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Die Saison in der Handball-Bundesliga ist beendet und damit für Juri Knorr auch das Kapitel Rhein-Neckar Löwen. Gemeinsam mit David Späth streift der Spielmacher der Nationalmannschaft zum Abschied noch einmal durch die Kabine sowie seine fast leere Wohnung und spricht über Wehmut, Nervosität aber auch Vorfreude.

Kategorie

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Sport
Transkript
00:00Privat sich immer treffen können und sich einfach jeden Tag zu sehen.
00:06Gerade mit David hatte ich halt jemanden, der einfach wie ein Kumpel war, mit dem ich jetzt zusammen in Urlaub war.
00:16Aber so ist leider unser Business, sag ich mal. Und wer weiß, vielleicht, hoffentlich, kreuzen sich die Wege ja nochmal.
00:25Es ist immer schon ziemlich viel Aufregung dabei, wenn man einfach in eine neue Mannschaft kommt
00:29und dann gerade erst einmal in die Kabine, was das für eine Dynamik ist.
00:34Bei mir jetzt natürlich dann auch mit der Sprache.
00:37Allgemeinwissen für Faule, stark.
00:40Machen wir das.
00:41Du brauchst auch.
00:42Allgemeinwissen für Faule.
00:44Ich glaube auch, das ist handballerisch.
00:46Die Leute dort schon wissen, was sie machen, dass sehr viel Handball-Know-how da ist,
00:51wovon ich auch viel lernen kann und darauf freue ich mich.
00:59Ich habe es noch gar nicht realisiert.
01:13Ja.
01:14Ich hangel mich immer noch von Training zu Training an.
01:16Das glaube ich.
01:18Aber jetzt, wenn die Wohnung auch immer leerer wird und Ding.
01:22Und ich glaube, im Training merkt man das gar nicht so sehr.
01:24Ich glaube, ich habe es echt erst hier beim letzten Training und dann halt zum Spiel.
01:30Das ist halt diese Routine immer noch so.
01:32Wir gehen und dann, man sagt sich tschüss, hallo, wie ganz normal.
01:35Aber dann überlegst du noch eine Woche.
01:37Anderthalb jetzt.
01:38Und dann ist es rum.
01:39Mann, ey.
01:40Aber es war schön hier.
01:42Ich hatte schon Angst davor.
01:44Das war in Lemgo beim Aufsatzspiel.
01:48Irgendwann, glaube ich, hatte ich das das erste Mal erzählt.
01:51Da war noch nichts entschieden, aber dass das vielleicht sein kann.
01:55Und da war David mit dabei und Philipp Auanzu.
01:58Man muss ja auch sagen, Juri, wir reden ja auch schon viel über so Sachen.
02:02Und ich habe ja schon früher gewusst, in welche Richtung es gehen kann.
02:06Und mir haben die Richtung erst mal nicht gefallen.
02:09Weil natürlich wusste ich ja, dass ich noch lange bleibe.
02:12Und natürlich ist das schade, so ist das Profigeschäft.
02:15Aber natürlich wünschte man sich, das zu bleiben.
02:17Aber im Nachhinein ist das natürlich ein cooler Schritt.
02:20Und ich glaube auch genau das Richtige für ihn.
02:22Und deswegen musste ich meine persönlichen Interessen hinten dran stellen.
02:26Weil so ist der Sport.
02:27Und man weiß ja nie, was auch bei mir jetzt in ein, zwei Jahren ist.
02:30Und ich glaube, man sollte das jetzt nicht davon abhängig machen.
02:33Weil wer weiß, wo es hingeht.
02:35Und hoffentlich ist ja noch ein bisschen Nationalmannschaft.
02:37Ja.
02:42Die einzige Maschine im Verein.
02:44Wirklich.
02:45Halleluja Kilo.
02:47Der fitteste Physio der Liga.
02:49Der fitteste Physio der Liga.
02:51Ja, wirklich.
02:53Drei mal 240 Kilo, machst du?
02:55Was?
02:56Ja.
02:57Und man muss auch sagen, er ist Knaus.
02:59Hast du schon deinen Spind eigentlich ausgeräumt?
03:09Nein.
03:10Noch nicht?
03:11Ja, warum denn?
03:12Ja, ich frag doch nur so paar Sachen schon mal weg.
03:14Erste Begegnung war, er hat noch in Minden gespielt und ich beim Löwen.
03:18Und ich stand im Gang und war 19, 18, war ein bisschen nervös.
03:22Und dann sehe ich, Juri kommt.
03:23Und Philipp, ein anderer Teamkollege war da, hat Juri die Hand gegeben, weil sie sich
03:27aus der Nationalmannschaft kannten.
03:29Und dann habe ich gedacht, ich strecke mal die Hand raus.
03:32Juri ist vorbeigelaufen.
03:33Ohne Hand zu geben.
03:34Man muss dazu auch wissen, ich war 20 Jahre alt, mega nervös, erstes Spiel beim neuen
03:39Verein, total aufgeregt, vor der Kabine vom Gegner, alle meine Idole, du noch nicht.
03:44Ja, okay.
03:45Du noch nicht.
03:46Und ich hatte so einen Tunnelblick.
03:48Ja, aber ich stand da so.
03:49Es ist ja immer so dieses Problem, du weißt nicht, ob du dir die Hand geben sollst oder
03:52nicht.
03:53Ja, ich war einfach nervös.
03:54Und dann läuft er einfach vorbei.
03:57Aber Philipp hat mich gerettet.
03:59Privat sich immer treffen können und sich einfach jeden Tag zu sehen, die Auswärtsfahrten
04:04immer zusammen zu machen, das wird schon fehlen.
04:06Also mir persönlich wird das, glaube ich, ja, du hast halt hier noch ein paar Kumpels
04:11in der Mannschaft und ich weiß nicht, wie es für mich dort sein wird.
04:14Und gerade mit David hatte ich halt jetzt bei den Löwen und dann auch bei der Nationalmannschaft
04:19jemanden, der einfach viel ein Kumpel war, mit dem ich jetzt zusammen in Urlaub war.
04:25Und das hat mir unfassbar geholfen und habe es dadurch viel mehr genossen, alles.
04:30Und das wird mir schon sehr fehlen.
04:32Auf jeden Fall.
04:33Ist ja bei mir auch so.
04:34Ich merke ja auch, ich habe ja im Internat gewohnt und dann kommen welche, gehen welche.
04:39Und das ist immer schade.
04:41Bei Juri, wie Juri auch schon gesagt hat, das war halt nur was, gibt es was anderes.
04:44Weil man hat immer Teamkameraden, die kommen und gehen, aber das ist schon was anderes.
04:48Und ich habe es mir noch nicht vorgestellt, weil ich wollte es mir bisher noch nicht vorstellen,
04:51wie es ist.
04:52Aber es wird auf jeden Fall komisch sein, weil dann wirst du dich halt nur noch sprechen.
04:57Und ja, aber so ist leider unser Business, sage ich mal.
05:02Und wer weiß, vielleicht, hoffentlich kreuzen sich die Wege ja nochmal.
05:06Ich weiß ja, wie es in Aalborg ist.
05:07Ja, mit der wichtigste Raum.
05:08Ja.
05:09Für den Fernseher.
05:10Aber es ist auch wirklich sehr wichtig für uns, dass man, keine Ahnung, Physio-Raumzimmer
05:11ist immer so ein Rückzugsort irgendwie ein bisschen weg von, ist natürlich Handball-Kontext,
05:28aber ja, da fehlt so ein bisschen der Druck von einem ab.
05:32Und wenn man da eine gute Verbindung hat, eine gute Stimmung hat.
05:35Bisschen Quatsch, also ein bisschen Scheißelabern.
05:37Du bist da, guckst fern.
05:38Ja, traurig.
05:39Ja, traurig.
05:42Ja, was geht das los, Alter?
05:44Schönen wir uns zum Aufstieg?
05:46Das ist...
05:47Oha, jo!
05:48Einmal die Kamera da drauf.
05:58Du bist verantwortlich dafür.
06:00Ja.
06:01Was ist das?
06:02Danach mach ich's.
06:03Hier, das ist ja nicht viel.
06:05Du machst hier zack.
06:06Das ist hier rein.
06:07So.
06:09Zack.
06:18Ist das überhaupt okay, dass wir jetzt hier filmen?
06:21Ja, das ist schon sehr unaufgeräumt, ne?
06:23Ja.
06:24Ich mein, wer ist dafür zuständig, dass das hier dran liegt?
06:27Generell haben wir halt sehr viel Quatsch hier hängen, sehr viele Anekdoten, die aber
06:32alle eigentlich eine persönliche Geschichte oder irgendeine Bedeutung haben.
06:36Ja.
06:37Und schon ganz lustig, was über die Zeit hier kommt, auch von anderen alten Spielern noch
06:42bleibt.
06:43Ja.
06:44Den Oscar da oben hab ich dafür bekommen, dass ich so ein großer Schauspieler bin auf der
06:49Platte.
06:52Worst Hektar.
06:53Das, was man jeden Morgen macht, ist hier in die Kabine kommen.
06:59Und ich war, als ich hier herkam, schon ein bisschen geflasht von, also klar, wir reden
07:04hier über Handballverhältnisse.
07:06Ich glaub, das kann man nicht für gleich mit dem Fußball.
07:09Aber für Handball ist das alles hier schon sehr, ja, fast luxuriös.
07:14Unsere Wäsche wird gewaschen.
07:15Jeder hat seine eigenen Spind, wo du deine Sachen lassen kannst.
07:20Du musst eigentlich wenig mitbringen für die Trainingseinheiten.
07:23Und ja, dann ist das der Ort, wo sehr viele lustige Anekdoten entstanden sind.
07:30Und ich glaub, oder ich würd schon sagen, wir waren nicht die allererfolgreichste Mannschaft, aber
07:36die lustigste waren wir schon.
07:37Gerade im ersten Jahr, wo nix eigentlich lief und sportlich richtig schlecht war, hatten
07:43wir immer gute Laune eigentlich.
07:45So viel Spaß.
07:46Ich hätte es gar nicht geglaubt, wenn man es unter Platte sieht, aber so hatten wir.
07:49Das passiert ja manchmal.
07:50Ich bin schon, ehrlich gesagt, ein bisschen aufgeregt.
07:55Oder, was heißt nervös, vielleicht nervös ist das falsche Wort, aber es ist immer
08:02schon ziemlich viel Aufregung dabei, wenn man einfach in eine neue Mannschaft kommt und
08:06dann gerade erst mal in die Kabine.
08:08Was ist das für eine Dynamik?
08:10Bei mir jetzt natürlich dann auch mit der Sprache nochmal eine andere Herausforderung.
08:15Und bin ich schon gespannt, wie das alles wird.
08:19Normalerweise legt sich sowas dann mit der Zeit.
08:23Aber ich glaub, man ist jedes Mal aufs Neue, wenn man irgendwie in eine neue Gruppe kommt.
08:29Das ist ja normal irgendwo.
08:31Aber das wird ja schnell gehen, wenn du dann noch die Sprache drauf hast.
08:35Das geht.
08:36Hier war es auf jeden Fall sehr cool.
08:38Ich hab mich wirklich sehr schnell sehr wohl gefühlt und dann auch mit der Zeit ist das
08:42natürlich immer noch mehr gewachsen.
08:45Wo fährst du lang?
08:52Ja gut, also grundsätzlich war es für mich schon eine große Sache, als die Anfrage von
08:59Aalborg kam oder das Interesse.
09:01Und es ist einfach aktuell ein internationaler Top-Verein, die jetzt auch in der Champions
09:07League in den letzten Jahren echt viel gerissen haben, vorne mitgespielt haben.
09:11Und das sicherlich auch immer ein Traum von mir war, da mal dabei zu sein.
09:16Grundsätzlich glaube ich, dass die Kultur schon eine andere ist.
09:20Ich hab's jetzt bisher nur gehört, aber dass die Menschen vom Charakter vielleicht wie das ganze
09:30Land auch strukturiert ist.
09:31Einfach weniger Menschen auf relativ großer Fläche, dass alles ein bisschen entspannter,
09:36ruhiger ist.
09:37Aber ich lass auf mich zukommen.
09:39Es ist ein großer Verein, der eigentlich jedes Spiel gewinnen möchte.
09:42Dementsprechend ist auch Druck da.
09:44Es ist immer ein Profigeschäft und das suche ich sicherlich auch.
09:48Ich möchte das Optimum irgendwie rausholen und lass das auf mich zukommen.
09:56Und ich glaube auch, dass handballerisch die Leute dort schon wissen, was sie machen, dass
10:01sehr viel Handball-Know-how da ist, wovon ich auch viel lernen kann.
10:06Und wir haben darauf ruhig nicht.
10:07Allgemeinwissen für Faule, stark.
10:09Machen wir das.
10:10Krass, du baust auf.
10:14Allgemeinwissen für Faule.
10:16Du bist auch Farrulat.
10:17Ich bin bald spaziert.
10:29Ja.
10:30Letzte Woche hier, heute hier.
10:35Ich kann schon in der Umzugsfährbahn fahren, ja.
10:38Ich wollte ja eigentlich in Heidelberg noch die Woche verbringen.
10:41Jetzt schlafe ich bei David, die letzten.
10:44Wer ist zu mir gekommen und hat gefragt, ich habe hier nichts mehr.
10:47Ich muss die Wohnung abgeben.
10:48Kann ich bei dir schlafen?
10:50Ich habe gesagt, ja klar.
10:53Natürlich habe ich mir sofort ein Zimmer freigeräumt, alles sauber gemacht.
10:57Alles sauber gemacht für ihn.
11:00Deswegen, die Wohnung steht bereit, das Zimmer steht bereit für ihn.
11:03Und dass wir dann nochmal eine gemeinsame Woche haben, ist auf jeden Fall cool.
11:10Aber wie ist das denn da befestigt?
11:13Hast du sowas noch nie gemacht, oder?
11:15Nee.
11:16Das war schon aufgebaut.
11:17Jetzt ziehst du das dann da so ab.
11:19Das machen wir jetzt nur dreimal.
11:20Das war schon so aufgebaut.
11:22Ich glaube, dass ihr eine gute Mannschaft habt.
11:25Ich glaube, dass der Verein grundsätzlich gut aufgestellt ist.
11:28Dass alles da ist, um eigentlich wieder ein Top-Verein zu werden.
11:33Das Problem ist, dass die Konkurrenz gefühlt immer besser wird und die Bundesliga immer stärker.
11:38Und ja, ich bin gespannt.
11:40Ich werde es weiterhin beobachten und wir werden hoffentlich Kontakt halten.
11:46Ja, hoffentlich.
11:47Pass auf den Boden auf.
11:49Soll ich die Tür zumachen?
11:51Lass auf.
11:52Auf, lass?
11:53Ja, passt.
11:54So.
11:55So.
11:56So.
11:57Letzter Weg runter, hm?
11:59Schon eine schöne Zeit.
12:01Toll.
12:02Mann, ich werde es schon vermissen.
12:06Ich werde es schon vermissen.
12:07Ja.
12:08Augen stehen.
12:09Ich werde es auch vermissen.
12:10Ich werde es auch vermissen.
12:11Ich werde es.

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