Oxfam kritisiert eine noch nie dagewesene Ungleichheit zwischen Arm und Reich

  • vor 7 Jahren
Diese Menschen sind die reichsten der Welt: Die reichsten acht von ihnen besitzen soviel wie die ganze ärmere Hälfte der
Menschheit, also gut gut dreieinhalb Milliarden Menschen.

Diese und ähnliche Zahlen hat die Hilfsorganisation Oxfam jetzt vorgestellt.

Einige waren schon bekannt, andere hat sie neu ermittelt, vor allem aus Schätzungen der Bank Crédit Suisse und der Zeitschrift “Forbes”.

Demnach wäre die Ungleichheit zwischen Arm und Reich auf der Welt so groß wie noch nie.

Im letzten Jahr hatte Oxfam in diesem Vergleich noch von den 62 Reichsten der Welt gesprochen. Die Organisation teilt aber mit, seitdem habe man neue Zahlen, vor allem aus China und Indien: Diese zeigten, dass die Ärmsten ärmer seien als noch letztes Jahr gedacht.

Es gebe aber auch Länder, die den Trend zur Ungleichheit umkehrten, sagt der zuständige Oxfam-Vertreter Max Lawson. Ein Grund dafür sei, dass die Reichen dort ihre Steuern zahlten. Es gebe auf der Welt Milliardäre, die im Verhältnis weniger Steuern zahlten als ihre Putzfrau oder ihre Sekretärin. So werde Reichtum nach oben umverteilt.

Den Schätzungen zufolge ist Bill Gates, der reichste Mann der Welt, in den letzten zehn Jahren noch einmal um 25 Milliarden Dollar reicher geworden – und das, obwohl er von seinem Vermögen viel spendet.

Das sieht Oxfam aber nicht als grundlegende Lösung für das Problem der Ungleichheit; auch wenn es natürlich erst einmal gut sei, wenn Milliardäre spendeten.

Die Organisation legte ihren Bericht zum morgigen Auftakt des jährlichen Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos vor.

Auch dieses Treffen von Politik- und Wirtschaftsführern sieht die Ungleichheit in der Welt als eines der drängendsten Probleme.

Oxfam macht für die Ungleichheit politische und unternehmerische Fehlentwicklungen verantwortlich. Staaten müssten stärker kooperieren anstatt gegeneinander in einen Wettbewerb um die niedrigsten Unternehmenssteuern zu treten.

Gleichzeitig sollen sie unternehmerisches Handeln fördern, das sich weniger auf Kapitalgeber und stärker auf Arbeiter und Umweltkosten konzentriert.

Kritikpunkt ist zudem das Bruttoinlandsprodukt als Indikator für Wohlstand. Unbezahlte Arbeit innerhalb von Familien trage zum Wohlstand einer Gesellschaft bei, werde vom BIP aber nicht gemessen.

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