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  • 26.4.2025

Kategorie

🎥
Kurzfilme
Transkript
00:00:00Musik
00:00:30Musik
00:01:00Musik
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00:01:36Musik
00:01:38Musik
00:01:40Hallo, geh rein. Ja, gut.
00:01:42Kollege.
00:01:44Musik
00:01:46Musik
00:01:48Musik
00:01:50Das Schluss ist intakt. Kein gewaltsames Eindringen.
00:02:06Musik
00:02:08Gut, ich verschaffe mir erstmal einen Überblick. Wir reden später.
00:02:12Dr. Kulikova.
00:02:14Herr Winkler.
00:02:16Was haben wir hier?
00:02:18Bei der Toten handelt es sich um Marianne Bach.
00:02:22Sie ist wahrscheinlich mit dem Kopf an dem Flügel angeschlagen.
00:02:30Sie sollten mich abziehen.
00:02:32Wie meinen Sie das?
00:02:34Ich kenn das Opfer.
00:02:36Wir musizierten zusammen.
00:02:38In diesem Orchester.
00:02:40Auch schon vorher. Privat.
00:02:42Ich werde jede Menge Fingerabdruckspuren hinterlassen haben.
00:02:44Besteht ein Interessenskonflikt?
00:02:46Eher ein Betroffenheitskonflikt.
00:02:48So gründlicher werden Sie arbeiten.
00:02:54Wo ist Ihre Kollegin?
00:02:56In Ungarn.
00:02:58Haben Sie keinen Ersatz bekommen?
00:03:00Niemand kann Frau Sabo ersetzen.
00:03:02Also ich habe den Eindruck, die Wohnung wurde durchsucht.
00:03:06Ihre Engleder fehlt.
00:03:08Wie bitte?
00:03:10Eine Violine.
00:03:12Da auf dem Foto.
00:03:14Sie meinen diese Geige?
00:03:16Nennen Sie dieses Instrument doch bitte nicht Geige.
00:03:18Na gut, Violine.
00:03:20Ein ziemlich wertvolles Instrument.
00:03:22Ich kann Ihnen das nicht.
00:03:24Auch wenn man Josef Engleder den Wiener Stradivare nannte.
00:03:26Wer hat denn die Polizei gerufen?
00:03:28Die Hilbrich, die Kulturstaat-Rätin.
00:03:30Sie wartet im Polizeibus.
00:03:32Wir hätten Sie heute noch obduzieren können?
00:03:36Ja, natürlich.
00:03:38Gut.
00:03:40Dann bis später.
00:03:42Bis später.
00:03:44Hallo.
00:04:02Hallo.
00:04:03Ist Sie drin?
00:04:04Ja.
00:04:06Frau Hilbrich?
00:04:07Ja.
00:04:08Robert Dinkler.
00:04:10Kriminelle.
00:04:12Kripo.
00:04:14Wurde Frau Bach denn ermordet?
00:04:17Wir gehen dieser Möglichkeit nach.
00:04:21Sie haben die Notfalltüröffnung veranlasst?
00:04:26Mhm.
00:04:27Wir hatten vereinbart, dass ich Sie heute Morgen um zehn abhole.
00:04:31Wir hatten Pressetermine für die Kulturhauptstadt-Initiative.
00:04:35Für das Orchester?
00:04:36Ja, genau.
00:04:37Für das Konzert mit ehemaligen und heutigen Schülern.
00:04:44Und dieses Konzert, das hat Frau Bach organisiert.
00:04:48Das war Ihre Idee.
00:04:51Das ist verrückt.
00:04:53Das erste Treffen dafür war genau vor vier Wochen.
00:04:55Also, ihr Lieben.
00:04:56Ich freue mich unglaublich, dass wir jetzt hier alle zusammengekommen sind.
00:05:05Und ich darf euch mitteilen, es ist der Stadt und mir gelungen, den Dirigenten Florian Messerschmidt
00:05:12für unser besonderes Orchester zu gewinnen.
00:05:15Wie einige von uns wissen, Florian war der musikalische Leiter von Schleswig-Holstein und steht jetzt kurz vor seiner Berufung an die Warschauer Philharmonie.
00:05:28Was aber die wenigsten von euch wissen, er war Schüler dieser Schule.
00:05:35Ja, und er wird exklusiv für dieses Orchester das Werk eines anderen großen Sohnes des Erzgebirges arrangieren und einstudieren, Robert Schumann und seine Kinder sehen.
00:05:47Ja, also für alle, die mich nicht kennen, ich bin Angelika Hilbrich, die Kulturtante im Stadtrat.
00:06:00Zusammenführen, was ich sonst nicht treffen würde.
00:06:04Und weiter?
00:06:08Frau Bach ist gestern unserer Einladung nicht nachgekommen.
00:06:11Wir hatten einen kleinen Empfang anlässlich meiner Berufung in den Ethikrat, ja, und dann habe ich sie angerufen.
00:06:18Wann?
00:06:19Gegen sieben.
00:06:21Also 19 Uhr abends.
00:06:23Genau.
00:06:24Und welchen Eindruck hat sie auf sie gemacht?
00:06:26Ein Müden, deshalb habe ich ihr ja angeboten, dass ich sie heute abhole.
00:06:29Ja, die Pressetermine, die sind wichtig, ganz Europa schaut in diesem Jahr nach Chemnitz.
00:06:35Und gestern Abend bei dem Telefonat, hatten Sie ja den Eindruck, dass sie noch Besuch erwartet?
00:06:40Nein.
00:06:41Also, ehrlich gesagt, das weiß ich gar nicht, darüber haben wir ja nicht gesprochen.
00:06:45Nur, dass sie ziemlich kaputt ist und dass ich sie heute abhole.
00:06:51Ja, und dann, dann habe ich geklingelt und geklopft und dann habe ich die Polizei gerufen.
00:06:59Ja.
00:07:02Und was wird jetzt aus dem Orchester?
00:07:05Ja.
00:07:16Ja.
00:07:17Ja.
00:07:21Ja.
00:07:26Ja.
00:07:27Guten Tag.
00:07:30Hat jemand Elena gesehen?
00:07:31Sie kommt wohl nicht mehr.
00:07:33Sie und die Bach haben sich gestritten.
00:07:35Hier auf dem Parkplatz.
00:07:37Was hab ich Ihnen getan?
00:07:38Was hab ich denn verbrochen?
00:07:39Sagen Sie es mir!
00:07:46Ich denke, Sie wissen warum.
00:07:50Faris ist auch nicht da.
00:07:52Oh.
00:07:53Was heißt das?
00:07:54Dass er hingeschmissen hat.
00:07:56Wie können Sie denn sowas behaupten?
00:07:58Er ist nicht da, oder?
00:08:00So kurz vor der Premiere. Echt jetzt?
00:08:02Markus, könntest du bitte seinen Part übernehmen?
00:08:07Tatjana, bitteschön.
00:08:09Wie Sie wollen.
00:08:12So, sind alle da, wie ich sehe.
00:08:14Die Handys dürfen ausgeschaltet bleiben.
00:08:26...
00:08:44UNTERTITELUNG
00:09:14UNTERTITELUNG
00:09:44– hier ist meine Karte....
00:09:46Robert
00:09:48– Ja
00:09:49– ist die Kulikower deshalb nicht da!?
00:09:51Sie obduziert, warum fragst du?
00:09:59Das ist ja geschmacklos!
00:10:02Das ist die Toten-Ehren – egal was war...
00:10:05Irgendwas ist davor gefallen in der Streiche Gruppe
00:10:08Vor G Buddy – hier frag sie mal – mit dem Cello
00:10:10Ich baue ne Liste vom ganzen Orchester
00:10:14Hier deine Karte, falls sie Hinweise haben.
00:10:19Entschuldigung?
00:10:20Ja?
00:10:21Kann ich sie kurz sprechen?
00:10:22Klar.
00:10:39Entschuldigung.
00:10:40Ich bin ein bisschen spät dran.
00:10:42Wie schlimm.
00:10:44Wie hat das Orchester reagiert?
00:10:46Durchaus gemischt.
00:10:48Alle wollten wissen, was passiert ist.
00:10:50Also.
00:10:52Sie hat eine Fraktur auf der linken Schädelseite von der Kante des Flügels.
00:10:56Sie ist geschlagen worden.
00:10:58Und durch den Sturz und den Aufschlag erlitt sie einen Schock.
00:11:00Der Kreislauf versagte.
00:11:02Auf ihrer rechten Wange habe ich kleine Schnitte bemerkt und Spuren von Kolophonium gefunden.
00:11:08Wie die hier?
00:11:09Es wird auf dem Bogen von Streichinstrumenten aufgetragen.
00:11:12Haben Sie Ihre Violine gefunden?
00:11:14Nein.
00:11:16Momentan gehen wir von Raubmord aus.
00:11:18Können Sie die Tatzeit eingrenzen?
00:11:19Ja.
00:11:23Zwischen 21 und 23 Uhr.
00:11:25Sie hätten mir ruhig sagen können, dass Sie gestern Nachmittag Streit mit der Toten hatten.
00:11:32Streit gibt es immer, wenn Künstler und ihre Egos aufeinandertreffen.
00:11:35Der Maestro musste sich in letzter Zeit von einigen Musikern verabschieden, die gerne mitgespielt hätten, aber das Niveau nicht halten konnten.
00:11:46Und das traf auf Sie zu?
00:11:49Und Marianne wollte mich nicht mehr.
00:11:52Wieso?
00:11:54Sie hat wohl dem öffentlichen Druck nachgeben müssen.
00:11:57Welchem öffentlichen Druck?
00:11:58Marianne!
00:12:03Sie feuern mich, weil ich Russin bin?
00:12:06Es wird kein gemeinsames Musikieren mehr geben.
00:12:10Der Druck muss ziemlich groß sein.
00:12:13Und Sie sind kleiner als ich dachte.
00:12:17Manchen Leuten fällt es schwer, zwischen den Menschen und dem Land zu unterscheiden.
00:12:23Mit der Zeit hinterlässt alle seine Spuren.
00:12:25Was ist das?
00:12:26Was ist das?
00:12:27Was ist das?
00:12:28Was ist das?
00:12:29Was ist das?
00:12:30Was ist das?
00:12:31Was ist das?
00:12:32Was ist das?
00:12:33Was ist das?
00:12:34Was ist das?
00:12:35Was ist das?
00:12:36Was ist das?
00:12:37Was ist das?
00:12:38Was ist das?
00:12:39Was ist das?
00:12:40Was ist das?
00:12:41Was ist das?
00:12:42Was ist das?
00:12:43Was ist das?
00:12:44Was ist das?
00:12:45Was ist das?
00:12:46Was ist das?
00:12:47Was ist das?
00:12:48Was ist das?
00:12:49Was ist das?
00:12:50Was ist das?
00:12:51Was ist das?
00:12:52Was ist das?
00:12:53Hey, alles okay?
00:13:17Ich bin gleich fertig.
00:13:20Ich war noch laufen.
00:13:21Wirklich alles okay?
00:13:25Ciao.
00:13:37Hey.
00:13:40Hey.
00:13:44Du wolltest doch diese Liste vom Orchester.
00:13:46Liegt neben deinem Rechner.
00:13:48Danke.
00:13:51Das Orchester, das hat mich zur Sprecherin gewählt.
00:13:55Ich halte jetzt nur die Kontakte ins Kulturamt unserer Polizei.
00:13:59Dass Dr. Kulikoffer nicht auf der Probe war, ist klar.
00:14:01Ja, der Florian, der war stinksauer.
00:14:03Florian?
00:14:03Na, dann lass dich mit Florian.
00:14:05Das ist schon was Besonderes.
00:14:06Wenn der Leiter des Warschauer Sinfonieorchesters mit uns Laien arbeitet,
00:14:10dann spürst du sofort eine andere Energie.
00:14:11Denk mal gar nicht, wie normal der mit uns allen umgeht.
00:14:21Fahres Massoud.
00:14:22Das ist ein junger Syrer.
00:14:24Spielt ganz fantastisch Geige.
00:14:26Bei dem hast du auch ein Kreuz gemacht.
00:14:27Ja, weil der heute Uni auf der Probe war.
00:14:32Fertig.
00:14:33Wollen wir essen?
00:14:35Du weißt es, der Fahres ist jetzt verdächtig?
00:14:37Das ist jetzt verdächtig.
00:15:07Du gehst mir nicht ans Telefon.
00:15:08Warum warst du nicht auf der Probe?
00:15:10Was ist los mit dir?
00:15:13Hast du geweint?
00:15:15Das wirst du nicht verstehen.
00:15:17Fahres, sag mir, was los ist.
00:15:21Ich kann hier nicht mehr bleiben.
00:15:24Die Bach ist tot.
00:15:26Die war alt.
00:15:28Spinnst du?
00:15:28Die Polizei war da.
00:15:31Ihre Geige ist weg.
00:15:34Warum sagst du das?
00:15:35Weil es stimmt.
00:15:37Und da denkst du...
00:15:38Ich denk gar nichts.
00:15:44Ist sie das?
00:15:45Nein, natürlich nicht.
00:15:46Aber gedacht hast du es.
00:15:46Nein, hab ich nicht.
00:15:47Würdest du mit mir weggehen?
00:16:02In ein anderes Land.
00:16:04Wir geben uns als unbegleitete Flüchtlinge raus.
00:16:07Tickst du doch richtig?
00:16:09Hast du dir wieder irgendwas eingeworfen oder was?
00:16:11Hallo?
00:16:12Komm.
00:16:13Wir gehen.
00:16:14Wir gehen.
00:16:15vor deinem Vater, der dir wieder Stress macht.
00:16:23Ich bring dich erst mal nach Hause.
00:16:26Ich kannte die Bach ja kaum.
00:16:41Ich hatte ja auch Horn.
00:16:42Hast du wenig mit den Streichern zu tun?
00:16:43Das ist schön, hier sein zu dürfen.
00:16:53Ja, um jederzeit.
00:16:56Musst du nicht immer die Stunde rausfahren.
00:16:59Und das Orchester tut dir gut.
00:17:00Bring dich auf andere Gedanken.
00:17:01Du, wenn du darüber reden willst?
00:17:07Wir haben doch schon genug darüber geredet.
00:17:11Erik Weber war mal mein Freund.
00:17:14Aber er ist auch ein Mörder.
00:17:15Er hat mich belogen und betrogen.
00:17:17Und ich habe auf ihn geschossen.
00:17:18Und ich wäre tot, wenn du nicht geschossen hättest.
00:17:21Ja, genau.
00:17:23Also, ist doch alles gut?
00:17:25Hey.
00:17:31Was wäre das?
00:17:58Wir müssen doch miteinander reden.
00:18:04Können wir zu dir raufgehen?
00:18:07Ganz wie du willst.
00:18:12Worüber möchtest du reden?
00:18:16Wurde sie ermordet?
00:18:18Das darf ich nicht sagen.
00:18:20Du kannst doch sagen, ob wegen Mordes ermittelt wird.
00:18:23Oder ob Marianne einfach nur gestorben ist.
00:18:28Es wird eine Ermittlung geben, ja.
00:18:34Stimmt es, dass ihre Violine verschwunden ist?
00:18:39Und das Orchester?
00:18:40Woher soll ich das wissen?
00:18:42Ich gehöre ja nicht mehr dazu.
00:18:43Schon vergessen?
00:18:47Ich darf das entscheiden.
00:18:49Und wann wolltest du das entscheiden?
00:18:52Nachdem du nochmal mit mir geschlafen hast?
00:18:55Mariannes Aufforderung war doch wohl eindeutig.
00:18:56Ich war gestern Nachmittag nochmal bei ihr.
00:19:05Hattest du erzählt?
00:19:07Sie hat nicht aufgemacht.
00:19:10Mir geht der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass sie da vielleicht gerade im Sterben lag.
00:19:15Und ich ihr hätte helfen können.
00:19:19Eher nicht.
00:19:20Sie starb, als wir zusammen waren.
00:19:25Dann haben wir ja ein Alibi.
00:19:28Du solltest dich an Kommissar Winkler wenden.
00:19:33Und jetzt lass mich in Ruhe.
00:19:34ganz ruhig.
00:20:02Es war nur ein Traum.
00:20:04Aber ich will das nicht mehr treiben.
00:20:07Ich hab mir Spaß gemacht.
00:20:08Nein, ich versuche mich.
00:20:11Ich will dein Glas Wasser, ja?
00:20:13Nein, ich versuche mich.
00:20:29Ja.
00:20:30Ja.
00:20:30Untertitelung. BR 2018
00:21:00Hallo, Faris Massoud. Wo finde ich den?
00:21:21Hier nicht. Was wollen Sie denn von ihm?
00:21:24Hat er keinen Unterricht?
00:21:26Wir starten gerade in die Sommerferien. Sind Sie nicht wegen Marianne hier?
00:21:31Doch auch.
00:21:33Kommen Sie. Marianne war fast 45 Jahre lang Fachbereichsleiterin der Streichinstrumente.
00:21:39Ihre Mutter hat die Schule in den 50ern gegründet, hier lang.
00:21:43Bitte.
00:21:47Das war Ihr Reich.
00:21:48Schön.
00:21:54Hat Frau Bacher auch Privatunterricht gegeben?
00:21:58Faris Massoud zum Beispiel?
00:22:00Faris ist talentiert, aber sozial sagen wir prekär.
00:22:05Kam mit seinen Eltern aus Syrien.
00:22:06Die Gebühren zahlt das an.
00:22:08Privatunterricht kann ich mir nicht vorstellen.
00:22:09Wer hätte das zahlen sollen?
00:22:10Ja?
00:22:17Entschuldigung. Ich komme später nochmal.
00:22:19Schon gut. Was gibt's?
00:22:21Ich wollte nur fragen.
00:22:23Also, wer unterschreibt eigentlich meine Abschlüsse?
00:22:26Weil Frau Bach...
00:22:27Komm, gib her. Ich mach das.
00:22:29Jeder Lehrer hat seine eigenen Schüler.
00:22:31Ich bekomme ab und zu welche, denen Frau Bach zu fordern war.
00:22:35Sie kam noch aus einer Zeit, als die Begabtenförderung im Mittelbuch stand und nicht die Schule für alle.
00:22:39Ist doch gut so.
00:22:41Also, wenn man die Musik zu seinem Beruf machen will, nicht nur auf Familienfesten spielt.
00:22:46Entschuldigung. Wissen Sie, ob Frau Bach Privatunterricht gegeben hat?
00:22:49Nee. Weiß ich nicht.
00:22:51Viel Glück.
00:22:52Danke.
00:22:56Die Kids heutzutage können sich kaum mehr konzentrieren.
00:22:59Ich schweige denn, üben, üben, nochmal zu üben.
00:23:04Vielleicht schafft Rachel das ja.
00:23:05Ja. Und wenn's zur eigenen Karriere nicht reicht, dann unterrichtet man eben. Sehen Sie an mir.
00:23:12Sind Sie das hier neben Messerschmidt?
00:23:16Ja. Lange her.
00:23:19Frau Bach war Ihre Lehrerin.
00:23:22Und die Beste, die ich hier hatte.
00:23:28Nicht nur fachlich.
00:23:29Sondern?
00:23:32Was sind Sie für ein Jahrgang?
00:23:3466.
00:23:35Ja, dann wissen Sie ja vielleicht, was hier los war.
00:23:40Ende der 80er in Karl-Marx-Stadt.
00:23:41Musiker sind eher unpolitisch.
00:24:06Marianne war anders.
00:24:09Bei ihren Kollegen fand sie kaum offene Ohren.
00:24:11Also gründete sie ihr Musikkabinett.
00:24:14Nicht die Stirn der Meer,
00:24:17ab der Sammühle.
00:24:19Wo Noten voneinander abgeschrieben ist,
00:24:21wo du gemeinsam musiziert,
00:24:23wo du die eine oder andere wilde Fete gefeiert hast.
00:24:25Jeder ist, wie jeder ist.
00:24:28Jeder ist, wie jeder ist.
00:24:32Und natürlich politisch diskutiert.
00:24:47Das Ministerium für Frieden befasst sich mit Krieg.
00:24:50Das Ministerium für Wahrheit mit Lügen.
00:24:52Ministerium für Liebe mit Folter.
00:24:54Wir gerieten dann in die übliche Überwachung.
00:24:59Staatsfeindliche Hetze, wie man das damals nannte.
00:25:09Wer weiß, was es mir geworden wäre,
00:25:11wenn die Partei sich nicht in die Walachei geschickt hätte.
00:25:13War es allgemein bekannt,
00:25:15dass Frau Bach eine wertvolle Violine besaß?
00:25:18Äh, im Kollegenkreis noch auf jeden Fall.
00:25:21In ihrem Testament steht,
00:25:22dass sie die Englieder der Musikschule vererben wollte.
00:25:33Ja?
00:25:36Frau Hilbrecht?
00:25:37Mhm.
00:25:39Guten Tag.
00:25:40Saskia Bergels, ich komme im Auftrag des Orchesters.
00:25:42Das ist vielleicht ein bisschen pietätlos, aber...
00:25:44Setzen Sie sich doch.
00:25:45Ach, danke.
00:25:49Wir hoffen, weil nicht das jetzt
00:25:50wegen dem unerwarteten Tod von der Frau Bach
00:25:52alles in Frage steht.
00:25:54Von Seiten der Stadt nicht.
00:25:55Ich habe bereits Rücksprache mit dem Bürgermeister gehalten.
00:25:58Frau Bach war zwar die Initiatorin,
00:26:00aber sie war ja nicht wirklich
00:26:02in den eigentlichen Probenprozess eingebunden.
00:26:04Frau Hilbrecht, vielen Dank.
00:26:06Gerne.
00:26:07Wiedersehen.
00:26:08Schönen Tag noch.
00:26:08Für Sie auch, danke.
00:26:09Danke.
00:26:12Fritz!
00:26:17Na, das ist ja eine Überraschung.
00:26:19Saskia.
00:26:21Hast du Zeit für eine Dasse Kaffee?
00:26:23Wie laufen die Proben?
00:26:26Du, wir hatten zwar gerade einen Todesfall.
00:26:27Ja, die Bach war ja nicht.
00:26:29Wie?
00:26:30Du kennst die?
00:26:31Ja.
00:26:32Wer kennt die nicht?
00:26:32Das war die grauen Dame der Musik hier in Chemnitz.
00:26:36Trotz oder gerade wegen ihres Parteiverfahrens,
00:26:39das sie ja angehängt haben in der Endzeit der DDR.
00:26:42Wegen persönlicher Verfehlungen noch.
00:26:45Wie wir wissen, war das ja immer Politik.
00:26:47DDR.
00:26:49War schon lange her.
00:26:52Hast du eigentlich auch mal ein Instrument gespielt?
00:26:53Gitarre.
00:26:56Du spielst Gitarre?
00:26:57Ja, ja, aber es heißt, spiel dich am Neuen im Schrank, das alles.
00:27:01Und warst du auch mal in einer Band?
00:27:03Schulband.
00:27:05Mit deinem Vater.
00:27:07Und was hat der Papa für ein Instrument gespielt?
00:27:09Blockflöte.
00:27:09Oh Gott, geht das Bild nicht mehr aus dem Kopf.
00:27:14Ja, deswegen haben wir es auch lieber für uns behalten.
00:27:19Ich habe so einiges für euch behalten.
00:27:27Was ist denn los, Franz?
00:27:33Neue Versuch, die steht ja gut.
00:27:36Mhm.
00:27:38Ablenkungsmanöver.
00:27:39Nein.
00:27:41Ehrlich.
00:27:42Du bist ja aus Richtung Grundbuchamt gekommen.
00:27:45Willst du dir etwa ein Haus kaufen?
00:27:50Vielleicht.
00:27:51Und?
00:27:54Deswegen, Schorsch.
00:27:55Hm?
00:27:56Was hat dir der Papa jetzt damit zu tun?
00:27:58Ja, warum ist er denn gleich wieder zurück auf die Kanaren?
00:28:00Kaum, dass er nach dem Winter mal kurz hier war.
00:28:02Ja, weil es ihm dort gefällt.
00:28:03Das Klima tut ihm gut.
00:28:06Der Papa will das Haus verkaufen.
00:28:08Unser Haus.
00:28:09Da hat er unten was gefunden.
00:28:12Oh Gott.
00:28:15Ja, der wollte dir das ja sagen, aber dann kam die Sache mit diesem Erik Weber.
00:28:20Und Schorsch wollte dir nicht das Gefühl geben, dass er dich ausgerechnet jetzt im Stich lässt.
00:28:24Stopp.
00:28:25Onkel Fritz, es ist meine Angelegenheit und ich komme damit klar.
00:28:33Hallo Papa.
00:28:35Du, ich sitze ja gerade mit dem Onkel Fritz zusammen.
00:28:39Und wann hast du vor mir das mit dem Haus zu sagen?
00:28:40Flöte etwas leiser, bitte.
00:28:53Flöte etwas leiser, bitte.
00:28:58Oboe, bisschen leiser.
00:29:02Sehr schön.
00:29:03Das werden Sie schaffen.
00:29:16Da bin ich ganz sicher.
00:29:19Ich habe eine halbe Stunde.
00:29:21Gehen wir alle in die frische Luft.
00:29:24Den ganzen Tag im Proberaum.
00:29:25Manchmal vergesse ich, dass es sowas gibt wie Tag und Nacht und Sonnenschein und Regen.
00:29:31Als würde man unter Tage arbeiten.
00:29:33Unter Tage scheint mir ein schräger Vergleich.
00:29:36Mein Vater war Bergarbeiter.
00:29:39Er hat auch kaum Tageslicht gesehen.
00:29:41Daher passt die Analogie.
00:29:43Wollen Sie auch etwas?
00:29:44Nein, danke.
00:29:47Ihre Geige ist verschwunden.
00:29:49Deswegen gehen Sie vom Mord aus.
00:29:50Die würde wahrscheinlich an die 100.000 Euro bringen.
00:29:52Sie ist bekannt in Fachkreisen.
00:29:55Und was bekannt ist, ist nur mit erheblichem Verlust zu verkaufen.
00:29:59Es sei denn, man kennt einen echten Liebhaber.
00:30:02Was wollen Sie damit andeuten?
00:30:07Sie wollte Ihr Instrument der Schule schenken.
00:30:10Wenn Sie glauben, ich bin nach Chemnitz gekommen, um Marianne zu beerben, dann irren Sie sich.
00:30:14Mir gefiel Ihr Gedanke, verschiedene Schüler, verschiedene Kulturen in dieses Orchester zu holen, der europäische Gedanke.
00:30:19Wo waren Sie in der Nacht, als Marianne Bach starb?
00:30:23Ernsthaft.
00:30:24Entweder Sie sagen es mir oder ich lasse Sie vorladen.
00:30:27Wo waren Sie am Dienstagabend zwischen 21 und 23 Uhr?
00:30:31Wie vertraulich ist das?
00:30:33Ich werde es überprüfen müssen.
00:30:38Bei einer Frau, die dadurch genug kompromittiert wurde.
00:30:40Name, Adresse?
00:30:43Elena Kulikova.
00:30:43Hey.
00:30:58Mein Vater will das Haus verkaufen.
00:30:59Können wir das heute Abend besprechen?
00:31:02Mal verstehe.
00:31:04Du bist ja im Dienst, also ganz offiziell.
00:31:07Und?
00:31:08Was kann ich ganz offiziell als Verbindungsperson zur Polizei der Moncastle sagen?
00:31:12Na, dass die Ermittlungen laufen.
00:31:15Und aus ermittlungstaktischen Gründen kennen wir daran Angaben.
00:31:19Ist ja nicht gerade beruhigend.
00:31:21Ist Fares da?
00:31:24Nee, ich hab ihn ja nie gesehen.
00:31:26Frau Dr. Kulikova, Uni.
00:31:35Hier verbringen Sie also Ihre Mittagspause?
00:31:38Woher wissen Sie, dass ich hier bin?
00:31:39Oh, ich bin Polizist.
00:31:44Der Pförtner.
00:31:45Ah ja.
00:31:46Ist schön hier.
00:31:49Ja.
00:31:52Messerschmidt hat Sie als ein Alibi angegeben.
00:31:57Wenn Sie wissen wollen, ob ich mit dem geschlafen habe, habe ich.
00:32:02Warum haben Sie mir das nicht erzählt?
00:32:04Vielleicht fällt mir der kriminalistische Weitblick, aber ich sehe den Zusammenhang nicht.
00:32:07Mariana hatte ein Vorspiel für Fares arrangiert.
00:32:12Ich war eher ein Kollateralschaden.
00:32:21Ja!
00:32:24Ganz toll.
00:32:26Ist der nicht großartig?
00:32:27Keine Minute zu früh.
00:32:37Da bist du.
00:32:39Da bin ich.
00:32:42Na?
00:32:42Du bist wirklich gekommen.
00:32:44Schattierst du deine Schüler immer noch mit dem alten Vivaldi?
00:32:47Also meine Lieben, das ist Florian Messerschmidt, einer meiner talentiertesten ehemaligen Schüler
00:32:59und zukünftiger Leiter der Warschauer Symphoniker.
00:33:04Beschrei es nicht.
00:33:04Dass du gekommen bist, um an unserem Orchester mitzuwirken, das ist, das ist so, ich bin ganz aufgeregt.
00:33:15Das ist Elena.
00:33:18Und das ist Fares.
00:33:21Freut mich.
00:33:23Mein Rohdiamant.
00:33:26Darf ich es nochmal hören, bitte?
00:33:28Natürlich.
00:33:28Natürlich.
00:33:28Und das ist Fares.
00:33:43Fabelhaft.
00:34:07Er hatte nur Augen für mich.
00:34:08Nicht sehr professionell, aber es war auch, naja, speichelhaft.
00:34:17Sie bestätigen also sein Alibi?
00:34:21Wir trafen uns gegen halb sieben und verbrachten den Abend miteinander.
00:34:27Wir haben gestritten und uns dann wieder versöhnt.
00:34:30Ich weiß nicht, wann er gegangen ist.
00:34:32Worüber haben Sie gestritten?
00:34:34Er hat mir erzählt, wie es zu meinem Rausschmiss kam.
00:34:37Immerhin war er ehrlich.
00:34:39Die Kulikova war nie auf dieser Schule.
00:34:41Warum also ist sie Stimmführerin der Celle und nicht ich?
00:34:44Es hieß Schüler, ehemalige Schüler, möglichst verschiedene europäische Staatsbürger, gern Flüchtlinge.
00:34:49Aber sie war nie auf der Schule.
00:34:51Und interessierte Menschen aus Chemnitz.
00:34:53Und sie ist Russin. Sie führt einen Angriffskrieg gegen mein Volk.
00:34:57Elena Kulikova führt einen Angriffskrieg?
00:35:00Persönlich?
00:35:01Die Nitrypka wird auch boykottiert.
00:35:04Und die Münchner Philharmoniker haben Gergiew gekündigt.
00:35:07Also ich glaube, da spielten auch künstlerische Gründe eine Rolle.
00:35:09Apropos, Tatjana ist nicht weniger begabt als die Kulikova?
00:35:12Klar, sie ist deine Schülerin.
00:35:14Logisch, dass du das so siehst.
00:35:15Alle sehen doch, wie der Maestro die Kulikova anstarrt.
00:35:22Wenn ich mit ihnen ins Bett gehe, werde ich dann Stimmführerin?
00:35:28Äh, gut. Komm, wir gehen besser.
00:35:35Doch ich glaube, du würdest wohl allen eingefallen tun, wenn du die Kulikova aus dem Orchester entlässt.
00:35:39Wir sind doch erwachsene Menschen, Marianne.
00:35:41Muss ich dich daran erinnern, warum in Schleswig-Holstein der Vertrag nicht verlängert worden ist?
00:35:44Marianne Bach hat sie nicht gefeuert, weil sie Russen sind, sondern weil sie eifersüchtig war.
00:35:51Ich habe versucht, mir klarzumachen, dass das lächerlich ist.
00:35:54Dass wir verdammt nochmal vögeln dürfen, wen wir wollen, wenn es beide wollen.
00:35:59Ist anscheinend doch nicht so.
00:36:02Danke für Ihre Offenheit.
00:36:14Was war los?
00:36:28Tut mir leid, ich...
00:36:31Ich bin...
00:36:35Ich kann nicht.
00:36:42Vielleicht ein paar Minuten Pause? Ich mach das.
00:36:45Ja gut. Kurze Pause.
00:36:48Ich weiß nicht, ob ich ihr noch mitmachen kann.
00:37:06Ich kann mich nicht konzentrieren.
00:37:09Weil du nie weißt, wo der Fares ist?
00:37:13Euer Geheimnis ist bei mir sicher.
00:37:15Wie bei Bater Lorenzo.
00:37:17Bei dem Priester.
00:37:19Und mir und Julia?
00:37:30Das ist alles so kompliziert.
00:37:36Wenn meine Eltern wüssten, wie ich mich verliebt habe.
00:37:42Und er ist so kaputt in sich drin.
00:37:48Und ich weiß nicht, wohin.
00:37:52Das ist doch alles scheiße.
00:37:55Oh mein Gott.
00:37:59Oh mein Gott.
00:38:01Oh mein Gott.
00:38:06Oh mein Gott.
00:38:36Oh mein Gott.
00:38:43Hallo, guten Tag.
00:38:45Frau Massoud.
00:38:47Robert Winkler, Kripo Chemnitz.
00:38:49Was ist passiert?
00:38:51Kein Grund zur Beunruhigung.
00:38:52Ich möchte mit Ihrem Sohn sprechen.
00:38:54Was wollen Sie von ihm?
00:38:56Ich möchte mit ihm über seine Lehrerin sprechen.
00:38:58Hat er sich falsch benommen?
00:39:01Ich sage ihm, er soll Respekt gegenüber Frauen haben.
00:39:07Er ist ein guter Junge.
00:39:09Er wird bald heiraten.
00:39:11Er soll sich bei mir melden.
00:39:13Danke.
00:39:15Wiedersehen.
00:39:23Robert.
00:39:24Du war Fahrers auf der Probe?
00:39:25Nee, er war nicht da.
00:39:27Sehen wir uns heute noch?
00:39:28Du, ich weiß nicht, wie lange ich noch zu tun haben werde.
00:39:33Aha.
00:39:34Du.
00:39:35Die Kulikoffer war auch wieder nicht da.
00:39:37Ist sie überhaupt noch im Orchester?
00:39:41Du, ich muss jetzt auflegen.
00:39:43Fahrers Massoud?
00:39:47Wer bist du aus Sitzung?
00:39:48Robert Winkler, Kripo Chemnitz.
00:39:49Ich habe nichts gemacht.
00:39:51Du warst auch nicht auf der Probe, obwohl deine Mutter davon überzeugt ist.
00:39:56Darf ich mal sehen?
00:39:57Mhm.
00:39:58Hey.
00:39:59Willst du es wirklich drauf anlegen?
00:40:01Nein, ich bin jetzt.
00:40:19Du kannst mir nichts.
00:40:22Ich bin minderjährig.
00:40:23Richtig.
00:40:24Befragung Minderjähriger nur an Gegenwart der Erziehungsberechtigten.
00:40:27Also los, gehen wir zu deinen Eltern.
00:40:28Nein, nicht.
00:40:32Du weißt, dass deine Geigenlehrerin tot ist.
00:40:36Wo warst du Dienstagabend?
00:40:38Wann?
00:40:39Dienstagabend, stell dich nicht blöd.
00:40:40Wann, ne genau.
00:40:41Dein Name stand in ihrem Kalender, am Tag, als sie ermordet wurde.
00:40:45Ich war überhaupt nicht bei ihr.
00:40:47Sondern?
00:40:48Wo warst du?
00:40:49Los jetzt, sonst gehen wir zu deinen Eltern.
00:40:52Ich war bei...
00:40:54bei meiner Freundin.
00:40:57Echt jetzt?
00:40:58Bei deiner Freundin?
00:41:01Das ist alles.
00:41:02Ist doch die normalste Sache der Welt.
00:41:04Das dürfen meine Eltern nicht verfolgen.
00:41:06Du warst nicht bei der Frau, die du heiraten sollst.
00:41:09Wie heißt denn die, deine Freundin?
00:41:10Das kann ich dir nicht sagen.
00:41:11Sag mal, bist du verrückt?
00:41:12Was gibt es Schlimmeres als ein Mordverdacht?
00:41:15Sie ist...
00:41:16Jüdin.
00:41:19Haben Sie noch ein paar Minuten?
00:41:22Ja, klar.
00:41:23Auf ein Glas Wein vielleicht?
00:41:25Okay.
00:41:26Vielleicht hier um die Ecke?
00:41:27Mhm.
00:41:27Ich wollte mich dafür bedanken, dass Sie mit Rachel gesprochen haben.
00:41:39Sie sind wertvoll für das Orchester, Saskia.
00:41:43Ihre ganze Ausstrahlung.
00:41:45Und Sie halten obendrein den Kontakt zur Polizei.
00:41:47Na ja, als Försterin bin ich ja sozusagen erweiterte Polizeikraft in meinem Forstbereich.
00:41:54Der ist aber nicht hier.
00:41:57Nee.
00:41:58Stimmt.
00:42:00Aber ich kenne den Kommissar.
00:42:02Ganz gut sogar.
00:42:06Dann kennen Sie auch den Stand der Ermittlungen.
00:42:07Es geht um die Geige, nicht wahr?
00:42:13Ich weiß noch, wie ich sie das erste Mal in der Hand hatte.
00:42:25Fast 200 Jahre hat diese Violine ihren Weg von Musiker zu Musiker gefunden.
00:42:29Meine Mutter hatte sie von ihrem alten Kapellmeister bekommen.
00:42:33Mit der Auflage, sie weiterzugeben, wenn die Zeit gekommen ist.
00:42:38Nur zu?
00:42:49Locker.
00:42:49Diese Engleder ist ein ganz außergewöhnliches Instrument.
00:43:10Und die wollte die Bach einfach verschenken?
00:43:12An jemanden, den sie für würdig erachtete.
00:43:15Sie folgte damit einer Tradition.
00:43:18Sowas war ihr wichtig.
00:43:19Halten Sie sich für würdig?
00:43:29In Ihrem Testament steht, dass sie die Engleder dieser Musikschule vererben wollte.
00:43:38Immer noch die alte Konkurrenz.
00:43:40Ich halte dir jeden Rücken frei. Immer schon.
00:43:43Ich weiß doch, was ich an dir habe.
00:43:49Geht's noch?
00:44:01Da stellst du dich tot und jetzt soll ich hier mitten in der Nacht aufkreuzen?
00:44:03Die Polizei war bei mir.
00:44:04Die Polizei war bei jedem.
00:44:06Der Polizist weiß das mit uns.
00:44:08Ich habe ihm alles gesagt.
00:44:11Wir können das ja auch nicht ewig verheimlichen.
00:44:13Da ist noch was.
00:44:15Was?
00:44:17Wenn ich hier bleibe, dann muss ich heiraten.
00:44:18Meine Eltern haben alles geregelt.
00:44:20Was haben die geregelt?
00:44:22Dass ich heirate.
00:44:22Dass ich heirate.
00:44:25Das geht nicht.
00:44:27Da, wo ich herkomme, ist es Tradition.
00:44:36Und wann wolltest du mir das sagen?
00:44:39Gar nicht.
00:44:40Ich will mit dir weggehen.
00:44:41Ich will mit dir weggehen.
00:45:11Du glaubst dir, was passiert ist.
00:45:14Der Messerschmidt hat mich angebaggert.
00:45:17Du, ich bin gleich für dich da.
00:45:21Ja.
00:45:28Du, Micha, hallo.
00:45:29Robert hier.
00:45:31Du, ich habe eine Bitte.
00:45:32Ist nicht ganz offiziell.
00:45:34Geht um eine Todeszeitbestimmung.
00:45:41Bleibt unter uns, ja?
00:46:02Geh noch eine Runde laufen.
00:46:04Was?
00:46:05Jetzt noch?
00:46:06Ja, jetzt noch.
00:46:07Du, warte.
00:46:09Ich komme mit.
00:46:09Ich komme mit.
00:46:35Es geht's mir wieder bei uns.
00:46:36Aber mir nicht.
00:46:40Du fährst so viel mit dem Auto.
00:46:43Nächstes Mal nehme ich das Rad.
00:46:48Was ist denn das mit dem Forsthaus?
00:46:51Mein Vater, der will tatsächlich auf dem Kanaren bleiben.
00:46:56Deswegen will er das Haus verkaufen?
00:46:57Ja.
00:46:59Er wusste nie, wie er mir das sagen soll.
00:47:02Weil er dachte, er lässt mich im Stich.
00:47:06Oh, kann ich verstehen.
00:47:10Fühlst du dich eigentlich auch irgendwie verpflichtet?
00:47:13Weil sie das Leben gerettet haben?
00:47:15Ja, klar.
00:47:17Und weil ich weiß, wie es ist, auf den Menschen zu schießen.
00:47:21Ich werde diese Träume nie los.
00:47:24Hey, ich bin bei dir.
00:47:27Nur aus Mitleid?
00:47:29Nein.
00:47:32Weil ich...
00:47:36Ist schon gut.
00:47:40Hm?
00:47:42Komm.
00:47:43Na los!
00:47:45Noch eine Runde.
00:47:46Ja.
00:47:46Ja.
00:47:46Ja.
00:47:46Noch eine Runde.
00:47:59Anschluss Elena Kulikova. Hinterlassen Sie eine Nachricht.
00:48:20Wenn du dich zurückziehst nach all dem, was vorgefallen ist, ich verstehe das.
00:48:23Aber das ist keine Lösung. Wir müssen reden.
00:48:25Du kannst mich jederzeit anrufen. Ich muss dich sehen.
00:48:29Das ist Elena.
00:48:46Was habe ich denn verbrochen? Zeig dies mir!
00:48:55Na!
00:48:59Tu das nicht.
00:49:13Tu das nicht.
00:49:21Gib mal her.
00:49:23Diese Zeugenaussage, dass eine Frau um halb sechse mit einem Geigenkasten das Haus verließ.
00:49:27Und eine Beschreibung, die genau auf den Messerschmitt passt.
00:49:29Muss noch verifiziert werden.
00:49:31Aber lass mich dir doch helfen. Deine Kollegin ist nicht da. Mit wem willst du dich da austauschen? So zum Sparing, um auf derischen Gedanken zu kommen.
00:49:40Marianne Bach war eifersüchtig auf Dr. Kulikova. Sie hat darauf bestanden, dass sie das Orchester verlässt.
00:49:48Eifersüchtig?
00:49:49Ja.
00:49:50Aber der Messerschmitt könnte doch der Sohn von der Bach sein.
00:49:53Und die Kulikova hat mir wiederum erzählt, dass der Messerschmitt an dem Nachmittag nochmal bei der Bach war.
00:49:58An dem Tag, als sie ermordet wurde. Die Bach hat aber nicht aufgemacht.
00:50:02Und das glaubst du?
00:50:03Ja, Dr. Kulikova war schon. Aber wer weiß, ob Messerschmitt ihr die Wahrheit gesagt hat.
00:50:10Kann ich dir mal was zeigen? Guck mal. Das ist interessant.
00:50:18Warte mal, das Foto habe ich gemacht. Und stand auf dem Sideboard.
00:50:26Ja, das ist es.
00:50:30Ja, das ist es.
00:50:33Das ist die Bach. Messerschmitt. Konter.
00:50:40Na, guck mal genau hin. Die hier. Die.
00:50:48Wer ist das?
00:50:49Der Hilbrich Angelika.
00:50:51Die Kulturstadträtin?
00:50:52Ja.
00:50:54Die Klasse wurde damals aufgelöst. Marianne Bach bekam ein Parteiverfahren.
00:50:58Irgendwas politisches. Konter hat mir das erzählt.
00:51:02Innenoffizier gab es irgendeine Verfehlung.
00:51:05Unke Fritz hat sowas angedeutet.
00:51:10Vielleicht kann die Hilbrich dir ja was dazu sagen.
00:51:12Noch ein Stück rüber. Ja, noch ein Stück nach rechts. Ja, das ist gut. Ich danke Ihnen.
00:51:23Frau Hilbrich.
00:51:25Herr Kommissar.
00:51:26Ethikrat, darf ich gratulieren?
00:51:32Na ja, heute wird man hofiert und morgen wird man fallen gelassen. So ist es in der Politik.
00:51:37Aber was führt Sie her? Ich hoffe, Sie kommen voran.
00:51:39Ich möchte Ihnen ein Foto zeigen.
00:51:40Wo haben Sie denn das aufgetrieben?
00:51:46Oh Gott, wie ich da aussehe.
00:51:49Spielen Sie heute noch?
00:51:51Nein. Also, kurz nachdem dieses Foto aufgenommen wurde, habe ich die Musikschule verlassen.
00:51:57Es wäre ohnehin nicht viel aus mir geworden.
00:51:59Ja, ich war überrascht, dass sich Frau Bach überhaupt noch an mich erinnert hat.
00:52:03Waren Sie mal an der Musikschule? Mit Ende der 80er?
00:52:07Ja. Aber ich war nur ganz kurz da.
00:52:12Open Air Konzert. Brauchen wir nur noch schönes Wetter.
00:52:16Wissen Sie, Frau Bach, die war wie ein Trüffelschwein.
00:52:20Immer auf der Suche nach den Talenten, die die Orchester auffüllen.
00:52:24War das nicht Ihre Aufgabe? Begabtenförderung?
00:52:27Das stimmt. Haben Sie recht. Florian Messerschmidt.
00:52:30Aber den hat sie nicht nur die Geige gelehrt.
00:52:35Hat Ihnen das noch niemand erzählt?
00:52:40Ja, Angelika.
00:52:45Ich glaube, ich hatte genug.
00:53:00Ich hatte gerade ein sehr interessantes Gespräch mit Angelika Hilbrich.
00:53:16Nach heutigem Maßstab ist das sexueller Missbrauch.
00:53:33Von mir an Marianne.
00:53:35Sie wissen, wie ich das meine.
00:53:36Kennen Sie noch?
00:53:40Und als ein Mann sah ich die Sonne aufgehen.
00:53:45Das Lied von Peter Maffay?
00:53:47Und es war Sommer. Wochenlang auf Platz eins.
00:53:50So habe ich mich gefühlt.
00:53:52Ich war froh, in die Mysterien der Liebe eingeführt zu werden.
00:53:55Das war aber kein Urlaubsflirt.
00:53:57Es scheint ja inzwischen modern, dass sich jeder irgendwie als Opfer fühlt.
00:54:01Oder zumindest traumatisiert.
00:54:03Ich fühlte mich nicht als Opfer.
00:54:05Ich war 17.
00:54:07In dem Alter darf man heutzutage sein Geschlecht selbst bestimmen.
00:54:10Wir hatten eine richtige Liebesbeziehung.
00:54:12Und das kam nie raus.
00:54:14Oh doch.
00:54:16Die Bonzen haben das natürlich benutzt.
00:54:18Mich benutzt.
00:54:20Um Marianne von der Schule zu schmeißen.
00:54:21Mir hat man ein Studium angeboten.
00:54:23Drei Jahre Armee.
00:54:24Und danach die Hans Eisler.
00:54:26Und dann war es vorbei mit der Liebe.
00:54:29Ich bin darauf eingegangen.
00:54:31Ich habe mich gefühlt wie ein Verräter.
00:54:33Mitternacht.
00:54:34Die Berliner Freiheitsglocke läutet ein neues Zeitalter der deutschen Geschichte ein.
00:54:39Vor dem Reichstag wird das schwarzverfolgende Banner als Symbol der Vereinigung gewählt.
00:54:44Die 1. Hans Reuter wendet sich nun Bundespräsident von Weizsäcker an die Völker der Welt.
00:54:52Ich gehe nicht mehr auf die Eisler.
00:54:54Ich bleibe auf keinen Fall in diesem Land.
00:54:57Ich habe mich in Barcelona beworben.
00:55:02Ah.
00:55:06Was wirst du machen?
00:55:10Keine Ahnung.
00:55:12Hier ist alles im Umbruch.
00:55:14Die Orchester lösen sich auf.
00:55:16Die Theater schließen.
00:55:18Die Schule steht vor dem Aus.
00:55:20Die Leute haben jetzt andere Probleme.
00:55:21Die ganze Industrie bricht zusammen.
00:55:23Die Menschen verlieren ihre Arbeit.
00:55:26Wer braucht jetzt noch Kunst und Kultur?
00:55:31Es tut mir leid.
00:55:35Nein.
00:55:37Wir haben uns da überhaupt nichts vorzuwerfen.
00:55:38Nein.
00:55:39Es ist okay.
00:55:44Ich muss gehen.
00:55:50Mach's gut, mein Rotiamant.
00:55:51Ich bin kein Opfer.
00:56:09Sie haben vier Kinder mit drei Frauen.
00:56:12Was soll das jetzt?
00:56:13Sie wurden in Schleswig-Holstein mit dem Vorwurf eines sexuellen Übergriffs konfrontiert. Deshalb wurde Ihr Vertrag nicht verlängert.
00:56:18Die Ermittlung wurde eingestellt.
00:56:20Ich sag Ihnen mal, was ich denke.
00:56:22Sie sind beziehungsunfähig.
00:56:24Und als Sie Ihrer alten Lehrerin wieder gegenüberstanden, wussten Sie weshalb.
00:56:29Denken Sie doch, was Sie wollen.
00:56:34Sie sind ein Opfer.
00:56:36Ob Sie es wahrhaben wollen oder nicht.
00:56:37Alles gut, mein Rotiamant.
00:56:46Und das ist Wahres.
00:56:50Mein Rotiamant.
00:56:51Ich bin Saskia, eine Kollegin aus der Musikschule.
00:56:53Guten Tag, sehr freundlich.
00:56:54Ich müsste mal kurz mit dem Fahrers wegen Orchester sprechen.
00:56:55Sag guten Tag, Heidi.
00:56:56Ich weiß nicht.
00:56:57Ich bin ein bisschen schüchtern.
00:56:58Hallo, ich bin Saskia, eine Kollegin aus der Musikschule.
00:57:15Guten Tag, sehr freundlich.
00:57:17Ich müsste mal kurz mit dem Fahres wegen Orchester sprechen.
00:57:20Sag guten Tag, ich bin mir weg.
00:57:22Ach, manchmal ist er einfach ein bisschen schüchtern, ne?
00:57:26Möchten Sie mit hochkommen?
00:57:27Nee. Vielen Dank, aber es dauert wirklich nie lange.
00:57:31Vielleicht können wir ja kurz da drüben irgendwann mal halten.
00:57:35Anna Wachmelun, wiedersehen.
00:57:37Tschüss.
00:57:39Was soll das?
00:57:41Ich weiß von dir, Anna Rachel.
00:57:44Also.
00:57:55Was soll die Scheiße?
00:57:57Das ist besser so.
00:57:58Dann meine offiziellen Befragungen...
00:57:59Ja, ich weiß.
00:58:01Entspann dich.
00:58:03Ich habe nur noch ein paar Fragen zu Frau Bach.
00:58:04Komm.
00:58:08Wie war sie so, deine Lehrerin?
00:58:12Streng.
00:58:13Streng?
00:58:14Nur streng?
00:58:15Hat sie dich jemals angefasst?
00:58:20Ich durfte hier ein Instrument spielen.
00:58:37Wo werden wir in ihrer Wohnung überall deine Fingerspuren finden?
00:58:40Ähm, ich weiß nicht.
00:58:44Ich war nur in einem Zimmer.
00:58:45In dem Zimmer, in dem sie dich unterrichtet hat.
00:58:49Warst du mal auf der Toilette?
00:58:49Auf der Toilette nur einmal.
00:58:53Du warst nie in ihrer Küche oder in einem anderen Zimmer?
00:58:56Im Schlafzimmer?
00:58:58Was?
00:58:58Niemals!
00:59:01Habt ihr mal was zusammen geraucht?
00:59:04Nein.
00:59:05Getrunken?
00:59:07Alkohol ist haram.
00:59:08Für manche Fundamentalisten ist auch Musik haram.
00:59:15Micha?
00:59:17Hast du was für mich?
00:59:20Und ein Irrtum ist ausgeschlossen?
00:59:25Okay, danke.
00:59:26Hast du was gut bei mir?
00:59:38Nicht bewegen.
00:59:52Hör auf.
00:59:53Komm schon.
00:59:55Lass das.
01:00:01Messer weg!
01:00:03Ich hab sie nicht dumm gebracht.
01:00:05Das weiß ich.
01:00:05Und wenn du jetzt sofort dein Messer fallen lässt,
01:00:09dann gehen wir hier ganz friedlich auseinander.
01:00:24Hast du das nur gesagt, damit er mich in Ruhe lässt?
01:00:27Nein.
01:00:28Hättest du geschossen?
01:00:30Ja, wahrscheinlich.
01:00:32Bumm.
01:00:35Hier ist ein Taschentuch.
01:00:44Er schreibt mir Briefe.
01:00:46Der Erik.
01:00:48Er schreibt mir aus der U-Haft Briefe.
01:00:51Dass er in einem Rollstuhl sitzt und in einem Beutel scheißt.
01:00:54Ich will mit ihm reden.
01:00:56Vielleicht tun ja dann diese Träume auf.
01:00:57Aber die lassen mich nie zu ihm in der U-Haft, oder?
01:01:03Also, wenn du das wirklich willst,
01:01:05ich werde sehen, was ich tun kann.
01:01:08Ja.
01:01:09Komm hier.
01:01:09Dr. Kulikova.
01:01:19Herr Wittler.
01:01:33Ich habe ein zweites gerichtsmedizinisches Gutachten zum Todeszeitpunkt von Frau Bach anfertigen lassen.
01:01:40Wie bitte?
01:01:41Die Kollegen in Leipzig haben ein neues Verfahren angewendet.
01:01:44Zerfall der Skelett Muskelproteine.
01:01:47Schon mal davon gehört?
01:01:48Natürlich habe ich davon gehört.
01:01:50Eine Methode aus der Fleischwirtschaft.
01:01:52Um festzustellen, wie lange Fleisch abhängen muss, bis bestimmte Enzyme Muskelfaserstrukturen zu ersetzen.
01:01:56Aber Sie wenden diese Methode nicht an.
01:01:58Diese Methode funktioniert nur bei einer Leiche, die länger als 36 Stunden tot ist.
01:02:03So viel Geduld haben die wenigsten Kriminalisten.
01:02:05Im Normalfall wollen die immer sofort wissen, wann das Opfer gestorben ist.
01:02:08Oder nicht?
01:02:09Also haben wir unsere Tabellen nach dem Henske-Verfahren.
01:02:12Körperkenntemperatur, Umgebungstemperatur, körperliche Verfasstheit,
01:02:14aufhinde Situation, leichten, starre Totenflecke.
01:02:16Ich kenne das übliche Vorgehen.
01:02:17Und es hat sie nie gestört.
01:02:20Also, sagen Sie mir jetzt, wann, nach Meinung der Kollegen, die Bach gestorben ist.
01:02:23Zwischen 16 und 19 Uhr.
01:02:26Ich war gestern Nachmittag noch bei ihr.
01:02:28Mir geht der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass sie da vielleicht gerade im Sterben lag.
01:02:34Dieses Gesicht sehe ich zum ersten Mal.
01:02:36Welches Gesicht?
01:02:37Dieses Erschrecken.
01:02:38Ich überlege, wie diese Diskrepanz zwischen den Todeszeitpunkten entstanden sein könnte.
01:02:43Warum sind Sie nicht zu mir gekommen mit Ihrem Verdacht?
01:02:45Weil ich nicht mit diesem Ergebnis gerechnet hatte.
01:02:49Ich wollte Sie entlasten.
01:02:51Ich hätte Sie abziehen sollen, gleich am Anfang.
01:02:52Sie haben es selbst vorgeschlagen.
01:02:53Und jetzt muss ich Sie fragen, wo waren Sie am Dienstag zwischen 16 und 19 Uhr?
01:03:00Sie denken doch nicht wirklich, ich habe Marianne ermordet?
01:03:03Und dann mit Absicht einen falschen Todeszeitpunkt angegeben, weil ich dafür dann ein Alibi hätte?
01:03:06Beantworten Sie einfach meine Frage.
01:03:09Ich kann einfach nicht glauben, was Sie glauben.
01:03:10Ich glaube gar nichts, aber das sind die Fakten.
01:03:13Es gibt einen Zeugen, der gegen 17.30 Uhr eine Frau mit einem Geigenkasten gesehen hat, die das Haus verließ.
01:03:17Und vielleicht eine Schülerin?
01:03:18Sind Sie zu einer Gegenüberstellung bereit?
01:03:21Das ist nicht Ihr Ernst.
01:03:23Wie lange kennen wir uns jetzt?
01:03:25Ich muss das abklären.
01:03:31Dann kommen Sie mit einem rechtlichen Beschluss wieder.
01:03:33Dann kommen Sie mit einem Geigenkasten.
01:04:03Sie sind Stimmführerin der Cello-Gruppe.
01:04:08Elena hat das Orchester verlassen.
01:04:10Irgendjemand hat etwas von Faris gehört?
01:04:14Rachel ist auch nicht mehr da.
01:04:18Sehr schade.
01:04:20So wird unser Orchester also kleiner und kleiner.
01:04:22Wenn jetzt noch jemand gehen will, dann soll er es bitte tun.
01:04:25Also dann, Takt 1.
01:04:31Melbach-Fanzaschka-Berberg.
01:04:55Scheiße.
01:05:02Winkler?
01:05:05Faris wurde verhaftet.
01:05:07Es ist alles meine Schuld.
01:05:10Gut, ich komme.
01:05:10Was ist denn passiert?
01:05:24Wir haben einfach nur im Park gesessen.
01:05:39Dann kamen die vorbei und haben angefangen zu pöbeln.
01:05:43Wer?
01:05:46Nazis?
01:05:49Araber.
01:05:52Mein Vater sagt immer, wir werden den Krieg bekommen.
01:05:55Wenn Deutschland die halbe Welt aufnimmt, dann bekommt es auch die Kriege der halben Welt.
01:06:00Siehst du das genauso?
01:06:03Faris wollte sich nur verteidigen.
01:06:06Wollte mich verteidigen.
01:06:07Er ist freundlich und zärtlich.
01:06:17Aber auch aufbrausend.
01:06:22Und allein.
01:06:23Er ist so verzweifelt.
01:06:33Deine Eltern wollen ihn verheiraten.
01:06:36Das ist schon alles arrangiert.
01:06:37Von wann bis wann war der denn am Dienstag zusammen?
01:06:43Am Tag, als Frau Bach gestorben ist.
01:06:46Von zwei bis um sieben oder so.
01:06:51Faris stand in ihrem Termintalender.
01:06:52Ja, ich weiß.
01:06:56Deshalb haben sie uns ja auch gestritten.
01:06:58Ich habe ihn angefleht zu üben.
01:07:01Sein Talent nicht wegzuschmeißen.
01:07:02Du hast mich angelogen.
01:07:04Frau Bach hat ihm Privatunterricht gegeben.
01:07:09Er hat sie nicht umgebracht.
01:07:12Faris dealt ein bisschen, aber er ist kein Mörder.
01:07:14Vielen Dank.
01:07:38Danke für heute.
01:07:47Das war großartig.
01:07:48Auch wenn wir morgen mit einer etwas kleineren Besetzung spielen werden.
01:07:55Faris!
01:07:58Etwas leiser bitte.
01:08:00Faris ist wieder da.
01:08:01Und ich möchte nicht auf ihn verzichten.
01:08:03Das heißt aber auch, dass wir morgen noch eine letzte Probe brauchen.
01:08:08Wo hat er ihn denn aufgetrieben?
01:08:09Danke.
01:08:11Ich glaube, er wollte es nochmal versuchen, oder?
01:08:13Mhm.
01:08:16Nicht schlecht.
01:08:33Ja!
01:08:47Ja!
01:08:47Ja!
01:08:55Ja!
01:08:55Ja!
01:08:55Ja!
01:08:56Ja!
01:08:56Ja!
01:09:03Dr. Kulikova?
01:09:18Ich muss Sie sehen.
01:09:20Dringend.
01:09:21Ja gut, kommen Sie einfach her.
01:09:23Danke.
01:09:25Jetzt noch?
01:09:26Ja.
01:09:56Sie haben die Temperatur und die Auffindesituation annehmen ließen.
01:09:59Der Mörder hat Sie mit etwas zugedeckt.
01:10:02Sie hatte eine Kuscheldecke, so eine hellgrüne.
01:10:05Hat die Spurensicherung so etwas gefunden?
01:10:07In dem Bericht ist davon keine Rede.
01:10:13Messerschmidt rief mich gegen 18 Uhr an.
01:10:15Er wollte mich unbedingt sehen.
01:10:16Wir stritten uns, wir versünden uns und...
01:10:19Naja, als ich irgendwann nachts wach wurde, war er weg.
01:10:22Und ich weiß nicht, seit wann.
01:10:23Sie denken erst später nochmal an die Wohnung zurück und Sie sind sein Alibi.
01:10:27Sie sind sauer, weil Sie nicht mehr im Orchester sind.
01:10:30Und wollen jetzt im Messerschmidt eins auswischen.
01:10:31Jetzt mal ganz langsam.
01:10:35Wenn Sie eine Gegenüberstellung wollen, nicht jederzeit.
01:10:37Danke.
01:10:46Du lässt sie jetzt einfach gehen.
01:10:47Wir kennen doch Dr. Kulikova.
01:10:49Wo soll denn das Motiv sein?
01:10:51Rache?
01:10:51Ach.
01:10:52Ja, wie gut kennen wir Sie denn wirklich?
01:10:54Hä?
01:10:55Die Bach hat Sie gefeuert.
01:10:57Die Kulikova ist zu ihr, um Sie zur Rede zu stellen.
01:10:59Und dann ist die ganze Sache eskaliert.
01:11:01Herr Konter.
01:11:27Herr Winkler.
01:11:27Wird das jetzt Ihr neues Büro?
01:11:30Ja, ich werde voraussichtlich Fachbereichsleiter der Streicher.
01:11:33Und ja, das wird mein Büro.
01:11:35Das ich jetzt übrigens verlassen werde.
01:11:37Dank Ihnen ist Faris wieder da.
01:11:38Und wie Sie wissen, haben wir extra noch eine Probe eingesetzt.
01:11:45Und?
01:11:46Stinkt Ihnen das, wieder in der zweiten Reihe zu stehen?
01:11:48Der Junge ist sehr begabt.
01:11:49Und ich werde ihn nach besten Kräften unterstützen.
01:11:51Sie wussten es auch.
01:11:57Was?
01:12:00Dass Marianne Bach und Florian Messerschmidt ein Liebespaar waren.
01:12:09Die Lehrerin und ihr Schüler.
01:12:12Möglich?
01:12:16Glauben Sie, Ihr Tod hat damit zu tun?
01:12:17Ich glaube, dass Sie mir nicht alles gesagt haben, dass Sie mehr wissen.
01:12:21Was denn?
01:12:221987.
01:12:24Sie waren jung.
01:12:26Es gab dieses Musikkabinett.
01:12:29Partys.
01:12:30Liebesgeschichten.
01:12:31Eifersucht.
01:12:32Begabte.
01:12:33Und weniger Begabte.
01:12:35Und die Stasi.
01:12:38Denunzianten.
01:12:41Dann können wir endlich damit abschließen.
01:12:43Für diese alten DDR-Kamellen interessiert sich noch niemand wirklich.
01:12:52Ich meine, hier und heute ist schon nicht einfach.
01:12:56Ich möchte unterrichten.
01:12:59Und ich will ermitteln.
01:13:00Und mich interessieren diese alten DDR-Kamellen.
01:13:02Und vielleicht auch denjenigen, der heute etwas zu verlieren hat,
01:13:06wie damals Marianne Bach und Messerschmidt.
01:13:09Wer, aber was wollte das sein?
01:13:10Der Täter hat in Frau Bachs Wohnung irgendwas gesucht.
01:13:13Ihre Geige?
01:13:14Die lag offensichtlich rum.
01:13:17Nein.
01:13:18Es ging um was anderes.
01:13:26Darf ich jetzt zur Probe gehen?
01:13:28Ja, bitte.
01:13:33Der Letzte macht dann das Licht aus.
01:13:36Den Spruch kenne ich noch.
01:13:37Okay.
01:13:40Das ist weg.
01:13:59Okay.
01:14:00Musik
01:14:01Muss ich Ihnen mitteilen, dass die Geigenlehrerin Bach-Marianne,
01:14:25Tätig an der Musikschule, sexuellen Umgang mit ihren Schülern pflegt,
01:14:31insbesondere mit dem Messerschmitt Florian.
01:14:41Das widerspricht der sozialistischen Moral und ich muss meiner Besorgnisausdruck verleihen, dass die...
01:14:46Eine simple Denunziation also, unter dem Deckmantel der Besorgnis?
01:14:49Na bravo. Hat derjenige wenigstens die Eier gehabt zu unterschreiben?
01:14:53Marianne, das kann ich nicht auf die leichte Schulter nehmen.
01:15:01Das ist sexueller Missbrauch.
01:15:04Sexueller Missbrauch? Hans, ich bitte dich, das ist nur Politik.
01:15:09Jetzt hast du es selbst gesagt.
01:15:13Politik? Und da hört der Spaß auf.
01:15:16Glaub mir, Marianne, du willst nicht, dass die Genossen des MFS sich das ansehen.
01:15:27Also, wir werden deine Klasse auflösen, ohne viel Radau.
01:15:32Und du, du wirst vor der Parteigruppe Selbstkritik üben, ja?
01:15:39Ja?
01:15:55Fritz!
01:15:57Robert, hey!
01:15:58Ich bin aufgeregt, als müsste ich gleich selber auf die Bühne.
01:16:02Das würde schon schief gehen.
01:16:03Auch wenn die letzte Woche ziemlich turbulent war.
01:16:06Was ist denn das für eine Idee, diesen Erik Weber zu treffen?
01:16:09Sie hat dir davon erzählt.
01:16:11Ist das klug?
01:16:13Ich glaube, Saskia weiß am besten, was für sie gut ist.
01:16:16Ja, aber du musst auf sie aufpassen, das musst du mir versprechen.
01:16:19Versprochen.
01:16:21Na ja, da wollen wir mal sehen.
01:16:23Oder besser hören.
01:16:26Okay.
01:16:26Okay.
01:16:33Okay.
01:16:38Vielen Dank.
01:17:08Applaus
01:17:09Hätten Sie da auch gern mitgespielt?
01:17:38Erkennen Sie diesen Brief wieder?
01:17:49Der lag an Marianas Schreibtisch in der Musikschule.
01:17:53Wollte sie wohl nicht zu Hause haben.
01:17:54Wenn wir diesen Brief von einem Graphologen untersuchen lassen,
01:17:58würden wir dann feststellen, dass das Ihre Handschrift ist?
01:18:00Vielleicht sogar noch Ihre DNA darauf finden?
01:18:10Marianne Bach hat sich letztlich doch besser an Sie erinnert, als sie Ihnen lieb war.
01:18:14Frau Bach, wir haben unseren Pressetermin erst mal...
01:18:16Ja, Genikra Polsch, nicht wahr?
01:18:19Mein Mädchen namens...
01:18:20Sie war meine Schülerin.
01:18:23Sie haben diesen Brief geschrieben.
01:18:25Diese Schrift hat ihr, kenne ich unter Tausende.
01:18:29Ich war noch ein Kind.
01:18:31Mal sehen, ob Ihre Kollegen vom Ethikrat das auch so sehen.
01:18:36Sie ist einfach gegangen.
01:18:55Ich wollte es klären.
01:18:56Hören Sie mir bitte zu.
01:19:14Sie wollen mir also erzählen?
01:19:17Sie haben uns damals denunziert.
01:19:20Aus Eifersucht.
01:19:21Ja, sicherlich und infantierlich.
01:19:24Ich weiß, ich...
01:19:26Ich möchte mich dafür entschuldigen.
01:19:30Das können Sie nicht.
01:19:37Sie können nur darum bitten.
01:19:46Ich bitte...
01:19:48um Entschuldigung.
01:19:49dafür, dass meine Klasse aufgelöst
01:19:51und ich strafersetzt worden bin.
01:19:55Dafür, dass Sie mir Jahre meines Lebens gestohlen haben.
01:19:59Eine Liebe zerstört.
01:20:01Es tut mir leid.
01:20:01Es tut Ihnen leid?
01:20:02Ja.
01:20:06Es tut mir leid.
01:20:08Aufrichtig.
01:20:09Ich glaube Ihnen kein Wort.
01:20:11Sie hatten 35 Jahre, um dieses Gespräch zu suchen.
01:20:15Ich will Ihnen was sagen.
01:20:17Ich verabscheue Denunzianten.
01:20:22Egal, aus welchen Motiven Sie handeln.
01:20:25Und ganz besonders widerlich ist es,
01:20:29wenn man aus primitiver Rache handelt.
01:20:34Was ist das anderes als Rache,
01:20:37wenn Sie meine Berufung in den Ethikrat torpedieren?
01:20:39Das kommt wohl gerade ziemlich ungelegen für Sie.
01:20:45Naja, aber es ist ja hier alles nur Provinz.
01:20:47Es ist ja nicht die große Politik.
01:20:49Hier kennt man sich, hier vertraut man sich.
01:20:52Ich kann Sie natürlich bitten,
01:20:54als Kuratorin für die, für die bevorstehen...
01:20:55Hören Sie auf!
01:20:57Solche Methoden mögen gerade wieder in Mode kommen.
01:21:02Posten verschieben, Bekannte versorgen.
01:21:04Das zieht bei mir nicht!
01:21:08Der schlimmste Lumpen im ganzen Land,
01:21:09das ist und bleibt der Denunziant.
01:21:13Immer schön von oben herab.
01:21:14Sie haben damals auch meinen Traum zerstört.
01:21:19Nachdem Sie mich aussortiert hatten
01:21:21und meine Eltern mich nach Rotleben geschickt...
01:21:25Das sagt mir nichts.
01:21:26Nee.
01:21:28Natürlich nicht.
01:21:31Sie in Ihrem Elfenbeinturm.
01:21:34Sie wissen überhaupt nichts vom wirklichen Leben.
01:21:37Rotleben war das größte Lehrlingswohnheim in der DDR.
01:21:41Chemie.
01:21:42Drei Jahre stinkende Kloaker.
01:21:46Drei Jahre doppelt so viele Jungs als Mädchen.
01:21:51Wir waren zwar fast noch Kinder,
01:21:53aber sexuelle Übergriffe,
01:21:55die waren in der Tagesordnung.
01:21:58Na komm schon, Mädchen.
01:21:59Du weißt es doch auch.
01:22:01Ist doch sonst nichts los hier.
01:22:06Es tut mir leid.
01:22:12Ich habe meine Entscheidung damals getroffen,
01:22:16aufgrund meiner Überzeugung,
01:22:17dass aus Ihnen niemals eine Künstlerin geworden wäre,
01:22:20meine Liebe.
01:22:21Das können Sie überhaupt nicht wissen.
01:22:22Dann zeigen Sie es.
01:22:28Da.
01:22:31Nur zu.
01:22:31Ich kann das nicht.
01:22:58Wie soll ich das jetzt können?
01:22:59Sehen Sie.
01:23:01Das können Sie nicht.
01:23:03Wenn Sie damals wirklich für die Musik gebrannt hätten,
01:23:08dann hätten Sie einen Weg gefunden.
01:23:12Aber so haben Sie einfach nur Rache genommen.
01:23:15Und jetzt geben Sie mir meine Geige zurück.
01:23:18Sie kleine Denunfildenden.
01:23:19Und jetzt geben Sie unsere Nagelabminken.
01:23:23Du hast den Machen.
01:23:25Ich bringe dich hin.
01:23:41Mit dem Mann hatt Champ�ik.
01:23:43... und aus der Luftschrug die in den Kopf ...
01:23:50... und aus der Luftschrug die ...
01:23:55... und aus der Luftschrug ...
01:24:01... und aus der Luftschrug ...
01:24:12Ich habe die Schlüssel genommen und bin nach dem Empfang noch mal hin.
01:24:25Ich habe diesen Brief gesucht.
01:24:33Und die blutige Decke mitgenommen.
01:24:35Damit haben Sie ziemliche Verwirrung gestiftet.
01:24:42Können Sie?
01:24:57Die Violine wird man vielleicht reparieren können.
01:25:12Ich habe die Schlüssel genommen.
01:25:42Ich habe die Schlüssel genommen.
01:26:12Tut mir leid, dass ich Sie hintergangen habe.
01:26:24Bist du soweit?
01:26:42Robert, ich danke dir wirklich sehr, dass du dich so dafür eingesetzt hast, dass ich
01:26:48einen Erik sehen darf.
01:26:50Aber von hier ab gehe ich alleine.
01:26:51Gut.
01:26:56Gut.
01:26:57Gut.
01:26:58Gut.
01:26:59Gut.
01:27:00Gut.
01:27:01Gut.
01:27:02Gut.
01:27:03Gut.
01:27:04Gut.
01:27:05Gut.
01:27:06Gut.
01:27:07Gut.
01:27:08Gut.
01:27:09Gut.
01:27:10Gut.
01:27:11Gut.
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01:27:14Gut.
01:27:15Gut.
01:27:16Gut.
01:27:17Gut.
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01:27:19Gut.
01:27:20Gut.
01:27:21Gut.
01:27:22Gut.
01:27:23Gut.
01:27:24Gut.
01:27:25Gut.
01:27:26Gut.
01:27:27Untertitelung des ZDF, 2020
01:27:57Untertitelung des ZDF, 2020

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