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  • 8/4/2025
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Transcript
00:00It's what it is, that's the love
00:04It's what it is, that's the understanding
00:07I'm on my own life
00:11I'm on my own
00:20Ah, better
00:22I'm on my own
00:24I'm on my own
00:26I'm on my own
00:28I'm on my own
00:30Stop
00:32Elisa
00:33Hand zum Kinn
00:34Einst war sie als Turnerin kurz vor dem Einzug ins Olympiateam
00:38Ich lege den Pfeil ein, Ziel ist es, dass du selber die Pfeile später einlegen wirst
00:43Heute muss sie sich jede Bewegung hart erarbeiten
00:47Hack dich mal selber ein, das will ich mal sehen
00:49Einhaken, gut
00:50Druck, ich geh wenig ran
00:52Super
00:55Und weg
00:58Ausziehen
00:59Ja
01:01Und lösen
01:05Komm, der letzte Pfeil, der wird gut
01:09Juhu
01:12Elisa war eine der besten Turnerinnen Deutschlands
01:15Ein Trainingsunfall machte ihre Karriere zunichte
01:18Am Stufenbarren passierte es
01:20Das war 2014
01:22Sie stürzte ab, schlug zuerst mit dem Kopf auf
01:26Die Diagnose
01:27Ein doppelter Bruch des dritten Halswirbels
01:30Die Folge
01:31Gelehnt mit 16 Jahren
01:33Damals begleiteten wir Elisa mit der Kamera
01:37Ein medizinisches Wunder auf das in den ersten Monaten nach dem Unfall alle hofften, blieb aus
01:42Im Gegenteil
01:45Es gab Komplikationen
01:47Zwei weitere Operationen waren notwendig
01:51Danach standen tägliche Dehnübungen auf dem Programm
01:55Elisa kann heute den Bizeps bewegen
01:58Ein wenig mit den Armen arbeiten
02:00Wenn es ihr besser ging, bekam Elisa Schulunterricht im Krankenhaus
02:10Mitschüler und das Kollegium der Sportelite Schule halfen dabei
02:15Es dauerte anderthalb harte Jahre, bis Elisa das Unfallkrankenhaus Berlin verlassen durfte
02:20Sieben Jahre später treffen wir die 25-Jährige wieder
02:27Ist das eigentlich eine Spotify-Playlist?
02:33Ja, cool
02:35Manchmal muss ich mich echt zurückhalten, nicht mitzutanzen
02:39Die Psychologiestudentin möchte einen neuen Look, sogenannte Braids
02:46Ich krieg gerade Braids geflochten
02:52Und darauf hab ich mich schon die ganze Zeit gefreut
02:58Weil meine Haarstruktur irgendwie grad ein bisschen durcheinander ist, sag ich jetzt mal so
03:05Und ich weiß halt grad nicht, was ich mit meinen Naturhaaren anfangen kann
03:09Deswegen, ja, war das eigentlich ne ganz gute Lösung
03:12Sie ist im achten Semester, die Bachelor-Prüfung steht an
03:24Also ich hab halt zuerst versucht mir andere Ziele zu setzen
03:31Also die Perspektive nicht mehr auf den Sport zu setzen
03:34Sondern mich halt um zu orientieren und zu gucken, was ich denn in der Zukunft machen möchte
03:41Und nebenbei versuchen, am Leben teilzunehmen und ja, Spaß daran zu haben
03:48Dabei hilft Social Media
03:51Elisa kann ihre Finger gar nicht und die Arme nur wenig bewegen
03:55Sie hat gelernt, mit dem Knöchel zu tippen
03:57Noch immer muss Elisa mehrmals die Woche ins Unfallkrankenhaus
04:03Mal wird sie begleitet vom Pflegedienst, meistens aber von ihrer Mutter Heike
04:07Hallo! Hallo!
04:09Da bist du ja schon!
04:11Komm!
04:13Legen wir mal los!
04:14Das Leben, wie es jetzt ist, hat sich natürlich eingespielt, ist natürlich normal geworden
04:21Aber bei manchen Sachen denkt man halt wieder eben, ja, wäre es bloß nicht passiert
04:27Sie kann das und das nicht machen oder das und das nicht machen oder nicht so machen, wie sie es hätte machen können
04:31Oder wie es jeder normale, gesunde Mensch oder junge Frau oder Mädchen machen könnte
04:36Man nimmt das Leben halt so, wie es ist, macht das Beste draus und ja
04:40Ja
04:42Na dann, schießen wir mal los, ne?
04:45Wie geht's dir?
04:47Ja, soweit ganz gut
04:49Und ihr Raum geht ja heute
04:51Heute ist er nicht ganz so fest, es gibt auch Tage, wenn sie hier ist, da ist das noch viel eingeschränkter
04:56Hier bin ich ja schon, schon sehr zufrieden mit dem, wie es gerade ist
05:02Und ich versuche das aber trotzdem immer noch ein bisschen weiter aufzudehnen, damit wir dann anschließend was Aktives machen können
05:08Es geht darum, die Muskelspannung in den gelähmten Gliedern zu lösen
05:14An manchen Tagen, ja, tut es dann doch ein bisschen mehr weh, aber es ist auf jeden Fall auszuhalten und ja
05:24Elli ist ja hart im Nehmen, da kommt ja ihre Vergangenheit, das harte Training glaube ich sehr zugute, da sind andere nicht so belastbar
05:36Von daher sagt sie da selten was, aber man sieht es manchmal und man spürt es natürlich auch, wenn ich hier zu derbe dran bin, dann versucht sie sich zu wehren und dann weiß ich, okay, es reicht
05:48Michael kennt Elisa schon seit dem Unfall
05:53So, wir machen mal die andere Seite
05:55Er hat mit ihr auch Greiffunktionen eingeübt, obwohl Elisa ihre Finger nicht bewegen kann
06:00So, hier sind wir schon, ich mache jetzt den selben Krafteinsatz wie da drüben
06:06Und der Arm geht schon mal deutlich weniger in die Streckung
06:11Es dauert ein bisschen länger und geht auch prinzipiell nicht ganz so weit
06:17Meistens
06:19Tägliches Training ist auch in Elisas neuem Leben eine Konstante geblieben
06:23Und lockerlassen
06:27Diese Luftpolster-Schienen ermöglichen es Elisa, ihre Arme länger in einer gestreckten Position zu halten
06:37Geht? Ja, geht
06:41In den gelähmten Gliedmaßen steigt die Muskelspannung
06:43Die Muskeln versteifen sich mehr und mehr, um das zu verhindern, muss Elisa sich fordern
07:01Jeden Tag
07:02Elisa studiert an der Freien Universität Berlin, kurz FU
07:12Zweimal in der Woche besucht sie Vorlesungen
07:15Die FU ist in Dahlem, also eigentlich genau auf der anderen Seite der Stadt
07:20Da fahren wir zuerst mit dem Bus, dann mit der U-Bahn, mit der S-Bahn und dann zum Schluss nochmal mit dem Bus
07:26Ja, ist schon ziemlich anstrengend, weil man für einen Weg so ungefähr anderthalb Stunden braucht
07:32Und ja, dann gerechnet, wenn man einmal zur Uni fährt, fährt man dann insgesamt drei Stunden
07:38Achtung, Türen können automatisch
07:40Die wichtigsten Vorlesungen finden in Präsenz statt, die anderen online
07:44Semperate Station
07:47Semperate Station
07:49Die Bauarbeitung ist auf der U-5
07:52Zwischen die Bahnhöte, Karlsdauke Nord
07:55Und im Kölnau ist ein Wunsch nicht erforderlich
07:58Wir bitten um Ihr Verständnis
08:00Vorhalle, zur S-Bahn einen weiteren Aufzug benutzen
08:05Oh ne, oder?
08:09Mama
08:11Der Aufzug ist defekt
08:19Wir müssen ein paar Leute anquatschen
08:28Vielen Dank
08:30Dankeschön
08:32Weil sich auch noch die S-Bahn verspätet, dauert der ohnehin schon weite Weg zur Uni noch länger als üblich
08:39Die Regelstudienzeit bis zur Bachelor-Prüfung beträgt sechs Semester
08:49Elisa ist krankheitsbedingt oft ausgefallen und daher bereits im achten Semester
08:53Ich möchte nach dem Bachelor auf jeden Fall noch den Master machen und möchte dann in Richtung Sport gehen und am besten Leistungssportler betreuen
09:08Elisa braucht rund um die Uhr Betreuung, in der Uni ist es meist ihre Mutter, zu Hause ist es ein Pflegedienst
09:19Bei Klausuren bekommt Elisa mehr Zeit als die Kommilitonen, das Schreiben strengt sie an, den festgeklemmten Stift führt Elisa aus der Schulter
09:32Hätte sie sich das nicht selbst beigebracht, das Abi wäre nicht möglich gewesen
09:38Obwohl sie schon lange dabei ist, kennt sie die anderen Studierenden nicht
09:42Ich habe halt das Gefühl, gar nicht beachtet zu werden, aber ich könnte mir vorstellen, dass es einfach durch Unsicherheit so ist
09:52Mit mir entsteht gar kein Blickkontakt irgendwie
09:55Und das finde ich halt ein bisschen schade, weil diese Randgruppe, sage ich jetzt mal so, zu der ich ja nun mal gehöre, möchte ja auch irgendwie mit eingebunden werden in die Gesellschaft und dazugehören
10:11Und ja, dass soweit sind wir halt noch nicht
10:17Ich glaube, ich nehme so ein Westerbrötchen mit so einem Käse einfach
10:21Auch beim Bestellen, angesprochen wird eher diejenige, die den Rollstuhl schiebt
10:26Wer drin sitzt, wird oftmals übersehen, auch in der Mensa
10:34Elisa möchte so selbstständig wie möglich sein
10:36Jetzt ist es zu groß, wie es für mich
10:46Ich würde natürlich schon gerne meine Grenzen weiter ausdehnen, aber manchmal geht es halt nicht
10:53Ich kann halt viele Dinge einfach nicht alleine machen, weil ich halt weiß, dass der Zustand so bleiben wird
10:59Also ich wäre halt gern unabhängiger von anderen Menschen
11:01Aber ja, das geht halt nicht
11:08Und da, ich weiß nicht, macht es halt auch nicht so viel Sinn, da Hoffnung zu haben, weil die Situation halt so bleiben wird
11:20Schmerzen sind Elisas ständige Begleiter
11:24Woher sie kommen, das konnte ihr bisher kein Mediziner erklären
11:29Die Bauchschmerzen sind erst Jahre später gekommen
11:33Und am Anfang war es halt auch noch so ertragen
11:36Und dann hat sich das halt stetig gesteigert, bis es dann irgendwann gar nicht mehr ging
11:41Und auch so die Nahrungsaufnahme, Essen und Trinken ging dann kaum noch
11:48Was dann ja auch dazu geführt hat, dass ich mich gefragt habe, wie soll es eigentlich weitergehen
11:55Aber Elisa gibt nicht auf, mit großer Disziplin geht sie ihre Aufgaben an
12:01Klar, ihr Leben läuft jetzt im Großen und Ganzen, sie hat einen Pflegedienst, es läuft im Großen und Ganzen
12:21Sie geht zur Uni oder studiert, hat einen Freund jetzt, was ja auch, ja, muss ich sagen, sehr schön ist, weil es ihr natürlich gut tut
12:35Weil natürlich früher gedacht hat, sie auch, ja, wie soll sie so einen Freund kennenlernen
12:41Weil ja erst das Handicap gesehen wird und das schreckt ja doch irgendwie schon ab
12:47Er ließ sich nicht abschrecken, Christoph
12:51Als Bogenschützer hat er bereits 17 Medaillen bei deutschen Meisterschaften geholt
12:56Wir haben uns tatsächlich über Online-Dating kennengelernt
13:00Das erste Mal, wo ich sie gesehen habe, da habe ich mir eigentlich gar nicht so viel gedacht
13:07Ich war tatsächlich eher ein bisschen unsicher, wie soll ich damit umgehen, wie soll ich sie begrüßen, Hand geben oder umarmen oder so
13:14Ja, dann waren wir auch direkt noch beim Italiener, haben ein bisschen was gegessen
13:19Und es war für mich persönlich erstmal eine sehr interessante Angelegenheit, weil das ist halt normalerweise beim ersten Date jetzt nicht so, dass man demjenigen halt auch ein bisschen beim Essen hilft oder sowas
13:33Es ist halt einfach eine Intimität, die halt sofort aufgebaut werden muss irgendwo, weil man halt sehr viele Berührungspunkte dann doch auch hat
13:43Und das war eine sehr persönliche Erfahrung und irgendwie hat es mir auch gefallen, dass das so direkt so
13:51Und das hat einfach auch mega schnell gepasst
13:56Christoph studiert auch Psychologie, genau wie Elisa
14:00Allerdings nicht an der FU, sondern an der Humboldt-Universität
14:0410
14:09Stabil, Bruder
14:10Ja, ne?
14:12Fresh
14:17Ja, war natürlich am Anfang ziemlich neugierig, wie alles so funktioniert und so weiter, aber
14:22Ich finde erst sehr echt sensibel damit umgegangen und von daher war das auch für mich gar kein Problem
14:33Ich habe jetzt irgendwie nicht damit gerechnet, dann in einer Beziehung zu sein und ja, dass es einfach so gut passt
14:36Hätte ich vorher irgendwie nicht gedacht, also ich habe jetzt überhaupt nicht damit gerechnet
14:54Ich sehe die größte Einschränkung eigentlich eher in den Rahmenbedingungen, also
15:04Alles was wir, sag ich mal, oder wie wir miteinander umgehen, ist eigentlich genau wie in jeder anderen Beziehung auch
15:12Die einzige Einschränkung ist halt einfach, dass wir oft schon mal einfach nicht alleine sein sind, zumindest in der Wohnung
15:19So sind gemeinsame Ausflüge auch kleine Fluchten aus dem durchgetakteten Alltag
15:25Die Liebe zum Sport verbindet die beiden
15:29Sport hat für mich immer noch eine große Bedeutung, weil ich sehe mich irgendwie trotzdem immer noch als Sportlerin und als Turnerin, weil, weiß nicht, so vom Kopf her einfach auch so generell, wenn man ja zu irgendwelchen Veranstaltungen kommt, dann fühlt man sich irgendwie direkt wieder zu
15:59Also der Sportfamilie zugehörig und ja, das finde ich ganz schön
16:05Elisa möchte ihren Balkon zu einer grünen Oase ausbauen, einen echten Plan hat sie nicht, es soll bunt werden, von allem etwas
16:20Für Christoph ist der Umgang mit Menschen mit Behinderung nichts Neues
16:31Merken tut man das in den meisten Fällen darin, dass ich sie halt ab und zu mal dann vom Rollstuhl aufs Sofa hebe oder ins Auto und so weiter
16:42Und das ist natürlich dann in der Situation, wo man es dann erstmal stark merkt, aber ich habe eine Oma, die selber blind ist, sodass ich auch ein bisschen Kontakt zumindest schon mal zu Menschen hatte, die körperlich etwas eingeschränkt sind
16:56Aber ein bisschen zu viel, ne?
16:58Okay
16:59Okay
17:00Mal so
17:01Okay
17:02Ein bisschen
17:03Und ich
17:04Ja
17:05Elisa ist für mich einfach eine ganz normale Frau, die eben eine besondere Situation mit sich bringt
17:10Das ist für mich eigentlich alles
17:12Ich bin froh, weil wir drin sind
17:13Könnte endlich mal langsam Frühling werden hier
17:17Ich sehe das so, dass jeder Mensch auf der Welt immer irgendwo so sein Päckchen zu tragen hat und ob das mal größer oder kleiner ist, das kann ich halt selber nicht beeinflussen
17:28Und ich nehme den Menschen eben dann so, wie er ist und versuche das halt einfach mit einzubinden ins normale Leben
17:36Schau mal, die haben sogar extra hier sowas
17:41Das kannst du vor den Rollstuhl gespannen, habe ich noch nie gesehen, geil
17:44Krass
17:45Ja, das ist ja mega praktisch
17:49Jo, dann gehen wir mal rein
17:51Christoph und Elisa sind seit anderthalb Jahren ein Paar
17:55Schau mal, wie süß
17:56Ja
17:57Ich finde den mit der pinken Blüte irgendwie voll cool
18:00Den hier?
18:01Ja
18:02Wie süß
18:04Ich überlege, ob ich den daneben nehme
18:08Den Rosé?
18:09Ist das Rosé?
18:10Den hier?
18:11Ja
18:12Ich glaube, das passt ganz gut
18:13Oder direkt ein kleines Zuhause
18:25Elisas 25. Geburtstag
18:27Christoph fehlt heute, er ist bei einem Wettkampf
18:37Genau so
18:38Juhu, wir haben ein Geburtstag
18:40Einige Freunde und die Familie sind da
18:44Mutter Heike, die beiden großen Schwestern Sandra und Anita
18:48Elisas Unfall hat die Familie verändert
18:53Vorher war es nicht so der Fall, aber seitdem das passiert ist, auch wenn es irgendwie makaber klingt oder blöd, dass das erst passieren musste dafür, aber seitdem ist es irgendwie auf jeden Fall enger
19:07Seit kurzem ist Elisa auch nicht mehr das Nesthäkchen der Familie
19:23Meine älteste Schwester hat jetzt einen kleinen Sohn, der kleine Luki
19:39Und ich hätte schon gerne Kinder, also hätte ich früher gerne gehabt und zwischendurch hatte ich mal so eine Phase, als ich schon im Oberstuhl saß, ähm, wo ich das eigentlich total verneint habe, weil ich da das Gefühl hatte, ich könnte irgendwie keine richtige Mutter sein, weil sich ja noch nicht mal selbstständig bestimmte Dinge machen könnte, die Flasche geben oder so zum Beispiel, ähm, könnte ich dann noch nicht mal selbstständig bestimmte Dinge machen könnte.
20:05Was die Gesundheit angeht, wäre das schon möglich, schwanger zu werden, das ist halt nur jetzt meine Sache, ob ich das möchte oder nicht.
20:23Eine falsche Bewegung hat alles verändert. Neun Jahre ist der Unfall nun schon her.
20:37Es gab da einige ganz schlimme Phasen, ähm, noch zum Teil, wo ich dann monatelang nur im Bett liegen konnte und, ähm, ja, schon das Umlagern, also das Drehen auf die Seite von der Rückenposition zum Beispiel.
21:03Ähm, das war halt schon so schmerzhaft, dass ich mich gefragt habe, wie soll ich mich denn jemals wieder hinsetzen können.
21:13Das ist einfach auch die Realität, ne, dass sie da auch an so einem Punkt war, wo sie auch super negative Gedanken hatte und auch mit dem Gedanken gespielt hatte, ähm, in die Schweiz zu gehen.
21:23Da ist ja, ähm, wie nennt sich das, da ist ja Sterbehilfe erlaubt. Und da meinte ich ja auch zu ihr, du warte mal noch, bis der Mini da ist und, ähm, du musst ihn erstmal noch kennenlernen.
21:33Und, ähm, dann kam er ja und dann kam ja auch ihr Freund in ihr Leben, also dann kamen so zwei neue Komponenten sozusagen.
21:43Und, ähm, seitdem hat sie, glaub ich, auch gar nicht mehr daran gedacht.
21:46Ein Abend im Varieté. Eine Rock'n'Roll-Show mit Burlesqueinlagen. Hier tritt ihre beste Freundin Sophia auf. Die beiden haben als Kinder zusammen geturnt.
22:07Ich hab noch eine sehr wertvolle Freundschaft von früher, die Sophia, die halt früher auch geturnt hat und dann auf der Artistenschule war.
22:20Elisa hatte bisher noch keine Gelegenheit, Sophia bei einer Live-Show zuzuschauen.
22:26Sophia ist ausgebildete Akrobatin. Elisa kennt viele Elemente noch vom Turnen.
22:38Von ihrer ehemaligen Clique sind nach dem Unfall nur noch wenige Freunde übrig geblieben.
23:01Ich denke schon, dass wir aus der Situation gestellt hervorgehen, weil, ich weiß nicht, durch diesen Zusammenhalt, ähm, ja, der auf einmal so mehr da war, kommt diese Stärke und dass man irgendwie das Gefühl hat, das zusammen zu bewältigen.
23:21Und auch wenn es mal Tage gibt, die dann wieder schlechter sind oder so, dann sind wir füreinander da.
23:30Auch bei Elisas Balkonprojekt ist Sophia dabei.
23:33Ah, solche hast du dir bestellt?
23:36Ach, schick.
23:37So.
23:38Wie war eigentlich eure Show gestern?
23:51Ach, gut.
23:52Es kam richtig gut an.
23:54Die Leute waren total beseelt und total glücklich.
23:57Also wirklich, also wirklich.
23:58Wie richtig schön.
23:59Und alle waren so, ach, die ganze Gruppe, alle waren total zufrieden.
24:04Ach, schick.
24:06Die beiden kennen sich seit der dritten Klasse.
24:09Damals besuchten sie eine Schule, auf der nur Sporttalente zugelassen waren.
24:14Bitte?
24:15Mhm.
24:16So.
24:17Oh, Probesitzung.
24:18Verquem.
24:19Oder hast du eine richtig schöne kleine Gartenecke gemacht?
24:33Wollen wir reputieren?
24:34Ja, das ist eigentlich echt das schönste.
24:36Also ich finde, das ist mit der schönsten Villa.
24:38Einmal sehen wir glücklich aus.
24:40Also, dass wir lächeln.
24:42Und dann sind wir total niedlich.
24:45Niedlich.
24:46Niedlich.
24:47Also, worauf stoßen wir an?
24:52Einfach auf uns beide.
24:53Okay.
24:54Tschüss.
24:55Ich glaube, wir waren also fast ziemlich die ersten, die überhaupt dann da waren.
25:10Und dann Stück für Stück, Treffen pro Treffen, wo man dann wieder da ist, fängt man auch
25:17die Situation an zu verstehen.
25:19So richtig so, was ist eigentlich passiert?
25:21Was hat das für Auswirkungen?
25:22Wenn man halt so eine Situation, wie ich jetzt erlebt habe, erlebt, dann wird man halt merken,
25:29wer halt die wahren Freunde sind.
25:31Und ich war halt auch total begeistert von Sophia, weil sie so als einziger Ja gesagt hat,
25:37ich mach einfach.
25:39Also, ich kann mich noch daran erinnern an ein paar Male, wo Sophia mir eigentlich so fast wie eine Physiotherapeutin war.
25:48Sie hat halt einfach sich getraut, als wenn ich halt noch die gleiche wie früher wäre.
25:54Und, ja, bin ich ja auch.
25:57Ich glaube, selbst bis heute ist es immer noch so real einfach, glaube ich, immer wieder aufs Neue.
26:06Kommt man immer wieder in eine andere Position und merkt, ah, wow, das war, das ist so vorgefallen.
26:12Versuchen wir es.
26:25Die Schwelle zu ihrem Balkon war für Elisa immer eine Hürde.
26:28Das soll sich jetzt ändern.
26:30So, okay, dann probier mal.
26:37Auf geht's.
26:38Go.
26:39Und rüber.
26:42Rüber.
26:43Rüber.
26:44Ja, ja, er fasst.
26:45Komm, nochmal.
26:46Komm.
26:47Ganz gerade.
26:48Achtung, ich gebe dir kleinen Schwung.
26:51Go.
26:52Go, go, go.
26:53Und rüber.
26:54Rüber.
26:55Okay.
26:56Nochmal.
26:57So lange, bis es klappt.
26:59Und?
27:00Es wird ja nichts gefakt.
27:01Ja, ja, ja, ja.
27:03Na bitte.
27:04Ich hab die Erfahrung gemacht, wenn man viel zu tun hat, dann hat man gar nicht mehr die Zeit, sich den Kopf über die Situation zu zerbrechen oder sich darüber so sehr Gedanken zu machen, die einen dann wieder traurig machen könnten.
27:25Christoph und Elisa haben selten Gelegenheit zur Zweisamkeit.
27:34Ey, schau mal die Elisa.
27:36Sieht fast aus, als würden hier auch manche Leute so auf diesen Dingern wohnen, ne?
27:43Es wäre natürlich schöner, wenn es normal wäre.
27:50Das wünschen wir uns beide.
27:51Aber ich denke, wir sind beide sehr gut darin, die Situation eben so zu nehmen, wie sie ist.
28:02Glück bedeutet das für mich, Menschen in meinem Leben zu haben, die ich gern mag und die mich gern mögen.
28:08Und einfach das Gefühl zu haben, dass man jemanden hat, bei dem man Halt hat.