Anti-Terror-Einsatz in Chemnitz: Polizei stürmt weitere Wohnung

  • vor 8 Jahren
Die Polizei überwachte die Chemnitzer Wohnung, in der Sprengstoff gefunden wurde. Die Fahndung nach Dschaber al-Bakr läuft weiter, außerdem gab es einen weiteren SEK-Einsatz.

Auf der Suche nach dem Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr hat ein Sondereinsatzkommando eine weitere Wohnung in Chemnitz gestürmt. Eine Person wurde festgenommen.

In #Chemnitz, Clausewitzer Str. kam es weiteren Zugriff durch SEK. Es gab Hinweise auf bestehende Kontakte zum Tatverdächtigen.— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) 9. Oktober 2016

Der Hauptverdächtige, ein 22-jähriger Syrer, entkam am Samstag nur knapp. Die Polizisten gaben einen Warnschuss ab, gingen jedoch nicht auf ihn zu, da sie fürchteten, er trage Sprengstoff bei sich.

LKA-Sprecher Tom Bernhardt erklärte: “Die von uns seit gestern via Fahndungsaufruf gesuchte Person ist uns leider noch nicht ins Netz gegangen. Die Fahndung läuft auf Hochtouren. Wir haben mittlerweile mehr als 80 Hinweise erhalten, telefonisch und über das Internet.”

Die Fahndung nach dem Tatverdächtigen dauert an. Hinweise zur Person bitte an 0351/8554114.
Fahndung mit Bild ➡️ https://t.co/iaaCgNkfO0 pic.twitter.com/4ArlHPNoup— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) 9. Oktober 2016

In der Wohnung von al-Bakr wurden mehrere hundert Gramm Sprengstoff gefunden. Es handelt sich offenbar um TATP, ein Gemisch, das bereits bei geringen Erschütterungen explodiert.

Eine Anwohnerin steht immer noch unter Schock: “Sie standen mit Maschinenpistolen und mit dem roten Punkt da vorne dran auf ihn. Und da habe ich dann ganz laut gerufen: ‘Wir sind die Mieter. Wir sind niemand.’ Hände hoch. Und da war’s ein bißchen kriminell. Wir hatten unheimlich Angst. Das möchte man keinem zumuten.”

Von den drei Personen, die am Samstag am Bahnhof Chemnitz und in der Innenstadt festgenommen wurden, sind zwei wieder frei. Den Dritten hält die Polizei für einen Komplizen. Bei dem Syrer besteht der Verdacht auf Mittäterschaft.

Von den Festgenommenen in #Chemnitz sind 2 wieder frei.Gegen 1 Person besteht Verdacht einer Mittäterschaft – richterliche Haftprüfung läuft— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) 9. Oktober 2016