Die Sonderausstellung 2025 widmet sich dem 300-jährigen Bestehen von Schloss Hof in seiner Gestaltung durch Prinz Eugen. Sowohl am Samstag als auch Sonntag besuchten jeweils 8000 Besucher das wunderschöne Barockschloss im Marchfeld. 1725 erwarb Eugen von Savoyen-Carignan die ca. 40 Kilometer östlich von Wien gelegene Herrschaft Hof und begann das ursprüngliche Renaissance-Kastell zu einer barocken Schlossanlage umzugestalten. Er schuf sich hier einen Ort, der keine Wünsche offenließ. Das „Dreigestirn“– bestehend aus dem Schloss, dem großzügigen Terrassengarten und dem weitläufigen Gutshof – blieb bis heute in seiner Gesamtheit erhalten und zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen Österreichs.
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00:00Die Sonderausstellung 2025 widmet sich dem 300-jährigen Bestehen von Schloss Hof in seiner Gestaltung durch Prinz Eugen.
00:08Denn 1725 erwarb Eugen von Savoyen-Carignan die ca. 40 km östlich von Wien gelegene Herrschaft Hof
00:17und begann das ursprüngliche Renaissance-Kastell zu einer barocken Schlossanlage umzugestalten.
00:24Er schuf sich hier einen Ort, der keine Wünsche offen ließ.
00:27Das Dreigestirn, bestehend aus dem Schloss, dem großzügigen Terrassengarten und dem weitläufigen Gutshof,
00:35blieb bis heute in seiner Gesamtheit erhalten und zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen Österreichs.
00:40Ja, wir sind heute in einem wunderbaren Schloss, der Schlosshof, im Prinz Eugen-Schloss.
00:46Eines der Prinz Eugen-Schlösser, wie ich mittlerweile vernommen habe.
00:50Was ist so das Besondere an diesem Schloss?
00:53Schlosshof war das letzte große Bauprojekt von Prinz Eugen.
00:56Da hat er sich ja den Traum eines ländlichen Rückzugsortes verwirklichen wollen.
01:00Er hat hier ein recht bescheidenes Kastell vorgefunden, als er es gekauft hat, vor genau 300 Jahren.
01:05Und hat dann eigentlich geplant gehabt, nur einen recht kleinen, bescheidenen Landsitz zu errichten.
01:11Es ist eben dann ein bisschen vielleicht aus dem Ruder gelaufen, weil Prinz Eugen, ambitiös wie er war,
01:16ist es größer und größer geworden.
01:18Also wie man es schon sagt, mit dem Essen ist der Appetit gekommen.
01:21Und es ist dann doch eines der größten Landschlösser Mitteleuropas geworden und bis heute eben ein wirklicher Besuchermagnet.
01:27Passt aber irgendwie zur Person von Prinz Eugen, oder?
01:30Sehr wohl.
01:31Also das ist wirklich, man muss auch bedenken, das war ja auch eine, von der Logistik her,
01:34dieses riesige Schloss mit diesen sieben Terrassen der Gartenanlage, da wurden wirklich enorme Erdmassen bewegt.
01:39Das war auch ein bisschen ein wirtschaftliches bis soziales Projekt, weil er hat ja vor allem auch viele Veteranen seiner Armee eingesetzt.
01:46Und da waren teilweise bis zu 800 Arbeiter- und Tagelöhner zugange.
01:50Und wie vorgestellt, das war eine Riesenbaustelle und eben auch eine Art Versorgung für seine ausgedienten Soldaten,
01:56ist auch ein Ausspruch von ihm erhalten geblieben, weil ihm sein Verwalter dann mal klagt,
02:01ja, es gibt so viele Leute, also die brauchen wir alle nicht.
02:03Und er sagt dem Prinz Eugen, glaubt er, ich brauche ihn, glaubt er, dass irgendjemand uns braucht,
02:08wenn wir sagen, die Leute verhungern lassen, die wir nicht mehr brauchen, dann, ja, schützt uns vor dem Verhungern.
02:14Eine sehr soziale Einstellung eigentlich.
02:16Also er war da wirklich, der Vater seiner Soldaten, also er war wirklich auch sehr authentisch, was das betrifft,
02:21er hat gewusst, die haben ein schweres Leben hinter sich und er wollte, ich sage, nicht einen Bettelstab oder einen Invalidenhaus verkommen lassen,
02:27sondern hat ihm halt hier Arbeit geboten.
02:29Wir haben ja vorher schon gesprochen, da habe ich gesagt, mich wundert das,
02:32weil eigentlich vom Strategischen her ist ja eigentlich das Magfeld nicht unbedingt gleich zu verteidigen.
02:38Ja, aber es war durchaus eben Prinz Eugen zu verdanken, dass eben diese Gegend östlich von Wien dann eigentlich friedlich geworden ist,
02:43dass man sich eben hier dann diese Landschlösser errichten hat lassen,
02:45aber auch hier gibt es noch gewisse Zitate der Wehrhaftigkeit, wenn man sich den Garten genau anschaut,
02:49es gibt Bastionen, es gibt Welle, also im Ernstfall hätte man das Ganze auch zumindest, ja, pseudomäßig verteidigen können.
02:56Wir sind ja vorbeigegangen beim Reingehen, sieht man ja diese Wehranlagen,
03:01die vielleicht wahrscheinlich nicht großen Angriffen standgehalten hätten,
03:03aber doch die erste Welle sicher aufgehalten hätten.
03:06Genau, es war wirklich so, dass das Schloss, es war eine Art Teil eines größeren Verteidigungssystems,
03:13es wurden eben entlang des Flusses Mach, aber auch dann jenseits der Donau an der Grenze zu Ungarn,
03:19eben die sogenannten Kuruzenschanzen aufgeworfen, das waren eben einfache Erdwelle mit Palisaden,
03:24wo man eben einen ersten Verteidigungsgürtel im Vorfeld zu Wien angelegt hat,
03:29um eben diese Streifschahne, also ein großes Herd jetzt nicht aufgehalten,
03:32aber zumindest diese Streifschahne, es war ja so, das gab ja auch so eine Art Guerillakrieg damals dann,
03:35im Rang und Zuge dieser osmanischen Feldzüge und auch Wien wurde ja durch den Wingenwall,
03:42heute vor Lauf der Gürtelstraße, aufbetreiben, Prinz Agenz, eben für diese leichten Angriffe zumindest einmal geschützt.
03:49Jetzt ist Prinz Agenz eigentlich eine Person, wo man sagen kann, er war ein militärischer Genie, zum einen,
03:55aber er war auch kein Kostverächter, aber vor allem auch Kunstkenner, oder?
03:58Genau, also es ist wirklich, was wirklich parallel zu ihm läuft, ist eben dieses militärisch-politische Genie,
04:04er war wirklich ein Naturtalent, was das betrifft, hatte aber auch ein unglaubliches Kunstverständnis.
04:09Also seine Sammlungen übertreffen andere Adelssammlungen in der Zeit,
04:13es gehört sozusagen zum Kanon des guten Benehmens in der Hochäustokratie,
04:17dass man Kunst sammelt, ein gewisses Horizont zeigt, ein Bildungshorizont zeigt,
04:22aber bei ihm geht das wirklich darüber hinaus, er war wirklich ein Kenner und hat sich wirklich auch persönlich eingesetzt,
04:25es gibt Briefwechsel, wo er wirklich besorgt ist, dass dieses oder jenes Kunstwerk zu ihm den Weg schafft,
04:31also selbst in seinen Schlachten, in stressigen Momenten, hat er immer noch Zeit gefunden, sich zu erkundigen,
04:35bekomme ich das Bild hier, bekomme ich das Buch dort, also das war wirklich, merkt man das, hat ihn wirklich bewegt.
04:41Jetzt, wir haben jetzt hier diese Ausstellung, das sieht man sich, kann man sicherlich einen Einblick auch nehmen in das Leben,
04:46in das Schaffen des Mannes.
04:49Er war Franzose, von wo ist er eigentlich, stammt er eigentlich ab?
04:51Ja, er ist ein wahrer Europäer, kann man sagen, er ist eigentlich, stammt aus einer italienischen Familie eigentlich,
04:57die Savoyer sind eben in nordwestlichen Italien, also Turin war die Hauptstadt des Herzogtums Savoyen,
05:03ist aber dann in Frankreich geboren, in Paris aufgewachsen, also französisch sozialisiert,
05:08und wechselt dann mit 20 Jahren nach Österreich an den Wiener Hof,
05:12also es ist wirklich, bringt nämlich auch diese Einflüsse mit, das merkt man auch in seinem Schaffen,
05:15in seinem Kunstpatronanz, dass er eben wirklich multilingual,
05:19vielsprachig, in dem man aber auch einen sehr weiten europäischen Horizont hatte.
05:23Das heißt, er war ein Franzose, kann man sagen?
05:26Man hat ihn als Franzosen wahrgenommen, also seine Muttersprache war definitiv französisch.
05:30Mit dem haben wir es aber leichter gehabt, wir haben einen anderen Franzosen in Europa gehabt,
05:33mit dem haben wir es ein bisschen schwieriger gehabt.
05:34Sie meinen aber schon Napoleon, der ist ein bisschen weniger als gebetener Gast gekommen,
05:39aber vom strategischen Talent kann man die beiden vielleicht sogar ein bisschen vergleichen.
05:45Jetzt zur Ausstellung zurück, wann kann man diese Ausstellung besuchen?
05:51Die Ausstellung läuft seit 15. März und noch bis 2. November,
05:55hier in Schlosshof, aber auch ein zweiter Teil in dem Nebenschloss,
05:59in der Filiale sozusagen, im Schloss Niederwein, auch ein sehr schönes, bezauberndes, kleines Bauwerk.
06:04Und da wird ein weiterer Aspekt vom Prinz AG behandelt, nämlich Visionär und Bau,
06:08also seine großen Projekte, seine großen Bauprojekte.
06:11Hier in Schlosshof geht es mehr um die Bibliografie, um die politische, militärische Karriere,
06:15auch um seine Sammlungen.
06:17Aber es ist eine zweiteilige Ausstellung, jeder Teil für sich, es steht für sich,
06:21aber gemeinsam bekommt man dann das ganz Gesamtbild.
06:24Das heißt, man kann entweder die machen, dann eine Woche später die nächste Ausstellung,
06:28oder man kann es gleich anhängen.
06:29Genau, also man kann eben mit derselben Karte sich beide Teile anschauen.
06:34Sein Großvater, seine Großmutter, da wollten wir ihm zeigen,
06:39dass die sind eigentlich diejenigen, die die Familie am stärksten geprägt hat.
06:43Sein Großvater wird er oben auch für ihn.
06:45Er war auch Feldherr, er war eben vor allem auch aus dem besten Stall.
06:53Also er hat ihm auch zum Beispiel ein Habsburgisches Vorfahren.
06:57Das war nämlich ein Türöffner hier im Wiener Hof.
06:59Und Prinz E.G. konnte auf Ahnung aus dem Haus Habsburg zurückgreifen.
07:03Die Mutter aus dem französischen Königshaus.
07:05Und das ist wirklich kremend über kremend.
07:07Das ist also herkunftshaft.
07:10Er selbst hat zwar kein persönliches Vermögen,
07:12aber er hat ihm einen perfekten Standort mit dem Sinn gehabt,
07:14und das weiß er nicht.
07:16Das sind aber seine Verwandten.
07:17Das ist sein Cousin, der Maggraf Ludwig von Baden.
07:21Der ist aus Türkenlois auch bekannt.
07:23Das war eben ein fälschender, agriierter Spälte aus Prinz E.G.
07:26mit 20 Jahren in den österreichischen Diensten tritt,
07:29war ein unbeschriebenes Blatt.
07:30Aber sein Direktor-Cousin war eben der Hauptweltherr der kaiserlichen Armee,
07:35der eben auch die Osmanen dann nach der Ansatzschlacht von Wien
07:39durch den Osten verdrängt hat.
07:41Ein weiterer Verwandter ist der bayerische Kurfürst,
07:44der herrscher in Bayern,
07:45der auch als Feldherr in habsburgischen Diensten stand.
07:47Das heißt, er hatte Verwandtschaft,
07:50er war Teil der Familie,
07:51er war auch Teil dieser Schicht der Société des Princes,
07:57also die fürstliche Gesellschaft.
07:59Da war es eine Art internationale Solidarität,
08:01wenn man da dazugehört hat,
08:02hat man sich eigentlich keine Sorgen mehr machen müssen.
08:04Das waren so die Alleliten-Netzwerke, kann man sagen.
08:05Genau, der war ein perfekter Netzwerker.
08:07Und das muss man schon sagen,
08:09das ist aber das Besondere,
08:10Wien hält halt zusammen die perfekte Herkunft,
08:12also dieses Netzwerk,
08:13plus eben natürlich auch die individuelle,
08:15der Einsatz,
08:18der Umhang mit dem Hermelin-Besatz
08:20weist auf seinen fürstlichen Rang hin.
08:21Er trägt das rote Band,
08:25das ist der Orden vom Goldenen Vlies,
08:26der höchste Orden,
08:29der die Habsburger.
08:30Er war eigentlich der Kommandant,
08:32das ist ja der oberste Mitglied.
08:35Er war oberster Bebetshaber,
08:37der kaiserlichen Truppen,
08:38aber auch der Reichstruppen,
08:39also des heilen Römischen Reiches
08:40und der war zu klären auch der Kriegsminister.
08:42Das ist wirklich eine einmalige Kombination,
08:44dass er sagen,
08:45sowohl die Administration
08:46wie auch die Ausführung,
08:48also über Exekutive und Administration
08:50und das gab es sonst vorher und nachher
08:53nie wieder in Babsburger.
08:55Und er hat für 33 Jahre
08:56diese Doppelfunktion gehabt.
08:57Das ist schon eine lange Zeit.
08:59Wie eine damalige Zeit überhaupt?
09:00Über drei Regierungswechsel hinweg,
09:02also es war wirklich eine,
09:03also zeigte ihm auch sein Durchhaltevermögen.
09:06Er war immer wirklich das Talent
09:08und das ist eine Kombination,
09:10dann geht die Karriere natürlich in die Doppel.
09:13Er hat auch Niederlagen erlebt,
09:15das war jetzt nicht so.
09:16Er war auch oft eben,
09:17er war im Mittelpunkt,
09:18im Zentrum der Macht
09:19und hat durchaus auch mit Intrigen
09:20zu kämpfen gehabt.
09:21Es gab auch Zeiten,
09:23wo sein Stern im Sinken war.
09:26Auch dann am Ende seines Lebens
09:28ist er dann alt geworden,
09:32hat er dann oft auf seine Klarheit
09:33am Denken verloren.
09:35Was auch war eben,
09:37da gibt es eben auch wirklich Schilderungen
09:38von den Zeitgenossen.
09:41Zum Beispiel Friedrich der Große,
09:43der als junger Mann
09:44noch im Feldtag auf dem Prinzheim
09:45ihn kennenlernen durfte,
09:47er war damals schon
09:49ein Denkmal seiner selbst
09:50und dann schreibt ihm
09:51dieser Friedrich der Große,
09:53damals noch nicht Große,
09:54aber der Kronprinz der Preußische,
09:56schreibt ihm,
09:56er ist sehr erschreckend,
09:58wie gnadenlos die Zeit
09:59und das Alter zu Menschen sind,
10:01die in den Glanzzeiten
10:03gehalten wurden.
10:04Schönes waren und dann verlieben.
10:06Und dann plötzlich,
10:07aber merkt man doch,
10:09es ist ein Mensch.
10:10Das ist etwas,
10:11was uns auch nicht erspart bleibt.
10:12Nicht erspart bleibt.
10:13Egal, welche Zeit es ist.
10:17Er sagt,
10:17dass Österreich,
10:18wo man umgang kann
10:19und er mit seinem
10:20gesamteuropäischen Netzwerk
10:22von Spanien bis England,
10:25von Italien über Frankreich
10:26hat halt auch gezeigt,
10:27ich kann aus den Besten
10:29die Besten wählen
10:30und hat dann wirklich
10:30hier auch neue Trends gesetzt.
10:32Er hat wirklich Sachen geholt,
10:34die man hierzulande
10:35noch nicht kannte.
10:36Er ist ja bis zum 20.
10:40Leben ist er in Frankreich.
10:41Er hat gesehen,
10:42wie in Versailles,
10:43wie sie gerade so ist,
10:43dieses Muster
10:44einer Königin Residenz
10:45entwickelt
10:46und er hat gesagt,
10:46das ist ein Sinn
10:47für Repräsentation
10:48und er mitgebracht.
10:49Also das Spiegelzimmer,
10:49glaube ich,
10:50auch dort in Schlosshofen?
10:52Da auch,
10:52aber vor allem,
10:53also das Winterpalais
10:55und das Belvedere
10:55war nämlich noch viel mehr.
10:56Da musste er,
10:57also in der Stadt,
10:58in der Residenz,
10:58da musste man
10:59nochmal anders auftrufen.
11:01Wie in einer Sammlung geht,
11:02die Bibliothek,
11:03die wirklich auch
11:04am wichtigsten war.
11:05Also das war wirklich,
11:06die Kunstsammlung war wichtig
11:09und das war aber
11:10in der Bibliothek,
11:11das entwickelt.
11:11Sie nehmen ja meistens
11:12in Latein geschrieben,
11:13oder?
11:13Nein,
11:13es war Kimmisch,
11:14auch Französisch,
11:15auch in sehr modernen Sprachen
11:16auch schon,
11:17auch Deutsch.
11:18Zum Beispiel haben wir
11:19ein Objekt,
11:19ein Leiter aus der
11:21österreichischen Nationalbibliothek,
11:22eine Lutherbibel,
11:23also eine deutsche,
11:24von Luther übersetzte Bibel,
11:26ein früher Druck,
11:27eben handkoloriert,
11:28das finde ich auch sehr wertvoll.
11:30Und eben auch,
11:30Prinz Agen hat eben
11:31alle seine Bücher
11:31einheitlich binden lassen,
11:33eine eigene Buchbindewerkstatt
11:34gehabt in seiner Bibliothek.
11:35Sie haben alle
11:36in diese Ledereinbände
11:38in mehreren Farben,
11:39aber was sie alle verbinden,
11:40ist eben gleich
11:40der Eigentümernachweis,
11:41ganz stolz,
11:42das Wappen,
11:43die Goldprägung,
11:44eben sein Wappen,
11:45sein Wappen,
11:46und eben die Ordenskäte
11:47des Gold,
11:47eine Vliese,
11:48das Auszeichnung,
11:49da haben sie übrigens
11:50auch dann daneben
11:50einen Prägestempel dazu.
11:52Wobei, wie gesagt,
11:53es fällt immer auf,
11:54das ist so ein
11:55widersprüchlicher Mensch eigentlich,
11:57weil das ist ja wirklich
11:57eine hohe Kunst der Kultur
11:59und andererseits jemand,
12:00der Heere befindet.
12:02Also das ist schon irgendwo
12:03ein bisschen ein Widerspruch.
12:03Aber das hätte ich früher
12:04wissen müssen mit den Einbänden.
12:07Also,
12:08wurscht ob ich jetzt
12:09einen Wappen habe oder nicht,
12:11aber das finde ich eigentlich
12:12eine geniale Idee,
12:13weil ich mir manchmal denke,
12:15also ich liebe alle meine Bücher,
12:16aber es schaut aus,
12:17es ist egal wie ich es ordne,
12:19es schaut immer ungeordnet aus.
12:19Genau, genau.
12:20Also ich kann es nicht
12:21nach Farben sortieren, oder?
12:23Nein, auch.
12:23Und es gibt eben auch
12:24in der ÖNB,
12:26weil es ein Bücherbestand,
12:27das ist ja vor allem
12:27mit dem überallen
12:28Punktsaal aufgestellt.
12:30Da gibt es immer ein Projekt,
12:31an dem man eben jetzt
12:32dann hier virtuell hinein
12:33zusammen kann.
12:33Das ist der Nationalbibliothek.
12:35Genau, der große Punktsaal.
12:36Und da in dem Oval
12:37stehen die meisten seiner Bücher.
12:38Alles, was so rot ist,
12:39kommt aus seiner Bibliothek.
12:40Und man kann da eben auch
12:41zum Beispiel,
12:44da kann man eben zum Beispiel
12:44auch in welcher Sprache,
12:47und dann kann man eben hier,
12:53dann haben Sie hier den Punkt,
12:54und das, was bunt ist,
12:55das sind eben die Bücher
12:56aus dem Besitz von
12:57Sprinzer gehen.
12:57Und man kann die dann
12:58zum Teil auch dann anklicken,
13:03dann kann man sich
13:03so ein Buch rausholen,
13:05und dann kann man,
13:06manchmal sind sie auch
13:06da schon eingescannt,
13:07dann kann man auch eben
13:08blättern in diesen Büchern,
13:10dann können Sie das
13:10wirklich virtuell durchschauen.
13:12Das heißt, man soll sich
13:13bei dieser Ausstellung
13:13auch viel viel Zeit nehmen?
13:14Ja, das kann man aber
13:15auch zu Hause machen,
13:16muss ich sagen.
13:17Das ist eben ein Projekt
13:17der ÖNB,
13:19Bibliotheke Eugeniana Digital,
13:21das kann man aufrufen,
13:22im Internet,
13:22und dann können Sie virtuell
13:23die Bücherschätze
13:24des Prinzen.
13:25Das ist ein Projekt
13:27der österreichischen
13:28Nationalbibliothek
13:29mit der Donau-Uni in Krems.
13:31Das waren dann die
13:31Kürassiere,
13:32die waren die?
13:33Das waren die Reiter,
13:34die eben noch
13:35die letzten Reste
13:36dieser mittelalterlichen
13:37Richtung,
13:38die haben nur noch
13:38den Rumpf geschützt,
13:40und das ist eben
13:41nachweislich
13:42Kürass von Prinz-Hurgen,
13:45eine Leihgabe
13:46des Heeresgeschichtlichen
13:47Museums,
13:48das war auch eine
13:49sehr wichtige,
13:51sehr wichtige Subjekt.
13:55Der dürfte aber
13:55schlank gewesen sein.
13:57Ja,
13:57er war auch nicht,
13:58also wirklich,
13:59im Heeresgeschichtlichen
14:00gibt es ja auch
14:00dann noch das
14:01Kamisola,
14:01also dieser Ledermantel,
14:03den er darunter getragen hat,
14:04also sehr schmale
14:05Schultern,
14:06also man würde glauben,
14:07Kinder.
14:09Wobei,
14:09er brauchte die Kraft,
14:11die Hauptsache
14:11er hat das Genie.
14:12Aber er war tatsächlich
14:13kein Schreibtischstäter.
14:15Also er ist tatsächlich
14:16in einem
14:17entscheidenden Momenten
14:19durchaus
14:19reingegriffen,
14:20er ist auch mehrfach
14:21schwer verletzt worden,
14:23also es war,
14:23er war nicht so im Hintergrund,
14:25es hat ihn eben auch
14:25sehr authentisch gemacht.
14:26Ich sage,
14:26er ist ein wahnsinnig
14:27widersprüchlicher Mensch,
14:28einfach der Kunstliebhaber,
14:29der dann am Schlachtfeld steht.
14:30Aber das war wirklich,
14:31und der hat auch oft,
14:32also er hat sich selbst
14:33nicht geschont,
14:33aber seine Leute auch nicht.
14:35Also es waren oft
14:36wirklich so an der Grenze
14:38zum Wahnsinn oft,
14:40also es gab durchaus
14:41ein Gemäneuver,
14:41vor allem auch da zum Beispiel
14:42die Grenzeschlacht von Belgrad,
14:44das hätte auch katastrophal
14:46schlecht ausgehen können.
14:47Er hat ein richtiges
14:48Gespür gehabt,
14:48in dem richtigen Moment,
14:49aber wenn da irgendwas
14:50nicht funktioniert hätte,
14:52weil das,
14:52also es ist so Saschen,
14:53die wiegelt an der Messerschneide sind,
14:55das kann in beide Richtungen sein.
14:57Sie sind ja ja
14:57diese Brücken,
14:58die da gebaut worden sind,
14:59das ist ja eigentlich.
14:59Genau,
14:59das ist ja eigentlich.
15:00Und das ist eben wirklich,
15:02also ich hier schon stark
15:03die Jahrhunderte verrietet,
15:05man muss sich vorstellen,
15:06dass sich das Futter war,
15:07gleißend rot,
15:09es gab auch noch Vergoldungen daran,
15:10also es ist wirklich sehr authentisch,
15:12auch sehr schwer,
15:12es wirkt ungefähr so viel
15:13wie eine Bierkiste.
15:15Ist das Metall,
15:15also Resen oder?
15:16Ja, Stahl.
15:17Stahl, doch Stahl.
15:18Eine wirklich grandiose Ausstellung
15:20über Prinz Eugen,
15:21die prägende Gestalt
15:23des österreichischen Barocks,
15:25einen brillanten Netzwerker
15:26und manischen Sammler,
15:28der stets im Mittelpunkt
15:29eines elitären Freundes
15:30und Künstlerkreises stand.
15:32Die Ausstellung
15:33zeigt die unterschiedlichen Seiten,
15:35zum einen
15:36das militärische Genie,
15:37zum anderen
15:38den Liebhaber und Förderer
15:40von Kunst und Kultur.
15:41Man sollte diese Ausstellung besuchen
15:43und so Prinz Eugen
15:45den adeligen Lifestyle
15:46und das Lebensgefühl
15:47der Epoche
15:48auf diese Weise verspüren.
15:49Musik
15:56Musik
15:57Musik
15:57Musik
15:57Musik