Edgar Degas und seine "Kleine vierzehnjährige Tänzerin" als Musical

  • vor 10 Jahren
Die Statue von Edgar Degas mit dem Titel “Kleine vierzehnjährige Tänzerin“« sorgte für viel Kritik, als sie 1881 zum ersten Mal ausgestellt wurde. Heute gehört sie zu den teuersten Skulpturen der Welt. Sie zeigt eine junge Studentin des Pariser Ballettschule. Die fast lebensgroße Original-Skulptur hatte Degas in Wachs modelliert – ein unübliches Material zu seiner Zeit. Zu sehen ist sie in der National Gallery of Art in Washington.

Alison Luchs von der National Gallery of Art in Washington: “Dies ist die einzige Skulptur, die Degas jemals ausgestellt hat. Es ist die Originalversion der sehr berühmten Plastik. Denn nach Degas’ Tod ließ seine Familie mehr als 30 Bronzestatuen dieser Skulptur anfertigen. Die kann man heute in Museen auf der ganzen Welt sehen, aber die Einzige, die Degas jemals berührt hat, ist die, die wir hier in diesem Raum stehen haben.”

Edgar Degas und seine Ballerina sind nun auch die Hauptdarsteller eines Musicals, das im Kennedy Centre von Washington seine Uraufführung feierte. Es erzählt die Geschichte des französischen Malers und seines Modells, Marie van Goethem, die durch die Skulptur zur berühmtesten Tänzerin der Welt wurde.

Die Choreografin Susan Stroman erzählt: “Sie kam aus einer sehr armen Familie, aber sie wollte unbedingt eine Primaballerina werden. Degas war besessen davon, sie zu zeichnen. Ihr Gesicht taucht in zahlreichen Gemälden von ihm auf. Die Idee des Musicals war es, sie wieder zum Leben zu erwecken.”

Tänzerin Tiler Peck fügt hinzu: “Ich glaube, die haben sich gern geneckt. Degas und Marie. Er traf endlich eine Ballerina, die keine Angst hatte, ihre Meinung zu sagen. Das ist auch das Besondere an ihr. Sie hatte keine Angst vor ihm und sagte ihre Meinung. Normalerweise sprechen Ballerinen ja nicht unbedingt so viel.”

Marie wurde im Sommer 1882 aus dem Ballett entlassen, nachdem sie wiederholt Proben verpasst hatte. Das Musical ist bis Ende November zu sehen.