• gestern
Liliia floh aus der Ukraine nach Berlin, leidet unter Heimweh und sorgt sich um ihre Familie. Anna fand Schutz in Gelsenkirchen, unterstützt geflüchtete Frauen und möchte als Psychologin arbeiten.

🎥 Die Erstveröffentlichung und Langfassung der Doku “Zwischen Neuanfang und Krieg: Ukrainerinnen in Deutschland” findest du in der ZDFmediathek: https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad-leben/zwischen-neuanfang-und-krieg-ukrainerinnen-in-deutschland-100.html

🔔 Keine Doku verpassen? JETZT abonnieren: https://kurz.zdf.de/XHcf/ - mehr schauen: https://kurz.zdf.de/Nze4/

#StoryOfMyLife #37Grad #ZDF

Liliia lebt in Berlin, doch ihre Gedanken sind oft in der Ukraine. Sie kam nach Deutschland, mit der Hoffnung, dass der Krieg bald endet. Doch als klar wurde, dass die Kämpfe andauern, begann sie, sich ein neues Leben aufzubauen – mit Herausforderungen, Schuldgefühlen und dem Wunsch, den Opfern des Krieges zu gedenken. Als Social Media Managerin und Content Producer arbeitet sie in der kreativen Branche. Dennoch bleibt ihr Herz eng mit der Heimat verbunden. Die Schuldgefühle lassen sie nicht los. „Syndrom of Survivor“ nennt sich das Phänomen, das viele Geflüchtete begleitet: das Gefühl, überlebt zu haben, während andere sterben. Besonders dann, wenn sie Momente des Glücks erlebt, kommt die innere Zerrissenheit. Doch Liliia möchte sich nicht unterkriegen lassen. Sie möchte gern in ihrem Berliner Umfeld eine tägliche Schweigeminute etablieren, eine stille Auszeit, um den Opfern des Krieges in der Heimat zu gedenken. Gelingt ihr das? Anna ist vor zweieinhalb Jahren mit ihren beiden Söhnen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Die Entscheidung fiel ihr schwer, doch als der Krieg ausbrach, war klar: Sie muss ihre Kinder in Sicherheit bringen. Mit dem Auto machten sie sich auf den langen Weg nach Deutschland, in der Hoffnung, bald zurückkehren zu können. Doch die Realität sah anders aus – ein neues Leben begann, mit Sprachbarrieren, Bürokratie und der Frage, wie es weitergeht. Trotz aller Herausforderungen fand sie eine neue Aufgabe. Sie übersetzt, hilft bei der Integration und unterstützt Frauen, die ebenfalls Fluchterfahrung haben. Doch sie will mehr. Als ausgebildete Rechtsanwältin und Psychologin hofft sie, bald in ihrem Beruf arbeiten zu können. Ihr Abschluss wurde anerkannt, jetzt fehlt nur noch die C1-Deutschprüfung. Ein Hindernis, das sie entschlossen meistern will. In einem alten Familienbuch hatte sie viele Träume notiert. Heute ist es nur noch einer: „Ich möchte, dass der Krieg endet.“

🎥 Hat dir dieses Video gefallen? Lass uns ein Like da!

Noch mehr 37 Grad:

🎬 Ruhm und Rassismus: https://www.youtube.com/watch?v=nsbJvbARsxk&t=7s
🎬 Zukunft in Deutschland?: https://www.youtube.com/watch?v=vyCm7sYUgcE
🎬 Systemsprenger: https://youtu.be/Uelt_umOSVo
🎬 Mehr als Dreck weg machen: https://youtu.be/hbE53aIGCiU


Willkommen bei 37 Grad – dem offiziellen YouTube-Kanal der bekannten TV-Reportage im ZDF. Bei uns erzählen Menschen ihre Geschichte. Echt,

Kategorie

🗞
News
Transkript
00:00Ich komme nach Deutschland wegen des Krieges, das war am 3. März.
00:05Ich komme sofort.
00:07Seit der Krieg begann, ist mein Alarm immer an.
00:15Meine Mutter meinte, dass ich so überreagiere.
00:19Und ich fragte mich, was, wenn sie zu meinem Haus kommen
00:22und euch alle töten und mich rapen.
00:24Ich bin stolz auf jede, jede ukrainische Frau.
00:28In dieser schwierigen Zeit sind unsere Frauen stark.
00:32My feed on Instagram is a mix of fundraising, funerals
00:37and a bit of fashion, because this is what I do.
00:40Ich bin Lilia, ich komme aus der Ukraine und ich bin 28 Jahre alt.
01:11We were waiting for the war to end quite soon,
01:14but after half a year it was pretty clear
01:17that the war will not end.
01:20I was so horrified and I decided to move to Berlin.
01:25Right now I work as a social media manager
01:29and content producer for a multi-brand store.
01:32In der Ukraine, wenn man Geld hat,
01:36In der Ukraine, wenn man Geld hat,
01:39das ist genug.
01:40Dann heute Abend vielleicht, du kannst eine Wohnung finden.
01:44Alles gut.
01:45Aber hier, ich habe für ein Jahr aktiv eine Wohnung gesucht.
01:50Aber am Ende bin ich in der Wohnung von meinen Kollegen.
01:56Ich bin Anna, ich bin 36 Jahre alt.
02:07Ich wohne in Gelsenkirchen in Deutschland mit zwei Sohnen.
02:11Ich komme aus der Ukraine, ich bin seit zweieinhalb Jahren hier.
02:15Ich komme nach Deutschland wegen des Krieges.
02:20Das war am 3. März.
02:22Ich komme sofort, ja.
02:25Ich habe alles vorbereitet und Kleidung gepackt, Medikamente.
02:31Und dann, ich schmiedete einen Plan
02:35und wir mussten das Land verlassen.
02:43Wir kamen mit dem Auto.
02:45Wir standen zwei Tage lang an der Grenze.
02:50Das war sehr schwer, ja.
02:52Viele, viele Leute gingen Essen aus.
02:55Wir mussten im Auto schlafen, essen.
02:58Das war sehr schwer für mich.
03:01Alleine mit zwei Kindern, ja, gefahren.
03:05Als ich die deutsche Sprache gehört habe, war ich schockiert.
03:09Wie kann ich sprechen?
03:11Das war Schock, aber man muss sprechen, man muss lernen.
03:15Ich muss einen Deutschkurs besuchen
03:17und ich muss im Kindergarten Platz haben, ja.
03:22Viele Frauen mit Kindern können nicht Deutschkurs besuchen oder arbeiten, ja.
03:27Weil man muss mit Kindern zu Hause bleiben.
03:31Leider diese Region.
03:35Jetzt Russland.
03:38Ja, und Halbe auch, ja.
03:44Aber wie?
03:48Für uns als Ukraine.
03:52Vater, die Kinder waren nie militärisch,
03:56aber am ersten Tag, um die Ukraine zu verteidigen.
04:06Das ist mein Vater. Er war im Krieg. Er ist in der Ukraine jetzt.
04:11Mein letzter Job in der Ukraine war auch in der Fashion.
04:14Ich habe einen Produzenten-Job für eine sehr berühmte Weihnachts-Fashion-Marke gemacht.
04:18Und wir waren in der Mitte eines Fotoshoots,
04:21gerade als der Krieg zerbrach,
04:23als mir entschieden wurde, irgendwo hinzuführen.
04:26Ich war so, okay, ich kenne Berlin.
04:29Ich ging sofort zum Arbeitszentrum,
04:32in meinem 24. Paragraf unter der Verteidigung von Deutschland.
04:36Und ich habe angefangen, einen Job zu suchen.
04:39Meine Fähigkeiten wären nicht genug,
04:41sogar um einen Job zu bekommen.
04:43Ich brauchte eine bestimmte Zertifizierung,
04:46die aus diesem Land kommt.
04:56Also habe ich entschieden, zu studieren.
04:59Ich musste die technische Seite des Marketing verstehen.
05:02Es war ein Jahr digitales Marketing,
05:05das mir am Ende wirklich geholfen hat, meinen Job zu bekommen.
05:09Also war es wirklich wert.
05:12Es hat mich etwa 70 Anrufe genommen,
05:15die individuell waren.
05:17Und besonders, wenn ich sehe, dass eigentlich deutsche Menschen,
05:20junge Menschen wie ich, mit deutscher Bildung,
05:22Menschen, die den Sprachsprachen sprechen,
05:24Menschen in ihrem eigenen Zuhause,
05:26sie finden nicht den Job, den sie wollen.
05:28Ich bekam 15 Anrufe.
05:30Die Reste antworteten nicht.
05:32Und ich bekam eine Einbeziehung.
05:34Und das war der Job.
05:36Ich glaube, es gibt kein solches Ding wie ein deutsches Traum,
05:39weil so etwas nicht passieren kann.
05:58Und diese Bürokratie mit Unterlagen, das war unmöglich.
06:28Ich hoffe nicht.
06:58Ich wusste nicht, wie ich das ausführen kann.
07:01Dann hat Michal gesagt, Anna, du kannst einen Frauencafé machen.
07:05Ich dachte, wow, gute Idee.
07:07Ich habe keine Zeit, alles für jeden zu erläutern.
07:12Ich werde diese Integrationsthemen erläutern,
07:15für alle einmal, das wäre gut für mich.
07:19Das Frauencafé ist eine Art Selbsthilfegruppe
07:22für Frauen, primär aus der Ukraine.
07:24Anna hat ursprünglich mit dem Angebot gestartet,
07:26hat die Teilnehmerin akquiriert.
07:28Der Untertitel, ihr könnt es hier schon lesen,
07:30Behördenkultur und Sport in Gelsenkirchen.
07:32Wir fangen natürlich mit der wichtigsten aller Behörden an,
07:35dem Finanzamt.
07:36Einfach, weil wir einen Behördendschungel in Deutschland haben.
07:40Diese Frau hat eine Frage.
07:42Wann kann man dieses Bürgerzentrum haben?
07:47Ich habe es mal schnell nachgeschaut auf der Homepage von der Stadt.
07:50Das ist auch immer so eine Bedarfsabfrage.
07:52Welche Themen sind gerade interessant?
07:54Und dafür ist Anna sozusagen zuständig,
07:57also plant das, strukturiert das.
08:00Wenn ich Menschen geholfen habe,
08:03kommt immer das Gefühl, dass ich etwas Wichtiges tue.
08:07Weil mein Werk hat gestartet hier, wir Freiwillige.
08:13Mein Bruder ist ein sehr talentierter Unternehmer.
08:17Er lebt in Odessa und hat ein sehr erfolgreiches
08:21Geschäft im Seefood-Trading.
08:23Er lebt dort mit seiner Familie.
08:25Er ist Teil der ukrainischen Armed-Force.
08:29Und von den ersten Tagen der Invasion
08:33hat er sofort dafür eingeladen.
08:37Wir sind in Kontakt,
08:38wir sind leider nicht so viel in Kontakt,
08:40wegen der verschiedenen Realitäten.
08:42Aber es ist wirklich unstabil.
08:44Und es ist, ja, sie schlagen sehr oft,
08:48definitiv jede Woche.
08:50Und ziemlich stark.
08:52Ich hoffe einfach, dass es nicht ihre Gegend ist.
08:54Und dann sagt er einfach, alles ist in Ordnung.
08:56Und das Überlebenssyndrom wird,
08:58ich glaube nicht, dass es jemals weggehen wird.
09:01Zumindest in meinem Fall.
09:10Es gibt keine andere Wahl, als Teil davon zu sein.
09:13Ich lasse auch nicht den Feind,
09:15was genau er will.
09:17Weil mein Feind will,
09:19dass ich nicht kreativ bin.
09:21Dass ich nicht das Leben genießen kann.
09:23Mein Feed auf Instagram ist
09:26eine Mischung aus Fundraising,
09:28Feiern,
09:30wie die Berichte von Menschen, die gestorben sind,
09:34Freunde, die auf der Vorderseite sind.
09:37Und...
09:39Und mit Fashion.
09:41Weil das ist, was ich tue.
09:42Es scheint nicht zu passen,
09:43aber es ist meine Realität.
09:45Wie lange wirst du so leben?
09:47Mit dem Schulden,
09:49dass du nur Spaß hast.
09:51Mit dem Schulden,
09:53dass du nicht feierst.
09:55Ich tue diese Dinge.
09:57Aber es fühlt sich nicht ganz richtig an,
09:59muss ich sagen.
10:07Ich habe ihn sehr spontan getroffen.
10:09Er war eine Online-Dating-Plattform.
10:12Und wir waren zusammen seit 2,5 Jahren.
10:14Und es ist verrückt.
10:15Die Idee war definitiv nicht,
10:17eine langfristige Beziehung zu suchen.
10:19Aber wir haben uns seit vielen Monaten in Kontakt gehalten.
10:21Und dann, als mir entschieden wurde,
10:23irgendwo hinzugehen,
10:25dachte ich mir, okay.
10:27Ich kenne Berlin, ich kenne dich.
10:29Lasst uns zusammen leben.
10:44Wir drucken heute einen 2,5-Sieb-Druck.
10:52Ui.
10:54Schön.
10:56Rot sieht super aus.
10:58Ja.
11:00Ich mag das.
11:02Ever since the war started,
11:04my air alarm is always on.
11:06In two areas, from Lviv and Odessa.
11:08I would not allow myself to switch it off,
11:10because I want to know.
11:12It's very important for me.
11:14It's just this telegram group notifications
11:17that you get as soon as the air alarm starts.
11:29Hallo.
11:31Wo bist du?
11:33Hello.
11:35How are you doing?
11:37One of the things that I was thinking about,
11:40Every day at 9 a.m.
11:42we have this moment
11:44when we are basically acknowledging
11:46the fallen defenders of Ukraine.
11:48Die Schweigeminute
11:50is the moment that you take every day
11:52to pay respect
11:54to men, women of Ukraine
11:58paying for us to live the life that we have.
12:01It's just one minute a day,
12:03but this means a lot to them.
12:11I also feel like it's quite important to do it.
12:15And I was thinking about starting to do it at work.