Flüchtlingsdorf in der Türkei | DW Nachrichten
  • vor 8 Jahren
Der deutsche Helfer Zafer Ertem möchte syrischen Flüchtlingen in der Türkei eine Perspektive bieten - gegen den Widerstand der Behörden.
Zafer Ertems Urteil ist deutlich: „In der Flüchtlingskrise haben die Politiker total versagt", davon ist er überzeugt. Und deshalb will der Deutsche mit türkischen Wurzeln jetzt alles besser machen - auf eigene Faust und dort, wo Flüchtlinge es gerade am meisten nötig haben: in der Türkei. Noch immer kommen dort täglich hunderte Flüchtlinge an, zweifeln aber immer mehr, ob sie die gefährliche Flucht nach Griechenland wirklich wagen sollen, wenn sie ohnehin wieder zurück in die Türkei gebracht werden. Zafer Ertem will ihnen deshalb in der Gegend um Izmir eine Perspektive schaffen. Gemeinsam mit anderen freiwilligen Helfern baut er gerade in der Stadt Torbali ein Camp auf, kümmert sich um Wasser, Nahrung, sogar um eine Gesundheitsversorgung. Am wichtigsten sind Zafer Ertem aber Jobs. „Was zum Bleiben bewegt, ist Arbeit", sagt er, und vermittelt Stellen in den umliegenden Fabriken. Ein Modell, das schon jetzt funktioniert – die Behörden aber drohen mit Räumung, denn die türkische Regierung will möglichst viele Flüchtlinge in die Nähe der syrischen Grenze verfrachten. Kann Zafer Ertem es trotzdem schaffen, den Flüchtlingen eine Perspektive zu geben - und sein Dorf retten?