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  • 31.5.2025
Stellaris wollte sich mit dem großen 4.0-Update neu erfinden, passenderweise heißt der Patch auch Phoenix. Doch trotz der vielen Neuerungen und Anpassungen haben sich die Entwickler auch ein bisschen die Federn verbrannt. Direkt nach dem Release am 5. Mai gab es nämlich erstmal jede Menge Ärger wegen Bugs und anderen Fehlern. Inzwischen ist die Lage zwar deutlich besser, doch ein paar alte Probleme wird Stellaris auch mit der Version 4.0 nicht los.

Zugleich zeigt das Weltraum-Strategiespiel aber auch immer wieder, warum es auch fast 9 Jahre nach dem Release immer noch so faszinierend ist. Das liegt nämlich nicht nur an den regelmäßigen Updates und DLCs, der neuste kam zeitgleich mit Version 4.0 und heißt BioGenesis, sondern vor allem an den Geschichten, die das Spiel vor unserem inneren Auge erzeugt.

Im Nachtest zu Stellaris 4.0 gehen wir auf die Probleme der neuen Version ein, stellen BioGenesis vor und werden dann doch wieder dran erinnert, warum Stellaris am Ende immer noch so lange fesseln kann.
Transkript
00:00Lange haben Stellaris-Fans auf das große Update 4.0 gewartet und sich dann wahrscheinlich
00:09gewünscht, Paradox hätte sich noch ein wenig länger Zeit gelassen. Zwar wurde da Anfang
00:14Mai auch tatsächlich richtig viel geändert, doch mit dem großen Patch kamen auch viele
00:19neue Probleme und Bugs. Die Spieler haben ihrem Ärger darüber prompt auf Steam Luft gemacht und
00:25besonders den zeitgleich erschienenen DLC BioGenesis abgestraft, auch wenn der das aufgrund seiner
00:31guten Inhalte eigentlich gar nicht verdient hat. Doch wenn ein Hersteller die eigenen Fans schon
00:37wieder als Beta-Tester missbraucht, sollte man sich da nicht wundern. Außerdem sind die Preise
00:43der DLCs mittlerweile auch ziemlich happig geworden. BioGenesis ruft wie zuvor Machine Age jetzt schon
00:4925 Euro auf. Immerhin haben die Entwickler recht schnell zugegeben, dass sie sich da mit dem
00:56Update und dem DLC zugleich einfach übernommen haben. Immerhin gab's dann nach Release fast
01:03im Stundentakt Hotfixes, die die schwerwiegendsten Probleme zügig beseitigt haben. Dadurch hatten wir
01:10eine Woche später dann auch keine größeren Probleme mehr, mal abgesehen von einer immer noch nicht allzu
01:15guten Performance im Late Game und einigen Schnitzern beim Balancing. Aber was steckt denn nun genau
01:23in diesem Update drin? Mit Version 4.0 wurde mal wieder die Wirtschaft grundlegend überarbeitet.
01:30Dazu gehören Jobs, Bevölkerungswachstum, Planetengebäude und das Handelssystem. Im Zentrum stehen dabei
01:37drei Absichten. Erstens sollt ihr eure Planeten besser spezialisieren können. Zweitens soll die
01:44Bevölkerung relevanter werden, damit ihr euch zum Beispiel überlegt, ob eine neue Kolonie gerade
01:49wirklich Sinn ergibt, denn die Siedler fehlen dann auf dem Ursprungsplaneten. Und drittens soll
01:55durch eine Zusammenlegung und damit durch eine Reduktion von Pop-Einheiten Rechenleistung
02:00eingespart werden. So richtig hat das allerdings nicht geklappt, die Performance wird im Late Game
02:06immer noch spürbar schlechter. Ob sich dadurch zusätzliches Bugfixing noch viel herausholen lässt,
02:12oder ob das ein Problem ist, dass erst ein Stellaris 2 mit einer neuen technischen Basis wirklich lösen
02:18kann, das muss sich zeigen. Dafür ist aber vor allem das neue Spezialisierungsmodell gelungen. Planeten
02:26lassen sich jetzt gezielter entwickeln und verlangen nach echten Entweder-Oder-Entscheidungen. Hier haben
02:32wir zum Beispiel schon früh in der Partie aus einem Planeten mit Dimensionsportal ein super starkes
02:38Zentrum für Physikforschung gemacht. Diese Spezialisierungen wirken sich dann auch auf euren
02:43Handel aus, der ebenfalls komplett überarbeitet wurde. Statt wie früher Handel über kontrollierte
02:49Hyperraumbahnen zu schicken, verdient ihr den jetzt direkt als Ressource und verbraucht ihn beim
02:55Handeln auf dem Markt oder auch als Unterhalt, um auf einem Planeten zum Beispiel eine Nahrungsunterversorgung
03:00auszugleichen. Je nach Beschaffenheit und Sondereigenschaften könnt und müsst ihr jetzt
03:07also entscheiden, wie ihr eure wichtigsten Planeten arbeiten lassen wollt. Wie schon in früheren
03:13Versionen des Spiels wirken sich diese Entscheidungen in der ersten Hälfte der Partie noch spürbar aus.
03:18Die Bedeutung nimmt dann aber im späteren Spielverlauf immer weiter ab, wodurch sich die
03:23größeren Reiche dann oft nicht mehr so interessant spielen und das Spiel allgemein auch in Version 4.0,
03:30hinten raus etwas an Faszination einbüßt. Wer ein großes Reich trotzdem bis zum letzten optimieren
03:37will, kommt um Fleißarbeit nicht herum, unter anderem weil ihr nach wie vor zwischen vielen
03:42kleinen fummeligen Menüs hin und her klicken müsst. Die wahre Stärke von Stellaris liegt aber sowieso
03:49schon immer in den Geschichten, die das Spiel mal durch einfache Textfenster und oft genug auch aus
03:54dem dynamischen Spielgeschehen heraus generiert. Und da liefert auch der neue DLC wieder viel Futter.
04:00Biogenesis dreht sich nach dem Roboter- und Kybernetik-DLC Machine Age jetzt um den genetischen
04:07Aufstieg des Lebens. Wir haben uns dazu das knuffige Reptilienvolk der mutationshungrigen
04:13Bibaboo gebastelt. Diese streitsüchtigen, sich langsam fortpflanzenden Einzelgänger haben dank des
04:20neuen Ursprungs-Evolutionsjäger die unwahrscheinliche Fähigkeit, die DNS von anderen Spezies in sich
04:27aufzunehmen und sich so weiterzuentwickeln. Dass unsere Sklaven haltenden Glubschaugen so süß
04:33aussehen, ist dabei freilich Teil der Masche. So können sie sich anderen Wesen nähern, ohne besonders
04:40schnell oder stark zu sein. Denn wer misstraut schon so süßen kleinen Dingern? Das zumindest
04:47ist an der Film, der vor unserem inneren Auge abläuft, wenn wir das Reich Baboo zur galaktischen
04:52Dominanz führen und schließlich selbst zur Endgame-Krise werden, in dem wir ein riesiges
04:57biologisches Untier züchten, mit ihm verschmelzen und am Ende die Galaxis verschlingen. Und das ist
05:04natürlich nur ein Teil der neuen Inhalte. Ihr könnt jetzt auch als Naturbewusstsein spielen,
05:09oder euch mit den Angriffen einer mysteriösen Sternenzitadelle herumschlagen. Außerdem führt
05:15Biogenesis biologische Schiffstypen mit ganz eigenen Forschungen und Upgrades ein. Dazu kommen
05:21noch ein Haufen neuer Spezialeigenschaften für normale Reiche, für das Schwarmbewusstsein und
05:27Megacorporations. Und zusätzlich gibt es dann auch noch ein neues gefallenes Reich, das zu Spielbeginnen
05:33in drei Teile zersplittert ist, sich dann irgendwann wieder vereinigt und dabei anders verhält,
05:39je nachdem welcher der drei Teile die Führung übernommen hat. Und das bringt uns gleich zu
05:43einem dieser Vorgänge, die so ganz ohne Zutun des Spielers ablaufen und trotzdem richtig faszinierend
05:49sind. Denn während wir uns in unserer ersten Partie mit dem neuen Patch, mit den abwechselnden
05:55Angriffen eines fanatischen Roboterschwarms sowie einer opportunistischen Megacorporation
06:00herumschlagen mussten, vereinigten sich die drei Teile des gefallenen Reichs. Da der
06:05kontrollsüchtige Teil dabei die Führung übernahm, suchte das erwachte Reich nicht nach Vernichtung,
06:11sondern nach galaktischer Dominanz, indem es schnurstracks die Kontrolle über die galaktische
06:16Gemeinschaft übernahm. Allerdings unterdrückten die neuen Anführer der Galaxie von da an nicht
06:22nur jede andere Meinung, sondern reagierten auch empfindlich auf jeden Versuch, ihre neue
06:27Spielwiese zu verunstalten. Und so verstanden sie dann auch keinen Spaß, als eine außergalaktische
06:33Plage als Endgame-Krise in die Galaxie vorstieß. Bevor wir überhaupt richtig umrissen hatten,
06:39was da passiert, hatte das erwachte Reich die Invasoren schon in kleine Krümel zerschossen.
06:45Uns hat die Simulation dabei komplett ignoriert, wir mussten nicht mal einen Finger krümmen.
06:49Das war einerseits ganz lustig, andererseits aber in dieser Einseitigkeit wohl kaum so gedacht.
06:56Da zeigte sich dann schon, dass die neuen Inhalte noch nicht überall optimal miteinander
07:01verzahnt sind. Zum Beispiel kam uns bislang auch die Ressourcenproduktion zu einfach vor.
07:07Selbst ohne besonderes Augenmerk auf irgendwelche Spezialisierungen waren Rohstoffe kein Problem.
07:13Richtig gut finden wir dagegen, dass sich die neuen Inhalte auch wieder in älteren Inhalten
07:17wiederfinden. Zum Beispiel bekommen wir als Evolutionsjäger immer wieder Spezialoptionen
07:23in Events, etwa wenn wir eine Probe einer Insektenspezies einsammeln und dann bei der
07:28nächsten Evolution eine entsprechende Auswahl bekommen. Insgesamt ist es einfach der Wahnsinn,
07:35was für ein riesiges Angebot an Sci-Fi-Geschichten das Spiel mittlerweile macht. Ihr könnt als drachenzähmende
07:41Weltraumseefahrer starten, einem unerhört großen Schatz nachjagen, ein Naturutopia errichten oder euch
07:48im Mystizismus anderer Dimensionen ergehen. Ihr könnt große, weite Reiche spielen oder kleine mit
07:55riesigen Stadtplaneten. Es gibt Superbauten, Supermonster und Superschiffe. Roboteraufstände,
08:02intergalaktische Horrorwesen und Artefakte längst vergessener Zivilisationen. Allerdings ist vieles
08:09davon natürlich in die DLCs ausgelagert. Solltet ihr also jetzt erst mit der Basisversion einsteigen,
08:15habt ihr immer noch einen Haufen Inhalte zum Durchspielen, nur nicht die gleiche Vielfalt.
08:21Dabei müsst ihr euch trotz Hilfestellungen wie den mittlerweile stapelbaren Tooltips oder der ganz
08:26neuen Datenbank zum Nachschlagen wichtiger Begriffe darauf gefasst machen, dass ihr Stellaris letztendlich
08:32nur durch Spielen und Ausprobieren wirklich kennenlernt. Das gilt zum Teil auch für Rückkehrer,
08:38denn Update 4.0 verändert vieles, vereinfacht aber die Zusammenhänge nicht unbedingt. In jeder
08:45Hinsicht positiv ist aber, dass der Patch eure Möglichkeiten bei den ohnehin schon sehr
08:49umfangreichen Optionen bei der Partieerstellung ausweitet. Zum Beispiel könnt ihr jetzt auch
08:54festlegen, welche Vorläufer-Eventketten auftauchen können. Habt ihr über die Jahre also schon oft genug von
09:01den Irassianern oder den Jude gehört, könnt ihr die jetzt einfach rausschmeißen. Dadurch könnt ihr
09:07euch in diesem riesigen Sci-Fi-Sandkasten euer ganz persönliches Abenteuer zusammenbauen und immer
09:13wieder von neuem, ernste oder irrsinnige Geschichten erleben. Zumindest, wenn ihr bereit seid, euch da
09:20einzuarbeiten. Ein wenig schade ist nur, dass wir auch mit Update 4.0 selten mal eine Partie wirklich
09:26beenden. Denn nachdem unsere kleinen Bibaboo zu Evolutorischen Alleskönnern geworden sind und das
09:33Menü schon aus allen Nähten platzt, haben wir den Spielstand erstmal ruhen lassen und uns einem
09:39neuen Abenteuer mit einem Verbrechersyndikat aus kybernetik geilen Schatzsuchern gewidmet,
09:45dass wir Exchange getauft haben. Und auch für den nächsten und den übernächsten Start haben wir
09:51schon ein paar Ideen. Gerade diese Freude am Entdecken und Ausprobieren macht Stellaris einfach
09:58einmalig und letztendlich trotz ein paar Schwächen zum aktuell besten 4X Sci-Fi Spiel überhaupt.
10:05Zumindest, solange ihr es nicht in der Release-Woche eines neuen Updates spielt.
10:10Aber wie geht es euch damit? Läuft das Update 4.0 stabil bei euch? Und wenn ja,
10:15was sind die coolsten Storys, die ihr bislang erlebt habt? Schreibt es uns in die Kommentare!
10:20Und damit vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal!
10:45Bis zum nächsten Mal!
10:52Bis zum nächsten Mal!
10:54Bis zum nächsten Mal!

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