- vor 6 Tagen
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00:00Hanna, hier ist überall Rattengift.
00:19Das ist alles Rattengift.
00:23Hast du was davon runtergeschluckt? Mach mal den Mund auf.
00:26Hat einer von euch hier irgendwas angefasst? Hat einer was runtergeschluckt?
00:30Gut, wir gehen jetzt alle zusammen raus zur Straße und keiner fasst hier mehr irgendwas an. Ist das klar?
00:34Ja, alles gut.
00:35Ja, einmal alle mit.
00:39Bringen Sie zuerst die Kinder in Sicherheit. Ja, es kommt sofort ein Wagen vorbei. Wir melden uns später.
00:47Peter 21, 1 für Peter 21.
00:49Peter 21, 1 hört.
00:51Auf dem Spielplatz Hafenstraße hat jemand Rattengift ausgelegt.
00:54Die Praktikantin vom Sternteiler Kindergarten wartet da.
00:57Eine Hanna scholl.
00:59Peter 21, 1 hat verstanden. Wir melden uns.
01:02Gift gegen Kinder? Na, Postmahlzeit.
01:04Sag mal, hast du irgendwo meinen Lager gesehen?
01:07Nee.
01:11Könnte der nicht längst weg sein?
01:15Besitzanzeigen des Führwort mit sechs Buchstaben wolle.
01:19Meiner.
01:19Ja.
01:24Hanna Scholz?
01:28Ja.
01:29Melanie Hansen.
01:31Guten Tag.
01:32Meine Kollegin Bärmann. Hallo.
01:34Moin.
01:34Hallo.
01:35Es ist gleich da drüben.
01:43Sieht aus wie Reziprat.
01:45Ja.
01:45Schluss mit dem Kindergeschrei Rattengift. Welcher Idiot macht denn sowas?
01:55Birgit, meine Chefin. Die meinte, sie weiß wahrscheinlich, wer das war. So ein Typ hier, der immer Schwierigkeiten macht.
02:01Eine Anwohner? Haben Sie einen Namen oder eine Adresse?
02:04Das hat sie mir nicht gesagt. Ich kenne den nicht. Heute ist erst mein zweiter Tag hier im Kindergarten.
02:09Es ist Reziprat.
02:15Es ist richtig giftig. Stoppt die Blutgerinnung. Tiere verbluten innerlich. Wenn ein Kind sowas verschluckt, dann, ja.
02:23Das Gebiet muss sofort gesperrt und komplett gereinigt werden.
02:26Ich sage dem PK Bescheid.
02:27Das Zeug ist überall verteilt. Wir sperren ab und sammeln grob ein, was wir finden können.
02:33Sag dem Bezirks an Bescheid. Wir sollen den Platz gründlich reinigen lassen.
02:36Das geht klar.
02:37Sobald wir hier durch sind, gehen wir rüber zum Kindergarten. Die wissen angeblich, wer das war.
02:41Das ist verstanden, Peter 21.
02:43Gut.
02:43Guten Morgen.
03:01Morgen, Birgit Uland. Hallo.
03:03Ihre Praktikantin sagte, Sie hätten einen konkreten Verdacht.
03:06Allerdings. Der Mann heißt Eckhard Brumund. Wohnt hier schräg gegenüber vom Spielplatz. Antoniestraße.
03:11Er hat konkret gedroht, es mit den Kindern wie mit den Ratten zu machen.
03:15Moment, nicht so schnell. Wie heißt der Mann?
03:17Brumund. Eckhard. Mit D oder mit T. Keine Ahnung.
03:20Ein frustrierter Kerl, der sich von der ganzen Welt auf den Schlips getreten fühlt.
03:24Ständig regt er sich hier über die Kinder auf.
03:26Eigentlich wollte er sich auch längst bei ihnen beschwert haben.
03:28Da ist uns nichts bekannt, ne?
03:29Ja, wie auch immer. Vorletzte Woche, da lag hier wieder Spielzeug rum.
03:32Er meckert mich an, ich meckere ihn an.
03:34Und da soll ihm eins von den Kindern den Mittelfinger gezeigt haben.
03:37Und da hat er wortwörtlich gesagt, man muss es mit euch kleinen Biestern machen,
03:41wie mit den Ratten.
03:43Sie hatten also schon öfter Ärger mit dem Hirn?
03:45Ja, wir sind ja fast jeden Tag da drüben. Der hasst Kinder.
03:48Keine Sorge, wir reden mal mit ihm, ja?
03:49Ist gut, danke.
03:50Wiedersehen.
03:51Tschüss.
03:51Na, auch ein Äpfelchen?
04:04Nee. Das ist mir zu gesund.
04:07Blödmacht.
04:08Peter 21 zu für Peter 21.
04:11Peter 21 zu hört.
04:13Einsatz in der Eggersallee Nummer 19.
04:16Älterer Herr, Hans Reuter.
04:18Jemand hat dein Auto besetzt.
04:21Habe ich das richtig verstanden, Peter 21, Auto besetzt?
04:25Korrekt. Es soll um Sachbeschädigung gehen.
04:29Sachbeschädigung.
04:31Das habe ich mit, Peter 21.
04:35Franziska, Einsatz.
04:37Na, endlich.
04:56Moin.
04:57Moin.
04:57Tomförder, Polizeimeister Jung.
04:59Ich nehme an, Sie sind Herr Reuter.
05:01Meine Frau sitzt da seit heute Nacht um zwei Uhr drin.
05:04Die Dame, da ist Ihre Frau.
05:08Guter Mann, man hat uns gesagt, es geht hier um Sachbeschädigung.
05:10Welche Sache genau ist denn beschädigt?
05:13Wie?
05:16Jetzt erzählen Sie mal ganz in Ruhe, was genau passiert ist.
05:19Also erst konnte sie nicht einschlafen.
05:22Dann hat sie sich immer rumgewälzt.
05:24Und dann, ja, dann ist sie da raus und da rein.
05:29Rumgewälzt.
05:29Und gab es dafür irgendeinen Grund?
05:34Eben nicht.
05:34Oh, das geht so schwer.
05:46Guten Tag, Junge.
05:48Darf ich Sie fragen, weshalb Sie schon so lange im Auto sitzen?
05:51Das erklärt Ihnen besser mein Mann.
05:52Tagen Sie, Sie soll da rauskommen.
05:54Auto ist ja nicht zum Wohnen da.
05:56Kann es sein, dass es hier eher um eine kleine Zwistigkeit geht,
05:59als um Sachbeschädigung?
06:01Habt ihr das behauptet?
06:02Fragen Sie ihn lieber, wo er jeden Tag hinfährt.
06:06Elfi, ich bitte dich, nimm Vernunft an.
06:08Verstehe ich Sie richtig.
06:09Sie wollen nicht, dass Ihr Mann wegfährt und deshalb...
06:11Sitzt Sie in meinem Auto.
06:14Unser Auto.
06:14Wie lange sind Sie zwei eigentlich schon verheiratet?
06:1942 Jahre.
06:22Naja, das ist eine lange Zeit.
06:24Da hat man doch schon viel gemeinsam durchgemacht, oder?
06:25Ich schlage deshalb vor, dass wir zwei Sie jetzt mal allein lassen
06:29und Sie das in aller Ruhe zusammen klären.
06:32Aber ich hoffe, Ihnen ist klar, dass für so eine Angelegenheit
06:35die Polizei eigentlich nicht zuständig ist.
06:37Rauskommen werde ich trotzdem nicht.
06:39Schließlich geht es um die Grundprinzipien
06:42einer harmonischen Paarbeziehung.
06:44Keine Namen hier.
07:01Soll aber hier sein.
07:02Anthony 1.
07:06Tag, wollen Sie rein?
07:07Ein Herr Brumund.
07:08Wohnt der hier?
07:09Mein Nachbar unten links.
07:10Danke.
07:10Danke.
07:10Danke.
07:10Danke.
07:10Danke.
07:14Ja?
07:24Polizei, guten Tag.
07:26Wir würden gerne Herrn Brumund sprechen.
07:28Hier kommt keiner rein.
07:30Es ist wirklich eine wichtige Angelegenheit.
07:37Hansen, mein Kollege Mehrmann.
07:38Tag, doch.
07:40Ist es richtig, dass Sie kürzlich Ärger mit den Kindern vorne auf dem Platz hatten?
07:43Ach, plötzlich interessiert sich dafür jemand.
07:46Na schön.
07:47Es ist so, heute Morgen wurde dort Rattengift gefunden,
07:50samt einer schriftlichen Drohung gegen Kinder.
07:52Stimmt es, dass Sie gedroht haben,
07:53es mit den Kindern wie mit den Ratten zu machen?
07:55Na und?
07:57Das heißt, dass Sie geben zu,
07:58das Rattengift ausgelegt zu haben.
07:59Ja, was soll denn der Schwachsinn?
08:00Was hat denn Rattengift?
08:01Es heißt, Sie hätten sich sehr oft
08:03über die Kinder des Sterntaler Kindergartens beschwert und...
08:06Warte mal, was ist denn das für gelbes Papier da hinten?
08:08Sieht doch genauso aus wie das auf dem Spielplatz.
08:10Darf ich mal?
08:10Nee, nee, nee, dürfen Sie nicht.
08:12Herr Brumund, das wäre jetzt wirklich besser,
08:13wenn Sie uns in die Wohnung riefen.
08:14Jetzt mal ganz langsam, ja?
08:15Ich habe hier mit der Scheiße nichts zu tun.
08:17Wir würden uns trotzdem gerne mal
08:18diese gelben Zettel dort ansehen.
08:19Was für ein Zettel?
08:19Das ist doch hier ein abgekatertes Spiel.
08:21So wie es aussieht,
08:22waren Sie bereit, das Leben der Kinder
08:23ernsthaft in Gefahr zu bringen.
08:24Ich muss Sie jetzt bitten, mitzukommen.
08:25Ich komme hier nirgendwo hin mit.
08:26Sie voll habe ich festzunehmen.
08:27Na, was soll denn das?
08:28Herr Brumund, Herr Brumund.
08:31Herr Brumund.
08:33Ich rief Notarzt.
08:34Wird er 21, 21, 21, 1 an dran?
08:36Oh Gott, du Eckerd, was ist passiert?
08:37Wie da noch was ich gehört?
08:38Hat Ihr Nachbar irgendwelche Probleme
08:40mit der Gesundheit, Herzprobleme oder sowas?
08:42Nein, doch, Zuhrenblut, Ruf, Zuhrenblut, Ruf.
08:44Da bin ich wieder.
08:46Wir brauchen Notarztin, die Antoni-Straße 1.
08:49Mann mit Kollaps, eventuell Herzinfarkt.
08:55Moin.
08:55Moin.
08:56Unklar ist ein Krupe, Verdacht auf Infarkt.
08:58Auf jeden Fall ist er verbal sehr renitent.
09:00Ich bin Dr. Jonas, Ihre Warnein, der Ärztin.
09:02Wie fühlen Sie sich?
09:03Na, wie fühlen Sie sich denn?
09:04Ich will meinen Anwalt sprechen.
09:06Ist ja gut.
09:07Der wollte eben schon von der Trage hüpfen.
09:08Also, wir machen erst mal eine EKG.
09:10Die machen wir ganz sicher nicht.
09:11Ich bin gesund.
09:12Ja, ich bin gesund.
09:14Ja, ja, ja.
09:15Und tschüss.
09:18Mein Gott, was hat der mit dem gemacht?
09:21Kaum ist er aufgewacht, hat er schon angefangen zu schimpfen.
09:24Beamtenwillkür, Diktatur,
09:26dass er unbedingt mit dem Anwalt sprechen will.
09:27Ganz normaler Einsatz.
09:28Auf jeden Fall ist er richtig sauer.
09:31Viel Spaß noch.
09:35Was wird das?
09:36Ich bin doch kein Diabetiker.
09:37Machen Sie mich hier von diesem Zeug los.
09:39Und holen einen Schiffkittel.
09:40Ja, Sie machen bitte mal eine Faust.
09:41Und wie ich hier eine Faust mache.
09:43Guten Tag.
09:43Hallo.
09:44Wir würden Herrn Brummund gerne noch mal befragen,
09:47wenn es seinen Zustand erlaubt.
09:48Nee, tut er nicht.
09:49Sie halten sich ja nicht ernstiger Schwungspflicht.
09:51Sagen Sie mal, wollen Sie jetzt krank oder gesund sein?
09:54Ein Infarkt war es wahrscheinlich nicht.
09:55Er ist reichlich unterzuckert.
09:56Dazu die Aufregung.
09:57Und das dürfte ihm den Rest gegeben haben.
09:58Ist das so in Ordnung für Sie?
09:59Nee, nee.
10:00Ist überhaupt nicht in Ordnung.
10:02Ja?
10:02Sie sollen Ihren...
10:03Ich dir einen Chefkittel.
10:04Ja, das habe ich gehört.
10:05Ja.
10:05Es tut uns wirklich sehr leid,
10:06dass das alles so enden musste.
10:07Aber ich verstehe überhaupt gar nicht,
10:08was Sie von mir wollen.
10:09Diese Kinder interessieren mich da gar nicht.
10:11In drei Tagen habe ich meinen Gerichtstermin.
10:13Gerichtstermin?
10:13Ja, Räumungsklage.
10:14Mein Vermieter will mich rausschmeißen.
10:16Wegen des lächerlichen Wasserrohrbruchs.
10:17Plötzlich soll der Fußboden, die Decke,
10:19und was weiß ich alle, soll baufällig sein.
10:20Ja, der hat doch das Wasser selber rausgelassen.
10:22Herr Brummund, diese Papierbögen lagen in Ihrer Wohnung.
10:24Das können Sie nicht bestreiten.
10:27Erkennen Sie das wieder?
10:28Nee.
10:28Dasselbe Papier.
10:29Haben Sie das geschrieben?
10:30Ich habe diese bescheuerten Zettel noch nie gesehen.
10:32Das habe ich doch gesagt.
10:33Aber Sie haben angedroht,
10:34es mit den Kindern zu machen wie mit den Ratten.
10:36Da habe ich ja diesen Flötentypen gemeint.
10:38Den, den, na, den Fänger.
10:40So, ich möchte jetzt Ihre Dienstnummern haben.
10:42Mein Anwalt wird sich bei Ihrem Boss beschweren.
10:44Tatsache ist, diese Zettel lagen in Ihrer Wohnung.
10:46Sag mal, hörst du nicht zu?
10:48Wenn jemand diese Zettel versteckt hat,
10:49dann war das mein Vermieter.
10:51Dann frag den doch,
10:51wie die Scheiße in meine Wohnung gekommen ist.
10:53Aber der kriegt mich da nicht raus.
10:55Ja, ich bin in dieser Wohnung geboren.
10:56Verstehen Sie das?
10:57So, das reicht.
10:58Ich bin da geboren.
10:59Es reicht jetzt.
10:59Sonst kriegt er nämlich gleich den nächsten Kollaps, ja?
11:01Wie heißt denn Ihr Vermieter?
11:03Vielleicht können wir den mal anrufen.
11:04Er ist die Nummer von Ihrem Boss.
11:05So, das klären wir bitte später.
11:07Ja.
11:11Fünf Minuten länger und wir hätten ihn gehabt.
11:12Sein Polis lag bei 196.
11:15Glaubst du diese Vermietergeschichte?
11:17Es sind zwei Tage bis zur Verhandlung.
11:19Warum nicht?
11:20Und wissen wir,
11:20ob es überhaupt genügend Handhabe für eine Räumung gibt?
11:24Der Hund hat im Moment wahrscheinlich andere Sorgen als Kinderlärm.
11:26Du hast den Kerl doch erlebt.
11:27Der ist cholerisch.
11:28Er hat sich überhaupt nicht im Griff.
11:30Ich weiß, es geht um Kinder.
11:32Aber komm mal wieder runter.
11:34Wir sollten uns den Vermieter wenigstens mal anschauen.
11:37Meinetwegen.
11:38Aber ich schwöre dir,
11:39in zwei Stunden stehen wir wieder hier.
11:51Sag mal.
11:53Kannst du nicht das Protokoll schreiben?
11:55Nein.
11:56Letzte Stunde bei Dr. Rost.
11:57Schon vergessen?
11:58Es war.
11:58Letzte Stunde schon.
11:59Du weißt, dass dir weitere Sitzungen zustehen, wenn du möchtest.
12:03Das Wichtigste ist, dass für dich wirklich alles geklärt ist.
12:07Ich bin in Ordnung.
12:08Gut.
12:08Du weißt, wie ich es meine.
12:10Wir sind alle sehr zufrieden mit dir.
12:12Danke.
12:12Also.
12:13Täusche ich mich?
12:15Oder habe ich gerade das Gefühl, dass du es besonders eilig hast, da hinzukommen?
12:20Tschüss.
12:23Tschüss.
12:25Die Schneider, wenn denn sonst?
12:27Wie geht nicht?
12:28Natürlich geht das.
12:29Dann gehen Sie jetzt bitte rein in die Sitzung und holen Sie raus.
12:32Kann nicht so schwer sein.
12:34Was, Rückruf?
12:36Ich liege im Elbkrankenhaus.
12:38Ja, die wollen mich hier meterweise mit Kabeln umwickeln.
12:41Nee, Sie gehen da jetzt bitte rein.
12:43Sie gehen da rein und holen Sie raus.
12:44Da wird kein Zettel reingeschoben.
12:46Ja, ich warte.
12:48Kann doch nicht wahr sein.
12:50Ziemlich schwieriger Patient, hm?
12:52Der Herr ist leidlich renitent und will Sie nicht untersuchen lassen.
12:54Leidlich renitent?
12:55Man hört ihn fast im ganzen Haus.
12:58Warum rufen Sie mich nicht?
12:59Ich dachte, Sie haben zu tun und ich schaffe das schon.
13:02Wissen Sie, was das Problem ist, dass Sie alles allein hinkriegen wollen?
13:05Das war in Ihrem Buschkrankenhaus vielleicht nötig, aber das ist meine Station.
13:09Also, wenn Sie wollen, dass ich mich unterordne, dazu bin ich nicht der Typ.
13:12Darum geht es doch überhaupt gar nicht.
13:14Ich möchte nur, dass Sie kooperieren und ich glaube, dazu ist jeder der Typ.
13:17Es geht mir um gute Zusammenarbeit, hm?
13:19Hallo?
13:21Ja, wo seid ihr denn?
13:23Mein Anwalt ist im Anflug!
13:26Ja, die Schlüssel mit dem ganzen Schwachsinn.
13:29Guten Tag.
13:31Sie haben den Chefkittel verlangt und hier ist er.
13:33Na, das wird aber auch Zeit. Da könnte ich Ihnen ja gleich mal sagen, was Ihre Kollegin...
13:35Nein, das können Sie nicht.
13:36Denn ich habe nur wenig Zeit für Patienten wie Sie, die sich weigern, sich untersuchen zu lassen.
13:40Obwohl Sie vielleicht unter Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder Diabetes leiden.
13:44Aber ich sage Ihnen was.
13:46Patienten wie Sie sollte man vorne in die Station hinein und hinten wieder rausschieben.
13:50Aber wir tun das nicht.
13:51Weil wir ganz genau wissen, dass Sie ohne unsere Hilfe nur eine verkürzte Lebenszeit haben.
13:56Haben Sie das verstanden?
13:58Sie reden ja im Blödsinn.
13:59Das ist ja Quatsch.
14:00Tja, wenn Sie partout keine Hilfe wollen.
14:05Wie hat mein Vater immer so schön gesagt?
14:07Da hat der Zimmermann das Loch gemacht und das gilt jetzt auch für Sie.
14:22Ihr Patient.
14:22Na, dann wollen wir mal.
14:26Tagenstraße 78 bis 118. Objekt waren 102.
14:41Okay.
14:43Wir kriegen das hin.
14:45Sekunde, bitte.
14:48Okay.
14:49Du, ich muss was machen.
14:50Ich habe das im Griff. Bis dann.
14:51Ist ja ein Ding. Rattengift auf dem Palmenplatz. Habe ich das richtig verstanden?
14:56Hat's der Verrückte jetzt also auch noch auf kleine Kinder abgesehen?
15:00Wir sind noch dabei, uns ein Bild zu machen.
15:02Herr Brumund hat von einer Räumungsklage gesprochen.
15:04Na, hoffentlich hat er Ihnen auch davon erzählt, dass ich ihn unter allen Umständen loswerden will.
15:08Das ist nämlich der Fall.
15:09Der Mann ist ein notorischer Querulant.
15:11Frei von jeder Vernunft.
15:13Alle anderen Mieter haben eingewilligt auszuziehen.
15:15Nur er will bleiben, bis der Dachboden in den Keller rasselt.
15:18Was ist denn mit dem Haus?
15:19Im Arsch, marode, überall Schwamm.
15:21Ich will sanieren. Vielleicht muss ich auch abreißen und neu bauen.
15:25Herr Brumund behauptet, es ginge nur um einen Wasserschaden, der von Ihnen verursacht wurde.
15:29Die alte Leierentmietung.
15:31Was soll's, wir klären das vor Gericht.
15:33Niemand kann ein Haus von Grund auf sanieren, solange noch jemand drin wohnt.
15:37Brumund kapiert's einfach nicht.
15:38Der tut so, als wäre ich sein Feind.
15:41Hatten Sie in letzter Zeit Zutritt zu seiner Wohnung?
15:43Glauben Sie etwa, ich habe einen Zweitschlüssel?
15:45Nie gehabt.
15:46Brumund hat sich da unten verschanzt.
15:47Reines Wunder, dass er nicht noch die Fenster zunagelt.
15:51Sie haben und hatten demnach definitiv keinen Zutritt zur Wohnung.
15:54Na, definitiver ist definitiv.
15:57Vor Gericht könnten Sie doch von dieser Rattengiftgeschichte profitieren, oder?
16:01So einen durchgeknallten Mieter kriegt man sich ja leichter raus.
16:04Tja, so ist das eben im Leben.
16:06Ja.
16:08Es gibt keine Klingelschilder mehr an dem Haus.
16:11Obwohl noch Leute drin wohnen.
16:13Wissen Sie, wer die abmontiert hat?
16:15Kein Schimmer.
16:16Da bin ich völlig überfragt.
16:18Danke.
16:20Wiedersehen.
16:20Aalglatt, hm?
16:26Könnte wirklich ein Fall von Entbietung sein.
16:28Und die Klingelschilder, die hat er 100% selbst abgeschraubt.
16:31Hallo, wie geht's meinem Nachbarn?
16:33Ich hoffe besser.
16:34Ja.
16:34Hat sich ein bisschen zu viel aufgeregt in letzter Zeit, die Hausgeschichte.
16:37Wie ist das denn eigentlich?
16:38Es müssen doch alle Mieter raus.
16:40Sie auch?
16:40Ja, ist nicht einfach, wenn wir Leute in der Gegend bleiben.
16:43Mein Friseurgeschäft ist gleich ums Eck.
16:44Aber Sie haben keinen Ärger mit dem Herrn Jensen?
16:47Nicht direkt ist halt, wie es ist.
16:49Hat die denn so sein Geschäft im Sinn?
16:50Brummund behauptet, Herr Jensen hätte einen Wasserschaden selbst verursacht.
16:54Ah, das ist Unsinn.
16:55Solche Eck hat aber auch gesagt.
16:56Das traue ich Jensen nun wirklich nicht zu.
16:57Und trauen Sie Herrn Brummund zu, dass er Rattengift auf dem Spielplatz auslegt?
17:01Ach, darum geht's.
17:01Darum geht's, ja.
17:03Ein bisschen verrückt ist er schon.
17:03Also bei Kindern hat er echt einen Knall.
17:05Einmal wollte er sich wegen dem schon Luftgewehr besorgen.
17:07Das hat er Ihnen offen erzählt?
17:08So ein Friseur erzählt mir viel, wenn er taglang ist.
17:11Eckert macht halt kein Geheimnis aus dem, was er denkt.
17:13Aber Herr Jensen könnte das auch mitbekommen haben.
17:16So eine Abneigung gegen Kinder.
17:18Kann schon sein, keine Ahnung.
17:19Hier in der Ecke kennt ja jeder jeden.
17:24Ja, ich muss auch weiter.
17:25Der nächste Kunde wartet.
17:26Wiedersehen.
17:29Luftgewehr.
17:30Noch Fragen?
17:31Wenn Jensen was weiß.
17:33Nils, Rattengift, zwei Tage vor der entscheidenden Verhandlung.
17:36Das kann doch kein Zufall sein.
17:38Ja, also ich denke, das ist dann alles.
17:51Tja, letzte Stunde.
17:55Haben wir ja ordentlich überzogen.
17:56Dann macht doch nichts.
17:57Im Gegenteil.
17:59Also, ich meine,
18:01es freut mich, wenn ich Ihnen helfen konnte,
18:02Ihre Gedanken ein wenig zu ordnen.
18:04Ja, das konnten Sie.
18:06Danke.
18:07Und natürlich wünsche ich Ihnen,
18:08dass Ihnen Situationen,
18:10in denen Sie von der Waffe gebraucht haben müssen,
18:12wenigstens eine Weile erspart bleiben.
18:14Man kann ja nicht immer Pech haben.
18:18Sie glauben jetzt aber nicht,
18:19dass ich von Pech verfolgt bin, oder?
18:21Nein, das habe ich nicht so gemeint.
18:24Und Sie?
18:26Sind Sie von Pech verfolgt?
18:28Nicht mehr als jeder andere Mensch auch.
18:31Außer, dass ich auch gerade frisch getrennt bin.
18:34Ja, vielleicht können wir ja mal was trinken gehen.
18:42Also, wenn Sie wollen.
18:43Wenn Sie können und dürfen.
18:45Und einen Wein oder so.
18:46Ja, gern.
18:48Sehr gern.
18:50Schön.
18:51Ja, tschüss.
18:54Soll ich Sie anrufen?
18:58Gerne.
19:00Gut.
19:01Sehr gut.
19:01Herr Bromund.
19:14Fantastisch.
19:15Ich dachte schon, Sie sind tot.
19:16Sie sind nicht mein einziger Mandant.
19:18Und, oh Wunder, nicht der Einzige,
19:20der ein dringendes Anliegen hat.
19:21Wir haben ja keine Ahnung, was hier abgeht.
19:23Die sind alle ein bisschen verrückt.
19:24EKG, Blut, Urin.
19:26Die wollen mich so lange untersuchen,
19:27bis sie irgendwas finden.
19:28Bitte, bitte reden Sie mit denen.
19:30Ich habe bereits mit der Oberärztin telefoniert.
19:32Ja, das ist die Schlimmste von euch.
19:33Auf deren Mist ist das Ganze hier gewachsen.
19:35Sie hat mir bedeutet,
19:36es sei besser,
19:36alle Untersuchungen in Ruhe zu Ende zu bringen.
19:38Sie könnten ernsthaft krank sein.
19:40Hat die Ihnen eine Gehirnwäsche verpasst oder was?
19:42Ich bin ja vollkommen gesund.
19:43Die haben bloß so viele freie Betten hier.
19:45Herr Bromund, beruhigen Sie sich.
19:48Sprechen wir erst mal über diese Polizeisache.
19:50Der Rest wird sich dann schon finden.
19:51Kapierst du das nicht?
19:53Ich bin hier festgenagelt.
19:55Ja, da draußen verliere ich mein Zuhause.
19:56mit meinem Zuhause.
20:00Herr Bromund,
20:01bin ich Ihre Anwältin oder nicht?
20:04Also, ich kann Ihnen doch nur helfen,
20:06wenn Sie mir jetzt ganz in Ruhe erzählen,
20:08was eigentlich passiert ist.
20:10Ich will ja nur,
20:10dass Sie mit denen reden, ja?
20:12Sie reden, ich gehe.
20:13Da, da ist doch einer hier.
20:15Komm jetzt, sag's ihr.
20:16Komm jetzt, sag's ihr.
20:17Nein, Herr Bromund.
20:18Na komm, sag's ihr.
20:18Was denn sagen?
20:19Dass ich hier raus muss,
20:20was denn sonst?
20:21Die nehmen mir meine Wohnung weg,
20:22hetzen mir die Bullen auf den Hals.
20:24Alle trampeln mir hier immer nur auf den Nerven oben.
20:27Es ist gut, keine Ahnung,
20:27was Sie von mir wollen, okay?
20:28Was ist hier los, Herr Bromund?
20:30Das ist alles nur ein Missverständnis.
20:32Es ist genug.
20:32Bitte mäßigen Sie sich.
20:34Mäßigen soll ich mich, ja?
20:35Ich mäßige mich da die ganze Zeit.
20:37Ich schlag die ganze Bude zusammen.
20:39Ja, ich werde diese scheiß Krankenhaus
20:41kurz und klein schlagen.
20:42Ich glaube, es ist besser,
20:43ich bin jetzt auf der Wache.
20:44Ja, schnell.
20:45Nein, das ist wirklich nicht nötig.
20:47Doch, doch, das ist nötig.
20:48Ja, rufen Sie an.
20:49Komm, rufen Sie an.
20:50Wissen Sie, was ich dann mache?
20:51Ich werde alles gestehen, ja?
20:52Ich werde alles gestehen.
20:54Weißt du, was ihr von mir wollt?
20:55Ich bin.
20:58Ganz ruhig, ganz ruhig.
20:59Ich bin.
21:00Aufrichten, aufrichten.
21:02So, schön atmen.
21:04Ganz ruhig atmen.
21:04Ich schreie.
21:08Ich mache mich zur Strecke bringen.
21:10So, Herr Bromund.
21:27Sie wollen eine Aussage machen?
21:29Sie haben mit meinem Vermieter geredet?
21:31Ja.
21:32Und er hat kein schmeichelhaftes Bild
21:33von Ihnen gezeichnet.
21:35Das heißt, Sie glauben mir immer noch nicht.
21:37Ich bin müde.
21:43Ich sollte zu dem stehen,
21:45was ich gemacht habe.
21:46Das würde uns alle erlösen, ja.
21:50Wissen Sie,
21:51ich war noch nie ein großer Kinderfreund.
21:54Die Scheißkinder haben mich auch noch nie gemocht.
21:57Wenn ich den gedroht habe,
21:59dann sicher nicht ohne Grund.
22:01Aber Rattengift,
22:03so weit würde ich nie tun.
22:04Also kein Geständnis.
22:08Was soll ich denn gestehen?
22:10Man will mir die Heimat wegnehmen.
22:12Wissen Sie, was das heißt?
22:13Der einzige Ort auf der ganzen Welt,
22:15wo man mich kennt.
22:17Auch wenn das für die anderen
22:18nicht immer ein Vergnügen ist.
22:22Herr Bromund,
22:23wie sollen wir Ihnen glauben?
22:24Nun, wie Sie sehen,
22:26geht es meinem Mandanten sehr schlecht.
22:28Die einzige Erklärung,
22:30die wir haben,
22:30ist, dass jemand die gelben Zettel,
22:32diese angeblichen Beweisstücke,
22:34absichtlich in Herrn Bromunds Wohnung
22:36deponiert hat.
22:37Nee.
22:38Ich habe drei Schlösser.
22:39Das ist unmöglich.
22:40Kommt genau rein.
22:44Dürfte ich Sie beide
22:45vielleicht mal einen Moment draußen sprechen?
22:47Ja.
22:48Ja.
22:48Ja.
22:48Ja.
22:54Haben Sie ihm diese Show eingetrichtert?
22:56Nein.
22:57Mein Mandant ist vielleicht schwierig,
22:58aber er ist ehrlich.
23:00Jensen hingegen,
23:01sein Vermieter,
23:02behauptet,
23:02das Haus sei baufällig
23:03und habe Schwamm.
23:04Das wissen wir ja.
23:05Ja.
23:05Das ist alles nur Vorwand.
23:07In Wirklichkeit plant er,
23:08die Wohneinheiten
23:09in Eigentum zu verwandeln
23:11und zu verkaufen.
23:12Jensen könnte sich damit
23:13zehn goldene Nasen verliehen.
23:15Und Geld war doch schon immer
23:16ein gängiges Motiv,
23:17nicht wahr?
23:18Frau Dr. Schneider,
23:18der Mandant sagt selbst,
23:19dass niemand Zutritt
23:20zu seiner Wohnung hatte.
23:21Ich bitte Sie,
23:22ein Mann,
23:23der versucht,
23:23aus dem Nest gefallene Vögelchen
23:25in seiner Schreibtischschublade
23:27aufzupäppeln.
23:28Der vergiftet keine Kinder.
23:29Mir kommen gleich die Tränen.
23:31Okay.
23:32Versuchen Sie,
23:32Herrn Brummen zu überzeugen,
23:33dass wir uns ein bisschen
23:34in seiner Wohnung umsehen.
23:36Dann werden wir mal schauen,
23:37was an den Geschichten dran ist.
23:38Gut.
23:39Einverstanden.
23:40Ich bin gleich zurück.
23:46Was sollen wir da finden?
23:47Eine Spendenquittung
23:48für den Kindergarten?
23:53Schönen guten Tag.
24:04Was können wir denn
24:04für Sie tun?
24:06Ich erwarte,
24:06dass die Polizei
24:07auch in meinem Falle tätig wird.
24:09Ich habe ja
24:09mit Ihrer Kollegin gesprochen
24:11und Sie kam mir
24:13recht verständlich vor.
24:14Hallo.
24:16Frau Jung ist im Moment
24:17leider nicht da.
24:17Sie wissen ja auch Bescheid.
24:19Stellen Sie sich vor,
24:20ich wollte nur kurz
24:21auf die Toilette.
24:23Da schnappt sich mein Mann
24:24den Wagenschlüssel
24:25und drückt ihn wieder raus.
24:27Aber nicht mit mir.
24:28Oh nein,
24:28da hat er sich geschnitten.
24:30Ich habe beschlossen,
24:31so lange wie nötig
24:32hier zu bleiben.
24:32Notfalls auch über Nacht.
24:36Hier?
24:36Ja.
24:39Entschuldigung,
24:39ich verstehe nicht ganz.
24:42Na, Sie werden doch wohl
24:42eine Zelle haben.
24:44Ach, die Autobesetzung.
24:45Allerdings.
24:49Franzi, noch nicht zurück?
24:51Leider nein, Martin.
24:54Die Dame hier...
24:55Elfige Reuter,
24:56guten Tag.
24:57Sie sind der Bross,
24:58nicht wahr?
24:59Das sieht man gleich.
25:00Martin,
25:01würdest du Frau Reuter
25:01bitte erklären,
25:02dass wir für diese Art
25:03Ehe-Streitigkeiten
25:04leider nicht zuständig sind?
25:05Ich werde erst wieder gehen,
25:07wenn mein Mann herkommt
25:08und sich bei mir entschuldigt.
25:11Entschuldigen Sie,
25:12aber ich verstehe nicht ganz...
25:16Ich schon, Martin.
25:18Ich schon.
25:21So.
25:22Ja,
25:23füllen Sie uns doch mal rum.
25:25Oh nein.
25:26Herr Brummund wünscht ausdrücklich,
25:27dass Sie sich völlig frei bewegen.
25:29Ich zitiere.
25:30Sorgen Sie dafür,
25:31dass sämtliche Schränke
25:32und Klamotten durchwühlt werden
25:33und dass die nicht vergessen,
25:35Müll zu graben.
25:36Zitat Ende.
25:37Denn was die hätten finden können,
25:38hat meine Anwältin schon weggeräumt.
25:39Also ich finde nicht,
25:41dass es hier nach Schwamm riecht.
25:43Absolut richtig.
25:45Kein Geruch,
25:45kein Schwamm.
25:46Kommen Sie,
25:47sehen Sie.
25:53Faltarbeiten aus
25:54Kargummi-Papier,
25:55sehr hübsch.
25:56Einmal die Woche eine Putzfrau
25:57und es sähe hier deutlich
25:58zivilisierter aus.
26:00Wenn Sie bitte einmal schauen wollen,
26:01Jensens großartiger Wasserschaden.
26:03Zwei-, dreimaler Stunden
26:05und das sieht aus wie neu.
26:07Von Unbewohnbarkeit
26:08kann also gar nicht die Rede sein.
26:10Okay, wer will dir rum?
26:12Ich oder du?
26:13Dein Zimmer.
26:13Ich grabe lieber im Müll.
26:28Frau Doktor,
26:30gucken Sie mir nicht wo an mich.
26:31Was ja nicht gut ist.
26:34Ich habe tatsächlich
26:35nicht die besten Nachrichten für Sie.
26:39Wie lange noch?
26:41Es sind Ihre Herzkranzgefäße.
26:42Die sind verstopft.
26:44Sehen Sie?
26:46Wir müssen das mit einem Herzkatheter
26:47zusammen mit Ihrem viel zu hohen Blutdruck untersuchen.
26:50Ja, ich kenne das schon.
26:54Mein Vater ist doch in der Sturm.
26:56Was ja nicht heißt,
26:57dass es bei Ihnen genauso sein muss.
26:58Ganz im Gegenteil.
26:59Sie haben gute Chancen.
27:01Die Gefahr ist rechtzeitig erkannt.
27:03Und was Ihren Blutdruck betrifft,
27:08versuchen Sie doch mal,
27:09Ihr Leben zu ändern.
27:10Öffnen Sie sich der Welt.
27:11Seien Sie mal nett zu Ihren Mitmenschen.
27:12Sie werden sehen,
27:13es ist gar nicht schwer.
27:18In Bolivien gibt es einen simplen Satz.
27:21Jedes Nicken kann ein neuer Anfang sein.
27:23Ich kann das ja mal probieren.
27:32Wann soll es denn losgehen?
27:35Ihr Katheter-Ding.
27:37Am besten morgen.
27:38Herr Reuter.
27:58Ich nehme an,
28:02Sie wissen, warum ich hier bin.
28:03Sie ist bei euch auf der Wache.
28:09Und da kann sie nicht bleiben.
28:12Ich meine,
28:13wir wissen ja nicht mal,
28:14warum es zwischen Ihnen und Ihrer Frau überhaupt ging.
28:19Ich war in letzter Zeit öfter mal in einem Café.
28:24Da ist eine Kellnerin,
28:25eine junge, schwarzhaarige.
28:26Das hat natürlich Gewicht.
28:33Ich habe zu meiner Frau gesagt,
28:34ich gehe zum Arzt.
28:35Sie ruft dort an,
28:36ich bin nicht da.
28:37Also ist sie mir das nächste Mal
28:39heimlich mit einem Taxi gefolgt.
28:43Gelogen.
28:45Wegen der schwarzhaarigen.
28:46So denkt meine Frau.
28:49Wie Sie vielleicht wissen,
28:50wir sind seit über 40 Jahren verheiratet.
28:54Wir hatten mal einen Zeitungsladen.
28:55Da waren wir jeden Tag,
28:5724 Stunden zusammen, immer.
29:01Bis auf einmal zwei Wochen
29:02bei meiner Blinddarmoperation.
29:05Verstehen Sie?
29:07Ich möchte doch nur bloß mal
29:09eine Stunde für mich am Tag allein sein.
29:14Das ist alles.
29:16Ja, da haben wir doch vollstes Verständnis für.
29:19Na, Herr Reuter.
29:21Wir können Ihre Frau doch bei uns
29:23auf dem Revier nicht für Sie aufbewahren.
29:24Sie schien mir außerdem ganz nett zu sein.
29:28Aber natürlich.
29:29Sehen Sie,
29:31sie möchte wahrscheinlich einfach nur,
29:32dass Sie sich bei ihr entschuldigen.
29:34Wegen der schwarzhaarigen?
29:36Ne.
29:36Herr Reuter.
29:46Brummons Leidenschaft war die Arbeit.
29:48Aber für Drucker wie ihn
29:49war es vorbei,
29:50als die neuen Techniken kamen.
29:52Also Vorwurstand.
29:54Er kümmert sich um seine kranke Mutter
29:55und steht dann an den Dank.
29:57Keine Frau,
29:57keine Kinder,
29:58keine Freunde.
29:59Wissen Sie,
30:00wie oft ich sowas höre?
30:01Mildernde Umstände
30:02gibt es wie es an der Meer.
30:02Und trotzdem sollte man nie müde werden,
30:05darüber nachzudenken,
30:07ob wirklich jeder seines Glückes Schmied ist
30:09oder nicht vielleicht auch Opfer seiner Umstände.
30:11Also wenn hier jemand fast zum Opfer wurde,
30:13dann die Kinder.
30:14Nils!
30:17Rattengift,
30:17Rezitrat,
30:18in den Stiefeln an der Tür,
30:19zusammen mit diesem Marker.
30:21Opfer, hm?
30:22Moment.
30:23So blöd kann doch nur wirklich niemand sein, hm?
30:26Bromund sagt ausdrücklich,
30:27Sie sollen hier alles umkramen
30:29und dann finden Sie das da?
30:30Das muss ihm doch untergeschoben worden sein.
30:37In einer Zelle zu übernachten
30:39ist vollkommen ausgeschlossen.
30:40Da könnte ja wieder Obdachlose kommen
30:44und eine Waffe zu sparen.
30:46Auch einfach ein großer Lauschangriff.
30:49Guck mal, habe ich mitgebracht.
30:50Apfelkuchen mit Schlagsahne.
30:53Hatten wir lange nicht mehr.
30:54Was machst du denn da?
30:56Die Frau ist im Auto heute Morgen.
30:58Was ist mit der?
30:59Die will hier heute Nacht übernachten.
31:01Bei Berger im Büro.
31:04Franzi,
31:05die schickt der Himmel.
31:06Du musst mit dieser Frau reden.
31:07Die muss weg.
31:08Die legt den ganzen Laden laden.
31:10Die will erst wieder gehen,
31:11wenn sich ihr Mann persönlich entschuldigt hat.
31:13Boi ist los und kommt einfach nicht zurück.
31:15Wir können sie ja nur nicht mit Gewalt raustragen.
31:18Ich kümmere mich drum.
31:20Franzi kriegt das hin.
31:28Abwarten.
31:32Herr Bum,
31:32Sie können noch so beharrlich schweigen.
31:34Das wird Ihren Kopf nicht retten.
31:37Es ist, wie es ist.
31:38Mein Mandant wird sich zur Sache nicht äußern.
31:43Drei Schlösser an der Tür,
31:44seit Wochen kein Besuch.
31:45Bleiben Sie auch weiterhin bei Ihrer Darstellung?
31:47Nach Lage der Dinge werden wir an diesem Punkt
31:55die Angelegenheit der Kripo übergeben müssen.
31:58Es ist also wirklich Ihre letzte Chance,
32:01sich noch eine Menge weiteren Ärger zu ersparen.
32:03Na gut, komm.
32:08Gehen wir.
32:08Also, ich schleiche mich bei dem Kaffee hinter die Hecke,
32:17wie ein Privatdetektiv,
32:20und sehe, wie mein Mann ständig mit einer jungen,
32:22schwarzhaarigen Kellnerin quatscht.
32:24Und dann?
32:26Na nichts.
32:27Nicht, dass er wirklich was mit ihr anfangen wollte,
32:29auf gar keinen Fall.
32:31Aber warum sagt er,
32:32er muss zum Arzt und fährt ins Café?
32:34Nach 42 Jahren Ehe fühlen Sie sich also hintergangen?
32:40Ja.
32:41Das ist ein Stich ins Herz.
32:42Er hat mich doch nie angelogen.
32:44Wir haben uns vertraut,
32:45uns immer alles erzählt.
32:48Und jetzt?
32:50Aber wenn mit dieser Kellnerin doch gar nichts war.
32:52Nein, ganz sicher nicht.
32:55Nur nach einem langen gemeinsamen Leben
32:57steht man plötzlich allein,
32:59hinter ein bisschen Grünzeug,
33:00und denkt,
33:02hat der eigene Mann vielleicht doch noch ein anderes Gesicht.
33:06Tja.
33:08Vielleicht sieht es ja gerade gar nicht so aus,
33:10aber eigentlich ist doch an allem irgendwie auch immer was Gutes.
33:14Ja, ja, da ist was dran.
33:16Diese letzten Stunden auch mal allein gewesen zu sein,
33:19habe ich sogar ein bisschen genossen.
33:21Mal sehen Sie.
33:22Ja.
33:22Ja.
33:30Hier ist Esmin.
33:41Brumund ist abgehauen.
33:42Eine Schwester hat noch versucht,
33:44ihn aufzuhalten.
33:45Er hat gesagt,
33:45er hätte keine andere Wahl,
33:46weil ihm sowieso keiner glaubt.
33:48Melanie,
33:49ihr müsst ihn dringend finden.
33:51Noch ein Zusammenbruch könnte sein letzter sein.
33:52Dein Mann ist ernsthaft krank.
33:54Verstanden.
33:55Wir melden uns.
33:57Brumund ist verschwunden.
33:58Ich ahne, wo der hingeht.
34:00Gensen.
34:03Und wenn Ihr Kollege,
34:05wie heißt er noch?
34:06Boje, Herr Tomförde.
34:07Wenn Ihre Boje das nicht schafft,
34:09meinen Hans hier anzuschleppen.
34:11Boje schafft alles.
34:12Dann ist ja gut.
34:15Muss schön sein,
34:16so lange verheiratet zu sein.
34:19Ich schaffe höchstens ein Jahr.
34:23Das ist nicht wahr.
34:25Eine hübsche Frau wie Sie,
34:26mitfühlend, intelligent.
34:30Ich weiß nicht,
34:30vielleicht geht bei mir alles zu schnell.
34:33Irgendwie fehlt mir das Rezept
34:34für 42 Jahre.
34:35Der richtige Mann.
34:37Das ist das ganze Geheimnis.
34:39Und wie erkenne ich den?
34:40Wenn er vor Ihnen steht.
34:42Das spüren Sie sofort.
34:44Und dann kann es nicht schnell genug gehen.
34:46Morgen.
34:59Na kommen Sie, geben Sie Ihrem Herzen einen Ruck.
35:23Wer so lange verheiratet ist, der ist doch ein richtiger Kerl.
35:29Ja, ist gar nicht schwer.
35:47Elfi, du bist doch meine Einzige.
35:58Bitte komm nach Hause.
36:03Was soll ich denn ohne dich machen?
36:04Das hättest du dir früher überlegen sollen.
36:10Ich will mich auch entschuldigen.
36:15Und ich verspreche dir hoch und heilig, nie mehr in dieses Café zu fahren.
36:21Keine Schwarzhaarige mehr.
36:24Nein, darum ging es ja auch gar nicht.
36:27Sehr gut.
36:28Gut.
36:29Ja, darf ich Sie noch?
36:31Moment.
36:32Warum ging es denn dann?
36:35Oh, oi, oi, oi.
36:37Ganz einfach.
36:38Ihr Mann wollte nach 42 Ehejahren ab und an mal eine Stunde für sich haben.
36:45mehr nicht.
36:46Mehr nicht.
36:47Ist das wahr?
36:48Ja.
36:50Ja.
36:51Ich habe sogar ein bisschen genossen.
36:55Genossen?
36:56Ernst?
36:57Genossen?
36:58Herr Brumund?
36:59Herr Brumund, dass Sie sich trauen hier rumzulaufen, ich habe Ihnen einiges zu sagen.
37:02Schön, dass ich Sie hier treffe, jetzt kommen wir mal mit.
37:03Was soll denn das?
37:04Lassen Sie mich los!
37:05Ja, kommen Sie mal mit.
37:06Jensen, wir sind völlig.
37:07Wie hast du das Rattengift in meine Wohnung gekriegt, hm?
37:09Wie hast du das Rattengift in meine Wohnung gekriegt, hm?
37:10So geht das nicht, Herr Brumund?
37:11Was heißt das?
37:12Das geht nicht so, ja?
37:13Wer ausschreibt mir Rattengift in die Wohnung in der Wahl?
37:14Wie soll ich mich überhaupt nicht?
37:15Wer ist still?
37:16Nein!
37:17Nein!
37:18Nein!
37:19Nein!
37:20Nein!
37:21Nein!
37:22Nein!
37:23Nein!
37:24Nein!
37:25Nein!
37:26Nein!
37:27Nein!
37:28Nein!
37:29Nein!
37:30Nein!
37:31Nein!
37:32Nein!
37:33Nein!
37:34Nein!
37:35Nein!
37:36Nein!
37:37Nein!
37:38Nils!
37:39Nils!
37:40Sagen Sie, könnte es sein, dass Sie doch bei Herrn Brummund in der Wohnung waren?
37:43Exakt so eine Schleife lag im Flur Ihrer Wohnung.
37:44Was?
37:45Das kann nicht sein.
37:46Ich wollte mir in die Schleife gehören.
37:47Was?
37:48Das kann nicht sein.
37:49Ich wollte mir in die Schleife gehören.
37:50Dürfen wir kurz reinkommen.
37:51Das will sich doch nicht jemand noch schnell die Haare schneiden.
37:52Das will sich doch niemand noch schnell schneiden lassen.
37:53Wo ist denn Tricksi?
37:54Was ist denn Tricksi?
37:55Hinten, wieso?
37:56Hinten, wieso?
37:57Wo ist jemand verloren hat?
37:58In meiner Wohnung.
37:59In meiner Wohnung.
38:00In meiner Wohnung.
38:01Wo sie absolut nichts von war.
38:02In meiner Wohnung.
38:03Wo sie absolut nichts verloren hat.
38:04Muss ich das jetzt verstehen?
38:05Tricksi?
38:06So?
38:07Das war immer 24,
38:21wo sie sich doch nicht jemand noch schnell die Haare schneiden lassen.
38:23Wo ist denn Tricksi?
38:24Hinten, wieso?
38:25Wo sie was verloren hat.
38:27In meiner Wohnung.
38:29Wo sie absolut nicht verloren hat.
38:31Muss ich das jetzt verstehen?
38:32Trixi?
38:34Trixi?
38:36Trixi?
38:38Hier, komm mal her.
38:40Komm mal her, komm mal zu Onkel Bromund.
38:42Hier, hier.
38:44Komm mal her.
38:46Ja, du siehst. Ich darf doch.
38:48Kann mir das bitte jemand erklären?
38:50Genau so ein Silberschleifchen
38:52haben wir in Herrn Bromunds Wohnung gefunden.
38:54Ja, die verliert sich überall.
38:56Rät doch nie so eine Scheiße.
39:02So, Moment, jetzt sind wir dran, ja?
39:04Dieses Schreiben hier haben wir von Herrn Jensen bekommen.
39:08Ist das Ihre Unterschrift hier?
39:10Demnach hat Jensen Ihnen 20.000 Euro zugesichert, wenn Sie ausziehen.
39:14Allerdings nur, wenn die anderen Mieter auch ausgezogen sind.
39:17Du hast mir der Trottengift in die Wohnung gestellt.
39:20Wusstest von meinem Ärger mit den Kindern.
39:23Warum, Ole?
39:25Wegen dem bisschen Geld?
39:30Eckart, es tut mir leid, ich...
39:31Ich bin pleite, ich hab'n Sack voll Schulden.
39:34Und wenn nichts reinkommt, dann kann ich nicht nur den Salon dicht machen.
39:37Jensen hätte doch die Räumung in 100 Jahren nicht durchgekriegt.
39:43Und dann kamen Sie auf die Idee,
39:45Ihren Nachbarn als unkalkulierbaren Verrückten hinzustellen.
39:48Ganz im Sinne von Jensens Klage.
39:50Wie sind Sie überhaupt in die Wohnung gekommen?
39:52Was ich zum Briefkasten benötig?
39:54Einzige Möglichkeit.
39:56Da lege ich nur eine Regel vor.
39:58Haben Sie denn keine Sekunde an die Kinder gedacht?
40:00Ist Ihnen eigentlich klar, was da hätte passieren können?
40:05Gut, ich würde sagen, den Rest klären wir auf der Wache.
40:07Sie wollten ja ohnehin gerade Feierabend machen, hm?
40:09Ole?
40:11Ich dachte, wir sind Freunde.
40:14So, bitte.
40:22Es tut mir leid, Herr Bromund.
40:23Ja, ich darf mich eh nicht mehr aufregen.
40:25Ich kappe jetzt mal diese Cartela-Dingen, ja?
40:29Schönen Abend noch.
40:30Ja, was war's denn wohl?
40:31Herr Bromund, was halten Sie denn von einem späten Café?
40:44Wir begraben das Kriegsball.
40:45Wenn die Kinder in Zukunft ein bisschen ruhiger sind.
40:47Fangen Sie jetzt schon wieder von vorne an?
40:49Ja, warte, wirst du pumpig?
40:51Herr Bromund?
40:52Ja, ich dachte, ich meine das ernst.
40:56Also bei Ihnen weiß man nie.
40:58Ja, so bin ich halt.
41:00Was ist denn jetzt mal im Café?
41:01Ja.
41:02Ja?
41:03Gut.
41:17Tschüss und danke.
41:19Tschüss.
41:20Ich liebe Abschiedsszenen.
41:24Franzi?
41:25Mhm?
41:26Du sollst sie bitte dringend zurückrufen.
41:27Ich hab's dir aufgespielt.
41:30Es gibt Tage, die...
41:33Die sind eben so.
41:34Stimmt's Wolle oder hab ich recht?
41:36Ja, beides.
41:37Wie immer, Chef.
41:39Sag mal.
41:42Und wir zwei machen heute noch schön was zusammen.
41:44Tschüss, Bromund.
41:46Ach, hallo.
41:47Ja.
41:49Bitte um dringenden Rückruf.
41:51Treffen wir heute mit Dr. Rost.
41:53Andre.
41:56Eleger.
41:57Ergeben.
41:58Ergeben.
41:59Meist ist vor Ort.
42:00Aber.
42:02Aber.
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