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00:00:00Im Juni 1697 wird der sächsische Kurfürst August der Starke zum König von Polen gekrönt.
00:00:09Als er sich jedoch wenige Jahre später wegen einer baltischen Provinz mit dem jungen Schwedenkönig Karl XII. anlegt,
00:00:17verliert er die schwer errungene Würde wieder und die Schweden besetzen Sachsen.
00:00:22August sucht Trost im Trunk mit seinen Getreuen.
00:00:25Dabei verlockt sein Kabinettsdirektor Flemming den Akzisedirektor Heum zu der folgenschweren Wette,
00:00:33dass seine Frau Anna die schönste in Sachsen ja in ganz Europa sei.
00:00:38Als die Gräfin Heum infolgedessen auf dem Hofball erscheint, ist August der Starke fasziniert.
00:00:45Er wirbt um die Gunst der schönen Gräfin und zeigt ihr seine starke Zuneigung, die nicht ohne Eindruck bleibt.
00:00:55Aber sie geht auf seine Werbung erst ein, als sie von ihm ein Eheversprechen für den Fall seiner Witwerschaft erhält.
00:01:05Sie lässt sich scheiden und erlebt als Gräfin Kosel einen grandiosen Aufstieg an der Seite Augusts des Starken.
00:01:12Mit eigenwilligen politischen Vorstellungen fordert sie die Feindschaft des Kabinettsdirektors Flemming heraus.
00:01:18Nachdem die Schweden aus Sachsen abgezogen sind und bei Poltava in Russland vernichtend geschlagen wurden,
00:01:24kehrt August mit Flemming nach Polen zurück.
00:01:29Die Gräfin Kosel, die ein Kind erwartet, bleibt in Dresden.
00:01:32Die Gräfin Kosel
00:02:02Europa, Anfang des 18. Jahrhunderts.
00:02:07Von Flandern bis zum Schwarzen Meer, vom Mittelmeer bis zum Ostseestrand, lodert nach wie vor die Fackel des Krieges.
00:02:14Mit wechselndem Glück wog das Geschehen hin und her.
00:02:18Für August den Starken von Sachsen lacht nach Jahren der Schmach das Glück des Erfolges.
00:02:301709 kehrt er nach Polen zurück.
00:02:34August der Starke erobert erneut die polnische Königswürde,
00:02:38weil sich Stanislaus Leschinski ohne den Schwedenkönig
00:02:40nicht gegen ihn und seinen russischen Verbündeten behaupten kann.
00:02:44So bekommt seine Partei im polnischen Adel Oberwasser.
00:02:51Er hat das Zepter in Polen wieder in der Hand.
00:02:54Er verlebt glückliche Zeiten.
00:02:56Er jagt, schwelgt, lebt der Lust.
00:03:05Manchmal denkt er an die Gräfin Kosel, die ihm inzwischen einen Sohn geboren hat.
00:03:25Sie verlebt in ihrem Palast der vier Jahreszeiten stille und einsame Tage.
00:03:33Die Zärtlichkeit für den fernen Geliebten wendet sie auf das Kind, das sie von August hat.
00:03:39Nicht ohne Sorge denkt sie an August, den sie seit Monaten im fernen Polen weiß,
00:03:45begleitet von ihrem ärgsten Feind, dem General Flemming.
00:03:49Dieser ist tatsächlich unermüdlich, am Werke der Gräfin das Wasser abzugraben.
00:03:56Während des Hofballes in Polen bemüht er sich, Fitzdum,
00:04:00den Oberhofmeister und Reisebegleiter des Königs, für seine Pläne zu gewinnen.
00:04:04Kusel hat ihre Zeit gehabt.
00:04:17Der König scheint ihrer müde.
00:04:19Ist da nicht der Augenblick gekommen, sie durch eine andere zu ersetzen?
00:04:22Ist es nicht meine Sache, dem König Mitressen zuzuführen oder abwendig zu machen?
00:04:27Ich bin kein Freund, den Finger zwischen Tür und Angel zu stecken.
00:04:34Ihr müsst uns helfen.
00:04:37Hat die Kusel nicht eurem Schwager Heum übel mitgespielt?
00:04:41Und außerdem sind die Witztums ältester sächsische Adelstand.
00:04:45Die Kusel protegiert alle Fremden und tritt die alten sächsischen Geschlechter mit Füßen.
00:04:50Ich habe von jeher eine Abneigung gegen solche Intrigen.
00:04:54Ihr seid dein Freund, der Kusel?
00:04:56Wieder ihr Freund, auch ihr Feind. Ich bin neutral.
00:04:59Und ich gedenke es zu bleiben.
00:05:00Flemming lässt sich durch diesen Rückschlag nicht entmutigen,
00:05:07sondern vertraut seiner Cousine, Przebendowska, der Gattin des Kronschatzmeisters, an,
00:05:12dass es an der Zeit sei, eine neue Mätresse für den König zu finden.
00:05:16Es genüge, wenn sie jugendliche Koketterie besitze.
00:05:19Geist und Ehrgeiz, wie sie die Kusel habe, seien aber abträglich für diese Funktion.
00:05:24Flemming hätte für diese delikate Aufgabe keine geeignetere finden können als die Kronschatzmeisterin,
00:05:32die unverzüglich ihre Freundin, die Marschallin Bielinska, ins Vertrauen zieht.
00:05:38Meine liebe Freundin, ich habe soeben eine äußerst schwierige Mission übernommen
00:05:43und ich hoffe, dass du mir dabei helfen wirst.
00:05:45Aber gern, meine Liebe. Worum handelt es sich?
00:05:48Es geht darum, jemanden zu finden, der die Kusel beim König ersetzt.
00:05:52Die Kusel ersetzen?
00:06:01Man sagt, sie ziehe den König mit magischen Kräften an.
00:06:05Magische Kräfte?
00:06:07Die magischen Kräfte einer Frau liegen an einer bestimmten Stelle.
00:06:11Sie lassen nach, je älter sie wird.
00:06:14Sollten wir da nicht eine unserer reizenden jungen Polinnen in die Waagschale werfen können?
00:06:20Ich könnte mir vorstellen.
00:06:34Doch nicht etwa meine Töchter?
00:06:38Ist Marie nicht ein anmutiges und autiges Kind?
00:06:41Unsere jüngste, die Gemahlin des Hitmanns Potski, ist die Ebenbürte.
00:06:45Sie ist ein sehr aufgewecktes Blut.
00:06:48Ja, eine wahre Kusacke.
00:06:51Sie kommt nach mir.
00:06:52So einsam, siehe.
00:07:10Ist Ihnen unter den jungen Polen gar kein Gesicht, was dem anspruchsvollen Schönheitssinn Eurer Majestät genügt?
00:07:16Die jungen Polinnen sind verführerisch wie eh und je.
00:07:22Aber ich gedenke der Gräfin Anna vorerst treu zu bleiben.
00:07:29In Dresden mag das angehen.
00:07:31Aber in Krakau?
00:07:33Noch dazu, wenn sie nicht da ist?
00:07:34Man würde es hierzulande sicher mit freundlicher Aufmerksamkeit beobachten,
00:07:41wenn Eure Majestät die Schönheiten Polens nicht zu verschmähen, sondern gebührend zu würdigen wüsste.
00:07:49Als leidenschaftlicher Bewunderer des schönen Geschlechts und seiner Vorzüge verspreche ich euch,
00:08:06verehrte Gräfin, dass ich alles aufbieten werde.
00:08:09Und die bezaubernden Geschöpfe, auf die ihr mich aufmerksam macht,
00:08:13mit gebührender Akkuratesse in Augenschein zu nehmen,
00:08:17sobald sich die Gelegenheit ergibt.
00:08:22Sie hat sich schon ergeben, Majestät.
00:08:24Wer oder was hat sich ergeben?
00:08:27Die Gelegenheit.
00:08:29Ihr müsst den Tanz eröffnen.
00:08:31Nein.
00:08:34Ihr seid in Eurer gütigen Vorsorge den Hüterinnen des himmlischen Feuers
00:08:39Haus hoch überlegen.
00:08:46Madame.
00:08:47Herr Köln.
00:09:04Amen.
00:09:34Amen.
00:09:36Amen.
00:09:58Habt ihr bemerkt, Flemming, welchen Sturmlauf man gestern auf meine Tugend unternommen hat?
00:10:02Weil, solange man mir nichts Besseres vorzuführen weiß als die Dönhoff, hat die Gräfin Kosel nichts zu fürchten.
00:10:07Ach, siehe, es handelt sich doch nicht darum, die Gräfin Kosel zu ersetzen.
00:10:10Aber ihr habt jetzt wieder zwei Staaten, zwei Hofhaltungen. Die eine in Dresden, die andere hier.
00:10:14Warum sollt ihr nicht auch zwei Herzköniginnen haben? Es wäre eine Frage der politischen Opportunität.
00:10:19Das macht nun mal der Kosel klar.
00:10:21Eure Majestät brauchen doch immer nur zu tun, was euch beliebt.
00:10:23Ihr hängt doch nicht von den Launen einer einwilligen Dame ab.
00:10:27Flemming wittert, dass er damit den wunden Punkt bei August getroffen hat,
00:10:31dem in seinem Machtrausch seine Liebe zur Kosel manchmal wie eine Schwäche erscheint,
00:10:36derer er sich schämen müsste.
00:10:38Bisweilen empört ihn der Gedanke, dass diese Frau Macht über ihn hat.
00:10:43Er allein will der Herrscher sein. Und zwar absolut.
00:10:47Ein Mätressenregiment wie am Hof von Paris wird er nicht zulassen.
00:10:52August der Starke fängt an, ein fleißiger Besucher des Bielinskischen Salons zu werden.
00:11:07Es wird getrunken und gescherzt.
00:11:11Und August flirtet mit der Gräfin Dönhoff und mit ihren Schwester, Madame Potzki.
00:11:19Aber der Reiz der Dönhoffschen Augen ist stärker.
00:11:25Flemming sorgt inzwischen dafür, dass der König von den Briefen der Kosel
00:11:29nicht die zärtlichen und rührenden, sondern nur die grantigen und vorwurfsvollen erhält.
00:11:34Diese ewigen Klagen und Vorwürfe der Kosel, das ist langweilig und ist verdrießlich.
00:11:42Ihr schweigt, Flemming?
00:11:44Majestät Meinfeld ist die Politik.
00:11:46Ist das wohl eures Königs etwa kein Anliegen eurer Politik?
00:11:49Könnt ihr mit dieser eifersichtigen Grillen und Sticheleien und diese lächerlichen Drohungen nicht ersparen, Flemming?
00:11:54Wie Majestät Befehl?
00:11:56Der König lässt den Intrigen, die man um die Kosel spinnt, auffällig breiten Spielraum.
00:12:03Kann er sie nicht beenden? Oder will er es nicht?
00:12:08Geh…
00:12:25Grace, ich werde euch nichts zeigen.
00:12:31Meine Jagdschlosser Moritzburg und Bertelsburg.
00:12:38Ach, wäre das schön.
00:12:41Aber es wird nicht gehen.
00:12:43Es wird nicht gehen.
00:12:44Wer sollte uns hindern?
00:12:48Eine eifersüchtige Diana, die zwar nicht mit Pfeil und Bogen,
00:12:52wohl aber mit geladener Pistole ihr Revier bewacht.
00:12:57So wird erzählt.
00:12:59Das war kein Gewäsche.
00:13:02Man sagt diese Frau Schrecke nicht einmal dafür zurück,
00:13:05die Waffe auf euer gekröntes Haupt zu richten.
00:13:07August verspricht seiner neuen Mätresse,
00:13:11dass ich ihr Besuch in Dresden ohne einen Skandal
00:13:14von Seiten der Kosel vollziehen werde.
00:13:20Deshalb schickt er den General Flemming mit besonderen Vollmachten nach Dresden,
00:13:25trägt ihm aber auf, mit aller erdenklichen Delikatesse vorzugehen.
00:13:29Kaum hat der erste Minister das Dresdner Schloss betreten,
00:13:54trifft er den Vertrauten der Gräfin Kosel, den Rittmeister Olaf von Rosen.
00:13:59Gut, dass Sie da sind. Sie müssen mir helfen, lieber Rosen.
00:14:02Der König will nach Dresden kommen.
00:14:04Frau von Dönhoff liegt ihm ständig in den Ohren,
00:14:06dass sie sich ihres Lebens nicht sicher fühle,
00:14:08solange Frau von Kosel in der Stadt wäre.
00:14:11Seine Majestät bittet deswegen,
00:14:12dass die Gräfin ihren Wohnsitz in Pillnitz aufschlägt.
00:14:15Bitte tut alles, was ihr könnt, lieber Rosen,
00:14:18dass die Gräfin Dresden freiwillig verlässt.
00:14:21Ich würde sehr unglücklich sein, wenn ich gezwungen wäre,
00:14:23ihr die Befehle des Königs offiziell zu übermitteln.
00:14:26Soll das eine Verwannung sein?
00:14:27Wo denkt ihr hin, meine Lieber?
00:14:28Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme,
00:14:30für die die Gräfin leider mehr als einen Grund geliefert hat.
00:14:33Und es geschieht doch zu ihrem eigenen Besten.
00:14:35Es wird die Gräfin sehr beruhigen,
00:14:38dass ihr es euch angelegen sein lasst,
00:14:40zu ihrem Besten zu handeln, Herr General.
00:14:43Ich empfehle mich.
00:14:50Nein.
00:14:53Nein.
00:14:55Niemals wird man es wagen, mich zur Abreise zu zwingen.
00:15:02Der König selbst wird sich nicht unterfangen, dies zu tun.
00:15:05Überlebt euch das wohl, Frau Gräfin.
00:15:07Bei allem, was euch teuer ist, beschwöre ich euch, geht nach Pilnitz.
00:15:13Ich werde nicht abreisen.
00:15:15Ich bleibe.
00:15:16Ich will doch sehen, ob man es wagen wird,
00:15:18mich mit Gewalt zu vertreiben.
00:15:20Wollt ihr einen öffentlichen Skandal riskieren?
00:15:23Ihr habt vielen geholfen,
00:15:25aber euch wird keiner helfen können.
00:15:27Von der Menge erhoffe ich nichts.
00:15:32Aber von ihm.
00:15:35Von August.
00:15:47Er war so gut zu mir.
00:15:50So zärtlich.
00:15:53Er hat mich vor aller Welt als seine Frau anerkannt.
00:15:57Als seine Königin.
00:15:58Und nun, nach so vielen Jahren des Glücks, soll ich ihn verlieren.
00:16:05Wenn er den Schimpf erfährt, den mir meine Feinde antun,
00:16:08wird er sich meiner erbarmen.
00:16:09Dann werde ich Flemming zerschmettern.
00:16:21Erwartet ihr nicht so viel vom König.
00:16:22Selbst wenn er tatsächlich erfahren sollte, was geschieht.
00:16:28Gewiss, keiner konnte sich rühm je,
00:16:30einen solchen Einfluss auf ihn zu haben wie ihr.
00:16:33Aber gerade deshalb solltet ihr mit Geduld und Klugheit vorgehen.
00:16:37Brecht euch nicht für die Zukunft die Brücken ab.
00:16:40Sein unbeständiger Sinn kann sich heute von euch ab
00:16:42und kann sich euch morgen wieder zuwenden.
00:16:44Ja.
00:16:48Also, was soll ich General Flemming für eine Antwort überbringen?
00:16:52Sagt ihm, dass ich mich weigere abzureisen.
00:17:04Nachdem Flemming davon unterrichtet ist,
00:17:07gewährt er der Gräfin noch zwei Tage Bedenkzeit.
00:17:10Am dritten Tag verfügt er sich selbst zu ihr.
00:17:14Gräfin,
00:17:21wohl wissend,
00:17:22dass ihr mich als euren Feind betrachtet,
00:17:25habe ich mich nur umso mehr bemüht,
00:17:27euch Unannehmlichkeiten zu ersparen.
00:17:30Doch nun gebietet es mir meine Pflicht,
00:17:32euch den Brief zur Einsicht zu unterbreiten,
00:17:34der die formellen Wünsche seiner Majestät
00:17:36in diesem Fall enthält.
00:17:37Zu Zeiten ist der König gut wie ein Engel,
00:17:57aber es wäre falsch, auf seine Güte zu bauen.
00:18:00Er kann auch ein Teufel sein,
00:18:01wenn es seinen Zwecken dient.
00:18:03Hinter seinem Kuss kann schon der Hass,
00:18:04die Rache hinter seinem Lächeln lauern.
00:18:07Im Übrigen ist Pilnitz ein angenehmer Ort,
00:18:09mit einem zauberhaften Schloss.
00:18:11Ich habe gewusst,
00:18:15dass ihr nicht verfehlen würdet,
00:18:18mir das gebührende Ehrengeleit nach Pilnitz bereitzustellen,
00:18:21General.
00:18:24Ihr werdet auch in Pilnitz,
00:18:27eine erlesene Garde,
00:18:29nicht zu entbehren haben,
00:18:31Madame.
00:18:33Jean!
00:18:33Die Kinder,
00:18:36mein Wagen.
00:18:37Wir fahren nach Pilnitz.
00:18:38Pardon, Madame.
00:18:40Den Wagen, ja.
00:18:42Die Kinder,
00:18:43nein.
00:18:45Was soll das bedeuten, Flemming?
00:18:46Hinsichtlich der Kinder
00:18:47geht die Verfügung des Königs dahin,
00:18:49dass sie im Stadtschloss zu verbleiben haben.
00:18:55Man trennt mich von meinen
00:18:56Kindern?
00:18:59Angeordnet ist nur,
00:19:01dass der König seine Kinder sehen will,
00:19:03wenn er kommt.
00:19:04Oh, ihr Teufel!
00:19:06Was habt ihr mit ihnen gemacht?
00:19:08Genügt es euch nicht,
00:19:09einer Frau den Mann zu nehmen?
00:19:11Müsst ihr auch der Mutter die Kinder entreißen?
00:19:15Ratschlüsse sind Sache des Königs.
00:19:17Seinen Dienern obliegt allenfalls
00:19:18eine Deutung.
00:19:21Vielleicht habt ihr selbst die Rolle
00:19:22einer Geliebten und Mutter zu gering geschätzt,
00:19:24dass das man euch zutraut,
00:19:25sie mit der gebotenen Gewissenhaftigkeit auszufüllen.
00:19:27Ich reise
00:19:29nach Warschau.
00:19:39Majestät!
00:19:43Majestät!
00:19:48Warum so aufgeregt, meine Liebste?
00:19:50Die Kurse ist auf dem Weg nach Warschau.
00:19:53Wer sagt das?
00:19:54Die Nachricht kommt von Flemming.
00:19:54Ach, ängstigt euch nicht unnötig, meine Liebe.
00:19:57Lasst die Kuseln einmal kommen.
00:19:59Nein, wenn die Kusel hierherkommt,
00:20:01verlass ich, Warschau.
00:20:08Und es gelingt der Dönhoff,
00:20:10dem König das Versprechen abzuringen,
00:20:13dass die Kusel abgefangen
00:20:14und zurückgebracht wird.
00:20:16Nach Pillnitz.
00:20:17Nun kann der König
00:20:25mit seiner neuen Mätresse
00:20:26ungehindert Einzug halten
00:20:29in seiner Dresdner Residenz.
00:20:33Flemming genießt den neuerlichen Triumph
00:20:35über die Kusel,
00:20:36aber er weiß auch,
00:20:38dass er und sein Anhang verloren sind,
00:20:40wenn die Kusel dem König
00:20:41jemals wieder begegnet.
00:20:43Deshalb muss er eine unüberbrückbare Kluft
00:20:48zwischen ihr und dem König aufreißen.
00:20:51Da kommt ihm ein historisches Ereignis zustatten.
00:20:56Flemming, der Kaiser ist tot
00:20:57und hinterlässt keinen Sohn.
00:21:01Noch hat er einen Bruder.
00:21:02Der auch keinen Sohn hat.
00:21:05Flemming, meine Träume reifen.
00:21:10Mir und dem Kurfürsten von der Pfalz
00:21:12erblickt es für den Fall der Vakanz des Throns
00:21:14den Kaiser zu vertreten
00:21:15als Reichsvikar bis zur Wahl des neuen Monarchen.
00:21:18Das müssen wir nutzen, Flemming.
00:21:21Nutzen.
00:21:23Meine Anwartschaft auf die Kaiserkrone zu fördern.
00:21:28Aber Majestät,
00:21:29da sind die Wittelsbacher,
00:21:29die Welfen von den Hohenzollern
00:21:31ganz zu schweigen.
00:21:33Alle Kurfürsten werden ihren Anspruch geltend machen.
00:21:36Und Frankreich, England, die Generalstaaten
00:21:38werden auch mitregen wollen.
00:21:41Außerdem müssen wir
00:21:42im eigenen Hause Acht geben.
00:21:45Im eigenen Hause?
00:21:46Wir müssen Vorsorge treffen,
00:21:48dass dem spanischen und dem sich abzeichnenden
00:21:50österreichischen Thronfolge streit
00:21:51nicht ein sächsischer folgt.
00:21:56Wie soll ich das verstehen?
00:21:59Nun...
00:22:00Die Gräfin Kosel wird nicht müde,
00:22:02immer wieder auf ein handschriftlich ausgefertigtes
00:22:05Heiratsversprechen zu bochen,
00:22:07das ihr euch in einer Stunde der Leidenschaft
00:22:09leichtfertig habt,
00:22:10erdreißen lassen.
00:22:12Wenn das zur Handhabe einer interessierten Partei wird,
00:22:16Frankreichs
00:22:17oder auch des Kaisers,
00:22:18wer weiß.
00:22:19Solange sie keinen Sohn hatte,
00:22:22nun ja.
00:22:24Aber jetzt?
00:22:25Die Gräfin Kosel wird nichts tun,
00:22:27was mir schadet.
00:22:29Sie kann euch schaden,
00:22:30ohne es zu wollen.
00:22:31Ihr Dokument kann in unrechte Hände gelangen.
00:22:33Was soll ich tun?
00:22:35Sie muss das Dokument herausgeben.
00:22:41Nun ja, versucht es.
00:22:42Von dieser Zeit an
00:22:49lässt man die Gräfin in Pillnitz
00:22:53nicht mehr zur Ruhe kommen.
00:22:56Meine liebe Gräfin,
00:22:58ihr könntet euch leicht in die gleiche Lage versetzen,
00:23:00in der sich die Königsmarke oder Teschen befinden.
00:23:02Ich bin keine Maitresse des Königs.
00:23:06Ich bin des Königs Frau.
00:23:08Das habe ich schwarz auf weiß.
00:23:10Aber meine liebe Gräfin,
00:23:12wozu vermöchtet die Leidenschaft
00:23:14deine Menschen nicht zu bringen?
00:23:15Die Liebe ist ein Despot.
00:23:17Wer unter ihr Joch gebeugt ist,
00:23:19ist nicht mehr Herr seiner selbst.
00:23:22Ich sehe den König
00:23:24noch immer als einen ehrenhaften Mann.
00:23:29Mir ist und bleibt sein gegebenes Wort unantastbar.
00:23:32Folgt meinen Rat
00:23:36und gebt dem König das Papier zurück.
00:23:39In eurem eigenen Interesse.
00:23:42Solange ich lebe,
00:23:43werde ich dieses Schriftstück
00:23:44keinem Menschen ausliefern.
00:23:46Aber ein solches Versprechen
00:23:47kann doch niemals ernst genommen werden, Madame.
00:23:50Solche Schwüre und Versprechungen
00:23:52haben weder vor dem Gesetz
00:23:53noch vor der Welt
00:23:54auch nur den geringsten Wert.
00:23:58Und warum legt ihr
00:24:00dann so großen Wert
00:24:02auf das Papier?
00:24:05Es ist gefährlich,
00:24:07sich August dem Starken
00:24:09in den Weg zu stellen.
00:24:11Aber ich
00:24:12kenne den König besser als ihr.
00:24:15Ich fürchte sehr,
00:24:17dass man euch auch noch
00:24:18aus diesem reizenden Aufenthalt
00:24:19vertreiben wird.
00:24:22Ihr kennt die Gräfin Dönhoff nicht,
00:24:24meine Liebe.
00:24:26Dafür Flemming umso besser.
00:24:30Wir sollten immer
00:24:31auf alles Mögliche gefasst sein
00:24:32und sollten uns immer
00:24:34vor Augen halten,
00:24:35dass wir gar nichts dagegen
00:24:36zu tun vermöchten,
00:24:37wenn man es für gut finden sollte,
00:24:39sich unserer zu entledigen.
00:24:40Der Kanzler Beichling
00:24:43war eins der engste Vertraute
00:24:44des Königs.
00:24:46Das bewahrte ihn nicht
00:24:47vor dem Königstein,
00:24:48wo er lange
00:24:49vergeblich auf Gnade hoffte.
00:24:52Ich danke für die Warnung, Baronin.
00:24:55Rosen,
00:24:56ihr seid mein einziger Gott.
00:24:58Ich will euch das Teuerste,
00:24:59was ich habe, anvertrauen.
00:25:00Du darfst es dir niemals
00:25:11entreißen lassen und
00:25:12musst es bewahren wie...
00:25:15Wie eine Reliquie.
00:25:17Ihr könnt euch darauf verlassen.
00:25:20Ich bin hier nicht mehr sicher.
00:25:23Ich muss aus Pilnitz fliehen,
00:25:24so bald wie möglich.
00:25:26Gölfin,
00:25:28verfügt über mich.
00:25:30Bist du sicher,
00:25:37dass wir die Grenze erreichen,
00:25:39ohne in die Hände
00:25:41unserer Feinde zu fallen?
00:25:45Es wird sicher sehr schwer sein,
00:25:47aber wir werden tun,
00:25:47was Menschen möglich ist.
00:25:50Ich fahre noch diese Nacht
00:25:51nach Dresden.
00:26:00Ich fahre noch diese Nacht.
00:26:12Ich muss euch sprechen.
00:26:42Lehmann, es geht um die Gräfin.
00:26:45Seid ihr sicher, dass euch niemand gefolgt ist?
00:26:48Ganz sicher.
00:26:49Geweichter Himmel.
00:26:51Ich weiß, was ich der Gräfin zu danken habe und möchte ihr gerne helfen, aber man riskiert jetzt Kopf und Kram, wenn man als ihr Komplize geht.
00:26:59Ich muss auch an meine Familie denken, lieber Rosen.
00:27:03Lehmann, kann ein Bankier ein Geschäft ohne Risiko abwickeln?
00:27:10Flemming will meine Herre nicht zuletzt deshalb verderben, weil sie die Bankiers Lehmann und Meier am Dresdner Hof gefördert hat.
00:27:18Also?
00:27:19Ich habe ein Herz im Leibe.
00:27:23Du hast anständige Leute zu schätzen.
00:27:26Die Gräfin ist in der Tat die einzige Perle an diesem Hof.
00:27:31Also gut.
00:27:33Deponiert ihr eure Wertsachen bei mir und ich stelle sie euch zu, wo immer ihr euch befindet und wann immer ihr sie braucht.
00:27:41Hier die Schmuckkassette.
00:27:43Hier die Dokumente.
00:27:43Wartet bitte.
00:27:53Und hier eine Zahlung der Konto.
00:27:59Ihr werdet es bei einem Vorhaben brauchen.
00:28:01Weit größere Summen hat August der Starke nötig für seinen großen Maskenball, zu dem er diesmal als Venezianer erscheint.
00:28:13Die schmuckkassette.
00:28:25Die Schmuckkassette.
00:28:26Ja!
00:28:56Dieses Fest spielt auch eine große Rolle in dem Fluchtplan, den der Rittmeister Rosen für die Gräfin Kosel entworfen hat.
00:29:24Die meisten Späher Flemings sind auf dem Fest in Dresden und den Zurückgebliebenen täuscht der Bursche Konrad im Zimmer der Gräfin eine bemerkenswerte Geschäftigkeit vor, die keinen Argwohn aufkommen lässt.
00:29:54Währenddessen treibt die Gräfin Kosel unbemerkt elbabwärts. Sie könnte in dieser Nacht noch außer Landes kommen. Aber...
00:30:04Rosen legt an. Ich muss den König und die Dünnhoff sehen.
00:30:11Das ist völlig unmöglich. Man würde euch erkennen und dann...
00:30:15Ich weiß sehr wohl, was ich wage. Aber ich muss hingehen.
00:30:18Das Fest gleicht einem Jahrmarkt. Der ganze Hof ist auf den Beinen, um das lockere Treiben nicht zu versäumen.
00:30:38Was ihr vorhabt, Gräfin, ist Wahnsinn.
00:30:42Ich kann nicht anders rufen.
00:30:43Ich kann nicht anders rufen, was ihr glaubt.
00:30:46Ich will euch werden.
00:30:48Was ist das?
00:30:50Ich weiß nicht, Schreie.
00:30:51Ich weiß nicht, Schreie.
00:30:57Diese Tauren.
00:30:58Oh, ich weiß nicht, Schreie.
00:31:00Sie starten.
00:31:01Ich weiß nicht mehr.
00:31:02Ich weiß nicht mehr.
00:31:04Was ist das?
00:31:06Ich weiß nicht, Schreie.
00:31:07Ich weiß nicht mehr.
00:31:08Aber ich weiß nicht mehr.
00:31:10Ich weiß nicht mehr.
00:31:11Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja.
00:31:41Auf Ehre, hübsche Maske.
00:32:07Ich kann nicht rühmen, alle Leute hier zu kennen.
00:32:10Und doch.
00:32:11Seid ihr bei mir im Zweifel? Ich aber weiß genau, mit wem ich es zu tun habe.
00:32:16Mit wem denn?
00:32:18Mit einem elenden Henker.
00:32:27Nein!
00:32:28Ammer!
00:32:30Ammer!
00:32:34Ammer!
00:32:35Ammer!
00:32:36Keine Frau verlässt heute noch den Stoff!
00:32:55Das ist der Hintereingang zum Hose des Bankiers Lehmann.
00:33:05Wenn man da...
00:33:10Niemand da?
00:33:14Niemand da?
00:33:18Gott, steh mir bei.
00:33:39Gräfin, habe ich Ihnen nicht geholfen, wo ich konnte, wenn man Sie hier findet, nicht auszunehmen.
00:33:53Keine Frau darf die Stadt verlassen. Alles wird durchsucht. Ihr müsst weg.
00:33:59So kann sie nicht weg. Wir müssen die Gräfin in einen Mann verwandeln. Und dabei müsst ihr uns helfen.
00:34:05Warum denn immer ich? Je schneller ihr uns Männerkleider für die Gräfin gebt und Pferde, desto schneller sind wir weg.
00:34:15Befehl des Königs, keine Frau verlässt Dresden.
00:34:21Zwei dänische Kavaliere auf dem Weg nach Meissen.
00:34:31Passiert.
00:34:35Zwei dänische Süssph Pixel.
00:34:59Zwei däveren Schraub
00:35:03Musik
00:35:33Im zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts sind die Kriegsherde weitgehend erloschen.
00:35:48Auch der nordische Krieg neigt seinem Ende zu.
00:35:51Das diplomatische Ränkespiel ist an die Stelle der offenen Auseinandersetzungen getreten.
00:35:57Was nicht erkämpft werden konnte, soll nun erlistet werden.
00:36:04Im kriegerischen wie im diplomatischen Spiel hat Friedrich Wilhelm, König von Preußen, eine bemerkenswerte Zurückhaltung bewahrt.
00:36:12Er gibt seine Neutralität erst auf, als es um die Verteilung des schwedischen Erbes geht.
00:36:18Kampflos fällt ihm Vorpommern mit Usedom und Bolin in den Schoß.
00:36:22In einem Europa mit ermatteten Armeen und erschöpften Finanzen verfügt er über eine kampfbereite Truppe und über einen beträchtlichen Staatsschatz,
00:36:30der aus einer streng regulierten Staats- und Wirtschaftsordnung fließt.
00:36:43In Preußen empfängt die Gräfin Kosel spartanische Kartheit.
00:36:48Noch ehe sie in den öden Straßen einem Bewohner begegnet, sieht sich die verwöhnte Gräfin preußischen Grenadieren konfrontiert.
00:36:58Das ist sie also, die größte Sehenswürdigkeit Preußens, die wohlgedrillte Armee, die sich wie ein Uhrwerk bewegt.
00:37:19Ich weiß nicht, ob Berlin das Richtige für euch ist, Madame.
00:37:23Der Hof hier ist jetzt halb Wachstube, halb Amtsstube, der König, Exerzier und Schatzmeister.
00:37:30Mit dem, was ihr von Dresden gewöhnt wart, hat das nichts gemein.
00:37:35Wir müssen die Pferde auswechseln.
00:37:37Ich habe mit dem Dresdner Hof auch nichts mehr gemein.
00:37:52Man hat mich gegen meinen Willen dorthin gebracht.
00:37:56Eine Zeit lang schien es, dass mir die Liebe des Königs,
00:37:59eine Insel schöner Menschlichkeit in diesem Ozean wüster Gewalt und Verderbtheit, sichern könne.
00:38:03Das ist vorbei.
00:38:06Ich habe mit dem Dresdner Hof nur noch eines auszufechten.
00:38:10Auszufechten?
00:38:11Ja.
00:38:13Die Herausgabe meiner Kinder.
00:38:16Der König hat sie als die Seinigen anerkannt.
00:38:19Na und?
00:38:21Was bedeutet das schon?
00:38:23Er hat mich auch als seine Frau anerkannt.
00:38:28Rosen,
00:38:29ihr müsst nach Dresden fahren, meine Forderung überbringen.
00:38:33Ihr habt noch immer Illusionen, Gräfin.
00:38:36Für den Grafen Flemming.
00:39:03Majestät, die Kosel gibt keine Ruhe.
00:39:07Sie ließ mir eine Nachricht zukommen.
00:39:09Was will sie denn?
00:39:10Ihre Kinder, die wir jetzt an ihrer Stelle in Pillnitz logieren lassen.
00:39:13Niemals, die Kinder bleiben bei mir.
00:39:15Was da?
00:39:16Zumal dieses schriftliche Eheversprechen noch in ihrer Hand ist.
00:39:19Es wäre verhängnisvoll, würden wir zu diesem fatalen Rechtstitel auch noch den Rechtsträger ausliefern.
00:39:24Besser wäre allerdings, die Kosel wären unsere Gewalt.
00:39:26Wenn wir wenigstens dieses Eheversprechen in der Hand hätten.
00:39:30Dann könnten wir euch Hoffnung machen, dass ihr eure Kinder wiederseht.
00:39:34Was für ein niederträchtiger Schacher!
00:39:37In Dresden hält man das Ehe-Dokument für ein Staatspapier, dessen Anwendung unter die Kontrolle der Regierung gehört hat.
00:39:49Staatspapier!
00:39:49Kontrolle der Regierung!
00:39:55Hier handelt es sich um das ganz einfache Recht einer Mutter, mit ihren Kindern leben zu wollen!
00:40:01Ist denn das so schwer zu verstehen?
00:40:04Für das Herrscherhaus handelt es sich um die Regulierung einer Unklarheit in der Erbfolge.
00:40:10Wenn ihr allerdings das Ehe-Dokument herausgebt...
00:40:12Nein!
00:40:14In diesem Fall bin ich beauftragt, euer Ersuchen abschlägig zu beschreiben.
00:40:18Das ist nicht das letzte Wort in dieser Sache!
00:40:24Doch Wochen sollten vergehen, bis ein Entführungsversuch in Aktion gesetzt werden konnte.
00:40:48Ich bin ein Entführungsverteile.
00:41:00WDR mediagroup GmbH im Auftrag des WDR
00:41:30GmbH im Auftrag des WDR
00:42:00Von den königlichen Lustbarkeiten hält sich die protestantische Gattin des Königs,
00:42:22von vielen als Beetsäule Sachsens bezeichnet, fern.
00:42:26Nur sein legitimer Sohn, gleich ihm ein passionierter Jäger,
00:42:31kann sich in königlichen Jagdrevieren den Ausschweifungen des Hofes nicht immer entziehen.
00:42:37Gelegentlich sitzt er an der Tafel, widerwillig.
00:42:42Wo Könige residieren, steht nicht nur ein Heer von Soldaten in Bereitschaft,
00:42:46sondern sind zugleich viele dienstbare Geister in unermüdlichem Einsatz,
00:42:52die ganz aufzugehen haben in ihrer Pflicht.
00:42:56Eine herausragende Stellung nehmen hierbei Bedienstete mit Qualitäten ein,
00:43:01die den besonderen Bedürfnissen des Monarchen angepasst sind.
00:43:05So ist der Rat Pauli durch seine Fähigkeit, Schriftstücke abzufassen, dem König unentbehrlich.
00:43:13Der Page Brühl genießt durch rasche Auffassungsgabe und Taktgefühl die Sympathie des Königs.
00:43:21Während der Page Sulkowski dem Kurprinzen, dem Sohn Augusts des Starken,
00:43:26als Freund und Vertrauter geradezu unersetzlich ist.
00:43:31Mein lieber Brühl, für Sie wird es heute wohl ein ruhiger Tag werden.
00:43:57Es wird Ihnen nichts weiter übrig bleiben, als dem Geheimrat Pauli die Zeit zu vertreiben.
00:44:04Oh, und ich hoffe mit Euch ein wenig plaudern zu dürfen,
00:44:06denn Eure Gesellschaft ist für mich immer überaus anregend und bereichernd.
00:44:09Aber Sie sehen das selbst.
00:44:11Der König schwelgt und der Kurprinz langweilt sich wie immer bei solchen Geselligkeiten zu Tode.
00:44:16Ich muss ihn ein wenig aufheitern.
00:44:19Sehr geehrter Herr Rat, schenken Sie diesem köstlichen Wein doch Ihre Gunst.
00:44:24Oh, wie reizend von Ihnen. Brühl, du hast mir das Leben gerettet.
00:44:28Eine halbe Stunde hätte man mich als Leiche herausgetragen.
00:44:31Ich freue mich, Euch gefällig sein zu dürfen.
00:44:33Oh, was für ein Wein.
00:44:36Es ist der Wein des Königs.
00:44:38Und wenn mich der König braucht für eine eilige Sache?
00:44:42Macht Euch keine Sorgen, Herr Rat.
00:44:44Ich glaube,
00:44:47heute haben wir nichts zu bewirken und außerdem eine Flasche.
00:44:51Das ist für Euch doch nicht mehr als ein kleiner Anspruch.
00:44:53Hä, hast Du recht, Brühl, wenn man einen anständigen, vernünftigen und reifen Wein trinkt, hat es keine Gefahr.
00:45:01Ja, walte, schalte dem Menschen und tut ihm nichts Böses.
00:45:06Ich bin untröstlich, Majestät, stören zu müssen, aber die Sache duldet keinen Aufschub.
00:45:13Was gibt's denn?
00:45:13Nicht hier, Majestät.
00:45:15Was ist denn nun, Flemming?
00:45:24Erklärt Euch endlich!
00:45:27Die Kinder der Kosel sind bei Ihr in Berlin.
00:45:30Wie konnte das geschehen?
00:45:34Majestät, wir müssen jetzt schnell handeln.
00:45:36Jeder Tag erhöht die Gefahr.
00:45:38Ihr glaubt wirklich, dass die Kosel Erbansprüche stimmt?
00:45:44Was ich glaube, ist unerheblich.
00:45:45Vielleicht stellt sie Ansprüche, vielleicht auch nicht.
00:45:47Für uns zählt, dass hier ein Machtfaktor existiert, den wir nicht kontrollieren,
00:45:51sondern dessen sich andere nach ihrem Belieben bedienen können.
00:45:54Er kann ins Spiel gebracht werden, wenn es uns sehr schmerzt.
00:45:59Aber der Junge, der Kosel, würde doch sehr weit hinten arrangieren.
00:46:04In der Erbfolge.
00:46:05Es sind schon halbe Dynastien ausgerottet worden,
00:46:08damit Prätendenten weiter nach vorne kommen.
00:46:18In Gottes Namen, Flemming.
00:46:21Sie muss weg.
00:46:24Wir bringen die Sache zu Ende, und zwar gleich.
00:46:28Der Rat Pauli soll kommen!
00:46:34Ich...
00:46:35muss es machen!
00:46:39Ich muss es machen!
00:46:42Holt ihn her!
00:46:45Herr Rat!
00:46:48Herr Rat!
00:46:52Majestät befehlen euch zu sich.
00:46:56Wo ist Pauli?
00:46:58Rat Pauli...
00:46:59ist etwas unpässlich.
00:47:02Unpässlich.
00:47:06Besoffen!
00:47:08Dieses widerliche Schwein!
00:47:12Begießt ihn mit Wasser!
00:47:14Stellt ihn unter einen Sprengboden!
00:47:17Traktiert ihn mit Essig, macht was ihr wollt!
00:47:21Aber schafft ihn hierher!
00:47:23Es ist unmöglich, ihn zur Besinnung zu bringen.
00:47:28Und wer verfasst nun unser Schein?
00:47:30Allergnädigster Herr!
00:47:35Verzeiht meine übergroße Kühnheit, aber...
00:47:38wenn ihr mich versuchen lassen wollt,
00:47:41einen Schriftsatz nach dem Wünschen eurer Majestät zu verfassen.
00:47:44Majestät brauchen doch nur zu befehlen!
00:47:45Ach, was?
00:47:49Milchgesicht!
00:47:52Setz dich!
00:47:55Du musst mir einen Brief an den Königin Preußen verfassen,
00:47:58dass er uns die Kusel ausliefert.
00:47:59Gründe gibt es genug, du musst die wählen,
00:48:01die dem Empfänger einleuchten.
00:48:04Schreib!
00:48:10Brühl, was ist?
00:48:12Majestät!
00:48:13Hervorragend!
00:48:28Das wird den Preußen überzeugen,
00:48:30das hätte Pauli kaum so gut getroffen.
00:48:33Brühl, seit vom heutigen Tage ein, mein Sekretär.
00:48:37Den Pauli mag der Henker holen,
00:48:38dass er sich gar nicht ertreist,
00:48:39um mir wieder unter die Augen zu treten.
00:48:40Flemming zahlt dem Brühl 100 Taler.
00:48:43Brühl vermutete, dass dem König von Preußen,
00:48:49der sein Staatswesen so rigoros auf die Pflicht
00:48:51und so wenig auf die Liebe gründete,
00:48:53eine extravagante Dame wie die Gräfin Kosel
00:48:55sittenwidrig erscheinen musste.
00:48:58Aber vielleicht hätte der die sinnliche Irritation
00:49:02in seinem puritanischen Berlin geduldet,
00:49:04wenn ihn nicht etwas anderes gelockt hätte.
00:49:08So, so.
00:49:11Meine nach Sachsen deserdierten Grenadiere verspricht er mir also,
00:49:15wenn ich ihm die Gräfin Kosel zurückbringen lasse.
00:49:18Jawohl, Majestät.
00:49:20Nun,
00:49:21habe ich ihm meine Porzellanbasen
00:49:23gegen seine Dragona hingegeben?
00:49:25Warum soll ich nicht meine Kanadiere
00:49:29gegen seine Mätresse zurücknehmen?
00:49:31Solche Lotterdamen verplemmern das Geld des Königs
00:49:36und irritieren den Geist seiner Getreuen,
00:49:39so dass sie leicht ihre Pflicht verfehlen.
00:49:42In Preußen lasse ich solche Lotterwirtschaft niemals zu.
00:49:46Wartensleben!
00:49:49Majestät.
00:49:52Schaffe er mir das Frauenzimmer vom Hals
00:49:54und bringe er mir die davongelaufenen Grenadiere herbei,
00:49:56damit sie kapieren, was es heißt,
00:49:58dem König in Preußen zu dienen.
00:50:01Der General von Wartensleben.
00:50:06Meine Verehrung, Gräfin.
00:50:09Nun?
00:50:10Ist es wahr?
00:50:11Ihr wollt das Domizil wechseln?
00:50:12Ihr wollt zurück nach Sachsen?
00:50:13Ich?
00:50:18Nach Sachsen?
00:50:21Was sollte ich dort?
00:50:22Irgendjemand hat dem König mitgeteilt,
00:50:24dass er den Wunsch hat,
00:50:25mit euren Kindern dorthin zu übersiedeln.
00:50:27Seine Majestät hat zugleich die nötigen Befehle ergehen lassen,
00:50:29dass euer Wunsch erfüllt wird.
00:50:32Ein Befehl.
00:50:36Mit anderen Worten Ausweisung.
00:50:39Aber weswegen denn nach Sachsen?
00:50:41Der König meint,
00:50:42dass ihr dort besser aufgehoben sein werdet.
00:50:44Ihr seid dort viel freier und ungezwungener.
00:50:46Das Wetter ist außerdem sehr schön zum Reisen.
00:50:48Übrigens hat seine Majestät geruht,
00:50:49euch eine kleine Eskorte anzubieten.
00:50:51Sicherlich werdet ihr dem König
00:50:52für diese beispiellose Galanterie dankbar sein.
00:51:01Anna von Kosel sieht ihre Liebe zerbrochen.
00:51:04und ihre Hoffnung mit ihrer Liebe die Herrschaft eines mächtigen Mildern
00:51:09und menschlicher machen zu können, gescheitert.
00:51:14Friedrich Wilhelm in Preußen gewährte einer solchen Aussicht
00:51:16noch weniger Raum als August von Sachsen und Polen.
00:51:19Und so fährt die Gräfin Kosel eines Tages
00:51:30ihrer neuen Unterkunft im Sächsischen entgegen.
00:51:33Stolten.
00:51:35Das grausige Stolten.
00:51:36Das grausige Stolten.
00:51:52Am 24. Dezember 1716
00:51:59schließt sich das Tor der alten Burg,
00:52:02die nur noch als Gefängnis dient,
00:52:03hinter der unglücklichen Frau.
00:52:06Ihres Geliebten,
00:52:07ihre Kinder,
00:52:08ihrer Freiheit beraubt.
00:52:10Was bleibt ihr noch?
00:52:12Worauf kann sie noch hoffen?
00:52:13Ihre einzige Hoffnung
00:52:17ist der Rittmeister von Rosen.
00:52:20Er sucht den Bankier Lehmann in Dresden auf.
00:52:24Also glaubt mir,
00:52:26ich kann euch nicht helfen, Rosen.
00:52:29Auf Befehl des Königs wurde alles konfisziert,
00:52:31was der Grief und Kosel gehörte.
00:52:33Alles!
00:52:34Doch, was ich geheim auf diesem Depot scheinbar euch hinterlegte.
00:52:43Sollte des Teufels Lehmann!
00:52:48Für dieses Papier kriegen wir beide allenfalls
00:52:50einen Freifahrtschein zum Königstein.
00:52:52Aber kein Blankenheller!
00:53:13Und diese Dokumente
00:53:16schickt auf sicherste und geheimste Weise
00:53:20der Familie Brockdorf nach Holstein.
00:53:23Geld
00:53:24hat schon so manche Tür geöffnet, gewiss.
00:53:28Aber an der alten Basaltburg-Stolpen
00:53:31ist schon so mancher Angriff abgeprallt.
00:53:34Der Kapitän Wehlen.
00:54:02Ein Neffe des Burgkommandanten
00:54:04ist verliebt
00:54:07in die immer noch bezaubernde Schönheit
00:54:09der Gräfin Kosel.
00:54:12Die Liebe aber ist hoffnungslos.
00:54:15Ab und zu sucht Wehlen im Wald ein wenig Zerstreuung.
00:54:42Dort begegnet er eines Tages
00:54:44seinem ehemaligen Kameraden Olaf von Rosen.
00:54:47Zu seiner Überraschung fällt es ihm nicht schwer,
00:54:50Rosen für den vakanten Posten
00:54:51eines Kapitäns der Festungsbesatzung anzuwerben.
00:54:55Und so kommt es,
00:54:58dass die Gräfin Kosel nach langer Zeit
00:55:00ihren alten Freund und Gefährten erblickt.
00:55:03Kapitän Wehlen, glaubt ihr nicht,
00:55:31dass es schicklich wäre, mich der Gräfin vorzustellen?
00:55:33Oh, Entschuldigung, natürlich.
00:55:36Gestattet mir, Madame, euch einen Kameraden vorzustellen,
00:55:39der soeben eingetroffen ist.
00:55:41Rittmeister Olaf von Rosen.
00:55:50Selten, dass ein Durchreisender
00:55:52in diesen öden Mauern seine Herbergen nimmt,
00:55:54Herr Rittmeister.
00:55:55Ich glaube, dass ich wohl geraume Zeit hier zubringen werde.
00:55:59Denn ich zweifle sehr, dass man sich drängen wird,
00:56:01mich von diesem Dienst abzulösen.
00:56:03Der Ort ist nicht sehr einladend.
00:56:06Ich muss euch recht geben, Herr Rittmeister.
00:56:09Man kann sich kaum ein schrecklicheres Gefängnis vorstellen
00:56:11als diese düstere Burg.
00:56:13Nun, Rosen, was sagt ihr zu dieser königlichen Schönheit?
00:56:20Ist diese Frau nicht eines Thrones würdig?
00:56:22Sie ist in der Tat eine blendende Schönheit.
00:56:24Eure Begeisterung ist verständlich.
00:56:26Ein anderer als ich könnte leichter auf den Verdacht kommen,
00:56:28dass ihr in diese Frau verliebt seid.
00:56:30Warum soll ich leugnen, was ihr schon erraten habt?
00:56:33Ich brauche mich dessen nicht zu schämen.
00:56:36Aber was erhofft ihr von einer Schönheit,
00:56:37die auf ewig verdammt ist,
00:56:38hinter dicken Mauern zu vegetieren?
00:56:40Was heißt schon ewig?
00:56:41Trotz dieser Türen, trotz aller Soldaten,
00:56:44es ist leichter, als man denkt,
00:56:46in das Schloss hinein und wieder herauszukommen.
00:56:53Seit die Gräfin Kosel den Rittmeister von Rosen in Stolpen weiß,
00:56:58fiebert sie dem Augenblick entgegen,
00:57:00an dem sie allein mit ihm reden kann.
00:57:09Rosen!
00:57:11Bist du es oder dein Geist?
00:57:15Wie war es dir möglich, zu mir zu gelangen?
00:57:17Man lässt sonst keinen Menschen zu mir.
00:57:19Ihr habt mehr Verehrer, als ihr glaubt, Madame.
00:57:22Ach ja, der junge Feuerkopf, wählen.
00:57:26Ohne ihn stünde ich jetzt nicht hier.
00:57:30Nun, dass ihr zu mir hereinkommt, das mag noch angehen.
00:57:33Aber ich hinaus.
00:57:34Nein.
00:57:38Nein, es ist hoffnungslos.
00:57:41Ich muss auf ganz andere Weise befreit werden.
00:57:44Gräfin,
00:57:46ich habe ein Projekt.
00:57:47Drittmeister von Rosen.
00:58:16Oberst.
00:58:19Mein lieber Rosen.
00:58:21Wie schön.
00:58:23Nehmen Sie Platz.
00:58:26Autonanz, bringen Sie Punsch.
00:58:27Abonnanz, bringen Sieala,
00:58:31die Südkopf,
00:58:32haben Sie einmal ausgelöscht.
00:58:33Und ich will auch mal горbeiseid.
00:58:34Hygne,
00:58:34wie gut ist.
00:58:34Wir sind eine große Musik.
00:58:35Ich bin sicher.
00:58:35Ents nelle Musik.
00:58:36Ich bin sicherlich.
00:58:36Ich bin sicher.
00:58:37Ich bin sicher...
00:58:38Berufe.
00:58:38Und ich bin sicher.
00:58:38Untertitel.
00:58:39Und ich habe jetzt ein paar Jahre.
00:58:39Ich bin sicher.
00:58:39Ich bin sicher.
00:58:40Ich bin sicher.
00:58:40Es ist unser Bege.
00:58:40Ich bin sicher.
00:58:41Ich bin sicher.
00:58:41Ich bin sicher.
00:58:41Ich bin sicher.
00:58:42Ich bin sicher.
00:58:42Ich bin sicher.
00:58:43Ich bin sicher.
00:58:43Ich bin sicher.
00:58:44Untertitelung des ZDF, 2020
00:59:14Der Rittmeister spielt scharf mit dem Kommandeur. Den Kapitän hat heute noch keiner gesehen.
00:59:44Eine neue Variante heute. Mal sehen, was sich dagegen tun lässt.
01:00:11Ich hoffe nichts, Herr Oberst.
01:00:14Ich hoffe nichts.
01:00:16Ich hoffe nichts.
01:00:18Ich hoffe nichts.
01:00:20Ich hoffe nichts.
01:00:22Ich hoffe nichts.
01:00:24Ich hoffe nichts.
01:00:26Ich hoffe nichts.
01:00:28Ich hoffe nichts.
01:00:30Ich hoffe nichts.
01:00:32Ich hoffe nichts.
01:00:34Ich hoffe nichts.
01:00:36Ich hoffe nichts.
01:00:38Ich hoffe nichts.
01:00:40Ich hoffe nichts.
01:00:42Ich hoffe nichts.
01:00:44Ich hoffe nichts.
01:00:46Ich hoffe nichts.
01:00:48Ich hoffe nichts.
01:00:50Ich hoffe nichts.
01:00:52Ich hoffe nichts.
01:00:54Ich hoffe nichts.
01:00:56Ich hoffe nichts.
01:00:58Ich hoffe nichts.
01:01:00Ich hoffe nichts.
01:01:30Ich hoffe nichts.
01:01:32Ich hoffe nichts.
01:01:58Ich hoffe nichts.
01:02:00Ich hoffe nichts.
01:02:01Ich hoffe nichts.
01:02:02Ich hoffe nichts.
01:02:04Ich hoffe nichts.
01:02:05Ich hoffe nichts.
01:02:06Ich hoffe nichts.
01:02:07Ich hoffe com.
01:02:08Ich hoffe nichts.
01:02:08Ich hoffe nichts.
01:02:10Ich hoffe nichts.
01:02:12Ich hoffe nichts.
01:02:23Die Partie wird im Mittelspiel entschieden.
01:02:24Das Endspiel ist doch das eine Kalkül.
01:02:26Wartwürdig. Einmal ist der Kapitän reingegangen, aber zweimal rausgekommen.
01:02:37Du hast recht!
01:02:56Weg!
01:02:58Alarm! Alarm! Alarm! Alarm! Alarm! Alarm!
01:03:18Die Grusel ist weg.
01:03:20Was? Wie?
01:03:22Euer Neffe hat ihr zur Flucht verholfen.
01:03:25Kannst du so etwas behaupten?
01:03:55Ja, hinterher!
01:03:57Entschuldigung!
01:03:58Sie kommen hier! Sie reiten schneller als wir!
01:04:01Wir müssen den Walter erreichen! Dann reitet ihr weiter mit der Gräfin! Ich halte sie auf, solange ich kann!
01:04:10Los, Walter!
01:04:11Los, Walter!
01:04:12Ihr verfolgt die Tose! Die anderen mir nach!
01:04:44Komm, zurück!
01:04:56Hol sie vom Pferd!
01:04:59Und sie verkehrt!
01:05:01Tesselt!
01:05:02Los! Runter!
01:05:08Nein!
01:05:17Während die eine Perle sächsischer Weiblichkeit im stolperner Johannisturm verschlossen bleibt,
01:05:23wird die andere Perle, Orszelska, eine der illegitimen Töchter der polnischen Majestät,
01:05:30reichlich unverhüllt im Feldlager präsentiert.
01:05:33Der erlauchteste Gast bei dem Manöver, das eher einer gigantischen Lustbarkeit gleicht,
01:05:39ist Friedrich Wilhelm I., König von Preußen,
01:05:43der mit dem Kronprinzen Friedrich ins Sächsische gereist ist.
01:05:47Sei es nun, dass August der Prächtige seinen spartanischen Nachbarn necken
01:05:53oder dass sein Günstling Heinrich von Brühl den jungen Kronprinz verlocken wollte,
01:06:00die Tänzerin Orszelska bewirkt beides
01:06:03und gibt dem schwelenden Zwist zwischen dem preußischen König und seinem Nachfolger neue Nahrung.
01:06:09Untertitelung des ZDF, 2020
01:06:39Ich will hier schüllen!
01:06:59Majestät!
01:07:00Du elender Bube!
01:07:01Majestät, lass mich!
01:07:02Putz!
01:07:02Frosk!
01:07:03Lass mich los!
01:07:04Mach Spaß!
01:07:05Majestät, lass mich!
01:07:06Ab mit mir!
01:07:07Lass mich los!
01:07:09Wer konnte denn ahnen, dass die preußische Majestät so grimmig reagieren würde?
01:07:15Er ist ein Puritaner.
01:07:16Ach so, ab Holz sind selbst Puritaner der weiblichen Schönheit nicht.
01:07:19Er lässt nur das Familiär Hausbackene gelten.
01:07:21Alles andere ist gotteslästerliche Lotterwirtschaft in staatsgefährdender Verschwendung.
01:07:26Alles Schöne kostet Geld und Mühe gewiss, aber es ist doch auch die Mühe wert.
01:07:30Wenn eure königliche Hoheit in diesem Sinne eine kleine Kutschfahrt ins sächsische Land ließe sich gewiss arrangieren.
01:07:37Und die Baroness Ortschelska wäre bestimmt nicht abgeneigt.
01:07:42Wäre das nicht eine Gelegenheit, unserem drakonischen Exerziermeister zu entwischen?
01:07:45Wir könnten nach Leipzig kutschieren.
01:07:50Von dort aus können wir ins Hannoversche Ehe, dass man etwas bemerkt.
01:07:56Und der englische König hat mir die Hand seiner Tochter Amalie so gut wie versprochen.
01:08:03Er wird mir helfen.
01:08:04Eure Schwester hat dringend davor gewarnt, von Sachsen aus einer Flucht zu wagen.
01:08:08Sie wird ihre Gründe gehabt haben.
01:08:11Und der englische König verfolgt seine Ziele.
01:08:14Er wird euch helfen, solange ihr diesen Zielen dient.
01:08:17Nun, sei es zu Amalie oder einer anderen.
01:08:22Kite, wir nehmen die Kutsche.
01:08:34Friedrich, Friedrich, Friedrich, Friedrich, Friedrich!
01:09:03Ich will ihm helfen, durchs Land zu kutschieren und seinen Lüsten zu frönen.
01:09:10Der Hascher ist da, dem Staatswohl zu dienen.
01:09:15Staatswohl hängt am Staatssettel.
01:09:19Bauern und Gewerbefreiheit.
01:09:22Füllt es, Lustbarkeit leert es.
01:09:25Schlappe Staatssettel, schlappe Armee, schlappe Herrschaft.
01:09:29Merkt er sich das?
01:09:33Wie, Pal?
01:09:37Mit dem Stock hat er seinen Kronprinzen geschlagen, vor dem ganzen Hof?
01:09:41Habe ich euch richtig verstanden?
01:09:43Sehr wohl, Majestät.
01:09:45Eigenhändig.
01:09:45Na ja, unser fetter Korporal aus Wusterhausen, unser frommer Puritaner, ihm die Oschelska zu präsentieren, heißt, weiß Gott, Perlen vor die Säue werfen.
01:09:59Er liebt die brave Hausmannskost.
01:10:01Tja, Pal, da haben wir den Herrn Nachbarn verschnupft.
01:10:06Aber ich weiß, wie wir ihn wieder versöhnen werden.
01:10:11Morgen werden die neuen Geschütze probiert.
01:10:13Das wird den König freuen, Majestät.
01:10:16Aber ob es ihn und uns mit dem Kronprinzen versöhnt?
01:10:20Das wird den König von Kronprinzen versöhnt.
01:10:50Das ist kein Manöver.
01:11:20Aber das ist ein Spektakel.
01:11:21Dazu braucht man keinen General.
01:11:22Dazu braucht man einen Schauspieldirektor.
01:11:24Aber die Sachsen haben einen guten Ruf als Soldaten.
01:11:27Hatten, Majestät, hatten.
01:11:28Heute bilden Sie nur noch die Staffarsch zu königlichen Lustspielen.
01:11:31Ihre Geschütze feuern nach immer trefflich.
01:11:39Vortrefflich.
01:11:52Der Fels zersplittert wie Glas.
01:11:54Und dennoch, Majestät.
01:11:55Ich kenne Felsen, gegen die selbst dieses vortreffliche Geschütz nichts ausrichten kann.
01:11:59Und wo ist das?
01:12:00In Stolpen.
01:12:01Gegen die Basaltpfeiler des Schlossberges richten eiserne Kanonenkugeln nichts aus.
01:12:05So.
01:12:07In Stolpen also.
01:12:09Hat die Kosel dem Fels bezwungen, bezwinge ich ihn auch.
01:12:11Ich will doch sehen, was stärker ist.
01:12:13Meine Artillerie.
01:12:14Oder die Kosel.
01:12:25Greifin.
01:12:26Ich bin gekommen, um Abschied zu nehmen.
01:12:29Ihr wollt mich verlassen.
01:12:32Wir marschieren ab nach Serbien.
01:12:33Gegen die Türken.
01:12:35Die Besatzung von Stolpen wird ausgewechselt.
01:12:39Mit euch geht meine letzte Hoffnung.
01:12:42Ich gehe.
01:12:42Und der König kommt.
01:12:45Der König.
01:12:49Der König.
01:12:52Nach Stolpen.
01:12:55Rosen, seid ihr sicher?
01:12:57Der neue Kommandant bringt die Botschaft aus Dresden mit.
01:13:01Rosen.
01:13:03Er kommt zu mir.
01:13:12Er kommt zu mir.
01:13:33Er kommt zu mir.
01:13:33Musik
01:14:03Das heißt, der König kommt hierher, um die Kraft seiner Kanonen an den Basaltfersen auszuprobieren.
01:14:18Vorwand, Vorwand, Rosen.
01:14:21Er weiß, dass ich ihn trotz allem liebe, dass ich ihm verzeihen werde.
01:14:29Er kommt meinetwegen.
01:14:33Er kommt zu mir.
01:14:51Frau Gräfin, es ist ein Irrtum, das Glück von Königen zu erhoffen.
01:15:03Musik
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