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  • 20.5.2025
November 1992, Mölln. Der erste rassistische Anschlag im wiedervereinten Deutschland wird in der schleswig-holsteinischen Stadt verübt und fordert die Leben von drei Türkinnen. Einer der Überlebenden ist Ibrahim Arslan, der über 30 Jahre später plötzlich auf Die Möllner Briefe stößt: einen ganzen Berg zuvor unbekannter Solidaritätsbekundungen.

Mehr dazu: https://www.moviepilot.de/movies/die-mollner-briefe

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Kurzfilme
Transkript
00:00In der Nacht von Sonntag auf Montag, 0.30 Uhr,
00:26war ein Brandsatz in das von Türken gewohnte Haus Ratzeburger Straße Nummer 13 geschleudert worden.
00:3142 Menschen konnten sich aus den Flammen retten.
00:34Eine Frau und zwei Mädchen starben durch die Flammen.
00:51Ich denke jeden Tag darum.
00:53Warum ist das uns passiert? Warum?
00:54Warum? Warum passiert überhaupt sowas?
00:59Nach dem Anschlag auf unsere Familie haben Menschen uns Briefe geschrieben.
01:03Sie haben geschrieben, wir solidarisieren uns mit euch.
01:0627 Jahre lang hat die Stadt Mölln diese Briefe archiviert.
01:10Wir, die Familie, haben von der Existenz der Briefe nichts gewusst.
01:14Ich bin ein zwölfjähriges Mädchen aus Hamburg.
01:19Als eine Unbekannte wende ich mich an Sie.
01:21Meine kleine unbekannte Schwester.
01:23Gott möge Sie trösten.
01:24Du bist in Deutschland geboren.
01:26Du hast die Sprache des Mörders.
01:27Mit einem unsagbaren Gefühl von Trauer und Mitgefühl mit ihrem Leid.
01:32Gerade in eurer Situation, wie ausgerechnet dann die Briefe den Adressaten nicht finden, das ist schwierig.
01:42Hier steht, ihre Zeilen habe ich an die Betroffenen weitergeleitet.
01:49Was ja nicht gemacht wurde.
01:52Man steht da und sagt, ja wir haben es versäumt.
01:55Man denkt, das ist zu einfach.
01:56Die Antwort ist mir zu einfach.
01:57Die Antwort ist mir zu einfach.

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