Verkauf von öffentlicher Kunst sorgt für Empörung: Warhol-Bilder sanieren Kasinobetreiber Westspiel

  • vor 10 Jahren
Der Verkauf von öffentlicher Kunst sorgt für Empörung: Mehr als 150 Millionen Dollar hat die Versteigerung von zwei Warhol-Bildern aus Deutschland in New York gebracht. Der indirekt dem Land Nordrhein-Westfalen gehörende Kasinobetreiber Westspiel will sich mit einem Teil des Erlöses sanieren.

Der Verkauf von Kunst aus öffentlichem Besitz, um Haushaltslöcher zu stopfen, sei ein Novum in Deutschland – und könnte Schule machen. Die Landesregierung in Düsseldorf versicherte inzwischen, dass Kunst aus Museen des Landes und der Kommunen unantastbar sei. Nach Ansicht des Deutschen Kulturrates sei nun die “Büchse der Pandora” geöffnet.

Ende der siebziger Jahre hatte Westspiel die beiden Warhol-Siebdrucke relativ günstig erworben. Die Bilder zierten eine Zeit lang die Aachener Spielbank. Aus Sicherheitsgründen verschwanden sie dann aber im Tresor.

Damit sich die Geschichte der Warhols nicht wiederholen kann, hat das NRW-Kulturministerium vorsorglich eine Liste aller Kunstwerke angefordert, die das Land besitzt. Das Tafelsilber ist aber erst mal vom Tisch: Die Siebdrucke “Triple Elvis” und “Four Marlons” von Andy Warhol waren mit Abstand die wertvollsten Kunstwerke der landeseigenen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen.

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