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17 QRA - Quick Reaction Alert - Erinnerungen eines Starfighter Piloten
frank.heinevetter
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25.8.2024
Schnelle Einsatzkräfte - sowohl "nuklear" als auch "konventionell" gab es (fast) schon immer. Weltweit. Auch heute noch.
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😹
Spaß
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Hallo Freunde, schön, dass ihr wieder dabei seid. Wir begrüßen euch, wir zwei. Um den hier geht es ja.
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Heute geht es um die QHA, Quick Reaction Alert. Vorher mal kurz zu den Rahmenbedingungen. Wir
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befinden uns im Jahr 1975. Damals gab es noch den Warschauer Pakt auf der einen Seite und die NATO
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auf der anderen Seite. Beide Blöcke standen sich schwer bewaffnet gegenüber. Die Grenze verlief
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hier bei uns jedenfalls mitten durch Deutschland. Neben den konventionellen Streitkräften gab es
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auch taktische Nuklearwaffen in Form von Kurz- und Mittelstecken-Raketen, die in Deutschland
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und Mitteleuropa stationiert waren. Eine weitere Komponente der nuklearen Abschreckung waren die
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Streitgeschwader der Bundesluftwaffe und anderer NATO-Staaten. Ich möchte euch heute beschreiben,
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wie so eine QHA in Deutschland, speziell hier in meinem Geschwader in Büchel aussah und was
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sich dort abspielte und wie der Dienstbetrieb dort war. Die QHA war ein ziemlich großes Areal
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im Nordosten des Flugplatzes gelegen. Das Gebiet war mit Doppelzäunen und amerikanischen
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Wachsoldaten stark gesichert. Rein und raus ging es nur durch eine Doppelschleuse nach
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genauer Identifizierung von Personen und Untersuchung von Fahrzeugen. Innerhalb der QHA gab
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es vier Flugzeugschutzbauten, sogenannte Shelter und in jedem dieser Shelter stand ein Flugzeug,
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beladen mit einer taktischen Atomwaffe. Taktische Atomwaffen sind im Gegensatz zu
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strategischen Atomwaffen in der Reichweite begrenzt und auch natürlich in der Sprengkraft.
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Die Flugzeuge waren permanent an Strom angeschlossen und direkt daneben stand dann
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auch das Starthilfegerät, auch fertig angeschlossen und das war alles notwendig,
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um im Falle eines Alarmstarts innerhalb von 15 Minuten in der Luft zu sein. Die Flugzeuge waren
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also sozusagen ready to go und warteten in einem von amerikanischen Soldaten geschlossenen und
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gesicherten Shelter auf ihren Einsatz, der Gott sei Dank bisher nie stattgefunden hat.
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Die deutschen Piloten hatten dreimal am Tag zusammen mit den amerikanischen Kameraden Zugang
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zu ihren Flugzeugen, um die technische Einsatzbereitschaft zu prüfen und zu gewährleisten.
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Es gab und gibt übrigens auch noch eine konventionelle QHA, das waren die Luftverteidigungsgeschwader
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der Luftwaffe, die hoheitliche Aufgaben im Luftraum der Bundesrepublik Deutschland
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wahrzunehmen hatten und haben. Die Piloten dieser QHAs hatten das Glück, dass sie ein,
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zwei oder gar dreimal am Tag einen sogenannten Scramble, das ist ein Alarmstart,
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entweder zu Übungszwecken oder zu echten Einsätzen fliegen durften. Das war also nicht
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gar so langweilig. Solche Übungsflüge gab es natürlich mit unseren Flugzeugen nicht, logisch,
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man kann mit Nuklearwaffen bewaffnete Flugzeuge oder beladene Flugzeuge nicht zum Spaß durch
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Deutschland fliegen. Abgesehen davon, dass wir Piloten während der QHA-Woche, die entweder fünf
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oder drei Tage lang war, nicht fliegen konnten, war der Aufenthalt dort aber recht angenehm. Wir
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hatten einen gemütlichen Aufenthaltsraum. Nach Dienstbeginn wurde als erstes mit den zuständigen
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amerikanischen Wachsoldaten und einem Flugzeugwart das Flugzeug begutachtet und durchgecheckt,
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danach Target Study. Für jedes Ziel war natürlich der Flug voll durchgeplant und vorbereitet und man
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musste sich jetzt die Details genau ansehen, um möglichst viel auswendig griffbereit zu haben.
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Jedem Flugzeug beziehungsweise jedem Piloten war ein Ziel zugeteilt. Mit den Kameraden darüber zu
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sprechen war tabu. Tja, und ab jetzt konnte jeder Pilot machen, was er wollte. Einzig musste
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sichergestellt sein, dass er unmittelbar nach einer eventuellen Alarmauslösung praktisch sofort
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mit seinem Hinterland zum Flugzeug rennen konnte, um innerhalb von 15 Minuten in der Luft zu sein.
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Übrigens, alle Piloten waren damals heftig sicherheitsüberprüft und bekamen neben der
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deutschen Geheimhaltungsstufe streng geheim die höchste amerikanische Geheimhaltungsstufe,
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die lautete US Top Secret Atomic. So Freunde, das war es wieder einmal. Das war die QA. Aber ich
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habe noch sehr viel mehr zu erzählen. Wenn euch das interessiert, würde ich mich freuen,
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wenn ihr hier bleibt. Danke fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.
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Untertitel der Amara.org-Community
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