- vorgestern
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KurzfilmeTranskript
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01:30Abend
01:35Sie haben noch eine halbe Stunde versucht, ihn zu reanimieren.
01:39Leider vergebens.
01:41Todeszeitpunkt 23.37 Uhr.
01:43Und die Todesursache?
01:45Wurde offenbar erwirkt.
01:47Hagen Kowalski, 38, wohnhaft in München.
01:52Wirtschaftsdezernat.
01:53Das ist bisher alles, was Sie wissen.
01:55Sagen Sie mir bitte, dass die Kameras da vorne ausnahmsweise mal funktionieren.
02:00Die laufen wie eine Eins.
02:02Es war eine Frau, die ihn abgeliefert hat.
02:12Was hat denn dich für ein komisches Nachthemd an?
02:15Also für mich ist das eine Notte.
02:18Und damit ist dann auch ziemlich klar, was passiert ist.
02:20Sie macht mit ihrem Freier irgendwelche Würgespielchen, das geht schief.
02:24Und ihr fällt nichts Besseres ein, als ihn von der Klinik rauszuwerfen.
02:27Was ist mit dem Wagen?
02:29Gehört dem Opfer.
02:30Wurde am Straßenrand von Ismaning gefunden.
02:32Die KTO ist dran.
02:33In Hagen Kowalskis Körper waren Rückstände von Kokain, normale Partydosis und Alkohol.
02:39Ebenfalls überschaubare Menge.
02:40Können Sie was über den Tathergang sagen?
02:42Er wurde stranguliert.
02:43Und zwar von hinten mit einem Riemen.
02:45Etwa zwei Zentimeter breit.
02:47Dehnbar, kräftig, vermutlich Leder.
02:50Das ist unsere Verdächtige.
02:52Aber eher zierlich.
02:54Ich nehme an, Sie wollen wissen, ob sie überhaupt kräftig genug ist.
02:56Genau.
02:58Im Prinzip nein, aber es kommt immer auf die Situation an.
03:00Menschen unter Adrenalin sind zu unglaublichen Leistungen fähig.
03:03Könnten das spezielle sexuelle Vorlieben gewesen sein?
03:06Dass er das würdend zugelassen hat?
03:08Eher unwahrscheinlich.
03:10Sein Kehlkopfknorpel wurde massiv verletzt.
03:14Und danach kann man, wenn überhaupt, erst nach Wochen widersprechen.
03:20Und wir wissen doch, dass die Kunst der sexuellen Bestrafung unter anderem darin besteht,
03:24keine sichtbaren Spuren zu unterlassen.
03:26Ach, wissen wir das?
03:27Hagen Kowalski hatte jedenfalls kurz vor seinem Tod Sex.
03:35Ziemlich harte Gangart.
03:37Er könnte ein Vergewaltiger sein.
03:38Herr Trompeter.
03:44Ja.
03:45Wo wollen Sie hin?
03:46Zeugenvernehmung, wieso?
03:47Es geht um Hagen Kowalski, nehme ich an.
03:49Ja.
03:49Was haben Sie vor zu fragen?
03:52Was ich vor habe zu fragen?
03:54Naja, er hat keine Angehörigen.
03:56Da suche ich jetzt einen Zeugen, der mir sagen könnte, wo er gestern Abend hin wollte.
04:01Vielleicht weiß ja auch ein Kollege, ob er eine Stammprostituierte hatte.
04:04Ich werde es natürlich ein bisschen diplomatischer formulieren.
04:07Oder ich übernehme das.
04:09Oder Sie übernehmen das, ja.
04:12Wollte ich auch gerade vorschlagen.
04:19Untertitelung des ZDF für funk, 2017
04:49und dann müssen wir eben sehen, was Hartmann mitbringt.
04:52Danke, Paul.
04:59Sie muss ihm den Riemen von hinten über den Kopf geworfen haben.
05:03Es war kein Sexspiel.
05:04Sie ist ja auch keine Nutte.
05:06Weil?
05:07Ich habe gerade mit ihrer Mutter telefoniert.
05:09Das Mädchen heißt Lea Bartels, ist 22 Jahre alt und wollte studieren.
05:13Geschichte und Eid-Skandinavistik.
05:15Sie war Sängerin in einer Schule.
05:17Beim Fußball gespielt hat sie auch.
05:18Ziemlich gut sogar.
05:19Der halbe Jahrgang war sie verliebt.
05:21Das hat sie mir gerade alles erzählt.
05:22Und ich konnte ihr immerhin sagen, dass ihr Mädchen lebt.
05:24Das hat sie vor Freude geweint.
05:27Sie ist vor einem Monat in den Fernbus nach München gestiegen.
05:29Und seitdem ist sie vermisst.
05:32Aus Korbitz.
05:33Das ist ein Dorf im Vogtland.
05:35Sie wollte ihren Freund besuchen, ihren neuen, Philipp Kessler.
05:37Der arbeitet im Fitnessstudio an der Leopoldstraße.
05:40Die beiden haben sich im Internet kennengelernt.
05:41Die kannten sich gar nicht persönlich?
05:44Nee, soll aber die große Liebe gewesen sein.
05:46Hm.
05:47Philipp Kessler hat ausgesagt, dass sie nie in München angekommen ist.
05:51Offenbar doch.
05:51Staatsanwalt Hartmann.
06:04Dankeschön.
06:05Dr. Wollinger.
06:07Was für eine nette Überraschung.
06:10Sie wollen sich doch sicher nach ihrer Bewerbung erkundigen.
06:13Nein, nein.
06:15Ich unterstütze Sie, wo ich kann.
06:17Mein Schwager ist der persönliche Referent vom Justizminister.
06:21Mehr kann ich nicht tun.
06:22Es sei denn, Sie haben eine ausreichende Menge an Schmiergeld dabei.
06:25Alles in Ordnung?
06:30Ich habe Sie doch jetzt nicht vorunsichert.
06:32Nein, keineswegs.
06:33Ich freue mich auch sehr, Sie zu sehen.
06:35Leider hat mein Besuch einen eher unerberlass.
06:38Ach so.
06:39Ja, dann kommen Sie.
06:43Bitte, nehmen Sie doch Platz.
06:47Was kann ich denn für Sie tun?
06:49Ihr Mitarbeiter, Hagen Kowalski, er ist tot.
06:59Die Umstände sind noch nicht abschließend ermittelt,
07:01aber offenbar hat ihn eine Prostituierte erwürgt.
07:07Ich werde so viele Details aus der Presse heraushalten, wie ich kann.
07:12Ich bin Ihnen sehr dankbar.
07:15Können Sie mir irgendwelche Hinweise geben?
07:19Ich möchte Ihnen gerne helfen.
07:24Der Hagen, also, er war, ein Freund, wer jetzt zu viel gesagt.
07:33Ich muss ehrlich sein.
07:35Von seinem Privatleben hat die keine Ahnung.
07:39Sein Büro ist ja gleich nebenan.
07:41Da finden Sie sämtliche Unterlagen, Terminkalender.
07:46Nehmen Sie sich was übermorgen.
07:47Danke.
07:49Herr Dr. Wollinger, wenn wir Herrn Bruns pünktlich vom Hotel abholen wollen,
07:54dann müssen wir jetzt los.
07:55Ja, ja. Sekunde.
07:58Wir sind ja auch erst mal fertig.
08:02Danke, Dr. Wollinger.
08:03Sie hat sich also nicht bei Ihnen gemeldet?
08:15Nein, aber was soll das heißen, Sie suchen Sie noch?
08:17Wo war sie die ganze Zeit? Was passiert?
08:20Sie hatten wirklich überhaupt keinen Kontakt,
08:22seit sie vor vier Wochen am Busbahnhof angekommen ist.
08:25Ist sie doch nicht.
08:26Sie wollte anrufen, Ihr Handy war aus
08:28und ich habe es in den letzten Wochen bestimmt tausendmal bei ihr versucht.
08:30Warum haben Sie sie damals eigentlich nicht abgeholt?
08:34Ich meine, Ihre Freundin konnte Sie zum ersten Mal besuchen und Sie...
08:36Ich musste arbeiten.
08:37Wir haben uns in meiner Wohnung verabredet.
08:38Warum stellen Sie mir diese Fragen?
08:41Wie lange kannten Sie sich?
08:42Äh, so drei Monate ungefähr.
08:49Und Sie haben sich nie persönlich kennengelernt?
08:55Hatte Lea noch irgendwelche anderen Kontakte in München?
08:59Ich habe ihr angeboten, dass sie bei mir bleiben kann, solange sie will.
09:02Und natürlich gehofft, dass es so gut weitergeht, wie es angefangen hat.
09:04Danke, Herr Kessler.
09:09Es ist durchaus möglich, dass Lea sich bei Ihnen meldet.
09:13Wiederschauen.
09:14Wiederschauen.
09:19Ja, okay.
09:20Wenn es zur Fahnung passt, schick es rüber.
09:22Okay.
09:25Ladendiebstahl.
09:26Ach, da ist sie wieder.
09:34Lea Bartels.
09:38Lea Bartels hat sich gerade ein neues Kostüm zusammengeklaut.
09:42Wo ist der Laden?
09:43Moment.
09:45Elisenstraße.
09:46Das ist ganz in der Nähe von einem Fitnessstudio, in dem Ihr Freund arbeitet.
09:50Wollen Sie da hin?
09:51Ja, ich dreh um.
09:56Ich bin ein neues Kostüm.
10:26So, meine Herren, der komplette Inhalt von Hagen Kowalskis Schreibtisch.
10:41Wow, danke. Und so schnell.
10:45Ich regle die Dinge gerne auf dem kurzen Dienstweg.
10:47Deswegen verstehen wir uns so gut.
10:51Leider hat Kowalskis Vorgesetzter keine Ahnung, was gestern Nacht passiert ist.
10:56Gestern Abend, 19 Uhr, Essen, Bruns, Wollinger.
10:58Das ist ein Geschäftstermin, der bis etwa 21 Uhr ging.
11:01Ja, und zwei Stunden später wurde er vor der Klinik abgelegt.
11:04Wir müssen diese Frau finden.
11:06Das ist eine gute Idee.
11:08Ich gehe mal auf die Sitze.
11:14Lea Bartels.
11:26Philip?
11:33Philip?
11:36Philip?
11:48Philip?
11:50Philip?
11:51Nein! Nein, nein, nein!
12:08Der Arzt sagt, dass sie unter Schock steht.
12:11Die Vernehmung erst morgen früh.
12:13Was sagt der Arzt noch?
12:15Sie ist definitiv vergewaltigt worden.
12:17Mehr als einmal.
12:18Und was diesen Philipp Kessler angeht, da gibt's auch ein paar interessante Geschichten.
12:22Wann dachten Sie eigentlich, mir zu sagen, was los ist?
12:24Sobald wir es wissen.
12:26Aber Sie haben die Täterin doch.
12:27Wir haben ein Vergewaltigungsopfer unter Schock.
12:29Und eine weitere Leiche.
12:31Wie das zusammenhängt, müssen wir erst rausfinden.
12:33Ich möchte einen Bericht. So schnell wie möglich. Und ausführlich, bitte.
12:38Und, obwohl das eigentlich selbstverständlich sein sollte,
12:41ich verhänge hiermit eine Informationssperre.
12:44Keine Presse.
12:48Was war jetzt mit Philipp Kessler?
12:54Ja, pass auf.
12:55Es lag eine Anzeige gegen ihn vor.
12:57Ist eingestellt worden, das Verfahren.
12:59Und?
13:00Spannend ist, wer die Anzeige gemacht hat.
13:03Eine Ex von ihm.
13:04Und die hat als Nutte gearbeitet.
13:07Sie hat behauptet, er hätte sie da reingequatscht.
13:09Aber wir können sie trotzdem kriegen. Ich muss nur die Stimmen hören.
13:15Das ist schon mal ein sehr guter Ansatz.
13:18Aber zuerst müssen wir wissen, wie genau alles abgelaufen ist, nachdem Sie in München angekommen sind.
13:23Sie haben mich verschleppt und eingesperrt und jetzt sind Sie hinter mir her.
13:26Der Ablauf bei sowas ist immer gleich.
13:29Es gibt einen, der die große Liebe vorspielt und sozusagen die Anwerbung übernimmt.
13:33Der sogenannte Loverboy.
13:35Dann übernimmt aber ganz schnell ein anderer.
13:37Ein richtiger Zuhälter eben.
13:39Philipp Kessler hat das über ziemlich professionell durchgezogen, diese Internet-Aufreißermasche.
13:43Beuteschema immer gleich. Jung, hübsch und vom Dorf.
13:49Können Sie mir sagen, wie viele Täter es waren?
13:52Zwei.
13:55Nein, drei.
13:57Da war noch einer.
14:00Und Hagen Kowalski war einer von Ihnen?
14:03Der Mann, den Sie in die Klinik gebracht haben.
14:05Ich habe mich befreit, bin durchs Fenster nach draußen geklettert.
14:14Vorne standen zwei Autos, eins war offen.
14:17Ich habe mich da drin versteckt.
14:20Und als er dann eingestiegen ist...
14:24Haben Sie ihn stranguliert?
14:26Ja! Er hätte mir den Wagen doch nicht gegeben.
14:31Ich habe seine Stimme erkannt.
14:33Er war einer von denen.
14:40Kowalski ist in der Klinik verstorben.
14:47Das wollte ich nicht.
14:51Ich wollte, dass er ins Gefängnis kommt.
14:54Dass er Zeit hat, darüber nachzudenken, was er...
15:00Das Haus, in dem man sie gefangen gehalten hat.
15:03Finden Sie das wieder?
15:33Finden Sie das wieder?
15:34Das war's.
15:35Das war's.
15:36Das war's.
15:37Das war's.
15:38Das war's.
15:39Das war's.
15:40Das war's.
15:41Das war's.
15:42Untertitelung des ZDF, 2020
16:12Ja, Böhmer hier. Ich bräuchte mal eine Besitzermittlung.
16:42Ja, Böhmer hier.
17:12Okay, alles klar. Danke.
17:17Da drinnen kann man vom Fußboden messen. Da können wir nicht mehr viel finden.
17:21Die hatten ja auch genug Zeit, alle Spuren zu beseitigen.
17:23Das Haus gehört dem Unternehmer aus Sylt.
17:25Von, das ist eine Insel.
17:27Na, jedenfalls haben wir seinen Namen und seine Adresse.
17:29Ich möchte jetzt reingehen.
17:38Meinen Sie, Sie können mich begleiten und mir zeigen, wo man Sie eingesperrt hat?
17:41Das stimmt alles hinten und vorne nicht.
18:10Das stimmt überhaupt gar nichts.
18:13Unser Lama-Boy hat mit der Rotlichtszene zusammengearbeitet.
18:16Da landen die Frauen im Puff.
18:18Aber sowas hier, das ist ein komplett anderer Schuh.
18:21Deswegen musste der Kessler wohl auch sterben,
18:23weil er sich mit neuen Kunden eingelassen hat.
18:25mit sehr gefährlichen Kunden.
18:28Sie waren die ganze Zeit hier?
18:53Vier Wochen lang?
18:55Ja.
19:01Hier.
19:04Hier drin.
19:05Ich höre es schon wieder.
19:19Was hören Sie?
19:22Die Stimme hinter der Tür.
19:26So fing es immer an.
19:28Das hat keiner gesagt, aber ich wusste, dass ich am Ende sterbe.
19:52Wie viele Männer waren es, Lea?
20:03Es gab einen, der mir immer das Essen gebracht hat.
20:08Es war ein großer, kräftiger Kerl.
20:10Aber der hat mich nie.
20:18Und dann gab es zwei, die jede Woche gekommen sind.
20:28Können Sie diese Männer beschreiben?
20:29Nicht die Gesichter, wegen den Masken.
20:38Und der eine war alt.
20:40Und der andere war jung.
20:47Und dann gab es dann noch einen.
20:49Der war ganz am Anfang da.
20:52Und dann vorgestern wieder.
20:55Können Sie mir bei diesem Mann etwas sagen?
20:57Alter, Größe.
20:59So einen Kopf größer als ich.
21:02Um die 40, 50.
21:10Sie haben gesehen, wozu sie fähig sind.
21:16Philipp ist tot.
21:29Philipp war nicht der, für den er sich ausgegeben hat, Lea.
21:37Was?
21:38Wir müssen momentan davon ausgehen,
21:41dass er sie in eine Falle gelockt hat.
21:44Dass er mit den Entführern zusammengearbeitet hat.
21:49Es tut mir leid.
21:51Er war ein Profi.
21:52Sie hatten keine Chance, dass du bemerkst.
21:55Das ist ein Missverständnis, okay?
22:25Ramazan, altes Scheißhaus. Was machst denn du hier?
22:30Paul, was will dieser Typ von mir, ne?
22:33Dich festnehmen.
22:35Gut, dass du hier bist.
22:37Ja, jetzt ist bloß so.
22:41Ich werde dich auch festnehmen.
22:44Ich bin Hausmeisterservice, ehrlich. Ich mache keinen Scheiß.
22:48Ach, Ramazan, mein Freund.
22:50Du bist nicht sechsmal verknackt worden, weil du Hausmeister bist?
22:55Für wen arbeitest du?
22:57Für keinen.
22:59Selbstständig.
23:00Glaube ich dir nicht. Du kannst nicht mal selbstständig denken.
23:05Paul, du verletzt meine Gefühle.
23:07Ich verletze gleich noch was ganz anderes, wenn du mir nicht die Wahrheit sagst.
23:14Hör zu, ich mache Zwischennutzung, okay?
23:15Ich miete leerstehende Häuser an, auf Zeit und vermiete sie weiter.
23:21Alles legal.
23:24Da ist gutes Geld dran.
23:28Wer ist dein Kunde gewesen?
23:31Alles am Telefon.
23:33Geld per Post.
23:34Ramazan, du reitest dich immer tiefer in die Scheiße.
23:37Ich konnte doch nicht wissen, was die Schweine im Haus abziehen wollen.
23:41Ich schwöre.
23:43Für wen arbeitest du?
23:45Auf eigene Rechnung, habe ich schon mal gesagt, Paul.
23:47Und ich werde dich noch tausendmal fragen, bis du mit der Wahrheit rausrückst.
23:51Ich bin doch selber Opfer, dass ich da mit drin stecke.
24:06Ich hätte da nicht sauber gemacht und repariert, wenn ich da schon gewusst hätte, dass er...
24:13Dass da irgendwer eine Frau...
24:16Na, was hast du denn gedacht, was da abläuft, hä?
24:18Ich denke nicht darüber nach, was die Mieter machen.
24:21Nie.
24:23Die Stimme kenne ich nicht.
24:27Und jetzt? Was machen wir jetzt?
24:29Wir suchen weiter.
24:31Und der Kerl? Lassen Sie den einfach wieder gehen, oder wie?
24:36Haben Sie denn gar keinen Plan?
24:38Sie müssen doch irgendwas machen.
24:39Kommen Sie.
24:43Warum zeigen Sie mir das Gelände, wenn ich hier gar nicht bauen kann?
24:46Natürlich können Sie das. Nur eben nicht auf dem gesamten Gelände.
24:49Bei uns in Bayern gilt das Zehnfache der Bauhöhe als Mindestabstand zur nächsten Siedlung.
24:54Ach, wenn ich die zwei Kilometer einhalte, dann kann ich hier keinen Windpark bauen, sondern nur ein paar...
24:59Im Freistaat gibt es nur sechs Flächen, die Ihnen freigekommen. Und das hier ist eine davon.
25:04Sie stehen sozusagen auf einer Goldmine.
25:07Nicht wahr?
25:08So klingt auch der Preis.
25:10Oh.
25:10Ah.
25:14Staatsanwalt Hartmann.
25:16Geht es um diese unangenehme Geschichte mit Kowalski?
25:19Vermutlich, ja. Aber das wird sich alles aufklären.
25:21Oh, das hoffe ich.
25:23Hartmann ist ein Mann, mit dem man reden kann.
25:25Ein Freund.
25:26Und?
25:29Ja.
25:30Dr. Wollinger.
25:32Ja, I'm listening.
25:33Schön, dass Sie so schnell gekommen sind.
25:34Natürlich. Bin schließlich bemüht, diese Sache zu erklären.
25:37Sie können das erklären?
25:41In der Presse steht, dass meine Abteilung in einen Sexskandal verwickelt sein soll.
25:45Von mir stammen diese Informationen ganz sicher nicht.
25:47Und wen denn dann?
25:49Erfahrungsgemäß arbeitet überall jemand, der sich mit einem Anruf bei der Presse ein paar Euro dazu verdient.
25:53Dann dementieren Sie das?
26:02Kann ich nicht.
26:04Alles spricht dafür, dass Hagen Kowalski in eine schwere Straftat verwickelt war.
26:08Eine Zeugin belastet ihn massiv.
26:11Vielleicht war dieser junge Mann auch nur zur falschen Zeit am falschen Ort.
26:15Darum geht's nicht.
26:17Das war kein reguläres Bordell.
26:20Sondern?
26:21Ein Gefängnis mit nur einer Frau.
26:23Tut mir leid.
26:25Sie haben natürlich recht.
26:26Natürlich, die Täter müssen...
26:28Die müssen strafrechtlich verfolgt werden.
26:30Rigoros.
26:33Übrigens, das ist Harald Bruns.
26:35Er arbeitet für einen norwegischen Energiekonzern.
26:38Guten Tag, Hartmann.
26:39Wir stehen kurz vor der Vertragsunterzeichnung fern.
26:41Sehr großes, spannendes Projekt.
26:44Herr Bruns ist ein wenig beunruhigt.
26:46Die Sache mit Hagen, die könnte uns unter Umständen Millionen kosten.
26:51Ich versichere Ihnen, dass ich alles dafür tun werde, um Ihren Namen aus den Ermittlungen rauszuhalten.
26:57Damit würden Sie uns sehr helfen.
26:59Und Ihnen, Sie ja.
27:00Scheiße, es gibt noch eine.
27:07Eine was?
27:08Eine Frau, die der Kessler überredet hat.
27:10Und die ist auch verschwunden?
27:12Wann?
27:12Keine Ahnung.
27:13In der Nähe steht nur, dass sie Deborah heißen, aus dem Norden kommen.
27:18Schnuckelchen24.
27:19Das ist ihr E-Mail-Name.
27:21Ich stehe dem Provider schon auf den Füßen, aber ohne Nachnamen.
27:23Wie sicher ist das denn, dass sie nach München gefahren ist?
27:25Na ja, sie hat geschrieben, dass sie kommt.
27:27Aber ob sie jetzt eine Fahrkarte gekauft hat, ob sie im Bus sitzt oder nicht, ich weiß es nicht.
27:31Oh, Scheiße.
27:33Du, die Nummer scheint größer zu sein, als wir dachten.
27:37Wenn sie schon in München ist?
27:39Gibt es denn eine Vermisstenanzeige, die passt?
27:41Nee, noch nicht.
27:43Na, dann müssen wir schon mal alles in Bewegung setzen.
27:45Im Sitzen, oder?
27:47Ich beeile mich ja.
27:48Ja, das sehe ich.
27:49Sobald ich den Namen von Rammers als Auftraggeber habe.
27:52Was hat er angestellt?
27:55Fragen Sie ihn bitte genau das.
27:58Genauso.
28:00Gerne.
28:02Ramazan, ich habe da jemanden für dich.
28:08Gerne.
28:17Schst, unterlaubte Verlehmungsmittel.
28:19Schst, unterlaubte Verlehmungsmittel.
28:25Ja, dann versuchen wir es noch mal was.
28:35So was gibt es doch, wenn so ganze Wohnviertel DNA-Tests abgeben müssen.
28:39Ja, hin und wieder findet man einen Richter, der solche Massentests genehmigt.
28:43Und warum können wir das nicht machen?
28:45Ich muss doch nur die Stimmen hören.
28:46Wo würden Sie anfangen?
28:51Im Wirtschaftsdezernat.
28:53Da hat Kowalski doch gearbeitet.
28:55Woher wissen Sie das?
28:57In seinem Auto lagen Briefumschläge auf den Sitzen.
29:01Überall war das Wappen drauf.
29:03Wir können bei seinen Kollegen anfangen.
29:05Das ist doch gut.
29:06Das ist ein Anfang.
29:07Vor Gericht hat das leider keine echte Beweiskraft.
29:09Aber für mich.
29:12Solange die da draußen rumlaufen,
29:13solange kann ich nicht schlafen.
29:14Ich muss ständig denken, dass die kommen und mich umbringen.
29:24Wenn ich jetzt alleine losgehe,
29:27Sie dürfen mich doch gar nicht festhalten, oder?
29:29Doch, Frau Bartels, das dürfen wir.
29:31Die Ermittlungen zu Kowalskis Tod sind noch nicht abgeschlossen.
29:35Es tut mir leid, aber selbst wenn ich es für eine gute Idee halten würde,
29:38dass Sie alleine losziehen...
29:39Haben Sie eine bessere?
29:39Geben Sie uns etwas Zeit.
29:47Woher weißt denn du, dass der jetzt die Wahrheit gesagt hat?
29:50Der traut sich doch nicht, seine Frau anzulügen.
29:53Man merkt deutlich, dass du noch nie verheiratet warst.
29:56Karl Schröder? Immobilien Schröder?
29:58Newhouse Immobilien.
30:00Sein Startkapital hat er damals als Zuhälter gemacht.
30:02Ich erinnere mich.
30:04Inzwischen macht er auf Blitz zauber und legal.
30:07Obwohl, so ganz kann man seine alten Gewohnheiten wohl nie ablegen.
30:11Schröder ist Besitzer der Villa Toskana.
30:13Das ist der Puff, in den Kessler die Damen vermittelt hat.
30:16Das klingt für mich nicht nach Zufall.
30:18Kommen Sie, Trompetter, Sie schauen sich in der Villa Toskana um
30:20und ich nehme mir Schröder vor.
30:21Ich kann auch in die Villa Toskana.
30:23Könnte sein, dass mir das zu lange dauert.
30:25Fahren.
30:26Soll das ein schlechter Witz sein, oder was?
30:36Ich kann über Entführung, Missbrauch und Mord eigentlich nicht lachen.
30:40Und ich nehme an, Sie haben für jeden Einzelnen dieser Vorwürfe auch Beweise.
30:44Schauen Sie, Sie sagen mir einfach, was ich wissen will,
30:47dann senden Sie mich ganz schnell wieder los.
30:50Okay.
30:50Kann sein, dass jemand das Objekt gemietet hat.
30:58Kann auch sein, dass einer meiner Mitarbeiter das im Bar geregelt hat.
31:03Aber wollen Sie mich ernsthaft dafür verantwortlich machen,
31:06was der Mieter dann da drin gemacht hat?
31:08Wenn in einer meiner Wohnungen ein Mörder lebt, kommt er dann auch zu mir?
31:12Ist ja lächerlich.
31:16Ich weiß, wer Sie sind, Herr Schröder.
31:19Ja.
31:20Ja, ja, meine Vergangenheit.
31:23Wieder mal.
31:26Warren Buffett hat früher Klipperautomaten vermietet.
31:31Interessiert das heute noch irgendwen,
31:33wie der damals sein Stadkapital zustande gekriegt hat?
31:36Vielleicht würde es das,
31:38wenn er heute immer noch ein Bordell betreiben würde.
31:44Die Villa Toskana ist das exklusivste Haus in ganz München.
31:48Hervorragende Kundschaft.
31:51Erstklassige Bezahlung für die Dame.
31:53Was machen Sie eigentlich, wenn ein Kunde besondere Wünsche hat?
31:59Zum Beispiel ein deutsches Mädchen vergewaltigen.
32:03Ich glaube, jetzt gehen Sie lieber.
32:08Sonst muss ich meinen Anwalt einschalten.
32:11Aber Philipp Kessler kennen Sie doch.
32:15Ich habe sehr viele freie Mitarbeiter.
32:19Und jetzt gehen Sie.
32:25Sie schauen sich regelmäßig die neuen Frauen in Ihrem Bordell an.
32:28War das in diesem Fall auch so?
32:32Reden Sie mit meinem Anwalt.
32:35Frau, äh...
32:37Lanz.
32:37Weißt du, ob dein Boss Schröder selber in dem Haus war oder nicht?
32:58Ich war nicht mit dabei, okay?
33:00Du hast gewusst, was in dem Haus abläuft.
33:02Ich wollte es nicht wissen.
33:03Okay?
33:04Wie viele Häuser von der Sorte einsam und abgelegen
33:08hat denn dein Boss noch so im Angebot, ha?
33:11Du weißt das auf jeden Fall.
33:14Weil ein Haus weiß, der immer alles weiß.
33:16Wieso noch ein Haus?
33:18Die Frau ist doch abgehauen.
33:19Ja, scheint so, als ob es schon wieder Ersatz gibt, ha?
33:22Ich habe nichts anderes zu tun.
33:24Ich schwöre.
33:24Du findest raus, ob diese Frau schon in München ist und wo sie versteckt wird.
33:31Ist das klar?
33:36Ich kann es versuchen.
33:37Versuchen?
33:38Ist mir zu wenig, mein Freund.
33:44Wir gehen davon aus, dass die bereits ein neues Mädchen in ihrer Gewalt haben.
33:47Ach, Sie gehen davon aus?
33:48Ja, wir warten noch auf die Daten vom Provider.
33:51Schauen Sie, ich habe nichts gegen Schröder in der Hand.
33:52Nichts Konkretes jedenfalls.
33:54Aber im Augenblick ist er unsere beste Spur.
33:57Was wir brauchen, ist eine Gegenüberstellung.
33:59Seine Körpersprache, seine Stimme.
34:01Ich könnte versuchen, den Haftrichter zu überzeugen.
34:03Die Zeit haben wir nicht.
34:04Es muss ein zufälliges Treffen sein zwischen Lea Bartels und Schröder.
34:08Wenn Sie ihn identifiziert, kann ich ihn sofort festnehmen.
34:10Und wie wollen Sie das einfädeln?
34:12Ohne, dass es uns vor Gericht gleich wieder um die Ohren fliegt.
34:15Also stimmen Sie einer Gegenüberstellung mit einer Zeugin zu?
34:21Nein.
34:22Sie werden einsehen, dass ich für solche Spielchen keine Zeit habe.
34:24Ich muss los.
34:26Sie haben doch sicher nichts dagegen, wenn ich Sie nach unten begleite.
34:28Von mir aus.
34:29Und?
34:30Ist schlecht fürs Geschäft, oder?
34:31Wenn ein Freier getötet wird.
34:34Hagen Kowalski.
34:35Haben Sie doch sicher in der Zeitung gelesen?
34:36Ich lese keine Zeitung.
34:38Wenn etwas geschieht, was mich angeht,
34:40dann warte ich einfach, bis die Polizei bei mir vorbeikommt und es mir erzählt.
34:43Wie schaut es aus, Frau Bartels?
34:47Erkennen Sie die Stimme?
34:56Fühlen Sie sich nicht so sicher, Herr Schröder.
34:59Jetzt haben Sie mir aber wirklich Angst gemacht.
35:01Gutes Gelingen.
35:02Ich muss hier raus.
35:03Einen Moment, einen Moment.
35:04Frau Bartels, machen Sie jetzt keinen Scheiß.
35:17Frau Bartels, alles, komm, komm.
35:19Frau Bartels.
35:19Böhmer hier.
35:37Wir brauchen dringenden Motorarzt.
35:40Falls er das überlebt, weiß niemand, ob er danach wieder laufen kann.
35:45Oder auch nur sprechen.
35:46Das ist Ihre Schuld, dass Karl Schröder im Koma liegt.
35:55Im Grunde genommen war es mein Fehler.
35:57Ich habe Sie in kurzem Moment alleine...
35:59Das ist mir scheißegal!
36:03Frau Lanz trägt die Verantwortung für dieses Desaster.
36:05Ist ja gut.
36:06Es hätte anders laufen sollen, das wissen wir jetzt.
36:09Wir wissen aber auch, dass Lea Bartels ihn wiedererkannt hat.
36:12Und was das vor Gericht wert ist, wissen auch alle, ja?
36:21Nichts.
36:25Kann ich jetzt weitermachen oder bin ich suspendiert?
36:28Sie stehen unmittelbar davor.
36:29Also kann ich weitermachen.
36:32Was tut diese Irre jetzt? Was denken Sie?
36:34Sie sucht die anderen Täter.
36:37Frau Lanz-Lea Bartels ist gefährlich.
36:39Genau wie die Leute, die sie sucht.
36:42Wie dicke bist du mit deinem Kumpel Ramazan?
37:07Ich traue dem Kerl kein Stück.
37:10Aber ich weiß, dass er alles tut mit, um seinen Arsch zu retten.
37:13Wie jetzt? Kein Kaffee für mich?
37:14Nee.
37:16Ja?
37:19Oh.
37:21Okay, ist gut. Danke.
37:23Eine Streife hat meinen Wagen gefunden.
37:25Halleluja. Und wo?
37:27Vorm Wirtschaftsdezernat.
37:28Du hast du Zeit, an dem man gar kein Glück hat.
37:30Frau Lanz?
37:33Eine Streife hat Böhmer's Wagen vorm Wirtschaftsdezernat gefunden.
37:36Ja, ich bin auf dem Weg.
37:38Wie lange brauchen Sie? Ich schaff's um 15 Minuten.
37:40Ich brauche höchstens fünf.
37:42Was macht denn die Bartels jetzt?
37:43Sie denkt, dass Kowalskis Kollegen eventuell auch zu den Tätern gehören.
37:47Ich nehme an, sie will das jetzt selbst rausfinden.
37:48Mit ein paar Minuten bin ich unten, Vincent.
38:02Ich nehme an, sie will das jetzt.
38:33Verzeihung. Dr. Wollinger?
38:36Ja?
38:39Ich hätte vorher anrufen sollen.
38:42Ich komme von Herrn Schröder.
38:44Ah.
38:45Nehmen Sie doch Platz.
38:48Sie haben ja gehört, was passiert ist.
38:52Ich will ehrlich sein.
38:55Mir ist klar, dass mein Praktikum jetzt zu Ende ist.
38:57Ah, Sie sind, äh, Sie waren Schröders Praktikantin.
39:00Er hat eigentlich gesagt, ich soll mit Hagen sprechen.
39:05Hagen kannten Sie auch?
39:09Ja.
39:10Wir haben uns ein paar Mal getroffen.
39:13Er hat immer sehr geschwärmt von seinen netten Kollegen.
39:16Und von seinem Chef natürlich auch.
39:21Hat er das gesagt?
39:25Dass ich mich hier bewerben soll.
39:26Haben Sie dieses Mädchen gesehen?
39:44Worum geht's?
39:45Landskripo München.
39:46Der Pförtner sagt, sie ist im Gebäude.
39:47Auf dem Weg zu Dr. Wollinger.
39:48Ich bin für seine Sicherheit zuständig.
40:01Herr Dr. Wollinger, bitte.
40:05Hat Schröder Ihnen von unserem Projekt mit den Norwegern erzählt?
40:08Ich hoffe, Sie interessieren sich für alternative Energien.
40:10Ähm.
40:10Es wäre mir lieber, wir machen einen neuen Termin.
40:17Guten Tag, Dr. Wollinger.
40:19Ich würde gerne Frau Bartels abholen.
40:21Was ist hier los?
40:22Gar nichts.
40:23Ist doch gar nichts, oder?
40:25Ja, ist diese Frau.
40:27Landskripo München.
40:28Mein Kollege begleitet Sie nach unten.
40:29Sie haben doch sicher noch eine Minute für mich, oder?
40:36Natürlich.
40:36Setzen Sie sich.
40:38Dankeschön.
40:38Ganz, ganz beschissene Idee übrigens.
40:41Was musst du das machen?
40:43Sie wollten checken, ob Wollinger dabei war.
40:47Was hätten Sie denn gemacht, wenn er dabei gewesen wäre?
40:49Der hätte Sie doch erkannt.
40:52Was ist denn das?
40:53Zu meinem Schutz.
40:55Ich wollte ihn nicht umbringen.
40:56Denkt man da gar nicht drüber nach, dass sowas auch schief gehen kann?
41:01Ist das einzig Gute in dem, was mir passiert ist.
41:03Ich habe keine Angst mehr.
41:05Super.
41:08Hartmann hat mir schon von Ihnen erzählt.
41:11Auch von Ihren ungewöhnlichen Methoden.
41:15Aber Sie sind sehr erfolgreich damit.
41:17Genau solche Details brauche ich auch über Ihre Mitarbeiter.
41:21Wie stellen Sie sich das vor?
41:23Ihr Referent hat eine junge Frau missbraucht.
41:25und ich muss wissen, wer bei ihm war.
41:28Wir gehen davon aus, dass es jemand aus seinem beruflichen Umfeld war.
41:31Kollegen also.
41:32Sehr gut möglich.
41:34Aber das ist ausgeschlossen,
41:35dass ich Ihnen sämtliche Personalunterlagen aushändige.
41:39Ihre Entscheidung.
41:41Datenschutz?
41:43Oder Diskretion?
41:49Einverstanden.
41:49Was ist das für ein Projekt?
42:07Ein Windpark.
42:07Harald Kuhns, vielleicht haben Sie seinen Namen schon mal gehört.
42:12Er ist hier, um für seinen norwegischen Konzern ein Standbein in Deutschland aufzubauen.
42:18Und Hagen Kowalski war ebenfalls in dieses Projekt involviert?
42:21Natürlich.
42:22Wir bereiten das seit fast zwei Jahren vor.
42:26Vielleicht könnten Sie mir einen riesen Gefallen tun.
42:30Wir stehen kurz vor der Unterzeichnung der Verträge.
42:31Nur noch einen Tag.
42:33Dann sind wir damit durch.
42:34Mein Team und ich.
42:36Sie wollen einen Aufschub.
42:39Das wäre großartig.
42:41Danach können Sie natürlich jedes einzelne Mitglied meines Teams...
42:44Tut mir leid.
42:47Wiederschauen, Dr. Wollinger.
42:48Hier, die Daten vom Provider sind endlich da.
43:00Deborah Schindler, 24, aus Friesland.
43:04Ich habe vorhin mit ihrem Vater telefoniert.
43:06Die ist mit dem Fernbus nach München gefahren.
43:08Sein letzter telefonischer Kontakt mit ihr war für 45 Stunden.
43:12Also kurz bevor sie angekommen ist.
43:15Scheiße.
43:16Wir müssen das Mädchen unbedingt finden.
43:18Was ist mit deinem Hausmeister?
43:19Er braucht noch Zeit.
43:22Und vorsichtig sein muss er auch.
43:23Wir sind kriminelles Arschloch.
43:25Wir brauchen Zeugenaussagen vom Busbahnhof.
43:27Irgendwer muss doch gesehen haben, wer Deborah Schindler abgeholt hat.
43:30Ja, mehr haben wir ja nicht in der Hand.
43:32Kowalski ist tot, Schröder liegt im Koma.
43:35Und der einzige lebende, gesunde Zeuge, den hast du nach Hause geschickt.
43:38Er hat uns alles gesagt, was er weiß.
43:40Da bin ich mir nicht so sicher.
43:42Was anderes.
43:42Was für einen Grund sollte Schröder haben, Frauen zu verschleppen?
43:46Er riskiert damit seine gesamte Existenz.
43:48Geld?
43:49Sehr viel Geld?
43:50Mhm.
43:51Ich könnte mir vorstellen, dass Leute, die auf sowas stehen, richtig tief in die Tasche greifen.
43:55Und was, wenn noch was anderes dahinter steckt?
43:57Und was?
43:57Wollinger und fast alle seine Mitarbeiter sind gerade an einem einzigen großen Projekt dran.
44:05Windenergie?
44:06Mhm.
44:08Und der Mann, der für den norwegischen Konzern das Projekt leitet, ist ein gewisser Harald Bruns.
44:14Und dieser Harald Bruns ist zufälligerweise in den letzten 15 Jahren zweimal in solche Skandale verwickelt gewesen.
44:22Wobei es nie zu Verhandlungen kam, weil er nicht angezeigt wurde.
44:25Ein Zimmermädchen und einer Sekretärin.
44:28Ja, wie du schon gesagt hast.
44:30Es gab keine Anzeige.
44:31Und Schweigegeld, das kannst du nicht beweisen.
44:34Aber Bruns wäre genau der Typ, der so eine Sauerei geil findet.
44:39Nein, ich versichere Ihnen, dass Frau Bartels nicht wieder auf freien Fuß kommt, vorläufig.
44:44Wissen Sie, Wochenenden und der Feierabend gehören der Familie.
44:48Trotzdem viel.
44:48Ja, wegen meiner Bewerbung würde ich natürlich gerne nochmal in Ruhe.
44:59Dr. Wolling, Dr. Wollinger, bis gleich.
45:03Ja, bis gleich.
45:04Gut, nehmen wir mal an, es wäre was dran.
45:15Nehmen wir mal an, dieser Bruns hat tatsächlich diese speziellen Vorlieben.
45:19Was würden Wollinger und seine Leute dafür tun, diesen Windparkauftrag zu kriegen?
45:23Sie meinen, die fehlen, dass alles einer mit Bruns den Deal unterschreibt?
45:27Du, das könnte sein, dass das Wollinger zum Leiter des Wirtschaftsdezernats macht.
45:30Zwei Frauen entführen, verstecken, für das Geld, die Zeit und die Energie.
45:36Da kann man ja Bruns mit einem ganzen Lastwagennutten versorgen.
45:39Ne, ne, ne, das stimmt schon.
45:41Wenn man so pervers drauf ist, dann geht es ja um das Echte.
45:44Dann darf es ja gerade eben keine Nutte sein, die so tut er so.
45:48Es ist spekulativ, aber es würde erklären, warum die auch noch Deborah Schindler entführt haben
45:52und warum die Täter weitermachen, obwohl wir ermitteln.
45:54Weil der Vertrag noch nicht unterschrieben ist.
45:57Möglich.
45:57Dann fahre ich jetzt mal zum Busbonon von Zoom-Entzeugen.
46:02Und wir müssen rausfinden, wo die das Mädchen festhalten.
46:06Bruns reißt morgen ab. Wenn es passiert, dann heute.
46:15Feierabend?
46:17Bei Ihnen. Irgendwas Neues?
46:19Bisher nur Vermutungen.
46:21Und den Namen des nächsten Opfers, Deborah Schindler.
46:24Gut, gut.
46:25Gut, gut.
46:55Auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
47:15Danke.
47:25Ja, wunderbar, dass Sie auch noch rechtzeitig kommen konnten, Herr Hartmann.
47:32Steffen, darf ich Ihnen vorstellen?
47:36Steffen Moser vom Justizministerium, Staatsanwalt Hartmann.
47:39Freut mich, Sie kennenzulernen.
47:40Angenehm.
47:41Herr Moser ist genau der richtige Ansprechpartner, was Ihre Zukunftsplanung betrifft.
47:46Ah, Herr Bruns.
47:47Hallo, Herr Hartmann.
47:49Gratuliere.
47:49So trifft man Sie wieder was.
47:55Mein Anwalt sagt, ich soll auf unsere Rechnungsfähigkeit plädieren.
47:59Klingt nach einer guten Strategie.
48:00Ich soll sagen, dass ich verrückt bin?
48:02Was sind denn diese Schweine?
48:05Deutschland ist für uns besonders interessant.
48:08Wir gehen über 70 Prozent der gesamten produzierten Energie direkt an die Industrie.
48:13Sicherheit als oberste Priorität.
48:16Und da ist unser Ehrgeiz natürlich zu beweisen, dass alternative Energien genauso sicher und zuverlässig sind.
48:25Ja, das ist er.
48:34Der andere, der nur zweimal da war.
48:36Wir müssen die Unterzeichnung natürlich noch gebührend feiern.
48:40Also, Frau und Herr, was vorbereitet?
48:42Hervorragend, Dr. Wollinger.
48:44Sie wissen, dass man den Bären mit Honig lockt, hm?
48:47Vielen Dank, Dr. Wollinger.
48:50Keine Hose halten.
48:52Der Moser, der kann wirklich viel für Sie tun.
48:54Gehen Sie mit ihm essen.
48:56Der Rest ergibt sich dann wie von allein.
48:58Herr Oberstaatsanwalt.
49:01Danke.
49:02Und herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss Ihres Projekts.
49:06Herr leitender Wirtschafts-Ditzer-Mund.
49:07Ich dachte, Sie feiern noch mit uns.
49:12Ein, zwei Drinks.
49:14Können Sie mir doch nicht abschlagen.
49:16Na?
49:19Na gut.
49:20Vincent Bachmeier.
49:47Das ist Wollinger Security.
49:4838 Jahre.
49:50Ehemaliger Kampfsportler und Türsteher.
49:53Verurteilt wegen Körperverletzung und Nötigung.
49:56Das passt.
50:04Und wie das passt.
50:07Bachmeier saß ein Jahr lang in Stadelheim.
50:09Und zwar zur gleichen Zeit, als Philipp Kessler da war.
50:11Bruns unterschreibt nur, wenn ihm was geboten wird.
50:13Also ruft Bachmeier seinen alten Kumpel mit Unterwildkontakten an und schon läuft's.
50:17Ist die Nummer mit Bruns Perversität sicher?
50:20Lea Bartels hat ihn gerade identifiziert.
50:23Na, dann soll sich Hartmann mal ganz schnell um den Sack voll Haftbefehle kümmern.
50:26Hartmann ist vorhin nicht nach Hause gefahren.
50:28Oder er hat seit neuestem einen Chauffeur.
50:30Bachmeier hat noch ein zweites Standbein.
50:32Ein Club in der Max-Vorstadt.
50:34Rotlicht.
50:35In der Max-Vorstadt.
50:36Nee, ist ein normaler Club.
50:38Und Hartmann ist mit Chauffeuren unterwegs.
50:40Und jetzt ratet mal, wohin.
50:42Vor allem mit wem.
50:43Auf geht's.
50:57Wo sind wir denn hier?
50:59Wo wir ungestört sind.
51:01Man möchte doch bei so einer Feier nicht irgendwo auf einem Präsentierteiler setzen.
51:05Nicht wahr?
51:05Ja, ist die Liste.
51:18Ja, ist die Liste.
51:23Ja, ist die Liste.
51:35Ich hätte nicht gedacht, dass das hier ein so kleiner Kreis wird.
52:01Das hat seine Gründe.
52:03Dr. Hartmann.
52:05Auch Champagner?
52:07Nein, danke.
52:09Ein Wasser, bitte.
52:11Das wird ein unvergesslicher Abend.
52:13Da trinkt man doch kein Wasser.
52:15Genießen Sie das.
52:17Sie müssen lernen, auch mal abzuschalten.
52:19Ich wollte nicht unhöflich sein.
52:30Das ist Kohl.
52:31Ja, genau.
52:32Das ist Kohl.
52:35Entschuldigen Sie mich eine Sekunde.
52:37Ich würde nur erklären, mir kurz meine Frau.
52:39Muss ich mich wiederholen?
52:41Lernen Sie abzuschalten.
52:42Hartmann.
52:43Warum ist die Tür verschlossen?
52:50Ich nehme an, weil wir ungestört sein wollen.
52:55Wer zu den Löwen gehören will, muss auf die Jagd gehen.
52:58Verstehen Sie, was ich meine?
52:59Hartmann?
53:00Ich werde jetzt gehen.
53:08Sie werden bleiben, Hartmann.
53:14Sie wissen doch, hier geht es längst nicht mehr um Ihre Beförderung.
53:21Hier geht es um alles.
53:23Um alles, was Sie haben.
53:24Und um alles, was Sie senkt, Hartmann.
53:30Und vergessen Sie dabei nicht Ihre Familie.
53:37Apropos.
53:39Die Herren haben doch sicher nichts dagegen, wenn ich jetzt nach Hause fahre.
53:43Viel Spaß.
53:54Sie haben zwei Möglichkeiten.
54:04Entweder Sie genießen es oder eben nicht.
54:14Sie sind verhaftet.
54:15Alles.
54:16Damit wir uns in Zukunft auch auf Sie verlassen können.
54:25Wenn wir davon ein kleines Video drehen.
54:28Zieh dich aus.
54:33Sie können mich nicht zwingen.
54:35Vielen Dank.
54:51Find.
55:00Dann geht's.
55:02Das wird dir so was von leid tun, mein Freund.
55:22Die Party ist vorbei, Dr. Wollinger. Sie sind festgenommen.
55:27Ich mache sie fertig. Sie haben keine Ahnung, wie sehr sie sie gerade schaden.
55:32Ich bin unangreifbar.
55:35Ich fürchte, da ehren sie sich.
55:42Wo ist das Mädchen?
56:02Was ist das immer so lange?
56:09Na komm.
56:13Die Hose.
56:29Ja, genau.
56:33Los, los, mach hin.
56:35Ich werde das nicht tun.
56:44Dann müssen Sie mich schon erschießen.
56:47Das kannst du haben.
56:51Polizei, Waffe runter!
56:53Waffe runter!
56:57Sind Sie in Ordnung?
57:05Dibugat?
57:07Dibugat.
57:35Hör mal, nimmt sie mit.
57:49Ja, ja.
57:51Kann ich mich darauf verlassen, dass die Schweine ihre gerechte Strafe bekommen?
57:54Ich tue, was ich kann.
57:57Auch wenn das heißen wird, dass ich noch ziemlich lange Zeit kein Oberstaatsanwalt werde.
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