Zum Player springenZum Hauptinhalt springenZur Fußzeile springen
  • 4.5.2025
Im Jahr 1948 kehrt Wolfgang Friedberg aus der Kriegsgefangenschaft zurück und erkauft sich mit den Zeugnissen von Felix Friedberg eine neue Identität, um das Examen als Arzt ablegen zu können. Felix Friedberg geht daraufhin zur Fremdenlegion.

Im Jahr 1959 arbeitet er in der Klinik von Professor Ruge, der von Friedbergs Fähigkeiten sehr angetan ist. Friedberg arbeitet mit vollem Eifer an einem Mittel gegen Blutgerinnsel. Sein Freund und Kollege Dr. Manfred Wiegand steuert eine Idee bei, wie man mit einer Sonde den Wirkstoff zum Blutgerinnsel bringen könnte.

Eines Tages wird Elisabeth Massmann, die Tochter eines Industriellen, nach einem Unfall in der Klinik eingeliefert. Sie wird Dr. Friedberg zugeteilt, der sich in sie verliebt. Daher bittet er trotz Elisabeths Protest, die sich ebenfalls in ihn verliebt hat, dass sein Kollege Dr. Wiegand die Behandlung übernimmt, und widmet sich wieder seiner Forschungsarbeit. Wenig später sucht Staatsanwalt Perschke, ein Freund der Familie Massmann, Dr. Wolfgang Friedberg, um ihn näher kennenzulernen.

Kategorie

🎥
Kurzfilme
Transkript
00:00:00Musik
00:00:30Musik
00:01:00Musik
00:01:30Musik
00:02:00Musik
00:02:30Musik
00:03:00Musik
00:03:30Musik
00:04:00Musik
00:04:02Musik
00:04:04Musik
00:04:06Musik
00:04:08Musik
00:04:10Musik
00:04:12Musik
00:04:14Musik
00:04:16Musik
00:04:18Musik
00:04:20Musik
00:04:22Musik
00:04:34Wie lange arbeiten Sie jetzt schon in meiner Klinik Friedberg?
00:04:36Sechs Jahre, Herr Professor
00:04:38Immer sind Sie mir noch ein wenig zu kühn
00:04:40Ihre Art zu operieren ist erstaunlich
00:04:42Manchmal habe ich das Gefühl, Sie zögern nicht eine Sekunde, wenn es darum geht, irgendetwas zu wagen
00:04:47Ich glaube, Herr Professor, man darf niemals versuchen, eine Entscheidung auszuweichen
00:04:52Mein lieber, junger Doktor Friedberg, glauben Sie mir
00:04:55Es gibt Augenblicke im Leben, denen man völlig ratlos gegenübersteht
00:04:59Aber vielleicht haben Sie Glück und bleibt Ihnen so etwas erspart
00:05:03Nur, wer hat schon ein derartiges Glück?
00:05:05Sie waren großartig, Doktor Friedberg
00:05:07Danke, Schwester
00:05:09Aber leider sind Sie nicht der Chef der Klinik
00:05:11Gott sei Dank nicht, Sie würde mich sonst in hohem Bogen hinauswerfen
00:05:13Was nur im Interesse der Klinik liegen würde
00:05:15Sonst noch irgendwo schmutzige Wäsche?
00:05:17Ich geh jetzt schlafen
00:05:19Kommen Sie mit, Ober-Schwester?
00:05:20Sie haben Nachtdienst, vergessen Sie das nicht
00:05:21Oh, das nur, ich komme überhaupt nicht mehr zum Schlafen
00:05:24Sie brauchen nur Ihr Privatleben etwas einzuschränken
00:05:26Das sagen Sie ausgerechnet jetzt, wo ich mich gerade dazu entschlossen habe, Sie daran teilnehmen zu lassen?
00:05:30Du siehst über müde daraus, Warnfeld
00:05:34Ich werde deinen Nachtdienst übernehmen
00:05:36Ich habe sowieso im Labor zu tun
00:05:37Aha, Parzellenjager, was?
00:05:39Na, dann weiß man's halt, um besten Dank
00:05:4021, danke
00:05:44Im Labor brennt schon wieder Licht
00:05:47Das ist Doktor Friedberg, das weißt du doch
00:05:49Na, der gönnt sich überhaupt keine Ruhe mehr
00:05:51Jede Nacht dasselbe
00:05:53Was der für einen Strom verbraucht
00:05:55Weißt du, dieser Doktor Friedberg ist einer von der Sorte, die den Tod arbeitslos machen wollen
00:06:00Ich weiß nur, dass ich zwei Asse habe
00:06:02Zwei Asse kassieren
00:06:08Das hat uns gerade noch gefehlt
00:06:10Nicht mal seine Nachtruhe hat man hier in diesem Laden
00:06:13Ein Verkehrsunfall, fassen Sie mit an
00:06:18Nur mal mit der Ruhe, das machen wir schon
00:06:29Hallo, hallo
00:06:30Macht zwei Mark dreißig, der Herr
00:06:31Und die Verschmutzung des Wagens
00:06:32Schon gut
00:06:36Oh, fünfzig Mark
00:06:38Ein Gentleman
00:06:39Mit einem schlechten Gewissen vermutlich
00:06:41Oder sind Sie das, der nach Alkohol riecht?
00:06:51Sieht das schlimm aus?
00:06:53Was halten Sie davon?
00:06:54Tja, was soll ich davon halten?
00:06:55Wir werden natürlich unser Möglichstes tun
00:07:00Ein Unfall, Herr Doktor
00:07:03Dieser Herr war dabei
00:07:04Bitte warten Sie im Vorraum
00:07:11Es tut mir leid
00:07:29Dass ich Ihnen so viel Mühe mache
00:07:33Andere Sorgen haben Sie nicht?
00:07:34Ich brauche den Namen von der Dame
00:07:46Maßmann
00:07:48Elisabeth Maßmann
00:07:49Maßmann?
00:07:51Maßmann Lokomotivwerke?
00:07:53Stimmt, die Maßmannwerke gehören dem Vater der jungen Damen
00:07:56Aha
00:07:57Erste Klasse
00:07:59War es ein Unfall?
00:08:00Ja, ein Unfall
00:08:01Ich musste einem Wagen ausweichen
00:08:02Und landet an einem Baum
00:08:04Heißen Sie auch Maßmann?
00:08:06Nein, mein Name ist Wichert
00:08:08Frau Lein Maßmann ist meine Verlobte
00:08:10Haben Sie die Angehörigen von dem Unfall verständigt, hm?
00:08:13Das hat doch wohl Zeit
00:08:15Bei uns nicht
00:08:17Benachrichtigung der Angehörigen
00:08:19So schnell wie möglich
00:08:20Das steht in der Hausordnung
00:08:22Bitte
00:08:30Der Generaldirektor werden verlangt
00:08:34Ja, Maßmann
00:08:36Wo sind Sie, Wichert?
00:08:38In einer Klinik?
00:08:40Ist was los?
00:08:41Wichert und Elisabeth haben einen Unfall gehabt
00:08:43In welcher Klinik sind Sie?
00:08:45Gut, ich komme sofort
00:08:50Schlimm?
00:08:52Wenn Sie es schlimm finden, ein paar Wochen auszuholen
00:08:54Ist das Bein gebrochen?
00:08:55Ja
00:08:57Für Sie ein kleines Geduldsspiel, für uns die einfachste Sache von der Welt
00:09:12War es gern, Groß?
00:09:14Wir werden Ihr Bein so prächtig hinkriegen, dass Sie das andere wegschmeißen
00:09:17So
00:09:19Jetzt werden Sie ein bisschen einschlafen
00:09:31Nun?
00:09:32Kein Grund zur Aufregung
00:09:34Kopfverletzung, Unterschenkelbruch
00:09:36Gefährlich?
00:09:37Kaum
00:09:38Wir haben schon ganz andere Dinge wieder gerade gebogen
00:09:41Ah, das sind Sie ja
00:09:43Es ist zum Glück alles nur halb so schlimm
00:09:44Halb so schlimm nennen Sie das?
00:09:46Ich bin der Vater von Fräulein Maßmann
00:09:47Kann ich den Arzt sprechen, bitte?
00:09:50Hatten Sie getrunken, Walter?
00:09:52Nicht mehr als üblich
00:09:53Also doch Alkohol
00:09:55Wurde von Ihnen eine Blutprobe gemacht?
00:09:56Lass ihn jetzt in Ruhe
00:09:57Du siehst doch, dass er ziemlich mitgenommen ist
00:09:59Die ganze Sache tut mir furchtbar leid, Herr Maßmann
00:10:01Wir sprechen morgen darüber
00:10:06Du hättest ihn nicht so hart anpacken sollen
00:10:07Oh was
00:10:11Friedlack?
00:10:12Herr Maßmann
00:10:13Staatsanwalt Perchstein, Freund meines Hauses
00:10:14Der Pater meiner Tochter
00:10:15Meine Herren, es besteht keinen Grund zur Beunruhigung
00:10:18Können wir Elisabeth sehen?
00:10:19Vielleicht morgen
00:10:20Sie schläft jetzt
00:10:24Guten Morgen Friedrich
00:10:25Morgen
00:10:26Rück den Schlüssel vom Labor raus
00:10:27Jener Tochter Friedberg
00:10:29Der scheint ja geradezu im Labor zu wohnen
00:10:32Nimm mal hier die Blumen mit, hier Träulein Maßmann
00:10:34Das ist ein Jammer mit den weiblichen Patienten
00:10:36Die kriegen immer nur Blumen
00:10:38Die Männer kriegen wenigstens Schnäpse
00:10:39Die riechst du lieber
00:11:00Ja, Herr Rhein?
00:11:02Guten Morgen Frau Maßmann
00:11:04Guten Morgen, Herr Doktor
00:11:06Na, ich sehe, es geht Ihnen gut
00:11:07Sehr gut sogar
00:11:09Aber Sie haben sich heute verspätet
00:11:11So habe ich das wirklich?
00:11:12Fast um sieben Minuten
00:11:14Frau Maßmann, ich habe auch noch andere Patienten zu betreuen
00:11:16Aber deshalb brauchen Sie mich doch nicht zu vernachlässigen
00:11:21Sieht doch wunderbar aus
00:11:23Werde ich eine Narbe zurückbehalten?
00:11:24Sie werden unsere Klinik genauso schön verlassen, wie Sie vorher waren
00:11:28Ich habe Vertrauen zu Ihnen
00:11:30Danke, ich werde Sie bestimmt nicht enttäuschen
00:11:33Sie wollen schon gehen? Das war aber eine kurze Visite
00:11:37Komme ich etwa zu früh?
00:11:39Rechtzeitig wie immer
00:11:41Das Übliche?
00:11:43Sie können den Verband etwas kleiner machen, Schwester
00:11:45Oh ja, am besten Sie lassen ihn gleich ganz weg
00:11:47Der Herr Doktor wünscht einen kleinen Verband
00:11:49Sona, dann kann ich mich ja verabschieden
00:11:50Auf Wiedersehen, Frau Maßmann
00:11:51Wann kommen Sie wieder?
00:11:52Immer zur üblichen Zeit
00:11:53Aber nicht wieder mit sieben Minuten Verspätung
00:11:55Ich werde mein Möglichstes tun
00:11:57Ich bin im Labor, Schwester
00:12:03Er ist ein guter Arzt, nicht wahr?
00:12:05Er ist ein bedeutender Arzt
00:12:07Er hat nur für seine Arbeit Interesse
00:12:09Für Frauen nicht?
00:12:11Doch, solange sie Patientinnen sind
00:12:18Ich bin in einem großen Schritt weitergekommen
00:12:20Ich bin in einem großen Schritt weitergekommen
00:12:21Ich bin in einem großen Schritt weitergekommen
00:12:43Ist irgendetwas, Herr Doktor?
00:12:45Ich glaube, Schwester, ich bin in einem großen Schritt weitergekommen
00:12:48Aber am Ziel bin ich damit noch lange nicht
00:12:53Nichts Besonderes, Herr Doktor
00:12:55Die üblichen Anforderungen für Ihre Station
00:12:57Drei Krankheitsbefunde, darunter der von Fräulein Maßmann
00:13:00Dankeschön
00:13:01Bei Fräulein Maßmann verläuft alles normal
00:13:03Soweit es sich um rein medizinische Dinge handelt
00:13:05Sie könnten Fräulein Maßmann getrost einem anderen Arzt überlassen
00:13:08Vielleicht Dr. Wiegand
00:13:09Sonst noch was, Schwester?
00:13:10Sie sehen übermüdet aus, Herr Doktor
00:13:12Soll ich Ihnen nicht wenigstens eine Tasse Kaffee machen?
00:13:13Hier im Labor ist das Zubereiten von Kaffee allein meine Angelegenheit
00:13:20Schon wieder mal schwer im Gedränge, Friedberg? Soll ich dich frei kämpfen?
00:13:23Wenn du zufällig mal arbeiten willst, ich hätte eine Menge für dich zu tun
00:13:26Gibt es denn in dieser Bude kein anderes Thema als Arbeit?
00:13:28Ein bisschen Vergnügen muss man ja auch haben, na?
00:13:30Oma, Schwester, wie wäre das mit uns beiden?
00:13:32Wenn Sie demnächst einmal spüren sollten, dass Sie weich zu werden drohen, dann schreiben Sie mir eine Postkarte
00:13:36Und? Wie steht es mit uns zwei in der Vierachin?
00:13:38Sie sind mir viel zu gefährlich
00:13:40Sie haben mich zu schauen, Sie verwirren mich
00:13:43Gehen Sie mal ein bisschen die Meerschweinchen zählen, meine kleine süße Kabulmasse
00:13:45Ich habe mit Dr. Friedberg ein ernstes Wort zu reden
00:13:51Mensch Wolfgang, wenn ich an deiner Stelle wäre
00:13:53Würdest du das Labor zu wesentlich anderen Dingen benutzen?
00:13:55Und ob! Ich würde meine Zeit nicht dazu verschwenden, jahrelang Blutproben anzustarren
00:13:59Es war keine Zeitverschwendung, Manfred
00:14:02Ich habe das Mittel gefunden, das die Blutgerinnsel auflöst
00:14:07Was? Das ist dir wirklich geglückt?
00:14:11Ja
00:14:13Mensch! Dann bist du ja ein Genie
00:14:17Das Mittel habe ich gefunden, aber jetzt kommen wir zum wirklichen Problem
00:14:20Wie bringe ich es in die unmittelbare Nähe des Blutgerinnsels?
00:14:23Ach, das wirst du auch noch schaffen
00:14:25Na, das hoffe ich
00:14:26Und du kannst mir dabei helfen
00:14:27Soll ich mich etwa mit dir hier im Labor vergraben?
00:14:29Nein!
00:14:30Du sollst mir lediglich eine Patientin abnehmen
00:14:33Die von Zimmer 6
00:14:34Ist das dein Ernst?
00:14:36Ich soll der hübschen Elisabeth Maßmann den Puls füllen?
00:14:39Warum dieses großmütige Angebot, Wolfgang?
00:14:43Du bist mein Freund und dir kann ich sagen
00:14:47Ich bin auf dem besten Weg, mich in Elisabeth Maßmann zu verlieben
00:14:51Na und? Das ist doch kein Unglück
00:14:52Ich kann mich jetzt von meiner Arbeit nicht ablenken lassen
00:14:55Ach, da bist du unterbesserlich
00:14:57Aber wie du willst
00:14:58Dann werde ich mich also gleich morgen auf die Maßmann und ihre Millionen stürzen
00:15:02Ich bin sehr gespannt, was die Kleine wie Augen machen wird
00:15:04Hör rein!
00:15:10Guten Tag, Frau Lein Maßmann
00:15:12Mein Name ist Dr. Wiegand
00:15:14Hör rein.
00:15:22Guten Tag, Frau Dein Massmann.
00:15:25Mein Name ist Dr. Wiegand.
00:15:28Wo ist Dr. Friedberg?
00:15:30Dr. Friedberg lässt sich entschuldigen. Er hat zu tun.
00:15:33Sie müssen schon mit mir vorliegt nehmen.
00:15:35Wie soll ich das verstehen, Herr Doktor?
00:15:37Das ist ganz einfach. Seine Forschungen erlauben es ihm nicht, sich ihres Anblicks zu erfreuen.
00:15:41Er arbeitet. Das Vergnügen hat er mir überlassen.
00:15:45Ist das als eine vorübergehende Regelung bedacht?
00:15:47Ich glaube kaum. Ab heute werde ich versuchen, Sie zu erheitern.
00:15:51Sie dürfen Dr. Friedberg nicht falsch verstehen.
00:15:54Seine Forschungen nehmen ihn voll und ganz in Anspruch.
00:15:57Vielleicht auch seine anderen Patientinnen?
00:16:00Durchaus nicht. Sie sind die erste Frau, für die er sich...
00:16:04Für die er sich was?
00:16:05Für die er sich medizinisch besonders interessiert hat.
00:16:08Ah, dann bin ich Finn. Also ein besonderer Fall.
00:16:10Stimmt. Aber die besonderen Fälle in unserer Klinik sind mein Spezialgebiet.
00:16:19Sie sind doch unsere Hauszeitung, Schwester Elvira.
00:16:21Können Sie mir sagen, warum Dr. Friedberg Frau der Massmann als Patientin abgegeben hat?
00:16:24Na ist doch klar. Dr. Friedberg versteht was von Medizin.
00:16:27Aber wie man Frauen behandelt, versteht Dr. Wiegern natürlich viel besser.
00:16:30Sie möchten wohl auch gern von Dr. Wiegern behandelt werden, hm?
00:16:32Hätten Sie vielleicht was dagegen? Ich nicht.
00:16:36Wolfgang.
00:16:38Ja?
00:16:39Mit deinem Fräulein Massmann hast du mir aber was Schönes eingebrockt.
00:16:41Sie sieht in mir nur den Arzt. Das irritiert mich.
00:16:43Über dich will sie alles und von mir will sie gar nichts wissen.
00:16:46So.
00:16:46Nicht so. Du bist in sie verliebt.
00:16:49Hier scheinst du auch nicht gleichgültig zu sein.
00:16:50Also was hat das für einen Zweck, wenn du dich hinter deiner Arbeit versteckst?
00:16:53Weil es eben auch sein muss, bevor es angefangen hat.
00:16:57Na schön.
00:16:57Dann werde ich eben Frau der Massmann weiter verarzen.
00:16:59Aber meine Schuld ist es nicht, wenn sie jetzt erst richtig krank wird.
00:17:05Na, Oberschwester, die Messer schon gewetzt?
00:17:07Ich finde es nett von Ihnen, dass Sie versuchen, Dr. Friedberg zu entlasten und Frau der Massmann übernehmen.
00:17:12Dr. Friedberg arbeitet wirklich zu viel und schläft zu wenig.
00:17:14Und immer allein.
00:17:17Sagen Sie mal, hat Dr. Friedberg eigentlich keine Eltern oder Geschwister?
00:17:20Nein.
00:17:22Er hat also niemand mehr.
00:17:23Nur nicht meine Tante, die er beehren kann.
00:17:25Aber deswegen brauchen Sie nicht gleich zu glauben, dass er unbedingt jemanden wie Sie braucht.
00:17:31Der Chef kommt.
00:17:35Lassen Sie sich ja von der Arbeit nicht abhalten.
00:17:37Und gar nicht durch mich, Dr. Friedberg.
00:17:39Einen Augenblick, bitte.
00:17:42Sie haben Frau der Massmann an Dr. Wiegand abgegeben?
00:17:45Hätte ich das nicht tun sollen, Herr Professor.
00:17:47Ja, unsere prominenteste Patientin hatte ein gewisses Anrecht auf unseren besten Arzt.
00:17:51Sie kennen ja die Devise von Direktor Massmann.
00:17:53Für seine Tochter ist ihm das Beste gerade gut genug.
00:17:56Und er zahlt ja auch entsprechend.
00:17:57Ist das so wichtig, Herr Professor?
00:17:59Und ob das wichtig ist, lieber Friedberg?
00:18:01Eine Patientin, die Frau der Massmann, finanziert unsere armen Patienten mit.
00:18:05Und ihre Forschung wird auch dazu.
00:18:07Sie mögen getrost ein Genie sein, Friedberg.
00:18:09Aber ganz auf das Geld können auch Sie nicht verzichten.
00:18:12Kommen Sie, vergessen wir die schlechte Welt bei einer guten Operation.
00:18:14Immer wenn Sie aus dem Zimmer von Fräulein Massmann kommen,
00:18:26dann strahlen Sie wie ein Weihnachtsbaum.
00:18:28Ich bin ihm von Haus aus ein strahlender Charakter.
00:18:31Na, das muss aber ein ziemlich baufälliges Haus sein,
00:18:33wo Sie Ihren Charakter hier haben.
00:18:35Guten Morgen, Fräulein Massmann.
00:18:44Guten Morgen, Dr. Friedberg.
00:18:46Es ist schön, dass Sie wieder zu mir kommen.
00:18:48Das war der ausdrückliche Wunsch von Herrn Professor Ruge.
00:18:51Sie kommen also nur zu mir, weil es Ihnen der Herr Professor befohlen hat?
00:18:55Ja.
00:18:56Darf man fragen, warum der Herr Professor es Ihnen erst befehlen musste,
00:18:59zu mir zu kommen?
00:19:00Fräulein Massmann, ich arbeite an wichtigen Forschungen.
00:19:06Und ich kann mich meinen Patienten nicht so widmen, wie ich gerne möchte.
00:19:10Dann sind Ihnen also Ihre Forschungen wichtiger als Ihre Patienten?
00:19:13Sie sind kein Patient mehr.
00:19:16Sie sind so gut wie gesund.
00:19:17Das stimmt nicht, Herr Doktor. Ich fühle mich immer noch krank.
00:19:21Dann bin ich wohl falsch am Platz.
00:19:23Sie brauchen einen Arzt, der Ihnen das glaubt.
00:19:27Entschuldigen Sie.
00:19:30Herr Professor, ich habe eben mit meiner Tochter telefoniert.
00:20:01Sie scheint sich in Ihrer Klinik nicht wohl zu fühlen.
00:20:03Oh, das tut mir leid. Und was ist der Grund?
00:20:06Ja, hier scheint es sich mehr um ein, na sagen wir, menschliches Problem zu handeln.
00:20:10Und wie sieht das Ihrer Meinung nach aus?
00:20:12Naja, es ist das Verhalten von Herrn Dr. Friedberg.
00:20:15Und was glauben Sie, wäre Ihnen vorzuwerfen?
00:20:17Meine Tochter beklagt sich über ihn.
00:20:19Er behandelt Sie ohne menschliche Wärme, ohne persönliche Anteilnahme.
00:20:22Sie wünscht ganz entschieden, in Zukunft nicht mehr von Herrn Dr. Friedberg behandelt zu werden.
00:20:26Herr Direktor Massmann, dieser Dr. Friedberg ist ein außergewöhnlich begabter Arzt.
00:20:33Das soll keinesfalls bestritten werden.
00:20:35Ein Seelenarzt allerdings ist er nicht.
00:20:38Aber ein guter Chirurg.
00:20:40Bitte versuchen Sie mich zu verstehen, Herr Professor.
00:20:43Elisabeth ist vielleicht ein wenig verwöhnt, aber doch ein Mädchen wie alle anderen auch.
00:20:46Sie braucht ein bisschen Güte und Verständnis.
00:20:48Was Sie aber in erster Linie braucht, ist doch wohl ein guter Arzt.
00:20:53Ach, heißt das, dass Sie sich weigern, meiner Tochter einen anderen Arzt zu geben?
00:20:57Herr Massmann, das hier ist meine Klinik.
00:21:00Meine Entscheidungen müssen Sie ausschließlich mir überlassen.
00:21:03Es sei denn, dass Sie es vorziehen, die Klinik zu wechseln.
00:21:05Ja, die AG bis zu Ihrer Forschung sind beachtlich.
00:21:14Ein bisschen verwegen, wie manches, was Sie tun, aber...
00:21:17Meine Beweiskette ist lückenlos, Herr Professor.
00:21:19Ein Mittel zerstört jedes sich bildende Blutgerinnsel.
00:21:21Bis es natürlich zur praktischen Anwendung Ihres Verfahrens kommen kann,
00:21:25wird noch viel Arbeit nötig sein.
00:21:26Und Zeit.
00:21:27Benötige Zeit will ich Ihnen geben.
00:21:29Dr. Wigern soll Sie entlasten.
00:21:30Geben Sie alle leichten Fälle an ihn ab.
00:21:32Von mir aus auch Frau Massmann.
00:21:34Einverstanden?
00:21:34Ich danke Ihnen, Herr Professor.
00:21:46Schach.
00:21:48Elisabeth macht mir einige Sorgen.
00:21:50Jetzt will sie plötzlich Walter nicht mehr sehen.
00:21:52Und ich dachte immer, die beiden werden sich bald verloben.
00:21:55Und vielleicht hat sie endlich erkannt,
00:21:56dass dieser leichtsinnige Schnellfahrer doch nicht der richtige Mann für Sie ist.
00:22:00Was übrigens auch meine Meinung ist.
00:22:02Ich kann mir keinen geeigneteren Schwiegersohn wünschen.
00:22:04Für dich und deine Fabriken.
00:22:07Du wirst doch nicht im Ernst verlangen, dass Elisabeth eine Geldheirat macht.
00:22:10Ich brauche Walter's Geld nicht, aber seine Millionen sind mir eine Garantie dafür,
00:22:13dass er kein Mitgiftsjäger ist.
00:22:15Das ist aber noch lange keine Garantie dafür, dass Elisabeth doch mit ihm glücklich wird.
00:22:23Ein Telegramm für Sie, Herr Doktor.
00:22:25Für mich?
00:22:25Ja.
00:22:25Ja.
00:22:25Ja.
00:22:26Ja.
00:22:26Ja.
00:22:26Ja.
00:22:29Ja.
00:22:29Danke.
00:22:29Ja.
00:22:30Untertitelung. BR 2018
00:23:00Nun, aufrichtestes Beileid, mein lieber Friedberg.
00:23:06Selbstverständlich bekommen Sie Urlaub sofort, solange Sie wollen.
00:23:09Denken Sie jetzt nicht an die Klinik, ich werde alles für Sie regeln.
00:23:12Ich danke, Herr Professor.
00:23:23Urschwester, ändern Sie bitte den Operationsplan für morgen.
00:23:25Wir müssen leider für ein paar Tage auf Dr. Friedberg verzichten und geben Sie in das Telegram zurück.
00:23:30Sie müssen einen Teil der Patienten von Dr. Friedberg übernehmen.
00:23:53Warum nicht gleich die ganze Klinik?
00:23:55Dr. Friedberg muss verreisen.
00:23:56An die Rivière oder nur zu einem Kongress für unentwegte Parzillenjäger?
00:24:02Sie wollen mir doch nicht etwa auf den Päts rücken, Oberschwester.
00:24:05Vergessen Sie nicht, ich bin sehr sensibel.
00:24:07Dr. Friedberg heißt doch Wolfgang mit Vornamen, nicht wahr?
00:24:11Warum sagen Sie nur noch, dass Sie das nicht wissen?
00:24:14Heißt er nicht vielleicht auch Felix?
00:24:16Vielleicht heißt er Felix Wolfgang.
00:24:17Und haben Sie mir nicht gesagt, dass seine Eltern tot sind?
00:24:21Ich glaube schon.
00:24:23Aber warum interessieren Sie sich dafür?
00:24:30Das tut mir leid, Herr Wolfgang.
00:24:32Wo geht's denn hier zur Grabengasse?
00:24:42Zweite Straße links.
00:24:43Danke, mein Herr.
00:24:44Danke.
00:24:44Danke, mein Herr.
00:25:14Sie sind Frau Friedberg.
00:25:28Was wünschen Sie?
00:25:29Ich heiße auch Friedberg.
00:25:30Ich habe das Telegramm bekommen, das für Ihren Sohn bestimmt war.
00:25:33Wo ist mein Sohn?
00:25:36Ich weiß es nicht.
00:25:37Ja, aber wie sind Sie dann zu seinem Telegramm gekommen?
00:25:41Ich will versuchen, es Ihnen zu erklären.
00:25:42Kommen Sie bitte rein.
00:25:50Ist meinem Sohn was passiert?
00:25:53Ich weiß es nicht.
00:25:55Ich habe Ihren Sohn vor zehn Jahren zum letzten Mal gesehen.
00:25:57Ich lernte ihn durch einen Zufall kennen.
00:26:00Die Gleichheit unserer Namen führte dazu.
00:26:02Er heißt Felix Ferdinand Friedberg und ich heiße Wolfgang Felix Friedberg.
00:26:07Das war also nur ein Missverständnis, dass Sie sein Telegramm bekommen haben.
00:26:12Haben Sie denn von Ihrem Sohn in den letzten zehn Jahren überhaupt nichts mehr gehört?
00:26:17Felix musste sehr jung dieses Haus verlassen.
00:26:19Sein Vater duldete ihn hier nicht mehr.
00:26:21Ja, ich weiß.
00:26:22Felix hat mir davon erzählt.
00:26:24Sein Vater war ein harter Mann.
00:26:27Und Felix war leichtsinnig, machte Dummheiten und sein Vater brach jede Verbindung mit ihm ab.
00:26:31Er zahlte sein Studiengeld nicht mehr und hat auch mir verboten, mit meinem Sohn in Verbindung zu bleiben.
00:26:36Ja, aber das war vor zehn Jahren.
00:26:40Und seitdem haben Sie keine Nachricht mehr von Felix?
00:26:42Nein.
00:26:44Es war ja auch keine Nachricht zu erwarten, solange sein Vater noch lebte.
00:26:47Ich hörte mal vor ein paar Jahren, dass es einen Doktor Felix Friedberg gibt und da dachte ich damals gleich, das muss mein Sohn sein.
00:26:55Er hat ja Medizin studiert.
00:26:57Aber erst jetzt, wo sein Vater gestorben ist, konnte ich hoffen, Felix wiederzusehen.
00:27:02Und darum schickte ich das Telegramm.
00:27:06Aber es ist ein anderer Felix Friedberg.
00:27:11Entschuldigen Sie.
00:27:13Es war ein Irrtum.
00:27:14Es war kein Irrtum.
00:27:15Ich bin an die Stelle Ihres Sohnes getreten.
00:27:20Was soll das heißen?
00:27:22Ich habe damals seine Papiere übernommen.
00:27:25Aber wieso?
00:27:27Weil ich Arzt werden wollte.
00:27:31Und Felix hat mir seine Papiere verkauft.
00:27:35Warum?
00:27:37Er hatte andere Pläne.
00:27:39Pläne?
00:27:40Mhm.
00:27:42Genau so sah er damals aus.
00:27:45Ich war gerade aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.
00:27:49Ich hatte Jahre meines Lebens verloren.
00:27:52Durch den Krieg und durch alles, was danach kam.
00:27:56Aber ich hatte immer nur den einen Wunsch, Arzt zu werden.
00:28:01Ich habe im Krieg als Sanitäter gearbeitet, in Lazaretten.
00:28:04Ich habe im Gefangenenlager Operationen ausgeführt.
00:28:07Mit den primitivsten Mitteln.
00:28:10Aber das unbedingt notwendige Studium, dafür hatte ich nie Zeit gehabt.
00:28:14Ja, und als Heimkehrer bekam ich dann eine Entschädigung.
00:28:17Ein paar tausend Mark.
00:28:19Damals traf ich Felix.
00:28:22Dem fehlte das, was ich hatte.
00:28:24Eben diese paar tausend Mark.
00:28:25Damit konnte ich mir meine verlorenen Jahre nicht zurückkaufen.
00:28:31Wohl aber die Papiere, ohne die man nicht Arzt werden kann.
00:28:36Ein Abiturzeugnis.
00:28:38Eine Urkunde über ein Medizinstudium.
00:28:41Bis zum Physikum.
00:28:43Eine polizeiliche Abmeldung.
00:28:44Und alles ausgestellt auf den Namen Felix Friedberg.
00:28:51Und mit diesen Bescheinigungen machte ich mein Staatsexamen
00:28:54und den Doktor der Medizin.
00:28:58Was wurde aus meinem Sohn?
00:29:02Er wollte die Fremdenlegion.
00:29:05Ich habe nichts mehr von ihm gehört.
00:29:09Ja, Frau Friedberg, jetzt wissen Sie alles.
00:29:12Und Sie können tun, was Sie für richtig halten.
00:29:13Ich bitte Sie sogar darum.
00:29:17Ich bitte Sie, über meine Zukunft zu entscheiden.
00:29:21Ich danke Ihnen, dass Sie mich angehört haben.
00:29:23Leben Sie wohl.
00:29:26Warten Sie.
00:29:30Leben Ihre Eltern noch?
00:29:32Nein.
00:29:33Wenn Sie verheiratet haben, haben Sie Kinder?
00:29:35Nein, ich bin ganz allein.
00:29:38Ich habe nur meinen Beruf.
00:29:40Sie lieben Ihren Beruf.
00:29:43Sehr.
00:29:48Und was erwarten Sie jetzt von mir?
00:29:51Soll ich Sie anzeigen, dass Sie ins Gefängnis kommen?
00:29:54Das wäre Ihr gutes Recht.
00:29:55Und wem wäre damit geholfen?
00:29:59Bekomme ich dadurch meinen Sohn wieder?
00:30:05Sie müssen mir von Ihrer Arbeit erzählen.
00:30:08Denn sehen Sie, das Leben, das Sie jetzt führen,
00:30:10das hätte ja vielleicht auch das Leben meines Sohnes sein können.
00:30:14Wenn er Arzt geworden wäre.
00:30:18Wie kann man nur Stunden um Stunden diese langweiligen Blutproben anstarren,
00:30:28solange es noch schönere Dinge im Leben gibt.
00:30:29Ich weiß schon, Manfred, worauf du wieder anspielst.
00:30:32Auch für Elisabeth Maasmann natürlich.
00:30:34Nun sei ganz ehrlich, Wolfgang, was hast du gegen sie?
00:30:36Nichts, nicht das Geringste.
00:30:38Aber du wirst mir doch nicht einreden wollen, dass sie dich gleichgültig lässt.
00:30:41Nein, das nicht.
00:30:43Also, Menschenskind, Wolfgang, dieses Mädchen interessiert sich doch für dich.
00:30:46Und was tust du?
00:30:47Das siehst du doch, ich arbeite.
00:30:49Arbeit betrachtest du also als deine erste Pflicht?
00:30:51Ja.
00:30:54Weißt du, Manfred,
00:30:55ich habe vor einiger Zeit einen Menschen getroffen.
00:30:59Eine alte Frau.
00:31:00Und die hat mir ihr Vertrauen entgegengebracht.
00:31:03Obgleich ich es gar nicht verdient habe.
00:31:05Und das,
00:31:07das war eine neue große Verpflichtung für mich.
00:31:09Verstehst du mich?
00:31:10Mir musst du solche Fragen nicht stellen, Wolfgang.
00:31:12Ich bin lediglich ein einfacher Medizinmann
00:31:14ohne die geringsten gelöster Wunschsterblichkeiten.
00:31:16Manfred, du musst mich verstehen.
00:31:18Na schön.
00:31:18In Zukunft kein Wort mehr über Elisabeth Maasmann.
00:31:21Sie wird übrigens heute aus der Klinik entlassen.
00:31:22Ja, ich weiß.
00:31:23Ah, das weißt du also?
00:31:24Ist ja mehr, sich erwartet.
00:31:25Komm, komm, komm, komm.
00:31:25Lass dich nicht aufhalten, du alter Intrigant.
00:31:27Willst du dich nicht von ihr verabschieden?
00:31:28Führe mich nicht in Versuchung.
00:31:30Soll ich sie wenigstens von dir grüßen?
00:31:32Jetzt aber raus.
00:31:32Und benutze ich dich für Tierversuche.
00:31:47Übrigens, Herr Gernkos,
00:31:48können Sie mir vielleicht sagen,
00:31:49wo ich Dr. Friedberg jetzt finde?
00:31:50Um diese Zeit, in seinem Zimmer.
00:31:53Und wo ist das?
00:31:53Den Gang rechts runter, eine Treppe hoch,
00:31:55das erste Zimmer, der Name steht an der Tür.
00:31:58Danke.
00:31:58Sie kann dem Doktor doch nicht einfach auf die Bude rücken.
00:32:02Sein Zimmer ist schließlich privat.
00:32:03Na, privat wird Ihr Besuch ja vermutlich auch sein, ne?
00:32:06Aber Frau Leinmaßmann ist eine Patientin.
00:32:08Seit heute nicht mehr.
00:32:09Sie hat zwar noch ein bisschen Herzschmerzen,
00:32:11aber sonst ist sie ganz gesund.
00:32:16Bitte?
00:32:17Ich verlasse heute die Klinik.
00:32:25Ja, ich weiß.
00:32:26Und ich wollte das nicht tun,
00:32:27ohne mich bei Ihnen entschuldigt zu haben.
00:32:29Aber wofür denn?
00:32:34Weil ich damals darauf bestanden habe,
00:32:36von einem anderen Arzt behandelt zu werden.
00:32:38Das ist mir neu.
00:32:38Ich hatte meinen Vater veranlasst,
00:32:43Professor Rube, um einen anderen Arzt zu bitten.
00:32:45Ach.
00:32:47Davon hat mir Professor Rube gar nichts gesagt.
00:32:50Das ändert nichts daran, dass es mir leid tut.
00:32:53Sie werden jetzt wieder in Ihr schönes, gewohntes Leben zurückkehren
00:32:55und unsere Klinik bald vergessen haben.
00:33:00Aber Sie fragen nicht danach,
00:33:01warum ich damals darauf bestanden habe,
00:33:03dass Sie als mein Arzt abgelöst haben?
00:33:04Nein, danach frage ich nicht.
00:33:07Weil Sie die Antwort nicht wissen wollen?
00:33:09Weil ich die Antwort weiß.
00:33:12Genau?
00:33:14Ganz genau.
00:33:16Dann wissen Sie also, was Sie mir bedeuten?
00:33:19Ich glaube, ja.
00:33:22Aber was wissen Sie von mir?
00:33:25Alles, was ich zu wissen brauche.
00:33:29Sie kennen meine Vergangenheit nicht.
00:33:32Ich kann mich nicht binden.
00:33:35Woher soll ich wissen, wie meine Zukunft aussieht?
00:33:37Aber das ist mir doch gleichgültig.
00:33:40Aber mir ist das nicht gleichgültig.
00:33:46Ich muss Sie bitten, mich zu verstehen.
00:33:50Ich verstehe nur,
00:33:54dass ich dich liebe.
00:33:55Ja?
00:34:04Entschuldigen Sie bitte.
00:34:05Was gibt's, Frau Schwester?
00:34:06Herr Professor Ruge braucht dringend den Krankenbericht von Zimmer 13.
00:34:09Geben Sie her.
00:34:11Fräulein Maßmann wird uns jetzt sicher entschuldigen.
00:34:15Also auf Wiedersehen.
00:34:16Wiedersehen.
00:34:17Fräulein Maßmann tut ja gerade so, als wäre sie ja zu Hause.
00:34:27Nicht einmal vor den privaten Räumen der Ärzte macht sie halt.
00:34:30Ich glaube, Oberschwester, das ist meine Angelegenheit.
00:34:33Schließlich handelt es sich hier um ein Verstoß gegen die Hausordnung.
00:34:36Was ich allein zu verantworten habe.
00:34:42Manfred, die Oberschwester möchte einen Krankenbericht abschließen.
00:34:45Kannst du ihr dabei behilflich sein?
00:34:46Oh, ich greife unsere Oberschwester immer liebend gern hilfreich unter die Arme.
00:34:50Gut, ich gehe ins Labor.
00:34:51Wenn auch nur symbolisch.
00:34:52Was haben Sie denn, Oberschwester?
00:34:54Sie sehen aus wie ein Tisch auf dem Trockenen.
00:34:56Da wird doch nicht etwa Ihr Liebling, Dr. Friedberg, auf Ihrem Seelchen herumgetrampelt haben.
00:34:59Wir waren lediglich verschiedener Auffassung über die Hausordnung.
00:35:02Wie? Ihr Musterknabelt Friedberg verstößt gegen die heiligsten Gesetze dieses Hauses?
00:35:06Ja, natürlich nicht.
00:35:07Aber diese ist Fräulein Maßmann.
00:35:09Sie hat ihn auf seinem Zimmer gesucht.
00:35:11Schau mal einer an.
00:35:12Da ist ihm doch glatt auf den Leib geweckt.
00:35:14Wer hätte so viel Hartnäckigkeit in diesem Mädel vermutet?
00:35:16Scheint Sie ja mächtig zu amüsieren.
00:35:18Das freut mich ungemein.
00:35:19Und ganz unter uns.
00:35:21Und im Vertrauen gesagt.
00:35:22Die beiden lieben sich nämlich.
00:35:27Heiratsanzeigen über Heiratsanzeigen.
00:35:29Auswahl ist immer mehr als genug.
00:35:32Nur den richtigen zu finden ist schwer.
00:35:36Hier ist wieder so ein stattlicher Witwer.
00:35:38Beamter.
00:35:39Im besten Alter sucht lebensfrohe Blondine.
00:35:42Lass das.
00:35:43Sag doch, was willst du eigentlich damit bezwecken?
00:35:45Ich will endlich wissen, wo ich hingehöre.
00:35:48Jede Frau will das.
00:35:49Haben wir darüber nicht schon oft genug gesprochen?
00:35:51Ach, was nutzen mir Versprechungen.
00:35:55Du bist wie alle anderen Männer.
00:35:57Seit drei Wochen sitzt du hier herum und servierst mir volle Redensarten.
00:36:00Da hättest du doch in deiner fremden Legion bleiben können.
00:36:03Aber ich muss mir doch erst mal etwas Geld beschaffen.
00:36:06Und dann können wir feste Pläne machen.
00:36:10Felix, sei ehrlich.
00:36:11Diesen Doktor, diesen Vetter, von dem du da immer redest, den gibt's doch gar nicht.
00:36:15Na, ob's den gibt.
00:36:16Ich hab sogar schon seine Adresse ausfindig gemacht.
00:36:19Der hat allen Grund, mir gegenüber großzügig zu sein.
00:36:22Darauf kannst du dich verlassen.
00:36:24Hoffentlich.
00:36:25Es wär gut für uns beide.
00:36:26Gut.
00:36:27Ich will raus aus diesem Leben.
00:36:29Ich kann es nicht mehr ertragen, dass die Kerle im Lokal mich anschauen, wie an einem...
00:36:32Ich bring dich da raus.
00:36:34Ich verspreche dir das.
00:36:35Ich mach das schon.
00:36:37Hab schon ganz andere Sachen gemacht.
00:36:38Na, Felix, wie geht's?
00:36:45Noch immer bei Zukunftsplänen?
00:36:46Pläne, ja. Zukunft weniger.
00:36:48Na, nun nicht übertreiben, Margaret.
00:36:50Die Sache zwischen Felix und seinem Arzt ist eine gute Grundlage für eine gesicherte Existenz ohne Arbeit.
00:36:56Wer sollte nun eigentlich alles zu einer sogenannten Genesungsparty kommen, Elisabeth?
00:37:01Ach so, die übliche Gesellschaft.
00:37:03Dazu vielleicht noch zwei Ärzte aus der Klinik, Dr. Wiegand und Dr. Friedberg.
00:37:06Dr. Friedberg, hab ich richtig gehört?
00:37:09Ja, warum denn nicht?
00:37:10Ist das etwa derselbe Dr. Friedberg, von dem du in der Klinik nicht mehr behandelt werden wolltest?
00:37:14Ja, genau derselbe.
00:37:16So.
00:37:17Na, ich muss sagen, dass mich das ein wenig verwundert.
00:37:20Ich finde das durchaus nicht erstaunlich.
00:37:22Im Gegenteil, das ist von einer geradezu verblüffenden weiblichen Logik.
00:37:26Du verstehst mich.
00:37:28Ich will aber damit nicht gesagt haben, dass ich das, was du tust, richtig finde.
00:37:32Du wirst es gewiss tun, wenn du Dr. Friedberg erst nie erkennst.
00:37:37Darf ich fragen, worüber ihr euch eigentlich unterhaltet?
00:37:39Über die einfachste Sache in der Welt.
00:37:41Es handelt sich um einen jungen Mann, der ihr gefällt.
00:37:43Den ich liebe.
00:37:46Diesen Dr. Friedberg?
00:37:48Das kann doch nicht dein Ernst sein, mein Kind.
00:37:50Doch, Vater.
00:37:52Dann darf ich jetzt also die Einladungskarten fertig machen?
00:37:55Ja, bitte, bitte.
00:37:55Bitte.
00:37:59Die Sache mit diesem Dr. Friedberg ist ja geradezu alarmierend.
00:38:03Ich finde es sehr erfreulich.
00:38:05Ich habe nichts gegen diesen Doktor, aber ich muss mich doch fragen, was ist das überhaupt für ein Mensch?
00:38:09Millionen hat er sicher keine.
00:38:11Auch ist anzunehmen, dass er von Anatomie mehr versteht als von Lokomotiven.
00:38:15Wohl möglich, dass er für dich nicht gerade der richtige Schwiegersohn ist.
00:38:18Aber das schließt ja nicht aus, dass es für Elisabeth der richtige Mann sein kann.
00:38:22Und darauf kommt es doch schließlich an.
00:38:23Und wenn diese Liebe nur ein Irrtum ist, eine flüchtige Schlamerei, was dann?
00:38:28Möchtest du, dass ich mir diesen Dr. Friedberg einmal ansehe?
00:38:31Was meinst du?
00:38:31Ach ja, tu das. Ich bitte dich sehr darum.
00:38:43Ja?
00:38:47Herr Doktor, es ist Besuch für Sie da.
00:38:49Ich empfange jetzt niemanden, Schwester, das wissen Sie doch.
00:38:51Es ist der Staatsanwalt Perschke.
00:38:53Soll ich ihm sagen, dass Sie keine Zeit haben?
00:38:56Nein, nein, ich lasse bitten.
00:38:57Ich weiß, dass Sie störe, Herr Dr. Friedberg, aber ich werde mich kurz fassen.
00:39:07Bitte, nehmen Sie Platz.
00:39:09Sie wissen, weshalb ich komme?
00:39:10Ja, ich kann es mir fast denken.
00:39:13Wie Ihnen bekannt sein dürfte, gehöre ich fast zur Familie Massmann.
00:39:16Das ist mir bekannt, Herr Staatsanwalt.
00:39:18Ich möchte Sie bitten, mir ein paar Fragen zu beantworten.
00:39:22Bitte?
00:39:23Bitte?
00:39:23Herr Staatsanwalt, wissen Sie, dass Elisabeth Sie liebt?
00:39:28Ja.
00:39:29Hat Sie es Ihnen gesagt?
00:39:31Ja.
00:39:32Und Sie lieben Elisabeth auch?
00:39:35Ja.
00:39:36Haben Sie es ihr ebenfalls gesagt?
00:39:40Nein.
00:39:41Verzeihen Sie, Herr Dr., das verstehe ich nicht ganz.
00:39:45Das müssen Sie mir näher erklären.
00:39:48Herr Staatsanwalt, um ganz offen zu Ihnen zu sein,
00:39:53ich fürchte, ich bin einer solchen Frau nicht würdig.
00:39:56Bitte fragen Sie jetzt nicht, warum das so ist.
00:39:59Sie werden es eines Tages wissen und mich dann wahrscheinlich besser verstehen.
00:40:05Ich respektiere Ihre Bedenken, Herr Dr.
00:40:07Sie müssen ja schließlich wissen, was für Elisabeth und Sie das Beste ist.
00:40:11Es würde mich freuen, Sie wiederzusehen.
00:40:15Kommen Sie zu Elisabeths Genesungspartig?
00:40:17Es ist wohl besser, wenn ich abstage.
00:40:19Oh, sonst wird mir sehr leid tun für Elisabeth.
00:40:21Mein Freund Dr. Wiegand wird mich wie üblich vertreten.
00:40:23Er macht das sicher ganz ausgezeichnet.
00:40:32Aber ich bitte Sie, meine Damen, was ist denn heutzutage schon eine Herzoperation?
00:40:35Die machen wir sozusagen im Halbschlaf.
00:40:37Sind Sie ein Herzspezialist?
00:40:38Oh, Herzen sind meine Spezialität und ganz besonders weibliche.
00:40:42Herr Dr. Wiegand, ich bin schließlich auch noch da.
00:40:45Aber du hast ihn doch schon wochenlang im Krankenhaus gehabt.
00:40:47Das können Sie auch haben, Sie brauchen sich bloß ein Beinchen zu brechen.
00:40:50Also, Dr. Friedberg konnte wirklich nicht kommen oder wollte er nicht?
00:40:59Er arbeitet, wie immer.
00:41:00Und manchmal sieht es fast so aus, als hätte er die Arbeit erfunden.
00:41:08Erzählen Sie mir von Dr. Friedberg.
00:41:10Von seiner Arbeit und seinen Forschungen.
00:41:11Interessiert Sie das wirklich?
00:41:12Mich interessiert alles, was Dr. Friedberg interessiert.
00:41:16Also gut, wie Sie wollen.
00:41:17Stellen Sie sich Folgendes vor.
00:41:19In den menschlichen Blutgefäßen können Gerinnsel entstehen,
00:41:23die dann irgendwo in einem Gefäß stecken bleiben und dort die Blutwand verstopfen.
00:41:27Sie bilden dann die sogenannte Thrombose.
00:41:30Wenn sich zum Beispiel die Thrombose im Bein bildet,
00:41:33schwillt dieses unter großen Schmerzen an und es entsteht der sogenannte Brand.
00:41:36Bistet ihr eigentlich Tanzverbot für Ärzte?
00:41:39Im Augenblick schon.
00:41:40Ich bin nämlich mitten in einer schwierigen Operation.
00:41:42Und da sollten Sie etwa Herzbeschwerden haben?
00:41:44So was ähnliches.
00:41:46Dann werde ich Sie später gründlich untersuchen.
00:41:51Es handelt sich also darum, ein Mittel zu finden, um dieses Blutgerinnsel zu beseitigen.
00:41:56Dieses Mittel hat Friedberg bereits gefunden und es ist sogar ein ausgezeichnetes Mittel.
00:42:00Aber damit ist das Hauptproblem noch nicht gelöst.
00:42:02Wieso denn nicht?
00:42:04Ich will versuchen, es Ihnen zu erklären.
00:42:06Stellen Sie sich mal Folgendes vor.
00:42:11Das hier ist das Bein.
00:42:16Und das hier ist die Hauptader.
00:42:21Und hier ist der Pfropfen, das Gerinnsel, das den Blutkreislauf unterbricht, der Thrombus.
00:42:29Und hier beginnt nun die größte Schwierigkeit für Friedberg.
00:42:32Er kann sein Mittel nämlich nicht einfach in die Blutbahn hineinspritzen.
00:42:35Es würde dann durch die gestaute Blutflüssigkeit verdünnt und unwirksam gemacht.
00:42:40Er muss also damit direkt an den Thrombus heran.
00:42:43Aber wie?
00:42:44Eine Sonde durch das Blutgefäß, die das Mittel direkt an den Pfropfen bringt.
00:43:00Aber natürlich ist das eine Möglichkeit, das müsste gehen.
00:43:02Haben Sie es etwas erledigt?
00:43:03Es scheint fast so.
00:43:05Aber ich kann es gar nicht glauben.
00:43:09Also ich muss Dr. Friedberg jetzt sprechen.
00:43:11Jetzt gleich.
00:43:12Wie stellen Sie sich das vor?
00:43:14Oder sind Sie vielleicht krank?
00:43:15Ich habe privat mit Dr. Friedberg zu reden.
00:43:18Ich bin ein Verwandter von ihm.
00:43:19Das kann ja schließlich jeder sagen, nicht?
00:43:21Ich bin sein Vetter.
00:43:22Felix Friedberg heiße ich.
00:43:23Und wenn Sie sein Erbonkel wären, um diese Zeit ist nichts zu machen.
00:43:28Warum lassen Sie die Wache nicht raustreten, Friedrich, wenn ich komme?
00:43:31Keine Post, keine Anrufe von Damen, nichts?
00:43:33Gar nichts, Herr Doktor.
00:43:34Nichts.
00:43:34Wenn das so weitergeht, wird auch mir nichts anderes übrig bleiben, als unter die Bazillen vorstatt zu gehen.
00:43:38Na?
00:43:39Gerne Grüße, hier brauchen wir doch immer Dekker.
00:43:42Diese Klinik scheint ja ein recht vergnüglicher Laden zu sein.
00:43:45Ganz flottes Leben führen die Herren Ärzte hier.
00:43:47Was?
00:43:48Haben Sie eine Ahnung?
00:43:54Mensch, bei der Party hast du aber was versäumt.
00:43:56Ganz tolle Kiste und Mädchen waren der eine hübscher als die andere.
00:43:59Dann schau mich nicht so misstrauisch an.
00:44:01Ich sage keinen Ton über dieser mit Massmann.
00:44:02Dann ist es auch ganz unwichtig, dass sie ganz bezaubernd aussah.
00:44:05Nicht ganz bezaubernd.
00:44:06Dass sie ein wenig traurig war, ist natürlich auch unwichtig, aber dafür dürfte ich ja den Ganzen haben.
00:44:10Von dir jetzt.
00:44:11Diese Party scheint ja sehr anstrengend für dich gewesen zu sein.
00:44:14Kann man wohl sagen.
00:44:15Aber dafür habe ich dir was mitgebracht.
00:44:17Schau her.
00:44:18Was soll das?
00:44:19Schon mal was vom Professor Forsmann gehört?
00:44:21Der eine Sonde durch die Blutbahn vorgeschoben hat, bis in die Herzkammer hinein.
00:44:25Hat ihm den Nobelpreis eingebracht.
00:44:26Na und, was weiter?
00:44:27Wenn du hier nun diesen Thrombus auflösen möchtest, ohne weiteren körperlichen Schaden anzurichten,
00:44:31musst du doch damit so dicht, so unmittelbar wie irgend möglich an die Stauung herankommen.
00:44:47Ja, so muss es gehen.
00:44:51Eine Sonde durch die Vene vortreiben bis zum Thrombus.
00:44:57Und dann das Mittel einspritzen.
00:45:01Du, das kann die Lösung sein.
00:45:04Ja.
00:45:06So muss es gehen.
00:45:11Manfred, du bist genial.
00:45:12Sag das nicht so laut, sonst hört das womöglich noch einer.
00:45:15Du, das ist ein ganz großartiger Einfall.
00:45:17Im Augenblick habe ich eine noch bessere.
00:45:18Ich werde mich hinlegen.
00:45:19Ich habe das dringende Bedürfnis, mich auszuholen.
00:45:21Und zwar auf meine Lorbeeren.
00:45:22Gute Nacht.
00:45:23Guten Morgen.
00:45:36Hier ist die Post, bitte.
00:45:37Danke.
00:45:39Sonst noch was?
00:45:40Ja, draußen ist einer, der will mit dem Dr. Friedberg sprechen.
00:45:43Der Mann war gestern Abend schon mal da.
00:45:45Er sagt, er ist ein Verwandter vom Doktor.
00:45:48Ein Verwandter von Dr. Friedberg?
00:45:49Ja, ein Vetter.
00:45:51Und er sagt, er heißt auch Friedberg.
00:45:53Felix Friedberg.
00:45:55Felix Friedberg?
00:45:56Genau.
00:45:57Ach, bringen Sie ihn doch mal her.
00:45:58Bitte sehr.
00:46:10Also eine Atombombe klauen ist vermutlich leichter, als hier vorgelassen zu werden.
00:46:14Bitte nehmen Sie Platz.
00:46:14Sie sehen Herrn Dr. Friedberg aber gar nicht ähnlich.
00:46:20Habe ich gesagt, dass ich sein Zwillingsbruder bin?
00:46:22Ich bin nur ganz entfernt mit dem Verwandt.
00:46:24Sie haben ihn wohl schon lange nicht gesehen.
00:46:27So an die zehn, ja.
00:46:30Sind Sie etwa auch Mediziner?
00:46:33Ich habe auch mal in die Branche reingerochen, schon lange her.
00:46:35Also was ist nun?
00:46:36Kann ich Dr. Friedberg sprechen oder nicht?
00:46:37Dr. Friedberg operiert zurzeit.
00:46:39Es ist nicht abzusehen, wie lange es dauert.
00:46:41Aber ich werde ihm sagen, dass Sie hier gewesen sind.
00:46:43War es ja Ihre Adresse?
00:46:45Nein, ich bin ja seit kurzem wieder im Lande.
00:46:47Wenn Sie mir sagen, wer Sie antreffen kann, werde ich es für Herrn Dr. aufschreiben.
00:46:51Weiß er überhaupt, dass Sie hier sind?
00:46:53Wenn Sie es ihm sagen, wird das wissen.
00:46:57Wo kann Dr. Friedberg Sie also erreichen?
00:47:00In der Kongo-Bar.
00:47:02Täglich ab 8 Uhr.
00:47:05Ich werde es Herrn Dr. ausrichten.
00:47:07Mal vergessen Sie es nicht, Schwester.
00:47:09In seinem Interesse.
00:47:10In seinem Interesse.
00:47:14Herr Doktor.
00:47:20Schwester.
00:47:21Sie hatten Besuch.
00:47:22So, wer?
00:47:23Ein gewisser Herr Friedberg.
00:47:29Wer?
00:47:30Ein Herr Friedberg.
00:47:31Felix mit Vornamen.
00:47:33Angeblich mit Ihnen verwandt ein Vetter.
00:47:39Wann kommt er wieder?
00:47:41Hat er Ihnen gesagt, wo ich ihn finden kann?
00:47:43Sie können ihn in einem Lokal treffen ab 8 Uhr.
00:47:45Das Lokal nennt sich Kongo-Bar.
00:48:07Privatklinik Professor Roge, Oberschwester Hilde.
00:48:10Hier Elisabeth Massmann.
00:48:11Guten Abend, Oberschwester.
00:48:13Kann ich wohl Dr. Friedberg sprechen?
00:48:14Herr Dr. Friedberg ist nicht im Hause.
00:48:17Aber ich kann Ihnen sagen, wo er sich befindet.
00:48:19In der Kongo-Bar.
00:48:21In der Kongo-Bar?
00:48:24Danke.
00:48:33Also wenn dein Doktor wirklich hierher kommt, dann lass dich nicht mit Kleinigkeiten absperren.
00:48:38Aber denkst du denn hin, die hast du dicke meiner Schuld.
00:48:40Und die Klinik, in der er arbeitet, da wird schwer Geld gemacht.
00:48:42Ein Arzt ist das, sagst du.
00:49:03Besonders elegant sieht er ja gerade nicht aus.
00:49:08Und wie Geld scheint er auch nicht zu haben.
00:49:15Bestimmte Dinge erzielen immer gute Preise.
00:49:19Rezeptblock genügt.
00:49:20Morphium kann ich immer unterbringen, zu höchsten Preisen.
00:49:24Und ob der aber mitmachen will?
00:49:26Was bleibt denn diesem sogenannten Herrn Doktor anders übrig?
00:49:30Falsche Papiere sind eine gefährliche Sache.
00:49:32Ich bin ein zähes Luder, mich hat nicht einmal die Fremdlinge und klein gekriegt.
00:49:35Jetzt halte ich die Schnauze voll.
00:49:38Ich will endlich wieder ein ruhiges Leben führen.
00:49:39Keine schlechten Vorsätze, Felix.
00:49:42Wohl dem, der sich's leisten kann.
00:49:44Ja, du bist doch fein raus.
00:49:46Angesehen der Doktor an einer Pik-feilen Klinik, die rechte Hand eines berühmten Professors.
00:49:52Du bist zu beneiden.
00:49:54Aber ich gönne dir dein Glück, Wolfgang, von ganzem Herzen.
00:49:56Spar dir dein Gerede, Felix.
00:49:57Was willst du von mir?
00:49:58Ich habe gelernt, bescheiden zu sein da draußen.
00:50:02Ein kleines Glück in den eigenen vier Wänden.
00:50:04Dein Beruf, der seinen Mann näht und eine Frau, die einem in das Bett wärmt.
00:50:06Was will man mehr?
00:50:07Du willst also Geld.
00:50:10Wie viel?
00:50:11Nicht doch, Wolfgang, nicht doch.
00:50:13Höchstens ein Darleben, wenn du mir helfen willst.
00:50:16Könnte ich ganz gut gebrauchen, schon um hier rauszukommen.
00:50:23Hier, das ist alles, was ich habe.
00:50:28Nimm dir davon, was du willst.
00:50:33Das ist doch wirklich nicht nötig, Wolfgang.
00:50:46Glaube ja nicht, dass ich dich von dir in Zukunft erpressen lasse.
00:50:48Aber wer redet denn davon?
00:50:49Ich bin fest entschlossen, diesen Zustand zu beenden.
00:50:51Ich mach Schluss.
00:50:58Lass mich allein, Felix.
00:51:06Viel Vergnügen.
00:51:09Ich wollte gerade gehen.
00:51:11Dann fahr ich dich in die Klinik.
00:51:24Na, was hab ich dir gesagt? Ohne Fleiß keinen Preis.
00:51:26Das ist doch nicht mehr als ein gutes Trinkgeld.
00:51:30Was sagst du, Toni?
00:51:31Ich wittere Banknoten.
00:51:34Ausgesprochen sympathische Leute, die beiden.
00:51:39Woher hast du gewusst, wo ich bin?
00:51:41Von Oberschwester Hilde.
00:51:44Du hast mich in einem fragwürdigen Lokal getroffen.
00:51:47Hauptsache, ich habe dich getroffen.
00:51:48Ja, und genauso fragwürdig wie dieses Lokal ist vieles, was mit mir zusammenhängt.
00:51:52Und deshalb finde ich, es ist das Beste für uns beide, wenn ich meinen Weg alleine gehe.
00:51:59Staatsanberg Perschke hat mir gesagt, dass du mich liebst.
00:52:02So?
00:52:03Hat er das gesagt?
00:52:05Er ist fest davon überzeugt, dass wir beide sehr gut zusammenpassen.
00:52:08Ja, dich kennt er.
00:52:11Aber was weiß er von mir?
00:52:13Aber Wolfgang, es ist doch im Grunde ganz einfach.
00:52:17Wir lieben uns.
00:52:17Kann ich dir nicht helfen?
00:52:28Danke, Elisabeth.
00:52:30Du kannst mir nicht helfen.
00:52:31Oberschwester Hilde soll sich bei mir melden.
00:52:47Sofort.
00:52:47Ist gemacht, Herr Doktor.
00:52:48Herr Lein.
00:53:16Sie wollten mich sprechen, Herr Doktor Friedberg.
00:53:18Sagen Sie mal, Schwester Hilde, was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, als Sie Fräulein Maßmann in dieses Lokal geschickt haben?
00:53:24Ich habe Fräulein Maßmann nicht geschickt.
00:53:26Sondern?
00:53:27Sie hat mich gefragt und ich habe ihr ordnungsgemäß Auskunft gegeben.
00:53:31Das war keine ordnungsgemäße Auskunft, Schwester Hilde.
00:53:34Das war eine Gehässigkeit von Ihnen.
00:53:37Offenbar verkennen Sie meine Motive, Herr Doktor.
00:53:39Ihre Beweggründe interessieren mich nicht im Geringsten.
00:53:42Ich sehe nur das, was Sie damit anrichten.
00:53:45Und das gefällt mir nicht.
00:53:46Ich wünschte, Sie würden erkennen, dass ich nur an Sie und Ihre Forschungen denke.
00:53:51Und was hat das alles mit Fräulein Maßmann zu tun, wenn ich fragen darf?
00:53:54Ich will nicht, dass Sie unglücklich werden.
00:54:00Ach, das wollen Sie nicht.
00:54:02Und mit welchem Recht?
00:54:04Herr Doktor, hier allein ist doch Ihre Welt.
00:54:08Hier gehören Sie her.
00:54:10Und ich gehöre dazu.
00:54:12Mir können Sie vertrauen.
00:54:14Ich kann schweigen.
00:54:16Auch über das, was ich über Sie weiß.
00:54:18Was wissen Sie über mich?
00:54:23Es war für mich nicht schwer herauszufinden,
00:54:26welche Beziehungen zwischen Ihnen und Ihrem angeblichen Vetter Felix Friedberg bestehen.
00:54:32Ich musste mir nur einiges zusammenreimen und dann Ihre Papiere in der Personalkartei aufmerksam studieren.
00:54:37Langsam wird mir klar, was Sie für ein Mensch sind.
00:54:46Wenn ich nicht schweige, wird Ihre Arbeit wertlos sein.
00:54:51Völlig wertlos.
00:54:52Denn wer wird schon einem Menschen vertrauen,
00:54:56der sich seinen Doktortitel mit falschen Papieren erworben hat?
00:55:01Niemand wird an das glauben, was Sie geschaffen haben.
00:55:04Und alle Arbeit, alle Experimente, alle Erfolge, alles wird umsonst sein.
00:55:12Also eine glatte Erpressung.
00:55:15Sie wissen nicht, was Sie mir bedeuten.
00:55:18Gehen Sie.
00:55:22Gut, wie Sie wollen, Herr Doktor.
00:55:26Gehen Sie.
00:55:46Friedrich, ich muss sofort Dr. Wiegand sprechen.
00:55:48Er soll mich im Labor aufsuchen.
00:55:50Ja, sofort. Es ist äußerst drängend.
00:55:51Jetzt geben Sie mir die Telegramm-Aufnahme.
00:55:55Telegramm-Aufnahme.
00:55:57Ein Telegramm nach Einsingen, bitte.
00:56:00Frau Frieda Friedberg, Einsingen, Grabengasse 17.
00:56:07Inhalt.
00:56:09Habe Nachricht von Ihrem Sohn Felix.
00:56:13Bitte kommen Sie sofort.
00:56:16Ihr Wolfgang Friedberg.
00:56:18Was ist los, Mensch?
00:56:22Willst du mir deine Verlobung mit Elisabeth Massmann mitteilen?
00:56:25Manfred, ich habe eine Bitte an dich.
00:56:28Ich brauche deine Hilfe.
00:56:31Wärst du unter Umständen bereit, deinen Namen für meine Versuche herzugeben?
00:56:36Das kann nicht dein Ernst sein, was du mir hier vorschlägst.
00:56:37Die entscheidende Idee mit der Sonde kam von dir.
00:56:39Nun mach mich nicht verlegen.
00:56:40Das war eine spontane Idee, die andere in ähnlicher Form schon vor mir hatten.
00:56:42Und Manfred, ich habe keinen Menschen außer dir, dem ich so vertrauen kann.
00:56:48Ich muss dich bitten, mir zu helfen.
00:56:51Ich verstehe dich immer noch nicht.
00:56:53Später einmal wirst du mich verstehen.
00:56:56Jetzt kann ich dich nur bitten, mir deine Freundschaft zu beweisen.
00:56:59Ja?
00:57:00Ja. Also was jetzt?
00:57:02Na, jetzt müssen wir arbeiten.
00:57:04Ich muss dich mit allem vertraut machen.
00:57:06Und dann hin, jetzt vergnügen.
00:57:07Okay.
00:57:07Was versprechen Sie sich von diesen schwerwiegenden Anschuldigungen gegen Dr. Friedberg?
00:57:24Ich glaubte, dass es Sie als Verwandten des Hauses Maßmann besonders interessieren dürfte.
00:57:30Und selbstverständlich auch in Ihrer Eigenschaft als Staatsanwalt.
00:57:33Außerdem hielt ich es für meine Pflicht, diese Anzeige zu machen.
00:57:38Ich glaube, Ihre Beweggründe zu verstehen, Frau Oberschwester.
00:57:43Was werden Sie jetzt tun?
00:57:46Was ich zu tun für richtig halte.
00:57:49Ich danke Ihnen, Frau Oberschwester.
00:57:50Sie können jetzt gehen.
00:58:02Herr Staatsanwalt, bitte.
00:58:03Ich brauche so schnell wie möglich alle Auskünfte über den Arzt Dr. Wolfgang Felix Friedberg.
00:58:09Jawohl, Herr Staatsanwalt.
00:58:11Und das Ergebnis dieser Ermittlungen bitte sofort zu mir.
00:58:14Felix, wenn einer Arzt ist, kann er auch Geld machen, wenn er will.
00:58:18Schon möglich, aber es gibt sicherlich auch Ausnahmen.
00:58:20Und Dr. Friedberg scheint so einer zu sein.
00:58:22Er hat bisher noch keine günstige Gelegenheit gehabt.
00:58:25Vielleicht.
00:58:26Wer so im Druck ist wie dein Doktor, macht alles.
00:58:29Allerdings ein bisschen nachhelfen muss man immer.
00:58:31Das fragt sich nur, wie man es am besten anfängt.
00:58:33Für die Sache ist es doch ganz einfach.
00:58:35Er ist in deiner Schuld, also muss er zahlen.
00:58:37Entweder in Bar oder in Rezepten für Morphium.
00:58:41Ja, und das Morphium wird dann der Toni spielen leicht los.
00:58:54Ja, die bisherigen Ergebnisse Ihrer Forschungen sind ganz großartig, gewiss.
00:58:58Eine glänzende Theorie, aber wäre garantierbar, dass die Rechnung auch in der Praxis aufgeht.
00:59:03Wir sind davon überzeugt, Herr Professor.
00:59:06Leider kann ich diese Überzeugung nicht so ohne weiteres teilen.
00:59:08Ich habe an meine Patienten zu denken und an den Ruf meiner Klinik.
00:59:12Wollen Sie mir damit sagen, Herr Professor, dass Sie mir keine Möglichkeit geben, meine Forschungsergebnisse an Kranken zu erproben?
00:59:17Lieber Friedberg, so lückenlos Ihre Beweiskette auch erscheinen mag, sie darf mir nicht genügen.
00:59:23Ich kann es nicht verantworten, auch nur einen einzigen Rückschlag zu riskieren.
00:59:28Es bleibt mir nichts anderes übrig, als Sie zu bitten, keine Experimente mit Patienten meiner Klinik zu machen.
00:59:32Tut mir leid, diese Entscheidung treffen zu müssen, aber ich bin verletzte Gründlichkeit und ich kann mir Ihren Mut, lieber Dr. Friedberg, einfach nicht leisten.
00:59:43Was willst du jetzt machen?
00:59:50Ich weiß es nicht.
00:59:53Ich weiß nur so viel, dass ich nicht aufgeben darf.
00:59:58Und wenn ich das Äußerste wagen müsste.
01:00:02Was, in der Kongo-Bar hast du ihn getroffen, in diesem obskuren Lokal?
01:00:06Wie bist du denn da hingekommen?
01:00:07Oberschwester Hilde hat mir gesagt, dass er dort ist.
01:00:10Das sieht ihr ähnlich.
01:00:13Ja, und in dieser Kongo-Bar habe ich Wolfgang, das heißt Dr. Friedberg, mit einem Menschen zusammengesehen, dem er Geld gab.
01:00:21Richtiger gesagt, dieser Mann nahm sich das Geld aus Wolfgangs Brieftasche.
01:00:25Sah etwa so aus?
01:00:28Ja, tatsächlich so ungefähr.
01:00:31Nur etwas älter.
01:00:32Ja, das Passfoto ist ungefähr zehn Jahre alt.
01:00:36Wer ist der Mann?
01:00:37Was hat das alles zu bedeuten?
01:00:40Ja, ich glaube, du wirst dich auf ein paar unangenehme Sachen gefasst machen müssen.
01:00:46Du kannst ganz offen mit mir reden.
01:00:49Du brauchst keine Angst zu haben, Elisabeth.
01:00:52Aber ich mache mir Sorgen.
01:00:55Dr. Friedberg ist doch ein anständiger Mensch, das weiß ich bestimmt.
01:00:58Aber vielleicht war er nicht immer so.
01:01:03Mag sein.
01:01:04Aber ich liebe ihn so, wie er jetzt ist.
01:01:05Herr Dr. Friedberg.
01:01:09Ja?
01:01:10Sie haben Besuch, Ihr Vetter.
01:01:12Aber...
01:01:12Ich will dich nicht weiter stören, nur auf ein paar Worte.
01:01:15Muss das ausgerechnet hier sein, im Operationssaal?
01:01:17Was sagst du gegen meine Anwesenheit im Operationssaal?
01:01:20Schließlich könnte das ebenso gut mein Wirkungsbereich sein, wenn ich dir nicht meine Papiere gegeben hätte.
01:01:24Natürlich.
01:01:25Aber du hast diese Möglichkeit verschenkt.
01:01:28Genauer gesagt, du hast dich verkauft.
01:01:30Und ich habe dafür bezahlt.
01:01:32Und nicht nur mit Geld.
01:01:33Sondern auch mit jahrelanger ehrlicher Arbeit in dieser Klinik.
01:01:36Das hat sich doch für dich schließlich auch gelohnt.
01:01:39Mir geht es leider nicht so gut.
01:01:41Ich bin herumgehetzt worden von Ort zu Ort.
01:01:45Da wird man bescheiden.
01:01:46Es ist zwecklos, was du mir sagst.
01:01:50Du bekommst von mir kein Geld.
01:01:52Ja, sag mal, du kannst mich doch nicht einfach so im Stich lassen.
01:01:54Ich habe kein Geld.
01:01:55Dann kannst du auch welches aufnehmen.
01:01:58Das kommt überhaupt nicht in Frage.
01:02:00Also gut.
01:02:02Dann wenden wir uns eben einer anderen Möglichkeit zu.
01:02:05Wenn du mir schon helfen willst, und warum sollst du das nicht wollen,
01:02:08dann werden wir schon einen Weg finden.
01:02:10Wie wäre es zum Beispiel mit ein paar kleinen Unterschriften auf einem Rezeptblock?
01:02:15Für Morphium und Kokain finden sich immer gute Abnehmer.
01:02:19Du widerst mich an.
01:02:21Aber nicht doch. Richtig doch nicht künstlich auf.
01:02:23Es wären doch nicht die ersten falschen Papiere, mit denen du arbeitest.
01:02:27Das traust du mir zu?
01:02:30Das wagst du mir an zu bieten?
01:02:32Und du, ausgerechnet du, wolltest Arzt werden.
01:02:35Du bist ja der schäbigste Kerl, dem ich je begegnet bin.
01:02:37Du möchtest mich ja liebst um die Ecke bringen, nicht wahr?
01:02:40Aber das könnte dir so passen, einen unbequemen Zeugen deiner Vergangenheit zu beseitigen.
01:02:46Raus!
01:02:50Raus!
01:02:58Das wirst du mir teuer bezahlen, mein Lieber.
01:03:10Ist dir nicht gut, Herr Friedberg?
01:03:17Nicht gut mir? Wieso?
01:03:18Bitte beruhigen Sie sich doch. Denken Sie an unsere Patienten.
01:03:21Kommen Sie in mein Zimmer und setzen Sie sich einen Moment.
01:03:23Meine Wut habe ich im Bauch.
01:03:39Sprechen Sie sich ruhig aus, Herr Friedberg.
01:03:41Das mir können Sie vollstes Vertrauen haben.
01:03:43Und Dr. Friedberg?
01:03:45Ist das auch Ihr Vertrauter?
01:03:46Im Gegenteil.
01:03:50Ja?
01:03:51Ich komme sofort, Herr Professor.
01:03:53Sie müssen mich ein paar Minuten entschuldigen.
01:03:55Ich komme gleich wieder.
01:03:55Vielen Dank.
01:04:25Entschuldigen Sie, Herr Doktor, ich wollte hier abschließen.
01:04:55Kann ich irgendetwas für Sie tun?
01:05:02Gerne, Groß. Hören Sie mir jetzt gut zu. Sie haben doch heute Nacht Dienst, nicht?
01:05:08Ja.
01:05:08Gut. Ich werde Sie sicher noch brauchen. Sehen Sie zu, dass Sie Dr. Wiegand nicht aus den Augen verlieren. Er soll mich in drei Stunden aufsuchen. Aber nicht später. Unter keinen Umständen.
01:05:19Ich verlasse mich ganz auf Sie, Gerne, Groß. Vergessen Sie das nicht.
01:05:25Es ist jetzt kurz vor sieben. In genau drei Stunden, also Punkt zehn Uhr, soll Dr. Wiegand zu mir kommen.
01:05:34Bis dahin will ich nicht gestört werden.
01:05:36Ich bin wie üblich im Labor.
01:05:39Ich bin nicht gestört.
01:05:42Ich bin nicht gestört.
01:05:44Ich bin nicht gestört.
01:05:46Untertitelung des ZDF, 2020
01:06:16Untertitelung des ZDF, 2020
01:06:46Untertitelung des ZDF, 2020
01:07:16Das hat also geklappt bei deinem Doktor
01:07:18War ein verdammt hartes Stück Arbeit, das kannst du mir glauben
01:07:21Er hat mir beinahe den Hals umgedreht
01:07:24Zugepackt hat er schon
01:07:25Aber dem habe ich es gegeben, so klein hat er gebraucht
01:07:27Das hat sich also gelohnt, ja?
01:07:30Der Doktor hat einen Rezeptblock rausgerückt
01:07:32Dafür gab es eine Menge Morphium
01:07:35Toni hat bereits gut verkauft
01:07:38Hier ist der Kies
01:07:40Solange der Rezeptblock reicht, wird das da nicht leer
01:07:48Nicht so laut, doch das Zeug der Welt
01:07:51Die werden es schon klein kriegen, ne?
01:07:54Gib mir erst mal einen doppelten
01:07:55Extra groß und zwar Whisky
01:07:56Der quatscht mir zu viel und zu laut
01:08:03Wir werden ihm die Schnauze stoppen müssen
01:08:06Zehn Uhr
01:08:13Pünktlich auf die Sekunde
01:08:16Nun sagen Sie doch schon endlich, was los ist
01:08:18Gern groß, machen Sie es nicht so spannend
01:08:19Ich halte genau nach Anweisung von Dr. Friedbein
01:08:21Sie sollen ihn Punkt Zehn Uhr aufsuchen
01:08:24Das hat er mir vor drei Stunden gesagt
01:08:26Vor drei Stunden?
01:08:27Wo ist er?
01:08:28Wo soll er schon sein?
01:08:29Im Labor natürlich
01:08:30Wolfgang, mach auf!
01:08:42Öffne bitte!
01:08:47Mensch Wolfgang, warten Sie hier, bis ich Sie rufe
01:08:48Manfred, ich habe dir hier alles genau aufgeschrieben
01:08:53Das ist Wahnsinn
01:08:56Es war die einzige Möglichkeit
01:08:57Die letzte, die mir noch geblieben ist
01:08:58Ich konnte nicht anders handeln
01:08:59Ich muss beweisen, dass mein Mittel wirksam ist
01:09:01Ich musste beweisen, dass meine Methode reif ist
01:09:03An einem lebenden Menschen ausprobiert zu werden
01:09:05Und dieser lebende Mensch bin ich
01:09:08Ich habe mich selbst injiziert
01:09:11Manfred, ich bitte dich, glaub mir
01:09:12Ich musste diesen Selbstversuch wagen
01:09:14Du kennst den Ablauf des Experiments genau
01:09:18Denke du an deine Zeichnung
01:09:20Es war ein genialer Einfall, du
01:09:22Wir werden versuchen herauszufinden
01:09:25Ob du in dein Glück oder in dein Unglück gerannt bist
01:09:28Kerngruß, bringen Sie Dr. Friedberg sofort in den Operationssaal
01:09:33Die Oberschwester brauchen Sie nicht zu verständigen
01:09:35Ich versuche inzwischen den Chefarzt zu erreichen
01:09:37Nach meinen Berechnungen wird es noch zwei bis vier Stunden dauern, Herr Professor
01:09:45Erst dann wird der Thrombus zu einem völligen Verschluss geführt haben
01:09:48Das kann trotzdem früher und schockhaftig eintreten
01:09:51Das ist möglich, aber nach Art der Injektion und Größe der Dosis nicht unbedingt anzunehmen
01:09:55Hier sind die genauen Aufzeichnungen
01:09:56Wieder ein ihrer glänzenden Theorien, Friedberg
01:09:59Aber nach meiner Erfahrung gibt es überhaupt keine Krankheit, die sich mathematisch genau berechnen lässt
01:10:04Genau vielleicht nicht, Herr Professor
01:10:06Aber mit einer hochprozentigen Wahrscheinlichkeit schon
01:10:09Sie scheinen Ihrer Sache sehr sicher zu sein
01:10:13Ja, Herr Professor
01:10:15Und sind Sie sich klar darüber, lieber Friedberg, dass Sie bei diesem Selbstversuch Ihr Leben einsetzen?
01:10:24Ja
01:10:24Ein Überfall, Herr Inspektor
01:10:32Diese Brieftasche wurde in der Nähe gefunden
01:10:34Es handelt sich offenbar um einen gewissen Felix Friedberg
01:10:37Kann er in die Klinik von Professor Ruhe gebracht werden?
01:10:41Warum?
01:10:42Er hat ein zerknülltes Rezept von dieser Klinik in der Hand
01:10:44Wir haben eine Klinik angerufen
01:10:45Die Oberschwester sagte uns, Felix Friedberg ist hier bekannt
01:10:48Er kann eingeliefert werden
01:10:49Sind Zeugen da?
01:10:51In der Gegend nicht aufzutäumen
01:10:52Sonst noch irgendwelche Anhaltspunkte?
01:10:54Nur das Übliche
01:10:54Und ein Kassenbon von einer Bar
01:10:57Von welcher?
01:10:59Kongo-Bar
01:10:59Welches Datum?
01:11:01Von heute
01:11:01Gut
01:11:04Lassen Sie den Mann in die Klinik von Professor Ruhe bringen
01:11:07Ich komme nach
01:11:07In die Klinik von Professor Ruhe
01:11:09Ich finde es großartig, dass Sie sofort gekommen sind
01:11:14Ist doch selbstverständlich
01:11:15Jedenfalls danken wir Ihnen, Herr Doktor, dass Sie uns sofort verständigt haben
01:11:17Das machen wir immer so
01:11:18Bei den nächsten Verwandten unserer Patienten
01:11:20Kann ich zu ihm?
01:11:22Jetzt noch nicht, dann wenig später vielleicht
01:11:23Herr Doktor Wigand, wir bekommen gleich einen neuen Patienten
01:11:26Na wie schön, wir wissen heute Nacht vor lauter Langeweile sowieso nicht mehr, was wir anfangen sollen
01:11:29Der Patient wurde uns von der Polizei zugewiesen
01:11:32Es handelt sich um einen gewissen Felix Friedberg
01:11:35Er wurde überfallen und ernstlich verletzt
01:11:38Verzeihen Sie bitte
01:11:39Vater, du musst sofort Staatsanwalt Perschke verständigen, bitte
01:11:44Kennen Sie einen Felix Friedberg?
01:11:50Wie man es nimmt
01:11:50Kennen Sie ihn näher?
01:11:53Das gibt Sie doch nichts an
01:11:55Oder sind Sie von der Polizei?
01:11:58Sie haben einen stark ausgeprägenen Stink
01:11:59Also, was wollen Sie von mir?
01:12:04Felix Friedberg ist überfallen worden
01:12:05Wenn der Felix überfallen worden ist, dann könnte ich mir schon denken, wem er im Weg war
01:12:13Na, wer?
01:12:16Seinem Vetter
01:12:17Einem gewissen Doktor Friedberg
01:12:20Er hat schon am Nachmittag eine handgreifliche Auseinandersetzung mit ihm gehabt
01:12:24Wissen Sie, wo Doktor Friedberg zu finden ist?
01:12:26Wo er arbeitet, nehme ich an
01:12:28In der Klinik war Professor Ruge
01:12:29Tja, ich glaube, wir können anfangen
01:12:34Einverstanden, Friedberg?
01:12:36Ja
01:12:36Ja, dann wollen wir öfters betäuben
01:12:38Der Sonde einführen
01:12:39Und versuchen, den Thrombus zu zerstören
01:12:41Alles klar, Vivant?
01:12:42Ja
01:12:42Ja
01:12:57Ja
01:12:59Untertitelung des ZDF, 2020
01:13:29Untertitelung des ZDF, 2020
01:13:59Untertitelung des ZDF, 2020
01:14:29Ich danke dir, dass du dich der Sache annimmst
01:14:31Bitte ist doch meine Pflicht als Staatsanwalt
01:14:33Unter euch gegenüber
01:14:34Da, Herr Staatsanwalt
01:14:37Ich höre, Sie bearbeiten den Fall Friedberg
01:14:40Ja
01:14:40Ich bin an der Sache interessiert
01:14:42Wollen Sie die Untersuchung führen?
01:14:43Mir genügt vorläufig, wenn ich dabei bin
01:14:45Dann werde ich zuerst mit diesem Felix Friedberg sprechen
01:14:48Und er ist vormorgen früh nicht vernehmungsfähig
01:14:51Dann werde ich mich in der Zwischenzeit
01:14:53mit seinem Vetter, Dr. Friedberg, unterhalten
01:14:55Auch das wird nicht gehen
01:14:56Liegt im Operationssaal
01:14:58Es besteht Lebensgefahr
01:14:59Lebensgefahr?
01:15:00Er hat einen gefährlichen Selbstversuch gemacht
01:15:03Holen Sie mir die Oberschwester
01:15:05Die für die Einlieferung des Überfallenen gesorgt hat
01:15:06Und treiben Sie irgendjemanden auf, der hier im Hause gut bescheid weiß
01:15:09Denn Portier oder sonst jemand
01:15:10Hier ist ein Warteraum, Herr Inspektor
01:15:12Ganz brauchbar für die Vernehmung
01:15:13Gut
01:15:13Darf ich Sie bitten, hier zu warten?
01:15:15Herr Staatsanwalt, darf ich mir eine Frage erlauben?
01:15:23Sind Sie wegen Felix Friedberg hier oder wegen Dr. Friedberg?
01:15:27Möglicherweise wegen beiden
01:15:28Aber das wird sich noch herausstellen
01:15:29Wir haben bei diesem Felix Friedberg ein Rezept gefunden
01:15:32Das aus dieser Klinik stammt
01:15:34Ausgestellt und unterschrieben von Dr. Friedberg
01:15:36Ich finde das nicht ungewöhnlich
01:15:38Ich schon
01:15:38Das Rezept lautet auf Morphium
01:15:41Und zwar handelt sich um eine solche Menge
01:15:43Mit einem bequemeren ganzen Stall voller Ochsen drauschen kann
01:15:45Wie sind Sie darauf gekommen, Felix Friedberg in diese Klinik einzuliefern?
01:15:49Interessanterweise war es die Oberschwester, die darauf Wert legte
01:15:51Dass Felix Friedberg hier eingeliefert wird
01:15:52So
01:15:53Sie sind die Oberschwester dieser Klinik?
01:15:59Ja
01:15:59Ich nehme an, Sie wissen, wer wir sind?
01:16:02Ja
01:16:02Die Frau Oberschwester und ich, wir haben uns bereits vor einiger Zeit kennengelernt
01:16:07Dieser Felix Friedberg, der heute Abend hier eingeliefert wurde
01:16:10Kennen Sie ihn?
01:16:11Er kam einige Male in die Klinik
01:16:12Um Dr. Friedberg zu besuchen
01:16:14Als Patient?
01:16:15Nein, es waren, wie er sagt, Verwandtenbesuche
01:16:17Es ist behauptet worden, dass heute Nachmittag hier in der Klinik
01:16:20Ein heftiger Wortwechsel zwischen diesem Felix Friedberg und Dr. Friedberg
01:16:23Statt für Kunden haben soll
01:16:23Nun
01:16:26Was haben Sie dazu zu sagen?
01:16:30Die Frau Oberschwester ist über alles, was in dieser Klinik geschieht
01:16:33Aufs Beste unterrichtet
01:16:34Im Besonderen, wenn es sich um die privaten Dinge des Herrn Dr. Friedberg handelt
01:16:38Nicht wahr?
01:16:39Allerdings
01:16:40Also es stimmt, was behauptet wurde
01:16:42Die beide hatten einen Streit
01:16:43Ja, das stimmt
01:16:44Waren Sie dabei?
01:16:46Nein, ich war im Nebenraum
01:16:47Sie haben also gehorcht?
01:16:49Das war nicht nötig
01:16:50Die Unterhaltung wurde nicht gerade sehr leise geführt
01:16:53Wir werden das später in Eides Stadt protokollieren
01:16:55Sind Sie dazu bereit?
01:16:58Ja
01:16:58Danke, das genügt vorläufig
01:17:00Um welche Zeit, glauben Sie, hat der Überfaller Felix Friedberg stattgefunden?
01:17:10Frühstens um acht, spätestens um zehn
01:17:12Sagen wir also gegen neun Uhr abends
01:17:14Das hier ist der Gerngruß, Krankenwärter
01:17:22Er weiß im Haus besonders gut Bescheid
01:17:23Sagen Sie mal, Herr Gerngruß
01:17:25Wissen Sie vielleicht zufällige Weise, wo sich Herr Dr. Friedberg
01:17:27heute so zwischen acht und zehn Uhr abends aufgehalten hat?
01:17:31Das weiß ich sogar ganz genau
01:17:33Er war ab sieben Uhr im Labor
01:17:35Waren Sie die ganze Zeit bei ihm?
01:17:37Wieso? Er hatte doch zu arbeiten
01:17:38Das heißt also, Sie glauben, dass sich Herr Dr. Friedberg in der fraglichen Zeit im Labor aufgehalten hat?
01:17:42Das weiß ich ganz genau
01:17:43Er hatte sich doch eingeschlossen
01:17:45Das kann ich beschwören
01:17:47Dann ist dieser Schwur genau das, was uns noch fehlt
01:17:50Sie wollen also beschwören, dass Dr. Friedberg um sieben Uhr ins Labor gegangen ist
01:17:54und es um zehn wieder verlassen hat
01:17:56Was er aber in diesen drei Stunden wirklich getan hat, das wissen Sie doch gar nicht
01:18:00Ebenso gut könnte Dr. Friedberg ausgegangen sein
01:18:02um vielleicht eine dringende Sache zu erledigen
01:18:04Natürlich könnte das möglich sein
01:18:06Das ist sogar sehr leicht möglich
01:18:08Die Klinik hat mehrere Nebenmausgänge
01:18:09Aber ich könnte schwören, dass Dr. Friedberg im Labor war
01:18:12Vorsicht mit den Schwüren
01:18:13Auf Meinheit steht Zuchthaus
01:18:15Danke, Sie können jetzt gehen
01:18:16Dieser Dr. Friedberg macht mir Sorgen
01:18:24Warten wir erst seine Vernehmung ab
01:18:26Und wenn er die Nacht nicht überlebt, was dann?
01:18:34Er hat hohes Fieber
01:18:38Das war zu erwarten in dem Moment, wo sein Präparat den Thrombus zerstört
01:18:42und mit dem zersetzten Blut die Blutbahn erreicht
01:18:44Wir müssen ihm ein Antibiotikum geben
01:18:46Erst in drei Stunden werden wir wissen, ob das Experiment geglückt ist
01:18:54Kommen Sie, Wiegand
01:18:56Sorgen Sie dafür, dass Dr. Friedberg aufmerksam betreut wird
01:19:05Daran wird es nicht mangeln
01:19:06Frau Dein Massmann ist ja da
01:19:07Frau Dein Massmann?
01:19:08Ja, sie hat die ganze Nacht treu und brav gewartet
01:19:10Ein äußerst komplizierter Fall von Liebe
01:19:12Geradezu unheilbar, möchte ich sagen
01:19:14Darf sie zu ihm?
01:19:15Na bitte
01:19:15Liebe ist immer noch die beste Medizin, die es gibt
01:19:17Herr Staatsanwalt Persch
01:19:23Na, Herr Professor
01:19:23Diese ungewöhnliche Stunde
01:19:25Aus rein familiären Gründen nehme ich an
01:19:27denn Sie gehören ja zu dieser außerordentlich bemerkenswerten Familie
01:19:30Was noch nicht wahr?
01:19:31Na, leider hat mein Hiersein mehr einen dienstlichen Charakter
01:19:34Ach, sollte ich da falsch geparkt haben?
01:19:36Darf ich den Kriminalinspektor Krüger vorstellen?
01:19:38Er bietet ein paar Fragen an Sie richten zu dürfen
01:19:40Bitte?
01:19:41Ich habe hier ein Rezept aus Ihrer Klinik, Herr Professor
01:19:44Können Sie mir vielleicht sagen, was Sie davon halten?
01:19:47Eine ausgemachte Sauerei
01:19:53Warum bitte?
01:19:54Weil das Rezept gefälscht ist
01:19:56Steht das einwandfrei fest?
01:19:58Ganz einwandfrei
01:19:59Das ist niemals die Schrift meines Dr. Friedberg
01:20:01Die kenne ich nämlich ganz genau
01:20:03Noch eine Frage, Herr Professor
01:20:05Können Sie mir vielleicht sagen, ob Dr. Friedberg heute diese Klinik zwischen 7 und 10 Uhr abends verlassen hat?
01:20:12Das halte ich für ausgeschlossen
01:20:13Wie können Sie das so genau wissen?
01:20:15Das ist in diesem speziellen Fall verhältnismäßig einfach nachzuweisen
01:20:19Dr. Friedberg hat, wie Sie vermutlich wissen, einen Versuch gemacht, einen Selbstversuch, ja?
01:20:23Fast genau um 7 Uhr hat er sich die entscheidende Injektion gegeben
01:20:26Und hat sich von diesem Zeitpunkt ein ständig unter Kontrolle gehalten
01:20:30Die entsprechenden Aufzeichnungen sind vorhanden
01:20:32Hätte er das Labor auch nur für eine Viertelstunde verlassen, wäre der Erfolg seines Versuches gefährdet gewesen
01:20:37Ich danke Ihnen, ich habe keine weiteren Fragen
01:20:39Hier, jetzt werden Sie aber auch mir erlauben zu fragen, was das alles zu bedeuten hat
01:20:45Ich werde es Ihnen erklären, Herr Professor
01:20:48Was ich Ihnen jetzt zu sagen habe, ist nicht sehr angenehm
01:20:52Ach, wissen Sie, mein lieber Herr Perschke, nach dieser Nacht kann mich nichts mehr so leichter schüttern
01:20:57Ja, aber ich weiß nicht recht, wie ich es Ihnen sagen soll
01:21:00So einfach wie möglich, schlage ich vor
01:21:02Na gut
01:21:04Ihr Arzt Wolfgang Friedberg trägt seinen Doktortitel Sohnrecht
01:21:09Er hat ihn unter falschen Voraussetzungen erworben, noch deutlicher mit fremden Papieren
01:21:14Das ist nicht wahr
01:21:17Das ist erwiesen
01:21:19Das kann nicht die Wahrheit sagen
01:21:23Wenn jemand ein Arzt ist, ein Geborener, ein begnadeter Arzt
01:21:31Dann dieser Doktor Friedberg
01:21:34Ihre Einstellung ist sehr bemerkenswert, Herr Professor
01:21:37Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Friedberg fremde Papiere benutzt hat
01:21:42Das mag menschlich durchaus verständlich sein, aber das Gesetz ist da ganz eindeutig
01:21:47Aber er hat doch seinen Doktor mit höchster Auszeichnung gemacht
01:21:51Ja, aber mit dem Abiturzeugnis und dem Physikum eines anderen
01:21:54Na und wenn schon
01:21:55Für mich bleibt ein Arzt und ein großartiger noch dazu
01:21:58Sind Sie bereit, sich für ihn einzusetzen?
01:22:01Na selbstverständlich
01:22:02Auch in Ihrer Eigenschaft als Präsident der Ärztekammer?
01:22:05Als Präsident, als sein Chef, als sein Kollege
01:22:08Na dann sehe ich allerdings die Möglichkeit, ihn zu rehabilitieren
01:22:12Wie stehen Sie als Staatsanwalt zu dieser Angelegenheit?
01:22:18Na in diesem Falle habe ich nicht mehr das Gefühl, Staatsanwalt zu sein, sondern eher sein Verteidiger
01:22:24Dann sind wir uns ja eigentlich
01:22:28Professor
01:22:28Als Staatsanwalt
01:22:30Willst du wirklich hierbleiben, Elisabeth?
01:22:40Ja, Vater
01:22:40Ihre Tochter ist die geborene Krankenschwester
01:22:42Ja, aber ein einziger Patient scheint ihr zu genügen
01:22:45Ich suche Herrn Friedberg, können Sie mir sagen, wo ich den finde?
01:22:59Bei uns gibt es neuerdings zwei von dieser Sorte
01:23:01Ein Doktor Friedberg und ein Felix Friedberg
01:23:03Felix Friedberg?
01:23:05Kennen Sie den?
01:23:07Ja, ich bin seine Mutter
01:23:08Wo ist er denn?
01:23:10Wollen Sie etwa verreisen, Frau Oberschwester?
01:23:18Vielleicht geht sie in Urlaub
01:23:19Dann können wir uns wenigstens von ihr erholen
01:23:22Kann ich zu meinem Sohn bitte?
01:23:27Wir werden sehen, was ich machen lässt
01:23:28Kommen Sie mal mit
01:23:29Dankeschön
01:23:30Wir brauchen jetzt nur noch Ihr Geständnis
01:23:34Was könnte Ihnen so passen?
01:23:36Was Sie anbelangt, Felix, ist doch alles klar
01:23:38Keine Erpressung, Diebstahl von Rezepten
01:23:42Urkundenfälschung und so weiter und so weiter
01:23:44Macht alles in allen ein paar Jahren
01:23:45Wenn Sie allein schuldiger sind
01:23:47Wenn Sie aber nur mitschuldiger sind
01:23:49Ist die Strafe natürlich weitaus geringer
01:23:51Sie wissen ja
01:23:52Geteiltes Leid ist halbes Leid
01:23:55Mensch, so reden Sie doch
01:23:59Der Toni hat Ihnen den Schädel eingeschlagen
01:24:01Wollen Sie ihm dafür noch Dankeschön sagen?
01:24:04So dämlich sehen Sie doch gar nicht aus
01:24:05Also gut
01:24:11Es waren die beiden von der Kongo Bar
01:24:13Sie wollten mich abservieren
01:24:16Na also
01:24:17Wir werden Ihre Aussagen später schriftlich festlegen
01:24:20Und jetzt können Sie sich etwas mit Ihrer Mutter unterhalten
01:24:22Wie geht es dir, Felix?
01:24:47Ach Junge
01:24:58Alles in bester Ordnung, Herr Professor
01:25:05Voll ein Massenmann, ein Anblick, der mir Freude macht
01:25:08Ich bin gerne hier
01:25:09Dann bleiben Sie doch hier, solange Sie wollen
01:25:10Von mir aus für immer
01:25:11Entschuldigen Sie
01:25:12Na, Nachwähle kommen?
01:25:14Nein, Herr Professor
01:25:16Nur eine allgemeine Körperschwäche, sonst nichts
01:25:19Dann ist Ihr Experiment hundertprozentig gelungen
01:25:23Sie haben den Sprung ins Ungewisse gewagt
01:25:26Der Erfolg gibt Ihnen recht
01:25:28Meinen Glückwunsch, Dr. Friedberg
01:25:30Herr Professor
01:25:34Ich bin kein Arzt
01:25:36Mein Doktortitel besteht nicht so recht
01:25:39Mein lieber Kollege Friedberg
01:25:45Ich kenne die Geschichte mit Ihren Papieren in allen Einzelheiten
01:25:49Nicht etwa, dass ich die Sache billige
01:25:51Aber ich bemühe mich, Sie zu verstehen
01:25:54Ich werde mich mit allen Mitteln für Sie einsetzen
01:25:58Und Staatsanwalt Körschke unterstützt mich dabei
01:26:00Sie werden sehen
01:26:01Wir pauken Ihre Sache schon durch
01:26:03Herr Professor
01:26:06Ich danke Ihnen
01:26:09Kommen Sie, Kollege Wiegand
01:26:11Wir müssen in den Operationssaal
01:26:13Und heute werden Sie mir assistieren
01:26:14Ich?
01:26:15Na, wer denn sonst?
01:26:15Wenn Sie den Ruf Ihrer Klinik mit Gewalt ruinieren wollten
01:26:17Übrigens, Frau Bassmann
01:26:19Wenn Sie wieder eine Beschwerde gegen Ihren Arzt vorzubringen haben sollten
01:26:22Oh nein, jetzt bestimmt nicht mehr
01:26:25Wie einsam so eine Krankheit sein kann
01:26:26Du hast mir Glück gebracht
01:26:39Jetzt fängt ein neues Leben für dich an
01:26:43Mhm
01:26:44Unser Leben
01:26:46Elisabeth
01:26:48In der Stadt
01:26:50In der Stadt
01:27:02Vierwein
01:27:04pixels

Empfohlen