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  • 2.6.2025

Kategorie

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Kurzfilme
Transkript
00:00Ich diktiere diesen Abschiedsbrief einer Sekretärin in einem gleichgültigen fremden Hotel.
00:07Es ist der letzte vieler Briefe und Verfügungen, mit denen ich mein Lebenswerk davor bewahrt habe,
00:13in die Hände der Klammrotz und Konsorten zu fallen.
00:23Meine Elisabeth ist nicht mehr. Für meine Kinder ist gesorgt, die brauchen mich nicht mehr.
00:30Ich bin überflüssig geworden.
00:34Sprechen wir doch einmal darüber, warum es sich nicht lohnt.
00:37Weshalb sie sich in dieser Welt so fremd fühlen.
00:40Wir wollen beten, dass er uns erhalten bleibt.
00:43Er ist doch ein alter Mann.
00:45Na und? Er sieht doch gut aus für seine alte Mutter, wie man so hübsch sagt.
00:50Aber nein, sie stört mit mir. Ich kann nur nicht so sprechen.
00:55Warum sagst du mir nicht, dass du eine Sekretärin engagiert hast?
00:58Und wieso wohnt sie im kleinen Haus?
01:00Sie haben mir schon einmal geholfen, mein Leben mit ihren Augen zu sehen.
01:06Lasst doch dem alten Herrn sein letztes Spaß vergnügen.
01:10Das Seelenleben alternder Mädchen halbt manchmal die seltsamsten Wüte.
01:16Pachen Sie sich mit der sauberen Tochter, oder man wird Herrn Clausen die Augen öffnen.
01:20Es ist eine Schande, was sie mit dem alten Mann treibt, der ihr Vater sein könnte.
01:28Ich kann das ja verstehen. Es gibt es ja, dass ein älterer Mann am Mädchen hörig wird.
01:32Aber er gehört ihm nicht.
01:33Ihre Familie glaubt, sie sind mir hörig.
01:36Das hat man gewagt, ihnen zu sagen.
01:39Und es wäre mir auch ganz gleich, wenn es wenigstens wahr wäre.
01:42Du bist ja nicht mehr in der Sinne, Papa.
01:44Willst du uns auf die Straße werfen?
01:46Schade, dass ich sie damals nicht zum Diktat bekommen habe, wie Herr Clausen.
01:53Ich lasse mir nicht mein Lebenslicht ausblasen.
01:58Alter schützt eben vor Torheit nicht.
02:00Die uns übrigens allen teuer zu stehen kommen wird, meine Liebe.
02:05Sehr teuer.
02:06Ich lasse mir nicht zum Diktat.