Werder Bremen und Ole Werner gehen getrennte Wege. Wie es zu der vorzeitigen Trennung kam und welcher Nachfolgekandidat aktuell am heißesten ist, erklärt kicker-Reporter Tim Lüddecke.
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SportTranskript
00:00Ole Werner, wie gesagt, hat sich in Bremen immer wohl gefühlt. Werder hat sich natürlich mit diesem
00:06Trainer, der nüchtern daherkommt, der aber auch flotte Sprüche drauf hat und immer dieses humorige
00:10Norddeutsche so ein bisschen verkörpert. Das schien tatsächlich wie das Perfect Match. Aber
00:15die Vorstellungen, die es jetzt über die Perspektive, über die Weiterentwicklung des
00:19Klubs gegeben hatte, die haben halt nicht mehr übereinander gepasst. Und dann hat Ole Werner
00:24jetzt seine Konsequenzen daraus gezogen und Klarheit geschafft, indem er sagt, er setzt keine
00:31Unterschrift unter einen neuen Vertrag. Und dann hat Werner heute Morgen auch Klarheit geschafft
00:36und ihm mitgeteilt, dass dann eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr im Sinne des Vereins ist,
00:41was natürlich dann auch richtig ist. Also wenn es jetzt an den personellen Kaderumbau geht,
00:45an den Umbruch, dann macht das natürlich wenig Sinn, mit einem Trainer da in die Saison zu gehen,
00:50wo man weiß, der ist dann spätestens am Ende der Saison weg. Also es war dann letztendlich
00:54einfach die Personalpolitik, die ihn irritiert hat teilweise, mit der er nicht zufrieden gewesen ist.
01:03Seine Spielidee, die ist ja nun relativ klar und die wurde jetzt ja auch lange praktiziert
01:06am Osterdeich. Trotzdem gab es dann immer wieder Spielervorschläge für Transfers, wo er sich,
01:12wie gesagt, nicht so richtig mit identifizieren konnte und sich irritiert gezeigt hat. Das geht
01:17dann schon in Richtung Scouting-Abteilung so ein bisschen. Das geht aber auch in Sachen natürlich
01:22in Richtung Führungsetage, dass dann die Transfers entsprechend nicht umgesetzt werden konnten.
01:27Letztendlich ist dann die Ansicht von Ole Werner auch, dass da so ein bisschen was liegen geblieben ist
01:31in den vergangenen Jahren. Dadurch, dass wenig gemacht wurde, dass dann jetzt gerade ein sehr großer Umruf
01:36womöglich ansteht und dass der sehr herausfordernd werden könnte. Und zugleich gibt es noch die Maßgabe
01:43oder zumindest das Vorhaben, dass 7,5 Millionen an Transfererlösen in diesem Sommer eingenommen werden sollen.
01:49Das heißt, es macht es jetzt nicht unbedingt einfacher, die Qualität im Kader zu erhöhen.
01:52Ole Werner musste immer auf den bewährten Stamm zurückgreifen und hat da mit vielen
01:57Zweitligaspielern, die da schon zu seinem Kader gehört haben, ziemlich viel rausgeholt.
02:02Hat sich jetzt im dritten Jahr mit Werner gesteigert nach dem Aufstieg. 36 Punkte, 42 Punkte, 51 Punkte.
02:08Zweimal Europa knapp verpasst. Und ja, das Ziel Europa gibt es natürlich.
02:13Aber die Umsetzung, wie das klappen sollen Konzept, davon war er jetzt nicht überzeugt.
02:19Wer am öftesten quasi genannt wird, gerade am Mosterdeich rund um Werder, ist der Name
02:25Horst Steffen. Der hat ja jetzt seit gestern Abend auch Klarheit um seine persönliche Zukunft.
02:31Ja, ich weiß nicht, ob das mit der Klarheit bei Werder jetzt auch zusammenhängt.
02:34Und was der zumindest an Merkmalen mitbringt, ist, dass der junge Spieler weiterentwickeln
02:41kann, dass er ihnen eine Chance gibt, dass er den Mut hat, sie einzusetzen.
02:45Und ich will nicht sagen, dass das auf Ole Werner alles nicht zugetroffen hat, aber
02:47wenn man mal so guckt, wer dann letztendlich zum Spielen gekommen ist und wer sich wirklich
02:53weiterentwickelt hat und wer jetzt gerade den Pokal mit dem VfB Stuttgart gewonnen hat,
02:57mit Nick Woltemade, der ja auch dann quasi in Bremen war und zuvor ja auch in Elversberg
03:02unter Horst Steffen, dann ist das eigentlich ein ganz gutes Beispiel dafür, dass dieser
03:06Trainer junge Spieler gut weiterentwickeln kann.
03:10Und das ist ja nur eins von mehreren Beispielen, Aslani, Damar und so weiter.
03:14Von daher ist das natürlich schon ein spannendes Profil für Werder.