• vor 3 Monaten
Bei der Nationalratswahl in Österreich ist die rechtspopulistische FPÖ auf Platz eins gelandet. Doch ob Parteichef Herbert Kickl Kanzler werden kann, ist äußerst unsicher - schließlich wollen zahlreiche Parteien nicht mit ihm zusammenarbeiten. Nun ist erst mal der Bundespräsident am Zug.

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Transkript
00:00Erstmals in der österreichischen Geschichte ist die rechtspopulistische FPÖ bei einer
00:05Nationalratswahl stärkste Partei geworden.
00:08Allerdings dürfte der stramm rechte Parteichef Herbert Kickl Probleme haben, einen Koalitionspartner
00:14zu finden.
00:15An dem 55-Jährigen spalten sich die Geister.
00:19Denn Kickl verwendet Nazi-Vokabular, will die Zahl der Migranten auf Null reduzieren
00:25und hat in der Corona-Pandemie schon mal die Verwendung von Entwurmungsmitteln empfohlen.
00:30Er polemisiert gegen Homosexuelle, will die Ukraine nicht weiter unterstützen und spricht
00:35grundsätzlich nur mit ihm zugeneigten Medien.
00:38Wegen solcher Äußerungen hat die konservative ÖVP eine Koalition mit Kickl ausgeschlossen,
00:44nicht aber mit seiner FPÖ.
00:46ÖVP-Chef Karl Nehammer gilt als wenig charismatisch, strahlte während der jüngsten Krisen aber
00:52Verlässlichkeit aus.
00:54Trotzdem sank der Stimmenanteil der Konservativen um 11 Prozentpunkte.
00:59Trotz der Stimmenverluste ist denkbar, dass die ÖVP auch die nächste Regierung anführt.
01:04Die ÖVP hätte mit den drittplatzierten Sozialdemokraten eine hauchdünne Mehrheit.
01:10Zusammen mit den liberalen Neos wäre ihr Vorsprung noch größer.
01:14Bündnisse von ÖVP und SPÖ haben in Österreich eine lange Tradition.
01:19In diesem Fall könnte Nehammer Bundeskanzler bleiben.
01:22Denkbar wäre aber auch ein rechtes Bündnis aus FPÖ und ÖVP, in diesem Fall aber wohl
01:28ohne Nehammer als Kanzler.
01:30Dann wäre der Weg frei für einen rechtspopulistischen Regierungschef.
01:34Der aus den Reihen der Grünen stammende Bundespräsident Alexander Van der Bellen kann entscheiden,
01:40wen er mit der Regierungsbildung beauftragt.
01:43Das muss nicht unbedingt die stärkste Partei sein.
01:46Er hat bereits erkennen lassen, dass er einem FPÖ-Kanzler eher skeptisch gegenübersteht.
01:51Van der Bellen begründet das mit der zum Teil verfassungsfeindlichen Haltung der FPÖ.
01:56Er will nun zunächst Gespräche mit Vertretern aller Parteien führen.

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