Herr Dolkring, ich bin immer so pünktlich,
00:53dass man auf mir die Uhr stellt.
00:54Ja, aber ich und die Bayerische Staatsregierung,
00:55wir sind außer uns.
00:56Sonst entscheidet Karlsruhe grundsätzlich
00:57für die Bayerische Staatsregierung.
00:58Jetzt hat er einen guten Morgen, Frau Leinkathrin.
00:59Jetzt auf einmal gegen.
01:00Jetzt hat er einen guten Morgen.
01:01Jetzt hat er einen guten Morgen.
01:02Jetzt hat er einen guten Morgen.
01:03Jetzt hat er einen guten Morgen.
01:04Jetzt hat er einen guten Morgen.
01:05Jetzt hat er einen guten Morgen.
01:06Jetzt auf einmal gegen.
01:32... dass du wieder da bist durch meine solche Angst
01:34Wenn du auf so einem langen Streck mit deinem Motorrad unterwegs bist.
01:37Ja, es war anstrengend, aber ich hab's wieder mal geschafft.
01:41Sag mal, die Sandra, ist die nicht da?
01:45Die würd bei der Wildwasserschule sein.
01:47Hast du ihr nicht gesagt, dass ich komm?
01:50Schon, aber die ist zurzeit so im Stress.
01:52Hast du recht, Hunger?
01:56Wie ein Wolf, da ...
01:58Lass mir den Badewanner rein.
02:01Sofort.
02:02Ja, Herr Haberl, grüß Gott.
02:06Schau her.
02:08Morgen.
02:09Morgen.
02:10Nicht, dass er beißt.
02:11Nein, nein.
02:12So.
02:13So, jetzt.
02:14Wo waren wir denn gestern Abend?
02:15Gestern?
02:16Abend?
02:17Wir haben eine Parteiversammlung gehabt, aber einen hab ich vermisst.
02:18Parteiversammlung?
02:19Welche denn?
02:20Ah, jetzt hab ich's ganz vergessen.
02:21Herr Haberl, alles heim in aller Herkunft.
02:22Ja, ja, ja.
02:23Ja, ja.
02:24Ja, ja, ja.
02:25Ja, ja, ja.
02:26Ja, ja, ja.
02:27Ja, ja, ja.
02:28Ja, ja, ja.
02:29Ja, ja, ja.
02:30Ja, ja, ja.
02:31Alles heim in aller Herkunft.
02:32Früher war die freisinnige Rede, wo wir uns neulich kennengelernt haben.
02:36Stimmt.
02:37Bei der Veranstaltung der Mensch zwischen Markt und Macht.
02:39Wissen Sie, wie man das nennt?
02:40Stimmt, grüß Gott.
02:41Stimmt, stimmt, stimmt.
02:42Ja.
02:43Ja.
02:44Da sind mal drei Leute gekommen, nicht?
02:45Ah.
02:46Summa summarum sechs Händeringen, nicht?
02:49Haben wir nach einem eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl gesucht.
02:52Ja, stimmt.
02:53Das wird ja jetzt gewählt, gell?
02:56Sie wissen ja, wie dünn unsere Personaldecke ist, nicht?
03:00Dünn, dünn.
03:01Sehr dünn.
03:02Aber ich mein ...
03:03Ja, also, jetzt passen Sie mal auf.
03:07Herr Doktor, ich hab mir da schon bestimmte Gedanken gemacht.
03:12Gell?
03:13Ist gut.
03:14Ist gut.
03:15Ohne eigenen Kandidaten geht's ja auch irgendwie nicht.
03:18Nein.
03:19Das schaut ganz blöd aus.
03:22Jetzt haben wir da gestern wenigstens mal Erfindungskommission benannt.
03:26Erfindungskommission.
03:27Und einen neuen Vorsitz, ja.
03:28Erfindungskommission.
03:29Dann sind Sie jetzt die Kommission, oder?
03:32Der Blöcke kann er mir selber haben, gell?
03:37Tja, und da sind Sie dann sozusagen auf mich gekommen.
03:41Ja, dass wir uns jetzt da treffen, ist natürlich nur ein Zufall, aber ...
03:46Tja.
03:48Ist gut.
03:50Ich mein, Sie haben da nicht ganz Unrecht.
03:52Ich bin ja schließlich hier ein angesehener Bürger im Ort.
03:56Katholisch, einheimisch, nicht wahr?
04:00Hab mir gewisse Verdienste um die Sicherheit dieses Ortes erworben.
04:06Ich bin zwar in Pension, aber immer noch ganz gut beieinander.
04:11Nicht wahr?
04:12Ja, weißt du, das ist jetzt ...
04:14Sie hätten da unter Umständen gewisse Ambitionen.
04:17Ja.
04:19Ja, da so gewisse ...
04:23Wo sind wir jetzt stehen geblieben?
04:25Bei der Bürgermeisterkandidatur, Herr Haberle.
04:27Richtig, Bürgermeister.
04:30Ja, sagen Sie den Genossen.
04:32Parteifreunden, wenn's konveniert, gell?
04:34Selbstverständlich.
04:35Da sagen Sie also den Parteifreunden, es sei Ihnen gelungen,
04:38mich von dieser Kandidatur zu überzeugen.
04:42Ja, das ist jetzt auch wieder interessant.
04:45Sehr interessant sogar.
04:48Ja, warum eigentlich nicht?
04:50Sie gegen Karl Gruber einerseits
04:52und gegen die Gabi Müllerschwein auf der anderen Seite.
04:55Wenn links und rechts sich streiten,
04:57freut sich der Mann damit, Herr Haberle, gell?
05:00Und genau so ist es, Genosse Thomae.
05:03Parteifreunde.
05:05Herr Dr. Thomae.
05:07Was soll ich dazu sagen?
05:09Das vorletzte Mal haben Sie den feinen Herren in die Hölle verdammt.
05:12Nach zwei Wochen sind Sie wiedergekommen,
05:14haben ihn in den Himmel gehoben und jetzt ist er nun wieder mal ein Teufel.
05:18Ich weiß genau, dass er der Annelies Hermeringer auch den Hof macht.
05:22Und von der Marie Kneißler hat er sich ein Geld gelehnt.
05:27Mit der Moosholzer Annegret ist er in München
05:30auf dem Fektualienmarkt beobachtet worden.
05:32Alles nicht strafbar.
05:34Aber mir hat er die Ehe versprochen.
05:37Ja, aber leider können wir den Herren auch nicht zwingen,
05:40oder nicht alle polizeilich, das Versprechen zu halten.
05:43Ich möchte bloß wissen, wozu wir so eine hochbezahlte Polizei haben.
05:47Damit wir diesen feinen Herren einsperren können.
05:49Sobald mir eine von den Damen dazu bereit wäre,
05:51gegen ihn vor Gericht auszusagen.
05:53Er ist ein Heiratsschwindler.
05:55Zwar bibelfest, aber trotzdem ein kleiner, mieser,
05:57mickriger Heiratsschwindler. Und das ist ziemlich klar.
06:00Der Julius Kaiperer, ein Heiratsschwindler?
06:03Mein Julius!
06:05Also das nehmen wir zurück.
06:07Das lasse ich nicht auf ihm sitzen!
06:09Das nicht!
06:11So was von daneben!
06:13Einen unschuldigen Mann zum Verbrecher stempeln!
06:16Wenn du den auf den Kopf hast, mein lieber Schwan!
06:21Aber trotzdem, keine ermittlungstechnisch verwertbaren Tatsachen.
06:27Also gut, Grubber, übernehmen Sie.
06:29Was, habe ich etwa schon Dienst?
06:31Nach dem Dienstplan, den du selbst gemacht hast,
06:33bevor du nach Rügen rauf bist. Jawohl.
06:35Na gut, dann starte ich halt zu einer kleinen Kontrollfahrt.
06:40Aber nach dem Dienstplan, den ich gemacht habe,
06:43bevor ich nach Rügen rauf gefahren bin,
06:45da hat der Herr Kober erst um 18.30 Uhr Dienstschloss.
06:50Ich glaube, mir wurscht nicht.
06:52Dann repariere es halt. Bist du Obermacher, oder?
06:54Ja, aber ...
07:09Wow, hast du eine neue Maschine?
07:11Nein, nein, das ist nur eine Testmaschine, weißt du.
07:13Mit der Halle ist es erst einmal hier zu schwierig
07:15und zweitens viel zu schade zu fahren.
07:17Bist du immer noch da, oder schon wieder?
07:19Noch? Ich habe versprochen, dass ich eine Stahlwache mache.
07:22Du, wenn das andere zurückkommt, sagst du einen schönen Gruß von mir.
07:25Und ich warte heute in Werneskneipe.
07:27Ich komme zwar später, aber ich komme auf jeden Fall,
07:29weil ich habe noch Dienst. Okay?
07:31Richtig aus, ja.
07:33Kannst du mir helfen?
07:37Danke.
07:41Warum machst du dir eigentlich so viele Gedanken?
07:43Ich begreife es doch.
07:45Kannst du dir nicht vorstellen,
07:47was das für eine Situation für Valentin wäre?
07:49Ist das mein Problem?
07:51Natürlich ist es meins.
07:53Aber Valentin hätte sich auf der Scheiße gerüttelt.
07:55Der gute Mann vom Schliersee.
07:57Ja, das stimmt.
07:59Aber Valentin hätte sich auf der Scheiße gerüttelt.
08:01Der gute Mann vom Schliersee.
08:03Du brauchst dich überhaupt nicht wüstig zu machen, ja?
08:05Entschuldige.
08:07Dankbarkeit und Liebe sind immer noch zwei paar Stichel.
08:09Danke, das hatte ich auch kapiert.
08:11Aber ich kann Ihnen das jetzt nicht einfach so vor den Kopf hauen.
08:17Lange genug haben wir uns diese rot-grüne Politik aufs Auge drücken lassen.
08:21Wenn der Minister sagt,
08:23das sei ein Schandfleck für die Region,
08:25so kann ich ihm nur beistimmen.
08:29Also ich habe mir überlegt,
08:31wir sollten zum Einstieg
08:33wohl am besten eine sogenannte Testimonial-Werbung machen.
08:39Was ist denn das?
08:43Testimonials sind Menschen,
08:45die stellvertretend für eine ganze Gruppe ihre Aussage machen.
08:49Man nimmt also zum Beispiel den Innungsmeister, der Bäcker.
08:53Der sagt auf einem Plakat,
08:55wir Bäcker wählen Gabi Müllerschön,
08:57weil sie weiß, wo die Brötchen gebacken werden.
09:01Oder man nimmt den Volkshochschuldirektor.
09:04Der lässt sich abbilden und sagt...
09:06Der Dr. Kaiser?
09:08Der ist aber ein Grüner.
09:10Na gut, dann nimmt man vielleicht einen prominenten Sportler
09:13oder einen bekannten Musiker,
09:15der könnte beispielsweise sagen,
09:17Gabi Müllerschön wird der verkrusteten Verwaltung
09:20schon die Flötentöne beibringen.
09:22Oh, wunderbar!
09:25Habal.
09:27Wir nehmen den Herrn Habal.
09:29Der steht seit Jahren bei der Bevölkerung
09:31für Sicherheit und Recht und Ordnung.
09:33Sehr gut.
09:35Ist der denn überhaupt Mitglied unserer Partei?
09:37Ich glaube schon.
09:39Jedenfalls ist er, wollen wir einmal sagen,
09:42nicht besonders auffällig geworden.
09:44Zumindest steht er uns nahe.
09:46Ich meine, politisch.
09:48Wenn er noch nicht Mitglied ist, kann er sehr schnell wählen.
09:52Du bist doch auch erst seit letzter Woche dabei.
09:55Und du?
09:57Ich bin eh bloß eine Sympathisantin.
10:00Und da auch eher eine des Kreisvorsitzenden als der Partei.
10:22Hallo.
10:24Valentin!
10:26Schön, dass du zurück bist.
10:28Weiß es der Bernie schon?
10:30Ich habe gedacht, ich treffe ihn hier.
10:32Er macht doch seine Zeitung wieder.
10:34Da muss er natürlich allen beweisen,
10:36um wie viel besser er ist als die anderen.
10:38Da ist ihm keine Überstunde zu viel.
10:40Und dir?
10:42Ich sage dir was, ich bin so glücklich.
10:44Ich könnte den ganzen Tag singen.
10:46Die Arbeit macht mir Spaß.
10:48Bernie ist endlich wieder er selber.
10:50Und wir lieben uns.
10:52Kann ich da mehr verlangen?
10:54Nein, da kann man nicht mehr verlangen.
10:56Du hast recht.
10:58Hast du Sandra gesehen?
11:00Ich habe mich mit ihr hier verabredet.
11:02Sie ist eigentlich jeden Abend hier.
11:04Ich glaube, ich fahre ein bisschen für immer zu Hause vorbei.
11:08Jetzt wird sie nicht mehr kommen.
11:10Ich weiß auch nicht.
11:14Mein Dicker!
11:16Ach, Valentin!
11:19Wieder im Lande.
11:21Habe die Ehre.
11:23Was macht die Rentin?
11:25An diesem Wahlkampf.
11:27Da ist alles dran außer Knopf zum Aufstehen.
11:30Das macht der Karl im Alleingang.
11:32Die Gaby wirbelt, das ist der reine Wahnsinn.
11:35Und die Freisinnigen wollen auch einen Kandidaten aufstehen.
11:38Ja, was du jetzt nicht sagst.
11:40Aber die haben doch niemand.
11:42Jeden so einen Dummen werden sie schon finden.
11:44Es könnte auch mal ein Gescheiter daherkommen.
11:47Aber im Vorhinein nie.
11:49Bei den Freisinnigen schon.
11:55Bravo!
12:15Hey, Valentin.
12:17Hast du eigentlich schon mit der Sandra mal geredet?
12:21Nein, ich habe keine Zeit gehabt.
12:28Die ist super.
12:30Die Frau hat eine Menge Begabungen.
12:33Valentin, ich muss mit dir reden.
12:35Ja, aber nicht jetzt.
12:37Aber vielleicht möchtest du was trinken?
12:40Nein, ich habe keinen Durst.
12:46Valentin, erst mal, was die singt.
12:48Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre.
12:52Das Lied ist wunderbar.
12:54Ja, das ist eine tolle Melodie.
12:56Das ist eine tolle Melodie.
12:58Das ist eine tolle Melodie.
13:01Das Lied ist wunderbar.
13:08Bravo!
13:18Fantastisch, das.
13:20Jetzt gehen wir was trinken, oder?
13:22Ja, ich komme sofort.
13:24Ich ziehe mich nur schon an.
13:26Und was ist mit den anderen Nummern?
13:29Die kommen doch morgen.
13:31Okay, ich komme gleich.
13:33Okay.
13:35Servus, ich bin der Valentin.
13:37Roman.
13:39Sie sind ja gut aufeinander eingespielt.
13:41Ja, das hat auf Anhieb geklappt.
13:43Irgendwie sind wir congenial.
13:45Ja, genau. So schaut es aus.
13:53Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr du mir gefehlt hast.
13:58Hab ich dir gefehlt oder der Schliersee?
14:00Nein, geh.
14:02Ich könnte überall leben.
14:04Hauptsache, du bist mit dabei.
14:11Das ist die schönste Liebeserklärung,
14:13die ich mir vorstellen kann.
14:17Du, Sandra.
14:19Musiker.
14:21Musiker sind gefährlich.
14:25Die Hanna.
14:28Die hat sich mal in so einen Knaben verliebt.
14:30Von heute auf morgen.
14:32So ein richtiger Schlawiner war das.
14:35Hochstapler.
14:37Der hat sich seine Geige geklauen lassen
14:39und hat die Geige als Stradivari deklariert.
14:46Und?
14:48Na ja, ich konnte ihm den Versicherungsbedarf nachweisen.
14:51Und der Hanna hat noch rechtzeitig die Augen geöffnet.
14:57Du bist gerne einer, der immer die Probleme der anderen löst.
15:03Wie meinst du das?
15:07Zum Beispiel neulich,
15:09als Jackie Melkorn mich auf Schadenssatz verklagen wollte.
15:13Da hast du ihn dazu gebracht, die Anklage wieder zurückzuziehen.
15:16Na ja.
15:18Da ist einmal der Valentin,
15:20der dich sehr liebt.
15:22Und dann ist auch der Valentin Gruber
15:24in seiner Funktion als Polizist.
15:26Und da muss ich mich eben ab und zu in Dinge einmischen.
15:29Und wenn ich dabei noch das eine oder andere Problem lösen kann,
15:32dann soll es mir recht sein.
15:34Und wer löst deine Probleme?
15:37Wie soll ich das jetzt verstehen?
15:40Lass uns morgen darüber reden.
15:42Ich bin müde.
15:45Den ganzen Tag im Wildwasser und abends auf der Bühne.
15:48Sowas macht nur eine Verrückte wie ich.
15:50War morgens mein letzter Tag
15:52und dann hab ich wieder mehr Luft.
15:54Schade.
15:56Ich hab mir gedacht, du kommst noch mit zu mir.
15:59Du musst doch auch müde sein,
16:01wenn du in einem Zug von Rügen bis hier runtergefahren bist.
16:05Ich sag nur noch, vielleicht in deinem Alter.
16:07Das würde ich nie sagen.
16:09Ja, okay.
16:11Morgen ist Autowerntag
16:13und Vorfreude ist die schönste Freude.
16:25So danach ist er resente.
16:27Warum? Wir können doch eh erst morgen früh zurück.
16:30Okay.
16:32Einer, aber dann geschlossen.
16:34Dann haben wir einen mit Schoko und Kaugummi.
16:37Kann ich irgendwie helfen?
16:43Das wird's ja nicht.
16:46Ich kann das nicht mehr mit ansehen.
16:48Du musst mit Valentin sprechen.
16:50Ach, komm.
16:52Wir haben den Achttag abgereist,
16:54dann ist das alles wieder vorbei.
16:56Das ist ein harmloser Flirt.
16:58Das seh ich aber anders.
17:00Du kennst die Männer nicht.
17:02So einer wie ich ist eine echte Ausnahme.
17:04Ich kenn aber auch die Frauen.
17:06Und ich sage dir eins, der Samme heißt es ernst.
17:08Geht dir jetzt doch gar nichts ernst.
17:10Mit dem, was die immer sind.
17:12Wo steht denn geschrieben, ich darf nur einen lieben?
17:14Da kann man mal sehen,
17:16wie so ein Mann sich täuscht,
17:18wenn er meint, er wisse alles über die Frau.
17:20Da hast du keine Angst.
17:22Ach, Bernie.
17:24Wenn du wüsstest,
17:26wie glücklich ich mit dir bin.
17:28Meine Seele spannte,
17:30weit ihre Flügel ausflog
17:32durch die stillen Lande,
17:34als flöge sie nach Haus.
17:36Goethe.
17:38Eichendorf.
17:42Und warum knackt ihr die Automaten
17:44ausgerechnet immer am Montag?
17:46Da sind die Pauker beim Kegeln
17:48und bei uns dann mit der Haart weg.
17:50Und wer ist der Krause und wer ist die Haart weg?
17:52Das Aufsichtspersonal.
17:54Von der Besserungsanstalt?
17:56Heimerziehungsstätte.
17:58Wie lange macht ihr schon das Ganze?
18:00Sag ich nicht.
18:02Ich auch nicht.
18:04Gut, dann sag's ich euch.
18:06Das war also das dritte Mal.
18:08Aber ich versteh euch gar nicht.
18:10Wenn ihr schon mal rauskommt aus dieser Heimerziehungsanstalt,
18:12warum geht's dann in keinen Eiskaffee oder in eine Disco?
18:14Erst mal brauchst du Kohle
18:16und dann kannst du in die Disco.
18:18Ihr seid's doch noch keine 15, oder?
18:24Straffähig.
18:26Ja, verminderst straffähig auf jeden Fall.
18:28Ihr zwei kommt jetzt runter in die Arrestzelle
18:30und kriegt schon mal so einen Vorgeschmack,
18:32wie es im Knast sein könnte.
18:36Ich finde ja, so ein Bürgermeister
18:38sollte auf Lebenszeit eingesetzt werden.
18:40So wie der Kini.
18:42Ja, warum nicht?
18:44Wenn das dann ein Versager ist.
18:46Wissen Sie, Herr Haberl,
18:48ich denk immer,
18:50einen gewissen Prozentsatz von Versagern gibt's überall.
18:52Das ist bei uns Friseuren genauso,
18:54wie bei den Bürgermeistern.
18:56Und auch bei den Polizisten.
18:58Nein, nein, nein.
19:00Das gilt sogar für Bundeskanzler.
19:02Sie, ich mag das jetzt überhört haben, gell?
19:04Gut, sagen wir,
19:06für Finanzminister.
19:08Ja, freilich.
19:10Da schon kein Dreimal nicht.
19:12Na ja.
19:14Jeder hat eben seine Meinung, nicht wahr?
19:16Aber hier an den Ohren noch ein bisschen kürzer, oder?
19:18Nein, nein, nein.
19:20Das ist gut so.
19:22Ich finde ja, dass sich die Leute da oben
19:24zu weit von den Leuten da unten, also von uns einen, entfernt.
19:26Die wissen da oben ja gar nicht mehr,
19:28wo uns einem, dem einfachen Mann,
19:30der Schuld tritt, nicht wahr?
19:32Das ist es. Genau das ist es.
19:34Wer sagen jetzt Sie?
19:36Das ist der Herr Kerner.
19:38Der ist sehr aktiv bei den Grünen.
19:40Geht aber trotzdem alle drei Wochen zum Friseur.
19:42Aber wer?
19:44Wenn wir so einen Mann, wie Sie,
19:46für uns gewinnen könnten, Herr Haberl...
19:48Kennen Sie mich?
19:50Na ja, ich meine das Polizeichef.
19:52Da sind Sie doch eine Person des öffentlichen Lebens gewesen.
19:54Ja.
19:56Kann ich schwer widersprechen.
20:00Könnte ich Sie denn mal mit unseren Wahlzielen bekannt machen?
20:06Ja, ja. Warum nicht?
20:08Ökologie ist ja heutzutage sehr wichtig.
20:10Sie, was halten Sie denn davon,
20:12wenn ich mir die Haare
20:14etwas länger wachsen ließe?
20:16Sagen wir mal, bis da her.
20:18Gar nichts, Herr Haberl.
20:20Überhaupt nichts.
20:34Grüß mich, Sandra.
20:36Das ist doch Abreisetag.
20:38Wird sich schon heute Morgen verabschiedet.
20:42Die ist gar nicht hier oben?
20:44Nein, die ist mit dem Roman alleine los.
20:48Alles.
20:50Dann auf zum Koglbach.
20:52Sie wollten die Rissbach-Klamm machen.
20:56Alle Achtung.
20:58Na gut, also.
21:00Bis zum nächsten Mal.
21:06Tschüss.
21:36Du willst doch nicht jetzt einfach schon wieder weiter?
21:38Wieso, warum denn nicht?
21:40Ich könnte hier 50 Tage und 50 Nächte verbringen.
21:44Du, wir haben heute Abend unseren Auftritt.
21:46Das ist doch jetzt absolut bedeutungslos.
21:48Wir sind doch lange nicht da.
21:50Und außerdem brauche ich viel mehr Zeit,
21:52als du mich vorzubereiten.
21:54Ist nicht dein Ernst.
21:56Sandra, ich liebe dich.
22:00Ich liebe dich.
22:02Ich liebe dich.
22:04Ich liebe dich.
22:08Zur Liebe gehören immer zwei.
22:10Und ich weiß genau, du liebst mich auch.
22:16Roman,
22:18seitdem ich Valentin wieder gesehen habe,
22:20bin ich völlig durcheinander.
22:24Es tut mir leid, aber ich glaube,
22:26ich brauche noch ein bisschen Zeit.
22:30Mach dir doch nicht so einen Kopf.
22:34Oh Gott.
22:56Komm, wir gehen.
22:58Mensch.
23:00Wir müssen los.
23:02Du schaffst das?
23:04Na klar.
23:06Du schaffst alles, wenn ich bei dir bin.
23:12Das wäre natürlich schon was,
23:14wenn ein Mann wie Sie öffentlich
23:16für meine Kandidatur eintreten würde.
23:18Bitte.
23:20Sie kandidieren?
23:22Auch?
23:24Wieso auch?
23:26Der Kommandant kandidiert, die Gabi Müllerschen.
23:28Ach so meinen Sie das.
23:30Partie bedeutet Vielfalt.
23:32Sagen Sie.
23:34Und das ist genau meine Idee.
23:36Weil keine Partei
23:38hat für alles das beste Programm.
23:42Wenn man jetzt von jeder Partei
23:44das Beste nehmen würde,
23:46also von euch die Ökologie,
23:48von den Roten die Sozialpolitik,
23:50von den Schwarzen die Wirtschaftspolitik
23:52und von den Freiheitlichen dann noch ...
24:00Warten Sie ein bisschen.
24:02Mir fällt da schon noch was ein.
24:04Nein, das geht ja nun nicht.
24:06Nein?
24:08Nein, schließlich haben wir doch auch
24:10ein Wirtschafts- und Sozialprogramm.
24:12Ah ja.
24:14Und Sie können doch schließlich
24:16nicht zugleich in allen Parteien sein.
24:18Warum nicht?
24:20Ja, weil es nicht geht.
24:22Ach so.
24:24Ist das verboten?
24:26Nein, es ist nur ...
24:28Ich bin richtig stolz auf dich.
24:30Ein zweites Mal würde ich das nicht machen.
24:32Jetzt weiß ich, was mich da erwartet.
24:34Du bist der Spitze.
24:36Du bist immer besser.
24:42Mach jetzt bitte keinen Aufstand.
24:44Okay, dann mache ich keinen Aufstand.
24:46Ich bin nicht der Spitze.
24:48Ich bin nicht der Spitze.
24:50Ich bin nicht der Spitze.
24:52Ich bin nicht der Spitze.
24:54Ich bin nicht der Spitze.
24:56Mach jetzt bitte keinen Aufstand.
24:58Okay, dann mache ich keinen Aufstand.
25:00Aber ich will mit dir reden, und zwar sofort.
25:02Ich glaube, ich lasse es lieber allein.
25:04Das glaube ich auch.
25:06Also, auf geht's. Komm, erzähl.
25:08Ja, stimmt. Ich habe ich in Roman verliebt.
25:10Er ist ein super Musiker.
25:12Ha!
25:14Eigentlich kann das gar nicht gut gehen.
25:16Er ist genau so ein verrückter Typ wie ich.
25:18Aber ich liebe ihn.
25:20Und dich liebe ich auch.
25:22Der Großvater hat aber zu mir gesagt,
25:24wenn es möglich ist, dass sich einer von heute auf morgen
25:26in jemand anderes verliebt,
25:28dann kann die Liebe nicht groß sein.
25:30Dann hält es bestimmte Klammer.
25:32Ich habe mich noch nie bei jemandem so geborgen gefühlt wie bei dir.
25:34Aber ...
25:36Das kenne ich irgendwoher.
25:38Das sage ich zu Ihnen auf Rügen auch immer.
25:40Aber jetzt habe ich den schwarzen Fehler.
25:44Das Beste ist, wir trennen uns.
25:46Ja.
25:48Vielleicht hast du ja recht.
25:50Also dann ...
25:52Viel Glück, Sonke.
26:16Und hast du es ihm erzählt?
26:18Nein.
26:22Aber ich wollte ihm nicht wehtun.
26:34Na, hör mal.
26:36Bei dem hat es ja ganz schön ausgeguckt.
26:38Ganz laut sagen.
26:40Ruhig, ruhig, Alter.
26:48Ich glaube, jetzt hat es einen Hügel.
26:52Ich hau ab von hier.
26:54Was?
26:56Ich kann das nicht.
26:58Jeden Tag würde ich Valentin begegnen.
27:00Ich fange irgendwo was Neues an.
27:02Sag mal, spinnst du?
27:06Ja.
27:08Wo trittst du denn im nächsten Monat auf?
27:10In Düsseldorf.
27:12In Düsseldorf?
27:14Ja.
27:16Wo trittst du denn im nächsten Monat auf?
27:18In Düsseldorf.
27:20Magst du mich mitnehmen?
27:22Ich hätte sowieso versucht, dich zu überreden.
27:24Hm?
27:46Das ist doch der Grober, Valentin.
27:48Vom Aiblinger Hof.
27:50Der armische Polizist, hm?
27:52Dann ist es gut.
27:56Raus schon kurz.
27:58Ich hab einen Unfall zum Melden.
28:04Ausgerechnet jetzt ist mein Mann verreist.
28:08Ist er wieder auf Rügen, oder was?
28:10Ja, heute früh ist er gefahren.
28:12Ein Onkel von ihm ist gestorben.
28:14Da gibt es irgendwelche Erbschaftsangelegenheiten.
28:20Was ist?
28:22Sie sollten heimgehen.
28:24Ich kann mir noch gar nichts sagen, Herr Doktor.
28:26Erst wenn er aus der Narkose aufgebracht ist,
28:28können wir die nötigen Tests und Untersuchungen machen.
28:32Ja, Kathrin, ich glaube, es ist das Gescheitste.
28:34Bring dich heim auf den Aiblinger Hof.
28:36Er ist ja ein kräftiger Kerl.
28:38Der wird's schon packen.
28:40Dankeschön, Herr Doktor.
28:44Guten Tag, Herr Doktor.
28:46Guten Tag, Herr Doktor.
28:48Guten Tag, Herr Doktor.
28:50Guten Tag, Herr Doktor.
28:52Guten Tag, Herr Doktor.
28:54Guten Tag, Herr Doktor.
28:56Guten Tag, Herr Doktor.
28:58Guten Tag, Herr Doktor.
29:00Guten Tag, Herr Doktor.
29:02Guten Tag, Herr Doktor.
29:04Guten Tag, Herr Doktor.
29:06Guten Tag, Herr Doktor.
29:08Guten Tag, Herr Doktor.
29:10Guten Tag, Herr Doktor.
29:13Zu mir ist er immer aufgeschlossen und nett gewesen.
29:22Obwohl er mich wie ein Eindringling hat empfinden müssen.
29:28Für mich ist er jedenfalls immer wie mein eigener Sohn gewesen.
29:32Sag mal, was ist jetzt los mit uns zwei alte Hennen?
29:37Wir tun so, als ob er schon gestorben wäre.
29:39Jetzt trinkt man einen Schnaps auf sein Wohl
29:44und dann wird's schon wieder wärm.
29:46Wenn wenigstens mein Mann da wär.
29:49Ja, geh, immer, wenn man sie braucht, sind sie grad nicht da.
29:52Aber man könnte auch bloß mittrinken.
29:55Also, nimmer, wenn's man tatscht, das würd ich nicht verstehen.
30:22Da gab's doch so viele andere.
30:24No, no, no, Katrin!
30:27Haben Sie mich vielleicht belauscht, Herr Pfarrer?
30:32Das ist vielleicht nicht die feine Art.
30:34Ich hab dich nicht belauscht, Kati,
30:36aber die Akustik in unserer Kirche ist halt besonders gut.
30:39Ich bin heute Morgen schon in aller Herburtsfrüh
30:43aus einem weniger erfreulichen Anlass im Krankenhaus gewesen.
30:45Und dabei hab ich auch nach dem Fallending geschaut.
30:48Und?
30:49Und der Herr sagt, es geht ihm den Umständen entsprechend gut?
30:52Ja, da muss sie ja sofort hin.
30:55Das darf man ja nicht übel nehmen, Herr.
31:02Verzeihen Sie, Sie waren ganz allein in der Kirche zu dieser Tageszeit.
31:09Bedrückt Sie irgendein Leid?
31:10Ja, und?
31:11Geht Sie das was an?
31:12Komm zu mir, wenn dich die Welt bedrückt, spricht der Herr.
31:16Nirgendwo, liebe Schwester, findest du so viel Trost
31:19wie in der Bibel.
31:20Ja, ja, das weiß ich schon, aber ich hab jetzt dafür gar keine Zeit.
31:23Für gut.
31:24Er behütet mich alle Tage und fort und fort und fort
31:28bis an das Ende der Welt.
31:29Ich hätt mich gern noch ein bisschen mit ihm unterhalten.
31:35Was hast du denn mit der Katrin geredet?
31:39Du bist so süß in deiner Eifersucht, geliebte Anna.
31:42Ich bin nicht eifersüchtig.
31:43Was hast du geredet mit der?
31:44Ich hatte den Eindruck, dass sie des Trostes bedarf,
31:48wie nur die Heilige Schrift geben kann.
31:49Sie hat mich aufgeführt wie ein Trottel, verstehst du,
31:56wie der letzte Schulbub.
31:58Ja mei, geliebt geht halt seltsame Wege.
32:03Es geht überhaupt nix mehr.
32:07Seitdem die Hannah tot ist,
32:09da siehst du, was los ist mit mir, mit meinen Frauen.
32:15Das darfst du erst gar nicht einreden, Valentin.
32:18Ich red mich nix ein.
32:20Ich möcht nur wissen, was los ist,
32:22mit dem, was endlich dahintergekommen ist.
32:25Wenn du wüsstest, was ich wegen deinem Großvater gelitten hab.
32:30Du hast ihn sehr gern gehabt.
32:33Er ist mir ein und alles gewesen.
32:35Aber er hat halt außer deiner Großmutter
32:39niemand anderes mehr lieben können.
32:41Vielleicht weißt du grad das, warum ich ihn so meng hab.
32:46Ziemlich kompliziert das Ganze.
32:48Wenn's einfach wär, würd alles viel leichter gehen.
32:52Das tut alles so weh, Kathrin.
32:56Niemand versteht dich doch besser als ich.
32:59Das versuch ich dir doch schon die ganze Zeit zu erklären.
33:02Man kann sich niemand übel nehmen,
33:06wenn er sich in jemand anderes verliebt, oder?
33:11Ja, na, bestimmt nicht.
33:17Aber es könnte sein, dass er sich irrt.
33:23Es kann auch sein, dass ab morgen nur noch die Sonne scheint.
33:27Und die vielleicht wieder laufen kann.
33:31Jetzt komm, Bua.
33:33Das wird schon wieder.
33:36Ich spür halt nix, verstehst?
33:40Von der Hüfte nach unten.
33:42Ich kann machen, was ich mag, ich spür nix.
33:44Geht's dir?
33:46Einen Tag nach der Operation kann man doch noch gar nix sagen.
33:52Kathi, ich weiß nicht, was ich mach,
33:54wenn ich den Rest meines Lebens in der Arschlung muss.
33:58Brutus!
34:00Gehst du her?
34:02Brutus!
34:06Gehst du jetzt her, oder nicht?
34:08Der folgt ja wunderbar, der Hund.
34:10Wenn man ihn ruft, gehst du her, oder nicht?
34:13Dann kommt er her, oder nicht?
34:15Zu dem Blecken bin ich eigentlich nicht hergekommen.
34:18Mich würd's viel mehr interessieren,
34:20wenn wir endlich mal angreifen.
34:22Den Allkampf meistern.
34:25Ich hab da so meine Bedenken.
34:27So ein Entschluss, der muss reiflich überlegt sein.
34:31Reiflich, Sie sind gut.
34:33Wir haben nicht ewig Zeit.
34:35Die Frist läuft uns doch ab.
34:37Tempus fugit, mein Lieber.
34:39Wie heißt's?
34:41Tempus die Zeit, fugit sie enteilt.
34:43Also, wann packen wir's?
34:45Deinisch, gell?
34:47Ja, nein, ich hätt da noch gern ...
34:49Ja, ja.
34:52Ja, nein, ich hätt da noch gern einen Rat eingeholt.
34:56Was für einen Rat?
34:58Einen Rat kann ich Ihnen auch geben.
35:00Wissen Sie, Sie sind mir da zu sehr Partei, gell?
35:03Ich brauch da mehr so einen unabhängigen Rat.
35:06Einen unabhängigen?
35:08Sie sind ja gelungen, und wer soll das dann sein?
35:11Der unabhängige Rat.
35:13Ich möcht ganz gern mit dem fallenden Grober
35:16noch mal reden, der ist ja zum Krankenhaus.
35:20Herr Dormeyer, gell?
35:22Das ist ja noch gut.
35:27Brutus, da gehst du her!
35:29Der Professor meint,
35:31wenn ich Glück hab,
35:33ist es nur ein eingeklemmter Nerv.
35:35Aber du weißt doch, was die erzählen,
35:37wenn er da gelangen ist.
35:39Ja.
35:41Schau,
35:43er selber brennt er.
35:45Aber erst,
35:47wenn ich wieder rücken kann.
35:49Du, Valentin,
35:51du musst mir einen Rat geben.
35:54Ja, gerne, wenn ich kann.
35:57Soll ich jetzt kandidieren oder nicht?
36:01Kandidieren? Für was?
36:04Naja,
36:06für den Bürgermeister von Schleswig.
36:09Du willst Bürgermeister von Schleswig werden?
36:13Ja.
36:16Ich trage mich
36:19mit dem Gedanken,
36:21in die Politik zu gehen.
36:23Und diesen Gedanken, Valentin,
36:25den hat mir der Herr Dr. Dormeyer
36:27nahegebracht.
36:29Also du willst in die Politik gehen,
36:31aber der Dormeyer,
36:33der ist doch bei den Freisinnigen, oder?
36:35Ja.
36:37Und du bist doch bei den Roten?
36:39Auch, ja.
36:41Und bei die Schwarzen.
36:43Was?
36:45Und gestern, da hab ich mich
36:48Naja, stimmt schon.
36:50Bissl ins Geld geht es halt.
36:52Über all die Mitgliedsbeiträge war's schon.
36:57Mitglied von vier Parteien?
36:59Ja.
37:01Vollzahlendes Mitglied?
37:03Ja.
37:05Valentin, ich hab mir immer gedacht,
37:07Schaden kann das nicht,
37:09aber es könnte.
37:11Vielleicht nutzen und schon als Polizeichef von Meersbach.
37:14Hab ich so gedacht.
37:16Manche Anliegen
37:18sind bei der einen Partei
37:20besser aufgehoben,
37:22manche bei der anderen,
37:24oder eben umgekehrt.
37:26Jetzt lacht doch nicht so blöd
37:28und schau, dass ich da irgendwie rauskomm.
37:30Wenn ich da für eine Partei kandidiere,
37:32dann ist die andere sauer
37:34und der politische Gegner nützt das gnadenlos aus.
37:37Aber du hast keine politischen Gegner.
37:39Du hast nur politische Freunde.
37:41Viermal gleich.
37:43Das tut ja weh.
37:46Hau ab!
37:48Entschuldige.
37:50Das tut mir furchtbar leid.
37:52Hau ab!
37:54Ich lach mich tot auf.
37:56Was ist denn?
37:58Hau ab!
38:00Darf ich schon hören?
38:02Der geht ja wieder.
38:04Darf er nicht wieder gehen?
38:06Aha.
38:08Der Hering geht's ja recht lustig zu.
38:10Schauen Sie mal, Herr Professor.
38:12Ja, Wahnsinn.
38:15Das ist ja fantastisch.
38:17Da sieht man mal wieder,
38:19dass Lachen doch die beste Medizin ist.
38:21Da hat sich ganz offensichtlich ein Nerv verklemmt.
38:23Und der hat sich jetzt wieder ...
38:25zack ...
38:27auseinandergezogen.
38:29Heißt das?
38:31Dass ich bald wieder laufen kann, Parteimitglied Haberl.
38:39Vielleicht ist was in mir.
38:42Vielleicht ...
38:44hab ich heilende Kräfte.
38:50Meine Damen und Herren,
38:52ich eröffne hiermit unsere kleine
38:54und wahrscheinlich einzige gemeinsame Sitzung
38:56aller Bürgermeisterkandidaten.
38:58Für die Freisinnigen
39:00ist ja vorderhand nur Herr Doktor Thormayr erschienen.
39:02Aber wie man hört,
39:04aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle
39:06haben die Freisinnigen
39:08eine sehr gute Sitzung.
39:10Und aus guter Quelle
39:12haben die Freisinnigen
39:14ja einen besonderen Überraschungskuh vor.
39:16Nein, also, ein Kuh gewiss nicht.
39:18Unser Kandidat muss lediglich vorher
39:20noch ein paar persönliche Dinge erledigen.
39:22Wer ist es denn?
39:24Das könnt ihr doch jetzt ruhig sagen.
39:26Ein bisschen Geduld, Frau Ober,
39:28der kommt gleich.
39:30Ich denke, wir können dann zur Tagesordnung übergeben.
39:32Wenn Ihr Kandidat nicht kommt, Herr Doktor Thormayr,
39:34wie hat unser großer,
39:36leider allzu früh verstorbener Vorsitzender
39:39immer gesagt,
39:41wer nicht kommt zur rechten Zeit,
39:43der muss essen, was ihm übrig bleibt.
39:45Hallo.
39:47Hallo.
39:49Was haben wir denn da?
39:51Äh, wir haben gehört, dass du,
39:53äh,
39:55dass Sie einen Unfall gehabt haben.
39:57Kannst ruhig du zu mir sagen.
39:59Ist ja ganz was Neues,
40:01dass man von jemandem besucht wird,
40:03den man mal geschnappt hat.
40:05Ja, du hast uns in die Scheiße gebracht.
40:08Und jetzt musst du uns auch helfen,
40:10dass wir da wieder rauskommen.
40:12So.
40:14Das ist eine ganz interessante Variante.
40:16Der Staatsanwalt sagt,
40:18wir haben uns unser ganzes Leben versaut.
40:20Wir sind wahrscheinlich
40:22nicht mehr resozialisierbar.
40:24Behauptet der.
40:26Naja, Staatsanwälte müssen so reden.
40:28Sie müssen richtig scharfe Hunde sein,
40:30sonst machen sie keine Karriere.
40:32Unser Rechtsanwalt meint,
40:34wenn du von uns aussagst,
40:37die Mädchen haben gleich Reue gezeigt
40:39und
40:41es hat ihnen unheimlich leidgetan.
40:45Sie sind da sozusagen
40:47reingerutscht.
40:49Richtig niedergedrückt sind sie,
40:51von schweren Schuldgefühlen.
40:53Also wenn du mir noch mehr zum Lachen bringst,
40:55dann springt am Schluss mein Nerv wieder rein.
40:57Niedergedrückt von schweren Schuldgefühlen.
40:59Stimmt aber.
41:01Echt, wirklich.
41:03Mir ist es noch nie so beschissen gegangen.
41:05Was meinst du, was wir geflennt haben?
41:07Heimlich wahrscheinlich.
41:09Würdest du das vielleicht öffentlich machen?
41:11Vor allen Leuten?
41:13Man hat ja auch seinen Stolz, oder?
41:15Stimmt.
41:17Okay, also ich
41:19werde nochmal mit dem Richter reden.
41:21Und wenn es sein muss,
41:23mache ich eine einstattliche Aussage.
41:25Aber ihr müsst mir eins versprechen.
41:27Ihr dürft mich nicht blamieren.
41:29Du bist echt in Ordnung.
41:35Das ist aber nett.
41:39Also ich halte das für ein
41:41wohlabgewogenes Abkommen.
41:43Das ist halt immer so.
41:45Wenn mehr als zwei sich einigen müssen,
41:47dann kommt immer der geringste
41:49gemeinsame Nenner raus.
41:51Also ich kann damit leben.
41:53Und ich gehe davon aus, dass sich außer uns
41:55sowieso wieder keiner dran hält.
41:57Also das war jetzt sehr unqualifiziert.
41:59Nieder so selbstgerecht, Herr Kerner.
42:01Eigentlich müsstest du während
42:04des Wahlkampfs deinen Radiojob aufgeben.
42:06Siehst du, und genau das steht
42:08in unserem Wahlkampfabkommen nicht drin.
42:10Es steht ja auch nicht drin,
42:12dass der Herr Bürgermeister so lange
42:14keine Vereinsveranstaltung mehr besuchen darf.
42:16Im Gegenteil.
42:18Ich werde das jetzt vermehrt tun.
42:20Und dabei immer wieder auf unseren Kandidatentreffer.
42:22Weil Zeit hat er.
42:24Als Pensionär.
42:26Aha, ein älterer Herr also.
42:28Guten Abend, meine Damen und Herren.
42:31Herr Dr. Meisinger,
42:33das möchte ich überhört haben.
42:35Das glaube nicht.
42:37Nicht zu fassen.
42:39Na, die Überraschung ist Ihnen gelungen.
42:41Herr Haberl...
42:43Also, halt, halt, Augenblick.
42:45Wie wollen Sie denn Kandidat
42:47der freisinnigen Demokraten sein,
42:49wenn Sie doch seit 20 Jahren Mitglied
42:51der christlich-sozialen Partei sind?
42:53Nein, nein, der stimmt fein nicht.
42:55Der Dionys Haberl, der Sozialdemokrat,
42:57so lange ich zurückdenken kann.
42:59Also, bei uns ist er erst gestern eingetreten.
43:01Auch richtig.
43:03Sieht so aus, als hätte man da
43:05so eine Art Vielweiberei mit Parteien.
43:07Parteienpolygamie.
43:09Mal was ganz Neues.
43:11Jedenfalls können Sie sich
43:13die Kandidatur abschminken, Herr Haberl.
43:15Ja, wieso denn?
43:17Das ist doch alles bestens geregelt.
43:19Ich war heute Mittag beim Valentin
43:21und er hat mir geraten,
43:23aus allen Parteien auszutreten.
43:25Beziehungsweise,
43:28wenn es nicht geht,
43:30meine Kandidatur ruhen zu lassen.
43:32Und genau das habe ich getan.
43:34Außer bei uns hat er nicht.
43:36Na gut.
43:38Bei euch, da kandidiere ich.
43:40Aber als Parteiloser, Kandidat,
43:42da wollen Sie meinen, dass das geht.
43:44Da hat er recht.
43:46Wie geht's ihm überhaupt?
43:50Ah,
43:52den Umständen entsprechend.
43:54Hervorragend.
43:57Ich hab bei ihm
43:59eine kleine
44:01Wunderheilung vollbracht.
44:07Endlich wieder frische Luft.
44:09Aber toll, dass ihr mich alle abholzt.
44:11Willkommen in der Freiheit, Alter.
44:13Ich hab mir gedacht,
44:15du holst mich mit dem Motorrad ab.
44:17Ja, wollte ich,
44:19aber dann hab ich die Stützräder nicht gefunden.
44:21Dann muss ich leider mit dir mitfahren.
Empfohlen
45:35
|
Als nächstes auf Sendung
45:06
45:22
46:04
1:29:57
1:34:19
46:26
1:28:17
1:34:10
1:31:38
1:33:43
1:31:24
42:26
1:29:13
1:32:31
1:33:08
48:49
44:14