Der Bozen-Krimi -18- Die Todsünde

  • vor 2 Monaten
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00:00:00Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:01:30Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:01:35Hey.
00:01:37Hey.
00:01:39Hey.
00:01:41Hey.
00:01:46Hey.
00:01:48Hey.
00:01:50Hey.
00:01:52Hey.
00:01:54Hey.
00:01:56Hey.
00:01:58Hey.
00:02:00Wer bist du denn?
00:02:05Sonja?
00:02:06Hab ich was verpasst?
00:02:08Ach, das hat uns jemand vor die Tür gelegt.
00:02:11Oh Gott, wer macht denn so was?
00:02:13Keine Ahnung.
00:02:14Hey.
00:02:16Ja.
00:02:17Wie verzweifelt muss die Mutter gewesen sein, das Kind auszusetzen.
00:02:21Kann ja auch genauso gut der Vater gewesen sein.
00:02:24Wer auch immer das getan hat.
00:02:27Derjenige wollte sein Kind in Sicherheit bringen.
00:02:31Hallo.
00:02:47Frau Dr. Zache.
00:02:49Danke, dass Sie so schnell kommen konnten.
00:02:51Ich weiß, es ist schrecklich, aber so was kommt leider vor.
00:02:54Wer macht denn so was?
00:02:55Es gibt doch andere Möglichkeiten.
00:02:57Ja, aber viele Frauen wissen nicht,
00:02:58dass es auch die Möglichkeit einer anonymen Geburt gibt.
00:03:01Jetzt schaue ich mir das Baby erstmal an und dann sehen wir weiter.
00:03:04Ja.
00:03:10Der Säugling ist höchstens ein paar Stunden alt.
00:03:13Hier sehen Sie, die Nabelschnur wurde nicht fachgerecht abgebunden.
00:03:19Dann hat die Mutter die Kleine ohne professionelle Hilfe bekommen?
00:03:22Danach sieht es aus.
00:03:28Ist alles in Ordnung?
00:03:33Sie macht einen kerngesunden Eindruck.
00:03:36Haben Sie schon das Jugendamt informiert?
00:03:38Ja, die wissen Bescheid und suchen nach einer geeigneten Unterbringung.
00:03:41Da kann ich Ihnen nicht viel Hoffnung machen.
00:03:43Momentan gibt es keine freien Plätze.
00:03:45Weder in den Pflegefamilien, noch in den Hausaufgaben.
00:03:48Das ist eine große Herausforderung.
00:03:50Das ist eine große Herausforderung.
00:03:52Das ist eine große Herausforderung.
00:03:54Das ist eine große Herausforderung.
00:03:56Weder in den Pflegefamilien, noch in den Heimen.
00:04:00Dann gibt es nur eine Möglichkeit.
00:04:02Sie bleibt bei uns, bis wir die Mutter gefunden haben.
00:04:07Die Kleine ist bei Ihnen in guten Händen.
00:04:16Und wie geht es jetzt weiter?
00:04:17Sie bleibt jetzt erstmal bei uns.
00:04:19Sonja, ich weiß nicht, wie du dir das vorstellst.
00:04:21Wir haben auch schon ohne Baby genug zu tun.
00:04:24Was soll ich machen?
00:04:26Wir kriegen das hin.
00:04:28Sie hat am meisten Erfahrung.
00:04:31Ich muss ins Präsidium.
00:04:34Von wegen wir.
00:04:37Habe ich hier eine Wahl?
00:04:39Passt gut auf Sie auf.
00:04:41Hoffentlich findest du die Eltern bald.
00:04:44Ja, das hoffe ich auch.
00:04:49Hey.
00:04:50Morgen.
00:04:52Diese Zahlen könnten ein Hilferuf sein.
00:04:54Hallo, Caro.
00:04:55Hey.
00:04:59Sonja, ich würde da jetzt nichts überstürzen.
00:05:02In den meisten Fällen melden sich die Mütter nach 24 Stunden.
00:05:05Das Kind wurde nicht ohne Grund ausgesetzt.
00:05:07Es könnte in Gefahr sein und das können wir doch nicht ignorieren.
00:05:10Okay.
00:05:11Okay, ich gebe den Brief erstmal an die KTU.
00:05:13Vielleicht finden die DNA-Spuren.
00:05:15Und solange wir keine Ergebnisse haben,
00:05:16sollten wir alle gynäkologischen Praxen hier in der Gegend kontaktieren
00:05:19und nach schwangeren Fragen, die kurz vor der Entbindung standen.
00:05:22Fehlt uns die Zeit und das Personal.
00:05:24Ja, aber dadurch könnten wir alle Frauen filtern,
00:05:26die nicht zur Geburt in eine Klinik gegangen sind.
00:05:28Und wenn die Mutter nirgendwo gemeldet war?
00:05:30Dann suchen wir umsonst.
00:05:31Wir dürfen nichts unversucht lassen.
00:05:33Und deshalb sollten wir auch in den Frauenhäusern ermitteln.
00:05:35Es könnte sich um häusliche Gewalt handeln.
00:05:37Ich habe die Vermisstenanzeigen durchgesehen.
00:05:39Nichts, niemand vermisst ein Baby.
00:05:41Ja, das hat mich jetzt auch gewundert.
00:05:43Die Mutter hat ihr Kind nicht ohne Grund heimlich auf die Welt gebracht.
00:05:46Außerdem ist da noch etwas.
00:05:47Die Meldung kam gerade rein.
00:05:49Ein neuer Fall.
00:05:52Zwei Fälle an einem Morgen.
00:05:54Geht ja gut los.
00:06:12Ich wusste gar nicht, dass du auf Kirchenmusik stehst.
00:06:14Radio Kyrie Eleison.
00:06:16Bitte was?
00:06:18Kyrie Eleison.
00:06:19Willst du es nicht glauben,
00:06:21was du an hier in Südtirol mehr Menschen als du denkst?
00:06:23Ja, jeden aus einem.
00:06:25Ich habe als Kind gerne im Kirchenchor gesungen.
00:06:27Mochte die Gemeinschaft.
00:06:29Du warst im Kirchenchor?
00:06:31Ja, wieso?
00:06:33Okay, dann singst du jetzt mal.
00:06:35Kyrie Eleison.
00:06:37Ich mache wieder Radio an, okay?
00:06:44Buongiorno.
00:06:46Salve.
00:06:49Buongiorno.
00:07:03Bei den schweren Kopfverletzungen
00:07:05muss sie von der Brücke gestürzt sein.
00:07:07Ein Suizid?
00:07:10Der Kajakfahrer dort drüben
00:07:12hat eine zweite Person gesehen,
00:07:14die geflüchtet ist.
00:07:16Danke.
00:07:18Guten Tag, Kommissario Schwarz.
00:07:20Es ist kein schöner Anblick, ich weiß.
00:07:23Sind Sie in der Lage, mir ein paar Fragen zu beantworten?
00:07:26Ich versuche es.
00:07:28Ich bin gerade durch die Stromschnelle gefahren,
00:07:30als ich es da gesehen habe.
00:07:32Was genau haben Sie gesehen?
00:07:34Ein junger Mann ist dort oben weggerannt.
00:07:37Können Sie den jungen Mann beschreiben?
00:07:40Schwarz gekleidet.
00:07:42Ja, es ging alles so schnell.
00:07:44Haarfarbe?
00:07:45Er trug einen Kapuzenpulli.
00:07:47Haben Sie irgendwas gehört?
00:07:49Als haben sich die beiden gestritten.
00:07:51Trauer lag schon unten,
00:07:53als ich den Mann wegrennen sah.
00:07:55Sie haben den Sturz gar nicht gesehen?
00:07:57Nein.
00:07:59Danke.
00:08:01Da war nichts.
00:08:03Haben aber irgendwelche Wertgegenstände,
00:08:05Geldbeutel,
00:08:07wurde ihr Handy gefunden?
00:08:09Nein, aber das hier
00:08:11war in ihrer Jackenkasche.
00:08:12Helena Egger,
00:08:14Mauritiusstraße.
00:08:16Und ein Schlüssel.
00:08:18Na, dann fahren wir da gleich mal hin.
00:08:22Helena Egger heißt die Tote,
00:08:24ist 21 Jahre alt.
00:08:26Sie hat einen Ausbildungsplatz in München bekommen.
00:08:30Wollte offensichtlich Krankenschwester werden.
00:08:34Na, Krankenschwester kannst du doch auch ein Bozen werden.
00:08:37Warum ausgerechnet in München?
00:08:38Ja.
00:09:39Hallo?
00:09:54Hey!
00:10:09Entschuldigung, Entschuldigung.
00:10:27Fuck!
00:10:29Scheiße, Alter!
00:10:39Und?
00:10:41Weg.
00:10:43Klingt ja gut an.
00:10:45Das hat der Typ gerade verloren.
00:10:47Das könnte die Tatwaffe sein.
00:10:50Dann wurde sie also nicht in einer Wolfsklamm ermordet,
00:10:52sondern hier.
00:10:54Was?
00:10:56Ich weiß es nicht.
00:10:58Ich weiß es nicht.
00:11:00Ich weiß es nicht.
00:11:02Ich weiß es nicht.
00:11:04Ich weiß es nicht.
00:11:06Ich weiß es nicht.
00:11:08Ich weiß es nicht.
00:11:10Und dann hat er sie die Brücke runtergeworfen.
00:11:12Der Täter wollte, dass es aussieht wie ein Suizid.
00:11:14Und dann hat er sie unbemerkt aus der Wohnung geschleppt.
00:11:17Ich sag den Kollegen von der Spurensicherung Bescheid.
00:11:21Hey, hier Jonas.
00:11:23Folgendes, vielleicht ist sie gar nicht in der Wolfsklamm gestorben,
00:11:25sondern hier in der Wohnung.
00:11:27Bitte checkt das ab.
00:11:29Keine Cremes, keine Schminke.
00:11:31Also nach einem jungen Mädchen sieht das hier nicht aus.
00:11:33Morgen hätte ihre Ausbildung in München begonnen.
00:11:35Dann hat sie ihre Sachen bestimmt schon gepackt.
00:11:37Ja, und siehst du hier irgendwelche Koffer?
00:11:40Nee.
00:11:42Ja, eigenartig.
00:11:45Sie hat hier gar nicht gelebt.
00:11:51Katharina, was gibt's?
00:11:53Wie, was gibt's?
00:11:55Ja, ist irgendwas mit dem Baby?
00:11:57Nein, mit der Kleinen ist alles in Ordnung.
00:11:59Das kann Laura nicht erreichen.
00:12:01Und wir brauchen dringend Windeln und Babynahrung.
00:12:03Na ja, was halt ein Baby so braucht.
00:12:05Willst du das selber wissen?
00:12:07Äh, okay.
00:12:09Danke.
00:12:12Ist ja alles gut.
00:12:14Ist ja alles gut.
00:12:16Was braucht ein Baby?
00:12:18Nicht dein Ernst jetzt.
00:12:21Fläschchen, Milchpulver, Windeln.
00:12:24Fläschchen, Milchpulver, Windeln.
00:12:26Soll ich das aufschreiben oder was?
00:12:28Ja, ja.
00:12:29Okay, habe ich alles.
00:12:31Und jetzt?
00:12:33Einkaufen.
00:12:35Oh, ich hab's befürchtet.
00:12:37Ja, was willst du, dass das Baby verhungert?
00:12:39Niemals.
00:12:46Wir kriegen das hin.
00:12:52Hey.
00:12:54Ach, super, danke.
00:12:56Hier.
00:12:57Ich danke dir.
00:12:59Ich hoffe, das reicht erst mal für die nächste Zeit.
00:13:02Ach, wie süß.
00:13:04Das ist noch der alte Kopf von Laura.
00:13:08Wie tapfer sie ist.
00:13:10Ja.
00:13:12Und, hast du was über die Eltern rausgefunden?
00:13:14Nee, noch nicht.
00:13:16Die Suche läuft noch.
00:13:18Ja, und wenn du sie nicht findest?
00:13:20Ja, ich hoffe, dass ihre Mutter in den nächsten Tagen auftaucht.
00:13:23Dieser Schmerz muss doch unerträglich sein.
00:13:24Den zu verlieren ist das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann.
00:13:30Naja, vielleicht hast du recht und sie kommt bald wieder.
00:13:33Alles erledigt.
00:13:35Die neuen Etiketten sind super beim Kunden angekommen.
00:13:37Voller Erfolg.
00:13:39Ehrlich gesagt, für mich hätte es den Aufwand nicht gebraucht.
00:13:42Aber wir müssen schon wissen, wo es lang geht.
00:13:44Ganz genau.
00:13:46Wir müssen mit der Zeit gehen.
00:13:48Und ich muss los.
00:13:50Wir haben einen neuen Fall.
00:13:52Ja, und was machen wir jetzt mit dem Baby?
00:13:54Jetzt sag nicht, wir kriegen das schon hin.
00:13:56Wir kriegen das hin.
00:13:59Wir kriegen das hin.
00:14:02Okay, danke.
00:14:09Habe ich vorhin beim Shoppen noch besorgt.
00:14:11Fürs Baby?
00:14:13Ja.
00:14:15Ich habe gerade mit dem Präsidium gesprochen.
00:14:17Die haben die Adresse von Helenas Angehörigen ausfindig gemacht.
00:14:24Und hat sich die KTU schon gemeldet?
00:14:27Ist eine Spieluhr.
00:14:29Ja, die haben Fingerabdrücke am Abschiedsbrief gefunden.
00:14:31Die sind nur leider nicht im System.
00:14:33Okay, danke.
00:14:39So, hat dein Vater sonst noch was über die Eltern des Kindes herausfinden können?
00:14:43Nein.
00:14:45Aber ich habe ihn gebeten, die Presse einzuschalten
00:14:47und einen Aufruf zu starten.
00:14:49Ja, das ist gut, das könnte helfen.
00:14:51Aber niemand darf erfahren, wo das Baby ist.
00:14:54Okay.
00:15:14Alles in Ordnung?
00:15:16Das wird sich zeigen.
00:15:25Grüß Gott.
00:15:30Wo sind wir denn hier gelandet?
00:15:32Im Tal der Sutterer.
00:15:35Grüß Gott.
00:15:46Grüß Gott.
00:15:48Hier kann ich Ihnen helfen?
00:15:50Ja, bitte.
00:15:51Hier kann ich Ihnen helfen?
00:15:53Schwarz.
00:15:55Polizier des Theater Bozen.
00:15:57Das ist mein Kollege Kerschbäumer.
00:15:59Wir waren zu den Eltern von Helena Egger.
00:16:02Wir erwarten keinen Besuch. Was wollen Sie?
00:16:07Ich schlage vor, wir gehen ins Haus.
00:16:15Guten Tag.
00:16:21Bitte.
00:16:25Wollen Sie etwas trinken?
00:16:27Ja, gerne.
00:16:41Sie sind sicher nicht ohne Grund hierher gekommen.
00:16:47Wir haben Ihre Tochter heute Morgen in der Wolfsklamm gefunden.
00:16:50Es tut uns leid, Ihnen das mitteilen zu müssen,
00:16:52aber Helena ist tot.
00:16:59Wann haben Sie Ihre Tochter das letzte Mal gesehen?
00:17:05Vor zwei Monaten.
00:17:08Sie hat ihren Koffer gepackt und ist gegangen.
00:17:15Das stimmt.
00:17:17Wer kann denn sowas getan haben?
00:17:19Das versuchen wir herauszufinden.
00:17:23Hat sie sich irgendwie anders verhalten als sonst?
00:17:29Wollte sie die Gemeinde verlassen?
00:17:31Ja.
00:17:34Bei uns wird niemand gezwungen, etwas zu tun, was er nicht will.
00:17:39Haben Sie eine Vermutung, warum Helena in der Wolfsklamm gewesen ist?
00:17:43Es ist ein Ort, wo sie gerne war.
00:17:47Und mit wem könnte sie dort gewesen sein?
00:17:49Weiß ich nicht. Ich bin von früh über spät mit den anderen auf dem Feld des Gemeinde...
00:17:52Auch heute Morgen?
00:17:54Ja.
00:17:56Eigentlich immer.
00:18:00Wir haben die Vermutung, dass Helena dort mit einem Mann gewesen ist.
00:18:03Nein. Das ist ausgeschlossen. Erinnern Sie sich?
00:18:05Sie ist noch unverheiratet.
00:18:09Steckt die Ihre Tochter vielleicht in Schwierigkeiten?
00:18:12Was denn bitte für Schwierigkeiten?
00:18:13Helena hat es ja an nichts gefehlt. An nichts.
00:18:20Schauen Sie, wir sind es gewohnt, mit Vorurteilen konfrontiert zu werden.
00:18:25Da sind Sie nicht die Erste, die von uns ein falsches Bild hat.
00:18:28Habe ich?
00:18:33Wir sind eine friedliche Glaubensgemeinschaft, die traditionell und im Einklang mit Gott lebt.
00:18:39Danke.
00:18:43Wiedersehen.
00:18:45Einmal weiter.
00:19:08Hallo.
00:19:39Was ist denn der größte Unterschied zu einem, mit Anführungszeichen, normalen, modernen Leben?
00:19:44Wir haben keinen Stress.
00:19:46Wir arbeiten mit der Natur. Wir stehen mit dem Tag auf und gehen mit dem Tag ins Bett.
00:19:51Das kommt dabei auch aus.
00:19:53Und wir versuchen die Kinder auf den richtigen Weg zu bringen.
00:19:56Wir versuchen sie auch zu schützen.
00:19:58Von den Gefahren der Welt, von der Vergiftung der Moral.
00:20:02Wie gefällt dir hier der Unterricht so?
00:20:04Gut.
00:20:05Die Sutterer werden in dem Glauben erzogen, es sei falsch, ein Auto, einen Traktor, ein Telefon oder irgendein anderes Elektrogerät zu besitzen oder zu benutzen.
00:20:14Sie wollen kein Teil der Welt sein, deswegen lehnen sie moderne Kleidung ab, benutzen kein Make-up und tragen keinen Schmuck.
00:20:21Das ist in ihren Augen hochmütig und daher sündhaft.
00:20:25Die Regeln des gemeinsamen Zusammenlebens müssen beachtet werden, sonst, so glauben sie, drohen Familien auseinanderzudriften.
00:20:32Na, immer noch am Arbeiten?
00:20:33Ja, ich kann nicht abschalten. Ich habe viele Fragezeichen im Kopf.
00:20:40Wer ist das?
00:20:42Franz de Bilion, das Oberhaupt der Sutterer Gemeinde.
00:20:46Und hat er was mit dem Fall zu tun?
00:20:48Na, das weiß ich noch nicht.
00:20:52Die Kirche ist sehr, sehr wichtig. Wir gehen jeden Sonntag zur Messe.
00:20:57Ja, ohne Glauben kein Halt. Also, wenn man keine Glauben hat, dann hat man auch keinen Halt im Leben.
00:21:04Sie leben sparsam und umweltbewusst. Sie bauen ihr Gemüse selber an, haben eigene Tiere.
00:21:09Sie versorgen sich komplett selbst und sind somit unabhängig.
00:21:13Warte mal, geh mal zurück.
00:21:15Was, wieso?
00:21:18Lass mal laufen.
00:21:21Sie bauen ihr Gemüse selber an, haben eigene Tiere.
00:21:23Stopp da.
00:21:26Das ist Helena.
00:21:28Du kennst sie?
00:21:32Ist sie tot?
00:21:35Ja.
00:21:37Oh Gott.
00:21:45Ja, schau mal.
00:21:47Ja, genau, das ist sie.
00:21:49Und wer ist das?
00:21:50Ja, genau, das ist sie.
00:21:52Und wer ist die andere neben dir?
00:21:54Das ist Theresa, Helenas jüngere Schwester.
00:21:57Und woher kennst du die beiden?
00:22:00Die haben uns bei der letzten Beinlese geholfen.
00:22:03Wirklich?
00:22:06Ja, ich weiß. Ich war bei der letzten Beinlese so gut wie nicht dabei.
00:22:09Und bei der davor eigentlich auch nicht.
00:22:12Das kannst du ja bei der nächsten Lese nachholen.
00:22:16Hattest du eigentlich noch Kontakt zu Helena?
00:22:18Nein.
00:22:20Wir haben uns aus den Augen verloren.
00:22:22Und außerdem hatte sie kein Handy.
00:22:24Sie war so dankbar.
00:22:27Vielleicht haben wir verlernt, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen.
00:22:30Ist das so?
00:22:32Schon.
00:22:34Immer höher, schneller, weiter.
00:22:36Unser Wein muss immer besser werden.
00:22:38Aber mehr Geld will dafür trotzdem keiner bezahlen.
00:22:40Ja, aber willst du so leben wie die Sutterer?
00:22:43Jetzt sag doch mal ehrlich.
00:22:45Warum nicht?
00:22:46Wenn ich in meiner Freiheit nicht eingeschränkt werde?
00:22:49Ja, da bin ich mir nicht so sicher.
00:22:51Die leben streng nach den zehn Geboten.
00:22:54Und was ist, wenn sie sich nicht dran halten?
00:22:58Genau das ist die Frage.
00:23:00Ist ja alles gut.
00:23:02Ist ja alles gut.
00:23:30So, hör mal zu.
00:23:32Der Mietvertrag der Wohnung,
00:23:34in der Helena Ecker vermutlich getötet wurde,
00:23:37läuft auf einen Rafael Zubar.
00:23:39Helena Ecker war dort nicht gemeldet.
00:23:42Wir haben die Nachbarn befragt
00:23:44und haben bestätigt,
00:23:46dass Helena dort seit zwei Monaten gewohnt hat.
00:23:49Was wissen wir über diesen Rafael Zubar?
00:23:52Wir wissen nur,
00:23:54dass er in der Wohnung war.
00:23:56Und wir wissen nur,
00:23:57dass er in der Wohnung war.
00:23:59Was wissen wir über diesen Rafael Zubar?
00:24:01Bei der Polizei ist er noch ein unbeschriebenes Blatt.
00:24:04Keine Verkehrsdelikte, keine Vorstrafe.
00:24:06Hat sich nichts zu Schulden kommen lassen.
00:24:08Wenn er so friedfertig ist,
00:24:10warum klebt dann Blut an seinem Messer?
00:24:12Hört sich eher nach einer Beziehungstrauer an.
00:24:15Ich will alles über diesen Zubar wissen.
00:24:17Was wird er für ein Leben?
00:24:19Wo arbeitet er und wann Helena und er im Paar?
00:24:21Eine Nachbarin von Rafael Zubar hat gerade angerufen.
00:24:24Sie hat gesehen, wie er in seine Wohnung gegangen ist.
00:24:25Das ist doch ein Tatort.
00:24:27Der ist doch versiegelt.
00:24:29Was hat er da drin zu suchen?
00:24:31Ich übernehme das und fühle den Zubar mal auf den Zahn.
00:24:33Danke.
00:24:35Nein, bitte, Kommissare Schwarz,
00:24:37kommen Sie mir jetzt nicht auch noch mit dem Baby, ja?
00:24:39Wir müssen einen Mordfall klären.
00:24:41Polizierlich, Stato Polzano.
00:24:43Kerstbaumann.
00:24:45Grazie.
00:24:48Das war die KTU.
00:24:50Das Blut an Rafael Zubars Messer
00:24:52stammt eindeutig von der Toten.
00:24:53Ich sage Jonas Bescheid.
00:24:57Hallo, Frau Kommissarin Schwarz.
00:24:59Salve.
00:25:01Ich muss Sie sprechen, dringend.
00:25:03Ja, gerne.
00:25:04Danke.
00:25:35Herr Zubar?
00:25:40Herr Zubar, machen Sie die Tür auf und kommen Sie raus.
00:25:43Ich weiß, dass Sie da drin sind.
00:26:05Was ist das denn für ein Scheiss, Mann?
00:26:07Sie haben überhaupt nichts gemacht.
00:26:09Sie hätten das alles auch einfacher klären können.
00:26:11Es gibt nichts zu klären.
00:26:13An Ihrem Messer klebt das Blut der Leiche.
00:26:15Ich habe Sie doch nicht umgebracht.
00:26:17Und warum sind Sie dann abgehauen?
00:26:19Mann, da war scheiss viel Blut im Bad.
00:26:21Da habe ich Angst bekommen, okay?
00:26:23Und da haben Sie nicht die Polizei gerufen?
00:26:27Todesursache ist ein Schädelbasisbruch,
00:26:29der eine schwere Hirnblutung zur Folge hatte.
00:26:31Und was ist das?
00:26:32Das ist ein Schädelbasisbruch,
00:26:34das eine schwere Hirnblutung zur Folge hatte.
00:26:36Verursacht durch den harten Aufprall auf die Felsensteine.
00:26:38Schauen Sie.
00:26:40Hier können Sie ein Hämatom am Brustbein erkennen.
00:26:43Ausgelöst durch einen Schlag.
00:26:45Sie wurde von jemandem in die Tiefe gestoßen.
00:26:48Also wurde sie nicht in der Wohnung erstochen
00:26:51und dann zur Wolfsklamm geschleppt?
00:26:53Das kann ich definitiv ausschließen.
00:26:55Die Leiche weist keine Stichverletzungen auf.
00:26:57Aber warum ist dann Ihr Blut an dem Messer,
00:26:59wenn sie nicht erstochen wurde?
00:27:00Die aufgefundene tote Frau wurde kürzlich Mutter.
00:27:10Danke.
00:27:31Sie liegen völlig falsch.
00:27:33Das wird sich zeigen,
00:27:35aber erst mal stehen Sie unter Mordverrat.
00:27:37Sie müssen Anwalt sprechen.
00:27:39So, Sie bleiben jetzt hier sitzen
00:27:41und regen sich keinen Zentimeter.
00:27:43Ich bin gleich wieder da.
00:27:45Alles okay?
00:27:47Was hat die Obduktion ergeben?
00:27:49Helena wurde nicht in der Wohnung mit dem Messer erstochen
00:27:51und zur Wolfsklamm geschleppt.
00:27:53Woher kommt denn das viele Blute?
00:27:55Sie war schwanger
00:27:57und hat das Kind im Bad zur Welt gebracht.
00:28:01Dann hat sie die Nabelschnur
00:28:03mit dem Messer vom Zuber durchtrennt.
00:28:05Dabei ein Gefäß verletzt und eine starke Blutung verursacht.
00:28:07Warum hat sie das riskiert
00:28:09und ihr Kind nicht im Krankenhaus zur Welt gebracht?
00:28:14Sprich mit dem Zuber
00:28:16und finde heraus, wo dieser Koffer ist.
00:28:18Ich fahre noch mal ins Tal der Sutterer.
00:28:31Sie können gehen, wenn Sie mir sagen,
00:28:33wo Helenas Koffer ist.
00:28:37Keine Ahnung.
00:28:39Sie waren das zweite Mal in der Wohnung,
00:28:41weil Sie nach dem Koffer gesucht haben.
00:28:43Nein, habe ich nicht.
00:28:45Aber hätte ich ihn gefunden,
00:28:47dann hätte ich ihn verbrannt.
00:28:49Warum?
00:28:51Es war der Wunsch von Helena.
00:28:53Sie hat gesagt, wenn irgendwas passieren sollte,
00:28:55dann soll ich ihre Sachen verbrennen.
00:28:57Was ist in dem Koffer?
00:28:59Warum war ihr der so wichtig?
00:29:03Ich weiß es nicht.
00:29:08Vater, alle Gaben, alles was wir haben,
00:29:10alle Frucht im weitem Land,
00:29:12ist geschöpft von Deiner Hand.
00:29:14Hilf das nicht, dem Mund verzehret,
00:29:16ohne dass das Herz Dich heret,
00:29:18was uns Dein Hand geschickt hat.
00:29:20Amen.
00:29:27Theresa, bitte.
00:29:29Zeig mir das nicht nach Essen.
00:29:33Es war Helenas Entscheidung, die Gemeinde zu verlassen.
00:29:36Wollte sie denn wirklich gehen?
00:29:38Niemand hat sie gezwungen.
00:29:40Wäre sie nicht gegangen,
00:29:42dann wäre sie noch im Leben.
00:29:48Ich habe es nicht verstanden.
00:29:50Ich habe es nicht verstanden.
00:29:52Ich habe es nicht verstanden.
00:29:54Ich habe es nicht verstanden.
00:29:56Ich habe es nicht verstanden.
00:30:26Willst du nicht aufmachen?
00:30:28Wir erwarten keine Gäste.
00:30:30Wir essen.
00:30:44Liegt euch denn gar nichts daran zu erfahren,
00:30:46was mit Helena passiert ist?
00:30:48Theresa, bitte.
00:30:50Was macht dich so sicher,
00:30:52dass du den Koffer hier findest?
00:30:54In dem Koffer war alles, was sie besessen hat.
00:30:56Den lässt du nicht achtlos zurück.
00:30:58Den trägst du bei dir.
00:31:00Die Kollegen haben hier keinen Koffer gefunden.
00:31:02Da lag nichts.
00:31:04Vielleicht isst du dich.
00:31:06Er kann nicht spurlos verschwunden sein.
00:31:08Vielleicht ist sie mit dem Koffer runtergestürzt.
00:31:10Und der Fluss hat ihn da mitgerissen.
00:31:12Dann muss ihn der Zeuge doch gesehen haben.
00:31:14Seine Aussage war bisher nicht besonders hilfreich.
00:31:17Lass mich mal.
00:31:19Wir müssen noch mal mit ihm sprechen,
00:31:21bevor wir die Suchhunde organisieren.
00:31:23Okay, ich sorge dafür, dass er aus dem Präsidium kommt.
00:31:32Miss Scott?
00:31:34Kann ich Ihnen weiterhelfen?
00:31:36Haben Sie sich verfahren?
00:31:38Schwarz, Polizist Otto Bozen.
00:31:41Franz Debilio.
00:31:43Ich weiß.
00:31:45Verstehe.
00:31:47Sie versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen.
00:31:49Richtig.
00:31:51Was mit Helena ist schrecklich.
00:31:53Gott hab sie selig.
00:31:55Wer war der junge Mann, mit dem Sie vorhin gesprochen haben?
00:31:58Sah so aus, als hätten Sie ein Problem zu lösen.
00:32:00Sie meinen Janik? Nein.
00:32:02Nein, das interpretieren Sie falsch.
00:32:04Ich gehe davon aus, dass Sie Ihre Gemeinde sehr gut kennen.
00:32:07Also wissen Sie sicherlich auch,
00:32:09was sich hier hinter verschlossenen Türen abspielt.
00:32:11Es ist nicht meine Aufgabe, über andere Menschen zu urteilen.
00:32:14Helena war auf der Flucht.
00:32:16Sie wurde verfolgt.
00:32:17Warum hat sie die Gemeinde verlassen?
00:32:19Ich bedauere das wirklich sehr.
00:32:21Aber leider war sie nicht die einzige verlorene Seele hier.
00:32:24Es kommt also immer wieder mal vor,
00:32:26dass Sie hier Menschen aus Ihrer christlichen Gemeinde verlieren?
00:32:29Wir verstoßen niemanden.
00:32:31Auch dann nicht, wenn Sie gegen die Regeln
00:32:33den Zehn Gebote verstoßen?
00:32:35Sie sollten das Fundament jeder Gesellschaft sein.
00:32:37Sie geben uns Sicherheit.
00:32:39Und wir hüten die Gemeinschaft.
00:32:41Entschuldigen Sie.
00:32:43Theresa?
00:32:44Ich möchte ganz kurz mit dir sprechen.
00:32:47Ich weiß selber, wie es ist, einen wichtigen Menschen zu verlieren.
00:32:50Umso wichtiger ist es, Klarheit zu schaffen.
00:32:53Und mit dem Verlust zurechtzukommen.
00:32:55Bitte stellen Sie mir keine Fragen.
00:32:57Ich darf nicht mit Ihnen sprechen.
00:32:59Niemand hat das Recht, Ihnen nun zu verbieten.
00:33:01Bitte sparen Sie mir den Ärger.
00:33:15Ja, wir leben selbstversorgend.
00:33:17Wir bauen unser Getreide, Gemüse, Obst selbst an.
00:33:19Wir halten eigene Hühner, Schweine, Kühe.
00:33:21Die Milch trinken wir oder machen daraus Butter und Käse.
00:33:24Damit versorgen wir die ganze Gemeinde
00:33:26und das Wasser bekommen wir aus dem Brunnen.
00:33:28Das muss sehr viel Arbeit sein.
00:33:30Ja, hier weiß jeder, was er zu tun hat.
00:33:32Jeder hilft mit.
00:33:34Langeweile gibt es hier nicht.
00:33:36Aber es können auch Menschen sein,
00:33:38die sich für ihre Gemeinschaft verlieren.
00:33:40Ja.
00:33:41Langeweile gibt es hier nicht.
00:33:43Aber es könnte doch viel einfacher sein.
00:33:45Wir wollen es nicht einfacher haben.
00:33:47Es ist ein Gebot der Bibel,
00:33:49die Außenwelt nicht zu nah an sich ranzulassen.
00:33:51Und Technologie hat noch niemandem geholfen,
00:33:53in den Himmel zu kommen.
00:33:55Helena war mit 21 noch unverheiratet.
00:33:58Sind Ihrer Gemeinde ein Problem?
00:34:01Na, das ist bei uns nicht üblich.
00:34:03Da haben Sie recht.
00:34:05Sie war sehr wählerisch.
00:34:07Wie ist es dann möglich, dass sie schwanger war?
00:34:10Sie wussten es nicht.
00:34:17Und Ihre Frau?
00:34:24Haben Sie eine Ahnung,
00:34:26wie der Vater des Kindes sein könnte?
00:34:28Nein.
00:34:30Vermutlich kommt er von hier.
00:34:32Was?
00:34:34Ich weiß es nicht.
00:34:36Ich weiß es nicht.
00:34:37Vermutlich kommt er von hier.
00:34:39Der Kontakt zu Männern außerhalb der Gemeinde
00:34:42ist strengstens untersagt.
00:34:44Haben Sie Ihren Mann auch hier kennengelernt?
00:34:47Ja, natürlich.
00:34:49Mein Mann und ich sind beide hier geboren.
00:34:53Auf der Welt gibt es so viel zu entdecken.
00:34:56Haben Sie niemals das Gefühl, irgendwas zu verpassen?
00:34:59Nein.
00:35:01Wir legen den Fokus nicht auf das, was wir nicht haben.
00:35:04Das Leben hier macht uns glücklich.
00:35:05Warum ist Helena dann gegangen?
00:35:09Sie wussten die ganze Zeit von der Schwangerschaft, stimmt's?
00:35:14Ich bin ihre Mutter.
00:35:16Warum haben Sie es Ihrem Mann verheimlicht?
00:35:18Hatten Sie Angst, er würde Sie bestrafen?
00:35:22Ich kenne meinen Mann.
00:35:24Er würde unserer Tochter niemals etwas antun.
00:35:28Franz Debilio hätte vermutlich ein uneheliches Kind
00:35:31in seiner Gemeinde nicht akzeptiert.
00:35:32Hat er Helena unter Druck gesetzt, die Gemeinde zu verlassen?
00:35:41Was ist eigentlich mit dem Kind?
00:35:44Es lebt.
00:35:48Kann ich's mal sehen?
00:35:50Nein, nicht solange wir nicht wissen,
00:35:52wer Ihre Tochter ermordet hat.
00:35:54Ermordet?
00:35:56Ja, ein Suizid haben wir ausgeschlossen.
00:35:59Sie war nicht allein in der Wolfskirche.
00:36:01Sagt Ihnen ein Raphael Zuber was?
00:36:04Ja.
00:36:06Könnten die eine heimliche Beziehung gehabt haben?
00:36:10Wie kommen Sie darauf?
00:36:12Sie hat bei ihm gewohnt.
00:36:15Raphael ist auch hier groß geworden.
00:36:18Er war mal in Helena verliebt, als sie 16 war.
00:36:21Aber ich glaube, sie wollte nichts von ihm.
00:36:24Vor ein paar Jahren hat er dann entschieden,
00:36:26die Gemeinde zu verlassen.
00:36:27Und warum?
00:36:42Helenas Mutter hat mir anvertraut,
00:36:44dass ich Raphael nicht mehr den traditionellen Mustern
00:36:47der Gemeinde unterordnen wollte.
00:36:49Also kennt der Helena nicht erst seit zwei Monaten.
00:36:52Nee, die sind zusammen bei den Sutaran groß geworden.
00:36:54Er könnte der Vater des Kindes sein.
00:36:56Also glaubst du, er hat dir geholfen,
00:36:58die Gemeinde zu verlassen?
00:37:00Ja, aber irgendwas stimmt da nicht.
00:37:02Wenn er hier helfen wollte, warum ist er von uns abgehauen?
00:37:05Der Zuber wird um die Uhrzeit nicht zu Hause sein.
00:37:07Er arbeitet auf Steinmetz.
00:37:11Gut, dann schicken Sie mir seine Adresse auf mein Handy.
00:37:14Und ich brauche einen richterlichen Beschluss.
00:37:16Denn ich bin mir sicher,
00:37:18dass er nicht freiwillig einen Vaterschaftstest abgeben wird.
00:37:20Kümmere ich mich darum.
00:37:24Ja.
00:37:52Ich hab Ihnen doch alles gesagt, was ich weiß.
00:37:54Warum konnten Sie uns verschwiegen,
00:37:56dass Sie die Sutara verlassen haben?
00:37:58Weil ich damit abgeschlossen habe.
00:38:00Womit? Mit Ihrer Familie?
00:38:02Ja, ich wollte nicht länger in der Vergangenheit leben,
00:38:05sondern im Hier und Jetzt.
00:38:07Ein selbstbestimmtes Leben, das war dort doch nicht möglich.
00:38:10Deswegen sind Sie nicht zur Polizei.
00:38:12Sie kannten Helenas Dilemma.
00:38:14Nein, ja.
00:38:16Ich wollte Helena einfach nicht unnötig in Schwierigkeiten bringen.
00:38:19Die Eltern wissen nicht, wo sie gewohnt hat.
00:38:21Sie hatte Angst.
00:38:22Sie haben wirklich keine Ahnung, was es bedeutet,
00:38:25in so einer Glaubensgemeinschaft groß zu werden, oder?
00:38:27Nee, woher auch?
00:38:29Da ist kein Platz für die eigene Meinung.
00:38:31Mir war nicht bewusst,
00:38:33dass ich an der Gehirnwäsche unterzogen wurde.
00:38:35Erst jetzt begreife ich so langsam, was es bedeutet,
00:38:37frei sein zu dürfen.
00:38:39Und welche Rolle spielt dabei Franz Dibelio?
00:38:41Herr Zuber, nur wenn Sie reden, wird sich was ändern.
00:38:44Reden Sie mit mir.
00:38:48Ist das der Mann, den Sie in der Wolfsklamm gesehen haben?
00:38:51Das könnte er sein.
00:38:53War das ein Ja?
00:38:55Sie sind ein wichtiger Zeuge in der Mordermittlung.
00:39:02Okay.
00:39:06Sonja, der Kajakfahrer hat den Zuber erkannt.
00:39:10Verstehe.
00:39:12Alles klar, bis später.
00:39:15Ich hätte noch eine andere Frage.
00:39:17Ist Ihnen ein Koffer aufgefallen?
00:39:18Koffer.
00:39:20Das war mein Kollege.
00:39:22Ein Zeuge hat Sie eindeutig identifiziert.
00:39:24Also hören Sie auf, mir was vorzuspielen.
00:39:26Was ist in der Wolfsklamm passiert?
00:39:28Ich weiß es nicht.
00:39:30Warum waren Sie dort?
00:39:32Ich war mit Helena in der Wohnung verabredet.
00:39:34Wir hatten vereinbart, dass ich sie zum Bahnhof bringe.
00:39:36Aber dann habe ich von ihr eine SMS bekommen,
00:39:38dass sie an der Wolfsklamm ist.
00:39:40Sie hatte ein Handy?
00:39:42Ja, ein Prepaid-Handy.
00:39:44Sie wollte zuerst nicht, aber ich habe sie dazu überredet.
00:39:46Und hat sie Ihnen auch erzählt, mit wem sie sich dort getroffen hat?
00:39:50Nein.
00:39:52Wir haben keine nie gefunden.
00:39:54Haben Sie die SMS noch?
00:39:56Ja, bestimmt.
00:40:03Hier.
00:40:07Als ich dann an der Wolfsklamm ankam, war sie bereits tot.
00:40:11Ich wollte ja die Polizei rufen,
00:40:13aber aus der Ferne hörte ich schon die Polizei.
00:40:16Ich wollte nicht, dass die Polizei sie näher kommt.
00:40:19Was haben Sie dann gemacht?
00:40:21Ich stand völlig unter Schock.
00:40:23Als es mir dann besser ging, bin ich in meine Wohnung gefahren.
00:40:26Im Bad sah ich das Blut und das Messer und habe es eingesteckt.
00:40:29Und dann standen sie und ihr Kollege ja schon an der Tür.
00:40:32Mich überkam in dem Moment einfach Panik und ich rannte aus der Wohnung.
00:40:35Haben Sie sich nicht gefragt, was mit dem Kind ist?
00:40:38Ich wusste ja nicht, dass sie es schon bekommen hat.
00:40:41Hat sie jemals erwähnt, dass sie das Kind nicht behalten möchte?
00:40:43Ich hatte keinen Zweifel, ob der Weg, den sie gegangen ist, der richtige ist.
00:40:47Und? War es?
00:40:50Für mich schon, ja.
00:40:54Aber sie wollte zurück.
00:40:56Sie hat ihre Familie vermisst.
00:40:58Sie wollten sie davon abhalten.
00:41:00Es kam zum Streit und dabei ...
00:41:02Nein! So war das nicht.
00:41:04Ich habe sie nicht umgebracht. Hören Sie mir doch zu.
00:41:06Wenn man sich einmal gegen seine Familie stellt,
00:41:08gibt es keinen Weg zurück.
00:41:10Für deine Familie existierst du dann nicht mehr.
00:41:11Sie können sich den Aufwand sparen. Ich bin nicht der Vater.
00:41:14Ja, das haben schon viele gesagt und waren vom Ergebnis überrascht.
00:41:16Sie war doch schon schwanger, als ich sie getroffen habe.
00:41:18Wie soll ich der Vater sein?
00:41:20Sie können jetzt freiwillig eine Speichelprobe abgeben
00:41:22oder Sie kommen mit mir ins Präsidium.
00:41:24Sie glauben mir nicht.
00:41:26Ja, mit dem Glauben ist das so eine Sache.
00:41:28Ich hätte es gerne schwarz auf weiß.
00:41:30Jo!
00:41:33Warum sollte ich Sie anlügen?
00:41:35Dann sagen Sie mir doch, mit wem Sie dort war.
00:41:37Ich weiß es nicht.
00:41:38Theresa?
00:41:40Vielleicht.
00:41:42Ich glaube, sie fühlte sich von Helena am Stich gelassen.
00:41:44Ja.
00:41:49Gern geschehen.
00:41:54Vielen Dank, Sie haben uns sehr geholfen.
00:41:56Hat er den Koffer von der Helena gesehen?
00:41:58Nein.
00:42:00Der Fluss muss den Koffer mitgerissen haben.
00:42:02Es kann nicht anders sein.
00:42:04Wir müssen die Uferfluss abwärts absuchen.
00:42:06Aber ohne Suchhunde wären wir da nicht für dich.
00:42:08Ich weiß, aber da sind alle im Einsatz.
00:42:10Drüben im Antal ist ein Unglück passiert.
00:42:13Da gibt es nichts zu machen.
00:42:19Hallo?
00:42:21Andrea Ladurna vom Jugendamt spricht.
00:42:23Danke für den Rückruf.
00:42:25Ihre vielen Nachrichten haben mich erreicht.
00:42:27Bis jetzt konnten wir noch keinen freien Platz finden.
00:42:29Sonst hätte ich mich schon gemeldet.
00:42:31Es tut mir leid, dass ich Ihnen nichts anderes sagen kann.
00:42:33Okay, verstehe.
00:42:35Dann melden Sie sich, sobald ein Platz frei ist.
00:42:36Mach ich. Schönen Feierabend.
00:42:38Ihnen auch.
00:42:49Hey.
00:42:52Ich muss euch was sagen.
00:42:54Hast du die Mutter gefunden?
00:42:57Es ist Helena.
00:42:59Oh Gott.
00:43:01Das ist ja schrecklich.
00:43:03Ja.
00:43:04Und was machen wir jetzt mit dem Baby?
00:43:06Ich habe gerade mit dem Jugendamt telefoniert.
00:43:09Ja, und wann holen Sie die Kleine ab?
00:43:11Gar nicht.
00:43:13Bitte?
00:43:15Alle Plätze in der Kurzzeitpflege sind immer noch belegt.
00:43:18Na gut, dann bleibt sie eben bei uns.
00:43:20Nein, es muss auch noch einen Vater geben.
00:43:23Ja, und wenn das Kind gar nicht in Liebe gezeigt wurde?
00:43:26Ja, den Gedanken hatte ich auch schon.
00:43:30Also, daran will ich jetzt überhaupt nicht denken.
00:43:31Solange nicht klar ist, was mit der Kleinen passiert,
00:43:34bleibt sie eben bei uns.
00:43:36Ja, aber das können wir doch nicht entscheiden.
00:43:38Warum kann sie dann nicht zu den Eltern von Helena?
00:43:40Das ist keine gute Idee.
00:43:42Warum?
00:43:44Weil sie da nicht sicher ist.
00:44:02Wer weiß außer Theresa noch davon, dass Helena schwanger war?
00:44:13Ich hoffe wirklich, der Bastard ist tot.
00:44:20Er hätte nie geboren werden dürfen.
00:44:23Ich verstehe deinen Zorn.
00:44:26Aber du darfst dich nicht versündigen.
00:44:28Sie hat Schande über die Familie gebracht.
00:44:29Was soll Franz von Horst denken?
00:44:32Du hast keine Schuld.
00:44:40Die Gemeinde hat kein Recht, uns zu verurteilen.
00:44:44Gott wird uns beistehen und uns beschützen.
00:44:47Josef!
00:44:49Josef, bitte!
00:45:09Ich weiß, was du sagst.
00:45:10Ich will dich nicht auch noch verlieren.
00:45:14Ich bin ihr Vater.
00:45:16Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie schwanger ist?
00:45:19Was hätte es genutzt?
00:45:21Sie hatte gesündigt.
00:45:23Sie hätte niemals hier bleiben dürfen.
00:45:27Wie stehen wir denn jetzt in der Gemeinde da?
00:45:29Vielleicht, vielleicht sollten wir über einen Neuanfang nachdenken.
00:45:33Irgendwo, ganz weit weg von hier.
00:45:38Was redest du da?
00:45:41Josef, bitte halt mich fest.
00:45:44Es reicht.
00:45:47Es reicht.
00:45:49Es reicht.
00:45:51Es reicht.
00:45:53Es reicht.
00:45:55Es reicht.
00:45:57Es reicht.
00:45:59Es reicht.
00:46:03Liebe Zuhörer und Zuhörerinnen, heute zu Gast bei Radio Kyrie Eleison ist Franz de Bilio,
00:46:09der uns jeden Sonntag mit seiner Predigt in seiner eigenen Sendung bereichert.
00:46:14Wir müssen wieder bereit sein und mehr Verantwortung übernehmen.
00:46:18Junge Menschen fühlen sich verloren, brauchen wieder Halt.
00:46:22Heute reden wir über die furchtbarste aller Sünden.
00:46:26Sex vor der Ehe.
00:46:27Die Enthaltsamkeit ist ein Zeichen der gegenseitigen wahrhaften Liebe.
00:46:32Die Ehe ist die heiligste Verbindung.
00:46:35Es ist verwerflich, sich nicht Gottes Willen zu beugen.
00:46:38Denn nur die, die Gottes Willen gehorchen, über die legt der Herr seine schützende Hand.
00:46:44Wer dagegen verstößt, wird Gottes Reich nicht erben.
00:47:58Guten Tag.
00:48:00Guten Tag.
00:48:03Oh Gott.
00:48:05Morgen.
00:48:07Morgen.
00:48:09Ich schlag vor, du machst erst mal einen Kaffee.
00:48:12Ja, das ist eine gute Idee.
00:48:15Gibt es mittlerweile einen Kollegen, der das Weingut absichern könnte?
00:48:19Tut mir leid, das im Moment nicht zu machen. Wir sind unterbesetzt.
00:48:23Ich weiß, nichts Neues.
00:48:25Versuchen Sie es bitte weiter.
00:48:27Das wäre wichtig, ich hätte ein besseres Gefühl.
00:48:30Herr Kerschbaumer.
00:48:32Ja.
00:48:34Hören Sie eigentlich auch manchmal Radio Kyrie Laison?
00:48:37Ja, hin und wieder.
00:48:41Dann sagt Ihnen sicher der Name Franz Debilio was.
00:48:44Natürlich, unter Katholiken kennt man sie.
00:48:47Der leitet die christliche Gemeinde der Sutra und unterrichtet dort an der Schule.
00:48:52Ich habe den Eindruck, er verlangt von seiner Gemeinde sehr viel Gehorsam und erlaubt wenig Freiheiten.
00:48:57Das kann nun mal nicht jeder machen, was er will.
00:49:00Und eine Gemeinschaft funktioniert nicht ohne Regeln.
00:49:03Und was sich nicht dran hält, muss sich von der Gemeinde verantworten.
00:49:06Ja, oder verlässt die Gemeinde.
00:49:09Helena hat ihr Kind ausgesetzt und dafür wollen Sie nun Debilio mitverantwortlich machen?
00:49:14Ja, er macht die Regeln. Sie hat gegen eine verstoßen, sie wurde schwanger.
00:49:19Ja.
00:49:21Rafael Zuber ist nicht der Vater. Das Ergebnis ist negativ.
00:49:25Okay, der Vater ist nicht auffindbar. Sie hat ihr Baby ausgesetzt und sie wollte nach München.
00:49:30Vielleicht hat da jemand auf sie gewartet.
00:49:32Nein.
00:49:34Was macht Sie da so sicher?
00:49:36Ich bin in Kontakt mit der Bahn und die haben sich endlich zurückgemeldet.
00:49:39Eine Frau im Ticketschalter konnte sich an Helena erinnern.
00:49:42Bist du sicher, dass es Helena war?
00:49:44Ja, sie fand es merkwürdig, dass sie das Ticket mit Münzen bezahlt hat.
00:49:47Und sie wollte nicht allein fahren. Sie hat ein Ticket für zwei Personen gekauft.
00:49:52Aber mit wem wollte Helena nach München fahren?
00:49:55Vermutlich mit dem Vater des Kindes.
00:49:58Ja, aber warum hat sie dann ihr Baby ausgesetzt?
00:50:00Das werden wir wahrscheinlich nur herausfinden, wenn wir wissen, wer der Vater ist.
00:50:03Das ist eine Liste von Männern, die in der Sudrer Gemeinde leben.
00:50:06Sie sind alle unverheiratet und kommen somit als potenzieller Vater in Frage.
00:50:10Insgesamt acht Männer.
00:50:12Der richterliche Beschluss ist unterwegs.
00:50:13Sollten die alle negativ sein, testen wir auch die verheirateten Männer.
00:50:17Ich schließe einen Missbrauch nicht aus.
00:50:19Also, dann ran an die Arbeit. Ihr überprüft diese Männer.
00:50:22Und du?
00:50:24Ich habe eine interessante Sendung bei Radio Curio Lasern gehört.
00:50:27Das hat mich neugierig gemacht.
00:50:29Ist sie wohl auf den Geschmack gekommen?
00:50:32Also Papa, ran an die Arbeit.
00:50:34Ja, ran.
00:50:36Hallo, Kerstbaumer, Polizier Distante Bolzano.
00:50:39Wir ermitteln den Fall Helena Ecker.
00:50:41Sind Sie Frau Matti?
00:50:43Wir würden gerne zu Ihrem Bruder.
00:50:45Wir brauchen eine Speichelprobe von ihm.
00:50:47Glauben Sie mir, Sie vergeuden Ihre Zeit.
00:50:49Ich kenne meinen Bruder.
00:50:51Der weiß, was sich gehört.
00:50:53Der wird unzuerstande, wie es die Helena Ihren Eltern gemacht hat.
00:50:56Ich bin der Herr.
00:50:58Ich bin der Herr.
00:51:00Ich bin der Herr.
00:51:02Ich bin der Herr.
00:51:03Der wird unzuerstande, wie es die Helena Ihren Eltern gemacht hat.
00:51:06Niemals anderem.
00:51:08Wir wollen nur ausschließen, dass er der Vater ist.
00:51:10Dürfen Sie das überhaupt?
00:51:12Ihr Christus, unserem Herrn. Sehr schön.
00:51:14Eine singende Gemeinde ist doch immer eine stark glaubende Gemeinde.
00:51:17Auch Deine und Deine und Deine und Deine.
00:51:20Alle Eure Stimmen sind wichtig.
00:51:22Und denkt daran, den Psalm 47 zu üben.
00:51:24Es geht weniger darum, schön zu singen, sondern ...
00:51:28Um Gott zu preisen.
00:51:30Um Gott zu preisen, richtig.
00:51:31So, jetzt ab in die Pause, Kinderspiel.
00:51:33Hier, schauen Sie.
00:51:35Da ist eine Ordnung.
00:51:37Da ist da drüben.
00:51:39Danke.
00:51:41Herr Matti?
00:51:43Ja?
00:51:45Hätten Sie einen kurzen Moment Zeit.
00:51:47Wir müssten eine Speichelprobe bei Ihnen nehmen.
00:51:49Das geht ganz schnell.
00:51:51Das tut auch nicht weh.
00:51:53Sie müssen kurz den Mund aufmachen.
00:51:55Sie haben eine Gabe, Ihre Schülerinnen und Schüler
00:51:57für den Glauben zu begeistern.
00:51:59Sie vertrauen Ihnen.
00:52:01Das ist gefährliches Misstrauen.
00:52:03Sehr gut, vielen Dank.
00:52:05Unterschätzen Sie nicht den Glauben an Gott.
00:52:07Er ist eine stete Quelle der Kraft
00:52:09und eine tiefe Ermutigung zum Leben.
00:52:11Glauben Sie mir, in seiner Gegenwart dürfen Sie aufatmen
00:52:14und frei sein.
00:52:16Das sind schöne Worte.
00:52:18Die haben Sie auch schon öfter im Radio Kiro Elleyson verkündet.
00:52:21Ich bin dafür nicht empfänglich.
00:52:23Sie sind Hubert.
00:52:25Hubert.
00:52:27Sehr gut.
00:52:29Sie haben sich über mich erkundigt.
00:52:31Die Zeit hat sich für Sie gelohnt.
00:52:33Das wird sich zeigen.
00:52:35Vielen Dank.
00:52:38Im Radio erreichen Sie mit Ihren Predigten viele Menschen.
00:52:42Das will ich doch hoffen.
00:52:44Sie verurteilen Sex vor der Ehe.
00:52:46Sie bezeichnen ihn als die furchtbarste aller Sünden.
00:52:49Als Katholik habe ich eine Verantwortung.
00:52:51Das ist meine Pflicht.
00:52:53Natürlich ehrt es mich,
00:52:55wenn sich viele Menschen angesprochen fühlen
00:52:57und ihren Glauben ernst nehmen, so wie ich es tue.
00:52:59Das war's schon.
00:53:02Soweit mir bekannt ist, gibt die Bibel nicht viel her,
00:53:05wenn es um strenge Enthaltsamkeit vor der Ehe geht.
00:53:08Wie weit sind Sie bereit zu gehen,
00:53:10um Ihren eigenen Worten Taten folgen zu lassen?
00:53:13Sie wollen mir im Ernst unterstellen,
00:53:15dass ich was mit Helenas Tod zu tun haben könnte?
00:53:17Sie hetzen andere Gläubige auf.
00:53:19Nach Ihren Worten zu urteilen,
00:53:21hat Helena schwere Schuld auf sich geladen.
00:53:23Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen.
00:53:25Für diese Sünde gibt es keine Gnade.
00:53:28Helena war schwanger.
00:53:31Und Hofer?
00:53:33Das haben mir die Eltern verschwiegen.
00:53:35Und Sie fragen sich nicht, warum?
00:53:37Ich warne Sie, wenn Sie auf Ihr Unruhe zu stiften.
00:53:43Ich versuche nur, die Wahrheit daraus zu finden.
00:53:48Vielen Dank für Ihre Bereitschaft.
00:53:50Wiedersehen.
00:53:52Herr Ratzkripo Bussen,
00:53:54ich müsste eine kurze Speichelprobe bei Ihnen nehmen.
00:53:56Müssten Sie einmal den Mund aufmachen und Ah sagen.
00:53:59Sehr gut.
00:54:01Grüß Gott, Susann.
00:54:03Hallo.
00:54:05Haben wir nicht mehr gesehen.
00:54:07Ja, ein anderer Anlass wäre mir auch lieber gewesen.
00:54:09Die Gemeinde ist in den letzten Jahren sehr gewachsen.
00:54:12Ja, die Menschen suchen die Entschleunigung.
00:54:14Wollen wieder zurück zur Natur.
00:54:16Kann ich Sie mal unter vier Augen sprechen?
00:54:19Ja, warum nicht? Entschuldige mich kurz.
00:54:23Worum geht es Ihnen?
00:54:24Worum geht es Ihnen?
00:54:30Die beiden kennen sich schon ewig.
00:54:32Der Franz ist auch hier groß geworden.
00:54:35Sein Ziehvater war damals das Gemeindeoberhaupt.
00:54:38Er hat den Franz aus dem Waisenhaus in Pflege geholt.
00:54:43Hatte Franz Debilio einen Einfluss auf Helena?
00:54:46Nein, sie ging ihm aus dem Weg.
00:54:49Sie mochte seine Blicke nicht.
00:54:51Außerdem war sie nicht immer seiner Meinung.
00:54:55Tja.
00:54:57Sie wurde unehelich schwanger.
00:55:00Und abtreiben durfte sie nicht.
00:55:02Nein, nur Gott ist Herr über Leben und Tod.
00:55:05Sie hatte keine andere Wahl als zu gehen.
00:55:07Und das hat ihr jemandem nicht gepasst.
00:55:09Franz ist ein Freund des Hauses.
00:55:12Aber wo endet die Freundschaft?
00:55:15Ich versuche zu verstehen, warum jemand imstande ist,
00:55:18ihm so viel Leid zuzufügen.
00:55:22Sie haben eine Tochter verloren.
00:55:25Frau Egger, ich glaube, Sie wissen mehr, als Sie zugeben.
00:55:30Was verschweigen Sie mir?
00:55:33Wovor haben Sie Angst?
00:55:39Ich fühle mich schuldig.
00:55:42Weil ich Helena im Stich gelassen habe, als sie schwanger war.
00:55:46Ich hatte Angst vor der Strafe Gottes.
00:55:49Sie wissen, wer der Vater ist?
00:55:50Warum schützen Sie ihn?
00:55:52Ich kann Ihnen nicht helfen.
00:55:54Helena hat ihn verschwiegen.
00:56:14Können wir jetzt reden?
00:56:17Ja.
00:56:21Du brauchst keine Angst zu haben.
00:56:26Dieses Gespräch bleibt unter uns.
00:56:28Ich habe keine Angst.
00:56:30Ich will auch nicht in die Situation kommen, lügen zu müssen.
00:56:36Ich habe gesehen, mit wie viel Hingabe
00:56:38Franz Debelio seinen Unterricht gibt.
00:56:41Die Kinder vertrauen ihm.
00:56:43Ja, nicht nur die Kinder.
00:56:46Er genießt großes Ansehen in der Gemeinde.
00:56:47War er auch dein Lehrer?
00:56:49Ja, bis zur 8. Klasse.
00:56:53Na ja, gegen unsere Schulausbildung.
00:56:55Nicht bis dahin haben wir alles gelernt,
00:56:57was zum Leben wichtig ist.
00:57:00Und was, wenn man andere Ziele hat?
00:57:02Das widerspricht unserem einfachen Leben.
00:57:05Also hat sich Helena heimlich in München beworben.
00:57:09So, wie sie die Schwangerschaft
00:57:11vor der Gemeinde und vor Ihrem Vater verheimlicht hat.
00:57:13Vor zwei Monaten hatte sie Panik.
00:57:16Sie hatte Angst, die ganze Familie zu zerstören.
00:57:21Am nächsten Tag war sie spurlos verschwunden.
00:57:23Aber warum hat sie niemand gesucht oder ist zur Polizei?
00:57:27Weil dann alles aufgeflogen wäre.
00:57:32Du wolltest nicht, dass Helena geht, stimmt's?
00:57:34Ich hatte das Gefühl, meine Mutter war froh,
00:57:36dass Helena verschwunden war.
00:57:38Warum glaubst du das?
00:57:42Sie wollte auch nicht mehr ständig lügen müssen.
00:57:47Warum ist Helena nicht mit dem Vater zusammen weggegangen?
00:57:53Helena hat mir verboten, zu fragen, wer der Vater ist.
00:57:56Sie hat mir verboten, zu fragen, wer der Vater ist.
00:57:58Sie hat mir verboten, zu fragen, wer der Vater ist.
00:58:00Sie hat mir verboten, zu fragen, wer der Vater ist.
00:58:01Helena hat mir verboten, zu fragen, wer der Vater ist.
00:58:04Aber ich weiß, dass der Belio ihr gedroht hat.
00:58:08Womit hat er ihr gedroht?
00:58:23Helena hat den Vater des Kindes konsequent verschwiegen.
00:58:26Weil er vermutlich nicht aus der Gemeinde kommt.
00:58:28Oder er kommt aus der Gemeinde und sie hat ihn nicht geliebt.
00:58:30Sie halten also an Ihrem Missbrauchsverdacht fest.
00:58:32Helena ist kein Einzelfall.
00:58:34Wir können froh sein, dass sie das Kind vor meiner Haustür gelegt hat
00:58:36und nicht in irgendeine Mülltonne.
00:58:38Also, wann haben wir Gewissheit, ob der Vater aus der Gemeinde kommt?
00:58:42In den nächsten Stunden.
00:58:44Die wissen im Labor, dass es dringend ist.
00:58:46Gut, dann warten wir das Ergebnis ab.
00:58:48Falls die alle negativ sind,
00:58:50besorgen wir uns erneut einen richterlichen Beschluss
00:58:52und testen alle Männer.
00:58:54Auch Franz de Bilio.
00:58:56Sie gehen da zu weit, Capo.
00:58:57Ich kenne den de Bilio noch,
00:58:59da stand er kurz vor der Priesterweihe.
00:59:01Der tut viel für die Gemeinde.
00:59:03Er engagiert sich im Umweltschutz.
00:59:05Seit er die Gemeinde leitet, haben sie einen starken Zuwachs bekommen.
00:59:08Da werden Frauen unterdrückt
00:59:10und sie müssen sich alten, verstaubten,
00:59:12traditionellen Mustern unterordnen.
00:59:14Es ist Ihnen doch frei überlassen, dieses Leben zu leben.
00:59:16Was bleibt Ihnen auch übrig,
00:59:18wenn Sie noch nie was anderes gesehen haben?
00:59:20Das wollen Sie vielleicht auch gar nicht.
00:59:22Was ist, wenn ich recht habe
00:59:24und rauskommt, dass Helena vergewaltigt wurde
00:59:25und nicht für einen Beweis gewesen wäre?
00:59:27Solange wir keine eindeutigen Beweise haben,
00:59:29sollten Sie mit Ihren Äußerungen etwas vorsichtiger sein.
00:59:32Franz de Bilio hat sich persönlich bei mir über Sie beschwert.
00:59:35Und wenn Sie in dieser Richtung weiter ermitteln wollen,
00:59:37dann werden wir da Wege finden, die Ihnen dann einen Job kosten können.
00:59:40Hat er also auch Sie versucht zu manipulieren?
00:59:42Sonja, kann es sein, dass du dich da irgendwie verrennst?
00:59:45Weil ich nicht alles glaube, was man mir erzählt?
00:59:49Ich will von jedem Einzelnen, der in dieser Siedlung wohnt,
00:59:52genauste Auskünfte über sein bisheriges Leben.
00:59:54Was haben Sie vor?
00:59:56Es würde mich nicht wundern, wenn in so einer Gemeinde
00:59:58Verbrecher, Pädophile, Sexualstraftäter, die Liste ist lang,
01:00:02versuchen würden, unterzutauchen, um dort ein neues Leben zu beginnen.
01:00:05Kretschbauer.
01:00:07Um dann heimlich Ihren Neigungen nachzugehen.
01:00:09Danke.
01:00:11Ja, vielleicht liege ich auch falsch, ich hoffe es sogar.
01:00:13Aber wir dürfen nichts unversucht lassen.
01:00:15Jonas, wir müssen los.
01:00:17Es war Siggi erwartet mit seinen Suchwunden
01:00:19an der Wolfskram auf uns.
01:00:21Na, komm.
01:00:23Komm.
01:00:42Hi Siggi, hi Terry.
01:00:44Grüß dich.
01:00:46Das ist die Bluse.
01:00:53Huch, huch.
01:01:24Na, wer sagt's denn?
01:01:26Doch nicht so unschuldig der Herr Di Belio.
01:01:28Ja.
01:01:30Ja.
01:01:32Ja.
01:01:34Ja.
01:01:36Ja.
01:01:38Ja.
01:01:40Ja.
01:01:42Ja.
01:01:44Ja.
01:01:46Ja.
01:01:48Ja.
01:01:50Ja.
01:01:51Doch nicht so unschuldig der Herr Di Belio.
01:02:21Nicht anfassen.
01:02:52Capito.
01:02:54Arrivederci, grazie.
01:02:58Das war das Labor.
01:03:00Keiner der acht Männer ist der Vater des Kindes.
01:03:02Es gibt keine Bereinstimmung.
01:03:04Wussten Sie eigentlich,
01:03:06dass gegen Franz Di Belio wegen Fahrerflucht
01:03:08mit Todesfolge ermittelt wurde?
01:03:10Ja, eine verzweckte Geschichte.
01:03:12Aber Sie konnten Di Belio nichts nachweisen
01:03:14und haben das Verfahren mangels an Beweisen eingestellt.
01:03:17Ja.
01:03:18Und das hatte keine Konsequenzen für den ehrwürdigen Priester?
01:03:20Anscheinend nicht.
01:03:22Äh, wie so vieles bei der Kirche unter den Teppich gekehrt wird.
01:03:27Äh, gut.
01:03:29Das sind die Männer, die wir noch nicht getestet haben.
01:03:31Sind noch nicht alle.
01:03:33In der Gemeinde wohnen 15 Familien plus Franz Di Belio.
01:03:35Der Einzige, der als Priester keine Familie haben darf.
01:03:38Ja, der unterliegt dem Salibat.
01:03:40An das sich natürlich alle Priester halten.
01:03:42Selbstverständlich.
01:03:44Den brauchen Sie also nicht zu testen.
01:03:45Doch, der bleibt hängen.
01:03:47Wenn ich sage, wir testen alle, dann meine ich auch alle.
01:03:49Gegen einen Priester einen richterlichen Beschluss zu wirken
01:03:51ist nicht einfach.
01:03:53Aber auch nicht unmöglich.
01:03:55Bei strafrechtlichen Ermittlungsverfahren
01:03:57besitzt die Kirche einen Sonderstatus.
01:03:59Das mag ja sein,
01:04:01aber für mich sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich.
01:04:04Ich komme mich selbst an den Beschluss.
01:04:06Das sieht aus wie ein Tagebuch.
01:04:08Ja.
01:04:10Eben.
01:04:12Ich schaue auf den ersten Teil.
01:04:14Und wenn er dann nicht mehr da ist,
01:04:16dann ist er ja nicht mehr da.
01:04:18Ich weiss, er ist drin.
01:04:20Ja.
01:04:22Aber ich kann mir nicht vorstellen,
01:04:24dass er hier ein Tagebuch schreibt.
01:04:26Ich weiß, er ist im Sonderstatus.
01:04:28Und das ist ja ein Vorteil.
01:04:30Ich glaube, er hat keinen Vorteil.
01:04:32Der Beschluss ist ja ein Vorteil.
01:04:33Sieht aus wie ein Tagebuch.
01:04:35Da hattest du den richtigen Riecher gehabt.
01:04:40Damit kommen wir nicht weiter.
01:04:42Die KTU soll sich das anschauen. Vielleicht können die was retten.
01:04:53Das waren wohl die Tickets in die Freiheit. Ja.
01:05:04Das muss Helena sein. Aber wer ist der andere?
01:05:07Also, ich erkenne da nix, außer zwei Personen.
01:05:20Wir lassen uns nicht fotografieren. Was ist daran so schlimm?
01:05:25Es ist ein Ausdruck von Eitelkeit. Die lehnen wir ab.
01:05:29Dieses Foto ist in Miran entstanden.
01:05:32Helena ist wohl gerne rodeln gegangen.
01:05:34Warum sollte sie das tun? Probieren Sie es aus.
01:05:38Niemals. Ich tue nichts,
01:05:40vor dem ich meine Kinder beschützen möchte.
01:05:59Untertitelung aufgrund der Audioqualität nicht möglich.
01:06:29Ich hab gehofft, dass du kommst. Es fühlt sich nicht richtig an.
01:06:33Du brauchst keine Angst zu haben. Du kannst mir vertrauen.
01:06:37Helena hat's geliebt, rodeln zu gehen.
01:06:41Hat sie dir auch erzählt, mit wem sie dahin wollte?
01:06:44Vielleicht mit Raphael?
01:06:46Nein. Janik.
01:06:53Wer war der junge Mann, mit dem Sie gesprochen haben?
01:06:56Es sah so aus, als hätten Sie ein Problem zu lösen.
01:07:05So schnell sieht man sich wieder.
01:07:07Frau Kommissarin, meine Türen stehen immer für alle offen.
01:07:12Warum haben Sie uns verschwiegen, dass Sie einen Ziehsohn haben?
01:07:16Ich habe zwei Ziehsöhne.
01:07:18Sie haben nie danach gefragt.
01:07:20Sie haben es verschwiegen, weil Janik und Helena ...
01:07:23Sie waren nur befreundet. Das wissen Sie so genau?
01:07:26Ja. Ich bin der Priesterweil.
01:07:28Wer ist Ihr zweiter Ziehsohn?
01:07:31Raphael Zuber. Die beiden haben keine Eltern mehr.
01:07:34Sie lebten im Waisenhaus, und ich hab sie bei mir aufgenommen.
01:07:37So wie Ihr Pflegevater Sie aufgenommen hat?
01:07:40Ja. Ich hab den beiden eine neue Heimat gegeben.
01:07:43Sie waren hier sehr glücklich.
01:07:45Das hörte sich bei Raphael aber ganz anders an.
01:07:48Haben Sie sich nie gefragt, wie es ihm geht, was er macht?
01:07:51Vermissen Sie ihn nicht?
01:07:54Ich nehme an, Sie haben noch viel zu tun.
01:08:03Man sieht sich.
01:08:05Jederzeit.
01:08:07Jederzeit.
01:08:38Guten Tag.
01:08:40Grüß Gott.
01:08:42Sonja Schwarz, Polizistatur Bozen.
01:08:44Willkommen in der Polizistatur Bozen.
01:08:47Ich suche Janik Riebli.
01:08:49Sie ist schon hier.
01:08:52Sind Sie Janik Riebli?
01:08:54Ja.
01:08:56Können wir irgendwo ungestört sprechen?
01:08:59Bitte.
01:09:08Wann haben Sie Heilander das letzte Mal gesehen?
01:09:11In Meran beim Rodeln, an dem Tag, an dem das Bild entstand.
01:09:15Und wo waren Sie am Sonntag zwischen sechs und acht?
01:09:18Bei meinem Vater.
01:09:20Ich hab ihm geholfen, den Gottesdienst vorzubereiten.
01:09:23Ich kann mir vorstellen, das haben Sie schon als kleines Kind gemacht.
01:09:27Anders als Ihr Stiefbruder Raphael Zuber.
01:09:29Er wollte nicht Priester werden
01:09:32und hat irgendwann die Gemeinde verlassen.
01:09:34Woher wissen Sie von Raphael?
01:09:37Er ist schon lange fort.
01:09:39Für uns existiert Raphael nicht mehr.
01:09:43Er war eine verirrte Seele, die wir nicht retten konnten.
01:09:47Franz Debilio hat Sie beide aus dem Waisenhaus geholt.
01:09:50Ja, da war ich zehn.
01:09:53Ich hab meine Eltern nie kennengelernt.
01:09:56Und Raphaels Eltern?
01:09:58Die sind bei einem Unfall ums Leben gekommen.
01:10:02Er hat es nie losgelassen, hat immer nach einem Sinn gesucht.
01:10:07Und er dachte, diesen außerhalb unserer Welt zu finden.
01:10:10Und Franz Debilio hat Ihnen einen Sinn im Leben gegeben?
01:10:13Ja. Er hat mir ermöglicht, Theologie zu studieren.
01:10:16Ich hab ihm sehr viel zu verdanken.
01:10:18Deswegen würden Sie sicherlich alles tun, um ihn stolz zu machen.
01:10:22Ist das der Grund, warum Sie sich dafür entschieden haben,
01:10:25ein Leben im Zölibat zu leben?
01:10:28Ich fühle mich von Gott dazu berufen, Priester zu werden.
01:10:31Das ist eine große Bürde, die Sie da auf sich nehmen.
01:10:34Was, wenn Sie ihr nicht gewachsen sind?
01:10:36Sie versuchen, Zweifel zu sehen, wo es keine gibt.
01:10:39Sie entscheiden sich also bewusst gegen eine Familie?
01:10:42Ich gehe den Weg, den Gott für mich vorhergesehen hat.
01:10:45Helena war schwanger. Und Franz Debilio wusste das.
01:10:48Ich weiß, dass er ihr gedroht hat.
01:10:50Und so langsam verstehe ich auch, warum.
01:10:53Er wollte Sie beschützen.
01:10:58Sind Sie bereit, freiwillig einen Vaterschaftstest abzugeben?
01:11:03Es gibt keinen Grund, dies zu tun.
01:11:05Sehen Sie es doch als Gewissheit für sich selbst.
01:11:12Ich bin im Reinen mit mir und der Welt.
01:11:25Janik braucht keinen Vaterschaftstest. Ich kenne ihn.
01:11:28Ich habe ihn aufgezogen wie meinen eigenen Sohn.
01:11:32Was macht Sie da so sicher?
01:11:34Sein Sohn hat ein strenges Aufnahmeverfahren durchlaufen.
01:11:37Er besitzt laut Gutachten die psychosoziale und psychosexuelle Reife
01:11:40als Priesteranwärter.
01:11:42Ganz gemein ist der Stolz auf ihn.
01:11:44Leider gibt es nur noch wenige Männer,
01:11:46die bereit sind, sich für ein Leben mit Gott zu entscheiden.
01:11:49Aber vielleicht war das auch die falsche Entscheidung.
01:11:52Was bilden Sie sich ein, so ein Urteil zu fällen?
01:11:55Sie haben mich angelogen. Sie wussten, dass Helena schwanger war.
01:11:58Janik hat Ihnen das anvertraut.
01:12:00Nachdem Raphael verschwunden ist,
01:12:03wurde unsere Beziehung nur noch intensiver.
01:12:06Das zeigt aber auch, dass Sie wussten, dass er Zweifel hatte.
01:12:09Sie wollten mit aller Macht verhindern,
01:12:11dass er sich für Helena entscheidet und gegen Gott.
01:12:14Und Sie wollten nicht noch einen Sohn verlieren.
01:12:17Diese Entscheidung musste ich ihm nicht abnehmen.
01:12:20Er ist seinem Herz gefolgt.
01:12:22Und das führt ihn zu Gott. Sie entschuldigen mich.
01:12:31Hey. Hey.
01:12:33Das ist Stefan, ein Kollege von der KTU.
01:12:36Hallo. Hallo.
01:12:38Und hat Dibelius' Ziesung gestanden?
01:12:40Nee, gestanden hat er nicht.
01:12:42Aber man konnte meine Zerrissenheit spüren.
01:12:45Du denkst, er ist der Vater des Kindes.
01:12:47Ja.
01:12:49Aber er ist nicht der Vater des Kindes.
01:12:51Nein, er ist nicht der Vater des Kindes.
01:12:53Nein, er ist nicht der Vater des Kindes.
01:12:55Nein, er ist nicht der Vater des Kindes.
01:12:57Nein, er ist nicht der Vater des Kindes.
01:12:59Janik konnte mit Helena nicht weggehen.
01:13:01Er konnte Dibelius nicht auch noch enttäuschen.
01:13:05Er hat ihm alles zu verdanken.
01:13:07Es war eine Paz-Situation.
01:13:09Sowohl für Janik als auch für Helena.
01:13:12Wir konnten einzelne Textpassagen aus dem Tagebuch rekonstruieren.
01:13:16Und Sie geben ihr Gefühl der Zerrissenheit genauso wieder.
01:13:23Das klingt nach einer Liebesgeschichte.
01:13:26Bitte.
01:13:28Und lass keinen Zweifel, dass Janik der Vater ist.
01:13:32Wir haben noch eine andere Entdeckung gemacht.
01:13:35Wir haben die Schrift von Helena's Tagebuch
01:13:38mit der Schrift auf dem Zelt toppen lassen.
01:13:40Und sie bestellt, dass Sie действительно
01:13:43aus Magdeburg kommen.
01:13:45Ja, von Magdeburg kommen.
01:13:47Ich kann nicht davon ausgehen,
01:13:49dass Sie zu希望lichen Bedenken aus dem Alan Mcendoza
01:13:53die Hebräische Wolverines beendet haben.
01:13:55Bisher fehlte dir nichts.
01:13:58Das nächste was wir erzählen, ist meine Angst.
01:14:01Das heißt, Helena hat den Brief gar nicht geschrieben?
01:14:03Nein, unmöglich. Hier, sehen Sie.
01:14:07Das S ist mit einem Haken.
01:14:09Und das S, das Helena schreibt,
01:14:11ist viel geschwungener und ohne Haken an den Enden.
01:14:14Das heißt, Helena wurde zuerst umgebracht,
01:14:17und anschließend hat ihr jemand das Baby vor die Tür gelegt.
01:14:20Das heißt aber auch, dass der Täter die ganze Zeit wusste,
01:14:23wo sich das Baby auffällt.
01:14:26Ja.
01:14:28Wuh!
01:14:31Wuh!
01:14:35Wuh!
01:14:39Wuh!
01:14:43Wuh!
01:14:49Wuh!
01:14:54Wuh!
01:14:58Herr Riebli, Helena hatte zwei Zugtickets.
01:15:00War das eine für Sie?
01:15:02Ja, aber ich konnte nicht. Ich hatte mich bereits entschieden.
01:15:06Und sie hat ihre Entscheidung einfach so akzeptiert?
01:15:08Das Kind war nicht geplant.
01:15:10Das liest sich in Helenas Tagebuch aber ganz anders.
01:15:13Es war nicht ihre Entscheidung.
01:15:15Franz de Belio hat sie dazu gedrängt, Priester zu werden.
01:15:19Sie wussten, dass Helena nicht abtreiben konnte.
01:15:21Sie hätte sich vor Gott schuldig gemacht.
01:15:24Deswegen musste sie sterben, dass sie keine Kinder mehr hatte.
01:15:27Sie musste sie sterben, damit sie ihren Weg gehen können.
01:15:30Ich hab sie nicht umgebracht.
01:15:32Und wer hat Ihnen das angetan?
01:15:34Josef Egger? Helenas Vater?
01:15:36Ja.
01:15:38Er wollte wissen, wo das Kind ist.
01:15:41Und haben Sie es ihm erzählt?
01:15:43Ich hab keine Ahnung.
01:15:45Was ist passiert?
01:15:47Ich komme.
01:15:57Jonas?
01:15:59Ich brauche alle Einsatzkräfte, die wir zur Verfügung haben.
01:16:02Habe ich bereits geordert. Fahndung läuft.
01:16:04Und kümmere dich um Janik Riebli.
01:16:06Ich habe keine Ahnung, was er jetzt vorhat.
01:16:09Ich kümmere mich um ihn.
01:16:11Danke, bis später.
01:16:27Gut, dass du da bist.
01:16:29Ich wollte nur noch den Rest der Wäsche rausholen.
01:16:32Hast du irgendwas gesehen?
01:16:34Nein, spurlos verschwunden.
01:16:36Ich habe auch alles abgesucht, nichts.
01:16:39Hör an mir, Mimi. Höre deine weinende Stimme.
01:16:41Ich fühle dich!
01:16:43Sperre würde zu.
01:16:46Verstehe.
01:16:48Du bist mein Bruder.
01:16:50Ja.
01:16:54Du bist mein Bruder.
01:16:56Ich spüre deine brennende Stimme.
01:16:58Ich fühle es, ich spüre es, dass ich in deiner Hand bin.
01:17:00Ich fühle mich, ich spüre es, dass ich in deiner Hand bin.
01:17:11Sie waren bei Janek und haben ihm eine Lektion erteilt?
01:17:16Ich habe die Lektion nicht erteilt.
01:17:18Ich habe sie nicht erteilt.
01:17:20Ich habe sie nicht erteilt.
01:17:22Ich habe sie nicht erteilt.
01:17:25Er kann froh sein, dass sie nicht totgeschlagen hat.
01:17:27Er hat ihre Tochter nicht getötet, er hat sie geliebt.
01:17:30Diese Liebe, die war nicht richtig.
01:17:34Sie hat unser Leben ruiniert.
01:17:36Helena ist nicht für ihr Leben verantwortlich.
01:17:38Sie alleine haben sich entschieden, so zu leben.
01:17:40Und jetzt sagen Sie mir, wo das Baby ist.
01:17:45Ist das Ihre Schrift?
01:17:54Sie erkennt diese Schrift.
01:18:24Mütiger Gott, ich spüre deine brennende Stimme.
01:18:26Was hast du mit dem Tod von Helena zu tun?
01:18:31Was ist denn passiert?
01:18:33Sag mir die Wahrheit.
01:18:34Beruhige dich, was ist denn in dich gefühlt?
01:18:36Wie soll ich mich beruhigen?
01:18:37Du musst dich nicht fürchten.
01:18:39Ich fürchte mich vor dir?
01:18:41Nein.
01:18:42Ich habe dich durchschaut.
01:18:43Nein, lass dich nicht irreführen.
01:18:44Du hast die einzige wahre Entscheidung getroffen.
01:18:46Für Gott.
01:18:47Du bist durcheinander.
01:18:48Nicht falsch geleitet.
01:18:49Du bist aber, er steht mir vor.
01:18:50Fürchte dich nicht.
01:18:52Nicht nur Gott, sondern auch du hast mich enttäuscht.
01:18:56Du hast mich im Stich gelassen.
01:18:57Du hast eine Verantwortung.
01:18:58Du hast dich entschieden, im Namen Gottes die Menschen zu führen.
01:19:02Komm schon.
01:19:03Du darfst nicht gehen.
01:19:06Nicht gehen.
01:19:07Tu es.
01:19:08Nein.
01:19:09Ich habe es für dich.
01:19:23Alles okay.
01:19:24Gehts?
01:19:26Nicht weinen.
01:19:31Gehts?
01:19:32Nicht weinen.
01:19:47Alles gut, alles gut.
01:19:48Alles gut, alles gut.
01:19:50Alles gut.
01:19:51Schau.
01:20:01Sieht sie nicht hübsch aus?
01:20:05Wie meine kleine Helena.
01:20:13Wollen Sie mir erzählen, was an dem Mädchen passiert ist?
01:20:17Wollen Sie mir erzählen, was an dem Morgen passiert ist?
01:20:27Ich dachte, ich wäre bereit, Helena gehen zu lassen.
01:20:31Aber als ich sie dann so stehen sah mit dem Baby im Arm, da hatte ich plötzlich Panik.
01:20:38Hatte das Gefühl, sie vor dieser Außenwelt beschützen zu müssen.
01:20:43So wie unsere Eltern uns immer davor beschützt haben.
01:20:50Sie haben mich tatsächlich angenommen.
01:20:54Ich werde Krankenschwester.
01:20:57Das habe ich ganz allein geschafft.
01:20:59Mama, du brauchst keine Angst zu haben.
01:21:04Ich kann nicht zurück. Ich habe gesündigt.
01:21:07Ich habe über meine Familie Schande gebracht.
01:21:10Ich habe mich entschieden, zu gehen.
01:21:13Nein, nicht du hast dich entschieden, sondern Nebilio.
01:21:18Er hat dir gedroht, dir Schlimmes anzutun, wenn du nicht freiwillig gehst.
01:21:22Ich habe mich entschieden, zu gehen.
01:21:24Nein, nicht du hast dich entschieden, sondern Nebilio.
01:21:27Er hat dir gedroht, dir Schlimmes anzutun, wenn du nicht freiwillig gehst.
01:21:33Es war gut so.
01:21:36Denn jetzt weiß ich, ich muss mein eigenes Leben leben.
01:21:41Du weißt, ich kann nicht zurück und in München habe ich eine Zukunft.
01:21:47Darf ich es noch einmal halten?
01:21:50Dann lasse ich dich auch gehen.
01:21:54Nein.
01:22:05Schau mal, da ist die Oma.
01:22:09Schau mal.
01:22:15Schau.
01:22:20Schau.
01:22:24Ich schulde dich.
01:22:27Es ist besser für uns alle.
01:22:32Ich muss zum Bahnhof, der Zug wartet nicht auf mich.
01:22:35Du bist hier zu grün.
01:22:39Du bist zu grün.
01:22:50An die Zeit meines Herzens.
01:22:52Mein Teil.
01:22:55Lass mich von deiner Macht singen und ich brauche zuhören, wenn deine Güte denn du bist.
01:23:10Lass mich von deiner Macht singen und ich brauche zuhören, wenn deine Güte denn du bist.
01:23:13Du bist mir schuld und zuflucht in der Not.
01:23:16Theresa und Helena haben oft von der Weinlese gesprochen.
01:23:22Und was für eine tolle Polizistin sie sind.
01:23:25Ich war kaum da.
01:23:27Es hat wohl gereicht.
01:23:29Sie haben Eindruck hinterlassen.
01:23:32Haben sie deshalb die kleine Frau an die Tür gelegt?
01:23:39Was wird denn jetzt mit ihr?
01:23:45Geben sie sie mir.
01:23:54Geben sie sie mir.
01:24:16Geben sie sie mir.
01:24:37Steht dir gut.
01:24:40Wie geht es Janik?
01:24:42Wie geht es dir?
01:25:01Mein ganzes Leben lang wäre ich nicht mehr froh geworden, wenn dir was passiert wäre.
01:25:08Erwartest du jemanden?
01:25:10Du?
01:25:17Ich habe gehofft, dass sie kommen.
01:25:19Darf ich zu meinem Kind?
01:25:21Klar.
01:25:30Es ist meine Schuld.
01:25:34Hätte ich auf mein Herz gehört, würde Helena noch leben.
01:25:36Ich habe das Priesterseminar abgebrochen.
01:25:39Ich will ein guter Vater sein.
01:26:00Ja, alles ist gut.
01:26:03Alles gut.
01:26:06Ja.
01:26:10Übersetzt.
01:26:21Das ist eine gute Entscheidung.
01:26:26Danke.
01:26:37Wo?
01:27:03Wen und nicht?
01:27:06Keine Ahnung.
01:27:18Die Enthaltsamkeit ist ein Zeichen der gegenseitigen, wahrhaften Liebe.
01:27:23Die Ehe ist die heiligste Verbindung.
01:27:26Es ist verwerflich, sich nicht Gottes Willen zu beugen.
01:27:29Denn nur die, die Gottes Willen gehorchen, über die legt der Herr seine schützende Hand.
01:27:33Ja.
01:28:03Untertitel von Stephanie Geiges
01:28:33Untertitel von Stephanie Geiges